Diplomarbeit Aufbau eines β -Messstandes zur Untersuchung von Strahlenschäden an Silizium -Sensoren Henning Kröhnke 23. Mai 2012 Universität Hamburg Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften Fachbereich Physik Institut für Experimentalphysik Kurzbeschreibung Im Rahmen dieser Diplomarbeit sind der Aufbau, die Kalibrierung und die Software eines Messstandes zur genauen Untersuchung der Ladungssammelezienz von Pad -Sensoren für die Signale von minimal ionisierenden Teilchen (MIP) realisiert. Die absolute Genauigkeit für die Messung der Signale beträgt 0,4 %. Das Rauschen der Ausleseelektronik beträgt etwa 600 e− . Messungen lassen sich bis zu einem maximalen Sensorstrom von 100 µA in dem Temperaturbereich von −20 ◦ C bis +20 ◦ C durchführen. Die Temperatur der Auageäche wird dabei innerhalb von 0,01 K stabil eingehalten. Die Kalibrierung des Messstandes ist mit zwei unabhängigen Methoden durchgeführt. Für die eine Methode werden Testsignale durch einen Signalgenerator erzeugt, für die andere Methode wird die 60 keV -Linie einer 241 Am -Quelle benutzt. Beide Kalibrierungen stimmen mit einer Genauigkeit von 0,7 % überein. Durch eine Simulation des Triggers für die benutzte 90 Sr -Quelle wird gezeigt, dass der wahrscheinlichste Wert für die im Sensor deponierte Energie um nur 5 % von dem Wert für ideale MIPs abweicht. Erste Ergebnisse zeigen die Durchführbarkeit von Messungen an ungeschädigten als auch an geschädigten Silizium -Sensoren bis zu einer neutronenäquivalenten Fluenz von 1 · 1015 neq/cm2 . Abstract As part of this thesis a probe station has been built, calibrated and the control and analysis software implemented to investigate the charge collection eciency of pad sensors with signals of minimum ionizing particles (MIP). The absolute accuracy for the signal measurements is 0.4 % and the noise of the readout electronics is about 600 e− . Measurements are performable up to a current of 100 µA in the temperature range from −20 ◦ C to +20 ◦ C. The temperature of the chuck is maintained stable within 0.01 K. The calibration of the probe station is done by two independent methods. For one method test signals are provided by a pulse generator, for the other method the 60 keV line of an 241 Am source is used. Both calibrations agree within 0.7 %. A trigger-simulation for the used 90 Sr source shows that the most probable value of the deposited energy in the sensor for triggered events diers only by 5 % of the value given by ideal MIPs. First results show the feasibility of measurements with unirradiated sensors and sensors irradiated up to a neutron equivalent uence of 1 · 1015 neq/cm2 . 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 2 3 4 5 6 Einleitung 7 Theoretische Grundlagen 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Halbleiter . . . . . . . . . . . . . Silizium -Einkristall -Herstellung . Dotierung . . . . . . . . . . . . . p-n -Übergang . . . . . . . . . . . Silizium -Sensoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 Signalverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Rauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3 Kalibrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.1 Elektronischer Kanal . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.2 Physikalische Kalibrierung . . . . . . . . . . . . 4.3.3 Eektive Eingangskapazität des Vorverstärkers 4.4 Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.1 BetaControl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.2 BetaAnalysis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufbaubeschreibung 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 Konzept . . . . . . . . Überblick . . . . . . . Mechanischer Aufbau β -Strahlenquelle . . . Elektronik . . . . . . . 3.5.1 Trigger . . . . 3.5.2 Vorverstärker . 3.5.3 Shaper . . . . . 3.5.4 ADC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 9 10 11 11 12 15 15 16 17 19 20 20 23 26 26 29 29 30 33 34 43 47 50 50 58 Messungen 63 Zusammenfassung und Ausblick 71 5.1 Durchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 5.2 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Abbildungsverzeichnis 75 5 Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis 79 Literaturverzeichnis 81 6 1 Einleitung Der CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire) bei Genf ist die Europäische Organisation für Kernforschung. Am CERN bendet sich ein 26,7 km langer, ringförmiger Teilchenbeschleuniger, der LHC (Large Hadron Collider). In ihm können Protonen gegenläug beschleunigt werden und an speziellen Punkten zur Kollision gebracht werden. An einem dieser Punkte bendet sich der CMS -Detektor (Compact Muon Solenoid). Der CMS -Detektor ist zwiebelförmig aufgebaut, wobei die inneren zwei Lagen aus Silizium -Pixel - und Steifensensoren bestehen. Diese Silizium -Sensoren altern unter der Strahlenbelastung, so dass die Pixel -Sensoren, welche die innerste Lage bilden, bereits nach den ersten fünf Betriebsjahren ausgetauscht werden müssen. Für etwa das Jahr 2022 gibt es Ausbaupläne für den LHC, welche die Luminosität um den Faktor 10 verbessern sollen. Diese Ausbaustufe des LHC s läuft unter der Bezeichnung High Luminosity Large Hadron Collider oder kurz HL LHC. Durch die Erhöhung der Luminosität kommt eine höhere Strahlenbelastung auf die Silizium -Sensoren zu und deren Betriebszeit reduziert sich stark. Um die Austauschintervalle in etwa beizubehalten ist es notwendig, die Strahlenhärte der Silizium -Sensoren zu steigern. Problemstellung Ziel dieser Diplomarbeit ist der Aufbau und die Inbetriebnahme eines β -Messstandes zur Untersuchung von Silizium -Sensoren. Mit dieser Messapparatur sollen Silizium-Sensoren im Rahmen der CEC -Messkampagne (Central European Consortium) untersucht werden. Insbesondere sollen die Pulshöhen von Silizium -Flächendioden beim Durchgang von minimal ionisierenden Teilchen als Funktion der an den Sensor angelegten Spannung, der Temperatur und der Strahlenschädigung untersucht werden. Damit sollen unter anderem die verschiedenen Sensoren der CEC -Messkampagne charakterisiert werden, mit dem Ziel, Sensoren zu entwickeln, die der Strahlenbelastung am HL LHC standhalten. Im Detektorlabor des Instituts für Experimentalphysik der Universität Hamburg benden sich bereits mehrere Laser -Messstände. Um insbesondere den Nachteil der nicht genauen Kenntnis über die im Sensor deponierte Ladung des Lasers zu vermeiden und versuchstechnisch näher am vorgesehenen Einsatzbereich der Sensoren zu sein, werden β -Teilchen benutzt. Die Energie der benutzten β -Teilchen wird so gewählt, dass sie als minimal ionisierende Teilchen angesehen werden können. Das Rauschen der Elektronik muss daher genügend klein sein, um die resultierenden schwachen Signale gut auswerten 7 1 Einleitung zu können. Die Anforderungen, denen der Messstand weiterhin genügen soll, sind eine genaue Temperaturregulierung des Sensors im Bereich von −20 ◦ C bis +20 ◦ C, eine Begasung mit Trockenluft sowie ein lichtundurchlässiges Gehäuse. Teil des Messstandes ist die Signal -Ausleseelektronik und ein PC samt Auslese - und Analysesoftware. 8 2 Theoretische Grundlagen 2.1 Halbleiter Als Halbleiter werden Kristalle von Materialien bezeichnet, die aufgrund ihrer Bandstruktur eine Zwischenposition zwischen Isolatoren und Metallen einnehmen, wie in Abb. 2.1 dargestellt. Wie bei den Isolatoren bendet sich eine Bandlücke zwischen dem Valenzund Leitungsband, diese ist aber bei den Halbleitern kleiner. Allgemein gelten Materialien, deren Bandlücke EG . 4 eV betragen, als Halbleiter, wobei die 4 eV eine willkürliche Wahl sind. Bei Metallen hingegen ist das Leitungsband entweder teilweise gefüllt oder das Valenzund Leitungsband überlappen sich. Dadurch können sich die Elektronen quasifrei bewegen und es resultiert ihre gute elektrische Leitfähigkeit. Durch Zufuhr von Energie, z.B. durch optische oder thermische Anregung, können Elektronen die Bandlücke im Halbleiter überwinden. Dadurch füllt sich nicht nur das Leitungsband mit Elektronen sondern im Valenzband verbleiben Löcher mit einer eektiv positiven Ladung. Die quasifreien positiven und negativen Ladungsträger im Valenz - und Leitungsband sorgen mit zunehmender Anzahl für eine Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit, diese bleibt aber unter der von Metallen. Es wird zwischen den Elementhalbleitern, die nur aus einem Element des Periodensystems bestehen, und den Verbindungshalbleitern unterschieden. Im Rahmen dieser Diplomarbeit sind nur Silizium-Halbleiter von Bedeutung, die zu den Elementhalbleitern zählen. [Dem05] Abbildung 2.1: Dargestellt sind die Energiebänder eines Isolators, Halbleiters und Metalls. Der Isolator weist die gröÿte Bandlücke auf, gefolgt von dem Halbleiter. Bei Metallen ist das Leitungsband teilweise gefüllt. 9 2 Theoretische Grundlagen 2.2 Silizium -Einkristall -Herstellung Für die Herstellung der meisten elektronischen Bauteile auf Silizium -Basis ist es erforderlich, ein hochreines Ausgangsmaterial zu benutzen. Die gängigsten Verfahren sind das Czochralski -Verfahren und das Zonenschmelzverfahren. Beim Czochralski -Verfahren wird Quarz SiO2 in einem Schmelztiegel geschmolzen. In die entstandene Schmelze können z.B. Phosphor oder Bohr eingebracht werden, um ein n - oder p - Typ Siliziumkristall zu erhalten. Um das Wachstum des Einkristalls einzuleiten, wird ein Impfkristall in die Schmelze eingebracht und langsam wieder herausgezogen. Die Siliziumatome aus der Schmelze lagern sich schichtweise an dem Impfkristall an und übernehmen seine Gitterorientierung. Zum besseren Kontrollieren des Übergangs aus der Schmelze in den Kristall wird der Impfkristall rotierend aus der Schmelze gezogen. Beim magnetischen Czochralski -Verfahren bendet sich die gesamte Apparatur zusätzlich in einem einstellbaren magnetischen Feld. Mit diesem magnetischen Feld ist es möglich, die Turbulenzen in der Schmelze zu dämpfen und dadurch eine höhere Reinheit zu erzielen. Ausgangspunkt für das Zonenschmelzverfahren ist ein polykristalliner Siliziumstab. Dieser wird durch eine Induktionsheizung lokal zum Schmelzen gebracht und ebenfalls mit einem Impfkristall in Verbindung gebracht. Die Induktionsheizung wandert den gesamten Siliziumstab entlang, dieser rotiert um seine Achse, um eine gleichmäÿige Schmelze zu erzielen. Beim Erstarren der Schmelze wird wieder die Orientierung des Impfkristalls übernommen und der Einkristall entsteht. Vorhandene Verunreinigungen im Siliziumstab sammeln sich in der Schmelze und konzentrieren sich am Ende des Stabes. Durch ein wiederholtes Durchführen des Zonenschmelzverfahrens erhöht sich die Reinheit des Einkristalls. [Föl12] Abbildung 2.2: Die Abbildung zeigt das Bänderschema bei dotierten Halbleitern. [Lau11] 10 2.3 Dotierung 2.3 Dotierung Unter Dotierung wird das gezielte Einbringen von Fremdatomen in einen Halbleiter bezeichnet. Durch diese Fremdatome ändern sich die elektrischen Eigenschaften der Halbleiter. Das Einbringen von Fremdatomen in den Halbleiterkristall sorgt für zusätzliche Energieniveaus in dem Banddiagramm des Halbleiters. Es wird zwischen der n - und der p - Dotierung unterschieden. Bei der n - Dotierung werden Elemente in den Halbleiter eingebracht, die eine höhere Anzahl von Valenzelektronen besitzen als das Element des Wirtkristalls. Diese zusätzlichen erlaubten Zustände in der Bandlücke werden Donatoren genannt. Bei der p - Dotierung hingegen werden Atome in den Wirtkristall eingebracht, welche mindestens ein Valenzelektron weniger besitzen. Diese Zustände werden als Akzeptoren bezeichnet. Die Energieniveaus liegen für Silizium typischer Weise ∼ 40 meV über dem Valenzband bzw. unter dem Leitungsband, diese Energie ist gegenüber der Bandlücke von 1,12 eV sehr gering. Dadurch reichen bereits tiefe Temperaturen, um ein Elektron von einem Donatorniveau in das Leitungsband anzuregen bzw. aus dem Valenzband in ein Akzeptorniveau anzuregen. Durch diese Übergänge erhöht sich die Konzentration der Ladungsträger in den beiden Bändern und damit die Leitfähigkeit des Halbleiterkristalls. [Föl12] [Lau11] 2.4 p-n -Übergang Die in Abb 2.3 gezeigte Struktur wird als p -n -Übergang bezeichnet. Sie besteht aus einem p - dotierten Halbleiter, an den sich unmittelbar ein n - dotierter Halbleiter anschlieÿt. Durch diese Struktur herrscht anfangs eine stufenförmige Verteilungsfunktion der Elektronen im n - Typ und der Löcher im p - Typ. Der starke Konzentrationsgradient bewirkt eine Diusionsbewegung der Elektronen und Löcher. Dieser Diusionsbewegung wirkt ein zunehmend stärker werdendes elektrisches Feld entgegen, welches sich im n - Bereich durch die zurückbleibenden positiven Atomrümpfe der Donatoren und im p - Bereich durch die negativ geladenen Akzeptoren ausbildet. Dieses Gebiet wird als Raumladungszone bezeichnet. Die Diusionsbewegung und die Drift der Elektronen und Löcher aufgrund des elektrischen Feldes heben sich im thermischen Gleichgewicht auf. Die Gröÿe der Raumladungszone, die auch als Sperrschicht bezeichnet wird, kann durch Anlegen einer äuÿeren Spannung sowohl vergröÿert als auch verkleinert werden. Wenn die Spannung so gewählt wird, dass die Raumladungszone immer kleiner wird, geht der Halbleiter letztlich in den leitenden Zustand über. Es wird dann von einer in Durchlassrichtung betriebenen Diode gesprochen. Bei einer in Sperrrichtung betriebenen Diode ist die Spannung entgegengesetzt gewählt. Mit steigender Spannung breitet sich die Raumladungszone über die gesamte Diode aus. Die Spannung, die benötigt wird um die gesamte Diode zu verarmen, hängt von der Konzentration der Dotieratome ab. In der folgenden Gleichung ist der Zusammenhang dargestellt. UDep = q0 |Nef f |d2 . 20 (2.1) 11 2 Theoretische Grundlagen Abbildung 2.3: Darstellung des p-n -Übergangs [Wik11a] Hierbei entspricht q0 der Elementarladung, 0 entspricht der elektrische Feldkonstante und ist mit 11,9 die Dielektrizitätskonstante für Silizium. d ist die Dicke der Diode und Nef f = ND − NA die eektive Dotierungskonzentration. [Lut99] [Föl12] 2.5 Silizium -Sensoren Silizium -Halbleitersensoren bestehen im Wesentlichen aus einem p-n - Übergang, an den in Sperrrichtung eine Spannung angelegt wird. Das elektrische Feld in der Verarmungszone sorgt dafür, dass sich die dort aufhaltenden freien Ladungsträger zu den Kontakten bewegen. Wenn nun ionisierende Strahlung in den aktiven Bereich des Sensors einfällt und Elektronen-Loch-Paare erzeugt, werden diese im Feld getrennt, driften zu den Kontakten und erzeugen so einen Signalpuls. Diese Signale können durch geeignete Elektronik verstärkt und ausgelesen werden. Abb. 2.4 zeigt ein Foto von zwei unterschiedlich groÿen Pad -Sensoren der CEC -Messkampagne. Der kleine Sensor wurde an nur drei Seiten auf Gröÿe geschnitten, somit ist das groÿe, schwarze Quadrat unterhalb des klei- 12 2.5 Silizium -Sensoren nen Sensors übriggebliebenes Wafermaterial. Nähere Informationen über die Sensoren der CEC -Messkampagne nden sich z.B. in [Erf11]. Abbildung 2.4: Die Abbildung zeigt einen groÿen und einen kleinen Pad -Sensor der CEC -Messkampagne. Der kleine Sensor wurde nur an drei Seiten auf Maÿ geschnitten. 13 2 Theoretische Grundlagen 14 3 Aufbaubeschreibung 3.1 Konzept Das Hauptinteresse liegt bei der Ladungssammelezienz von Pad -Sensoren aus verschiedenen Silizium -Materialien in Abhängigkeit von der Bestrahlungsdosis, der Temperatur und der angelegten Hochspannung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Signale in den Sensoren zu erzeugen, z.B. mit Licht oder mit elektrisch geladenen Teilchen. In diesem Messstand wird für die Signalerzeugung β -Strahlung benutzt, welche von einer 90 Sr Quelle emittiert wird. Um aus dem Spektrum der β -Teilchen solche auszuwählen, die als minimal ionisierende Teilchen (MIPs) angesehen werden können, wird eine Koinzidenz Abbildung 3.1: Prinzip des β -Messstandes: die β -Teilchen treten aus der 90 Sr -Quelle aus und treen kollimiert auf den Sensor. Die Triggerauswahl wird unter Verwendung zweier Szintillatorzähler getroen. 15 3 Aufbaubeschreibung der Signale von zwei Szintillatorzählern zum Triggern benutzt. In Abb. 3.1 ist das Prinzip des Messaufbaus skizziert. Durch den Kollimator treen die β -Teilchen senkrecht auf den Sensor, durchdringen ihn und danach beide Szintillatorzähler. Die Szintillatorzähler sind jeweils 3 mm dick. Dadurch gelangen fast ausschlieÿlich β -Teilchen aus dem hoch energetischen Teil des Spektrums in den zweiten Szintillatorzähler und erzeugen dort Lichtblitze beim Durchqueren. Die niederenergetischen β -Teilchen werden zum Groÿteil schon im ersten Szintillatorzähler gestoppt. In Abschnitt 3.5.1 wird näher auf die Triggerauswahl eingegangen. 3.2 Überblick Der β -Messstand lässt sich in vier Bereiche aufteilen. Dazu gehört der mechanische Aufbau, die β -Quelle, die Elektronik und die Software. Auf die Software wird näher in Abschnitt 4.4 eingegangen. Auf die anderen drei Bereiche wird in den folgenden Abschnitten eingegangen. Abb. 3.2 zeigt ein Foto des β -Messstandes. Im linken Bereich des Fotos ist das Rack zu sehen, in dem ein Groÿteil der Elektronik untergebracht ist. Rechts an dem Abbildung 3.2: Foto des Versuchsstands. Mittig auf dem Tisch bendet sich der mechanische Aufbau, links im Rack ein Groÿteil der Elektronik, unter dem Tisch das Kühlsystem und die Vakuumpumpe, rechts der PC. 16 3.3 Mechanischer Aufbau Rack ist das Ventil für die Regulierung der Trockenluft angebracht. Auf dem Tisch steht der mechanische Aufbau mit dem links daneben liegenden Deckel. In dem schwarzen, länglichen Kästchen, das sich in dem mit Kupferfolie ausgekleideten Deckel bendet, sind die Szintillatorzähler des Triggers untergebracht. Über dem mechanischen Aufbau bendet sich das schwenkbare Zoom -Stereomikroskop SZ51 von Olympus [Oly12]. Zwischen dem mechanischen Aufbau und dem Standfuÿ des Mikroskops bendet sich der Shaper in einem mit Kupferfolie beklebten Gehäuse. Rechts im Bild ist der PC zu sehen. Unter dem Tisch steht das Kühlsystem und rechts davon das kleine, grüne Gehäuse der Vakuumpumpe. 3.3 Mechanischer Aufbau Abb. 3.3 zeigt den, in den Werkstätten der Physikalischen Institute der Universität Hamburg gefertigten, mechanischen Aufbau des β -Messstandes. In Abb. 3.4 ist zusätz- Abbildung 3.3: AutoCAD-Zeichnung des mechanischen Aufbaus [Sch11] 17 3 Aufbaubeschreibung Abbildung 3.4: AutoCAD-Querschnittzeichnung des mechanischen Aufbaus [Sch11] lich noch ein Querschnitt gezeigt. Die Auageäche des Sensors ist aus einem goldbeschichteten Kupferblock gefertigt. In dessen Mitte bendet sich eine vertikale Bohrung, die sich in den darunterliegenden Komponenten fortsetzt und bis zur Strahlungsquelle reicht. Rings um diese Bohrung herum bendet sich in der Auageäche eine Nut. In dieser Nut mündet eine horizontale Bohrung. An diese Bohrung ist ein Unterdruckschlauch angeschlossen, der durch eine Durchführung in der Rückwand nach drauÿen geführt wird und an die Vakuumpumpe angeschlossen ist. Der Unterdruck unter dem Sensor sorgt für einen guten elektrischen Kontakt und allgemein eine Fixierung des Sensors. In der Nähe der Düse am Rand der Auageäche bendet sich eine gefräste Nut mit zwei Bohrungen. In die Nut ist ein Pt100 Thermoelement von JUMO [JUM12] eingelassen und mittels Schrauben in den Bohrungen gesichert. An der anderen Ecke der Auageäche sind zwei kleine Bohrungen zu sehen. In diese Bohrungen sind zwei kleine Stifte eingelötet. Über die Stifte wird die Auageäche mit der Hochspannungsquelle verbunden. Unterhalb der Kupferauageäche bendet sich ein Peltier-Element, mit dem die Temperatur der Auageäche sehr genau auf einem gewünschten Wert gehalten werden kann. Die Hauptwärmezu- und -abfuhr erfolgt hierbei durch den darunter bendlichen Kupferträger. Dieser ist mit Bohrungen versehen, durch welche Kühlüssigkeit des Lauda RE 1050 [LAU12] gepumpt wird. Unter dem Kupferträger bendet sich die bewegliche Quellenhalterung; es sind zwei Positionen für diese vorgesehen. Bei der ersten Position bendet sich die Quelle direkt unter der Bohrung des Kollimators, durch welche die emittierten Elektronen auf den Sensor zuiegen. Die zweite Position dient zur Abschirmung der Strahlung. Hierfür wird die Quellenhalterung seitwärts bewegt, so dass sich die Quelle komplett unter dem Kupferträger bendet. Der Kupferträger und die Wandung der Quellenhalterung sind ausreichend stark dimensioniert, um die β -Strahlung vollständig zu absorbieren. Die den Versuchsaufbau verlassende γ -Strahlung ist sehr gering und be- 18 3.4 β -Strahlenquelle nötigt keinerlei weitere Abschirmung. Um die Intensität der Bestrahlung variieren zu können, bendet sich im Boden der Quellenhalterung eine Verstellschraube, mit der die Höhe, also der Abstand zwischen Quelle und Sensor, eingestellt werden kann. Um elektrische Isolation zu gewährleisten, erfolgt die Fixierung der Auageäche und des Peltier -Elements mittels eines Kunststorahmens auf dem Kupferträger. Die beiden Kontaktächen des Peltier-Elements bestehen aus Keramik und gewährleisten dadurch die elektrische Isolation. Seitlich an dem Kupferträger ist eine Düse aus Aluminium angebracht, durch die der Sensor begast werden kann, z.B. mit Sticksto oder Trockenluft, um den Sensor zu trocknen. Der Rückkontakt des Sensors erfolgt durch die vergoldete Auageäche. Die Sensorkontaktierung erfolgt durch eine Nadel, die direkt mit der Leiterplatine des Vorverstärkers verbunden ist. Die Leiterplatine kann in horizontaler und vertikaler Richtung durch Lineartische verfahren werden. Damit können die Sensoren in Verbindung mit dem Mikroskop verlässlich kontaktiert werden. Die Kontaktierung des Guard Ring ist zur Zeit noch nicht vorgesehen, kann aber nachträglich realisiert werden. Um unerwünschte Lichteinüsse zu vermeiden, bendet sich der gesamte mechanische Aufbau in einem lichtundurchlässigen PVC -Gehäuse. Die Durchführungen der Kabel und Schläuche sind ebenfalls lichtundurchlässig gestaltet. Die Bodenplatte, die Rückwand mit Durchführungen sowie der Deckel wurden nachträglich zur Rauschreduzierung mit Kupferfolie ausgekleidet. In dem Deckel ist das Gehäuse der Triggerzähler so angebracht, dass sich sein Einlassfenster ca. 3 cm entfernt mittig über der Sensorauage bendet. 3.4 β -Strahlenquelle Für den Messstand wird ein Strontium-Präparat benutzt, um die β -Strahlen zu erhalten. Die Quelle hat eine Aktivität von etwa 37 MBq. In Abb. 3.1 ist die zylindrische Quelle mit einer Länge von 10 mm und einem Durchmesser von 2 mm dargestellt. Das radioaktive Material bendet sich in Kugelform gepresst, von Aluminiumfolie eingehüllt an der Spitze der Quelle. Zum mechanischen Schutz schlieÿt die Quelle mit einem 50 µm starken Edelstahldeckel ab. Strontium gehört zu den Erdalkalimetallen und hat die Ordnungszahl 38. Das relevante Isotop ist das 90 Sr. Es entsteht innerhalb weniger Minuten nach einer Kernspaltung von z.B. 235 U durch gegebenenfalls mehrfachen β -Zerfall von Spaltprodukten der Massenzahl 90 , die bei etwa 5 % solcher Spaltungen entstehen. Die Halbwertzeit von 90 Sr beträgt 28,5 Jahre. Es zerfällt durch β -Zerfall in 90 Y mit einer Zerfallsenergie von 0,546 MeV. 90 Y hat eine Halbwertzeit von 64 Stunden und zerfällt mit einer Zerfallsenergie von 2,280 MeV ebenfalls durch β -Zerfall in das stabile 90 Zr. [Dev85] [Wik11b] Das Spektrum der β -Quelle ist in Abb 3.5 durch die schwarze Kurve dargestellt. Dieses Spektrum ist das Ergebnis einer Simulation, die im Rahmen eines internen Papiers durch- 19 3 Aufbaubeschreibung geführt wurde [Sch10b]. In der Simulation sind die Wechselwirkungen der emittierten Elektronen mit den Atomen innerhalb der Quelle, der dünnen einhüllenden Aluminiumfolie und dem aus 50 µm starken Edelstahl bestehenden Verschlussdeckel berücksichtigt. Das scharfe Maximum bei etwa 0,125 MeV entsteht durch den 90 Sr -Zerfall. Der weniger intensive, höher energetische Teil des Spektrums kommt durch den Zerfall des 90 Y zustande. 3.5 Elektronik Die für den β -Messstand benutzte Elektronik besteht zum einen Teil aus gekauften Komplettsystemen und zum anderen aus selbst gebauten Komponenten. Zu den selbstgebauten Komponenten gehört der Vorverstärker, der die Signale des Sensors verstärkt und der Shaper, in dem die Signale geformt werden. Der Vorverstärker wird in Abschnitt 3.5.2, der Shaper in Abschnitt 3.5.3 beschrieben. Diese Komponenten wurden von Wolfgang Lange DESY -Zeuthen entwickelt. Ebenso ist der Trigger selbst gebaut und wurde auch am DESY -Zeuthen entwickelt. Dessen Prinzip und Aufbau sind in Abschnitt 3.5.1 beschrieben. Von den gekauften Komplettsystemen wird weiter unten auf den Analog Digital -Wandler V265 von C.A.E.N. [C.A12c] näher eingegangen. Weitere Geräte sind das Keithley 6517B [Kei12b], das für die Hochspannungsversorgung und die Sensorstrommessung benutzt wird. Für die Temperaturreglung wird als Kühlsystem das RE 1050 von Lauda [LAU12] benutzt, die Temperaturmessung geschieht mit dem Keithley 2700 [Kei12a] und einem Pt100 -Thermofühler von JUMO [JUM12]. Das genaue Regeln der Temperatur erfolgt durch das Peltier -Element PE-125-14-15HS von Telemeter Electronic [Tel12] in Verbindung mit der Stromversorgung ZUP 20-10 von TDK -Lambda [TDK12] und einer 8 -fach -Relaiskarte von Conrad Electronic [Con12]. Für die Gate - und Testsignalerzeugung sowie allgemein die Signalverarbeitung werden unter anderem der Pulsgenerator 81104A von Hewlett -Packard [Hew12b], zwei Dual Timer Mod. N93B von C.A.E.N. [C.A12a] sowie der 8 -Kanal -Diskriminator Mod. N96 von C.A.E.N. [C.A12b], die Koinzidenzeinheit LRS Model 465 von LeCroy [LeC12b] und die Linear Fan-In/Fan-Out -Einheit Model 428F von LeCroy [LeC12a] benutzt. Zur Signaljustierung wird das Zweikanaloszilloskop TDS 220 von Tektronix [Tek12] genutzt. 3.5.1 Trigger Da die Ankunftszeiten der β -Teilchen am Sensor zeitlich zufällig verteilt sind, wird ein System benötigt, das den Zeitpunkt bestimmt, bei dem der ADC mit der Ladungsintegration beginnt. Wie in Abschnitt 3.4 beschrieben, treten aus der Quelle β -Teilchen aus, deren Energien der in Abb. 3.5 dargestellten Verteilung entsprechen. Diese Teilchen treen durch die Bohrung des Kupferträgers senkrecht auf den Sensor. Die dabei in dem Sensor deponierte Energie hängt von der Energie der β -Teilchen ab. Wie in [BGK10] beschrieben können nur die β -Teilchen der 90 Sr -Quelle mit der höchsten Energie als MIPs 20 3.5 Elektronik Abbildung 3.5: Die schwarze, gepunktete Linie stellt das Spektrum aller β -Teilchen dar, die aus der Quelle austreten und auf den Sensor auftreen. Die darunter liegende grüne Linie entspricht dem Spektrum der β -Teilchen, die den Sensor verlassen und auf den ersten Szintillatorzähler treen. Die gelbe Fläche unter der blauen Linie zeigt mit einem Faktor 50 multipliziert das Spektrum auf das getriggert wird. [Sch10b] angesehen werden. Da mit dem Messstand Studien über die Detektionseigenschaften von Silizium -Sensoren mit Hilfe von MIPs durchgeführt werden sollen, ist es notwendig, genau diese Ereignisse aus der Gesamtmenge aller Ereignisse auszuwählen. Der Groÿteil der auf den Sensor auftreenden β -Teilchen erzeugt also Signale, die nicht von Interesse sind. Zur Auswahl der Signale, die durch MIPs erzeugt werden, wird ein Trigger benutzt, wie er in [Sch10b] und [Sch10a] beschrieben wird. In dem Triggergehäuse benden sich ein rundes Einlassfenster von 25 mm Durchmesser und ein Auslassfenster von 16 mm Durchmesser. Beide Fenster sind aus schwarzem Fotopapier mit einer ächenbezogenen Masse von 100 g/m2 gefertigt. Zwischen diesen beiden Fenstern benden sich zwei 3 mm starke Szintillatorzähler (NE110) mit 19,8 mm und 17,8 mm Durchmesser. Beide 21 3 Aufbaubeschreibung Szintillatorzähler sind in eine jeweils 3 mm dicke Plexiglasplatte eingefasst, welche die Lichtblitze der Szintillatorzähler zu den Photomultipliern leiten. Um eine gegenseitige Störung der beiden Szintillatorzähler durch ihre Lichtblitze zu vermeiden, sind sie jeweils samt des Plexiglases in weiÿem Papier mit einer ächenbezogenen Masse von 80 g/m2 eingeschlagen. Bei dem Photomultiplier handelt es sich um das Modell R5900-03-M4 der Firma Hamamatsu [Ham12]. Er besitzt vier unabhängige Kanäle, von denen sich jeweils zwei parallel zur Stirnseite einer der beiden Plexiglasplatten benden. Die jeweiligen Ausgänge sind miteinander verbunden, so dass eektiv nur zwei unabhängige Kanäle benutzt werden. Die Spannung, die für die Photomultiplier benötigt wird, stellt Abbildung 3.6: Die schwarze, gepunktete Linie stellt das Spektrum aller β -Teilchen dar, die aus der Quelle austreten und auf den Sensor auftreen. Die gelbe Fläche unter der blauen Linie stellt das Spektrum der β -Teilchen dar, auf die getriggert wird. Die rote, gestrichelte Linie stellt zum Vergleich das Spektrum von Myonen mit einem Impuls von 0,37 GeV/c dar. Bei diesem Impuls können die Myonen als ideale MIPs angesehen werden. Die Abweichung der getriggerten β -Teilchen von diesem idealen MIP Spektrum beträgt etwa 5 %. [Sch10b] 22 3.5 Elektronik die Hochspannungsquelle TC 952 von Tennelec [Ten83] zur Verfügung. Sie ist in dem NIM -Baugruppenträger untergebracht ist. Bei einer angelegten Spannung von −830 V beträgt die mittlere Amplitude der Triggersignale 100 mV, dieses ist so gewollt, um den Schwellwert des Diskriminators bei 50 mV zu belassen. In Abb. 3.5 ist mit der gepunkteten, schwarzen Linie das Spektrum der β -Teilchen dargestellt, welche die Quelle verlassen und auf den Sensor treen. Die darunter liegende grüne Linie stellt das Spektrum der β -Teilchen dar, welche einen 320 µm starken Silizium -Sensor durchdringen und auf den ersten Szintillatorzähler treen. Die gelbe Fläche unter der roten Linie stellt mit einem Faktor 50 multipliziert das Spektrums der β Teilchen dar, auf deren Signale getriggert wird. Der blau eingezeichnete Pfeil deutet an, dass β -Teilchen in Silizium als ideale MIPs angesehen werden können, wenn sie eine Energie von etwa 1,3 MeV besitzen. Die Abweichung des Mittelwertes der getriggerten β -Teilchen von diesem Pfeil ist in Abb. 3.6 noch mal deutlicher dargestellt. Dort stellt die gepunktete, schwarze Linie wieder das Spektrum aller Elektronen dar, die auf den Sensor auftreen. Die gelbe Fläche unter der blauen Linie entspricht den β -Teilchen, auf die getriggert wird. Die gestrichelte, rote Linie stellt das Spektrum von Myonen mit einem Impuls von 0,37 GeV/c dar. Diese können als ideale MIPs angesehen werden. Die Abweichung der wahrscheinlichsten Energie der getriggerten β -Teilchen von der der Myonen beträgt etwa 5 %. Die Maximalwerte der Spektren sind in dieser Abbildung auf eins normiert. 3.5.2 Vorverstärker Das Herzstück des Vorverstärkers besteht aus dem Chip A250F von AMPTEK [Amp12]. Dabei handelt es sich um einen ladungsempndlichen Vorverstärker. Wenn der zu untersuchende Sensor auf der vergoldeten Auageäche liegt und mit der Nadel kontaktiert ist, ergibt sich ein Schaltbild wie in Abb. 3.7. An die beiden Kontakte oben links im Schaltbild BIAS und BIAS_return wird die Hochspannung mit dem Keithley 6517B [Kei12b] angelegt, die zur Verarmung des Sensors benutzt wird. Der linke BIAS -Kontakt ist mit der vergoldeten Auageäche verbunden, der IN -Kontakt ist mit dem Pad des Sensors über die Kontaktnadel Standard Mini Blade Style J von Wentworth Laboratories [Wen] verbunden. Die Spannungsversorgung der Anschlüsse VDD und VSS erfolgt durch das Labornetzteil E3630A der Firma Hewlett -Packard [Hew12a]. Im Falle eines ungeschädigten Pad -Sensors sorgt eine ausreichend groÿ gewählte Hochspannung für eine vollständige Verarmung des Sensors. Aufgrund des groÿen Widerstandes des Sensors können die Widerstände R2 und R5 vernachlässigt werden. In diesem Fall fällt die gesamte Hochspannung über dem Sensor ab, wobei der Leckstrom durch den Sensor vernachlässigt werden kann. Wenn nun ein MIP den Sensor durchdringt, werden typischer Weise 22 000 Elektron -Loch -Paare entlang der MIP -Spur in einem 300 µm dicken Sensor erzeugt [Spi10]. Die positiven und negativen Ladungsträger bewegen sich aufgrund des elektrischen Feldes zu den entsprechenden Sensorkontakten und erzeugen einen Strompuls mit einer Dauer von einigen Nanosekunden. In Abb. 3.7 ist beispielhaft ein n -Typ -Sensor kontaktiert. Die entstandenen Elektronen bewegen sich aufgrund des elektrischen Feldes zu dem Pluspol der an BIAS angeschlossenen Hochspannungsquelle. 23 3 Aufbaubeschreibung Abbildung 3.7: Schaltplan des Vorverstärkers mit kontaktiertem n -Typ -Sensor Der in Abb. 3.7 gezeigte Vorverstärker A250F funktioniert wie ein invertierender Integrator. An seinem Ausgang baut sich eine Spannung auf, die der in dem Eingang gesammelten Ladung proportional ist. Diese Spannung fällt durch eine interne RC -Kopplung exponentiell ab. Bei einem geschädigten Pad -Sensor fällt, durch den mit der Schädigung und der angelegten Hochspannung steigenden Sensorstrom, eine zunehmend gröÿere Spannung über den Widerständen R2 und R5 ab. Ein Verkleinern dieser Widerstände würde den Spannungsabfall reduzieren, gleichzeitig aber auch die Bandbreite des Vorverstärkers vergröÿern und so zu einem gröÿeren Rauschen führen. Der Spannungsabfall durch ein Vergröÿern der Widerstände, kann bei der Auswertung berücksichtigt und korrigiert werden, mit zunehmender Gröÿe der Widerstände wird ihr thermisches Rauschen aber gröÿer. Eine genaue Beschreibung der Ausleseelektronik für Halbleiter -Sensoren ist in [Spi05] zu nden. Im linken unteren Teil der Abb. 3.7 bendet sich die Schaltung, die zur Kalibrierung der Elektronik benutzt wird, siehe dazu Abschnitt 4.3. Für die Kalibrierung wird der Kontakt Calibr oben links mit dem IN -Anschluss verbunden, an dem auch die Kontaktnadel angeschlossen ist. Der Masseanschluss unten links wird mit der Masse GND verbunden. Auf der anderen Seite werden Masse - und Pulse -Anschluss mit dem Signalgenerator verbunden. 24 3.5 Elektronik Abbildung 3.8: Schaltplan des Shapers 25 3 Aufbaubeschreibung 3.5.3 Shaper Das Schaltbild des Shapers ist in Abb. 3.8 dargestellt. Der Shaper besteht aus einem invertierenden und einem nicht invertierenden Verstärker. Beide sind jeweils durch den Mikrochip AD8038AR von Analog Devices [Ana12] realisiert. Der invertierende Ausgang ist auf dem Shaper -Gehäuse mit einem (−) -Symbol gekennzeichnet, der nicht invertierende Ausgand durch ein (+) -Symbol. Der Eingang des Shapers wird mit dem Ausgang des Vorverstärkers verbunden. Das Signal am Ausgang des Vorverstärker lädt den Kondensator C6 auf. Der invertierende Verstärker verstärkt durch die Gegenkopplung mit seinem Ausgang die vor dem Widerstand R5 liegende Spannung bezüglich 0 V, gemäÿ folgender Gleichung: Ua = vUe (3.1) In dieser Gleichung steht Ua für die Ausgangsspannung, Ue für die Eingangsspannung R9 und v = − R5 entspricht der Verstärkung mit R9 = 4,7 kΩ und R5 = 470 Ω, also dem minus Zehnfachen. Der nicht invertierende Verstärker verstärkt ähnlich wie der invertierende Verstärker die Spannung, die an seinem nicht invertierenden Eingang liegt bezüglich 0 V. Dabei verändert sich aber die Polarität des Ausgangssignals bezüglich des Eingangsignals nicht. Die Ausgangsspannung ergibt sich ebenfalls nach Gleichung 3.1, die Verstärkung ergibt sich aber nach v = 1 + R14 R19 mit R14 = 4,3 kΩ und R19 = 470 Ω zu plus 10,15. Die Spannungsversorgung des Shapers geschieht ebenfalls durch das Labornetzteil E3630A der Firma Hewlett -Packard [Hew12a]. Die Feinjustierung der Nullniveaus der beiden Ausgänge über die Potentiometer R15 und R20, sowie die Widerstände R18 und R10, ist zu Gunsten der Rauschreduzierung abgeschaltet. Dies ist möglich, da der ADC kapazitiv mit dem Shaper gekoppelt ist. Durch das Formen ist die gesamte Signal Information in der Amplitudenhöhe des geformten Signals enthalten. 3.5.4 ADC Der Analog -Digital -Wandler Mod. V265 der Firma C.A.E.N. [C.A12c] ist in dem Überrahmen VME Mini Crate 195 der Firma WIENER Plein & Baus [WIE12] untergebracht. Dieser stellt ein VME -Bus-Stecksystem (Versa Module Eurocard -Bus) zur Verfügung [Wik12]. Über diesen VME -Bus ndet die Kommunikation mit dem sich ebenfalls in dem Überrahmen bendlichen VM -USB -Modul der Firma WIENER Plein & Baus [WIE09] statt. Dieses Modul fungiert als VME -Busmaster und ist über einen USB 2.0 Port mit dem PC verbunden. Der Analog -Digital -Wandler besitzt acht unabhängige Kanäle, die jeweils ein AC gekoppeltes -Eingangssignal in einen 16 -bit -Wert umwandeln können. Dazu wird für jeden Kanal die gesammelte Ladung durch einen Ladungsverstärker (Ladungs -Spannungs Wandler) in einen Spannungswert übersetzt. Der Ladungsintegrationsprozess startet etwa 65 ns nachdem am GATE -Eingang das Signal WAHR anliegt und endet sobald am 26 3.5 Elektronik -Eingang der Wert FALSCH anliegt. Der jeweils bei der Ladungsintegration erzeugte Spannungswert wird durch einen Analog -Digital -Wandler in einen 12 -bit -Wert übersetzt. Diese 12 -bit -Analog -Digital -Umwandlungswerte werden zusammen mit den Kanalidentizierungen und den ADC -RANGE -Werten in 16 -bit -Werte geschrieben. Diese werden in einem FIFO -Speicher abgelegt und können über den VME -Bus ausgelesen werden und gelangen weiter über die USB 2.0 Verbindung zum PC. GATE 27 3 Aufbaubeschreibung 28 4 Inbetriebnahme 4.1 Signalverlauf Abbildung 4.1: Dargestellt ist der Signalverlauf des β -Messstandes. Im unteren Bereich bendet sich die Elektronik zur Testsignalerzeugung. Für die Kalibrierung des elektronischen Kanals und den normalen Messbetrieb mit β Quelle wird das Signal nicht durch die Linea -fan -out -Einheit geführt, dies ist durch die rote gestrichelte Linie angedeutet. Die Linea -fan -out Einheit wird bei der physikalischen Kalibrierung benutzt, um auf das Signal selbst zu Triggern. In Abb. 4.1 ist das Schaltbild des β -Messstandes dargestellt. Wie in [Sch10b] beschrieben, ist durch die Geometrie des Messtisches, die Dicke der Si -Sensoren und der TriggerGeometrie gewährleistet, dass lediglich Elektronen aus dem hochenergetischen Teil des Elektronenspektrums ein Trigger-Ereignis auslösen. Diese Elektronen mit etwa 1,3 MeV können als MIPs angesehen werden [BGK10]. Wie dort beschrieben ist die Energie, die MIPs beim Durchqueren des Si -Sensors durch Ionisierung verlieren, durch eine Landau Verteilung vorhergesagt. Die Elektron -Loch -Paare, die entlang der Teilchenspur entstehen, driften aufgrund des elektrischen Feldes in der Verarmungszone zu den Kontakten. Das von ihnen erzeugte Signal wird zuerst durch den Vorverstärker und dann weiter im Shaper verstärkt und geformt. Abhängig davon, ob das Signal aus einem p - oder n -Typ -Sensor ausgelesen wird, wird 29 4 Inbetriebnahme entsprechend der invertierende oder der nicht invertierende Ausgang des Shapers benutzt. Das heiÿt, zum Messen eines n -Typ -Sensors wird der nicht invertierende Ausgang benutzt und für p - Typ -Sensoren entsprechend der invertierende Ausgang. Dies ist zu beachten, da der ADC nur negative Signale verarbeiten kann. Die Verzögerungsleitung (Delay), die zum Verzögern des Signals relativ zum Gate -Signal dient, wird im Messbetrieb und für die Kalibrierung des elektronischen Kanals direkt mit dem Ausgang des Shapers verbunden. Dies ist durch die rote, gestrichelte Linie in Abb. 4.1 angedeutet. Wenn ein MIP der Quelle den Sensor durchquert hat, wird es aufgrund der geometrischen Anordnung des Triggers mit groÿer Wahrscheinlichkeit die beiden Szintillatorzähler durchdringen. Die dabei entstehenden Lichtblitze werden mit zwei Photomultipliern in elektrische Signale umgewandelt. Diese analogen Signale erzeugen, wenn sie einen Schwellwert überschreiten, im Diskriminator jeweils ein NIM -Signal. Anschlieÿend werden sie in der Koinzidenz -Einheit auf zeitlichen Überlapp überprüft. Im Fall des Überlapps wird ein Startsignal an einen von zwei Dual -Timern gegeben. Diese erzeugen dann das Gate -Signal, in dem der ADC mit der Ladungssammlung beginnt. Für die Kalibrierung des elektronischen Kanals wird die β -Quelle entfernt. Der Pulsgenerator im unteren Bereich von Abb. 4.1 wird zur Testsignalerzeugung und zum Triggern des Gategenerators benutzt. Die Kalibrierung des elektronischen Kanals wird in Abschnitt 4.3.1 beschrieben. Bei der physikalischen Kalibrierung wird zwischen dem Shaper und der Verzögerungsleitung eine Linear Fan-In/Fan-Out -Einheit geschaltet. Diese dient dazu, um auf das Signal selbst triggern zu können. Die physikalische Kalibrierung wird in Abschnitt 4.3.2 beschrieben. Da der ADC frühestens 65 ns nach dem Beginn des Gate -Signals das analoge Signal verarbeiten kann, muss das Timing beachtet werden, wenn immer das komplette Signal aufgenommen werden soll. Als Faustregel kann mit 5 ns Verzögerung pro Meter Koaxialkabel gerechnet werden, dies entspricht etwa 2/3 c. Um das Timing der Signale einzustellen, wird das Gate -Signal und das Signal des Sensors in ein Zweikanal -Oszilloskop gegeben. Damit misst man den Zeitunterschied zwischen den Startzeitpunkten beider Signale. Durch die Länge der Verzögerungsleitung kann dieser Zeitunterschied so beeinusst werden, dass die 65 ns eingehalten werden. 4.2 Rauschen Das Rauschen der Elektronik besteht im Wesentlichen aus dem thermischen Rauschen und dem Schrotrauschen. Das Signal -Rausch -Verhältnis kann direkt durch die Länge des Gate -Signals beeinusst werden. Durch ein kurzes Gate -Signal wird von dem ADC weniger Rauschen integriert, allerdings auch weniger vom Signal. Mit einem zu langen Gate -Signal lässt sich zwar das gesamte Signal aufnehmen, allerdings wird das integrierte Rauschen zunehmend störender. Um ein gutes und stabiles Signal -Rausch -Verhältnis für die Messungen mit dem invertierenden und dem nicht invertierenden Kanal einzustellen, wird wie folgt vorgegangen. Der Messstand wird in den Kalibrierungsmodus wie in Abschnitt 4.1 beschrieben gebracht, wobei der Ausgang des Signalgenerators anfangs aus- 30 4.2 Rauschen geschaltet bleibt. Nun wird die Pedestalverteilung in Abhängigkeit der Gate -Signallänge mit dem ADC aufgenommen. Die Länge des Gate -Signals wird dabei mit dem Oszilloskop ermittelt. Die Standardabweichung des gauÿförmigen Pedestals entspricht dem Rauschen der Elektronik. Diese Messung entspricht den roten Punkten in Abb. 4.2, oben für den nicht invertierenden Kanal, unten für den invertierenden Kanal. Wie erwartet steigt das Rauschen mit der Wurzel der Länge des Gate -Signals an. Abbildung 4.2: Aufgetragen sind das Rauschen als rote Punkte und Signal -Rausch Verhältnis als blaue Vierecke in Abhängigkeit von der Gate -Signallänge. Oben benden sich die Messungen mit dem nicht invertierenden Kanal, unten mit dem invertierenden Kanal. 31 4 Inbetriebnahme Anschlieÿend wird der Ausgang des Signalgenerators angeschaltet und so die Testladung periodisch in den Sensor eingebracht. Nun wird ebenfalls dieses Signal in Abhängigkeit der Gate -Signallänge mit der ADC aufgenommen. Die Dierenz zwischen dem wahrscheinlichsten Wert des Signals und dem Mittelwert des Pedestals für jeweils die gleiche Gate -Signallänge entspricht der gesammelten Ladung in ADC -Einheiten. In Abschnitt 5.1 sind typische Verteilungen des Pedestals und Signals abgebildet. Das Teilen dieses Wertes durch den entsprechenden Wert des Rauschens ergibt das Signal -Rausch Verhältnis. In Abb.4.2 ist für beide Kanäle sowohl das Signal -Rausch -Verhältnis als auch das Rauschen an sich in Abhängigkeit von der Gate -Signallänge aufgetragen. Der Signalgenerator wurde dafür so eingestellt, dass der Puls 100 ns nach dem Beginn des Gate -Signals startet. Es wurde eine Kombination von Abschwächern benutzt, bestehend aus der 25 dB Stufe der variablen Abschwächungseinheit BMA-35110 von Trilithic Broadband Instruments [Tri12] und zwei koaxialen Abschwächern mit zusammen 41,4 dB. Damit ergab sich für den invertierenden Kanal eine Signalamplitude von 68 mV. Die Signalanstiegszeit nach der Integrierung durch den Shaper betrug 96 ns. Für den nicht invertierenden Kanal ergab sich eine Signalamplitude von 62 mV und eine Anstiegszeit von 108 ns. Abbildung 4.3: Die Abbildung zeigt den Screenshot des Oszilloskops. Zu sehen ist die relative Position des Gate -Signals zum Signal. Die horizontale Einheit pro Kästchen entspricht 100 ns, vertikal entspricht sie 10 mV pro Kästchen. Aus dem Verlauf der blauen SNR -Messpunkte (signal/noise ratio), die das Signal Rausch -Verhältnis abbilden, bietet es sich auf den ersten Blick an, eine Gate -Signallänge von etwa 400 ns zu wählen. So wäre das maximale Verhältnis zwischen Signal und Rauschen eingestellt und das Gesamtrauschen der Elektronik würde etwa 800 e− betragen. Dabei ergibt sich allerdings ein Problem. In Abb. 4.3 ist ein Bildschirmfoto vom Oszilloskop abgebildet, auf dem das vom Shaper geformte Signal und ein 600 ns langes Gate -Signal zu sehen sind. Das Gate -Signal ist zur Verdeutlichung durch die rote Linie nachgezogen. Ein weiteres Verkürzen des 400 ns langen Gatesignals, dies ist durch die 32 4.3 Kalibrierung rot gestrichelte Linie angedeutet, würde zu einem starken Abfallen des Signal -Rausch Verhältnisses führen. Siehe dazu Abb. 4.2. So ein Verkürzen würde sich eektiv auch dann ergeben, wenn das Signal relativ zum Gate -Signal später anfängt. Dass heiÿt, dass beim 400 ns langen Gate -Signal die Zeitabstimmung zwischen dem Signal und dem Gate Signal kritisch wird. Kleine Veränderungen in der Signalführung können groÿen Einuss auf Signal -Rausch -Verhältnis haben. Um dieser Problematik für den Anfang auszuweichen, wird eine Gate -Signallänge von 600 ns gewählt, was zu einem Gesamtrauschen der Elektronik von etwa 1000 e− führt. Dies reduziert zwar das Signal -Rausch -Verhältnis von etwa 33 auf etwa 31 , aber der Arbeitspunkt bendet sich in einem stabileren Bereich. So führen kleine Änderungen in der Zeitabstimmung zu einer nur unwesentlichen Änderung im Signal -Rausch -Verhältnis. Diese gewonnene Flexibilität in der Zeitabstimmung erleichtert das anfängliche Vorgehen beim Aufbau und Kalibrieren des β -Messstandes. Die Signalamplituden der benutzten Testladung übersteigen die Signalamplituden, die typischerweise beim Durchqueren eines MIPs entstehen um das etwa 1,7 -fache. Daher wird das Signal -Rausch -Verhältnis im Messbetrieb mit etwa 18 geringer ausfallen, allerdings bleibt die prinzipielle Abhängigkeit von der Gate -Signallänge bestehen. In Kapitel 5 wird auf die Verbesserung des Signal -Rausch -Verhältnisses durch eine Änderung der Gate -Signallänge und relativen Position zum Signal eingegangen. Eine genaue Beschreibung des Rauschens von Elektronik ist in [Spi05] zu nden. 4.3 Kalibrierung Um mit diesem Messstand Studien über das Verhalten von geschädigten und nicht geschädigten Si -Sensoren durchführen zu können, muss der Zusammenhang zwischen dem im Sensor entstehenden und dem im ADC gemessenen Signal bekannt sein. Die Kalibrierung des Messstandes muss prinzipiell vier Sachverhalte klären. Erstens muss der Pedestal für den ADC bekannt sein und seine Stabilität unter gleich bleibenden Bedingungen gewährleistet sein. Unter dem Pedestal versteht man den gemessenen ADC -Mittelwert, der sich ergibt, wenn kein Eingangssignal anliegt. Für diese Messungen wird das Gate -Signal zufällig vorgegeben. Zweitens muss für mindestens eine bekannte Anzahl von Elektron -Loch -Paaren im Sensor der entsprechende ADC -Wert bekannt sein. Drittens muss das Verhältnis von Elektronen pro einer ADC -Einheit bekannt sein und viertens muss bekannt sein, ob der Zusammenhang von ADC -Kanal und im Zähler deponierter Ladung linear ist. Für die Kalibrierung wird eine Kombination aus zwei verschiedenen Verfahren benutzt. Das erste Verfahren zielt auf die Ausleseelektronik ab, den s.g. elektronischen Kanal. Darunter versteht man alle elektronischen Bauteile, die das Signal auf dem Weg vom Sensor zum ADC beeinussen, siehe Abb. 4.1. Hierbei wird vor allem das Verhältnis der Elektronen pro ADC -Einheit ermittelt und überprüft, ob die Signalverarbeitung einschlieÿlich des ADCs linear verläuft. Auÿerdem kann die eektive Eingangskapazität des Vorverstärkers ermittelt werden. Damit lässt sich prinzipiell auch die exakte, in den Vorverstärker eingebrachte Ladungsmenge berechnen und somit die absolute Ladungsmenge für einen bestimmten ADC -Wert festlegen. 33 4 Inbetriebnahme Das zweite Verfahren wird hier als physikalische Kalibrierung bezeichnet. Dabei trit ein γ -Quant mit sehr genau bekannter Energie auf ein Elektron im Sensor. Dieses Elektron erhält den Impuls und die Energie des Photons und schlägt weitere Elektronen aus, so dass schlieÿlich die gesamte Energie des γ -Quants für die Produktion von Elektron -Loch -Paaren aufgebraucht ist. Durch die Kenntnis der Energie für die Produktion eines Elektron -Loch -Paares lässt sich die Anzahl an entstandenen Elektronen berechnen. Diese liegt bei etwa 16 000 Elektronen für Silizium. Unter der Annahme einer hundertprozentigen Ladungssammelezienz kann man die Anzahl der entstandenen Elektronen mit dem entsprechenden ADC -Wert verknüpfen. Zum Vergleich werden beim Durchgang eines minimal ionisierenden Teilchens durch einen 300 µm dicken Silizium -Sensor durchschnittlich 22 000 Elektronen erzeugt [Spi10]. 4.3.1 Elektronischer Kanal Um eine hohe Präzision der eigentlichen Kalibrierung zu erzielen, ist es notwendig, die für die Kalibrierung benutzten Bauteile und Instrumente zu untersuchen. Die Kapazität des Kalibrierungskondensators Cref in Abb. 4.1, mit dem die Testladung eingebracht wird, wird vom Hersteller mit einer Genauigkeit von 1 % zu 10 pF angegeben. Die Genauigkeit des für die Messung der Signalhöhen benutzten Oszilloskops hängt von der gewählten Auösung ab. Der Fehler in der Spannungsmessung wird zum halben Wert der entsprechenden Skaleneinteilung abgeschätzt. In Tabelle 4.1 sind diese Fehler dargestellt. Auösung in mV/Einheit Skaleneinteilung in mV Fehler in mV 200 8 4 100 4 2 50 2 1 20 0,8 0,4 10 0,4 0,2 5 0,2 0,1 Tabelle 4.1: Messfehler des Oszilloskopes Es ist vorteilhaft, die für die Kalibrierung benötigte Signalabschwächung durch eine Kombination von Abschwächungsstufen zu erzielen. Damit umgeht man die schwierige Vermessung von hohen Abschwächungen. Die für diese Kalibrierung benutzte Kombination besteht aus zwei koaxialen Abschwächern mit nominal 20 dB und der variablen Abschwächungseinheit BMA-35110 von Trilithic Broadband Instruments [Tri12], die in 1 dB -Schritten von 0 dB -110 dB einstellbar ist. Die beiden koaxialen Abschwächer sind nicht die selben, wie die in Abschnitt 4.2 benutzten. Die Abschwächung ist notwendig, da der Generator nicht in der Lage ist, Spannungen von 1 mV und weniger präzise genug zu liefern. Diese geringen Spannungen sind aber notwendig, um Ladungen in den Kalibrierungskondensator Cref einzubringen, die in der gleichen Gröÿenordnung sind wie die später gesammelte Ladung beim Durchdringen ei- 34 4.3 Kalibrierung nes MIPs durch einen Silizium -Sensor. Um die Genauigkeit der koaxialen Abschwächer zu überprüfen, wird ein 1 V -Signal an diese angelegt und die abgeschwächte Spannung mit dem Oszilloskop gemessen. Anhand von Gleichung (4.1) kann die Abschwächung ermittelt werden, hierbei ist LU die Abschwächung in dB, U0 die Referenzspannung und U die gemessene Spannung hinter dem Abschwächungsglied. Die vom Oszilloskop gemessene Referenzspannung ohne Abschwächungsglieder beträgt in diesem Fall 992 mV, da sich durch die benutzte Kabellänge eine zusätzliche Abschwächung ergibt. Als Schätzwert für das richtige Spannungsniveau wird der Mittelwert U0 = 0,996 ± 0,004 V zwischen dem eingestellten und dem gemessenen Spannungsniveau gewählt. Die in diesem Aufbau benutzten 20 dB Abschwächer führen einzeln zu einer Spannung von 103,2 mV bzw. 104 mV. Gemeinsam ergeben sie eine Spannung von 10,8 mV. Daraus ergeben sich Abschwächungen von 19,6 dB ± 0,6 %, 19,7 dB ± 0,6 % und 39,3 dB ± 0,5 % bei beiden gemeinsam. Die Fehler ergeben sich wieder durch die Hälfte der Skaleneinteilung des Oszilloskops, diese beträgt 0,8 mV bei 20 mV / Einheit und 0,2 mV bei 5 mV / Einheit. Die Gesamtabschwächung ergibt sich durch die Kombination der drei Messungen nach Gleichung (4.2) und der Fehler dafür ergibt sich nach Gleichung (4.3). U · 20 U0 LU 1 + LU 2 + LU 3 = 2 q LU = − log10 LGesamt ∆LGesamt = ∆L2U 1 + ∆L2U 2 + ∆L2U 3 2 (4.1) (4.2) (4.3) Die einzelnen Stufen der variablen Abschwächungseinheit BMA-35110 sind vom Hersteller mit einer Genauigkeit von ± 0,25 dB bzw. 1,5 % angegeben, je nachdem was gröÿer ist. Die Präzision dieses Messstandes erlaubt es aber, eine Korrektur der einzelnen Stufen vorzunehmen, wodurch der systematische Fehler deutlich gesenkt werden kann. Auf diese Korrektur wird weiter unten eingegangen. Die Kalibrierung wird für jeden der beiden Kanäle viermal durchgeführt, einmal ohne dass ein Sensor kontaktiert ist, zweimal mit einem kontaktierten Saphir -Sensor und einmal mit dem Silizium -Sensor CC1325. Die Kontaktierung unterschiedlicher Kapazitäten dient später zur Bestimmung der eektive Eingangskapazität des Vorverstärkers. Die zweite Kalibrierung mit dem Saphir -Sensor wird mit einem anderen Spannungsniveau des Signalgenerators durchgeführt, um die systematische Abweichung, die durch die variable Abschwächungseinheit entsteht, zu verdeutlichen. Bei der Kalibrierung besteht das prinzipielle Problem, dass die drei Kapazitäten Cdet , Cstray und Cinp parallel geschaltet sind, siehe Abb. 4.4. Das führt dazu, dass die in den Kalibrierungskondensator Cref eingebrachte Ladung nicht komplett vom Vorverstärker gesammelt wird. Die effektive Eingangskapazität des Vorverstärkers Cef f = Cstray + Cinp kann nicht direkt gemessen werden. Die Kapazität Cref = 10 pF ± 1 % ist bekannt, die durch den Sensor resultierende Kapazität Cdet lässt sich messen. Dazu eignet sich z.B. ein sogenannter C/V −I/V -Messstand. Durch Kenntnis der beiden Kapazitäten Cref und Cdet lässt sich Cef f bestimmen, dieses wird in Abschnitt 4.3.3 beschrieben. Mit Kenntnis der eektiven Eingangskapazität lässt sich eine vollständige Kalibrierung der Elektronik vornehmen. 35 4 Inbetriebnahme Allerdings ist es schwierig diese kleinen Kapazitäten sehr genau zu bestimmen, was einen Vergleich mit einer physikalischen Kalibrierung nötig macht. Dieser Vergleich ist in Abschnitt 4.3.2 beschrieben. Abbildung 4.4: Schaltung der Kapazitäten bei der Kalibrierung Zum Durchführen der Kalibrierung wird der Messstand, wie in Abb. 4.1 gezeigt und in Abschnitt 4.1 beschrieben, umgebaut. Am Signalgenerator werden die folgenden Einstellungen vorgenommen, abhängig davon, ob der invertierende (−) oder der nicht invertierende (+) Kanal kalibriert werden soll. Signalspannungsniveau 1 V Signalgenerator Modus Normal bei (+) oder Complement bei (−) Signalfrequenz 50 Hz Signaldauer 3 µs Vor dem Durchführen der Kalibrierungen muss zuerst mit einem Oszilloskop überprüft werden, ob das Signal für die Kalibrierung frühestens 65 ns nach Beginn des Gate Signals beim ADC ankommt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, diese 65 ns zu unterschreiten, um eine Verbesserung des Signal -zu -Rauschen -Verhältnisses zu erzielen; hierauf wird in dieser Arbeit nicht im Detail eingegangen. Das Kalibrierungssignal entsteht dadurch, dass das angelegte Rechtecksignal durch die RC -Schaltung dierenziert wird, wie in Abb. 4.5 angedeutet. Durch das Kalibrierungssignal wird eine Ladung in den Kalibrierungskondensator Cref eingebracht, die sich nach Gleichung (4.4) berechnen lässt. Dabei entspricht Qin der eingebrachten Ladung, U0 dem Spannungsniveau und LU der Abschwächung. Bei dieser Gleichung sind die eektive Eingangskapazität des Vorverstärkers und die Sensorkapazität nicht berücksichtigt. Der sich daraus ergebende Fehler wird in Abschnitt 4.3.3 näher 36 4.3 Kalibrierung Abbildung 4.5: Durch den Widerstand und den Kalibrierungskondensator wird das Rechtecksignal dierenziert und in eine Art Sägezahn -Signal verwandelt. erläutert. LU Qin = U0 · 10− 20 · Cref (4.4) Gemessen wird nun der Mittelwert in ADC -Einheiten in Abhängigkeit von der eingebrachten Ladung Qin . In den Abb. 4.6a, 4.6c und 4.6e sind die Messungen mit den verschiedenen kontaktierten Sensoren und der jeweils angepassten linearen Funktion dargestellt. Die Messungen mit dem Silizium -Sensor CC1325 wurden mit 150 V Sensorspannung aufgenommen. Die Messungen mit dem Saphir -Sensor wurden mit eingeschalteter Hochspannungsquelle, aber bei 0 V aufgenommen. Die viereckigen, blauen Messpunkte gehören zum invertierenden Kanal und die runden, roten Messpunkte zum nicht invertierenden Kanal. Die grünen und magentafarbenen, nicht ausgefüllten Messpunkte sind Kontrollmessungen mit gleicher nomineller Abschwächung, aber unterschiedlicher Einstellung der variablen Abschwächungseinheit. Zum Beispiel anstelle der 20 dB -Stufe wird die 10 + 10 dB -Einstellung benutzt. Die Messungen sind mit einer Signalgeneratorspannung von 1 V durchgeführt, die, wie oben beschrieben, eektiv nur U0 = 0,996 ± 0,004 V beträgt. Der Kehrwert der Steigung jeder eingezeichneten Geraden entspricht der Kalibrierungskonstanten, die das Verhältnis von Elektronen pro ADC -Einheit angibt. Der Schnittpunkt mit der y -Achse entspricht dem theoretischen Pedestal. Die Fehler in den Steigungen der Kalibrierungsgeraden werden durch die ungenaue Bestimmung der eingebrachten Ladung dominiert, welches sich hauptsächlich durch die einprozentige Genauigkeit des Kalibrierungskondensators Cref ergibt. In den dazugehörigen Abb. 4.6b, 4.6d und 4.6f sind die Abweichungen der einzelnen Messpunkte von den durch die linearen Funktionen bestimmten Werte aufgetragen. In diesen Abweichungen ist eine Systematik zu erkennen, die darauf hindeutet, dass die eingebrachte Ladung von der berechneten abweicht, wenn man annimmt, dass die Elektronik über den gesamten Messbereich linear ist. In Abb. 4.7a ist das Ergebnis der zweiten Kalibrierung mit dem Saphir -Sensor bei ebenfalls 0 V Sensor -Spannung dargestellt. Bei dieser Messung beträgt das eingestellte Spannungsniveau des Signalgenerators 500 mV, dadurch 37 4 Inbetriebnahme wird entsprechend der Gleichung (4.4) nur etwa halb so viel Ladung Qin bei der jeweils gewählten Abschwächung eingebracht. Als wirklich anliegendes Spannungsniveau wird, wie weiter oben beschrieben, ein Korrekturfaktor von 0,996 benutzt und es ergibt sich ein geschätztes Spannungsniveau von 498 ± 2 mV. Dieses hat zur Folge, dass ein anderer Messbereich der Elektronik benutzt wird und eine Nichtlinearität der Elektronik würde so ein anderes Abweichungsmuster der Messwerte produzieren. In Abb. 4.7b ist wieder die Abweichung der Messwerte von der linearen Ausgleichsgeraden aufgetragen. In der Verteilung dieser Messpunkte ist die gleiche systematische Abweichung zu erkennen, wie bei den vorherigen drei Kalibrierungen. Dieses stützt die Annahme, dass die Elektronik linear ist, bzw. der Fehler durch die Nichtlinearität deutlich geringer ist als diese systematische Abweichung, und dass die systematische Abweichung durch die fehlerhaft berechnete, eingebrachte Ladung entsteht. Der dominierende Fehler in der Berechnung der eingebrachten Ladung nach Gleichung (4.4) kommt durch die Abschwächung LU zustande. Um Korrekturfaktoren für die nominellen Abschwächungswerte zu ermitteln, wird für jede der acht Kalibrierungen und für jede nominelle Abschwächung ein Korrekturfaktor nach (4.7) bestimmt. Dabei ist Qf it die nach der angepassten linearen Funktion berechnete Ladung, Qin die nach Gleichung (4.4) berechnete Ladung und SADC der gemessene Mittelwert des Signals in ADC -Einheiten. Die eigentlichen Korrekturfaktoren F korr für jede der nominelle Abschwächungen ergeben sich aus den Mittelwerten über alle 8 Kalibrierungen. Um die korrigierten Abschwächungen der einzelnen Stufen der variablen Abschwächungseinheit zu erhalten, wird die Gleichung (4.4) nach LU umgestellt. Dies ergibt die Gleichung (4.8), hierbei ist der entsprechende, gemittelte Korrekturfaktor bereits eingefügt und die 39,3 dB durch die beiden zusätzlichen, koaxialen Abschwächer abgezogen. SADC = a · Qin + b (4.5) SADC − b a Qf it Fkorr = Qin Qin · F korr · e LU = − log10 · 20 − 39,3 dB Cref · U0 Qf it = (4.6) (4.7) (4.8) In Tabelle 4.2 ist exemplarisch die Bestimmung des korrigierten Wertes für die nominelle Abschwächung von 17 dB dargestellt. Der Mittelwert der Korrekturfaktoren ergibt sich zu 1,0035 ± 0,0002. Damit ergibt sich mit Gleichung (4.8) eine korrigierte Abschwächung von 16,970 ± 0,003 dB, der Fehler entspricht dem Fehler des Korrekturfaktors. Die korrigierten Werte und deren Fehler sind für die anderen benutzten Abschwächungen in Tabelle 4.3 aufgeführt. Die Abb. 4.8a bis 4.8f geben die Ergebnisse der ersten sechs Kalibrierungen mit den korrigierten Abschwächungswerten wieder. An den drei Abb. 4.8b, 4.8d und 4.8f ist nun eine andere systematische Abweichung von der idealen Linearität zu erkennen. In dem für Messungen relevanten Bereich bis etwa 105 e− ist diese Nichtlinearität mit etwa ± 3 ADC -Kanälen vernachlässigbar. 38 4.3 Kalibrierung (a) (b) (c) (d) (e) (f) Abbildung 4.6: Ergebnisse bei 996 mV Signalniveau: (a) Kalibrierung ohne kontaktierten Sensor; (b) Dierenz gemessener minus angepasster Wert ohne kontaktierten Sensor; (c) Kalibrierung mit Saphir -Sensor; (d) Dierenz gemessener minus angepasster Wert mit Saphir -Sensor; (e) Kalibrierung mit Silizium -Sensor CC1325 und (f) Dierenz gemessener minus angepasster Wert mit Silizium -Sensor CC1325. 39 4 Inbetriebnahme Kalibrierung mit: kein Sensor non inv kein Sensor inv Saphir non inv Saphir inv CC1325 non inv CC1325 inv Saphir non inv Saphir inv ADC a in ADC/e− 3127 ± 0,4 0,030 306 3197 ± 0,4 0,030 92 3099 ± 0,4 0,030 318 3143 ± 0,4 0,030 669 3063 ± 0,4 0,029 975 3109 ± 0,4 0,030 37 1672 ± 0,4 0,030 785 1681 ± 0,4 0,031 167 Mittelwert in b ADC Qf it in e− 207,72 95 498 211,24 95 593 203,86 95 492 213,68 95 514 200,03 95 511 207,06 95 549 201,75 47 757 193,56 47 724 in Fkorr 1,003 348 1,004 355 1,003 29 1,003 517 1,003 494 1,003 891 1,003 527 1,002 83 Tabelle 4.2: In der Tabelle sind am Beispiel der 17 dB -Abschwächung die Zwischenergebnisse für die Ermittlung des korrigierten Abschwächungswertes dargestellt. Die oberen sechs Zeilen entsprechen der Kalibrierung mit einem Spannungsniveau von 996 mV, die unteren beiden mit 498 mV. Die Fehler in allen Steigungen a entsprechen ± 0,000 003 ADC/e− , in den Schnittpunkten mit der y -Achse b sind sie ± 0,18 ADC. Die Genauigkeit der Qf it ergibt sich so zu 0,02 %. (a) (b) Abbildung 4.7: Ergebnisse bei 496 mV Signalniveau: (a) Kalibrierung mit Saphir -Sensor und (b) Dierenz gemessener minus angepasster Wert mit Saphir -Sensor. 40 4.3 Kalibrierung Abschwächung nominal in dB Abschwächung korrigiert in dB Abweichung in dB 40 ± 0,6 34 ± 0,51 30 ± 0,45 28 ± 0,42 26 ± 0,39 24 ± 0,36 23 ± 0,345 22 ± 0,33 21 ± 0,315 20 ± 0,3 19 ± 0,285 18 ± 0,27 17 ± 0,255 16 ± 0,25 15 ± 0,25 39,94 ± 0,097 33,95 ± 0,03 29,987 ± 0,004 27,994 ± 0,006 26,015 ± 0,009 23,994 ± 0,01 23,019 ± 0,013 22,022 ± 0,01 21,015 ± 0,01 20,036 ± 0,008 19,005 ± 0,007 17,988 ± 0,003 16,97 ± 0,003 16,016 ± 0,005 14,988 ± 0,01 −0,06 −0,05 −0,013 −0,006 0,015 −0,006 0,019 0,022 0,015 0,036 0,005 −0,012 −0,03 0,016 −0,012 Tabelle 4.3: In der Tabelle sind die für die Kalibrierung des elektronischen Kanals benutzten nominellen Werte der variablen Abschwächungseinheit BMA-35110 von Trilithic Broadband Instruments [Tri12] mit der vom Hersteller angegebenen Genauigkeit in der ersten Spalte aufgelistet. In der zweiten Spalte stehen die nach Gleichung (4.8) ermittelten korrigierten Abschwächungen. Die letzte Spalte enthält die Dierenz zwischen den korrigierten und nominalen Abschwächungen. 41 4 Inbetriebnahme (a) (b) (c) (d) (e) (f) Abbildung 4.8: Ergebnisse bei 996 mV Signalniveau mit den korrigierten Abschwächungswerten: (a) Kalibrierung ohne kontaktierten Sensor; (b) Dierenz gemessener minus angepasster Wert ohne kontaktierten Sensor; (c) Kalibrierung mit Saphir -Sensor; (d) Dierenz gemessener minus angepasster Wert mit Saphir -Sensor; (e) Kalibrierung mit Silizium -Sensor CC1325 und (f) Dierenz gemessener minus angepasster Wert mit Silizium -Sensor CC1325. 42 4.3 Kalibrierung 4.3.2 Physikalische Kalibrierung Für die Durchführung dieser Kalibrierung steht zur Zeit nur eine schwache 241 Am -Quelle mit einer Aktivität von etwa 326 kBq zur Verfügung. 241 Am ist ein Alpha -Strahler, bei dem in 36 % aller Zerfälle ein γ -Quant mit einer Energie von 59,54 keV durch den angeregten 237 Np -Kern emittiert wird [Bas06]. Diese Linie der 241 Am -Quelle wird für die Kalibrierung benutzt. Wenn solch ein Quant in dem Sensor ein Elektron trit, überträgt es seine Energie und den Impuls an dieses. Das Elektron verliert auf dem Weg durch den Sensor seine Energie durch Ionisierung von Gitteratomen. Somit geht die gesamte Energie des γ -Quants in die Bildung von Elektron -Loch -Paaren. Die mittlere Energie zur Erzeugung eines Elektron -Loch -Paares beträgt 3,67 eV nach [Spi10]. Damit ergibt sich eine Produktion von 1,62 · 104 Elektron -Loch -Paaren pro γ -Quant. Wenn an dem Sensor eine Spannung anliegt, die gröÿer als die der vollständigen Verarmung ist, kann man von der Annahme ausgehen, dass der ungeschädigte Sensor eine hundertprozentige Ezienz in der Ladungssammlung aufweist. Durch die Bestimmung der Dierenz zwischen dem wahrscheinlichsten Wert des Signals und dem Mittelwert des Pedestals kann der Verstärkungsfaktor der Elektronik bestimmt werden. Zum Durchführen der Kalibrierung bietet es sich an, die 241 Am -Quelle mit einer Folie einzuschlagen, um zu verhindern, dass α -Teilchen den Sensor erreichen. Die so eingeschlagene Quelle wird unter dem Einlassfenster des Triggers befestigt. Dabei sollte vorsichtig vorgegangen werden, um das schwarze Papier vor dem Einlassfenster nicht zu beschädigen. Die Quelle bendet sich nun direkt über dem Sensor. Bei der benutzten Quelle ist die Ereignisrate mit etwa 2,6 Hz allerdings sehr gering. Das Triggern des Signals kann bei dieser Messung nicht mit den Szintillatorzählern durchgeführt werden. Statt dessen muss das Signal zum Selbsttriggern benutzen werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird der freie Ausgang des Shapers zum Triggern benutzt. Dazu wird dieser mit einem Inverter und weiter mit dem Diskriminator verbunden. Der Inverter ist notwendig, da der Diskriminator ein negatives Eingangssignal benötigt. Als Inverter kann die Linear Fan-In/Fan-Out - Einheit benutzt werden, die über einen invertierenden Ausgang verfügt. Diese Methode führt aber zu einem groÿen Rauschen und ist daher weniger gut geeignet. Die bessere Alternative ist, das Signal in der Linear Fan-In/Fan-Out -Einheit in zwei Signale aufzuspalten, wovon eines zum Triggern benutzt werden kann. Dieses wird mit dem Eingang des Diskriminators verbunden. Da das Signal eine Amplitude von etwa 26 mV hat und die kleinstmögliche Schwellspannung des Diskriminators bei 25 mV liegt, muss ein kleiner Trick angewandt werden, um die Schwellspannung weiter abzusenken. Die Linear Fan-In/Fan-Out -Einheit ermöglicht es, das Nullniveau des Ausgangs bis zu etwa 5,5 mV zu verschieben. Dieses bewirkt eine eektive Schwellspannung des Diskriminators von 19,5 mV bei einem Signalniveau von 26 mV. Durch die Linear -Fan-In/Fan-Out -Einheit verzögert sich das Triggersignal und die Zeitabstimmung zwischen Gate -Anfang und Signal -Anfang stimmt nicht mehr. Um das zu korrigieren, wird die Verzögerungsleitung derart verlängert, dass sich wieder eine Zeitabstimmung von 65 ns ergibt. Dieses wird mit dem Oszilloskop überprüft. Durch diese zusätzliche Kabellänge und die Linear -Fan-In/Fan-Out -Einheit ergibt sich eine zusätzliche Abschwächung des Signals, die zu einer veränderten Kalibrierungskonstan- 43 4 Inbetriebnahme ten G führt. Für das Bestimmen der Kalibrierungskonstanten für diesen abgeänderten Signalverlauf ist eine erneute Kalibrierung mit dem Signalgenerator in dieser Konguration erforderlich, um anschlieÿend den Vergleich zwischen beiden Methoden ziehen zu können. Abbildung 4.9: Die Abbildung zeigt das mit dem ADC gemessene Spektrum der 241 Am -Quelle. Der groÿe Peak entspricht der 59,54 keV γ -Linie. Der kleine Peak bei 250 ADC -Einheiten entsteht durch Rauschen. Abbildung 4.9 zeigt die Messung der 59,54 keV γ -Linie der 241 Am -Quelle. Als Sensor wurde der Silizium -Sensor CC1325 benutzt, an der eine Biasspannung von UBias = 200 V anlag. Der groÿe Peak entspricht der 59,54 keV γ -Linie. Die deutliche Abweichung von der Gauÿ -Form unterhalb von 600 ADC -Einheiten entsteht durch nicht vollständig gesammelte Ladungen. Dieses passiert z.B. in dem Fall, wenn das einfallende γ -Quant ein Elektron trit und dieses den Sensor verlässt, bevor es die gesamte Energie in Form von Elektron -Loch -Paaren deponiert hat. Diese Abweichung von der Gauÿ -Form muss berücksichtigt werden, wenn der Mittelwert des Peaks bestimmt wird. In Abbildung 4.10 ist der Mittelwert des Peaks, der sich beim Gauÿ -Fit ergibt, 44 4.3 Kalibrierung aufgetragen gegenüber dem ADC -Wert, der als linke Grenze für den Fit angegeben wird. Um einen Kompromiss zwischen einer möglichst geringen linken Grenze für den Fit zu nden und dennoch möglichst dicht am maximalen Mittelwert in Abb. 4.10 zu sein, wird über die drei Mittelwerte bei den Grenzen 610 ADC, 620 ADC und 630 ADC gemittelt. Als Mittelwert der 59,54 keV γ -Linie ergeben sich so 665,5 ± 0,2 ADC -Einheiten. Der Mittelwert des Pedestals wurde zu 189,4 ± 0,2 ADC -Einheiten bestimmt. Die Dierenz beider ergibt 476,1 ± 0,3 ADC -Einheiten. Als Kalibrierungskonstante ergibt sich: 16223 e− 476,1 ± 0,3 ADC e− = 34,07 ± 0,02 ADC G= (4.9) Abbildung 4.10: Die Abbildung zeigt die Veränderung des Peak -Mittelwertes in Abhängigkeit von der linken Grenze für den Fitbereich. Das Ergebnis für die Kalibrierung mit dem Signalgenerator in dieser Konguration ist in Abb. 4.11 dargestellt, in Tabelle 4.4 sind die Farben aufgeschlüsselt. Die Kalibrierung wurde mit drei verschiedenen Sensoren bei unterschiedlichen Spannungen durchgeführt. Aus den verschiedenen Sensorkapazitäten kann die eektive Eingangskapazität des Vorverstärkers bestimmt werden, mehr dazu in Abschnitt 4.3.3. 45 4 Inbetriebnahme Abbildung 4.11: Kalibrierungsergebnisse mit unterschiedlichen kontaktierten Sensorkapazitäten. Die Konguration des β -Messstandes entspricht der Konguration in Abb. 4.9. Farbe Sensortyp Sensorkapazität in pF Biasspannung in V schwarz CC1325 10,41 120 rot CC1325 10,34 200 grün Saphir Testsensor 4,12 0 Generator aus blau Saphir Testsensor 4,12 0 Generator an lila kein Sensor 0 0 Generator aus Tabelle 4.4: Zuordnung der Farben für die Abb. 4.11 Für den Vergleich der Kalibrierungskonstanten aus Gleichung (4.9) der 241 Am Kalibrierung mit der Signalgenerator -Kalibrierung muss das lila dargestellte Ergebnis in Abb. 4.11 herangezogen werden. Bei dieser Kalibrierung ist keine zusätzliche Kapazität kontaktiert. Dadurch unterscheiden sich diese Signalgenerator -Kalibrierung und die 241 Am -Kalibrierung mit dem Sensor CC1325 nur durch die beiden Kapazi- 46 4.3 Kalibrierung täten Cref = 10 ± 0,1 pF und Cdet = 10,38 ± 0,03 pF. Für die Kapazität Cdet wird der Mittelwert der Kapazitäten bei 120 V und 200 V angenommen. Die Kapazitäten in Tabelle 4.4 wurden mittels eines C -V -Messstandes bestimmt. Die Signalgenerator Kalibrierung ergibt eine Kalibrierungskonstante von G = 33,831 ± 0,003 e− /ADC. Dieser Wert weicht lediglich um 0,7 % von dem Ergebnis G = 34,07 ± 0,02 e− /ADC der 241 Am -Kalibrierung ab. Dieser Unterschied kommt hauptsächlich durch die bei der Kalibrierung mit dem Signalgenerator eingebrachten Ladung zustande. Diese wird nach Gleichung (4.4) bestimmt. Dabei dominiert nach der Korrektur der Abschwächungswerte die Ungenauigkeit des Kalibrierungskondensators Cref mit 1 %, gefolgt von der Ungenauigkeit des angelegten Spannungsniveaus mit 0,4 % und etwaig weiterer Einüsse. Wenn die 241 Am -Kalibrierung als verlässlich betrachtet wird, können die Ergebnisse der Kalibrierungen mit dem Signalgenerator durch Einführen eines Korrekturfaktors verbessert werden. Dieser Korrekturfaktor entspricht dem Quotienten der Kalibrierungskonstanten der 241 Am -Kalibrierung und der Kalibrierung mit dem Signalgenerator, siehe Gleichung (4.10). Durch diesen wird somit die Ungenauigkeit durch den Kalibrierungskondensator und das angelegte Spannungsniveau zusammen ausgeglichen. FG = GAm GGenerator = 1,007 (4.10) Der systematische Fehler für die Bestimmung der Kalibrierungskonstanten mit der 241 Am -Quelle wird durch die Nichtlinearität der Ausleseelektronik angenommen. In dem benutzten Messbereich wird die Abweichung mit ± 2 ADC -Kanälen abgeschätzt, siehe hierzu Abb. 4.8. Das ergibt eine absolute Genauigkeit von 0,4 % für Bestimmung der 476,1 ADC -Einheiten der 59,54 keV Linie. 4.3.3 Eektive Eingangskapazität des Vorverstärkers Abbildung 4.12: Schaltbild zur Bestimmung der eektiven Eingangskapazität des Vorverstärkers Cinp . Vorhandene Streukapazitäten sind mit in der eektiven Eingangskapazität berücksichtigt. Durch die Kalibrierungen mit den verschiedenen kontaktierten Sensoren, die in Abb. 4.9 zu sehen sind, kann die eektive Eingangskapazität bestimmt werden. Dazu wird 47 4 Inbetriebnahme die Schaltung in Abb. 4.12 zugrunde gelegt. Der Kalibrierungskondensator Cref wird wie vom Hersteller vorgegeben mit 10 ± 0,1 pF angenommen. Die Sensorkapazitäten Cdet betragen 0 pF wenn kein Sensor kontaktiert ist, 4,12 pF bei dem Saphir -Sensor und 10,38 pF bei dem Silizium -Sensor CC1325 mit einer Biasspannung von 200 V. Die eektive Eingangskapazität des Vorverstärkers Cinp enthält die vorhandenen Streukapazitäten. Durch die parallelen Kapazitäten Cdet und Cinp , die in Reihe mit der Kapazität Cref sind, gilt Gleichung (4.11). Diese wird nach der in die Schaltung eingebrachten Ladung Qinj umgestellt. Qinj Qinj + Cref Cdet + Cinp Cref (Cdet + Cinp ) = · Vin Cref + Cdet + Cinp Vin = Qinj (4.11) (4.12) Die Ladung Qinj teilt sich zwischen der Sensor und der eektiven Eingangskapazität entsprechend ihrer Kapazitäten auf, es gilt Gleichung (4.14) und weiter Gleichung (4.15). Qinj = Qdet + Qinp Qinp Qdet = Cdet Cinp Cdet Qinj = Qinp 1 + Cinp (4.13) (4.14) (4.15) Gleichung (4.12) mit (4.15) gleichgesetzt ergibt Gleichung (4.16). Sie beschreibt die Ladung, die bei der Kalibrierung in die eektive Eingangskapazität des Vorverstärkers gelangt. In Gleichung (4.16) ist wie in Gleichung (4.4) die nominelle eingebrachte Ladung Qnom = Vin · Cref zu erkennen. Cref · Cinp · Vin Cref + Cdet + Cinp Cinp = Vin · Cref · Cref + Cdet + Cinp Cinp = Qnom · Cref + Cdet + Cinp Qinp = (4.16) (4.17) (4.18) Durch die theoretische Kalibrierungskonstante G0 und den gemessenen Mittelwert M in ADC -Einheiten lässt sich die vom Vorverstärker gesammelte Ladung nach Gleichung (4.19) berechnen. G0 ist die Kalibrierungskonstante, die sich ergeben würde, wenn keine Kapazität mit dem Vorverstärkereingang verbunden wäre und somit die Ladung direkt in den Vorverstärker eingebracht würde. Durch Gleichsetzen mit Gleichung (4.17) ergibt sich Gleichung (4.20). Das Zusammenfassen der Kalibrierungskonstanten mit dem hinteren Bruch zu einer eektiven Kalibrierungskonstanten ergibt Gleichung (4.21). Diese eektiven Kalibrierungskonstanten entsprechen den Kalibrierungskonstanten, wie sie 48 4.3 Kalibrierung mit dem Signalgenerator ermittelt werden. Qinp = G0 · M Cinp Qnom M= · G0 Cref + Cdet + Cinp Qnom M= Gef f (4.19) (4.20) (4.21) Gleichsetzen der Gleichungen (4.20) und (4.21) ergibt (4.22) Cref + Cdet + Cinp Cinp Cref + Cdet = G0 · 1 + Cinp Cref + Cdet = G ef f G0 − 1 Gef f = G0 · Cinp (4.22) (4.23) (4.24) Um nun Cef f aus Gleichung (4.24) zu bestimmen, muss die theoretische Kalibrierungskonstante G0 bestimmt werden. Dazu werden die eektiven Kalibrierungskonstanten, die Abbildung 4.13: Aufgetragen sind die eektiven Kalibrierungskonstanten über der zum Vorverstärker geschalteten eektiven Kapazität. Die beiden blauen Messpunkte bei etwa 14 pF und 20 pF entsprechen dem Mittelwert der entsprechenden Kalibrierungen aus Abb. 4.11 mit dem Saphir -Sensor und dem CC1325 -Sensor. Der rote Punkt bei 0 pF ergibt sich durch die Anpassung einer linearen Funktion und entspricht der theoretischen Kalibrierungskonstanten. 49 4 Inbetriebnahme sich durch die in Abb. 4.11 dargestellten Kalibrierungen ergeben, über der zum Vorverstärker geschalteten eektiven Kapazität aufgetragen. Die eektive Kapazität entspricht der Summe aus den Kapazitäten des Kalibrierungskondensators Cref und des kontaktierten Sensors Cdet . Dieses ist in Abb. 4.13 dargestellt. Die beiden blauen Messpunkte bei etwa 14 pF und 20 pF ergeben sich als Mittelwerte der entsprechenden Kalibrierungen mit dem Saphir -Sensor und dem CC1325 -Sensor. Durch die eingezeichnete lineare Funktion lässt sich die theoretische Kalibrierungskonstante G0 bestimmen, dargestellt durch den roten Punkt. Die eektive Eingangskapazität ergibt sich, als Mittelwert über die drei eektiven Kapazitäten, nach Gleichung (4.24) zu 706 ± 6 pF. 4.4 Software Für den Messstand wurden zwei Programme in C++ geschrieben. Sie laufen unter Linux auf dem Messrechner 15. Die Software, mit der die Messungen aufgenommen werden, heiÿt BetaControl, bendet sich im Verzeichnis /data/BETASETUP/Software/BetaControl und liegt derzeit in der Version 1.5.1 vor. Gestartet wird sie in dem Verzeichnis mit dem Befehl ./betacontrol. Die Software BetaAnalysis dient zum Analysieren der aufgenommenen Daten und zum Erstellen von fünf Standardgraphen. Sie bendet sich in dem Verzeichnis /data/BETASETUP/Software/BetaAnalyse, liegt in der Version 1.2 vor und wird dort mit dem Befehl ./betaanalysis gestartet. Die Benutzung von BetaAnalysis wird in Abschnitt 4.4.2 beschrieben. 4.4.1 BetaControl Bedienung Abb. 4.14 zeigt die Benutzeroberäche der Software BetaControl. In dem obersten Feld Temperature kann eine Temperatur für die Sensorauageäche gewählt werden. Durch ein Klicken auf den Knopf set temp wird die Temperatur durch eine PID -Regelung angefahren. Die PID -Regelung und deren Dimensionierung werden später im Abschnitt 4.4.1 beschrieben. Diese Funktion bietet sich bei bestrahlten Sensoren an, um sie möglichst schnell auf tiefe Temperaturen zu bringen und somit ein ungewolltes Ausheilen zu vermeiden. Die gewählte Temperatur wird von der Software ebenfalls angefahren, wenn entweder der run - oder run auto -Knopf gedrückt wird. Um Messungen mit einem Sensor durchzuführen, muss dieser mittig über dem Kollimator auf der Auageäche positioniert und mit der Kontaktnadel kontaktiert werden. Das Gehäuse sollte geschlossen und das Trockenluftventil aufgedreht werden. In BetaControl muss eine Temperatur für die Messung ausgewählt werden. Im Feld Diode name muss die Sensorbezeichnung angegeben werden, diese erscheint dann später in der logbook Datei. Bei der Auswahl Diode -Typ muss die Art des zu messenden Sensors mit einem 50 4.4 Software Abbildung 4.14: Graphische Benutzeroberäche der BetaControl -Software v1.5.1 Häkchen markiert werden, je nachdem ob es sich um eine p - oder n -Typ -Diode handelt. Dieses dient zur Sicherheit, um die richtige Polarität für den Sensor zu gewährleisten. Ergänzend muss ein Häkchen gesetzt werden, ob es sich um eine Signalmessung handelt, bei der die Szintillatorzähler zum Triggern benutzt werden oder ob es sich um eine Pedestalmessung handelt, bei der ein zufälliger Trigger benutzt wird. Das Umstellen zwischen den beiden Triggermethoden muss zur Zeit noch von Hand an der Koinzidenzeinheit vorgenommen werden, kann aber von der Software übernommen werden, wenn eine neue Koinzidenzeinheit mit einer Schnittstelle zum PC zur Verfügung steht. Im Bereich Statistics wird ausgewählt, wie viele Ereignisse pro Messspannung aufgenommen werden sollen und bei Save location wird das gewünschte Verzeichnis eingetragen, in dem die aufgenommenen Daten gespeichert werden sollen. Für eine Einzelmessung wird unter Single measurement bei Voltage die gewünschte Hochspannung eingegeben. Das Klicken auf den run -Knopf unten links startet die Messung, vorausgesetzt die eingegebenen Parameter sind korrekt und vollständig. Zum Durchführen einer automatischen Messreihe muss unter Auto measurement der Spannungsbereich eingegeben werden, in dem automatisch gemessen werden soll. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Polarität richtig gewählt wird. Bei n -Typ -Dioden müssen der Anfangs und Endwert für die Spannungen positiv oder Null sein. Bei p -Typ -Dioden müssen sie negativ oder Null sein. Es ist möglich sowohl von kleinen zu groÿen Spannungen als auch 51 4 Inbetriebnahme umgekehrt zu messen. Zusätzlich dazu muss der Betrag der Spannungsschritte zwischen den Messungen bei Absolute voltage stepsize angegeben werden. Es wird empfohlen die Auswahl Stop if breakdown voltage is reached zu markieren. Dadurch wird bei jedem Spannungsschritt nach der Aufnahme des ADC -Spektrums überprüft, ob der gemessene Sensorstrom den im Feld Condition: max absolute current angegebenen Strom übersteigt. Falls dieses zutrit, wird die Messreihe vorzeitig abgebrochen. Bei korrekt eingegebenen Parametern startet ein Klicken auf run auto die automatische Messreihe. Die Software stellt dann die gewählte Temperatur und den Anfangswert der Hochspannung ein und startet mit der Datenerfassung, wenn die Temperatur für mindestens einige Sekunden stabil ist. Anschlieÿend wird so lange die Spannung erhöht bis der Endwert erreicht ist oder eine Abbruchbedingung zum vorzeitigen Beenden führt. So eine Abbruchbedingung kommt z.B. durch das Erreichen der breakdown voltage oder kann durch den STOP! Knopf veranlasst werden. Dadurch wird die Messung allerdings bei der momentanen Spannung noch zu Ende geführt, die logbook -Datei geschrieben und erst dann wird die Messreihe abgebrochen und die Spannung auf Null gefahren. Funktionsweise In Abb. 4.16 ist ein Aktivitätsdiagramm für die Software BetaControl dargestellt. Durch das Starten von BetaControl wird wie in jedem C++ Programm die main() gestartet. Sie initialisiert das GLib -Thread -System, instantiiert ein BetaControlGui -Objekt und startet die Event Loop des Thread Systems. Das BetaControlGui -Objekt dient zum Erzeugen und Verwalten der Graphischen Benutzeroberäche, auÿerdem wird durch dieses ein Objekt der Preparer -Klasse instantiiert. Das Preparer -Objekt dient in erster Linie dazu, alle notwendigen Vorbereitungen zu treen, um den Eingaben des Benutzers folgen zu können. Dazu wird ein Objekt der Manager -Klasse erschaen. Dieses Objekt initialisiert die Kommunikation mit der externen Elektronik. Dazu gehören das Keithley 2700 [Kei12a] zur Temperaturmessung, das Keithley 6517b [Kei12b] für die Hochspannungsversorgung und Strommessung, das Lauda RE 1050 [LAU12] für die Kühlung, die 8 -fach -Relaiskarte von Conrad Electronic [Con12] und das TDK -Lambda ZUP 20-10 [TDK12] für den Peltierstrom. Weiter wird ein Objekt der ThreadMaster -Klasse erzeugt. Dieses Objekt startet drei Threads. Erstens einen Temperature_PID Thread, dieser regelt die Temperatur der Auageäche. Zweitens einen Thread, mit dem die Hochspannung geregelt wird und drittens wird ein Thread gestartet, der für die Datenerfassung (DAQ) zuständig ist. Die Datenerfassung beruht auf einem am DESY -Zeuthen entwickelten Programm, unter Verwendung der Standardbibliotheken der Firmen C.A.E.N. Technologies, Inc. und W-IE-NE-R Plein & Baus GmbH. Nach dieser Vorarbeit ist die Software bereit, auf die Eingaben des Benutzers zu reagieren. Wenn alle Angaben in der Benutzeroberäche korrekt gemacht wurden, führt ein Klicken auf den run -Knopf dazu, dass die Eingaben eingelesen werden und vom Preparer an den ThreadMaster weitergereicht werden. Der ThreadMaster setzt dann den Temperatur -Sollwert in dem Temperatur_PID -Thread, dieser fängt daraufhin mit der Temperaturregelung an. Weiter wird die gewählte Spannung an den Thread für die Hochspannung übergeben. Dieser stellt die Spannung derart ein, dass sie in Fünf -Volt - 52 4.4 Software Schritten hochgefahren wird, mit jeweils einer Verzögerung von einer Viertelsekunde. Wenn die Temperatur stabil eingestellt ist, beginnt der DAQ -Thread mit der Datenerfassung. Bei einer automatischen Messung über einen eingestellten Spannungsbereich wird zusätzlich ein Logbuch erstellt, in dem für jede Messung die RUN -Nummer, der Sensorname, die angelegte Hochspannung, der Zeitpunkt des Beginns der Messung sowie die aktuelle Temperatur eingetragen werden. Anschlieÿend beginnt die Datenerfassung. Nachdem im automatischen Modus eine Messung beendet wurde, wird die Spannung um einen Spannungsschritt erhöht bzw. erniedrigt, anschlieÿend wird überprüft, ob die Temperatur immer noch stabil ist. Ist dies der Fall, werden wieder die Logbucheinträge geschrieben und die Datenerfassung durch den DAQ -Thread erneut gestartet. Dieses wiederholt sich so lange, bis der gesamte Spannungsbereich durchgemessen ist oder eine Abbruchbedingung erfüllt ist. Anschlieÿend steht die graphische Benutzeroberäche für neue Eingaben zur Verfügung. Abb. 4.15 zeigt die wichtigsten Klassen der BetaControl -Software. Abbildung 4.15: Graphische Übersicht der BetaControl -Software v1.5.1 mit ihren wichtigsten Klassen 53 4 Inbetriebnahme Abbildung 4.16: Aktivitätsdiagramm der BetaControl -Software v1.5.1 54 4.4 Software Temperaturregelung Für die Temperatur -Regelung wird das Prinzip der PID -Regelung verwendet. PID Regelung steht für eine proportional -dierential -integralwirkende Regelung. Diese Regelung besteht aus der Kombination eines Proportional -Gliedes, eines Integral -Gliedes und eines Dierential -Gliedes. Sie vereint die Vorteile dieser drei Glieder und regelt dadurch den Ist -Wert schnell und genau auf den Soll -Wert ein. Gleichung (4.25) ist die Dierentialgleichung für den kontinuierlichen, idealen PID -Regler. Hierbei ist y(t) die Stellgröÿe, die dem Strom durch das Peltier -Element entspricht. Als Stromquelle dient dafür das TDK Lambda ZUP 20-10. Die Regelabweichung e(t) entspricht der Temperaturdierenz zwischen der Ist -Temperatur und der Soll -Temperatur. Kp ist der Proportionalbeiwert, Ki der Integrierbeiwert und Kd der Dierenzierbeiwert. Für die Anwendung im β -Messstand wird die Dierentialgleichung (4.26) für den zeitdiskreten PID -Regler benutzt . Hierbei ist Ta die Abtastzeit und k die Nummer der Abtastung. Die minimale Abtastzeit der Regelung beträgt 500 ms, falls sich eine längere Abtastzeit durch z.B. langsame Kommunikation mit den Geräten ergibt, wird dies von der Software automatisch berücksichtigt. Zt y(t) = Kp · e(t) + Ki de(t) dt (4.25) Kd (ek − ek−1 ) Ta (4.26) e(τ )dτ + Kd 0 y(t) = Kp · ek + Ki · Ta k X ei + i=0 Aus der Gleichung (4.26) ergibt sich der PID -Stellungsalgorithmus zu: yk = yk−1 + q0 · ek + q1 · ek−1 + q2 · ek−2 (4.27) Mit den Parametern: q0 = Kp + Ki · Ta + q1 = −Kp − 2 q2 = Kd Ta (4.28) Kd Ta Kd Ta Die PID -Regelung ist in der Klasse Temperature_PID realisiert, die von der maÿgeblich durch Joachim Ere Universität Hamburg implementierte device_library zur Verfügung gestellt wird. Die Parameter, welche die Temperature_PID -Klasse benötigt, benden sich in der Kongurationsdatei source_con.cfg unter der Kennzeichnung [T_PID]. Der Parameter oset_chiller_temp gibt die Temperaturdierenz zum Soll -Wert an, auf die das Kühlsystem Lauda RE 1050 eingestellt wird. Es bietet sich an, hier einen positiven, einstelligen Wert zu setzen. Dadurch ist die Stromussrichtung durch das Peltier -Element so, dass die Sensorauageäche gekühlt wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Absturz der Software zu einem unkontrollierten Aufheizen der Sensorauageäche 55 4 Inbetriebnahme führt, wird so reduziert. Ein Softwareabsturz in der Einschwingungsphase ist weiterhin problematisch und kann zu einem starken Aufheizen der Sensorauageäche führen. In Zukunft sollte diese Problematik durch eine von der Software unabhängige elektronische Schaltung derart gelöst werden, dass beim Erreichen einer maximalen Temperatur der Stromuss durch das Peltier -Element automatisch unterbrochen wird. Der Parameter lowest_chiller_temp setzt die untere Grenztemperatur in Grad Celsius für das Kühlsystem. Ein Anheben dieser Grenztemperatur kann der Kondensation an den Kühlschläuchen an Tagen mit hoher relativer Luftfeuchte vorbeugen. Der Parameter aggressive_range gibt den Bereich um die Soll -Temperatur in Kelvin an, in dem das integrierende Glied in der PID -Regelung vollständig mitwirkt. Auÿerhalb dieses Bereiches ist die Wirkung des integrierenden Gliedes auf ein Hundertstel reduziert, dieses verbessert das Einschwingverhalten. Der Parameter stability_range setzt in Kelvin den Bereich um die Soll -Temperatur, in dem die Soll -Temperatur als erreicht gilt. Der Parameter stability_duration wird in Sekunden gesetzt. Durch ihn wird festgelegt, wie lange sich die Ist -Temperatur, in dem durch den Parameter stability_range denierten Bereich, um die Soll -Temperatur benden muss, damit sie von der Software als stabil angenommen wird. Ein Setzen des Parameters dierential_step_size_2 auf einen Integer -Wert ungleich 0 bewirkt, dass die Regelung nicht wie in Gleichung (4.26) im letzten Term die Dierenz (ek − ek−1 ) zwischen der aktuellen Regelabweichung und der vorherigen Regelabweichung berechnet, sondern die Dierenz (ek −ek−2 ) zwischen der aktuellen Regelabweichung und der vorletzten Regelabweichung berechnet. Die Abtastdauer Ta im Zähler wird dabei durch die Summe der Abtastdauern des aktuellen Regelzyklus und des vorherigen ersetzt. Dieses führt zu einem trägeren Verhalten des dierentialwirkenden Gliedes. Diese Funktion wird in der Temperatur -Regelung für einen anderen Messaufbau benötigt, dessen Software ebenfalls die device_library benutzt. Für den β -Messstand ist der Standard dierential_step_size_2=0. Durch das Setzen eines Integer -Wertes gröÿer als Null für den Parameter verbosity wird die Software dazu veranlasst, Textausgaben in der Konsole zu geben. Abhängig von der Gröÿe des Integer -Wertes werden mehr Ausgaben gemacht. Die drei Beiwerte sind derzeit mit Kp = 1,44, Ki = 0,41 und Kd = 1,21 gesetzt. Um die drei Beiwerte zu bestimmen, wird wie folgt vorgegangen. Ki und Kd werden gleich Null gesetzt. Die verbosity wird auf mindestens vier gesetzt, dadurch wird während jedes Regelzyklus eine Textausgabe mit unter anderem der aktuellen Laufzeit seit dem Start der Regelung und der aktuellen Temperatur gemacht. Der Kp -Wert entspricht, wie in Gleichung (4.26) zu sehen, dem Proportionalitätsfaktor zwischen der gemessenen Temperaturdierenz und dem zu regelnden Strom durch das Peltier -Element. Durch einen zu niedrig gewählten Kp -Wert wird der Strom nicht ausreichen, um die Soll -Temperatur zu erreichen. Der Kp -Wert wird so lange erhöht, bis die Ist -Temperatur dauerhaft um die Soll -Temperatur zu Schwingen beginnt, dieser Wert wird hier weiter als Kp krit bezeichnet. Dazu muss nach jeder abgespeicherten Veränderung vom Kp -Wert in der source_con.cfg die Software neu gestartet werden, die Soll -Temperatur eingestellt werden und auf den set temp -Knopf gedrückt werden. Anhand der Ausgabe durch die eingestellte verbosity wird die Periodendauer Tkrit der Dauerschwingung bestimmt. Damit lassen 56 4.4 Software sich nach den Gleichungen (4.29) bis (4.31) die drei Beiwerte bestimmen [Rob12]. (4.29) Kp = 0,6 · Kp krit Kp krit Ki = 1,2 · Tkrit Kd = 0,072 · Kp krit · Tkrit (4.30) (4.31) Die Soll -Temperatur, die für diese Beiwertebestimmung gewählt wird, sollte nicht niedriger sein als der lowest_chiller_temp -Wert minus dem oset_chiller_temp -Wert. Unterhalb dieser Temperatur wird ein gröÿerer Peltier -Strom benötigt, um die Soll Temperatur zu halten. Dieser groÿe Peltier -Strom beeinusst die Ermittlung der Beiwerte und sollte vermieden werden. Software -Fehler Derzeit sind zwei unkritische Software -Fehler bekannt. Sie treten unregelmäÿig beim Starten von BetaControl auf. Der erste Fehler kommt durch eine fehlerhafte Initialisierung des VME- ADC -Kontrollers zustande. Dieser Fehler kann behoben werden, indem BetaControl mit der Tastenkombination Control + c abgebrochen wird und anschlieÿend der ADCs aus - und wieder eingeschaltet wird. Ein erneutes Starten von BetaControl verläuft in der Regel erfolgreich. Die Textausgabe bei diesem Fehler in der Konsole ist in der Auistung 4.1 dargestellt. Listing 4.1: Textausgabe in der Konsole bei fehlerhafter Initialisierung des VME- ADC -Kontrollers während des Startens von BetaControl. ********************************************** APPLICATION MANAGER INITIALIZATION . . . ********************************************** −> VMUSB i n i t i a l i z a t i o n . . . −> O p e n i n g VMUSB . . . Ok ( s e r i a l number : VM0051 ) −> VMUSB' s F i r m w a r e ID i s 3 8 0 0 −> Initialization looking { [ADC DBG] } for : of ADC1 check (0 x0x19a05c0 ) ADC1 at 0 x666600 ADC1' s base . . . { [ ADC DBG] } : ADC1 not found address Der zweite bekannte Fehler kommt wahrscheinlich durch ein Abstürzen des GPIB Bus -Treibers zustande. Dadurch kann die Kommunikation mit den Keithley -Geräten nicht aufgebaut werden und BetaControl kann nicht vollständig gestartet werden. Zum Beheben dieses Fehlers wird ebenfalls zuerst mit der Tastenkombination Control + c das Programm abgebrochen. Anschlieÿend wird wahlweise der blaue USB -Stecker aus 57 4 Inbetriebnahme dem USB -Hub gezogen oder das Kabel zwischen dem USB -HUB und dem PC getrennt. Ein erneutes Einstecken des Steckers nach einigen Sekunden Wartezeit veranlasst das Betriebssystem dazu, den GPIB -Bus -Treiber neu zu starten. Das Starten von BetaControl verläuft hiernach in der Regel ebenfalls erfolgreich. Falls immer noch ein Problem mit dem GPIB -Bus -Treiber besteht, sollte bei der erneuten Behebung eine längere Wartezeit vor dem Wiedereinstecken des USB -Kabels abgewartet werden. Die Textausgabe der Software ist in Auistung 4.2 dargestellt. Listing 4.2: Textausgabe in der Konsole bei fehlerhaftem des Startens von BetaControl. GPIB -Bus -Treiber während m s 1 5 @ m e s s p l a t z 1 5 : / d a t a /BETASETUP/ S o f t w a r e / B e t a c o n t r o l \_v1\_5\_1\ $ ./ betacontrol − starting BetaControl v1 . 5 . 1 \ now . . . libgpib : ibBoardOpen failed to open libgpib : Cannot libgpib : error allocate in device file / dev / g p i b 0 memory i s \ _cic ( ) ! Aborted Eine weiter Fehlermeldung, diese ist in Auistung 4.3 dargestellt, kommt zustande, wenn die Stromversorgung ZUP 20-10 von TDK -Lambda für das Peltier -Element nicht in den Remote -Modus geschaltet ist. Zum beheben dieses Problems wird die Tastenkombination Control + c benutzt um BetaControl zu beenden. Anschlieÿend wird der Remote Modus an dem Gerät durch ein Drücken auf die REM -Taste aktiviert und BetaControl kann erneut gestartet werden. Listing 4.3: Textausgabe in der Konsole wenn die Stromquelle ZUP Lambda nicht in den Remote -Modus geschaltet ist. 20-10 m s 1 5 @ m e s s p l a t z 1 5 : / d a t a /BETASETUP/ S o f t w a r e / B e t a c o n t r o l _ v 1 _ 5 _ 1 $ betacontrol starting BetaControl v1 . 5 . 1 − 0 serial_zup couldn ' t convert from string ! couldn ' t convert from string ! 0 serial_relais 0 serial_lauda buffer . done 58 : SOUR : VOLT 0 now . . . von TDK ./ 4.4 Software 4.4.2 BetaAnalysis Die Software BetaAnalysis dient zum einfachen Auswerten der Messdaten, die mit der automatischen Messfunktion von BetaControl aufgenommen wurden. Die derzeitige Version von BetaAnalysis ist die v1.2. Die Daten einer kompletten Messreihe sind auf jeweils zwei Ordner aufgeteilt. Der eine enthält die Histogramme, welche beim zufälligen Triggern mit dem ADC aufgenommen wurden. Dieser Typ wird als Pedestal bezeichnet. Der andere enthält die auf die MIPs getriggerten Histogramme. Dieser Typ wird als Signal bezeichnet. In diesen Ordnern liegt für jeden Spannungsschritt eine run_xxxxx.root -Datei vor, in der das jeweilige Histogramm gespeichert ist. Die xxxxx stellen eine fortlaufende Nummerierung dar, beginnend bei 00000. Abb. 4.17 zeigt die wichtigsten Klassen von BetaAnalysis. BetaAnalysis ist in zwei Teile unterteilt. Im ersten Teil ndet das Analysieren der Histogramme statt, im zweiten Teil das Erzeugen der Graphen. Durch ein Starten von BetaAnalysis wird zunächst durch die Funktion GrabUserInput() des Analyzer -Objektes die Datei userInputFile.txt eingelesen. In Auistung 4.4 ist der Inhalt dieser Datei abgebildet. Eingerückte Zeilen kommen durch für die Darstellung notwendige Zeilenumbrüche zustande und sind so nicht in der Datei vorhanden. Beim Einlesen werden leere Zeilen und Zeilen, die mit dem Nummernzeichen anfangen, ignoriert. Die Software benutzt den hinter der Kennzeichnung OUTPUT_LOCATION angegebenen Pfad als Speicherort für die zu erstellenden Graphen. Die Graphen werden dort jeweils für sich in einer *.root -Datei gespeichert. Der aus dem Vergleich mit der 241 Am -Kalibrierung gewonnene Korrekturfaktor ieÿt über die Kennzeichnung CORRECTION in die Auswertung mit ein, er wird als double Zahl behandelt. Durch das Einfügen einer Zeile die mit G= beginnt, gefolgt von einer double -Zahl, wird die Kalibrierungskonstante für die nachfolgenden Messreihen festgelegt. Ein erneutes Einfügen ersetzt die vorherige Kalibrierungskonstante für die danach folgenden Messreihen. Diese Kalibrierungskonstanten werden später mit dem Korrekturfaktor der 241 Am -Kalibrierung multipliziert. Hinter dem Pfad der Messreihen sind, getrennt durch Semikola, weitere Angaben zur Messreihe bzw. zum Sensor gemacht, wie z.B. die Gröÿe, Dicke und Bestrahlungsart. Die Reihenfolge und Formatierung müssen bei der derzeitigen Version noch strikt eingehalten werden. Diese Angaben werden beim Einlesen ebenfalls wie der Pfad ausgewertet und in Vektoren gespeichert. Nach diesem Einlesen stehen alle Informationen zur weiteren automatischen Erstellung der Graphen zur Verfügung. Anschlieÿend wird durch die Funktion ComputeResultFile() nacheinander für jede Messreihe eine result.txt -Datei erstellt. Dabei wird zuerst überprüft, ob solch eine Datei bereits für die entsprechende Messreihe vorliegt. Wenn dieses der Fall ist, wird mit der Funktion GrabResultFileContent() ihr Inhalt ausgelesen und in die Ergebnisvektoren geschrieben. Die Ergebnisvektoren sind zweidimensional. Bei ihnen läuft der erste Index, bzw. der äuÿere Vektor, über die in der userInputFile.txt angegebenen Messreihen. Der zweite Index, bzw. der innere Vektor, läuft über die einzelnen Messungen bei den unterschiedlichen Spannungen. In Auistung 4.5 ist ein Beispieleintrag aus einer result.txt -Datei dargestellt. Dieser Eintrag wurde während der Messung des Sensors FZ200N_04_DiodeS_15, bei einer angelegten Spannung von 10 V und einer Temperatur von −20 ◦ C geschrieben. Existiert diese Datei nicht, beginnt BetaAnalysis damit, für jeden Spannungsschritt den 59 4 Inbetriebnahme Listing 4.4: Beispielhafter Inhalt der Datei userInputFile.txt. Eingerückte Zeilen entstehen durch Zeilenumbrüche die für die Darstellung benötigt werden und sind so nicht in der Datei vorhanden. ################################# # userInputFile . txt # ################################# − # < this is # format is # location a comment like of this : signal f o l d e r ; m a t e r i a l ( e p i , f z , mcz ) ; t h i c k n e s s ( " micrometer ") ; diode −t y p e ( n , p , y ) ; t y p e ( 0 , p , n , pn = np ) ; g u a r d # separate # make # columns no spaces example entry : with a s i z e ( s , l ) ; d o s e ( " n e p /cm2 " ) ; r a d i a t i o n ring connected ( true , f a l s e ) ; #/d a t a /BETASETUP/ D e t e c t o r s / Epi100Y_01_DiodeL_3 / Temp_plus_20 / s i g n a l / ; e p i ; 1 0 0 ; y ; l ; 4 E14 ; n ; f a l s e # make # put no errors ! software is output location like here in beta state ! this : #OUTPUT_LOCATION; / d a t a /BETASETUP/TEST/ OUTPUT_LOCATION; / d a t a /BETASETUP/ S o f t w a r e / B e t a A n a l y s i s _ v 1 _ 2 / # put here like the calibration correction factor − from 2 4 1Am C a l i b r a t i o n this : #CORRECTION= 1 . 1 2 3 # this factor will simple multiplied by all followed to translate gains CORRECTION= 1 . 0 0 7 # put a gain or electrons calibration like constant −s i g n a l ADC to this : #G= 3 3 . 1 2 3 # # all If measurements gain is you put be given a after in gain excluded from this front like plots of this : were will be other G=0 a linked to this gain until a new measurements . gain the is followed measurements will required . G= 4 2 . 7 # measurement 19 april 2012 / d a t a /BETASETUP/ D e t e c t o r s / FZ200N_07_DiodeS_16 /Temp_minus_20/ s i g n a l _ 2 / ; f z ; 2 0 0 ; n ; s ; 1 E15 ; p ; f a l s e / d a t a /BETASETUP/ D e t e c t o r s / FZ200N_07_DiodeS_16 /Temp_0/ s i g n a l _ 2 / ; f z ; 2 0 0 ; n ; s ; 1 E15 ; p ; f a l s e Mittelwert des Pedestals und die Standardabweichung sowie deren Fehler durch einen Gauÿ -Fit zu bestimmen und in die Ergebnisvektoren zu schrieben. Als Gauÿ -Fit wird die Standard -Fit -Funktion gaus der ROOT -Bibliothek benutzt. Danach werden un- 60 4.4 Software Listing 4.5: Beispieleintrag aus der result.txt -Datei für die Messung des Sensors ◦ FZ200N_04_DiodeS_15 bei −20 C und 10 V . [ run_00001 . r o o t ] RUN=1 c u r r e n t =1.4565 e −07 diode_name=FZ200N_04_DiodeS_15 h i g h _ v o l t a g e =10 pedestal_Mean =176.172 pedestal_MeanError =0.343382 pedestal_Sigma =32.8934 pedestal_SigmaError =0.275583 signal_MPV = 3 3 6 . 3 4 signal_MPVError = 0 . 7 7 9 0 9 7 s i g n a l _ g a u s =41.0425 s i g n a l _ g a u s E r r o r =0.728825 s i g n a l _ s i g m a =12.6452 s i g n a l _ s i g m a E r r o r =0.416446 temperature = t i m e=Tue Apr − 20.0027 3 17:18:16 2012 ter Verwendung der Klasse FitLandau durch eine Faltung aus einer Landau -Verteilung mit einer Gauÿ -Verteilung der wahrscheinlichste Wert der Landau -Verteilung und die Standardabweichungen der Landau - und Gauÿ -Verteilung sowie ihre Fehler berechnet. Dieser Fit beruht auf dem Code der Convoluted Landau and Gaussian Fitting Function der ROOT -Bibliothek [PF12]. Dieses wird für alle Signal -Messungen der Messreihe durchgeführt, und die Ergebnisse werden wieder in Ergebnisvektoren geschrieben. Anschlieÿend wird für jede Messreihe, für die noch keine result.txt -Datei besteht, diese Datei erstellt. Dabei werden die entsprechenden Einträge der Ergebnisvektoren benutzt. Zusätzlich wird die logbook -Datei der Signal -Messungen eingelesen und deren Inhalt ebenfalls mit in die result.txt -Datei übernommen. Das letztliche Schreiben der Datei erfolgt mit der Congurator -Klasse. Dadurch ist ein schnelles und einfaches Einlesen dieser Ergebnisse für spätere Verwendungen möglich. Nach dieser Vorarbeit kann im zweiten Schritt mit dem Erstellen der Graphen begonnen werden. Dabei ergibt sich allerdings eine Problematik. Die Klassen für den Landau -Fit des Signals wurden aus einem älteren C -Programm erstellt. Dieses ursprüngliche Programm ist nicht für das reihenweise Fitten von Histogrammen ausgelegt, sondern zum Fitten eines einzelnen Histogramms. Dabei wird ein Fenster der TCanvas -Klasse auf dem Bildschirm mit dem Histogramm dargestellt. Bei der Benutzung in BetaAnalysis ergibt sich ein Problem, wenn wie empfohlen das Instantiieren der TApplication -Klasse bereits in der main() geschieht. Durch diese Klasse wird die ROOT -Application -Environment gestartet und dadurch wird die Darstellung von ROOT -Anwendungen auf dem Desktop möglich. Das Problem ist nun, dass es nicht mehr möglich wäre BetaAnalysis in den Hintergrund des Desktops zu versetzen bzw. es zu minimieren, denn bei jedem neuen Fit würde sich das aktuelle Histogramm wieder in den Vordergrund stellen. Dadurch ist ein paralleles Arbeiten an dem Rechner nicht 61 4 Inbetriebnahme möglich, wenn gleichzeitig BetaAnalysis läuft. Um dieses Problem zu umgehen, wird die TApplication -Klasse erst im Constructor der PlotMaker -Klasse instantiiert. Dadurch wird die ROOT -Application -Environment erst gestartet wenn die Fits bereits durchgeführt wurden. In einer Anwendung darf diese Klasse nur exakt einmal instantiiert werden. Da diese Instantiierung allerdings bereits versteckt durch die FitClass -Klasse geschieht, kommt es nach dem Beenden des letzten Fits und bei der Instantiierung der PlotMaker -Klasse zu einer Fehlermeldung und BetaAnalysis hängt sich auf. Die Fehlermeldung ist in der Auistung 4.6 dargestellt. Dieser Konikt lässt sich derzeit nicht vermeiden. Es ist jedoch möglich, BetaAnalysis mit der Tastenkombination Control + c zu beenden und einfach neu zu starten. Bei dem erneuten Start liegen nun bereits alle result.txt -Dateien vor, da diese geschrieben werden, bevor die PlotMaker -Klasse instantiiert wird. Dadurch muss kein Landau -Fit beim zweiten Start durchgeführt werden und die TApplication Instantiierung geschieht ausschlieÿlich in der PlotMaker -Klasse. Zusammengefasst heiÿt das, dass BetaAnalysis zwei mal nach einander gestartet werden muss, wenn in der userInputFile.txt -Datei eine neue noch nicht analysierte Messreihe eingetragen wird. Listing 4.6: Fehlermeldung bei wiederholter Instantiierung der TApplication -Klasse. Error in <T A p p l i c a t i o n : : T A p p l i c a t i o n >: TApplication only one instance of allowed Das Instantiieren der PlotMaker -Klasse geschieht in einem neuen Thread. Durch die dort aufgerufene MakePlots() -Funktion werden zunächst die result.txt -Dateien eingelesen und die Einträge in die Ergebnisvektoren der Klasse gespeichert. Anschlieÿend wird die Ladungssammelezienz berechnet. Dazu wird bei allen Messungen jeglicher Messreihen der Pedestal von dem Signal abgezogen und entsprechend wieder in einem zweidimensionalen Ereignisvektor gespeichert. Hiernach werden die Kalibrierungskonstanten durch multiplizieren mit dem CORRECTION -Faktor korrigiert. Abschlieÿend werden die fünf Graphen erstellt. Beim ersten Graphen wird die Ladungssammelezienz in ADC -Einheiten über der angelegten Hochspannung aufgetragen. Für den zweiten Graphen wird diese Ladungssammelezienz noch mit den entsprechenden Kalibrierungskonstanten multipliziert, so dass sich die Ladungssammelezienz in der Einheit Elektronen ergibt. Der dritte Graph stellt den Sensorstrom über der angelegten Hochspannung dar. Im vierten Graphen ist das Rauschen über der angelegten Hochspannung dargestellt. Als Wert des Rauschens werden hierbei die Standardabweichungen der Pedestal -Messungen genommen. Der letzte Graph zeigt einfach den Verlauf des Pedestal -Mittelwertes mit der angelegten Hochspannung. In allen Graphen ist derzeit keine Korrektur für die am Sensor anliegende Spannung berücksichtigt. Durch den steigenden Sensor -Strom nimmt der Spannungsabfall an den Widerständen R2 und R5 in Abb. 3.7 zu und führt so zu einer geringeren anliegenden Spannung am Sensor. 62 4.4 Software Abbildung 4.17: Graphische Übersicht der BetaAnalysis -Software v1.2 mit ihren wichtigsten Klassen 63 4 Inbetriebnahme 64 5 Messungen 5.1 Durchführung Abb. 5.1 zeigt beispielhaft ein Histogramm des Pedestals. Dies wurde mit dem Sensor FZ200N_05_DiodeL_08 bei einer angelegten Hochspannung von 300 V, 20 ◦ C und unter Bestrahlung der β -Quelle aufgenommen. Der blau eingezeichnete Fit durch eine Gauÿ -Funktion weicht oberhalb von etwa 250 ADC -Einheiten etwas von der Verteilung ab. Dies entsteht dadurch, dass gelegentlich während des zufällig vorgegebenen Gate - Abbildung 5.1: Abgebildet ist der Pedestal, aufgenommen mit dem Sensor FZ200N_05_DiodeL_08, bei einer angelegten Hochspannung von 300 V, 20 ◦ C unter Bestrahlung der β -Quelle. Die zugehörige Kalibrierungskonstante ist 33,1 e− /ADC und ergibt damit ein Rauschen von 1426 ± 13 e− . 65 5 Messungen Signals ein β -Teilchen den Sensor trit. So wird ein Teil dieses Signals mit aufgenommen und führt zu einer gröÿeren Häugkeit bei den höheren ADC -Werten. Bei Messungen des Pedestals ohne β -Quelle ist diese deutliche Abweichung nicht vorhanden. Die Abb. 5.2 zeigt ein Histogramm des MIP -Signals. Es wurde mit dem gleichen Sensor und unter gleichen Bedingungen aufgenommen. Die rote Kurve zeigt die ans Histogramm gettete Faltung der Landau -Verteilung mit einer Gauÿ -Verteilung. Für beide Histogramme wurden besonders viele Messpunkte aufgenommen. Beim Pedestal sind es 1,5 · 106 und beim Signal sogar 6,2 · 106 Einträge. Für normale Messungen reicht es, 105 Einträge pro Histogramm aufzunehmen, um den statistischen Fehler gegenüber den systematischen Fehlern vernachlässigen zu können. Der besonders groÿe Wert von χ2 /ndf ist durch eine dierentielle Nichtlinearität des ADCs zu erklären. Im rechten Teil der Abbildung ist dies zu sehen. Jeder sechzehnte Bin weist deutlich weniger Einträge auf, und es ist auch eine gewisse systematische Häufung in anderen Bins zu erkennen. Diese dierentielle Nichtlinearität hat durch den groÿen ADC -Bereich, über den sich die Signalverteilung erstreckt, nur einen vernachlässigbaren Einuss auf die Bestimmung des wahrscheinlichsten Wertes der Landau -Verteilung. Daher wird hier nicht näher darauf eingegangen. Der wahrscheinlichste Wert der Landau -Verteilung wird im Folgenden mit Abbildung 5.2: Abgebildet ist das Signal der β -Teilchen, aufgenommen mit dem Sensor FZ200N_05_DiodeL_08, bei einer angelegten Hochspannung von 300 V und 20 ◦ C. Im rechten Teil ist die dierentielle Nichtlinearität des ADCs verdeutlicht. 66 5.1 Durchführung MPV Most Probable Value abgekürzt. Es wurde entschieden, die ersten Messungen an kleinen Float -Zone -Sensoren vom n Typ mit 200 µm Dicke durchzuführen. Die kleinen Sensoren wurden gewählt, da bei ihnen der Leckstrom geringer ist und dadurch auch das durch den Leckstrom generierte Rauschen geringer ausfällt. Das Material und die Dicke wurden ausgewählt, da von dieser Art sowohl unbestrahlte als auch drei Sensoren mit unterschiedlichen Bestrahlungsdosen vorliegen. Die Bestrahlung erfolgte bei dem Sensor FZ200N_04_DiodeS_15 mit thermischen Neutronen bis zu einer Gesamtuenz von 1 · 1014 neq/cm2 . Die beiden anderen Sensoren wurden mit 23 MeV -Protonen bestrahlt, der Sensor FZ200N_03_DiodeS_16 bis zu einer neutronenäquivalenten Gesamtuenz von 3 · 1014 neq/cm2 und der Sensor 15 2 FZ200N_07_DiodeS_16 bis 1 · 10 neq/cm . Alle Messungen wurden ohne Kontaktierung des Guard Rings durchgeführt. Die drei bestrahlten Sensoren wurden nach den Einstellungen, wie in Kapitel 4 beschrieben, gemessen. Dabei entspricht die Gate -Dauer den standardmäÿigen 600 ns und die Zeitabstimmung zwischen Gate -Anfang und Signal -Anfang auch den 65 ns. Allgemein hat es sich herausgestellt, dass in dieser Konguration das Rauschen zu groÿ ist. Insbesondere der steigende Sensorstrom durch die gröÿer werdende Hochspannung führt zu einem so groÿen Rauschen, dass es nicht möglich ist, den Pedestal oder das Signal im ADC -Spektrum zu erkennen. Um eine Verbesserung des Signal -Rausch -Verhältnisses zu erzielen, wurde vorläug eine Änderung der Gate -Dauer vorgenommen. Die Gate -Dauer wurde auf 250 ns verkürzt und die vom Hersteller angegebenen 65 ns Zeitabstimmung verworfen. Das Signal fängt nun 15 ns vor dem Gate an. Das Maximum des Signals bendet sich dann 85 ns nach dem Gate -Anfang. Mit diesen Einstellungen hat sich das Signal Rausch -Verhältnis verdoppelt und liegt nun bei etwa 39. Das Rauschen der Ausleseelektronik konnte auf 600 e− reduziert werden. In Abb. 5.3a ist die Ladungssammelezienz über der angelegten Hochspannung aufgetragen. Alle vier Graphen wurden mit dem protonbestrahlten Sensor FZ200N_07_DiodeS_16 aufgenommen. Die ausgefüllten Marker entsprechen Messungen bei −20 ◦ C, oenen Marker entsprechen Messungen bei 0 ◦ C. Die viereckigen Messpunkte wurden mit den standardmäÿigen 600 ns aufgenommen, die dreieckigen Messpunkte wurden mit der kürzeren Gate -Dauer von 250 ns aufgenommen. Wie zu erwarten liegen die MPVs der Messungen mit kürzerer Gate -Dauer unter denen mit längerer Gate -Dauer. Es zeigt sich aber auch ein gleichmäÿiger Verlauf der Graphen. In Abb. 5.3c ist das entsprechende Rauschen über der angelegten Hochspannung aufgetragen. Es ist eine deutliche Verbesserung des Rauschens zu erkennen. Bei diesem stark bestrahlten Sensor besteht bei hohen Spannungen allerdings immer noch die Tendenz zu einem starken Ansteigen des Rauschens. 67 5 Messungen (a) (b) (c) Abbildung 5.3: Abb. (a) zeigt die Ladungssammelezienz über der angelegten Hochspannung. Abb. (c) zeigt das Rauschen über der angelegten Hochspannung. In Abb. (b) ist die Legende dargestellt. 68 5.2 Ergebnisse 5.2 Ergebnisse Die Ergebnisse der Auswertung durch BetaAnalysis sind in den Abb. 5.4 und 5.5 dargestellt. Die dazugehörige Legende ist in Abb. 5.6 dargestellt. In den Abb. 5.4 ist die Signalhöhe in ADC -Einheiten oben und Elektronen unten über der angelegten Hochspannung aufgetragen. Die beiden unbestrahlten Sensoren FZ200N_05_DiodeS_13 und FZ200N_07_DiodeS_14, die durch die runden, grauen Marker dargestellt sind, zeigen das typische Verhalten von unbestrahlten Sensoren. Der schnelle Anstieg der Ladungssammelezienz bei geringen Spannungen bis zum Erreichen eines Plateau bei der vollständigen Verarmungsspannung von etwa 100 V ist typisch. Dass der dunkelgraue Graph bei 580 V endet, liegt am Erreichen der Durchbruchspannung für diesen Sensor. Dies ist deutlich in Abb. 5.5a zu erkennen. Der mit 1 · 1014 neq/cm2 relativ gering durch Neutronen beschädigte Sensor FZ200N_04_DiodeS_15 ist durch blaue Kreuze dargestellt. Er weist einen ähnlichen Verlauf auf wie die ungeschädigten Sensoren. Es ist aber eine deutliche Verminderung der Ladungssammelezienz festzustellen. Darüber hinaus ist der Knick beim Übergang zum Plateau weniger markant ausgeprägt. Der mit Protonen zu einer neutronenäquivalenten Gesamtuenz von 3 · 1014 neq/cm2 bestrahlte Sensor FZ200N_03_DiodeS_16 weist einen geringeren Anstieg der Ladungssammelezienz bei niedrigen Spannungen auf. Er erreicht allerdings fast dieselbe Plateauhöhe, wie der weniger stark geschädigte, mit Neutronen bestrahlte Sensor. Das Abbrechen des Graphen bzw. der extreme Anstieg der Ladungssammelezienz ab etwa 420 V entsteht durch eine plötzliche starke Steigerung des Rauschens. Dies ist in Abb. 5.5b zu sehen. Dadurch verschmiert der Pedestal so stark, dass der Gauÿ -Fit einen negativen Mittelwert ergibt. Dieses unphysikalische Ergebnis führt durch das Subtrahieren vom MPV des Signals zu extrem groÿen Ladungssammelezienzen bei noch höheren Spannungen. Das Einsetzen dieses Rauschens scheint sich mit einer Veränderung der Stromkurve in Abb. 5.5a zu überschneiden. Dort lässt sich für die oenen, hell roten Sterne der Übergang zu einem exponentiellen Anstieg des Stroms erkennen. Für die gefüllten hell roten Sterne ist dieser Übergang ebenfalls zu erahnen. Der am stärksten geschädigte Sensor FZ200N_07_DiodeS_16 mit einer neutronenäquivalenten Gesamtuenz von 1 · 1015 neq/cm2 zeigt bis 700 V keine Ausbildung eines Plateaus. Die Ladungssammelezienz bleibt selbst bei 700 V noch deutlich unter der des mit Neutronen bestrahlten Sensors. Die deutlich geringere Ladungssammelezienz bei dem Graphen mit den oenen roten Dreiecken ist ebenfalls auf starkes Rauschen zurückzuführen. Diese ist wieder in Abb. 5.5b zu erkennen. Dort liegen die Werte der Messungen bei 0 ◦ C etwa drei mal höher als die bei −20 ◦ C gemessenen. Die schlechte Bestimmung des Pedestals und Signals durch dieses starke Rauschen führt maÿgeblich zu dieser Abweichung. Auch das scheinbar starke Ansteigen der Ladungssammelezienz ab 600 V für die 0 ◦ C Messung ist auf das starke Rauschen zurückzuführen. Die Messpunkte bei 0 V für die Ladungssammelezienzen in Abb. 5.4 sind, da die Sensoren bei 0 V nur die natürliche Sperrschicht besitzen, durch Rauschen dominiert. Die durch die Messpunkte angegebenen Ladungssammelezienzen sind also unphysikalisch. 69 5 Messungen (a) (b) Abbildung 5.4: Abb. (a) zeigt die Ladungssammelezienz in ADC -Einheiten. Abb. (b) zeigt die Ladungssammelezienz in Elektronen. Die Legende ist in Abb. 5.6 gegeben. 70 5.2 Ergebnisse (a) (b) Abbildung 5.5: Abb. (a) zeigt den gemessenen Sensorstrom ohne Guard Ring Kontaktierung. Abb. (b) zeigt das Rauschen der Pedestal -Messungen. 71 5 Messungen Abbildung 5.6: Diese Legende gilt für Abb. 5.4 und 5.5. 72 6 Zusammenfassung und Ausblick Zusammenfassung Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde ein β -Messstand zur genauen Untersuchung der Ladungssammelezienz von Pad -Sensoren beim Passieren von minimal ionisierenden Teilchen (MIP) aufgebaut und in Betrieb genommen. Es wurde das Konzept zur Triggerauswahl von MIPs aus dem Spektrum der 90 Sr -Quelle erläutert. Dabei wurde gezeigt, dass der Wert für die am wahrscheinlichsten deponierte Energie des getriggerten MIP Spektrums im Sensor bis auf 5 % an den Wert für ideale MIPs heranreicht. Für die Inbetriebnahme des β -Messstandes wurden zwei unabhängige Kalibrierungen für beide Auslesekanäle durchgeführt. Bei der ersten Methode wurde eine Kombination aus einem Signalgenerator und verschiedenen Abschwächern benutzt, um mit dieser eine variierbare Testladung in die Ausleseelektronik einzubringen. Die Gröÿe der Testladung konnte mit einer Genauigkeit von etwa 1 % berechnet werden, und zusammen mit der gemessenen Signalhöhe wurde die Bestimmung einer Kalibrierungskonstanten erläutert. Mit Kenntnis dieser Kalibrierungskonstanten lieÿ sich die gemessene Signalhöhe beim Durchgang eines MIPs durch den Sensor in erzeugte Elektron -Loch -Paare umrechnen. Weiter wurde eine Korrektur der einzelnen Abschwächungsstufen durchgeführt und damit unter anderem gezeigt, dass die Ausleseelektronik über den gesamten relevanten Messbereich als linear angenommen werden kann. Bei dieser Kalibrierung war der Signalverlauf identisch mit dem Signalverlauf im Messbetrieb, da das Triggersignal ebenfalls durch den Signalgenerator erzeugt werden konnte. Für die zweite Methode wurden 59,54 keV γ -Quanten einer 241 Am -Quelle benutzt. Die γ -Quanten, die im Sensor auf ein Elektron treen, übertragen ihre Energie und den Impuls auf dieses. Das Elektron bewegt sich daraufhin durch den Sensor und erzeugt durch Ionisierung von Gitteratomen Elektron -Loch -Paare, solange bis es seine Energie vollständig abgegeben hat. Somit wird durch die Energie des γ -Quants immer nahezu die gleiche Anzahl von Elektron -Loch -Paaren generiert, und mit Kenntnis der Bindungsenergie von Valenzelektronen im Silizium -Sensor lieÿ sich diese Anzahl der Elektron -Loch -Paare berechnen. Für diese Kalibrierung wurde ein unbestrahlter, vollständig verarmter Silizium -Sensor benutzt und daher davon ausgegangen, dass immer alle erzeugten Elektron -Loch -Paare durch die Ausleseelektronik gesammelt werden. Aus der Anzahl der erzeugten Elektron -Loch -Paare und der gemessenen Signalhöhe lieÿ sich ebenfalls eine Kalibrierungskonstante bestimmen. Bei dieser 241 Am -Kalibrierung musste der Signalverlauf geändert werden, um auf das Signal selbst zu Triggern. Um somit einen Vergleich mit der ersten Methode tätigen zu können, wurde eine erneute Kalibrierung mit dem Signalgenerator in dieser Konguration durchgeführt. Die Abweichung 73 6 Zusammenfassung und Ausblick beider Kalibrierungen betrug nur 0,7 % und konnte auf die Ungenauigkeit des Kalibrierungskondensators und des Signalniveaus zurückgeführt werden, die zur Berechnung der eingebrachten Testladung benutzt wurden. Diese Ungenauigkeiten wurden in einem Korrekturfaktor zusammengefasst und ermöglichten so die Korrektur der Kalibrierungen mit dem Signalgenerator. Die absolute Genauigkeit für die Messung der Signalhöhen von den MIPs wurde auf 0,4 % abgeschätzt. Weiter wurde die Bestimmung des Signal -Rausch -Verhältnisses erläutert und kurz auf eine Verbesserung dieses Verhältnisses durch ein Verkürzen der Gate -Signaldauer eingegangen. Das Signal -Rausch -Verhältnis konnte so bis auf etwa 39 gebracht werden und das Rauschen der Ausleseelektronik wurde auf etwa 600 e− reduziert. Die zur Datenaufzeichnung geschriebene Software BertaControl ermöglicht die Durchführung von automatischen Messreihen in einem vom Benutzer vorgegebenen Spannungsbereich. Dabei kann auf die Spannungsschrittgröÿe, die Anzahl der gesammelten Datenpunkte pro Spannungsschritt, die Temperatur und den Schutz vor zu groÿen Sensorströmen Einuss genommen werden. BertaControl erzeugt für jede Messreihe eine logbook -Datei, in der alle aufgenommenen Parameter für jeden Spannungsschritt dokumentiert sind. Für die einfache automatische Datenanalyse wurde die Software BetaAnalysis geschrieben. BetaAnalysis führt einen Gauÿ -Fit an den Pedestal -Messungen und einen Fit durch eine Faltung aus einer Landau -Verteilung mit einer Gauÿ -Verteilung an den Signal Messungen durch. Die Ergebnisse werden in fünf Graphen dargestellt. Ausblick Um mit dem β -Messstand Messungen an geschädigten Sensoren mit Fluenzen jenseits der 1 · 1015 neq/cm2 durchführen zu können, muss das durch den Sensorstrom generierte Rauschen weiter minimiert werden. Dazu müssen die verschiedenen Methoden, wie z.B. die Guard Ring -Kontaktierung oder das Vergröÿern der Vorverstärker -Widerstände mit ihren Vor - und Nachteilen überdacht werden. Weiter sollte die Qualität des Fits mit der Landau -Gauÿ -Faltung durch BetaAnalysis näher überprüft werden. Dabei sollte insbesondere Augenmerk auf die ersten Fits einer Messreihe gelegt werden. Eine deutliche Verbesserung dieser Fits würde hierbei durch eine exible Vorgabe der Startparameter erreicht werden. Dieses würde auch zu einer Verkürzung der Berechnungszeit führen. Weiter sollte die Genauigkeit der Fits bei groÿem Rauschen überprüft werden und evtl. der Vergleich zu einer anderen Methode für die Bestimmung des wahrscheinlichsten Wertes der Signalverteilung gesucht werden. Ebenfalls sollte eine Korrektur der am Sensor anliegenden Spannung in BetaAnalysis implementiert werden, um den Spannungsabfall bei groÿen Sensorströmen durch die Vorverstärker -Widerstände zu kompensieren. Um das ungewollte Überschreiben von Daten durch falsche Benutzereingaben zu verhindern, sollte eine Abfrage sowohl in BetaControl als auch BetaAnalysis implementiert werden. Diese könnte z. B. einfach prüfen, ob der angegebene Ausgabeordner leer ist, und falls nicht eine Warnung ausgeben. 74 Wie schon in Abschnitt 4.4.1 erwähnt, könnte durch eine einfache elektronische Schaltung die Gefahr des unkontrollierten Aufheizens der Auageäche vermieden werden. Durch den Austausch der Koinzidenzeinheit mit einer über den PC steuerbaren könnte mit der entsprechenden Erweiterung von BetaControl das etwa halbstündliche manuelle Umschalten der Koinzidenzeinheit vermieden werden. So wäre es möglich, für einen einmal aufgelegten und kontaktierten Sensor automatisch bei verschiedenen Temperaturen sowohl die Pedestal - als auch die Signal -Messungen durchzuführen. Eine solche vollautomatische Messung würde dann bei zwei Messtemperaturen nach etwa zwei Stunden beendet sein. Um die Automation noch zu erweitern, könnte das automatische Fitten der Messergebnisse nach dem Beenden einer Messreihe implementiert werden. Falls es sich herausstellen sollte, dass es nicht möglich ist mit dem benutzten ladungsintegrierenden ADC sehr stark bestrahlte Sensoren messen zu können, sollte überlegt werden, ihn gegen einen peaksensitiven -ADC auszutauschen. Wenn für den peaksensitiven -ADC eine Datenaufnahme -Software existiert, die ebenfalls auf der ROOT -Bibliothek aufbaut, wäre eine Implementierung in BetaControl und BetaAnalysis relativ einfach zu realisieren. Die Quellcodes von BetaControl und BetaAnalysis sowie das ursprüngliche DAQ Programm und das Landau -Fit -Programm benden sich auf dem Messrechner 15 in dem Verzeichnis /data/BETASETUP/Software/source_code. Die Software wurde unter Verwendung der Entwicklungsumgebung NetBeans v6.9.1 und der Versionsverwaltung Bazaar v2.1.4 geschrieben. In dem Verzeichnis /data/BETASETUP/Manuals bendet sich eine Sammlung aller Bedienungsanleitungen und Datenblätter, die für den β -Messstand von Bedeutung sind. 75 6 Zusammenfassung und Ausblick 76 Abbildungsverzeichnis 2.1 Dargestellt sind die Energiebänder eines Isolators, Halbleiters und Metalls. Der Isolator weist die gröÿte Bandlücke auf, gefolgt von dem Halbleiter. Bei Metallen ist das Leitungsband teilweise gefüllt. . . . . . . . . . 9 2.2 Die Abbildung zeigt das Bänderschema bei dotierten Halbleitern. [Lau11] 10 2.3 Darstellung des p-n -Übergangs [Wik11a] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.4 Die Abbildung zeigt einen groÿen und einen kleinen Pad -Sensor der CEC Messkampagne. Der kleine Sensor wurde nur an drei Seiten auf Maÿ geschnitten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3.1 Prinzip des β -Messstandes: die β -Teilchen treten aus der 90 Sr -Quelle aus und treen kollimiert auf den Sensor. Die Triggerauswahl wird unter Verwendung zweier Szintillatorzähler getroen. . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Foto des Versuchsstands. Mittig auf dem Tisch bendet sich der mechanische Aufbau, links im Rack ein Groÿteil der Elektronik, unter dem Tisch das Kühlsystem und die Vakuumpumpe, rechts der PC. . . . . . . . . . 3.3 AutoCAD-Zeichnung des mechanischen Aufbaus [Sch11] . . . . . . . . . 3.4 AutoCAD-Querschnittzeichnung des mechanischen Aufbaus [Sch11] . . . 3.5 Die schwarze, gepunktete Linie stellt das Spektrum aller β -Teilchen dar, die aus der Quelle austreten und auf den Sensor auftreen. Die darunter liegende grüne Linie entspricht dem Spektrum der β -Teilchen, die den Sensor verlassen und auf den ersten Szintillatorzähler treen. Die gelbe Fläche unter der blauen Linie zeigt mit einem Faktor 50 multipliziert das Spektrum auf das getriggert wird. [Sch10b] . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6 Die schwarze, gepunktete Linie stellt das Spektrum aller β -Teilchen dar, die aus der Quelle austreten und auf den Sensor auftreen. Die gelbe Fläche unter der blauen Linie stellt das Spektrum der β -Teilchen dar, auf die getriggert wird. Die rote, gestrichelte Linie stellt zum Vergleich das Spektrum von Myonen mit einem Impuls von 0,37 GeV/c dar. Bei diesem Impuls können die Myonen als ideale MIPs angesehen werden. Die Abweichung der getriggerten β -Teilchen von diesem idealen MIP Spektrum beträgt etwa 5 %. [Sch10b] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.7 Schaltplan des Vorverstärkers mit kontaktiertem n -Typ -Sensor . . . . . 3.8 Schaltplan des Shapers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 . 16 . 17 . 18 . 21 . 22 . 24 . 25 77 Abbildungsverzeichnis 4.1 Dargestellt ist der Signalverlauf des β -Messstandes. Im unteren Bereich bendet sich die Elektronik zur Testsignalerzeugung. Für die Kalibrierung des elektronischen Kanals und den normalen Messbetrieb mit β -Quelle wird das Signal nicht durch die Linea -fan -out -Einheit geführt, dies ist durch die rote gestrichelte Linie angedeutet. Die Linea -fan -out -Einheit wird bei der physikalischen Kalibrierung benutzt, um auf das Signal selbst zu Triggern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Aufgetragen sind das Rauschen als rote Punkte und Signal -Rausch Verhältnis als blaue Vierecke in Abhängigkeit von der Gate -Signallänge. Oben benden sich die Messungen mit dem nicht invertierenden Kanal, unten mit dem invertierenden Kanal. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3 Die Abbildung zeigt den Screenshot des Oszilloskops. Zu sehen ist die relative Position des Gate -Signals zum Signal. Die horizontale Einheit pro Kästchen entspricht 100 ns, vertikal entspricht sie 10 mV pro Kästchen. 4.4 Schaltung der Kapazitäten bei der Kalibrierung . . . . . . . . . . . . . . . 4.5 Durch den Widerstand und den Kalibrierungskondensator wird das Rechtecksignal dierenziert und in eine Art Sägezahn -Signal verwandelt. . . . . 4.7 Ergebnisse bei 496 mV Signalniveau: (a) Kalibrierung mit Saphir -Sensor und (b) Dierenz gemessener minus angepasster Wert mit Saphir -Sensor. 4.9 Die Abbildung zeigt das mit dem ADC gemessene Spektrum der 241 Am -Quelle. Der groÿe Peak entspricht der 59,54 keV γ -Linie. Der kleine Peak bei 250 ADC -Einheiten entsteht durch Rauschen. . . . . . . . . . 4.10 Die Abbildung zeigt die Veränderung des Peak -Mittelwertes in Abhängigkeit von der linken Grenze für den Fitbereich. . . . . . . . . . . . . . . 4.11 Kalibrierungsergebnisse mit unterschiedlichen kontaktierten Sensorkapazitäten. Die Konguration des β -Messstandes entspricht der Konguration in Abb. 4.9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.12 Schaltbild zur Bestimmung der eektiven Eingangskapazität des Vorverstärkers Cinp . Vorhandene Streukapazitäten sind mit in der eektiven Eingangskapazität berücksichtigt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.13 Aufgetragen sind die eektiven Kalibrierungskonstanten über der zum Vorverstärker geschalteten eektiven Kapazität. Die beiden blauen Messpunkte bei etwa 14 pF und 20 pF entsprechen dem Mittelwert der entsprechenden Kalibrierungen aus Abb. 4.11 mit dem Saphir -Sensor und dem CC1325 -Sensor. Der rote Punkt bei 0 pF ergibt sich durch die Anpassung einer linearen Funktion und entspricht der theoretischen Kalibrierungskonstanten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.14 Graphische Benutzeroberäche der BetaControl -Software v1.5.1 . . . . . . 4.15 Graphische Übersicht der BetaControl -Software v1.5.1 mit ihren wichtigsten Klassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.16 Aktivitätsdiagramm der BetaControl -Software v1.5.1 . . . . . . . . . . . . 4.17 Graphische Übersicht der BetaAnalysis -Software v1.2 mit ihren wichtigsten Klassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 29 31 32 36 37 40 44 45 46 47 49 51 53 54 61 Abbildungsverzeichnis 5.1 Abgebildet 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 ist der Pedestal, aufgenommen mit dem Sensor FZ200N_05_DiodeL_08, bei einer angelegten Hochspannung von 300 V, 20 ◦ C unter Bestrahlung der β -Quelle. Die zugehörige Kalibrierungskonstante ist 33,1 e− /ADC und ergibt damit ein Rauschen von 1426 ± 13 e− . Abgebildet ist das Signal der β -Teilchen, aufgenommen mit dem Sensor FZ200N_05_DiodeL_08, bei einer angelegten Hochspannung von 300 V und 20 ◦ C. Im rechten Teil ist die dierentielle Nichtlinearität des ADCs verdeutlicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abb. (a) zeigt die Ladungssammelezienz über der angelegten Hochspannung. Abb. (c) zeigt das Rauschen über der angelegten Hochspannung. In Abb. (b) ist die Legende dargestellt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abb. (a) zeigt die Ladungssammelezienz in ADC -Einheiten. Abb. (b) zeigt die Ladungssammelezienz in Elektronen. Die Legende ist in Abb. 5.6 gegeben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abb. (a) zeigt den gemessenen Sensorstrom ohne Guard Ring Kontaktierung. Abb. (b) zeigt das Rauschen der Pedestal -Messungen. . . . . . . . . Diese Legende gilt für Abb. 5.4 und 5.5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 64 66 68 69 70 79 Abbildungsverzeichnis 80 Tabellenverzeichnis 4.1 Messfehler des Oszilloskopes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 In der Tabelle sind am Beispiel der 17 dB -Abschwächung die Zwischenergebnisse für die Ermittlung des korrigierten Abschwächungswertes dargestellt. Die oberen sechs Zeilen entsprechen der Kalibrierung mit einem Spannungsniveau von 996 mV, die unteren beiden mit 498 mV. Die Fehler in allen Steigungen a entsprechen ± 0,000 003 ADC/e− , in den Schnittpunkten mit der y -Achse b sind sie ± 0,18 ADC. Die Genauigkeit der Qf it ergibt sich so zu 0,02 %. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3 In der Tabelle sind die für die Kalibrierung des elektronischen Kanals benutzten nominellen Werte der variablen Abschwächungseinheit BMA35110 von Trilithic Broadband Instruments [Tri12] mit der vom Hersteller angegebenen Genauigkeit in der ersten Spalte aufgelistet. In der zweiten Spalte stehen die nach Gleichung (4.8) ermittelten korrigierten Abschwächungen. Die letzte Spalte enthält die Dierenz zwischen den korrigierten und nominalen Abschwächungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4 Zuordnung der Farben für die Abb. 4.11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 . 40 . 41 . 46 81 Tabellenverzeichnis 82 Literaturverzeichnis [Amp12] Amptek, Inc.: Datasheet/Specication Charge Sensitive Preampli, January 2012. http://www.amptek.com/pdf/a250.pdf www.amptek.com/pdf/a250f.pdf. 23 er A250F [Ana12] Analog Devices, Inc: Datasheet Low Power 350 MHz Voltage Feedback Am- , April 2012. www.analog.com/static/importedles/data_sheets/AD8038_8039.pdf. 26 pliers AD8038/AD8039 [Bas06] Basunia, M. S.: Nuclear , 2006. 43 data sheets 107, 3323 [BGK10] Bichsel, H., D.E. Groom, and S.R. Klein: Passage of particles through matter. Particle Data Group, 2010. 20, 29 [C.A12a] C.A.E.N. Technologies, Inc: Technical Information Manual Model N93B Dual Timer, April 2012. http://www.caen.it/servlet/checkCaenManual File?Id=5239. 20 [C.A12b] C.A.E.N. 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Mit einer Ausleihe meiner Arbeit bin ich einverstanden. Hamburg, den 23. Mai 2012