Elektrifizierung Landtechnik

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Elektrifizierung Landtechnik
Vom elektrifizierten Antriebsstrang bis zur Gesamtsystemauslegung
In der Fahrzeugtechnik ist die Elektrifizierung von Triebsträngen Stand der Technik und trägt
sowohl in rein elektrischen als auch hybriden Antrieben zur Verbesserung der Energieeffizienz und Einhaltung von Emissionsgrenzen bei. In den letzten Jahren wurden zahlreiche
Projekte durchgeführt, welche die Elektrifizierung von Fahr- und Nebenantrieben auf
mobilen Arbeitsmaschinen zum Ziel hatten. Zu den Einstiegshürden, diese Technologie in
Serienanwendungen einzusetzen, gehört neben der Integration einer elektrischen Hochvoltinfrastruktur in die Arbeitseinheit auch die Verfügbarkeit von Komponenten, die einer
strikten Kostenbewertung für die Serienproduktion bei gleichzeitiger Erfüllung der robusten
Einsatzanforderungen standhalten.
Neben der einfachen Substitution der bisher gewählten kinetischen oder hydraulischen
Antriebe sind mit der Elektrifizierung erweiterte Funktionen möglich und müssen mit den
Eigenschaften des Elektromotors für die Nutzung dargestellt werden. Elektromotoren sind
sehr genau regelbar, die jeweiligen Antriebsmomente in hoher Auflösung verfügbar und
Diagnosen des elektrischen Arbeitsgeräts sind mit geeigneten Algorithmen bewertbar. Als
Beispiele sind die Diagnose des elektrifizierten Arbeitsgeräts/Implements vor dem Arbeitseinsatz oder die Behebung von Störfällen während des Arbeitseinsatzes genannt.
Eine weitere Aufgabe wird in der gesamthaften Auslegung des Hochvoltsystems gesehen,
da in den meisten Fällen die heute umgesetzten Elektrifizierungen auf die direkte Stromerzeugung an oder in der Zugmaschine und das getrennt entwickelte Implement verteilt sind.
Zudem wird eine Vielzahl von Zugmaschinen und Implementen kombiniert, sodass eine Auslegung einen sehr robusten Ansatz wählt oder über eine Kombinationserkennung eine differenzierte Systemanpassung und -optimierung ermöglicht. Als weitere Kombinationsmöglichkeit wird die Ausstattung des Hochvoltsystems mit einem Energiespeicher gesehen,
heutige Anwendungen zeigen diese Komponente nur in wenigen Fällen.
Elektrifizierung Landtechnik mit
• Auslegung Hochvoltsystem,
• Entwicklung Hochvoltleistungskomponenten wie zum Beispiel
Energiespeicher,
• Sonderanwendung Elektromotorfamilie,
• neuen Funktionen wie zum Beispiel
Diagnose und Störfallbehebung.
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IAV GmbH
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Elektrifizierung Landtechnik
Werkzeuge und Prozesse
Gesamtsystemauslegung
Zur Bewertung des Gesamtsystems werden in der frühen Entwicklungsphase modular aufgebaute energetische Modelle aufgebaut und
in den Auslegungsszenarien bewertet. Hiermit ist es möglich, die Vielzahl von Kombinationen schon früh auf ihre prinzipielle Eignung zu
prüfen und für die einzelnen Komponenten die wesentlichen Leistungswerte zu spezifizieren. Das Simulationstool basiert auf einer
Eigenentwicklung zur Berechnung der Fahrzeuglängsdynamik und
wird hier zur Leistungsverzweigung von Zugmaschine und Implement
genutzt. Die energetische Bewertung dient auch zur Auslegung der
Topologie des Hochvoltsystems. Begleitend wird ein Sicherheitskonzept in der Auslegungsphase angelegt.
Elektroantrieb mit Leistungselektronik, Energiespeicher
und Hochvoltbordnetz
Gesamtsystemsimulation Velodyn
Berechnung Magnetfeld für die Bestimmung aktiver Teile
Lagerräume
Getriebeprüfstand
Prüfzentrum E-Traktion
Arbeitsräume
Zelltester
Messwarte
Modulprüfstand
Batterieprüfstand
Änderungen vorbehalten; Stand: V 11/2014
Die einzelnen Komponenten werden mit weiterführenden Auslegungswerkzeugen genauer spezifiziert und im Detail ausgelegt. Hier
stehen spezialisierte und erprobte Auslegungs-, Berechnungs- und
Optimierungswerkzeuge zur Verfügung. Auf der Basis der Leistungsund Effizienzanforderungen werden beispielsweise unter Berücksichtigung von Package- und Gewichtsvorgaben die aktiven Teile des
Elektromotors und in der Folge die passiven Komponenten wie Gehäuse, Lagerung und Kühlung entwickelt. Begleitet werden diese Auslegungen mit Festigkeits- und Geräuschbetrachtungen. Als weiterer
wesentlicher Aspekt erfolgt in dieser Phase eine durchgehende Bewertung der Systemkosten. Anschließend stehen für die Prototypenphase alle Daten zur Umsetzung zur Verfügung. In dieser Methodik
entwickelt IAV eine Familie von elektrischen Antriebsmotoren im Leistungsbereich von 6 kW bis 30 kW, die hinsichtlich der Anforderungen
für eine Serienanwendung in der Landtechnik geeignet erscheint.
Das komplette Antriebsmodul setzt sich aus der Asynchronmaschine,
einem in das Gehäuse integrierten Wechselrichter sowie einem Vorschaltgetriebe zur Drehzahlanpassung zusammen. Selbstverständlich
können auch Teile der Methodik zur Bewertung von vorhandenen
Komponenten im Rahmen eines Benchmarks genutzt werden.
Prüfzentrum E-Traktion
E-Maschinenprüfstand
Hochvoltsystemintegrationsversuche
Ein Schwerpunkt bei der Elektrifizierung von Antrieben ist die Systemintegration der Hochvoltkomponenten in der Validierungsphase. Um
das Zusammenspiel von elektrischen und mechanischen Leistungseinheiten mit den jeweiligen Steuerungen optimal zu managen, werden im Prüfzentrum E-Traktion die Hochvoltkomponenten real aufgebaut, im Verbund abgestimmt und erprobt. Dabei können unterschiedliche Konfigurationen im Testzentrum E-Traktion umgesetzt
werden. Die Leistungen von Hochvoltbatterie und E-Antriebsprüfständen liegen im Bereich bis zu 250 kW und sind thermisch konditionierbar und in der Prüfumgebung klimatisierbar.
www.iav.com
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