Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG

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Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG
Schipisten und Liftanlagen Schafkögel
Positionspapier
Die Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG hat im Juli 2006 Pläne zur Erweiterung ihres
Schigebietes Hinterstoder / Höss (Bergstation SH ca. 1850 m üA) um zwei Schlepplifte
(Panoramalift und 2000´er Lift) samt dazugehörigen ca. 45 m-breite Schipisten auf die
Schafkögel ( SH ca. 2000 m üA) beantragt. Das nur mäßig geneigte Pisten- und
Lifttrassengelände liegt südlich des bestehenden Schiareals zwischen Weißenbachtal im
Westen und Rottal im Osten und beansprucht eine Fläche von über 7,2 ha (davon Planien und
Rodungen auf 4,2 ha).
Das Areal zwischen der Bergstation Hutter-Höß samt Speicherteich im Norden und dem
abfallenden Grat des Schrocken im Süden ist von alpinen Wiesenflächen und Latschenflächen
bedeckt. Der mäßig abfallende Plateaubereich der Schafkögel ist ein Bindeglied zwischen
dem Rottal im Osten und dem Weißenbachtal im Westen. Das Areal ist ein potentieller
Lebensraum von Schneehase und Alpenschneehuhn (Anhang I-Vogelschutz-Richtlinie) und
ein mögliches Wechselgebiet von Schalenwild (Gemse, Anhang IV-FFH-Richtlinie).
Die Oö. Umweltanwaltschaft den Antrag auf Einzelfallprüfung nach UVP-G 2000
eingebracht, der jedoch in erster und zweiter Instanz abgewiesen wurde. Im nachfolgenden
Naturschutzverfahren ergab sich:
Auf Basis der bestehenden Biotopkartierung besteht keine der betroffenen Vegetationstypen
und Pflanzenarten.
Ebenso können über die Beweisthemen des Lebensraums und
Gefährdungsgrades der oben angeführten Tierarten, insbesondere der Rauhfußhühner
(insbesondere Birkhühner) keine grundlegenden Einwände gegen das Vorhaben geltend
gemacht werden. Die geplanten Liftprojekte betreffen keine Kernbereiche des
Winterlebensraumes der Birkhühner, sehr wohl sind aber Teile des Sommerlebensraumes.
Die sommerliche Beunruhigung des Birkwildes erfolgt primär durch andere Nutzer wie
Paragleiter und Wanderer. Bei einer Neuregelung der Nutzungen und einer Sicherung
zentraler Birkhuhnhabitate stellen Regelungen über die Anlage von Pisten und Schiliften nur
einen Teil einer Gesamtlösung dar.
Im Bereich bis zur Bergstation des Panoramaliftes bestehen schon Weiterentwicklungen des
Landschaftsbildes durch frühere und bestehende Nutzungen (z.B. Speicherteich für die
Beschneiungsanlagen, die Almnutzung, die Neuanlage des Rundwanderweges und eine
frühere Nutzung für Schirennen). Im Bereich des 2000-Liftes und der Schafkögel selber
betritt man einen noch weitgehend unberührten und auch landschaftlich in sich geschlossenen
Teilraum. Durch die geplanten Lifttrassen und Pistenanlagen kommt es zu bandartigen,
linearen Zerschneidungen der durch Felsbänder, alpine Wiesenflächen und Latschenbereiche
unregelmäßig gegliederten Landschaft. Eine Hauptqualität dieses Bereichs liegt in seiner aus
Sicht der Formen großen Homogenität des Ganzen bei hoher Diversität der Einzelteile.
Die Oö. Umweltanwaltschaft hält eine Konzentration von Schianlagen, eine Erweiterung
derselben und deren Attraktivität für sinnvoller als die Neuanlage eines Schigebietes. Wir
haben auf eine Berufung gegen einen positiven Naturschutzbescheid für die Erweiterung des
Schigebietes Hutter-Höß unter folgenden Bedingungen verzichtet:
-
explizite Zustimmung der Gemeinden zum laufenden Verordnungsverfahren zum
Naturschutzgebiet Warscheneck-Nord
Festlegung eines aus naturschutzfachlicher Sicht tragbaren Konsenses über die
Adaptierungen der Liftanlagen Frauenkar und Schwarzeck auf der Wurzeralm.
Beide Forderungen lassen sich zwar rein rechtlich nicht verknüpfen, es gehört jedoch zur
Natur der Oö. Umweltanwaltschaft über den jeweiligen Rahmen hinaus tragbare
Gesamtlösungen zu suchen. Dies entspricht dem Prinzip einer wirkungsvollen Verwaltung.
Zum Nachlesen:
2 Stellungnahmen siehe mail
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