In acht Bildern an 100 |ahre erinnert Mennonitengemeinde feierte runden Geburtstag mit ganz viel Theater linsheim. (abc) Ein Theaterabend in acht lildern bildete nach dem Jubiläumslottesdienst letztes Jahr nebst aufwenIiger Festschrift (die RNZ berichtete) etzt den zweiten Höhepunkt der Feier ;um 100-jährigen Bestehen der Menno- ritengemeinde. Im geräumigen Ge- neindezentrum der Freikirche wurde das itück ,,Es muss ja nicht gleich Amerika ein" gegeben - verfasst von pfarrer Diet- 1ar Coors (Evangelische Kirchenge- reinde Dühren). Die mit rund zwei Dutzend Darstel- :rn reah.sierte Aufführung spannte ei- en Bogen von den Anfängen der Gereinde bis in die heutige Zeit, während ,ena Wiebe und Heiko Prasse die letzten eiden Kapitel beisteuerten. Großen An- :iI an der Handlung hatte das Gemeinemitglied Rüdiger Fellmann: er gab Er- innerungen an den ehrenamtlichen Autor weiter, der diese dann anhand nackter Fakten zu einem unterhaltsamen historischen Abriss der Entwicklung der örtlichen Mennonitengemeinde ver- flochten hat. Außerdem übernahm er als Teil des Streichquartetts ,,I Musici Di Durina" außerdem noch die musikalische Begleitung des Abends. Die Geschichte der Gemeinde begann 1912, als die Mennoniten der umliegenden Ortschaften (u.a. Mönchzell) beschlossen, sich fortan zentral in Sinsheim zu treffen. Dies war unter anderem der modernen Eisenbahn zu verdanken, welche die Menschen zunächst einmal geographisch näher zusammenbrachte. Im Laufe der Jahre wurden dann auch viele überholten Ansichten über Bord geworfen und ,,Mischehen" zwischen Men- - Wechselvolle Geschichte noniten und Andersgläubigen allmählich salonfähig, doch kollidierten die Giaubensgrundsätze der Mennoniten bei Aus- bruch des Zweiten Weltkrieges wieder mit denen der Obrigkeit. Konservative Glaubensanhänger weigerten sich, ihre Söhne in den Kampf zu schicken oder wi.dersetzten sich selbst der Einberufung. Ilüeues Haus ab 1998 Nach Kriegsende - etliche Mennoniten aus dem Kraichgau waren gefallen _ wusste man nicht, ob Alliierten als Befreier oder Besatzer gesehen werden sollten. Als sich dann in den 1g50er Jahren auch die bislang eigenständigen Dührener Mennoniten ihren Sinsheimer Glaubensbrüdern anschlossen, wurde der bis dahin genutzte Versammlungsraum in der It besucht: Das Jubiläum der Mennonitengemeinde wurde mit viel Theater gefeiert. Aplus galt gleichermaßen Akteuren und Autoren. Foto: Becker Rho,*- Nr&cr, - Zz,h,r,un L^'-\'/wvt 4, h^R. za 43 Muthstraße langsam aber sicher zu klein. Es gingen allerdings noch etlich Zeit ins Land, ehe 1998 endlich das heutige neue Gemeindehaus (Am Mönchsrain 2) eingeweiht werden konnte. In dessen Gemeinschaftsraum fand jetzt auch die Uraufführung des rund eineinhalbstiiLndigen Theaterstückes statt, wobei dieses deutlich mehr personen sehen wollten als zunächst erwartet, freute sich Pastor Jürgen Riek. Ihm zufoige hätte sich die mühevolle Vorarbeit absolut geiohnt - inklusive des Transports schwerer, historischer Kirchenbänkä von der Mennonitengemeinde Branchweilerhof (NeustadtÄVeinstraße) an die Eisenz, wo sie als BüLhnendekoration dienten. Weiterhin zeige das gute Gelingen der dank zahlreicher Helfer realisierten Aufführung eindrucksvoll, dass der Zusam- menhait in der Gemeinde bestens funktioniere (www.mennoniten-sinsheim.de).