Weltethos und Bildung

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PRESSEINFORMATION
Tübingen, den 23.06.2014
Weltethos in der Schule und in der „Frühen Bildung“
Persönlichkeitsentwicklung mit Weltethos
Die Stiftung Weltethos engagiert sich mit ihren vielfältigen Initiativen für Dialog, Zusammenarbeit und
Frieden zwischen den Religionen und Kulturen. Ein wesentlicher Teil der Stiftungsarbeit besteht in Projekten zur Vermittlung ethischer sowie interreligiöser und interkultureller Kompetenz. Der Bereich Pädagogik bildet hier einen Schwerpunkt, denn Schulen und Kindergärten sind zentrale Lernorte ethischen Verhaltens. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für Werte und den respektvollen Umgang miteinander zu sensibilisieren. Grundlage ist die Idee des „Weltethos“ als ein Religionen und Kulturen
übergreifender ethischer Grundkonsens.
Schulprojekte und Lernmittel zu den Themen Weltethos und Wertevermittlung
Neben den Themen Ethik und Moral ist die Weltethos-Idee heute selbst Bestandteil von Lehrplänen verschiedener Jahrgangsstufen
und Schulformen bundesweit. Sensibilisierung für gemeinsame Werte und Einüben eines respektvollen Umgangs miteinander ist
auch Anliegen der Bildungsinitiative „Interkulturelle Wertevermittlung in Schulen“ der Stiftung Weltethos. Angeboten werden vielfältige
Medien, wie etwa die DVD-Reihe „Spurensuche“ inklusive Sachbuch zum Thema Weltreligionen, Lernmaterialien für Schule und Kindergarten zum Thema Weltethos und Werteerziehung, die kostenlose Online-Lernplattform sowie Lehrerfortbildungen. Nicht zuletzt ist
die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“, die in mehreren Leih-Versionen vorliegt und von Lehrkräften für ihre Schule
gebucht werden kann, Teil der Bildungsinitiative. Am Beispiel der größten und ältesten Religionen zeigt die Ausstellung die Bedeutung
der ethischen Dimension dieser Religionen und ihre Gemeinsamkeiten im Ethos auf, betont aber auch die Verankerung der WeltethosWerte in nichtreligiösen Philosophien. Seit dem Jahr 2000 ist die Ausstellung in vielen Sprachen weltweit erfolgreich unterwegs und
wirbt für eine weltweite Verständigung auf kulturübergreifende, gemeinsame ethische Normen und Werte.
Grundlage der Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ ist vor allem Hans Küngs Projekt „Spurensuche – Die
Weltreligionen auf dem Weg“ (1999), für das er mehrere Jahre lang durch die Welt reiste und Feldforschung in unterschiedlichen
Religionen und Kulturen betrieb. Daraus entstanden eine 7-teilige Fernsehreihe, die vom damaligen SDR produziert und gesendet
wurde, eine DVD-Edition, ein bebildertes Sachbuch sowie eine CD-ROM, die umfassend in die Thematik einführt.
Für interaktives Lernen am Computer hat die Stiftung außerdem die kostenlos zugängliche digitale Lernplattform „A Global Ethic
now!“ auf Deutsch, Englisch und Französisch entwickelt, die neben visuellen Elementen auch Audio-Beiträge, zahlreiche vertiefende Infoblätter als PDF-Datei sowie ein ausführliches Lexikon enthält. Die Jugendlichen werden darin zum Nachdenken über interreligiöse Werte und ethisches Verhalten im Alltag sowie zum „Stellung beziehen“ angeregt. Die Lernplattform steht online unter
www.global-ethic-now.de oder für Schulen mit schlechter Internetanbindung auch als Offline Version auf USB-Stick zur Verfügung.
Kontakt: Dr. Günther Gebhardt • Tel.: +49 (0)7071 / 62646 • [email protected]
Pressekontakt: Stefanie Seidl • Tel.: +49 (0)89 / 8091317-40 • [email protected]
www.weltethos.org
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Auf Basis verschiedener Unterrichtswettbewerbe, bei denen Pädagogen Vorschläge und Konzepte zu den Themen Weltethos
und Wertevermittlung im Unterricht einreichen konnten, entstand zudem ein umfangreicher Fundus an Unterrichtsmaterialien, wie
etwa Arbeitsblätter, Rätsel oder ein „didaktischer Würfel“. Im Online-Shop auf der Homepage der Stiftung Weltethos können alle
Lehrmittel und Medien zum Thema „Weltethos in der Schule“ bestellt werden. Die Unterrichtsmaterialien haben bereits den Weg
in verschiedene Länder gefunden, wo sie in die jeweiligen Landessprachen übersetzt und an den jeweiligen Kontext angepasst
wurden, so beispielsweise in China, Kolumbien und der Schweiz.
Die Weltethos-Schulen
Mit dem Titel „Weltethos-Schule“ zeichnet die Stiftung Schulen aus, die die Weltethos-Idee in ihren Lehrplan aufnehmen und die
Weltethos-Werte ihren Schülern nicht nur vermitteln, sondern Wege finden, diese Werte im Schulalltag zu verankern, sie einzuüben, zu erproben und schließlich zu leben. Im Gegenzug erhalten Weltethos-Schulen Unterstützung seitens der Stiftung und
können unter anderem deren Lehrmittel kostenlos beziehen. Im Mai 2013 ernannte die Stiftung Weltethos bundesweit erstmalig
zwei „Weltethos-Schulen“: die Graf-Wilhelm-Schule und das Gymnasium in Steinhude bei Hannover. Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Weltethos-Thematik hatten sich die beiden Schulen bei der Stiftung um diese Auszeichnung beworben, da sie
die Weltethos-Idee als förderlich für ihre schulische Arbeit und ihre Schulkultur insgesamt erachteten.
Initiativen zu Weltethos und Wertevermittlung in der „Frühen Bildung“
Auch in der „Frühen Bildung“, also in der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren, ist die
Stiftung Weltethos aktiv. Seit dem Wintersemester 2010/11 besteht eine Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule (PH)
Freiburg. Die Stiftung Weltethos beteiligt sich hier an der Ausbildung der Frühpädagogen (für die Altersstufe 3 bis 6 Jahre). In der
Praktikumsphase haben die Studierenden die Möglichkeit, ein Projekt zum Thema Weltethos zu konzipieren und umzusetzen, mit
der Stiftung Weltethos ihre Erfahrungen zu diskutieren und auf der Stiftungswebsite zu veröffentlichen. Was die Theorie angeht,
werden im Modul „Religiöse und philosophische Bildungsprozesse mit Kindern“ Grundlagen der Weltethos-Idee diskutiert und in
einem interkulturellen und interreligiösen Bildungskontext reflektiert.
Eine weitere Kooperation besteht zwischen der Stiftung Weltethos Schweiz und der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz,
wo es gelungen ist gemeinsam ein „Kompetenzzentrum Weltethos“ einzurichten. Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Verankerung
der Weltethos-Thematik in der Lehrkräfteausbildung und -fortbildung, sowie die Entwicklung weiterführenden Lernmaterials. 2012
ist bereits das erste Lernmittel „Weltethos für 4- bis 8-jährige Kinder. Ethisches Lernen im Kindergarten und in der Grundschule“
erschienen, das auf kreative und kindgerechte Weise Kleinkindern die Wichtigkeit gemeinsamer Werte und Verhaltensregeln
nahebringt.
Ein Forschungsprojekt zum Thema Weltethos im Kindergarten führte die „Initiative Weltethos Österreich“ im Jahr 2012/13 durch.
Ziel des von der Stiftung Weltethos (Deutschland) finanzierten, einjährigen Pilotprojekts war es, eine Methode zu entwickeln,
mit der bereits im frühen Kindesalter Fragen eines respektvollen und rücksichtsvollen Umgangs miteinander thematisiert und
erarbeitet werden können. Derzeit wird das Projekt in Fortbildungsseminaren für Kindergartenpädagogen vorgestellt. Die Projektmappe „Verschieden und doch gleich. Weltethos im Kindergarten“ ist im Online Shop der Stiftung erhältlich
.
Kontakt: Dr. Günther Gebhardt • Tel.: +49 (0)7071 / 62646 • [email protected]
Pressekontakt: Stefanie Seidl • Tel.: +49 (0)89 / 8091317-40 • [email protected]
www.weltethos.org
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Die Weltethos-Idee
Die Weltethos-Idee geht zurück auf den in Tübingen wirkenden Schweizer Theologen Hans Küng und sein Buch „Projekt Weltethos“ (1990). Darin und in späteren Werken entwickelte er das „Weltethos“: ein gemeinsames Wertefundament aller Religionen
und Kulturen, als Grundlage für einen gelingenden interreligiösen Dialog sowie als Basis für eine kulturübergreifende Werteerziehung. Erste internationale Anerkennung fand die Weltethos-Idee im Jahr 1993 im „Parlament der Weltreligionen“ in Chicago: Dort
verständigten sich Vertreter der großen Weltreligionen mit der „Erklärung zum Weltethos“ erstmals in der Religionsgeschichte auf
einen Konsens in Fragen des Ethos.
Die Stiftung Weltethos
1995 gründete Hans Küng zusammen mit dem Unternehmer Karl Konrad Graf von der Groeben in Tübingen die Stiftung Weltethos für interkulturelle und interreligiöse Forschung, Bildung und Begegnung zur Verbreitung der Weltethos-Idee. Die obersten
Ziele der Stiftungsarbeit sind die Vermittlung ethischer und interkultureller Kompetenz sowie Dialog, Zusammenarbeit und Frieden
zwischen den Religionen und Kulturen.
Kontakt: Dr. Günther Gebhardt • Tel.: +49 (0)7071 / 62646 • [email protected]
Pressekontakt: Stefanie Seidl • Tel.: +49 (0)89 / 8091317-40 • [email protected]
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