Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Die Therapie richtet sich immer nach Art und Größe des Knotens und ist individuell verschieden. In einigen Fällen wird das Wachstum des Knotens lediglich regel­ mäßig beobachtet. Bei Knoten, die infolge eines Jod­ mangels aufgetreten sind, kann die Behandlung mit Jodtabletten allein oder in Kombination mit syntheti­ schem Schilddrüsenhormon (Levothyroxin) wirksam sein. Bei einer begleitenden Schilddrüsenüberfunktion (z. B. bei heißen Knoten) kommen zusätzliche medika­ mentöse Behandlungsmethoden zum Einsatz. Für weitere Informationen über Schilddrüsenfunktionsstörungen und Patientenbroschüren besuchen Sie unsere Webseite HeiSSe und kalte Knoten der Schilddrüse medimerck.at Die häufigsten Fragen und Antworten zur Therapie Eine Option bei der Behandlung von heißen Knoten ist die Therapie mit Radiojod (radioaktive Form des Jodes – ein natürliches Spurenelement). Wie bei der Behandlung eines Kropfes gilt auch bei Knoten: Wenn Verdacht auf eine bösartige Veränderung besteht oder die Knoten aufgrund ihrer Größe starke Beschwerden verursachen, können die Knoten oder die Schild­drüse selbst teilweise bzw. ganz operativ entfernt werden. Nach diesem Verfahren muss eine Substitutions­ therapie (Levothyroxin) erfolgen, um die fehlende Schild­drüsenhormonproduktion zu ersetzen. Merck GesmbH Zimbagasse 5 · A-1147 Wien Tel. 01/576 000 · Fax 01/577 33 70 [email protected] www.medimerck.at März 2017 AT/EUT/0816/0008(1) Wenn Sie über diese Informationen hinaus individuelle Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt. Wie stellt mein Arzt die Diagnose? Blutuntersuchung Durch Bestimmung des TSH (Thyroidea stimulierendes Hormon) kann die Funktion der Schilddrüse überprüft werden. Wie bei der Diagnose eines Kropfes kann auch die Diagnose von Schilddrüsenknoten über die Tastun­ tersuchung und den Bluttest hinausgehen. Ultraschalluntersuchung (Sonographie) Bei der Sonographie lässt sich erkennen, wie groß der oder die Knoten sind. Tatsächlich werden viele Schild­ drüsenveränderungen überhaupt erst bei der Ultra­ schalluntersuchung entdeckt, da Schilddrüsenknoten oft sehr langsam wachsen und daher meist über Jahre nicht bemerkt werden. Was sind Schilddrüsenknoten und wie entstehen sie? Schilddrüsenknoten sind herdförmige Veränderungen in der Schilddrüse. Knoten können in Form eines ein­ zelnen (solitären) Knotens oder mehrerer (multipler) Knoten auftreten. Oftmals gehen Schilddrüsenknoten mit einem nicht be­ handelten Kropf einher, der wiederum durch Jodmangel entstehen kann. Ein weiterer bekannter Risikofaktor für die Knotenentstehung ist z. B. Rauchen. Weitere Ursachen und Risikofaktoren für Schilddrüsenknoten • Strahlen- oder Röntgentherapie im Halsbereich • Typ-I-Diabetes mellitus • Schwangerschaft, Menopause • Sie sind über 50 Jahre alt • Familienmitglieder, die an einer Thyreoiditis leiden • Down-Syndrom oder Turner-Syndrom • Kaukasische oder asiatische Abstammung Szintigraphie Mit dieser Untersuchung kann die Aktivität eines Knotens beurteilt werden. Der Patient erhält eine Kap­ sel oder eine Flüssigkeit mit schwach radioaktivem Jod, das sich in der Schilddrüse anreichert. Auf dem Monitor der Gammakamera sieht man, ob ein Knoten mehr oder weniger von der Substanz aufgenommen hat als das restliche Schilddrüsengewebe. Leuchten Bereiche der Schilddrüse in warmen Farben wie Rot oder Gelb auf, spricht das für einen warmen bzw. heißen Knoten. Sind die Farben eher kalt (blau oder violett), handelt es sich um einen kalten Knoten. In einigen Fällen kommt bei kalten Knoten zusätzlich die Feinnadelpunktion (Gewebeentnahme mithilfe einer kleinen Nadel) zum Einsatz, um die Bösartigkeit aus­ zuschließen oder zu belegen. Bei allen Knoten, die einen Durchmesser von mindestens einem Zentimeter aufweisen, ist eine sogenannte Schild­ drüsenszintigraphie erforderlich. Zunächst verursachen die meisten Schilddrüsenknoten keine merklichen Beschwerden. Deswegen werden sie oftmals erst bei Routineunter­ suchungen entdeckt, wenn zum Beispiel ein Wert bei der Blutuntersuchung besonders auffällig war. Knoten können sich auch innerhalb einer normal funktionie­ renden Schilddrüse bilden oder als Folge eines unbe­ handelten Kropfes auftreten (sog. Knotenkropf, med. Struma nodosa). Mit zunehmender Größe der Schilddrüsenknoten kön­ nen (eher selten) folgende Symptome auftreten: • Schmerzen • Schluckbeschwerden • Atemnot • Heiserkeit • Beschwerden einer Schilddrüsenüberfunktion (beim Vorliegen heißer Knoten) Abb.: Szintigramm eines heißen (links) und eines kalten Knotens (rechts) Was ist ein „heißer Knoten”? Was ist ein „kalter Knoten”? Man unterscheidet bei Schilddrüsenknoten zwischen „kalten” und „heißen” Knoten. Beide Arten sind meist gut­ artig (85% der „kalten” und 95% der „heißen” Knoten). „Heiße Knoten” Bei der Mehrzahl der Schilddrüsenknoten handelt es sich um heiße Knoten, die unkontrolliert Schilddrüsen­ hormone produzieren können (sog. autonomes Ade­ nom). Sie sind praktisch nie bösartig, können aber zu einer Überfunktion der Schilddrüse führen. „Kalte Knoten” Schilddrüsengewebe, das aus nicht funktionierenden Zellen besteht. Kalte Knoten verursachen keine Über­ produktion von Schilddrüsenhormonen, können aber ungebremst wachsen und in einigen seltenen Fällen bösartig wuchern (Schilddrüsenkrebs). Daher ist es bei Knotenverdacht besonders wichtig, die Art der Knoten zu ermitteln, um mögliche Risiken auszuschließen.