Laborumdruck EPM - Hochschule Bremerhaven

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Labor Elektronik/Prozessmesstechnik
Hochschule Bremerhaven
Unterlagen zum Labor
Elektronik und Prozessmesstechnik
[ EPM ]
S Teil 1:
Diodenkennlinie und Gleichrichterschaltungen
S Teil 2:
Transistorverstärker
S Teil 3:
Operationsverstärker
S Teil 4:
Dreieckgenerator
S Teil 5:
Einführung in Electronic-CAD (ECAD)
S Teil 6:
Digitale Schaltungen
Revision:
V1.0e
Datum:
September 2006
Prof. Dr.-Ing. Kai Müller / Hans Stross
Hochschule Bremerhaven
Institut für Automatisierungs- und Elektrotechnik
An der Karlstadt 8
D---27568 Bremerhaven
Tel:
FAX:
+49 471 48 23 --- 415
+49 471 48 23 --- 418
E---Mail:
[email protected]
I
1
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Grundregeln für das Arbeiten im
IAE-Labor
Der Großteil der elektronischen Schaltungen wird mit ungefährlichen Spannungen
betrieben, so dass eine Berührung spannungsführender Teile keine Gefahr darstellt.
Elektronische Bauelemente bergen jedoch auch bei niedrigen Spannungen Gefahren, da
Bauelemente beispielsweise bei Verpolung explodieren können (Transistoren, Kondensatoren). Dies gilt jedoch nicht für leistungselektronische Schaltungen (Thyristoren, Triacs,
IGBTs), von deren Betrieb prinzipbedingt eine höhere Gefahr ausgeht. Die verwendeten
Aufbauten und Schutzeinrichtungen erlauben einen sicheren Betrieb der Versuchseinrichtungen. Dennoch lassen sich Unfälle niemals vollständig ausschließen. Die folgenden
Richtlinien sind zur Minimierung des Unfallrisikos unbedingt einzuhalten.
Mit der Benutzung des Labors erkennen alle Benutzer die Richtlinien an.
1
Vor Beginn einer Laborübung ist die Lage der NOTAUS-Taster festzustellen.
2
Aufbau, Umbau und Abbau von Versuchsanordnungen dürfen nur im spannungslosen
Zustand erfolgen.
3
Das Einschalten der Spannung darf nur nach Anweisung des Aufsichtsführenden
erfolgen, der zuvor die Messschaltung überprüft.
4
Unter Spannung ist eine Änderung des Schaltungsaufbaus grundsätzlich unzulässig.
Ausnahmen kann nur der Aufsichtsführende bestimmen.
5
Das Berühren möglicherweise unter Spannung stehender Betriebsmittel auch
außerhalb des Versuchsaufbaus ist durch entsprechendes Verhalten zu vermeiden. Zu
allen rotierenden Maschinenteilen ist der erforderliche Abstand zu halten.
6
Während des Versuchs sind stets nur die Einstelländerungen zulässig, welche in der
Übung vorgesehen sind oder vom Aufsichtsführenden genannt werden.
7
Das Abschalten eines Versuchsaufbaus darf nur nach den Angaben des
Aufsichtsführenden erfolgen.
8
Bei experimentellen Untersuchungen im Rahmen von Diplomarbeiten erfolgt eine
einleitende Unterweisung über die Energieversorgung und die sicherheitstechnischen
Fragen des Arbeitsplatzes. Der Aufbau von Schaltungen und die Durchführung aller
Messungen unterliegen danach der Eigenverantwortung der Studenten.
9
Bei experimentellen Diplomarbeiten mit berührungsgefährlichen Spannungen
müssen mindestens zwei Studenten, bzw. ein Aufsichtsführender im Laborbereich
anwesend sein.
10 Mit der Benutzung von Laboreinrichtungen verpflichtet sich der Student bzw. die
Studentin, den Anordnungen der Labormitarbeiter Folge zu leisten. Dies gilt
insbesondere für den Gebrauch von Messgeräten und Prüfeinrichtungen.
Labor Elektronik/Prozessmesstechnik
2
Hochschule Bremerhaven --- IAE
11 Das Essen oder Trinken ist in den Laborräumen nicht gestattet. Leider ist es in der
Vergangenheit vorgekommen, dass durch Getränke elektronische Messgeräte zerstört
wurden.
Auf die Unterlagen zum Labor kann über die Homepage <http://www1.hs---bremerhaven.de/kmueller/> zugegriffen werden. Die Umdrucke müssen zu den einzelnen Laboren
in gedruckter Form vorliegen.
Bremerhaven, September 2005
Kai Müller
<kmueller@hs ---bremerhaven.de>
Tel: (0471) 4823 --- 415
Labor Elektronik/Prozessmesstechnik
3
Hochschule Bremerhaven --- IAE
4
Labor EPM --- Versuch 1
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Versuchsprotokoll
Name
Hochschule Bremerhaven --- IAE
weiß
9
Gezeigt ist die übliche 4-Ring-Kodierung. Erst ab der E48-Reihe wird ein fünfter Ring
zur Kodierung der dritten Stelle benötigt. Zusätzlich zu den angegebenen Farbkennzeichungen kann der Tolranzring rot (=2%), braun (=1%), gold (=5%) oder silber (10%)
ausgeführt sein. Bei fehlendem Toleranzring beträgt die Wertetoleranz 20% vom
Nennwert.
Versuch 1
Teilnehmer:
5
Labor EPM --- Versuch 1
Datum:
Matrikelnummer
1.
1. Ring: 1. Ziffer
2. Ring: 2. Ziffer
2.
3.
4. Ring: Toleranz (etwas abgesetzt
von den ersten 3 Ringen)
3. Ring: Multiplikator (Anzahl der Nullen)
4.
5.
Testat:
1
Dioden
Die Kathode der Dioden ist gewöhnlich durch einen Ring gekennzeichnet.
S
Kondensatoren
Kondensatoren sind als gepolte oder ungepolte Versionen erhältlich. Kondensatoren
mit Kapazitätswerten > 1NF sind in der Regel gepolt (Elektrolyt- oder Tantal-Kondensatoren). Häufig ist der Plus-Pol gekennzeichnet. Das Verpolen dieser Kondensatoren
kann zur Explosion des Kondensators führen!!!
Diodenkennlinie und Gleichrichterschaltungen
Alle für die Versuche benötigten elektronischen Bauteile befinden sich auf Leiterplatten;
die zur Messung notwendigen Anschlüsse sind über 4mm-Buchsen (“Bananen-Buchsen”)
an den Seiten verfügbar. Die Verbindungen lassen sich auf der Rückseite der Leiterplatte
leicht verfolgen.
Die verwendeten Bauelemente sind:
S
S
Widerstände
Der Widerstandswert ist farbkodiert; den Farben werden folgende Ziffern zugeordnet:
schwarz
0
braun
1
rot
2
orange
3
gelb
4
grün
5
blau
6
violett
7
grau
8
1.1
Funktionsprüfung mit Multimeter
Überprüfen Sie die Funktion einer Diode mit einem modernen Multimeter.
Notieren Sie folgende Kenngrößen:
" Flussspannung: ____________________________
" Sperrwiderstand: __________________________
1.2
"
Aufnahme der Kennlinie (Durchlassrichtung) der
Diode BY251
Messen Sie die Durchlasskennlinie einer Leistungsdiode mit folgender Schaltung:
6
Labor EPM --- Versuch 1
A
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Spannungsquelle
(variabel)
Bild 1.1:
1.3
1008
V
7
Labor EPM --- Versuch 1
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Gleichrichterschaltung
Die folgende Schaltung dient zur Erzeugung einer Gleichspannung (DC) aus einer
Wechselspannung (AC). Die Gleichspannung ist allerdings nicht perfekt, sondern besitzt
eine “Welligkeit”, die von den Bauelementen und von der Belastung der Schaltung durch
Verbraucher abhängt.
Schaltung zur Aufnahme der der Kennlinie einer Diode
Spannungsquelle
~
(AC)
Verändern Sie den Strom im Bereich von 0...100mA.
Strom I [mA]
68K
Spannung U [mV]
Bild 1.2:
Gleichrichterschaltung
"
Oszillografieren Sie die Ausgangsspannung der Schaltung. Diskutieren Sie den
Verlauf.
"
Erweitern Sie die Schaltung aus Bild 1.2 mit folgenden Bauelementen (s. Bild 1.3).
D1
Spannungsquelle
~
(AC)
220
R1
68K
C1
10NF
Board 1
Bild 1.3:
"
Zeichnen Sie die Durchlasskennlinie I = f(U).
"
Vergleichen Sie die gemessene Durchlasskennlinie mit den Daten der Diode
BY251 (s. Anhang).
Gleichrichterschaltung
"
Erläutern Sie die Schaltung.
"
Erklären Sie den Verlauf der Spannung für
a)
Geänderte Frequenzen,
b)
Änderung des Lastwiderstands P1.
R2
100K
P1
Board 2
Labor EPM --- Versuch 1
8
Hochschule Bremerhaven --- IAE
9
Labor EPM --- Versuch 2
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Versuch 2
Versuchsprotokoll
Teilnehmer:
Name
Datum:
Matrikelnummer
1.
2.
3.
4.
5.
Testat:
2
Transistorverstärker
Für die Versuchsdurchführung steht folgende Verstärkerschaltung zur Verfügung. Der
Anschluss ¡ ist die Masse, d.h. er bildet das Bezugspotential der Schaltung. Alle
Spannungen werden gegenüber diesem Punkt gemessen. Der Masseanschluss des
Oszilloskops sowie der Minuspol der Spannungs- bzw. Stromquellen sind mit diesem Punkt
zu verbinden. Der Anschluss © kann mit einer konstanten Spannung von +15V verbunden
werden. Durch ein Amperemeter in der Zuleitung zum Anschluss © lässt sich der
Kollektorstrom IC messen.
:::
Die übrigen Anschlüsse haben folgende Funktion:
¢ (UB0):
Spannung zur Einstellung des Basisstroms bzw. des Arbeitspunkts
der Schaltung. In der Zuleitung kann der Basisstrom IB gemessen
werden.
£ (Eingang AC): Eingang für eine Wechselspannungsquelle. Der Kondensator
dient zur Entkopplung des Eingangs von der Arbeitspunkteinstellung
über ¢. Eine angeschlossene Wechselspannungsquelle
(Funktionsgenerator) hat dann keinen Einfluss mehr auf die
Einstellung des Arbeitspunkts.
10
Labor EPM --- Versuch 2
Hochschule Bremerhaven --- IAE
¤ (Ausgang): An diesem Punkt kann die verstärkte Eingangsspannung
gemessen werden.
11
Labor EPM --- Versuch 2
IB [NA]
IC [mA]
Hochschule Bremerhaven --- IAE
B (Stromverstärkung)
Die Schaltung bezeichnet man als “Emitterschaltung mit Stromgegenkopplung”. Der
Emitter ist nicht direkt mit dem Bezugspotential verbunden, sonder über den
Widerstand RE . Der Emitterwiderstand RE ist dabei kleiner als der Kollektorwiderstand RC .
UB 0
+15V
¢
Eingang
(AC)
©
IC
RB
RC
100k8
6,8k8
CB
BC547
0,47NF
IB
Ausgang
UCE
£
¤
RE
1,5k8
¡
"
Gnd
Bild 2.1:
Verstärkerschaltung mit NPN-Bipolartransistor
Alle zur Messung notwendigen Anschlüsse sind über 4mm-Buchsen (“Bananen-Buchsen”)
an den Seiten verfügbar. Die Verbindungen lassen sich auf der Rückseite der Leiterplatte
verfolgen.
2.2
"
B
"
Messen Sie statische Stromverstärkung
Basisstroms
"
Verändern Sie den Strom IB im Bereich von 0...10NA (maximal).
IB [NA]
IC [mA]
für verschiedene Werte des
B (Stromverstärkung)
Transistorverstärker
Die Schaltung gemäß Bild 2.1 soll nun zur Spannungsverstärkung eingesetzt werden.
Stellen Sie einen Kollektorstrom von 1mA ein.
Messung der statischen Stromverstärkung B
2.1
Zeichnen Sie die Stromverstärkung B als Funktion des Kollektorstroms B = f(IC ).
2.2.1
Erklären Sie, warum 1mA ein günstiger Arbeitspunkt ist (Hinweis: Spannung am
Kollektor).
Analyse der Schaltung
Zuvor soll die Verstärkung berechnet werden. Hierzu ist der Transistor durch ein
geeignetes Ersatzschaltbild zu ersetzen. Die Analyse des entstehenden Netzwerks kann mit
den bekannten Methoden (Maschen- und Knotengleichungen) erfolgen. Der Transistor
wird durch das vereinfachte Ersatzschaltbild mit stromgesteuerter Stromquelle ersetzt. Da
nur die Abweichungen vom Arbeitspunkt interessieren (Kleinsignalverhalten), dürfen alle
Punkte mit konstantem Potenzial zusammengefasst werden (in diesem Fall Masse, UB0 und
+15V). Weiterhin sind Kondensatoren für Signale hinreichend hoher Frequenz
wirkungslos. Man erhält die Schaltung in Bild 2.2.
12
Labor EPM --- Versuch 2
Hochschule Bremerhaven --- IAE
IC
IB
rBE
IB rCE
CIBE
U1
.
(1 C)R E
Man erkennt, dass RB keinen Einfluss auf die Spannungsverstärkung hat. Der
Widerstand RB bestimmt jedoch den Eingangswiderstand der Schaltung.
rBE
A :
CIBE
IE = IB + IC
RE
C RC
R
U2
C
U1
RE
(1 C)R E
Wie groß ist die Verstärkung mit den verwendeten Bauelementen?
"
Wie kommt das negative Vorzeichen in (2.7) zustande?
"
Oszillografieren Sie die Ein- Ausgangsspannung der Schaltung. Diskutieren Sie
den Verlauf. Aus Eingangsspannung wählen Sie ein Sinussignal mit einem
Scheitelwert von ca. 1V.
U2
"
Verändern Sie Frequenz, Siganalform (z.B. Dreieckfunktion) und Amplitude.
Erläutern Sie die Ergebnisse.
Verstärkerschaltung mit rCE @ Ö
Der Emitterstrom ist die Summe aus Basis- und Kollektorstrom
I E I B I C I B CI B (1 C)I B .
(2.1)
Aus der linken Masche erhält man
r BEI B R E(1 C)I B U 1 0 .
(2.2)
Auflösen nach IB führt auf
IB U1
.
r BE (1 C)R E
(2.7)
"
Raum für Diagramme:
Bild 2.3:
(2.6)
im wesentlichen durch das Verhältnis der Widerstände bestimmt.
IC
RC
U1
C RC
U .
(1 C)R E 1
Bei dem von uns verwendeten Transistor ist C > 100, d.h. C U 1. Damit wird die
Verstärkung
Verstärkerschaltung mit Transistor-ESB
IB
(2.5)
Setzen wir (2.4) in (2.5) ein, so folgt
U2
U 2 R C IC Bild 2.2:
(2.4)
U 2 R C IC R C C IB .
RC
RE
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Die Spannung U2 hängt nur vom Kollektorstrom ab
RB
U1
13
Labor EPM --- Versuch 2
(2.3)
Der differenzielle Basiswiderstand ist nicht bekannt. Aufgrund der hohen Stromverstärkung C kann er jedoch gegenüber dem Term (1+C)RC vernachlässigt werden
:::
Labor EPM --- Versuch 2
14
Hochschule Bremerhaven --- IAE
15
Labor EPM --- Versuch 3
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Versuch 3
Versuchsprotokoll
Teilnehmer:
Name
Datum:
Matrikelnummer
1.
2.
3.
4.
5.
Testat:
3
Operationsverstärker
Die die in diesem Versuch benötigten Schaltungen sind auf einem Experimentalboard
aufzubauen. Es stehen also keine fertig verdrahteten Schaltungen zur Verfügung, sondern
die jeweilige Schaltung kann durch Bauelemente auf Trägern und Steckbrücken
(“Jumper”) auf einem Rasterfeld erzeugt werden. Es stehen 4 Operationsverstärker zur
Verfügung, die jedoch schon mit den Versorgungsspannungen (±15V) verbunden sind.
Hinweis: Die Werte aller Bauelemente sind beispielhaft angegeben. Berechnen Sie
jeweils die Schaltung mit den von Ihnen gewählten Werten.
Die Widerstände müssen im Bereich von 4,7k8 bis ca. 100k8 liegen.
Werte der Kondensatoren sollten im NF-Bereich gewählt werden.
3.1
Nicht-invertierender Verstärker
(Elektrometerverstärker)
Die folgende Verstärkerschaltung besitzt einen nahezu unendlichen Eingangswiderstand,
belastet also vorhergehende Schaltungen nicht (z.B. zur Messung von EEG, EKG oder
16
Labor EPM --- Versuch 3
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Sensoren mit geringer Strombelastbarkeit). Die Phase wird nicht verändert; allerdings sind
nur Verstärkungen 1 zu verwirklichen.
17
Labor EPM --- Versuch 3
3.2
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Tiefpassfilter
Das folgende Bild zeigt ein aktives Tiefpassfilter 1. Ordnung.
+
u1
---
u2
C = 470nF
R1 = 15k8
Z2
R2 = 10k8
R1= 10k8
--u1
Bild 2.4:
U1
R2 = 10k8
Nicht-invertierender Verstärker
Die (komplexe) Verstärkung ist das Verhältnis der Impedanz in der Rückführung durch die
Impedanz im Eingangszweig (in diesem Fall nur R1). Man erhält
A
Z2
Z
R
1
2
2
.
Z1
R1
R 1 1 jWR2C
(2.8)
(2.9)
Es lassen sich somit nur Verstärkungen verwirklichen, die 1 sind.
"
Wählen Sie zwei Widerstände und berechnen Sie zunächst die Verstärkung.
Bauen Sie die Schaltung auf und messen die Verstärkung mit dem Oszilloskop.
R1 =
R2 =
(2.10)
Für den Betrag der Verstärkung gilt
|A| R2
R1
Damit folgt die Spannungsverstärkung
u
R R2
R
A :
u 2 1
1 1 .
R2
R2
1
U2
Bild 2.5:
Der Eingang ist mit dem positiven Anschluss des Operationsverstärkers verbunden. Damit
arbeitet die Schaltung in Bild 2.4 als nicht-invertierender Verstärker. Da der Ausgang auf
den negativen Anschluss zurückgeführt wird, spricht man von einem Betrieb in
Gegenkopplung. Durch die virtuelle Masse liegt die Eingangsspannung u1 an dem
Widerstand R2. Die Ausgangsspannung u2 liegt an beiden Widerständen. Gleichzeitig
bilden R1 und R2 einen unbelasteten Spannungsteiler
R2
u1 u .
R1 R2 2
+
1
¯1 ÆWR2C É2
.
(2.11)
Die sogenannte Grenzfrequenz
fg 1
2QR 2C
(2.12)
ist die Frequenz, bei der der Betrag der Verstärkung von
A max R2
R1
(2.13)
auf
Aberechnet =
A max
¯2
Agemessen =
abgefallen ist.
(2.14)
18
Labor EPM --- Versuch 3
"
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Wählen Sie Bauelemente aus, berechnen die Verstärkung Amax sowie die
Grenzfrequenz fg . Vergleichen Sie die berechneten Werte mit Messwerten vom
Oszilloskop.
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Z2
jWR2C 1
.
Z1
Æ1 jWR 1C1ÉÆ1 jWR 2C 2É
A
(2.16)
Der Betrag der Verstärkung ist
R1 =
|A| A R2 =
C=
WR 2C 1
¯1 ÆWR1C1É2 ¯1 ÆWR2C2É2
.
(2.17)
Für tiefe Frequenzen WR1C1, WR2C2 T 1 erhält man
Amax, berechnet =
(2.18)
A NF WR 2C1 .
Amax, gemessen =
Als Grenzwert für hohe Frequenzen WR1C1, WR2C2 U 1 entfallen die Wurzeln und es
ergibt sich
fg, berechnet =
fg, gemessen =
3.3
19
Labor EPM --- Versuch 3
WR 2C 1
1
.
WR 1C 2
WR 1C2WR 2C 2
A HF Bandpass
Ein Bandpass kann mit einem OP gebildet werden, der Kondensatoren sowohl in der
Eingangsimpedanz als auch in der Rückführung enthält.
(2.19)
Sowohl für niedrige als auch für hohe Frequenzen geht die Verstärkung gegen null. Das
Maximum der Verstärkung ist für R1 = R2 = R bei dem geometrischen Mittel der
Grenzfrequenzen für den Hochpass
1
2QRC 1
(2.20)
1
2QRC 2
(2.21)
f g, HP und den Tiefpass
C2
C1
R1
Z1
Z2
f g, TP R2
Die Frequenz maximaler Verstärkung ist
--U1
Bild 2.6:
+
f g, max U2
"
C1 =
Die Impedanzen Z1 sowie Z2 wurden für den Tiefpass bzw. den Hochpass bereits
berechnet
Z1 1 jWR 1C 1
,
jWC 1
Z2 R2
.
1 jWR 2C 2
Damit erhält man für die komplexe Verstärkung
(2.15)
1
2
1
.
(2.22)
2
Wählen Sie Bauelemente aus und überprüfen Sie die Funktion des Bandpasses.
Verwenden Sie Funktionsgenerator und Oszilloskop für Ihre Messungen.
R1 = R2 = R =
Bandpass
1
1 1
¯2QRC
¯2QRC
2QR ¯C C
C2 =
fg, HP =
fg, TP =
fg, max =
Labor EPM --- Versuch 3
20
Hochschule Bremerhaven --- IAE
21
Labor EPM --- Versuch 4
Agemessen (bei f = fg, max) =
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Versuch 4
Raum für Berechnungen:
Versuchsprotokoll
Teilnehmer:
Datum:
Name
Matrikelnummer
1.
2.
3.
4.
5.
Testat:
4
Dreieckgenerator (Funktionsgenerator)
Der Funktionsgenerator besteht aus einem Komparator (mitgekoppelter OP) und einem
sogenannten Integrator, der für die Steigung der Flanken verantwortlich ist.
R2 = 15k8
C = 1NF
R1 = 8,2k8
R3 = 10k8
+
uD
---
--u1
Komparator (Schmitt-Trigger)
:::
Bild 2.7:
Dreieckgenerator
+
Integrator
u2
22
Labor EPM --- Versuch 4
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Der Dreieckgenerator besteht aus zwei Schaltungsteilen (Komparator und Integrator), die
sich gegenseitig nicht beeinflussen. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Transistorschaltungen, bei denen eine Belastung der vorangehenden Transistorstufe Auswirkungen auf das
Verhalten der gesamten Schaltung hat.
23
Labor EPM --- Versuch 4
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Der Maschenumlauf (außen) liefert
(2.23)
u 1 u 2 ÆR 1 R 2Éi 0 .
Auflösen nach dem Strom führt auf
Der Komparator ist für die Amplitude der Schwingung verantwortlich; der Integrator formt
aus einer Rechteckspannung die Dreieckfunktion. Die Spannungen des Dreieckgenerators
haben den prinzipiellen Verlauf gemäß Bild 2.8.
i
u1 u2
.
R1 R2
(2.24)
Die linke Maschengleichung lautet
U
u1
u 1 u D R 1i 0
(2.25)
u D u 1 R 1i .
(2.26)
bzw.
u2
t
Nun kann der Strom durch (2.24) ersetzt werden und man erhält
Bild 2.8:
uD u1 Spannungsverlauf beim Dreieckgenerator
Zunächst werden die einzelnen Schaltungsteile erläutert.
4.1
u1 u2
u1
R
1 u 20
R2
R1 = 8,2k8
Bild 2.10:
+
Bild 2.9:
uD
---
u2
Schaltung zur Berechnung der Spannung uD
(2.28)
u20
R2 = 15k8
u1
R1
u .
R2 2
Den Zusammenhang zeigt das Bild 2.10.
Da der negative Anschluss mit Masse verbunden ist, erfolgt die Umschaltung immer dann,
wenn der positive Anschluss die Polarität wechselt (also von + nach --- oder umgekehrt).
Bei angenommenem idealen OPs fließ kein Strom in den OP hinein. Damit vereinfacht sich
die Bestimmung der Spannung uD (Spannung am positiven Anschluss des OP, s. Bild 2.7).
Damit kann zur Berechnung der Spannung uD der OP weggelassen werden.
i
(2.27)
Der Nulldurchgang von uD erfolgt bei
Komparator
Der Komparator verwendet den positiven Anschluss. Der Ausgang ist ebenfalls auf den
positiven Anschluss zurückgekoppelt (= Mitkopplung). Durch die Mitkopplung kann der
Ausgang nur jeweils bei der positiven oder der negativen Maximalspannung liegen. Die
Umschaltung zwischen beiden Spannungen wird durch die Eingangsspannung bewirkt.
R1
R2
R1
Æu u 2É u u .
R1 R2 1
R 1 R 2 1 R 1 R2 2
R1
u
R 2 20
---u20
Ein- und Ausgangsspannung des Komparators
Der Zusammenhang in Bild 2.10 wird Hysterese genannt. Der Umschaltpunkt hängt von
der Vorgeschichte ab.
Komparatoren, bei denen unterschiedliche Schaltpunkte bestehen, heißen
Schmitt-Trigger.
24
Labor EPM --- Versuch 4
4.1.1
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Integrator
4.1.2
Der Integrator ist in folgender Schaltung isoliert gezeichnet.
i
C
R3
---
u1
+
u2
R1
u
R2 1
(2.35)
Die Spannung u1 beträgt in unserer Schaltung etwa ±13,5V. Der Widerstand R1 muss
unbedingt kleiner als R2 gewählt werden! Warum?
C du i
dt
(2.29)
Die Periodendauer T der Schwingung hängt von dem Umschaltpunkt des Komparators
sowie von der Zeitkonstanten
ab. Eine genauere Analyse der Schaltung ergibt
du
C 2
i
dt
(2.30)
u1
R
(2.31)
T 4R 3C
also auch
Das Minus-Zeichen entsteht aufgrund der eingezeichneten Stromrichtung. Die
Gleichungen (2.30) und (2.31) können gleichgesetzt werden
du 2
u
i
1 .
R
dt
R2
f
1
1
.
T
4R 3C R 1
"
R2 =
R3 =
bzw. durch Integration
C=
t
q u (U)dU .
1
(2.34)
0
Der Ausgang ist also das (negative) Integral der Eingangsgröße. Der Faktor RC
(Integrations-Zeitkonstante Ti ) bestimmt die Geschwindigkeit, mit der die Integration
erfolgt.
(2.37)
(2.38)
Wählen Sie Bauelemente aus und berechnen Sie Amplitude und Frequenz.
Überprüfen Sie Ihre Berechnungen durch Messungen mit dem Oszilloskop.
R1 =
(2.33)
R1
R2
und damit die Frequenz
(2.32)
Man erhält
du 2
1 u1
RC
dt
(2.36)
T i R 3C
beschrieben. Aufgrund der virtuellen Masse gilt nach Bild 2.11 sowohl
u2 1
RC
Gesamte Schaltung
u2 Der Zusammenhang zwischen Strom und Spannung am Kondensator wird allgemein durch
C
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Die Amplitude folgt aus den Schaltpunkten des Komparators
Integrator
i
25
Der Integrator erzeugt ein rampenförmiges Signal aufgrund der konstanten Eingangsspannung uR . Dabei erhält man bei positiver Spannung eine negative Steigung der Rampe und
bei negativer Spannung entsprechend eine positive Steigung. Die Ausgangsspannung u2
ist gleichzeitig Eingangsspannung für den Komparator. Sobald u2 die Schaltschwelle des
Komparators überschreitet, erfolgt das Umschalten des Komparators und der Integrator
“läuft” in die jeweils andere Richtung.
i
Bild 2.11:
Labor EPM --- Versuch 4
Amplitudeberechnet =
Amplitudegemessen =
fberechnet =
fgemessen =
Labor EPM --- Versuch 4
26
Hochschule Bremerhaven --- IAE
27
Labor EPM --- Versuch 5
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Versuch 5
Versuchsprotokoll
Teilnehmer:
Name
Datum:
Matrikelnummer
1.
2.
3.
4.
5.
Testat ACHTUNG: Abgabe der Schaltpläne erforderlich! *
"
* Tragen Sie im Title-Block (s. Text) der Schaltung
Ihren Namen ein. Die funktionierende Schaltung mit
Ihrem Namen gilt als Nachweis der erfolgreichen
Teilnahme.
5
Einführung in Elektronik-CAD (ECAD)
Die Entwicklung elektronischer Schaltungen ist ohne ECAD heute undenkbar. Alle
Schritte von der Idee bis zur fertigen elektronisches Leiterplatte wird mit dem Computer
begleitet. In Verbindung mit dem Internet hat der Entwickler Zugriff auf die Daten von
ca. 12 Millionen elektronischer Bauteile.
Der Einsatz von ECAD-Werkzeugen hat den Entwurf elektronischer Schaltungen
revolutioniert. Sowohl Prototypen als auch die Produktion neuer elektronischer Geräte
kann durch ECAD nun in sehr kurzer Zeit erfolgen. Bereits in der Entwurfsphase lassen
sich Fehler mit Hilfe der Simulation finden.
:::
Der CAD-Prozess vollzieht sich in den Schritten in Bild 2.12.
28
Labor EPM --- Versuch 5
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Bild 2.12:
Schaltplan
(schematic diagram)
2.
Simulation
3.
Entflechtung
(PCB Layout)
4.
Prototyp
5.
Serienfertigung
29
Hochschule Bremerhaven --- IAE
bliothek verwendet werden. Fehlende Bauelemente lassen sich über das Internet (während
der Übung nicht verfügbar) in die Datenbank einfügen.
Idee
1.
Labor EPM --- Versuch 5
Multisim,
Saber,
OrCad,
Cadence
Entwurfsprozess
Die einzelnen Schritte des Entwurfsprozesses werden in der Regel nicht geradlinig
durchlaufen. Vielmehr verläuft der Prozess iterativ, wenn in einem Schritt ein Fehler
auftritt. Dann muss zu einem früheren Entwurfsschritt zurückgekehrt werden. Je mehr
Stufen man zurückgeht um den Fehler zu korrigieren, desto teurer wird der gesamt Entwurf
(abgesehen vom Zeitverlust).
Besondere Bedeutung haben deshalb die ersten beiden Stufen, die mit der CAD-Software
Multisimt bearbeitet werden. Multisim ist Marktführer in den USA im Bereich ECAD
und bietet Schnittstellen zu Layout-Programmen, damit die Daten (=Netzliste) in weiteren
Schritten der Entwurfskette übernommen werden können.
5.1
Bild 2.13:
Die Bedienoberfläche von Multisim 7 zeigt Bild 2.13. Da das Aussehen konfigurierbar ist,
kann das Aussehen von Multisim variieren. Die prinzipielle Anordnung der
Bedienoberfläche bleibt jedoch bei allen Konfigurationen erhalten.
S
Am oberen Rand befinden sich die Menüleiste, über die Multisim gesteuert wird sowie
die Schaltflächen, die häufig benötigte Befehle leichter zugänglich macht.
S
Darunter bzw. häufig auf der linken Seite können auf die Bauelemente aus der
Bibliothek zugegriffen werden.
Die blauen Felder kennzeichnen “virtuelle” Bauelemente, die grau unterlegten Felder
enthalten physikalisch existierende Bauelemente. Die Daten der virtuellen Bauelemente können frei verändert werden. Sie eignen sich also ganz besonders in der ersten
ECAD-Software Multisim
Multisim ermöglicht die grafische Eingabe von Schaltungen, die Simulation und die
Erzeugung von Modellen für analoge (Spice) und digitale (VHDL) Bauelemente. Die
Modellierung der gebräuchlichen Bauelement hat der Hersteller Electronics Workbencht
bereits übernommen. Diese Bauelemente können aus der mitgelieferten Bauelemente-Bi-
Multisim 7
30
Labor EPM --- Versuch 5
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPM --- Versuch 5
31
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Entwurfsphase, wenn noch nicht feststeht, welche Bauelemente eingesetzt werden.
Man wählt süäter dann diejenigen Bauelemente aus, die den virtuelle Bauelementen
möglichst gut entsprechen.
S
Programme\Multisim7\Titleblocks
S
Auswählen iae.tb7 ---> ÷ffnen
Am rechten Rand sind “Messinstrumente” (Multimeter, Oszilloskope, Funktionsgenerator etc.) verfügbar, die für Anzeige der Ergebnisse einer Simulation benötigt werden.
Mit Multisim lässt sich also ähnlich arbeiten wie mit den aus dem Labor bekannten
Messinstrumenten.
S
Platzieren Sie den “Title Block” in der unteren rechten Ecke.
S
Mit rechter Maustaste auswählen ---> Modify Title Block Data... auswählen.
S
Tragen Sie hinter Title: Transistorverstärker ein.
S
Die zentrale Fläche dient zum Zeichnen des Schaltplans und zum Anschluss der
Messinstrumente.
S
Tragen Sie hinter Description: alle Namen der Gruppe ein.
S
Klicken Sie auf OK.
S
Der untere Rand wird gewöhnlich nicht verwendet. Wie in Bild 2.13 gezeigt, kann hier
jedoch eine Tabelle der verwendeten Bauelementen eingeblendet werden.
S
Speichern Sie die Schaltung unter dem Namen TrVerst ab.
S
Gelegentliches Betätigen der “Speichern”-Schaltfläche (Disketten-Symbol) schützt
vor Datenverlust.
S
Wählen Sie aus der “virtuellen” Bauelemente-Bibliothek (blaue Kästchen links) alle
Bauelemente der Schaltung aus und platzieren Sie diese auf der Zeichnung.
S
Verbinden Sie die Bauelemente. Verbinden (wiring) erfolgt durch Anklicken der zu
verbindenden Anschlüsse von Bauelementen.
S
Der Funktionsgenerator (Wechselspannungsquelle) findet sich in der Bauelemente-Bibliothek unter dem Namen AC Voltage Source.
S
Vergessen Sie nicht gelegentliches Speichern.
S
Platzieren Sie aus der rechten Leiste ein Zweikanal-Oszilloskop (Oscilloscope) und
verbinden Sie die Eingänge mit Eingang (¡) und Ausgang (©) der Schaltung. Eine
Masse-Verbindung ist nicht erforderlich (erfolgt automatisch).
S
Simulieren (Schalter in der oberen Schaltfläche) Sie de Schaltung mit einem beliebigen
Wert für R4. Ändern Sie R4, bis sie ein sauberes Ausgangssignal erhalten.
S
Sie können keine Werte ändern, wenn der Simulator läuft. Schalten Sie zuvor den
Simulator (Schalter-Symbol) wieder aus.
S
5.2
Entwurf eines Transistorverstärkers mit Multisim
Der folgende Transistorverstärker soll mit Multisim eingegeben und simuliert werden.
Dabei ist der optimale Widerstand R4 durch Simulation zu ermitteln.
15V DC
R3 = 47k8
R2 = 6.8k8
©
C1 = 100nF
¡
~
Q1
1kHz
1V
Scheitelwert
R1 = 1.5k8
R4 = ?
R4 = ____________________ 8 .
Bild 2.14:
Transistorverstärker
" Durch Simulation ist derjenige Widerstand R4 zu ermitteln, der ein unverzerrtes
Ausgangssignal (Anschluss ©) erzeugt.
Zum Eingeben der Schaltung gehen Sie wie folgt vor:
S
Starten Sie Multisim
S
Place -> Title Block...
S
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer ersten Schaltung!
5.3
Ermittlung der Grenzfrequenz für ein Tiefpassfilter
Für die folgenden Tiefpass 4. Ordnung (Bild 2.15) soll mit Multisim die Grenzfrequenz
ermittelt werden (im Simulator).
32
Labor EPM --- Versuch 5
39k
Hochschule Bremerhaven --- IAE
©
¡
~
39k
150k
47n
4.7n
56k
---
100k
---
+
100n
¢
Versuchsprotokoll
+
Teilnehmer:
Datum:
Name
Bild 2.15:
"
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Versuch 6
56k
10n
33
Labor EPM --- Versuch 6
Matrikelnummer
1.
Tiefpassfilter 4. Ordnung
2.
Ermitteln Sie durch Simulation die Grenzfrequenz der Tiefpassschaltung aus
Bild 2.15.
3.
Gehen Sie dabei wie in Abschnitt 5.2 vor. Unterschiede zur Transistorschaltung:
4.
S
Speichern Sie die Schaltung unter dem Namen “OpAmp”.
S
Füllen Sie den Title-Block entsprechend aus.
5.
S
Schließen Sie zur Analyse der Schaltung ein Vierkanal-Oszilloskop (4 Channel
Oscilloscope) an den Anschlüssen ¡, © und ¢ an.
Testat
S
Verändern Sie die Frequenz der Wechselspannungsquelle, bis Sie einen Abfall der
Ausgangsamplitude um ---3dB (1 ¯2) feststellen.
ACHTUNG:
6
fg = ____________________ Hz
Ô = ____________________ Grad (Phasenwinkel bei der Grenzfrequenz fg ).
Erst nach Abnahme der Schaltung
durch Herrn Stross oder mich gilt
das Labor als bestanden!
Digitale Schaltungen
Der überwiegende Anteil elektronischer Schaltungen ist heute digital. Die digitale
Signalverarbeitung arbeitet bei beliebiger Komplexität fehlerfrei und lässt sich leicht an
unterschiedliche Aufgaben anpassen (Mikrocontroller, FPGAs, etc.). Der Einsatz von
Digitaltechnik (auch bei programmierbaren Bauelementen) erfordert Kenntnisse in
boolscher Logik.
Im Rahmen dieses Labors soll eine Aufgabe mit Gatterschaltungen in minimaler Form
(DNF und KNF) gelöst werden. Nach der Minimierung der logischen Funktionen kann die
Schaltung durch Verbinden von Gattern verwirklicht werden. Hierzu stehen genug
Gatterfunktionen (AND, OR, NAND, NOR) und Verbindungsleitungen zur Verfügung.
6.1
:::
Bargraph
Eine Bargraph-Anzeige wird zur quasi-analogen Darstellung digitaler Zahlen eingesetzt.
Eine solche Anzeige für 3-Bit-Zahlen soll in minimaler Form (in disjunktiver Normalform
34
Labor EPM --- Versuch 6
Hochschule Bremerhaven --- IAE
bzw. konjunktiver Normalform) verwirklicht werden. Die Ausgabe erfolgt mit LEDs (Light
Emitting Diode), die unmittelbar von den Ausgängen einiger Gatter angesteuert werden
können. Der Zusammenhang zwischen Ansteuerung der LEDs und der dualen Zahl zeigt
Bild 2.16.
Eingänge
Anzeige
x2
x1
x0
0
0
0
0
0
1
0
1
0
0
1
1
1
0
0
1
0
1
1
1
0
1
1
1
Bild 2.16:
Null y1
y2
y3
y4
y5
y6
y7
Bargraph für 3 Bit
Jeder leuchtenden LED wird der logische Wert ’1’ zugeordnet.
"
Tragen Sie die entsprechenden Nullen und Einsen in das Karnaugh-Diagramm ein
(je ein Diagramm für jede Ausgangsgröße).
"
Wählen Sie die DNF oder die KNF (wann ist was günstiger?).
"
Kennzeichnen Sie die Gebiete, die Sie zu einem Minterm oder Maxterm
zusammenfassen.
"
Geben Sie die minimale boolsche Gleichung für den jeweiligen Ausgang an.
"
Wenden Sie ggf. das DeMorgansche Theorem an, um möglichst einfache
Gleichungen zu erhalten oder vorhandene Gatter möglichst gut auszunutzen.
35
Labor EPM --- Versuch 6
x1 x0
00
x
2
10
11
01
0
1
x0 = 1
x1 = 1
Null =
Bild 2.17:
Karnaugh-Diagramm für Null
x1 x0
00
x2
10
11
01
0
1
x0 = 1
x1 = 1
y1 =
Bild 2.18:
Karnaugh-Diagramm für y1
Hochschule Bremerhaven --- IAE
36
Labor EPM --- Versuch 6
x1 x0
00
x
2
10
11
01
Hochschule Bremerhaven --- IAE
x1 x0
00
x
2
0
0
1
1
x0 = 1
x1 = 1
x1 x0
00
10
11
01
Bild 2.21:
01
Karnaugh-Diagramm für y4
x1 x0
00
x2
0
0
1
1
x0 = 1
x1 = 1
y3 =
Bild 2.20:
11
y4 =
Karnaugh-Diagramm für y2
x2
10
x0 = 1
x1 = 1
y2 =
Bild 2.19:
37
Labor EPM --- Versuch 6
Karnaugh-Diagramm für y3
10
11
01
x0 = 1
x1 = 1
y5 =
Bild 2.22:
Karnaugh-Diagramm für y5
Hochschule Bremerhaven --- IAE
38
Labor EPM --- Versuch 6
x1 x0
00
x
2
10
11
Hochschule Bremerhaven --- IAE
01
0
1
x0 = 1
x1 = 1
y6 =
Bild 2.23:
Karnaugh-Diagramm für y6
x1 x0
00
x2
10
11
01
0
1
x0 = 1
x1 = 1
y7 =
Bild 2.24:
"
Karnaugh-Diagramm für y7
Bauen Sie die Schaltung auf und überprüfen Sie die Funktion.
Die Eingangsgrößen liefern Schalter. Es stehen jeweils die Signale xk sowie die
inversen Signale xk zur Verfügung.
Die Ausgänge sind mit LEDs zu verbinden.
Notizen:
:::
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