Bericht

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Hernstein
Report 2: Organisationsstrukturen
Management Report
Befragung von Führungskräften in
Österreich, Deutschland und der Schweiz
Report 2, Thema:
Organisationsstrukturen
Mai 2012
OGM
Österreichische
Gesellschaft für Marketing
Bösendorferstraße 2
A-1010 Wien
50 650-0; Fax DW 26
[email protected]
www.ogm.at
Mai 2012, 1
Hernstein Management Report
Der Hernstein Management Report ist eine jährlich durchgeführte Studie zu aktuellen Managementtrends.
Report 2: Organisationsstrukturen
Auftraggeber ist das Hernstein International Management Institut in Wien, die Abwicklung erfolgt durch OGM Österreichische Gesellschaft für Marketing, Wien.
Die Ergebnisse werden regelmäßig in Medienkooperationen veröffentlicht.
Die Befragung wurde nun bereits zum 14. Mal durchgeführt.
Befragt wurden insgesamt 302 Führungskräfte von Großbetrieben aus Österreich,
Deutschland und der Schweiz (ab 100 Beschäftigten). Pro Land fand jeweils ein
Drittel der Interviews statt.
Die maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse bei dieser Stichprobengröße beträgt 5,7% für die Kunden-Ergebnisse.
Die Schwankungsbreiten sind in den Untergruppen Land, Mitarbeiterzahl und Eigentumsverhältnisse dementsprechend höher und damit die statistische Aussagekraft geringer.
Mai 2012, 2
Strukturdaten zur Studie:
Beschäftigtenanzahl
(In Prozent)
Report 2: Organisationsstrukturen
100-249 Beschäftigte
250-499 Beschäftigte
500-999 Beschäftigte
1000 und mehr Beschäftigte
36
18
17
28
Branche
(In Prozent)
Gewerbe/Industrie
Bauwesen
Einzelhandel
Großhandel
Verkehr/Transport
Dienstleistung
Fremdenverkehr
Finanzwesen
50
6
6
15
3
13
3
5
Funktion
(In Prozent)
Vorstand/Geschäftsführer
Abteilungsleiter
Projektmanager/Projektleiter
Andere
31
49
12
8
Eigentumsverhältnisse
(In Prozent)
Managementgeführt
Eigentümergeführt
Mai 2012, 3
48
48
Organisationsarchitektur
Die häufigste Organisationsform in heutigen Großunternehmen (ab 100 Mitarbeitern)
sind Stabs-/Linienorganisationen. Innerhalb dieser überwiegen etwas die funktionalen
Organisationen gegenüber der Geschäftsfeldorganisation (49 Prozent : 42 Prozent).
Report 2: Organisationsstrukturen
In Österreich ist die Hälfte der Großunternehmen als Stabs-/Linienorganisation organisiert, andere Organisationsformen rücken klar in den Hintergrund.
Mai 2012, 4
In Deutschland fällt auf, dass neben den Stabs-/Linienorganisationen vor allem Matrixorganisationen (41 Prozent) stark verbreitet sind, danach folgen mit 36 Prozent bereits Projektorganisationen. Die vielfältigeren Organisationsformen in Deutschland
hängen sehr stark mit der, vor allem im Vergleich zu Österreich, Struktur der Unternehmen zusammen: Während in Österreich die Unternehmen noch immer eher eine
überschaubare Größe haben, sind in Deutschland die Unternehmen größer. Dadurch
entstehen komplexere Anforderungen an die Organisationsstrukturen in dem Unternehmen selbst.
Am seltensten sind Netzwerkorganisationen in den Unternehmen anzutreffen. Der
Grund dafür kann darin liegen, dass Netzwerkorganisationen gegenüber multidivisionalen Strukturen eher neu und noch nicht stark etabliert sind. Dieses Ergebnis spiegelt
jedoch auch die Ablehnung starker Dezentralisierung in den Unternehmen wider.
Report 2: Organisationsstrukturen
Organisationsarchitektur
Mai 2012, 5
Schnittstellen
Report 2: Organisationsstrukturen
In den Unternehmen wird häufig über die Schnittstellenproblematik geklagt. Sieht man
sich die Ergebnisse zu dieser Frage an, verwundert diese Einstellung nicht.
Mai 2012, 6
Lediglich 37 Prozent aller Unternehmen (in Österreich gar nur 31 Prozent) geben an,
dass die Vorrang-Regeln an den Schnittstellen in ihrem Unternehmen sehr klar definiert sind. Weitere 48 Prozent bezeichnen diese als eher klar und weisen somit selbst
hin, dass hier Verbesserungspotential gegeben ist.
Wenn jedoch die Vorrang-Regeln nicht klar definiert sind, dann gestaltet sich die Umsetzung noch schwieriger. Hier ist das Management gefragt, Richtlinien und klare Regeln zur Orientierung zu schaffen. Inwieweit diese dann auch in der Unternehmenskultur gelebt werden ist darüber hinaus in einem eigenen Schritt zu klären.
Deutsche Unternehmen sind sich der teils unklar definierten Vorrang-Regeln am ehesten bewusst. Nicht zuletzt weil sie aufgrund der Unternehmensgröße häufiger von den
sich daraus ergebenden Problemen konfrontiert sind.
Report 2: Organisationsstrukturen
Schnittstellenproblematik
Mai 2012, 7
Organisationsarchitektur im Umfeld
Der Großteil der befragten Führungskräfte ist hinsichtlich der eigenen Organisationsarchitektur in Bezug auf die relevante Umwelt großteils zufrieden (78 Prozent).
Report 2: Organisationsstrukturen
Für 14 Prozent passt die Organisationsarchitektur sogar zu 100 Prozent – dieser Wert
erscheint auf den ersten Blick gering, unterstreicht jedoch die prinzipiell kritische Haltung und Sichtweise der Führungskräfte.
Mai 2012, 8
9 Prozent der deutschen Führungskräfte geben sogar an, dass ihre eigene Organisationsstruktur in Bezug auf die relevante Umwelt immer weniger stimmig ist und angepasst werden sollte.
Organisationsarchitektur im Umfeld
Reaktion der Unternehmen auf veränderte Marktbedingungen
Report 2: Organisationsstrukturen
Veränderte Marktbedingungen führen in den meisten Unternehmen dazu, dass Projektteams aus unterschiedlichen Funktionsbereichen eingesetzt werden. Die so entstandene Interdisziplinarität soll den Unternehmen helfen mit den immer komplexer
werdenden Marktbedingungen umgehen zu können. Vor allem in deutschen Unternehmen ist diese Vorgangsweise am häufigsten (70 Prozent) anzutreffen.
Mai 2012, 9
Obwohl Netzwerkstrukturen als Organisationsform in den Unternehmen bisher kaum
angewendet werden, versuchen doch 50 Prozent aller befragten Unternehmen durch
Bildung von Netzwerken auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Bei dieser
Vorgangsweise gilt das Motto „Zusammen sind wir stark“. Synergien sollen genutzt
werden, um auf den Märkten entsprechend reagieren zu können.
Kommunikation steht in turbulenten Zeiten ebenfalls hoch oben auf der Liste der Notwendigkeiten in den Unternehmen, um gegen sich veränderte Marktbedingungen gerüstet zu sein. In Österreich haben in dieser Frage Projektteams, Kommunikationsplattformen und Netzwerke denselben (hohen) Stellenwert bei den Unternehmen.
Insgesamt gesehen versuchen Unternehmen strukturiert auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. Nicht zuletzt ist das eine der Lehren aus der letzten/gegenwärtigen Krise. Lediglich 13 Prozent sagen daher, dass alles beim Altbewährtem bleibt, und weitere 14 Prozent meinen, es werden schnelle Entscheidungen getroffen. Bei starken Marktveränderungen kann diese spontane Reaktion jedoch oft
bereits zu spät sein.
Report 2: Organisationsstrukturen
Reaktion der Unternehmen auf veränderte Marktbedingungen
Mai 2012, 10
Vor- und Nachteile von funktionalen vs. Geschäftsfeldorganisationen
Report 2: Organisationsstrukturen
Sowohl der fachliche Handlungssspielraum, als auch persönliche Entwicklungsmöglichkeiten nehmen bei einer funktionalen als auch einer Geschäftsfeldorganisation zu –
nahezu in gleichem Ausmaß, nach Einschätzung der befragten Führungskräfte.
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Der hohe Kommunikationsaufwand bei beiden Organsiationsformen wird hervorgebohen, bei Geschäftsfeldorganisationen noch stärker. Ein weiterer Nachteil aus Sicht
der Führungskräfte ist bei der Geschäftsfeldorganisation die abnehmende Klarheit der
Führungsverantwortung. Bei funktionalen Organisationen wird dieser Aspekt klar positiver bewertet. Hier gibt es klare eindimensionale Hierarchiestufen.
Insgesamt werden beide Organisationsformen positiv beurteilt. Welcher Organisationsarchitektur schlußendlich der Vorzug gegeben wird, hängt im Wesentlichen von der
Branche und der Anzahl der bestehenden Geschäftsfelder ab. Die Führungskräfte
selbst befürworten beide Organsiationsformen.
Vor- und Nachteile von funktionalen vs. Geschäftsfeldorganisationen
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