PW10 – Wechselstrom I Temperaturkoeffizient des elektrischen Widerstandes; Transformator 10. 01. 2007 Andreas Allacher Tobias Krieger Mittwoch Gruppe 3 Dr. Markowitsch 0501793 0447809 13:00 – 18:15 Uhr Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW10 Inhaltsverzeichnis 1 Temperaturkoeffizient des elektrischen Widerstandes......................................................................1 1.1 Prinzip........................................................................................................................................1 1.2 Aufgaben....................................................................................................................................2 1.3 Durchführung.............................................................................................................................2 1.4 Fehlerfortpflanzung...................................................................................................................3 1.5 Auswertung ...............................................................................................................................3 1.5.1 Metallischer Widerstand....................................................................................................4 1.5.2 NTC Widerstand................................................................................................................5 1.5.3 Widerstand des Elektrolytes...............................................................................................6 1.6 Diskussion..................................................................................................................................6 1.6.1 Schematische Darstellung:.................................................................................................7 2 Der Transformator.............................................................................................................................7 2.1 Prinzip........................................................................................................................................7 2.2 Aufgaben....................................................................................................................................8 2.3 Durchführung.............................................................................................................................8 2.4 Fehlerfortpflanzung...................................................................................................................9 2.5 Auswertung................................................................................................................................9 2.5.1 Spannungsverhältnis Ü......................................................................................................9 2.5.2 Belastungsdiagramm........................................................................................................10 2.5.3 Primärinduktivität LP.......................................................................................................10 2.6 Diskussion................................................................................................................................10 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW9 1 Temperaturkoeffizient des elektrischen Widerstandes 1.1 Prinzip Die Leitfähigkeit eines Leiters ist abhängig von der Temperatur des Leiters. Im Falle eines metallischen Leiters steigt der elektrische Widerstand mit steigender Temperatur (Positiver Temperatur Koeffizient PTC). Bei polykristallinen Halbleiterbauelementen sinkt jedoch der ohmsche Widerstand bei steigender Temperatur (Negativer Temperatur Koeffizient NTC). Der PTC lässt sich durch die stärke Schwingung der Atomrümpfe erklären. Durch das stärkere Schwingen wird die Elektronenbewegung behindert. Der ohmsche Widerstand steigt. Bei einem NTC wird in einem Halbleiter in dem ein Elektronenmangel vorherrscht durch das stärkere Schwingen die Elektronenbewegung angeregt (=Ladungsträgergeneration). Die Ladungsträgergeneration überlagert die Behinderung durch die schwingenden Atomrümpfe. Der ohmsche Widerstand sinkt. In einem Elektrolyt sind Ionen in einer Lösung freigesetzt. Die gelösten Ionen folgen der Wärmebewegung, d.h. sie bewegen sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit zwischen den Molekülen des Lösungsmittels und stoßen dabei fortwährend zusammen. Bei anlegen einer Spannung an die Elektroden folgend die Ionen der Richtung der Kraft (F=q*E). Die Bewegung wird durch Zusammenstöße mit den Molekülen der Lösungsmittel gebremst. Der Temperaturkoeffizient beschreibt die relative Änderung des ohmschen Widerstand in Abhängigkeit zur Änderung der Temperatur gegenüber einer Bezugstemperatur. Die Temperaturabhängigkeit ist im allgemeinen nichtlinear und müsste durch eine Taylorpolynom angenähert werden. Für viele Anwendungen reicht jedoch die erste Ordnung (solange die Widerstandswerte relativ linear ansteigen). Ohmscher Widerstand bei Metallen: RT =RT0⋅[1⋅T −T 0 ] T0......Raumtemperatur (20°C oder 293°K) RT......Widerstand bei Temperatur T in Ohm RT0.....Widerstand bei Raumtemperatur α........Temperaturkoeffizient Ohmscher Widerstand bei Halbleitern (angenähert durch die e-Funktion): −b⋅ RT =RT0⋅e 1 1 − T0 T b.....Temperaturkoeffizient Der ohmsche Widerstand bei Elektrolyten wird durch Abgleichen mithilfe einer WechselstromWheatstoneschen Brücke ermittelt. Für die Wheatstonesche Brücke gilt: Relektrolyt = R2 ⋅R R1 L Seite 1 von 11 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW9 1.2 Aufgaben ● Messung der Werte eines unbekannten metallischen PTC - und eines NTC Widerstandes in Abhängigkeit von der Temperatur. Ermittlung der Größen RT0, α, und b unter der Annahme das T0=293K. ● Messung der Temperaturabhängigkeit eines Elektrolytes. ● Diskussion der Auswirkung der experimentell bestimmten Temperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstandes auf die Strom- und Spannungskennlinie der untersuchten Leiter. 1.3 Durchführung Die Leiter liegen in einem Wasserbad welches geregelt beheizt werden kann. Während die Temperatur des Wasserbades auf 80°C steigt, werden in ca. 5° Schritten die Widerstandswerte RT direkt an einem digitalen Multimeter abgelesen und notiert. Um eine Polarisationsspannung im Elektrolyt aufgrund des Materialabbaus an den Elektroden bei Gleichstrom zu umgehen, legen wir an unsere Wheatstonesche Brücke eine Wechselspannung. R Elektrolyt ͠ RL R1 R2 Ω RMetall RHalbleiter T=°K Die erfassten Werte werden mithilfe von Origin ausgewertet. Dabei gilt für die metallischen Widerstände RT=f(T0) und für den NTC Widerstand lnRT=f(1/T0). Das Diagramm hat als Abszisse die Temperatur in °K (bzw. 1/K) und den ohmschen Widerstand als Ordinate. Wir ermitteln folgendermaßen RT0 und α für den metallischen Widerstand: Aus den Werten wird eine Gerade gebildet (Linear Fit) die in Richtung 293°K extrapoliert wird um dadurch RT0 (=A) zu erhalten. Die Steigung der Geraden (=B) liefert das Produkt RT0α. = B A Seite 2 von 11 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW9 Wir ermitteln RT0 und b für den NTC Widerstand durch: Wir bilden wieder aus unseren Werten eine Gerade, die mit Origin ausgewertet wertet wird. Die Steigung (=B) der Geraden entspricht dem Temperaturkoeffizienten b. Wir erhalten lnRT durch: 1 ln RT =B⋅ A T Durch Einsetzen von T= 293°C erhalten wir somit RT0. Den Widerstand des Elektrolytes ermitteln wir nur grafisch durch ein entsprechendes Diagramm. Das Verhältnis der Widerstände R1 und R2 wird über die „Abgriffslänge“ ermitteln. 1.4 Fehlerfortpflanzung Für die Fehlerabschätzung des Temperaturkoeffizienten des metallischen- und des NTC Widerstandes nehmen wir den Fehler der von Origin bei der Funktion „Linear Fit“ berechnet wird. 1.5 Auswertung T [°C] 20 26 30 35 40 46 50 55 60 65,5 69,9 75 80,3 T[K] 293,15 299,15 303,15 308,15 313,15 319,15 323,15 328,15 333,15 338,65 343,05 348,15 353,45 1/T [1/K] 0,00341 0,00334 0,00330 0,00325 0,00319 0,00313 0,00309 0,00305 0,00300 0,00295 0,00292 0,00287 0,00283 Rmetall [Ω] 109,1 111 112 113,5 115,9 118,3 119,6 121,7 123,5 125 127 128,7 130,4 RNTC [Ω] 590 495 431 360 302,2 246,7 214,4 183,8 156,7 133,6 115,9 99,2 84,9 lnRNTC Relektrolyt [Ω] 6,38 94,8 6,2 104,89 6,07 111,66 5,89 123,44 5,71 133,28 5,51 147,32 5,37 157,98 5,21 169,29 5,05 182,05 4,89 194,13 4,75 206,15 4,6 220,65 4,44 237,15 Seite 3 von 11 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW9 1.5.1 Metallischer Widerstand Da die Ausgangstemperatur des Wasserbades unter 20°C lag, war es uns möglich den RT0 Wert bei 20°C zu messen. RT0 (gemessen)=109,1 Ω Diagramm RMetall RT0=(108,68±1,5)Ω α=0,00334Ω/K Seite 4 von 11 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW9 1.5.2 NTC Widerstand Der gemessene RT0 ist 590Ω. Diagramm RNTC RT0=615±36Ω (ermittelt) b=3384,8 K Seite 5 von 11 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW9 1.5.3 Widerstand des Elektrolytes Diagramm Relelkrolyt RT0=95Ω 1.6 Diskussion Durch die Eigenerwärmung aufgrund der Reibung der Elektronen wird die Strom- und Spannungscharakteristika bei NTC bzw. PTC verändert. Diese Materialien haben keine lineare Widerstandskennlinie. Bei einem Widerstand mit PTC wird der Strom laut ohmschen Gesetz weniger stark zunehmen als die Spannung. Umso höher die Spannung an einem PTC Widerstand ist, desto größer wird die Erwärmung und somit nimmt der Widerstand stärker zu als als die angelegte Spannung und der Strom geht wieder zurück. Bei einem Widerstand mit NTC nimmt der Widerstand mit zunehmender Erwärmung stark ab und somit steigt auch der Strom relativ stärker an als die Spannung. Durch eine weitere Erwärmung nimmt der Widerstand so stark ab, dass schließlich die Spannung wieder abnimmt. Seite 6 von 11 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW9 1.6.1 Schematische Darstellung: I I PTC NTC U U 2 Der Transformator 2.1 Prinzip Ein Transformator dient zum Übersetzen von Wechselspannungen und besteht aus mindestens 2 Spulen die meist um einen gemeinsamen Eisenkern gewickelt sind. Das Übersetzungsverhältnis ist gegeben durch die Anzahl der Wicklungen auf der Primär- bzw. Sekundärseite. Transformatoren basieren auf dem faradayschen Induktionssgesetz. U2 n2 =− U1 n1 Es gilt für einen idealen Trafo (ohne Leistungsverluste): U 1eff⋅I 1eff =U 2eff⋅I 2eff Durch die angelegte Wechselspannung fließt in der Primärspule ein Magnetisierungsstrom der ein Magnetfeld mit der Flussdichte B erzeugt. B=0⋅n⋅I [Tesla] [T] Der magnetische Fluss der sich daraus ergibt ist mag =B⋅A= L⋅I A.....Querschnittsfläche des Eisenkerns L.....(Selbst-)Induktion (-skoeffizient) [Henry] [H] Die Selbstinduktion ergibt sich aufgrund der lenzschen Regel. Die Induktionsspannung ist der außen angelegten Spannung entgegengerichtet. U ind =−L⋅ dI dt Die zum Aufbau des magnetischen Feldes einer Spule notwendige Energie wird beim Abbau wieder abgegeben. Dementsprechend verbraucht sie im Mittel keine Energie. Wir sprechen dann von der Blindleistung Q. Seite 7 von 11 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger Q=U eff⋅I eff cos = PW9 U 0⋅I 0 ⋅cos 2 Für die Effektivspannung und den Effektivstrom gilt: U eff = U0 2 I eff = I0 2 Der Primärstrom der durch die Primärwicklung fließt ist ein reiner Blindstrom I 0= Q0 U0 Vernachlässigt man den ohmschen Widerstand und sonstige Verluste der Spule und nehmen somit an, dass die Primärimpedanz LP rein induktiv ist, ergibt sich LP= U0 ⋅I 0 Das Spannungsverhältnis Ü ergibt sich bei vollständiger Kopplung, d.h. ohne magnetischen Streuverluste (Z=R) , aus Ü= U 2 −L12 L2 −N 2 = =− = U1 L1 L1 N1 2.2 Aufgaben ● Bestimmen des Spannungsübersetzungsverhältnisses Ü des Transformators ● Bestimmen der Abhängigkeit a) des Primärstroms IP b) der sekundären Klemmspannung US von der Belastung (Diagramm der Abhängigkeiten). ● Die Primärinduktivität LP ist unter der Annahme zu berechnen, dass die Primärimpedanz rein induktiv ist. ● Fehlerabschätzung für LP. Wie stark ist der Fehler der beiden Messgeräte? 2.3 Durchführung Zur Bestimmung des Spannungsverhältnisses legen wir an die Primärspule eine Wechselspannung und messen die an den Kontakten der Sekundärspule die Spannung. Die Abhängigkeit des Primärstromes IP und der sekundären Klemmspannung US von der Belastung werden durch unterschiedliche Widerstände die als Belastung auf der Sekundärseite hängen ermittelt. Wir messen mit zwei digitalen Multimetern den entsprechenden Strom und die Spannung. Anhand der Daten zeichnen wir ein Diagramm mithilfe von Origin. Wir nehmen an, dass die Primärimpedanz rein induktiv ist. Wir messen Upeff und Ipeff am unbelasteten Transformator und berechnen damit Lp. Seite 8 von 11 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW9 2.4 Fehlerfortpflanzung s Lrel = sUrel s Irel 2 2 2.5 Auswertung 2.5.1 Spannungsverhältnis Ü UP= 230V US= 26,5V Ü= US =0,1152 UP Seite 9 von 11 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW9 2.5.2 Belastungsdiagramm Iprimär [mA] Usekundär [V] 6,3 23,8 6,5 23,7 6,7 23,45 6,9 23,2 7,2 22,85 7,4 22,7 7,7 22,35 8,2 21,75 9 21,1 9,7 20,15 10,5 19,4 11,6 18,25 13,4 16,35 15,5 14,3 2.5.3 Primärinduktivität LP Anmerkung: Da sich die 2 aus der Formel für die Primärinduktivität kürzt, können wir die Effektivwerte nehmen. Der Betriebsanleitung der Messgeräte entnehmen wir die notwendigen Angaben für die Fehlerabschätzung. Ueff=230V Ieff=4.4mA ν=50Hz ω=2πν=314,16s-1 LP=166,41±21,5H 2.6 Diskussion Für den Transport von elektrischer Energie ist aufgrund der auftretenden Leistungsverluste durch die jouleschen Wärme eine möglichst hohe Spannung zu wählen, da der relative Leistungsverlust proportional mit 1/U2 sinkt. Dementsprechend kommen Transformatoren überall zum Einsatz, wo ein Umspannen notwendig ist. Sie können auch durch den entsprechenden Aufbau zum Schutz des Seite 10 von 11 Anfängerpraktikum Allacher & Krieger PW9 Menschen dienen, um den Stromfluss zu begrenzen. Abgesehen vom ohmschen Widerstand der Spule kommt es bei Transformatoren zu Verlusten durch Streufelder. Auch Wirbelströme im Eisenjoch können, da sie zu lokalen Erwärmungen führen, zu starken Verlusten führen. Die zeitliche Änderung des elektrischen Feldes und die bewegten Ladungsträger in der Primärspule sind Ursache für das magnetische Feld das die Spule umgibt. rot B =0 j0 0 ∂E ∂t Das sich auf und abbauende Magnetfeld der Primärspule bewirkt ein elektrisches Feld in der Sekundärspule und somit eine Bewegung der Ladungsträger in der Sekundärspule. = rot E −∂ B ∂t Seite 11 von 11