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TR – Transformator
Blockpraktikum Herbst 2007
Moritz Stoll, Marcel Schmittfull (Gruppe 2b)
25. Oktober 2007
Inhaltsverzeichnis
1 Grundlagen
1.1 Unbelasteter Transformator
1.2 Belasteter Transformator .
1.3 Leistungsanpassung . . . .
1.4 Verluste . . . . . . . . . . .
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2
2
3
3
4
2 Versuchsdurchführung
4
3 Auswertung
3.1 Aufgabe 1
3.2 Aufgabe 2
3.3 Aufgabe 3
3.4 Aufgabe 4
3.5 Aufgabe 5
3.6 Aufgabe 6
5
5
5
6
6
6
8
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1
GRUNDLAGEN
1
TR 2
Grundlagen
Ein Transformator dient v.a. dazu, Wechselspannungen in niedrigere oder höhere Wechselspannungen zu transformieren. Der typische Aufbau mit zwei Spulen mit einem gemeinsamen Eisenkern ist in Abb. 1 skizziert. Am Primärstromkreis wird eine Wech-
Abbildung 1: Transformator mit Primär- und Sekundärspule, sowie einem gemeinsamen Eisenkern (Quelle: Wikipedia).
selspannung Up = U1 angelegt, so dass der magnetische Fluss Φ im Eisenkern abwechselnd auf- und abgebaut wird. Dies induziert eine Wechselspannung US = U2 im
Sekundärstromkreis. Die Amplitude von U2 kann dabei durch das Verhältnis der Windungszahlen der Spulen geregelt werden.
1.1
Unbelasteter Transformator
Ein Transformator wird unbelastet genannt, wenn kein ohmscher Verbraucher an der
Sekundärseite angeschlossen ist. Im Primärkreis kompensiert wegen der Maschenregel
die Induktionsspannung U1,ind die angelegte Spannung U1 , d.h.
U1 = −U1,ind = n1 Φ̇,
wobei n1 die Windungszahl der Primärspule ist. Wegen des gemeinsamen Eisenkerns
induziert Φ̇ auf der Sekundärseite die Spannung
U2 = U2,ind = −n2 Φ̇.
Version: 25. Oktober 2007
Moritz Stoll, Marcel Schmittfull
1
GRUNDLAGEN
TR 3
Die Spannungen verhalten sich also wie die Windungszahlen
U1
n1
=− .
U2
n2
Das Minuszeichen beschreibt dabei die Phasenverschiebung um 180◦ zwischen U1 und
U2 .
Im Primärkreis sind Strom und Spannung wegen Z1 = U1 /I1 = iωL um ϕ1 = 90◦
phasenverschoben, d.h. der Strom ist ein reiner Blindstrom
I1,wirk = I1,max cos ϕ1 = 0,
I1,blind = I1,max sin ϕ1 = I1,max
und führt zu keiner Leistung im Primärkreis. Da im Sekundärkreis des unbelasteten
Transformators kein Strom fließt, ist die Energieerhaltung erfüllt.
1.2
Belasteter Transformator
Schließt man an den Sekundärstromkreis einen ohmschen Verbraucher an, so fließt dort
ein Strom I2 = U2 /R, der mit der Spannung U2 in Phase ist (ohmscher Widerstand),
d.h. ϕ2 = 0◦ . Wegen Energieerhaltung müssen die Wirkleistungen auf Primär- und
Sekundärseite gleich groß sein
P 1 = P2
U1,eff I1,eff cos ϕ1 = U2,eff I2,eff cos ϕ2
I1,eff
U2,eff
n2
⇒ cos ϕ1 ·
=
=− .
I2,eff
U1,eff
n1
Wenn kein ohmscher Widerstand im Primärkreis (ϕ = 0◦ ) wirkt, verhalten sich also die
Ströme in Primär- und Sekundärkreis gerade umgekehrt zu den Windungszahlen und
Spannungen.
1.3
Leistungsanpassung
Spannungsquellen haben in der Regel einen Innenwiderstand Ri . An einem ohmschen
Verbraucher Rv fließt deshalb der Strom
Iv =
U0
,
Ri + Rv
so dass die Leistung
Pv = U0 Iv = Rv Iv2 =
Rv U02
(Ri + Rv )2
aufgebracht wird. Diese Leistung wird bzgl. Rv maximal, wenn
dPv
(Ri + Rv )2 − 2Rv (Ri + Rv )
Rv − Ri
= U02
= U02
=0
4
dRv
(Ri + Rv )
(Ri + Rv )3
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2
VERSUCHSDURCHFÜHRUNG
TR 4
gilt, d.h. für Rv = Ri . Für eine beliebige Spannungsquelle mit Innenwiderstand wird
der Spannungsquelle also genau dann die größte Leistung entnommen, wenn die Last
gleich dem Innenwiderstand der Spannungsquelle ist. Man erhält als Maximalleistung
Pmax =
1.4
U02
.
4Ri
Verluste
Die Rechnungen gelten nur für ideale Transformatoren. In der Realität haben die Drähte
der Spulen ohmsche Widerstände. Wirbelströme im Eisenkern erwärmen diesen und
disspieren deshalb ebenfalls Energie. Durch die beim dauernd abwechselnden Magnetisieren des Eisenkerns entstehende Hysterese geht weitere Energie verloren. Man versucht durch geeignete Anordnungen und Geometrien der Spulen, sowie durch geeignete
Materialien diese Verluste zu minimieren.
2
Versuchsdurchführung
Der Schaltplan des Versuchs ist in Abb. 2 gezeigt. Zunächst werden bei unbelastetem
Abbildung 2: Schaltplan zur Versuchsdurchführung (Quelle: Anleitung).
Sekundärkreis für unterschiedliche Primärspannungen U2 , UΦ , I1 und ϕ = ϕ1 gemessen.
Anschließend werden bei belastetem Sekundärkreis und konstanter Primärspannung
U1 für verschiedene Sekundärströme I2 die Größen I1 , U2 , UΦ und ϕ gemessen. Zuletzt
wird die Abhängigkeit der Sekundärspannung U2 (I2 ) vom Sekundärstrom I2 gemessen
(Primärspannung U1 nicht konstant).
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3
AUSWERTUNG
3
3.1
TR 5
Auswertung
Aufgabe 1
Aus der ersten Versuchsreihe bekommen wir das Übersetzungsverhältnis ü = 9, 961 ±
0, 013 und die Phasenverschiebung ϕ = 57, 6±1, 7◦ für den unbelasteten Transformator.
Ein idealer Transformator hätte eine Phasenverschiebung von 90°.
3.2
Aufgabe 2
In Abb. 3 sind U2 , I1 und ϕ als Funktion vom Sekundärstrom I2 gezeigt. Wie man sieht
Abbildung 3: U2 , I1 und ϕ in Abhängigkeit vom Sekundärstrom I2 .
sinkt U2 mit zunehmendem Sekundärstrom I2 . Dies lässt sich wie folgt erklären. Die
Maschenregel im belasteten Sekundärkreis liefert (U2,ind Induktionsspannung an der
Sekundärspule, R2,i Innenwiderstand der Sekundärspule, R2 Sekundärlast)
U2,ind = R2,i I2 + R2 I2 = R2,i I2 + U2
⇒
U2 = U2,ind − R2,i I2 ,
d.h. U2 (I2 ) ist eine Gerade mit negativer Steigung. Der Betrag der Steigung ist dabei
der Innenwiderstand R2,i .
Um den Innenwiderstand R2,i zu berechnen, ermittelt man also die Steigung von
U2 (I2 ): Aus dem Kurzschlussstrom I2 (U2 = 0) = 1, 79A und der Leerlaufspannung
U2 (I2 = 0) = 4, 00V folgt
4, 00V
R2,i =
= 2, 23Ω.
1, 79A
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3
AUSWERTUNG
TR 6
Im Leerlauf beträgt der Primärstrom I1 = 5, 33mA, woraus der Magnetisierungsstrom (Blindstromanteil) IM = 2, 86mA und der Verluststrom (Wirkstromanteil) IV =
4, 50mA folgen.
3.3
Aufgabe 3
Für einen unbelasteten Transformator gilt für das Verhältnis von Primär- zu Sekundärstrom
(vgl. oben)
n2
I1
=− .
I2
n1
Für einen Transformator mit ohmscher Belastung erhält man aus den Kirchhoffschen
Regeln (vgl. Anleitung)
R + iωL2
I1
=−
,
I2
iωM
wobei L2 die Induktivität der Sekundärspule und M die Gegeninduktivität ist. In Abb.
4 sind die dazugehörigen Zeigerdiagramme für Primär- und Sekundärstrom schematisch
abgebildet.
Abbildung 4: Zeigerdiagramme für Primär- und Sekundärstrom I1 und I2 für einen unbelasteten (links) und einen belasteten Transformator (rechts).
Der Fluss Φ ist proportional zu I1 , d.h.
Φ = LI1 .
In der Schaltung wird die Flussspannung UΦ gemessen, die proportional zum Fluss ist.
Den linearen Zusammenhang zwischen Fluss Φ und Primärstrom I1 kann man in Abb.
5 gut erkennen.
3.4
Aufgabe 4
Wirk- und Blindstromanteil des Primärstroms I1 für verschiedene Sekundärströme I2
sind in Abb. 6 gezeigt.
3.5
Aufgabe 5
Der Wirkungsgrad η in Abhängigkeit der Sekundärleistung P2 ist in Abb. 7 gezeigt.
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3
AUSWERTUNG
TR 7
Abbildung 5: Fluss Φ bzw. Flussspannung UΦ als Funktion vom Primärstrom I1 .
Abbildung 6: Wirk- und Blindstromanteil des Primärstroms I1 für verschiedene Sekundärströme I2 .
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3
AUSWERTUNG
TR 8
Abbildung 7: Wirkungsgrad η als Funktion der Sekundärleistung P2 .
3.6
Aufgabe 6
ˆ In Abb. 8 ist die abgegebene Leistung P2 (R2 ) als Funktion des Lastwiderstands
R2 aufgetragen. Man kann ein Maximum der Leistung für R2 = 6, 1Ω ablesen.
ˆ Der gesamte auf der Sekundärseite wirkende Innenwiderstand1 R2,i,ges ergibt sich
aus der Steigung der Regressionsgeraden von U2 (I2 ) zu R2,i,ges = 6, 13Ω. Dies
bestätigt die obige Rechnung (Leistungsanpassung), nach der einer Spannungsquelle mit Innenwiderstand die maximale Leistung entzogen wird, wenn die Last
gleich dem Innenwiderstand der Quelle ist.
ˆ Der soeben direkt aus Messung 3 bestimmte insgesamt wirkende Innenwiderstand
R2,i,ges auf Sekundärseite lässt sich auch aus dem in Messung 2 bestimmten Innenwiderstand R2,i = 2, 23Ω der Wicklungen der Sekundärspule und dem gemessenen Widerstand R1,i = 400Ω auf Primärseite berechnen. Der insgesamt
wirkende Innenwiderstand R2,i,ges ist die Summe aus dem Innenwiderstand R2,i
der Sekundärspule und dem transformierten Primär-Widerstand R̃1,i , den der Sekundärkreis durch die Kopplung über die Spulen erfährt:
R2,i,ges = R2,i + R̃1,i .
(1)
1
Auf der Sekundärseite wirkt zum einen der Innenwiderstand R2,i der Wicklungen der Sekundärspulen. Zum anderen beeinflusst der Innenwiderstand R1,i der Primärspule die Spannung an der Primärspule und somit auch die Spannung an der Sekundärspule. Man kann deshalb den auf die Sekundärspule
wirkenden Primär-Innenwiderstand als zusätzlichen Innenwiderstand auf der Sekundärseite auffassen.
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3
AUSWERTUNG
TR 9
Abbildung 8: Leistung P2 (R2 ) (in Watt) als Funktion des Lastwiderstands R2 (in Ω).
Zur Berechnung des auf Sekundärseite wirkenden, transformierten Primär-Widerstands betrachte man die Spannungen U10 , U20 und Ströme I1 , I2 an Primär- und
Sekundärspule, für welche die Transformationsformeln
U10
n1
=− ,
U20
n2
I1
n2
=−
I2
n1
gelten. Für die Widerstände R1,i (Primärspule) und R̃1,i (transformierter Widerstand an Sekundärspule) gilt das ohmsche Gesetz
R1,i =
U10
,
I1
R̃1,i =
U20
.
I2
Daraus folgt die Widerstandstransformation
R1,i
n2
= 12 = ü2
n2
R̃1,i
⇒
R̃1,i =
R1,i
.
ü2
Setzen wir diesen auf Sekundärseite wirkenden Widerstand nun in (1) ein, so
erhalten wir mit ü = 9, 961, R1,i = 400Ω und R2,i = 2, 23Ω
R2,i,ges = R2,i +
R1,i
400Ω
=
+ 2, 23Ω = 6, 26Ω.
ü2
9, 9612
Dieser Wert ist dem tatsächlich wirkenden Innenwiderstand R2,i,ges von 6, 13Ω und
dem Lastwiderstand von 6, 1Ω mit maximaler Leistung sehr nahe und bestätigt
somit Leistungsanpassung und Widerstandstransformation.
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