HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Adresse Karl-Marx-Allee 34, 10178 Berlin neue Nutzung Konferenzzentrum mit Nachtclub Bestandsgebäude Café Moskau von Josef Kaiser mit Horst Bauer (1964), Innenraumumgestaltung durch Gerd Pieper (1982 und 1987) Architekten HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur Bauherr Nicolas Berggruen Berlin Three Properties Betreiber MOSKAU GmbH, www.moskauberlin.net Projektsteuerung, Generalplanung GFP Enders Projektmanagement GmbH Fachplanung TGA Heimann Ingenieure GmbH Projekt 2007–2009 Fertigstellung November 2009 BGF 3.367 qm das Café Moskau nach dem Umbau durch HSH Architekten, Foto: Moskau GmbH Café Moskau, Berlin: Umbau zum Konferenzzentrum HSH Hoyer Schindele Hirschmüller Architektur Nach einjähriger Bauzeit wurde das Café Moskau als Konferenzzentrum für bis zu 2400 Personen wieder eröffnet. Das Café Moskau war das Restaurants im ehemaligen Ostberlin, seine Nachtbar legendär. Als Zeichen der engen Verbundenheit der DDR mit dem „großen Bruder“ Sowjetunion wurde das Gebäude 1964 erstmals feierlich eröffnet, in den 80er Jahren im Inneren komplett umgestaltet und nach ‘89 unter Denkmalschutz gestellt. Mitte der 90er entdeckte dann die Berliner Clubszene den Ort. 2007 hat die Nicolas Berggruen Berlin Three Properties die Immobilie erworben und nach den Plänen von HSH Architekten umbauen lassen. nach dem Umbau 2010 das Café Moskau nach dem Umbau, Foto: Stefan Müller HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Städtebau und historischer Kontext Café Moskau, Kino International und Hotel Berolina bilden eine städtebauliche Dominante, Foto: Bundesarchiv, J.Spremberg das Café Moskau kurz nach der Fertigstellung 1964 Baugeschichtlich ist das Café Moskau der Spätmoderne zuzuordnen. Mit dem Kino International und dem Hotel Berolina bildete es den städtebaulichen Höhepunkt des zweiten Bauabschnitts der ehem. Stalinallee. Dieser Teil der Prachtstraße fungierte als Zentrum des ersten sozialistischen Wohnkomplexes der DDR und steht paradigmatisch für den Richtungswechsel in der Architektur nach dem Tod Stalins, der Abkehr vom Neoklassizismus. Lageplan Café Moskau 1 Fernsehturm 2 Haus des Lehrers 3 Kongresshalle 4 Karl-Marx Allee 5 ehem. Blumensalon Interflor 6 Kino International 7 ehem. Hotel Berolina 8 ehem. Mokka-Milch-Eisbar 9 Strausberger Platz 10 3 2 4 8 5 7 6 1 „neuer gesellschaftlicher Bau“ im ersten sozialistischen Wohnkomplex der DDR, Foto: Bundesarchiv, E.Brüggmann 9 10 1982 wurde die Inneneinrichtung nach Plänen von G.Pieper umgebaut und dem neuen Zeitgeist angepasst. Raumgreifende Einbauten und stark plastische Wand- und Deckenverkleidungen erzeugten nun eine geschlossenere, „heimeligere“ Atmosphäre. vor dem Umbau 2008 das Café Moskau vor dem Umbau, Foto: Stefan Müller vor dem Umbau 2008 das Café Moskau vor dem Umbau: Wandverkleidungen aus den 80er Jahren im ehemaligen Tanzcafé, Foto: Stefan Müller vor dem Umbau 2008 das Café Moskau vor dem Umbau: Foyer-Bar aus den 80er Jahren im 1. OG, Foto: Stefan Müller HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Strategien von HSH Zentrales Thema des Umbaus des Café Moskau durch HSH Architekten war einerseits, das Gebäude weitgehend auf die ursprüngliche Konzeption von Josef Kaiser zurückzuführen, gleichzeitig aber auch eine neue Nutzung als Konferenzzentrum zu ermöglichen und gestalterische Themen im Dialog mit dem Ursprungskonzept weiterzuentwickeln. Der gesamte Umbauprozess fand in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt statt. Die Neukonzeption wurde von Fragen geleitet wie: Wieviel der historischen Bausubstanz soll erhalten, wieviele der zwischenzeitlichen Veränderungen rückgebaut werden? Wie können neue Bauteile sensibel hinzugefügt werden? Wie kann der Dialog zwischen alt und neu im Hinblick auf die zukünftige, veränderte Nutzung funktionieren? Wie gelingt der Spagat zwischen einer sehr viel umfangreicheren technischen Ausstattung, die heute notwendig ist, und dem Erhalt des ikonografischen Charakters des Gebäudes? Daher musste genau abgewägt werden zwischen dem Erhalten von Bestehendem, der Rekonstruktion ursprünglicher Materialitäten, dem Rückbau von Überformungen sowie dem Weiterzudenken gestalterischer Themen des Bestandsgebäudes. Exemplarisch wird dies anhand folgender Punkte auf den nächsten Seiten erläutert: - das neue Erschließungsprinzip die neue Raumorganisation die neue (alte) Glasfassade die neue Gebäudetechnik bei Erhalt der bauzeitlichen Raumwirkung - die Materialästhetik - der Umgang mit den Einbauten der 80er Jahre - der neue Club HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Übersicht Umbauprozess 1 Bestand 2 Abbruch Neubau Grundriss EG 1 neu geschaffener Veranstaltungsraum im Bereich des ehemaligen Rosengartens, Anbau aus den 80er Jahren, zuvor als Küchenbereich genutzt, flexible Raumaufteilung durch mobile Trennwände mgl. 3 4 2 Rosengarten Rückbau der Brunnenanlage aus den 80er Jahren, Wasserfläche als Gestaltungselement (Spiegel) hinzugefügt 5 6 3 erhaltenes, resauriertes Interieur des Salon Tallinn Einbau aus den 80er Jahren, zuvor im OG, nutzungsbedingt ins EG versetzt 7 4 neuer Veranstaltungsraum Rückbau des Interieurs aus den 80er Jahren, flexible Raumaufteilung durch mobile Trennwände mgl. 8 5 Kristalline, Installation aus nichtrostendem Stahl, von Fritz Kühn Rückbau der Verkleidung aus den 80er Jahren 9 10 6 neu repräsentatives Foyer 7 Bestandsfoyer Aufarbeiten der Treppe und der Schieferwand 0 4 10 20 8 neuer repräsentativer Eingang mit anthrazitfarbener Wand ehemaliger Verbindungsbau (Nebenräume) aus den 80er Jahren 9 bestehender Haupteingang mit Wandmosaik von Bert Heller und neuem Windfang als Ganzglaskonstruktion in Anlehnung an bauzeitlichen Zustand 10 neuer Veranstaltungsraum Rückbau des Interieurs aus den 80er Jahren, nutzungsbedingt Versetzen der Stützen, flexible Raumaufteilung durch mobile Trennwände mgl. HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Übersicht Umbauprozess Bestand Abbruch Neubau 1 Grundriss OG 2 3 1 neuer Veranstaltungsraum Rückbau des Interieurs aus den 80er Jahren, flexible Raumaufteilung durch mobile Trennwände mgl. 2 neuer Veranstaltungsraum ehemaliger Salon Riga, Rückbau des Interieurs aus den 80er Jahren, flexible Raumaufteilung mgl. 4 3 ehemaliger Standort des Salon Tallinn, Einbau aus den 80er Jahren, erhalten und restauriert, nutzungsbedingt ins EG versetzt 5 6 4 neuer Veranstaltungsraum Rückbau des Interieurs aus den 80er Jahren 7 5 neues repräsentatives Foyer 6 Bestandsfoyer 8 7 neuer Veranstaltungsraum ehemaliges Grusinisches Zimmer, Wandverkleidungen aus Keramik erhalten und wie Bilder an die Wand gehängt 9 10 11 0 4 10 20 8 Porzellanrelief der Stadt Moskau vor Buntsteinputzwand Relief aus den 80er Jahren als Einzelelement erhalten, Wand in ihrer bauzeitlichen Materialgesichtigkeit wieder hergestellt 9 neuer Veranstaltungsraum ehemaliges Tanzcafé, Rückbau des Interieurs aus den 80er Jahren, flexible Raumaufteilung mgl. 10 Glasfassade Erhalt der bauzeitlichen Aluminiumprofile, Einbau neuer Isolierverglasung, bodengleich eingelassene Konvektoren 11 Sputnik mit Stahlbetonstütze statische Ertüchtigung der Stütze, Erhalt der bauzeitlichen Betonummantelung HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Übersicht Umbauprozess 1 Bestand Abbruch Neubau Grundriss KG 2 1 Nebenflächen 2 Sessel aufgearbeitetes Original-Mobiliar aus den 80er Jahren 3 neues repräsentatives Foyer mit Aufzug und Treppenanlage, die bis ins KG führt 3 4 5 4 neuer Veranstaltungsraum Umnutzung ehemaliger Lagerräume 6 5 neuer Veranstaltungsraum Umnutzung ehemaliger Lagerräume, Spionglas ermöglicht Blick auf die Tanzfläche 6 Nachtbar bauzeitlicher Zustand wurde räumlich erweitert 7 7 VIP-Bereich 8 Technikräume 8 0 4 10 20 g: � , nd HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Transparenz der Baukörper Prinzipien der Raumbegrenzung: � Wand, Wand mit Fenster, Stütze, Betongitter, Glas, schwarzes Glas Gebäude, Vor- und Innenhöfe und neuer Eingang neues Erschließungsprinzip 80er Jahre 60er Jahre 2010 4 2 1 3 2 1 3 2 3 1 Hofsituationen im Café Moskau: 1 Vorhof Bestandseingang, 2 Atrium, 3 Rosengarten, 4 Vorhof neuer Eingang der neue Eingang an der Ostseite des Café Moskau, begrenzt von einer stark reflektierenden, anthrazitfarbenen Glaswand, Foto: Moskau GmbH der Bestandseingang an der Gebäudewestseite mit dem Wandmosaik, Foto: Moskau GmbH Um die heutige Nutzung als Konferenzzentrum zu ermöglichen, haben HSH Architekten das Gebäude funktional neu gegliedert und die gesamte Gebäudetechnik modernisiert. neues Foyer altes Foyer An der Ostseite wurde ein neuer, repräsentativer Eingang hinzugefügt und dadurch die Nutzungsflexibilität des Gebäudes wesentlich erhöht. Es entsteht ein zweiter Vorplatz, der mit den im Ursprungskonzept angelegten Hofsituationen Atrium, Rosengarten und Westeingang korrespondiert. Von einer anthrazitfarbenen, stark reflektierenden Glaswand begrenzt, kann der neue Eingang durch den Einbau von LEDs zum digitalen Bildträger werden. Damit schafft er einen Bezug zu der Bildsprache der 60er, dem Wandmosaik von Bert Heller. HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de neue Raumorganisation 60er Jahre 80er Jahre 2010 Erschließung Erschließung Erschließung öffentliche Erschließung Erschließung Erschließung Erschließung Veranstaltungsräume Veranstaltungsräume Veranstaltungsräume Erschließung Erschließung Erschließung Veranstaltungsräume Veranstaltungsräume Veranstaltungsräume Erschließung Erschließung Erschließung Veranstaltungsflächen Außenräume Außenräume Außenräume Veranstaltungsräume Veranstaltungsräume Veranstaltungsräume Außenräume Außenräume Außenräume Veranstaltungsräume Veranstaltungsräume Veranstaltungsräume dienende dienende dienende Räume Räume Räume Außenräume Außenräume Außenräume Außenräume dienende Räume dienende Räume dienende Räume Außenräume Außenräume Außenräume dienende dienende Räume Räume dienende Räume dienende Räume dienende Räume dienende Räume dienende Räume Blick in das Atrium des Café Moskau: Sichtachsen und die Transparenz des Gebäudes wurden nach dem Umbau wieder hergestellt, Foto: Moskau GmbH Veränderung der Raumorganisation des Café Mokau am Beispiel des EG Das Ursprungskonzept des Café Moskau basiert auf einem klaren, zweigeschossigen Atriumsbau. Großflächige Glasfassaden dominieren als raumbegrenzendes Element. Grundriss EG 5m Grundriss OG HSH Architekten haben Sichtachsen und die Transparenz des Gebäudes wieder hergestellt. Die aus dem Umbau in den 80er Jahren resultierende kleinteilige Raumstruktur wurde weitestgehend rückgebaut. Ehemalige Küchenbereiche im Unter- und Erdgeschoss sowie der Anbau im Rosengarten wurden in hochwertige Veranstaltungsflächen umgewandelt. Nebenflächen wurden minimiert. Unabhängig voneinander erschlossen, können die einzelnen Veranstaltungsräume jetzt separat genutzt oder miteinander kombiniert werden. neue Raumorganisation das Café Moskau nach dem Umbau: Wiederherstellung der Sichtachsen und Transparenz dse Gebäudes, Foto: Stefan Müller HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de neue (alte) Glasfassade 2 3 1 die Glasfassade des Café Moskau nach dem Umbau: die bauzeitlichen Aluminiumprofile wurden erhalten und neue Isolierverglasung eingebaut, für neue Fassadenbereiche wurde eine kontrastierender Materialsprache gewählt, Foto: Moskau GmbH Detail Deckenrand OG R 1.02 Bereich Innenhof M:1/10 Detail Lichtband Deckenrand EG R 0.03 Bereich Innenhof M:1/10 Detail Fußpunkt Bestandsfassade/ Innenhof Bereich Fassade 13-15, 18-22 M:1/10 Schnitt durch die zum Atrium weisende Glasfassade Eines der charakteristischsten Merkmale des Café Moskau ist die überwiegend aus Glaselementen bestehende Gebäudehülle. Verwendet wurden raumhohe Scheiben in Aluminiumrahmen mit breiten Mittel- sowie schmalen Seitenfeldern. Es waren die größten Glasscheiben, die in der DDR zur damaligen Zeit lieferbar waren. Um die bauzeitliche Raumwirkung zu bewahren, wurden die Aluminiumprofile erhalten und nur neue isolierende, absturzsichernde, schall- und sonnenschutztaugliche Verglasung eingebaut. Wo Fassaden neu geschaffen werden mussten, wie tw. im Atrium oder am neuen Ost-Eingang, wurde mit Structural Glazing – Gläsern ohne aufgesetzte Deckenleiste und mit schwarzen Profilen – eine kontrastierende Materialsprache gewählt. HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de neue Gebäudetechnik – bauzeitliche Raumwirkung der neue Konferenzsaal nach dem Umbau: der Raum lehnt in seiner Offenheit und Materialität an den Originalzustand an, die Gebäudetechnik entsprechend heutigen Anforderungen modernisiert, Foto: Stefan Müller Rückbau der Deckenverkleidung aus den 80er Jahren, Foto: HSH Architekten vollständiger Rückbau aller Einbauten, Foto: Stefan Müller Einbau der neuen Gebäudetechnik, Foto: HSH Architekten Einbau der neuen Eschenholzdecke, Foto: HSH Architekten vor dem Umbau durch HSH Architekten: das ehem. Tanzcafé mit der Innenausstattung aus den 80ern, Foto: Stefan Müller Um maximale Transparenz und die bauzeitliche Raumwirkung wieder zu erreichen, wurde die abgehängte, in der Höhe abgesetzte Akustikdecke aus den 80er Jahren demontiert. Eingebaut wurde eine neue Holzdecke, die mit den ca. 65 mm breiten Lamellen aus Eschenholz an den Originalzustand anlehnt. Gleichzeitig wurde die komplette Gebäudetechnik entsprechend heutigen Anforderungen modernisiert. In den konstruktiv bedingt knappen Deckenzwischenraum wurden ein neues Lüftungs-, Beleuchtungs- und Lastschienensystem sowie ein auf Glasfaserkabeln basierendes Datennetzwerk integriert. Ehemals vor den Fenstern stehende Heizkörper wurden durch bodengleich eingelassene Konvektoren ersetzt. vor dem Umbau 2008 das Café Moskau vor dem Umbau: Deckenverkleidungen aus den 80er Jahren im ehemaligen Tanzcafé, Foto: Stefan Müller nach dem Umbau 2010 der Konferenzsaal nach dem Umbau, Foto: Stefan Müller HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Materialästhetik Hinzufügen neuer Materialien: anthrazitfarbenes, stark reflektierendes Glas, Foto: Moskau GmbH DOKUMENTATION ZUR RESTAURATORISCHEN FARBBEFUNDUNTERSUCHUNG IM CAFE MOSKAU IN DER KARL-MARX-ALLEE 34 IN 10178 BERLIN - MITTE OBJEKT: CAFÉ MOSKAU BERLIN - MITTE AUFTRAGGEBER: ZEITRAUM: DOKUMENTATION ZUR RESTAURATORISCHEN FARBBEFUNDUNTERSUCHUNG IM CAFE MOSKAU IN DER KARL-MARX-ALLEE 34 IN 10178 BERLIN - MITTE DOKUMENTATION ZUR RESTAURATORISCHEN FARBBEFUNDUNTERSUCHUNG IM CAFE MOSKAU IN DER KARL-MARX-ALLEE 34 IN 10178 BERLIN - MITTE BOLATT NR: .: BJEKT AUFTRAGGEBER: BERLIN - MITTE BEFUND-NR: TR.0.1 WILHELMSTR. 138, 10963 BERLIN ZEITRAUM: OBJEKT : BLATT NR.: AUFTRAGGEBER: ZEITRAUM: BLATT NR.: JULI 2008 N JULI 2008 N das Café Moskau nach demCAFÉ Umbau: das gereinigte WandmosaikJULIvon Heller aus den 60er Jahren, Foto: Moskau GmbH 2008 Bert 23 CAFÉ M OSKAU M13 OSKAU 25 BEFUNDDOKUMENTATION Befundbeschreibung: 03 LF 2 LF 02 I 1 Ocker Latex Grundierung Graugrün hell Ocker Latex Grundierung Weiß NCS S 1505 - Y 30 R 6 NCS S1005 - Y 20 R NCS S 0804 - Y 30 R Dispersion 06 5 Ocker hell Lack Grundierung Ocker hell 05 NCS S 0505 - Y 20 R Grundierung Weißgrau Schichtnr.: Farbbeschreibung: restauratorischer Farbbefund: Farbton: ehem. Farbbeschreibung : FarbtonOG : Wand Garderobe Farbbeschreibung: l NCS S 0603 - Y 20 R 3 LF 2 Ocker gelblich Befundbeschreibung: restauratorischer Farbbefund: Farbton : Farbbeschreibung : FarbtonOG : Wand ehem. Tanzcafé Fassungsnr.: Schichtnr.: 04 Latex Ocker hell Fassungsnr.: Schichtnr.: Fassungsnr.: Schichtnr.: Fassungsnr.: 3 restauratorischer Farbbefund: Farbton: Farbbeschreibung: Farbton: Eingangshalle EG Farbbeschreibung: BEFUND-NR: W.1.9 Die Wand II stand ursprünglich in einem materialsichtigen Buntsteinputz und wurde bei späteren Renovierungen überstrichen. Die Wand II zeigt noch Fragmente der hellockerfarbenen Erstfassung. Darüber folgt wiederrum die zweischichtige ockerfarbene Leitfassung, die eine farbliche Wiederholung der Erstfassung ist. Rotbraun Latex Ocker hell Latex Grundierung LF 02 Weiß Gips I 1 ocker hell NCS S 0804 - Y 30 R NCS S 6020 - Y 70 R NCS S 1515 - Y 20 R LF 1 Ocker hell Latex Grundierung LF 01 weiß I 0 materialsichtig NCS S 1515 - Y 20 R Schichtnr.: Die Treppe wurde stark überarbeitet. Nach der 4. Farbschicht wurde ein Kantenprofil angebracht und mit einer Gipsglätte überputzt. In der Erstfassung war die Lichtwange wie die Wände in einem hellen Ockerton gefasst. Es folgen 3 weitere ockerfarbene Anstriche, die insgesamt alle als Wiederholungen der Originalfassung gesehen werden können. Auf dem Gipsüberzug folgen noch zwei weitere Fassungen. Fassungsnr.: Befundbeschreibung: ABSCHNITT: 1.OG, Raum 1.02, Café Wand II B WILHELMSTR. 138, 10963 BERLIN BERLIN - MITTE ABSCHNITT: BEFUND-NR: 1.OG, Raum 1.01, Halle Gaderobenraum W.1.11 BEFUNDDOKUMENTATION Wand III C Schichtnr.: ABSCHNITT: EG, Raum 0.02, Eingangshalle Treppe, Lichtwange BEFUNDDOKUMENTATION ICOLAS BERGGRUEN ICOLAS BERGGRUEN Fassungsnr.: NICOLAS BERGGRUEN WILHELMSTR. 138, 10963 BERLIN Betongitter, von Kaiser als „eine Andeutung fremdländischer Folklore“ bezeichnet, Foto: HSH Architekten Typisch für die ursprüngliche Konzeption des Café Moskau war die fein komponierte Spannung der Materialiewirkung: roter, weiß geäderter Kalkstein, innen poliert, außen mit rauer Oberfläche, dunkelgrauer Schiefer, Buntsteinputz, helles Holz, hellgelbe Fliesen, viel Glas. Mit dem Umbau der 1980er Jahre wurden viele der Oberflächen durch Anstriche und Verkleidungen verdeckt. Ein Großteil der Wandverkleidungen wurden nun entfernt und auf der Basis von farbrestauratorischen Untersuchungen die ursprüngliche Materialsichtigkeit wieder hergestellt. Im Dialog mit der Architektursprache Kaisers wurden aber auch neue Materialien hinzugefügt, die bauliche Eingriffe kennzeichnen, z.B. das anthrazitfarbene Glas am neuen Ost-Eingang. HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Umgang mit den 80er Jahren einzelne Wandverkleidungen aus den 80er Jahren, wie die Keramikbilder aus dem Grusinischen Zimmer wurden erhalten, Foto: Stefan Müller vor dem Umbau: das ehemalige Grusinische Zimmer mit Keramikbildern als Wandverkleidung, Foto: Stefan Müller Mit der Umgestaltung der Inneneinrichtung durch Gerd Pieper 1982 und ‘87 wurde das Café Moskau dunkler, wamtoniger und geschlossener in seiner Raumwirkung. Vielerorts wurde die modernistische Grundkonzeption Kaisers kontrastiert. Dennoch ist dieser Umbau als „Designleistung von Rang“ zu werten. Mit der Entscheidung, das Café Moskau weitgehend auf das Ursprungssprungskonzept zurückzuführen, wurde nach einem respektvollen Umgang mit der Arbeit Piepers gesucht: Wo immer möglich, wurden Einzelelemente als Bilder erhalten und in ihrer dekorativen Wirkung übersteigert. Z.B. das Porzellanrelief der Stadt Moskau oder das Interieur das Salon Tallinn, das an einen anderen Ort im Gebäude verlegt wurde. Umgang mit den 80er Jahren der erhaltene Salon Minsk sowie die von ihrer Ummantelung befreite bauzeitliche Stahlkugel, Foto: Stefan Müller HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Der neue Club der neue Nachtclub nach dem Umbau durch HSH Architekten, Foto: Moskau GmbH 5m Grundriss KG dezente Beleuchtung der Wendeltreppe stimmt die Besucher auf den Nachtclub ein, Foto: Moskau GmbH Mit seiner exklusiven Innenausstattung, wie den Marmorböden und Glasperlenvorhängen, war die Nachtbar schon zu DDR-Zeiten eine besondere Attraktion. Der neue Club wurde durch die Umwandlung ehemaliger Lagerflächen räumlich erweitert. Vom Foyer aus werden die Räume über eine Wendeltreppe erschlossen. Dezente punktförmige Beleuchtung im Fußbereich stimmt die Besucher auf den Nachtclub ein. Die reelingartigen Metallgeländer und die schweren, halbrunden roten Ledersitznischen aus den 80er Jahren, die sich um die Tanzfläche gruppieren, blieben erhalten. Neu ist das Spionglas, das den VIP-Bereich abtrennt. Eine Anspielung an die Geschichte des Hauses – war doch das Café Moskau vor der Wende prädestiniert für geheime Treffen zwischen Ost und West. HSH Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur www.hsharchitektur.de Büroprofil Harald Schindele, Markus Hirschmüller, Florian Hoyer Für die Architekten HSH Florian Hoyer, Harald Schindele und Markus Hirschmüller ist Berlin Ausgangsort ihrer Arbeit. Seit 1997, dem Jahr der Bürogründung, planen sie von hier aus Bauvorhaben im In- und Ausland. Dabei bedienen HSH ein breites Spektrum vom individuellen Wohnhaus, über Büro- und Wohnquartiere bis zur Umnutzung von Industriearealen. Die wichtigsten Projekte sind der Umbau und die Erweiterung des E-Werks und verschiedene verdichtende Wohnungsbauten z.B. in der August-, Choriner oder Gormannstraße in Berlin-Mitte. Eben abgeschlossen hat das Büro den Umbau des „Café Moskau“. Neben allen klassischen Architektenleistungen der Entwurfsplanung und Bauausführung verfolgen sie auch selbst initiierte Projektentwicklungen für Investoren und private Baugruppen. Der Ort und all seine an ihn gebundenen Informationen, die Aufgabe und der Anspruch des Nutzers bilden den Ausgangspunkt eines jeden Projektes. Ihre Architektur knüpft an das Vorgefundene an und erzählt eine eigene Geschichte auf der Grundlage des Vorhandenen. Als bewusste positive Kontroverse setzt ihre Architektur einen eigenen Impuls, der zum Dialog anstiftet. Entsprechend einer Strategie der „kommunikativen Rekonstruktion“ fügt sich Neues selbstbewusst an Altes. Neue Wohnformen schließen Lücken in der Stadt und überspielen Brüche in verdichteten Strukturen. Mit anspruchsvollen Einfamilienhausprojekten oder verwandelten Industriedenkmalen entstehen neue Akzente an verstummten Orten oder kommen vorhandene Qualitäten wieder ins Gespräch zurück. Neben Beteiligungen an nationalen und internationalen Wettbewerben und Gutachten sind die meisten Aufträge des Büros Direktaufträge. HSH Hoyer Schindele Hirschmüller präsentierten ihre Arbeit auf zahlreichen Ausstellungen im Inund Ausland, z.B. Architekturbiennale in Venedig (2006), Biennale für Architektur und Design “Fundacao Bienal de Sao Paulo“ (2003, 2005), 14. Architekturbiennale in Quito (2004). Sie folgten Vortragseinladungen u.a. an das Art Center College of Design, Pasadena Institute, das Institute of Contemporary Art in London, die TU Dresden, zu den Berliner Architekturgesprächen und zum Internationalen Architekturkongress des UIA in Berlin. Dazu kommen Gastkritiken wie am Bauhaus Dessau, an der TU Berlin, der TU Cottbus, der SCI-Arc in Los Angeles und der University of Kentucky. Seit 2005 sind alle drei Partner Mitglied im Bund Deutscher Architekten BDA. Derzeit sind 12 Mitarbeiter für das Büro im Einsatz. Im engen interdisziplinären Austausch verstärken HSH sich um Spezialisten, immer abgestimmt auf die jeweiligen Herausforderungen der Bauaufgabe. Pressekontakt H S H Hoyer Schindele Hirschmüller BDA Architektur Nadin Heinich Public Relations Wolliner Straße 18/19, 10435 Berlin t. +49 30 443 588 55 f. +49 30 443 588 57 m. +49 179 146 43 97 [email protected] www.HSHarchitektur.de