Grundbegriffe - Fachbereich Stadt

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Erfassung von Netzen und räumlichen
Strukturen
•
Die Graphentheorie als Instrument
der Netzwerkanalyse
– Grundbegriffe und Eigenschaften
– zur Abbildung topologischer
Sachverhalte
– Beispiele
•
Abbildung von Infrastruktur-Netzen
und räumlichen Strukturen
– zur Erstellung eines IV und ÖPNVGraph
– Definition der Adjazenzmatrix
– Beispiele
•
Optimierungsaufgaben
– die Kürzeste Wege Matrix
– Minimierung von Netzwerken
– Beispiel
•
Maßzahlen zur Kennzeichnung
– für die Knoten im Netz
– für die Netzstruktur
R. Giffinger SS 2007
VU: Methoden der Regionalanalyse
Graph_1
1
Graphentheorie als Instrument
• Netzwerke zur Erfassung/Abbildung von
– materiellen oder immateriellen Zusammenhängen und
– logisch aufeinanderfolgenden Abläufen
• räumlich und zeitlich
– linearen Bewegungen
• z.B. in Verkehrsnetzen, Flußnetzen,
Produktionsprozessen, etc.
• Kennzeichnung von Netzwerken
– topologische Eigenschaften
• Konnektivität, Nachbarschaft und Erreichbarkeiten
in räumllichen Netzen abgebildet werden
• die räumliche Abbildung mithilfe von
(geographischen) Koordinaten ist nicht notwendig
R. Giffinger SS 2007
VU: Methoden der Regionalanalyse
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2
1
Beispiele für Netzwerke im Raum
•
•
•
•
Siedlungen und
übergeordnetes
Straßennetz
Grundstücke
(Baublocks) und
innerstädtisches
Straßennetz
Stationen und Linien
des ÖffentlichenPersonenNahverkehrssystems
Leitungsnetzwerke:
elektrische Energie
(Schaltkreis),
Kanalisation,
Flussnetz,
Wasserleitungsnetz
R. Giffinger SS 2007
Quelle: Giffinger, et al., 2003
VU: Methoden der Regionalanalyse
Graph_1
3
Aufgabe von Verkehrsgraphen
¾
Erfassung der räumlichen Lage von Standorten im
innerstädtischen Gebiet oder von einzelnen Siedlungen
im Siedlungsgefüge einer Region
¾
Erfassung des entsprechenden Verkehrswegenetzes
¾ Individualverkehr: Straßen, Verkehrsregelungen (Einbahn,
etc.)
¾ öffentlicher Verkehr: Linien mit Stationen (Einsteige- und
Umsteigemöglichkeiten
¾
Kennzeichnung der Erschließung eines Standortes durch
das betrachtete Verkehrswegenetz
¾
Kennzeichnung der Erreichbarkeiten von einem
Standorten zu (allen) anderen Standorten
¾ Definition der kürzesten Wege zwischen den betrachteten
Standorten
R. Giffinger SS 2007
VU: Methoden der Regionalanalyse
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2
Verkehrsgraphen in der Regionalanalyse
•
Analyse von
–
–
–
•
Netzstrukturen
• Konfiguration
der Lage einzelner Standorte im Netz
• Qualität der Erschließung
topologischen Eigenschaften
• Adjazenz, Nachbarschaft, etc.
Identifikation
–
–
kürzester Wege zwischen Standorten gleicher und
komplementärer Nutzung
• Erreichbarkeitsverhältnisse
des Weg-Zeit-Aufwandes
• Transportkosten
• Reichweiten
• Markteinzugsgebiete
R. Giffinger SS 2007
VU: Methoden der Regionalanalyse
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5
Verkehrsgraphen in der Raumplanung
R. Giffinger SS 2007
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Regionalpolitik
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VU: Methoden der Regionalanalyse
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3
Verkehrsgraphen im Planungsablauf
Zustand
1. Informationsgewinnung
K
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2. Informationsverdichtung
3. Ziel- und Problemdefinition
4. Analyse des Zustandes
5. Planentwicklung
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6. Folgeprognose / Simulation
7. Bewertung und Wahl der Maßnahme
nach Meise, Volwahsen (1980)
R. Giffinger SS 2007Durchführung
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regionalanalytische Methoden im Planungsprozess
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VU: Methoden der Regionalanalyse
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Basiselemente des Graphen
• Definition
v1
v5
• Menge aus Punkten, so
genannte Knoten V, und
• dazwischen liegenden
Linien, sog. Kanten E
v4
v3
– Graph X = (V, E), wobei
• V = v1, v2, v3, ...., vn
(v wie vertex)
• E = e1, e2, e3, ...., em
(e wie edge)
v2
v1
v5
• Die Kombination aus Knoten
und Kanten führt zu einer
Vielzahl möglicher
Konfigurationen.
v4
v3
v2
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Grundbegriffe
• ungerichteter Graph
– Der ungerichtete Graph ist definiert aus der Menge V an Knoten
und der Menge E an Kanten.
– Die Kante ei ist definiert aus dem ungeordneten Paar (vi,vj),
welche diese beiden Knoten verbindet. Der Kante ist keine
Orientierung zugewiesen.
– z.B. Straße mit Fahrbahnen für beide Fahrtrichtungen
• gerichteter Graph
– Die Kante ei ist aus einem geordneten Paar (vi, vj) definiert. Sie
weist eine Orientierung auf.
– z.B. notwendig zur Abbildung von Einbahnstraßen im
Straßennetz einer Stadt
• Schlinge
– Eine Kante, die definiert ist als ei = (vi, vi), heißt Schlinge.
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VU: Methoden der Regionalanalyse
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5
Grundbegriffe
• Teilgraph
– Ein Graph kann in Teilgraphen zerlegt sein. Sie umfassen nur eine
Teilmenge von Knoten und Kanten des ursprünglichen, vollständigen
Graphen.
– Graph X1 = (V1, E1) ist Teilgraph von X = (V, E),
wenn gilt
• V1 ist Teilmenge von V
• E1 ist Teilmenge von E
• Kantenfolge oder Weg
– endliche Folge von Kanten
• je zwei aufeinander folgende Kanten haben einen gemeinsamen
Knoten
– offen: Anfangs- und Endknoten nicht identisch
– geschlossen: Anfangs- und Endknoten identisch
• Zyklus oder Kreis
– wie Kantenfolge, jedoch mit identem Anfangs- und Endknoten
R. Giffinger SS 2007
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Grundbegriffe
• Nachfolger
– jener Knoten vj, der unmittelbar auf Knoten vi folgt und
die gemeinsam die dazwischen liegende Kante
definieren.
• Vorgänger
– jener Knoten vi, der unmittelbar vor Knoten vj liegt und
die gemeinsam die dazwischen liegende Kante
definieren.
• Konnektivität
– bezeichnet den Zusammenhang zwischen Kanten im
Graphen.
• Inzidenz
– Kanten mit einem gemeinsamen Knoten werden als
inzident (benachbart) bezeichnet.
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VU: Methoden der Regionalanalyse
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6
Grundbegriffe
•
Baum
v1
– Als Baum wird jeder Graph
bezeichnet, wenn kein
Kreis/Zyklus in diesem besteht.
Das heißt, es muss gelten, dass für
je zwei Knoten nur jeweils ein
Weg/eine Kantenfolge besteht.
Vollständig ist ein Baum nur dann,
wenn die Zahl der Kanten um eins
kleiner ist als die Zahl der Knoten.
•
v4
v3
v2
Wurzelbaum
v1
– Dies ist eine Spezialform des
Baumes. Damit wird ein
gerichteter Graph bezeichnet, in
dem ein einziger Knoten besteht,
zu dem keine Kante hinführt, und
von dem genau eine Kantenfolge
zu jedem der anderen Knoten
besteht. Sie eigenen sich speziell
zur Abbildung hierarchischer
Strukturen
v3
v2
v4
R. Giffinger SS 2007
v5
v5
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v7
v6
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Eigenschaften von Graphen
• planarer Graph
– Knoten und Kanten müssen
so in einer Ebene liegen,
dass sich zwei Kanten nur in
einem Knoten schneiden
– und nicht überschneiden
v1
v4
v3
• vollständiger Graph
– je zwei Knoten sind durch
eine Kante verbunden. In
diesem Fall besteht auch
eine vollkommene
Vermaschung.
• symmetrischer Graph
– Diese Eigenschaft ist dann
gegeben, wenn es für jedes
geordnete Paar (vi, vj) auch
ein geordnetes Paar (vj, vi)
gibt.
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v2
Ein vollständiger planarer Graph
kann aus maximal 4 Knoten
bestehen.
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Beispiele: technische Infrastruktur
• Eigenschaften
• gerichteter Graph, Baumstruktur
• planar, keine Vermaschung
Wasserleitungsnetz
Kanalnetz
Quelle
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Kläranlage
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Beispiel Straßennetz Region Wien
vermascht
nicht planar
gerichtet
Quelle: http://www.map24.de/map24/index.php3?map24
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