Eine moderne Hommage an die Glasharmonika, danach das selten

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Eine moderne Hommage an die Glasharmonika, danach das selten zu hörende
Violinkonzert von Robert Schumann und Beethovens 4. Symphonie: Die
Bamberger Symphoniker unter John Storgårds und die Geigerin Isabelle Faust
am 1. Februar im Großen Saal der Heinrich-Lades-Halle (20 Uhr)
Im Konzertsaal ist sie ein seltener, fast vergessener Gast: die Glasharmonika, jenes
aus runden Glasschalen gereihte Instrument mit dem zarten, fremdartigen,
überirdischen Klang, dem man die Fähigkeit zusprach, unmittelbar auf die Seele des
Menschen zugreifen zu können. An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert war die
Glasharmonika „Kult“: Noch in seinem Todesjahr schrieb kein Geringerer als Mozart
zwei erlesene Werke für sie. Eine Begegnung mit den hypnotisch-suggestiven
Fähigkeiten dieses Instruments gibt es beim gVe-Konzert am 1. Februar (20 Uhr,
Heinrich-Lades-Halle), allerdings in moderner, zeitgemäßer Adaption.
Der höchst erfolgreiche deutsche Gegenwartskomponist und Klarinettist Jörg
Widmann hat die Glasharmonika wieder ins Spiel gebracht, indem er ihr in seinem
Orchesterstück „Armonica“ eine zentrale Rolle zuweist. Das kurzweilige Stück
entstand im Mozart-Jahr 2006 und wurde von den Wiener Philharmonikern unter
Pierre Boulez in Salzburg uraufgeführt. Das gVe-Konzert mit den Bamberger
Symphonikern unter dem finnischen Dirigenten John Storgårds wird mit Widmanns
Glasharmonika- und Mozart-Hommage eröffnet, gefolgt von einer Rarität und einem
Bestseller: Immer noch selten zu hören ist das einzige Violinkonzert von Robert
Schumann, ein tiefsinniges Spätwerk des deutschen Erzromantikers. Die Geschichte
der Uraufführung des Violinkonzerts erst 84 Jahre nach dem Tod des Komponisten
liest sich wie eine absurde Farce. Das Werk selbst kann als gewichtiges
symphonisches Vermächtnis gesehen werden – und hat sich dennoch noch immer
nicht jenen Platz auf den Konzertprogrammen und in den Herzen der Zuhörer
erobern können, den es eigentlich verdiente. Überaus beliebt und populär hingegen
ist die gleichermaßen witzig-pointenreiche wie doppelbödig-hintergründige Vierte
Symphonie von Ludwig van Beethoven, die den Erlanger Abend beschließt.
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