Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Zentrale schriftliche Abiturprüfung 2007 Physik Grundkurs Teil A (Wahl für Lehrkräfte) für Prüflinge Aufgabenstellung A1 Thema/Inhalt: Elektrische Felder von Kondensatoren Hilfsmittel: Nachschlagewerk zur Rechtschreibung der deutschen Sprache, nicht programmierbarer und nicht grafikfähiger Taschenrechner, an der Schule eingeführtes Tafelwerk/Formelsammlung Anordnung zur Aufnahme der Entladekurve eines Kondensators: • Elektrolytkondensator, C = _______ µF • Widerstand, R = _______ kΩ • Gleichspannungsquelle, Umschalter, Verbindungsleiter, Spannungsmesser, Strommesser, Stoppuhr Gesamtbearbeitungszeit: Seite 1 von 2 3 Zeitstunden Physik Grundkurs 07_Ph_A_G_A1_1-neu.doc Land Brandenburg Aufgaben 1.1 An einem luftgefüllten Kondensator mit quadratischen Platten (a = 30 cm) wurden entsprechend der dargestellten Versuchsanordnung die folgenden verschiedenen Plattenabstände d eingestellt. d in cm 0,5 1,0 1,5 2,0 3,0 Bei einem Plattenabstand von 0,5 cm konnte die Spannung U = 40 V gemessen werden. Der Kondensator war bei den folgenden Plattenabständen von der Spannungsquelle getrennt. V a d 1.1.1 1.1.2 Berechnen Sie die Ladung des Kondensators. Stellen Sie die Kapazität des Kondensators in Abhängigkeit vom Plattenabstand für 0,5 cm < d < 3,0 cm auf der Grundlage der Wertetabelle grafisch dar. Erklären und begründen Sie am Beispiel der Erhöhung des Plattenabstands von 0,5 cm auf 2 cm, wie sich die beim Versuch bedeutsamen Größen U und Eel verhalten. 1.2 Schülerexperiment: Führen Sie eine experimentelle Untersuchung zum Entladevorgang eines Kondensators aus. Ihnen stehen für das Experiment die auf dem Deckblatt angeführten Hilfsmittel zur Verfügung. Von Ihrem Betreuer erhalten Sie die konkreten Vorgaben für Kondensator und Widerstand: C = ______ µF, R = _______ kΩ 1.2.1 Zeichnen Sie einen Schaltplan für den notwendigen Versuchsaufbau. Dabei wird der Kondensator an der Spannungsquelle direkt aufgeladen und dann nach Betätigen des Umschalters über den Widerstand entladen. 1.2.2 Messen Sie die Spannung am vollständig geladenen Kondensator. Nehmen Sie während zwei Minuten mindestens 10 Messwertepaare auf, die das zeitliche Verhalten der Entladestromstärke widerspiegeln. Gelingt das Experiment nicht, können Sie Ersatzmesswerte anfordern. Die Punkte für den experimentellen Teil werden dann nicht erteilt. Stellen Sie das I(t) – Diagramm vom Beginn des Entladevorgangs an dar. Beschreiben Sie den Graphen und begründen Sie dessen Verlauf. Während des Entladens änderte sich die im Kondensator gespeicherte elektrische Energie. Ermitteln Sie aus dem Graphen den Zeitpunkt, an dem sich die Entladestromstärke halbiert hatte, und berechnen Sie die zu dieser Zeit noch im Kondensator gespeicherte Energie. 1.2.3 Seite 2 von 2 Physik Grundkurs 07_Ph_A_G_A1_1-neu.doc Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Zentrale schriftliche Abiturprüfung 2007 Physik Grundkurs Teil A (Wahl für Lehrkräfte) für Prüflinge Aufgabenstellung A2 Thema/Inhalt: Mechanik Hilfsmittel: Nachschlagewerk zur Rechtschreibung der deutschen Sprache, nicht programmierbarer und nicht grafikfähiger Taschenrechner, an der Schule eingeführtes Tafelwerk/Formelsammlung Gesamtbearbeitungszeit: 3 Zeitstunden Seite 1 von 3 Physik Grundkurs 07_Ph_A_G_A2_1.doc Land Brandenburg 1 Die Abbildung zeigt das Ergebnis der Simulation eines Beschleunigungsvorganges, wobei der Gleiter G und der Körper K hier in ihrer Ausgangslage dargestellt sind. Dem Gleiter wird eine Masse mG = 200 g zugeordnet. Der Körper K ist fest mit der Feder verbunden und seine Masse beträgt mK = 10 g. Aufgaben 1.1 1.1.1 1.1.2 1.1.3 1.2 1.2.1 1.2.2 Im Versuch sind alle Bewegungen als reibungsfrei betrachtet. Beschreiben Sie die innerhalb der ersten 0,3 s nach dem Start ablaufenden Bewegungsvorgänge anhand geeigneter physikalischer Größen. Gehen Sie dabei auch auf energetische Aspekte ein. Ermitteln Sie die Länge der ungespannten Feder. Berechnen Sie mit Hilfe eines Energieansatzes deren Federkonstante. Nach dem Verlassen der Ebene E1 bewegt sich der Körper G entsprechend eines waagerechten Wurfs und landet auf einer 30 cm tiefer gelegenen waagerechten Ebene. Erklären Sie, wie diese Wurfbewegung entsteht. Bestimmen Sie die maximale Wurfweite für G. Zeichnen Sie auf der Grundlage einer Wertetabelle das sx(sy)-Diagramm für die Wurfbewegung. In einer zweiten Simulation wirkt nun zwischen G und der Ebene E1 Reibung, woraufhin sich das im Anhang dargestellte Diagramm ergibt. Näherungsweise wird hierbei eine gleichmäßig verzögerte Bewegung angenommen. Berechnen Sie die Länge sE1 der Ebene E1 mit Hilfe der Anfangs- und Endgeschwindigkeit von G auf E1. Leiten Sie die benötigte Gleichung zuvor aus den zur Kontrolle: sE1 = 0,47 m allgemeinen Bewegungsgesetzen her. Wie groß ist die auf E1 auftretende Reibungszahl? Seite 2 von 3 Physik Grundkurs 07_Ph_A_G_A2_1.doc Land Brandenburg Anhang Seite 3 von 3 Physik Grundkurs 07_Ph_A_G_A2_1.doc Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Zentrale schriftliche Abiturprüfung 2007 Physik Grundkurs für Prüflinge Teil B (Wahl für Prüflinge) Aufgabenstellung B Hilfsmittel: Nachschlagewerk zur Rechtschreibung der deutschen Sprache, nicht programmierbarer und nicht grafikfähiger Taschenrechner, an der Schule eingeführtes Tafelwerk/Formelsammlung Wahlthemen Aufgabenstellung B1 Thema/Inhalt: Elektromagnetische Induktion – Wechselstrom oder Aufgabenstellung B2 Thema/Inhalt: Seite 1 von 3 Klassische Beschreibung des Lichtes Physik Grundkurs 07_Ph_A_G_B_1.doc Land Brandenburg Aufgabenstellung B1: Elektromagnetische Induktion – Wechselstrom Aufgaben 2.1 Formulieren Sie begründete Aussagen zu: • dem Entstehen einer Induktionsspannung in einer Spule, • den Größen, die die Induktionsspannung beeinflussen und • der Polarität der Induktionsspannung. 2.2 In dem Diagramm ist der magnetische Fluss Φ in der Umgebung einer Spule (µr = 1) mit einer Windungszahl von 125 Windungen in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt. Φ in 10 -6 Vs 0,4 0 2 4 6 8 10 12 14 16 t in ms -0,4 2.2.1 Berechnen Sie die Induktionsspannungen in den einzelnen Abschnitten. 2.2.2 Zeichnen Sie die grafische Darstellung Uind = f(t) für 0 ≤ t ≤ 16 ms . 2.2.3 Erläutern Sie, welche Auswirkung die Verwendung eines Eisenkerns mit µr = 200 in der Spule auf die Induktionsspannungen hat. Begründen Sie. 2.3 Wechselstromgeneratoren dienen der Erzeugung von Wechselspannung. 2.3.1 Nennen Sie die wesentlichen Bauteile von Wechselstromgeneratoren und erläutern Sie das Entstehen einer Wechselspannung. 2.3.2 Für die Drehung einer Leiterschleife im Magnetfeld gilt: UIND = B ⋅ A ⋅ ω ⋅ sin(ω⋅t). Erläutern Sie mit Hilfe dieser Gleichung, wie man in der Praxis möglichst große Spannungen erreichen kann. 2.3.3 Der Wechselstromgenerator eines Notstromaggregates hat eine Drehzahl von 3000 min–1, ein Magnetfeld mit einer Flussdichte von 414 mT und die Rotorspule hat eine wirksame Fläche von 50 cm2 und 500 Windungen. Ermitteln Sie den Maximalwert und den Effektivwert der Spannung dieses Notstromaggregates. Seite 2 von 3 Physik Grundkurs 07_Ph_A_G_B_1.doc Land Brandenburg Aufgabenstellung B2: 3 Klassische Beschreibung des Lichtes Das Licht von 3 Leuchtdioden (LED) wird mit Hilfe eines optischen Gitters (500 Linien je mm) analysiert. Auszüge aus dem auf einem 30,0 cm von der Gitterebene entfernten Bildschirm (1) entstehenden Bild sind für die LED-1 (Abbildung 2) und LED-2 (Abbildung 3) im Originalmaßstab skiz(2) ziert. Das von LED-3 emittierte Licht besitzt nach Herstellerangaben eine Wellenlänge von 470 nm. Das scharfe Bild der LED in der Originalfotografie (Abbildung 1) zeigt den Bereich der Ausleuchtung (3) (1), den Chip der eigentlichen Lichterzeugung (2) und die elektrische Kontaktfläche für einen der Anschlüsse (3). Abbildung 1 Abbildung 2 Abbildung 3 Aufgaben 3.1 Fertigen Sie eine beschriftete Skizze des Versuchsaufbaus an. Erläutern Sie das experimentelle Vorgehen zur Gewinnung des Bildes für Abbildung 2. Erklären Sie mit dem Wellenmodell die Funktion des optischen Gitters. 3.2 Berechnen Sie für LED-1 den Winkel α1, unter dem das Maximum 1. Ordnung bezüglich der optischen Achse zu beobachten ist. Ermitteln Sie die Frequenzen des von den Leuchtdioden jeweils emittierten Lichtes. 3.3 Das Spektrum der LED-3 wird auf dem 60 cm breiten mittig zur optischen Achse aufgestellten Bildschirm erzeugt. Stellen Sie das dort zu beobachtende Spektrum im Maßstab 1:5 grafisch dar. Hinweis: Es reicht aus, jeweils das Zentrum des LED-Bildes zu markieren. 3.4 Bei so genannten Full-COLOR-RGB-Leuchtdioden sind die Chip-Materialien der betrachteten drei LED sehr dicht nebeneinander in einem Gehäuse angeordnet. Für jeden Bereich des Chips lässt sich die Spannung unabhängig ändern. Bei geeigneten Spannungen kann man sämtliche Farben des sichtbaren Lichtes wahrnehmen, zusätzlich auch weißes Licht. Erläutern Sie, wie das möglich ist. Seite 3 von 3 Physik Grundkurs 07_Ph_A_G_B_1.doc