Didaktische Regeln 1: Didaktik: Wissenschaft vom Lehren und Lernen, von den Inhalten der Bildung und ihrer Auswahl im Lehrplan; Synonym: Unterrichtslehre, Unterrichtskunde [<grch. didaktike techne „zum Unterricht gehörende, belehrende Kunst“; zu didaskein „lehren“]. WAHRIG DEUTSCHES WÖRTERBUCH. 2: Unterrichtsinhalte: 2.1. Besuch von Einführungs-Auswahl-Seminaren: Einführungsseminare bzw. Auswahlseminare sind wie Erstgespräche in der Therapie. Beide Seiten lernen sich kennen und entscheiden, ob und wie in ein gemeinschaftliches Miteinander eingetreten werden kann. 2.2. Besuch der Lehrgänge: Teilnahme an Einführungsseminaren (ES) oder Einführungswochenenden (EWE) ist Voraussetzung für die Teilnahme an Lehrgängen des Moduls „Kern-Curriculum“. Jeder einzelne Lehrgang (LG) im KernCurriculum hat einen eigenen Zweck. Die Lehrgänge bauen aufeinander auf. Der erfolgreiche Abschluss des vorherigen Lehrganges ist Voraussetzung für eine Teilnahme am nächstfolgenden. „Erfolgreich“ bedeutet: a) erfolgreiche Evaluation durch die LehrtrainerInnen b) beständige Mitarbeit durch Einbringen von fortlaufenden Reflexionen. c) Einbringen eines „Gewinn- bzw. Erfolgs-Berichts“ über das jeweilige Modul im Ausbildungsjahr. 2.3. Besuch von Vorlesungen und Vorträgen: Die theoretischen Vorlesungen oder Vorträge sind auch für die übrigen TrainerInnen und Vortragenden des Instituts zugänglich. Das Copyright liegt beim jeweiligen Vortragenden. Essen, Trinken oder Rauchen ausschließlich in den Pausen. Getränke, Speisen, Naschereien werden nicht in die Kursräume mitgenommen. Handys, Laptops werden vor der Ausbildungseinheit ausgeschaltet. Sowohl Vortragende als auch Studierende bemühen sich um professionelle Haltung im Unterricht. Studierende machen sich nach eigenem Ermessen Notizen, besprechen die Lehrveranstaltungen in den Peergroups und forschen selbstbestimmt in der Bibliographie. Inhalte der Wir halten uns alle in akademischer Ausdrucksweise auf. Dies beinhaltet keine emotional geladene Ausdrucksweise. Wir befinden uns in einem Erwachsenenbildungsinstitut und demzufolge gilt es sowohl Kleinkind- als auch Pubertäts- bzw. kompensatorische Elternrollen-Emotionalität zu reflektieren, auszulassen und so rasch als möglich wiederum in eine erwachsene Ausdrucksweise zurück zu gelangen. 2.4. Missverständnisse: Achtung vor nicht verstanden Begriffen, vor nicht übereinstimmenden Begriffen. Ein Wort kann mehrere Bedeutungen haben und das Festhalten an einer Bedeutung kann zu Konflikten führen, wenn jemand eine andere Bedeutung als Definition benützt. 1 von 4 © 9.9.2014; S:\Mag. Harald FRITZ-IPSMILLER\AKT\V2_Regeln\aktuell_20140909\Didaktische Regeln_20140909.doc Verantwortliches Studieren zeigt sich durch die Beschäftigung mit nicht Verstandenem, durch ausreichende Notizen während dem Unterricht und in einem angemessenen Einarbeiten der Themen. Erst wenn das Studierte in die Praxis anwendbar ist, wurde ausreichend verinnerlicht. 2.5. Störungen: Wir sehen Störungen als Ausdruck kreativer Energie. Störungen haben Vorrang. Unterbreche den Zyklus, wenn Du nicht wirklich teilnehmen kannst. Du musst nicht gelangweilt, ärgerlich oder unkonzentriert bleiben. Als „Abwesender“ verlierst Du die Möglichkeit der Selbsterfüllung. Als „Abwesender“ bist Du auch ein Verlust für die Gruppe. Wenn die Störung behoben ist, wird der vorherige Zyklus wieder aufgenommen oder einem wichtigeren Platz gemacht. Das Thema von Zwischenfragen muss mit dem Vorlesenden oder dem Vortragenden vorab erörtert werden. Manche TrainerInnen fangen Zwischenfragen sofort auf, manche räumen eine eigene FrageAntwort-Zeit nach dem Ende der Einheit ein. Auch hier ist Abklärung vonnöten. Frage Dich, warum Du unbedingt fragen musst. Dies kann auch eine Form von Widerstand und Abwehr sein. Erforsche dies! 2.6. Übermäßige Störung, welche belastet, bewirkt „Unterbrechung durch Belastung“: Eine „Übermäßige Störung“ sehen wir genauso als Ausdruck kreativer Erneuerungsenergie an. Wenn die Störung über das Konfrontationsvermögen anderer hinausgeht, gelangt die Störung in ein das Setting belastendes Ausmaß. Dann gilt die Regelung für eine „Unterbrechung durch Belastung“. Die Ausbildung wird für Teilnehmer dann solange unterbrochen, wie sie eine mögliche Belastung für andere Teilnehmer, Trainer oder die Einrichtung darstellen. Wenn nicht geschmeidig wiederum in das Ausbildungssetting oder das Team zurückgekehrt werden kann, wenn die beiderseitige Arbeitsbasis nicht raschest wieder hergestellt werden kann, ist man KlientIn und es wird die Störung in einem Einzelsetting oder in Supervision abgeklärt. Erst nach Bereinigung dieser übermäßigen Störung kann in das laufende Setting wieder eingetreten werden. 2.7. Blitzlicht: Wenn Dir die Situation in der Gruppe nicht mehr transparent erscheint, dann äußere Deine Störung und bitte um ein „Blitzlicht“. Bekomme von den anderen kurz deren Empfindungen, Gefühle und Einstellungen geschildert. 2.8. Es spricht immer nur einer: Jeder ist wertvolles Gruppenmitglied und jeder Beitrag ist wichtig. Wenn mehrere auf einmal sprechen wollen, wird Ignoranz und Ladung erzeugt. „Seitengespräche“ werden als Störung vorrangig behandelt. Wir finden eine Lösung bei Störung. 2.9. Experimentiere mit Dir: Überprüfe, ob Du Dich in der Art verhältst, weil Du es wirklich willst! Möchtest Du dich eigentlich anders verhalten? Reflektiere, ob Dein Verhalten Annäherung oder Vermeidung ist. Versuche, öfter neues Verhalten auszuprobieren. Riskiere dieses aufgeregte körperliche Kribbeln bei ungewohntem Verhalten. Wir sehen unsere Plattform als eine Möglichkeit Neues auszuprobieren. 2.10. Beachte Deine „Körpersignale“: Horch in Deinen Körper hinein. Was spürst Du und was willst Du? Dadurch erfährst Du mehr über Deine Empfindungen und Gefühle. 2.11. ICH - Botschaften: 2 von 4 © 9.9.2014; S:\Mag. Harald FRITZ-IPSMILLER\AKT\V2_Regeln\aktuell_20140909\Didaktische Regeln_20140909.doc Artikuliere Dich in einer „ICH“ – Botschaft. Hinter „Man ...“ oder „Wir ...“ – Sätzen verstecken wir uns womöglich nur. Zeige Dich als Person. Spreche nicht für die anderen. Du weißt nicht, ob sie es auch wollen. 2.12. Eigene Meinung statt Fragen: Wenn Du eine Frage stellst, sag warum Du sie stellst. Fragen sind oft Methoden, sich und seine Meinung nicht zu zeigen. Fragen können andere in die Enge treiben. Äußere Deine Meinung – die anderen können Dir dann widersprechen oder sich anschließen. 2.13. Sprich direkt: Wenn Du jemandem etwas mitteilen willst, sprich ihn direkt an. Zeige durch Blickkontakt, wen Du meinst. Sprich nicht über einen Dritten zu einem anderen. Richte Deine Kommunikation dorthin, wo sie hingehört. Sprich nicht zur Gruppe allgemein, wenn Du jemanden speziell meinst. Wenn Dir ein Gruppenmitglied etwas über jemand anderen mitteilen will, verweise ihn auf das „Sprich direkt!“. 2.14. Be- und entwerte nicht: Rede nur von Dir und beziehe nicht Stellung zu dem, was ein anderer gesagt hat. Gib keine Verurteilung und keine Forderung an andere. Lass jeden ausreden und gib keine Bewertung oder Entwertung auf eine Äußerung. Verbessere Deine Fähigkeit Dich einzubringen. Verbessere Deine Fähigkeit hinzuhören! 2.15. Verwende Feedback-Regeln: Feedback ist eine Mitteilung an eine Person, die sie informiert, wie ihre Verhaltensweise wahrgenommen und verstanden wurde. Gehe aber entlang der Feedback-Regeln vor. Wenn alle Gruppenmitglieder zunehmend bereit sind, sich gegenseitig solche Hilfen zu geben, wachsen die Möglichkeiten des voneinander Lernens. Auf diesem Weg ist es möglich, die Fremdwahrnehmung mit der Selbstwahrnehmung zu vergleichen. Es verstärkt positive Verhaltensweisen und Verhaltensweisen werden dadurch korrigiert, die uns nicht weiterbringen. Verhaltensweisen, die den eigenen Gefühlen und Empfindungen nicht entsprechen werden auch korrigiert. Feedback hilft uns und andere besser zu verstehen. 2.16. Verbesserungsvorschläge: Wenn Du eine Schwierigkeit hast, wenn Du etwas vorfindest, das für Dich von der idealen Szene abweicht, dann bring uns einen Verbesserungsvorschlag. Gehe hier entlang der Unterlagen in Bezug auf Kritik vor. Kritik kann wohlmeinend oder destruktiv sein. Die Kompetenz des ersten Lehrganges ist, alle Aufregung in die Sinnlichkeit bzw. die künstlerischen Medien zu entladen, um dann wohlwollend und entlang der Feedbackregeln sich einzubringen. Da Du ja vertraut mit dieser Angelegenheit bist, kannst Du auch eine praktikable Lösung vorschlagen. Henry FORD hat seine Mitarbeiter für jeden durchführbaren Vorschlag großzügig honoriert. Bringe eine komplette und anwendbare Lösung. Wir profitieren alle von Deinen konstruktiven Beiträgen. Wir sind ein großes Team, eine lernende Organisation und es gibt immer etwas zu verbessern. 8.2.17. „OK to publish“: 3 von 4 © 9.9.2014; S:\Mag. Harald FRITZ-IPSMILLER\AKT\V2_Regeln\aktuell_20140909\Didaktische Regeln_20140909.doc Alle abgegebenen Arbeiten werden nach den Regeln für wissenschaftliches Arbeiten nur mit Initialien versehen, veröffentlicht. Grundsätzlich beinhaltet jede abgegebene Arbeit dieses „OK to publish!“ von Seiten der Auszubildenden. Ziel der Kunst ist der Ausdruck. Fotos werden für Dokumentation und PR-Zwecke verwendet. Wollen Auszubildende selbst Fotos von ihrem Fortschritt dokumentieren, müssen sie diese selbständig nach den Einheiten aufnehmen. Bitte nicht im Institut nach Fotos nachfragen – dies bringt übermäßigen Aufwand. Wir wollen die Kosten der Organisation der Trainings so niedrig wie möglich halten. 8.2.18. Drogen-Regel: Alkoholkonsum soll den Ausbildungsfortschritt nicht beeinträchtigen. 24 Stunden vor den Sitzungen, 12 Stunden vor und während der Kurs-Einheiten wird kein Alkohol eingenommen. Wem dies nicht gelingt, wird von den Sitzungen und den Kursen heruntergenommen und in ein Drogenabklärungs-Programm eingeladen. Entfallene Sitzungs- oder Kurseinheiten werden nicht refundiert. Rauchen (legaler, handelsüblicher Marken): ausnahmslos außerhalb der Kursräume und nur in den Pausen. Einnahme psychoaktiver Substanzen: Bekanntgabe und Abklärung mit der Instituts-Leitung. Mitbringen und Einnahme am Institutsgelände von illegalen Substanzen bringt sofortigen Ausschluss von allen Ausbildungs- und Service-Einheiten. Eingezahlte Gebühren werden danach nicht refundiert. Niemand erlangt das Diplom solange eine Abhängigkeit an illegalen Drogen besteht. Bei einer diesbezüglichen Historie kann ein Harntest vor dem Diplom abverlangt werden. 8.2.19 Wettbewerbsregel: Jedes Institut hat einen eigenen Auftrag und erreicht seine eigene Klientel. Wir stellen uns nicht über andere Mitbewerber und erschaffen kein soziales Abwärts-Gefälle. Wir diskriminieren keine Mitbewerber und werten diese nicht ab. Unser Institut wird nicht für Bewerbung institutsfremder Services benützt. Flyer, Folder, Broschüren und anderes PR- und Marketingmaterial wird der Institutsleitung vorgelegt und nicht unautorisiert in den Institutsräumen veröffentlicht. Mag. art. Harald FRITZ-IPSMILLER Christa IPSMILLER AKT-Gründer / AKT-Ausbildungsleiter / AKT-Vorstand / AKT-Ausbildungsrat WIEN, 2014-09-09 Akademie für Kunsttherapie AKT ist ein unter der Zentralen Vereinsregisternummer 493226139 eingetragener, gemeinnütziger Verein A-1070 Wien, Lindengasse 56 Tel.: +43 (0)1 5960385; Fax: +43 (0)1 5960385-15 4 von 4 © 9.9.2014; S:\Mag. Harald FRITZ-IPSMILLER\AKT\V2_Regeln\aktuell_20140909\Didaktische Regeln_20140909.doc