Mobile Kommunikation setzt eine klare Strategie voraus ONLINE & MOBILE Wer Kundenmagazine online oder sogar mobile publizieren will, braucht entsprechende Publikationssysteme und die Unterstützung von spezialisierten Dienstleistern. Zwei Fachveranstaltungen und die Auskunft von Experten zeigen Umsetzungsmöglichkeiten und Herausforderungen auf. VON RUEDI ULMANN Nur der sogenannte Millennium-Bug lockte vor über zehn Jahren vergleichbar viele Interessierte an das FO-Forum wie dieses Jahr das Thema «Mobile Apps – gehören iPads, Apps & Co. die Zukunft?». Dies erwähnte Jürg Konrad, CEO der FO Print & Media, bei der Begrüssung der Besucherinnen und Besucher des FO-Forums. Die mobile Kommunikation beschäftigt die eingeladenen Marketing- und Kommunikationsfachleute offensichtlich stark und ist natürlich auch ein Thema für Publishing-Dienstleister, die ihre Angebote entsprechend ausbauen. Applikation realisiert und am Forum präsentiert hat. Eine Nachfrage von MK zeigt allerdings, dass das Anpassen der Printdaten und das Anreichern mit Links, Interaktivität, Bildern und allenfalls sogar Videos mit einem recht grossen Aufwand verbunden ist. Cross-Media-Plattform sation und übernimmt deren Prozesssteuerung bei Planung, Produktion und Publikation, egal ob Online- oder Printkanäle. Das Censhare Publishing System ermöglicht die medienneutrale Produktion aller Inhalte und Formate und unterstützt alle Publikationskanäle – von Print über Web bis hin zu Apps und Social Media.» Von MK auf konkrete Umsetzungen angesprochen, erklärt Roberto Carboni: «Wir ha- tivität und reduziert die Kosten. Koordinations- sowie Produktionsaufwand verringern sich. Als Mehrwert entstehen laut Roberto Carboni für den Kunden eine maximale Transparenz und die Kontrolle der Produktionsprozesse. Folgekosten beachten Die MobileTechnics AG in Biel ist ein führender Anbieter im Bereich Mobile-Marketing und Mobile-Applikationen. Neben Me- dienunternehmen gehören Firmen wie Swisscom, Post, Na- tional League oder Coop zu ihren Kunden. Von MK befragt, erklärt ihr CEO Alex Sollberger, das Allerwichtigste bei Apps Neues Medium oder neuer sei es, von Anfang an zu überVertriebskanal? legen, wie hoch die Folgekosten sein werden, und wann immer Muss ein innovatives Unternehmöglich auf offene Standards zu men eine App haben? Wo liegt setzen. Gleichzeitig gilt es die der Nutzen? Was sind die ErHerausforderung zu meistern, folgsfaktoren? Wie hoch sind die Apps mit einer klaren Strategie Kosten? Diesen und ähnlichen zu konzipieren, damit sie nachFragen gingen die Spezialisten haltig funktionieren. Oft wird Roger Sommerhalder (Berater laut Sollberger in Teppichetagen Online- und Mobile-Kommunientschieden, dass unbedingt eine kation, netzbarkeit) und Mirosch App her muss, weil sie «en voGerber (Executive Coordinator gue» ist. Man sei sich aber nicht & Marketing, MobileTechnics) iPad-Version und gedrucktes Kundenmagazin von FO Print & Media. bewusst, dass anschliessend Kos- am 28. Oktober sowie am 4. und ten für Updates und Pflege ent18. November am FO-Forum nach (Dokumentation unter zum Beispiel Censhare. Am 4. No- ben unterschiedlichste Lösungen stehen. Werden keine Updates www.fo-print-media.ch/mobile- vember veranstaltete die Cen- für die Publikation auch auf herausgebracht und Kundenmedia). Die zwei Experten veran- share (Schweiz) AG einen Event mobilen Endgeräten für diverse feedbacks ignoriert, kann leicht schaulichten anhand konkreter zum Corporate Publishing. Dort Kunden wie z.B. Allreal, AMAG, ein Imageschaden entstehen. Beispiele die verschiedenen As- referierte u.a. Roberto Carboni, Post, Geberit und Nobel Biocare pekte rund um das Thema mobi- Verkaufsleiter und Mitglied der realisiert. Dabei gilt unser Haupt- Unterschiedliche Interessen le Kommunikation und betonten, Geschäftsleitung der Linkgroup, augenmerk – neben den tech- Ein grosses Problem sind die nischen Anforderungen – dem unterschiedlichen Mobile-Plattdass es sich nicht um ein neues über Cross-Media-Plattformen. Medium handelt, sondern ledig«Als offizieller Schweizer methodischen Vorgehen im Pro- formen (iPhone, Android, Winlich um einen weiteren Distribu- Partner von Censhare seit 2008 jektmanagement. Wir legen gros- dows etc.). Aber Sollberger ist tionskanal, dessen Nutzung stra- betreiben wir eine mandanten- sen Wert auf die Projektbetreu- überzeugt, dass native Apps, die tegisch abzuwägen sei. fähige Plattform und bieten Kun- ung vor Ort und planen grössere nur auf einer Plattform laufen, Die jeweils 50 Anwesenden den kostengünstige Möglichkei- Projekte mit unseren Kunden, längerfristig von Webapps abgeerhielten wichtige Informati- ten, das System ohne Anfangs- zum Beispiel mit «Jour-fixes» im löst werden, die via Browser auf onen und Anhaltspunkte, die es investitionen und eigene IT-Infra- 1/2-Wochen-Rhythmus. Rasche allen Plattformen funktionieren. bei der Entwicklung von Apps zu struktur für sich zu nutzen», er- Erfolgserlebnisse beeinflussen Diese Entwicklung steht allerberücksichtigen gilt. Insbesonde- klärt Carboni, «wir unterstüt- die Projektumsetzung positiv.» dings im Gegensatz zu den Intere die Realisierung von E-Maga- zen unsere Kunden bei Evalu- Dank der Plattform fliessen ressen der Gerätehersteller und zinen stand im Mittelpunkt des ation, Konfiguration und Anwen- sämtliche Inputs aller am Work- Plattformbetreiber, die – wie Gesprächs, wobei die FO Print & dung des Systems. Unsere Platt- flow beteiligten Parteien «live» in zum Beispiel Apple – mit ihren Media ihr eigenes Kundenmaga- form verwaltet zentral die Inhalte den Publishing-Prozess ein. Die- Gebühren auf nativen Apps viel zin erstmals selber auch als iPad- sämtlicher Medien einer Organi- ser Aspekt steigert die Produk- Geld verdienen. n 12 Dossier Eine wirksame Hilfe und eine Reduktion des Aufwandes versprechen Publikationssysteme wie Marketing & Kommunikation 12/10