Universität Stuttgart Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe Abt. Elektrische Energiewandlung Prof. Dr.-Ing. N. Parspour Übung 1 Komplexe Rechnung Einschwingvorgänge 1 Aufgabe 1.1 (Komplexe Rechnung) Im Bild 1.1 ist eine R-L-Reihenschaltung gegeben. Die Schaltung wird an einer sinusförmigen Wechselspannung betrieben. Bild 1.1 R-L-Reihenschaltung Von der Schaltung sind folgende Daten bekannt: Spannungsquelle Spannungseffektivwert: U = 100 V Frequenz: f = 50 Hz Ohmscher Widerstand R = 150 Induktivität L = 550 mH Fragen 1. Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild erneut auf und tragen Sie Zählpfeile und Bezeichner für den Strom und sämtliche Spannungen ein. 2. Berechnen Sie den Strom und die Teilspannungen an R und L nach Betrag und Phase. 3. Berechnen Sie die komplexe Scheinleistung S, den Wirkleistungs- und Blindleistungsanteil. Einführung in die Elektrotechnik 2 Übung 1: Komplexe Rechnung, Einschwingvorgänge 1 - 1/4 - Aufgabe 1.2 (Komplexe Rechnung) Im Bild 1.2 ist das Ersatzschaltbild eines elektrischen Netzwerks gegeben. Die Schaltung wird an einer sinusförmigen Wechselspannung betrieben. Nachfolgend sollen sämtliche Ströme, Spannungen sowie die umgesetzte Wirkleistung und Blindleistung in der Schaltung berechnet werden. Bild 1.2 Elektrisches Wechselstromnetzwerk Von der Schaltung sind folgende Daten bekannt: Spannungsquelle Spannungseffektivwert: U = 400 V Frequenz: f = 1200 Hz Ohmsche Widerstände R1 = 150 R2 = 200 R3 = 350 Induktivitäten L1 = 10 mH L2 = 20 mH Kondensator C = 1,0 µF Fragen 1. Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild erneut auf und tragen Sie Zählpfeile und Bezeichner für sämtliche Ströme und Spannungen ein. 2. Berechnen Sie für jeden Zweig des Netzwerks die Teilimpedanzen und stellen Sie die Impedanzen in kartesischer Schreibweise und in exponentieller Schreibweise dar. Einführung in die Elektrotechnik 2 Übung 1: Komplexe Rechnung, Einschwingvorgänge 1 - 2/4 - 3. Berechnen Sie den Strom I1. 4. Berechnen Sie die Ströme I2 und I3. 5. Berechnen Sie die Teilspannungen an den ohmschen Widerständen, den Induktivitäten und am Kondensator jeweils nach Betrag und Phase. 6. Berechnen Sie die komplexe Scheinleistung S, den Wirkleistungsanteil P und den Blindleistungsanteil Q der gesamten Schaltung. 7. Prüfen Sie die Ergebnisse aus Frage 6 mithilfe eines alternativen Rechenwegs. 8. Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild aus Bild 1.2 erneut auf und ergänzen Sie dieses durch ein weiteres Bauelement, so dass der Blindleistungsbedarf der Schaltung aufgehoben wird, d. h. dass die Spannungsquelle nur noch Wirkleistung liefern muss? Berechnen Sie den Wert des dafür erforderlichen Bauelementes. Einführung in die Elektrotechnik 2 Übung 1: Komplexe Rechnung, Einschwingvorgänge 1 - 3/4 - Aufgabe 1.3 (Einschwingvorgang) Im nachfolgenden Bild 1.3 ist eine einfache R-C-Reihenschaltung gegeben. Die R-C-Schaltung wird zur Zeit t = 0 über den Schalter S an die Gleichspannungsquelle mit der Spannung U geschaltet. Der Kondensator C war vor dem Schließen des Schalters ungeladen. Nachfolgend soll nun der Ladevorgang des Kondensators untersucht werden. Bild 1.3 Ladevorgang eines Kondensators Von der Schaltung sind folgende Daten bekannt: Spannungsquelle Spannung U = 24 V Ohmscher Widerstand R1 = 40 Kondensator 1. Kapazität C = 100 µF Anfangsbedingung u C (t 0) 0 Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild erneut auf und tragen Sie Zählpfeile und Bezeichner für sämtliche Ströme und Spannungen ein. 2. Geben Sie die Grundgesetze für die beiden Elemente R und C an und stellen Sie die Maschengleichung sowie die Differentialgleichung für die energiekennzeichnende Größe auf. Begründen Sie, welche Größe energiekennzeichnend ist! 3. Berechnen Sie die zeitlichen Verläufe sämtlicher elektrischer Größen für t 0 und stellen Sie sie in Diagrammen qualitativ dar. 4. Welche Energie WC ist am Ende des Ladevorganges im Kondensator gespeichert? Welche Energie WR wurde im Ohmwiderstand R während des Ladevorganges in Wärme umgesetzt? Einführung in die Elektrotechnik 2 Übung 1: Komplexe Rechnung, Einschwingvorgänge 1 - 4/4 -