M+K 8/13 / Im Newsletter-Marketing Mobile

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8/13
8/12
«Im Newsletter-Marketing
Mobile-Boom besser abbilden»
NEWSLETTER gewinnen immer mehr Bedeutung. Allerdings werden sie immer öfter mit einem mobilen
Gerät empfangen. Über die Konsequenzen äussert sich Patrick Walgis von der Chili Solutions GmbH,
einem auf Services für das E-Business spezialisierten Unternehmen.
VON RUEDI ULMANN
MK Herr Walgis, wie wichtig ist
heute das Newsletter-Publishing
im Kommunikationsmix?
PATRICK WALGIS E-Mail tönt heute
zwar nicht mehr so supersexy wie
Twitter oder WhatsApp, aber es
ist nach wie vor das am meisten
eingesetzte Online-Kommunikationstool. Auch auf Mobilgeräten
ist das E-Mail die meistgenutzte
Anwendung. Es gibt Studien, die
besagen, dass bereits rund 90 Prozent aller E-Mails so abgerufen
werden.
MK Welche grundsätzlichen Hürden müssen für ein erfolgreiches
E-Mail-Publishing genommen
werden?
WALGIS Eine grosse Herausforderung ist die Vielfalt der verwendeten Endgeräte, Betriebssysteme und Programme. Gerade beim meistverwendeten
Mail-Programm Outlook gibt es
grosse Unterschiede zwischen
den verschiedenen Versionen,
die gebraucht werden. Eine Herausforderung ist zum Beispiel,
dass nicht alle Anwender die im
Mail eingesetzten Bilder automatisch herunterladen. Das gilt es
bei der Gestaltung zu beachten.
Deshalb testen wir Newsletter
für bis zu 50 verschiedene Konfigurationen.
MK Was hat sich durch den
Smartphone-Boom verändert?
WALGIS Damit da Newsletter gut
ankommen, müssen sie einfacher
gestaltet sein mit kleineren Bildern, grösseren Schriften und
grossen Links respektive Buttons.
MK Ihre wichtigsten Tipps im
Mobile-Content-Bereich?
WALGIS Die wichtigsten Elemente
eines Newsletters sind der Absender und der Betreff, welcher
allenfalls auch personalisiert
werden kann. Die ersten 20 Zeichen sollten die wichtigsten Infos
enthalten und keine allgemeinen Hinweise wie zum Beispiel:
«Wenn Sie dieses E-Mail nicht
richtig lesen können, klicken Sie
hier.»
MK Wie gut sind die per
Newsletter verbreiteten
Angebote mit entsprechenden Internetseiten
verbunden?
WALGIS Eigentlich sollte
jeder Link in einem
Newsletter auf eine mobilegerechte Landing-
Zur Person
Patrick Walgis (47) ist Mitbegründer von Chili Solutions,
einem auf E-Business spezialisierten Dienstleister
in Zürich. Er kommt aus der Softwareentwicklung und beschäftigt sich heute vorwiegend
mit Online-Projekten für Kunden aus unterschiedlichen Branchen. Zusätzlich ist er
technischer Leiter von Ticketino.com, einer Ticketverkaufsplattform für Events
im B2C- und B2B-Bereich.
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Page führen. Wir arbeiten heute
meistens mit Responsive Design.
Das bedeutet, dass eine Internetseite sich automatisch an den
Bildschirm des Ausgabegerätes
anpasst. In der Realität sind aber
immer noch viele Internetseiten
nicht so gestaltet.
MK Chili Solutions hat zum
Thema Newsletter einen Kundenanlass durchgeführt. Welche
Fragen wurden da am häufigsten
gestellt?
WALGIS Ein grosses Thema ist die
Beschaffung der E-Mail-Adressen. Ein legaler Kauf ist heute
fast nicht mehr möglich. Unternehmen müssen sie deshalb mit
entsprechender On- und OfflineWerbung selber beschaffen. Als
Agentur achten wir darauf, dass
dies bei allen E-Business-Aufträ-
gen beachtet wird. Zum Beispiel
mit Belohnungssystemen, wenn
sich jemand registriert.
Immer wieder gefragt wird
auch nach der Kadenz von Newslettern. Wichtig ist, dass man ein
relevantes Angebot hat und solche Angebote regelmässig macht.
Die Regelmässigkeit und die Relevanz sind wichtiger als die reine Häufigkeit.
Auch die Frage des richtigen
Zeitpunktes ist ein oft diskutiertes Thema. Ein Beispiel sind Ferienangebote. Während sonst der
Freitag als schlechter Tag gilt, insbesondere im B2B, haben unsere
Kunden auf am Freitag oder sogar
am Samstagvormittag verbreitete
Reiseangebote den besten Rücklauf. Es gibt also keine 100-prozentige Regel, sondern man muss
bei jedem Angebot das Kundenverhalten genau analysieren, allenfalls sogar zuerst testen. Solche Tests sind generell wichtig,
auch für Landing-Pages. Ebenso
wichtig ist es, alle aktuellen Daten zu überprüfen und aufgrund
der Erkenntnisse das OnlinePublishing anzupassen.
MK Welche Möglichkeiten bietet
heute «Big Data» im NewsletterPublishing?
WALGIS Eine Möglichkeit ist die
Profilierung der Newsletter-Empfänger, um ihnen noch besser
passende Angebote zu machen,
weil wir zum Beispiel herausgefunden haben, dass sich ein Empfänger öfter für Ferien am Meer
als in den Bergen interessiert hat.
Ein andere Möglichkeit ist die
E-Mail-Automatisierung. Beispielsweise ein Reaktivierungsmail, wenn jemand über eine
gewisse Zeit keine Aktivität mehr
zeigt. ■
Marketing & Kommunikation 8/13
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