Artikel von museum.de von 09/2013

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„Unscheinbare Objekte zum Sprechen
bringen“
Die neue Dauerausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Autor: Tim Tolsdorff
Fotografin: Ute Freund
Die Szenerie könnte einem Roman von Theodor Fontane entstammen: Die Sonne schickt ihre Strahlen von einem kobaltblauen Himmel auf die märkische Landschaft hinab. Der sommerlich
warme Westwind schüttelt das Schilf am Ufer des Schwedtsees
und treibt kräuselnde Wellen über die Wasserfläche. Eine ländliche Idylle - ragte nicht nahe dem Ufer eine meterhohe Mauer auf, duckte sich nicht daneben ein Haus unter einen großen
Schornstein. Die Bauten wecken beunruhigende Assoziationen,
verweisen auf die dunkle Geschichte des Ortes. Von 1939 bis
1945 betrieb die SS hier, nahe dem Luftkurort Fürstenberg an
der Havel, mit dem KZ Ravensbrück das größte Frauenlager auf
Ehemalige Kommandatur
Reichsgebiet. Hinter der Mauer waren Hunderttausende interniert. In einem 1943 errichteten Krematorium wurden die Leichen der im Lager an den katastrophalen Existenzbedingungen
gestorbenen oder ermordeten Häftlinge verbrannt, bevor man
ihre Asche in Massengräbern verscharrte.
Heute befindet sich auf dem ehemaligen Lagergelände die
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Nach rund dreijähriger
Vorbereitungszeit wurde am 21. April 2013 anlässlich des 68.
Jahrestages der Befreiung in der ehemaligen KZ-Kommandantur eine neue Hauptausstellung eröffnet. Auf zwei Geschossen
und rund 900 Quadratmetern Fläche beleuchtet die Ausstellung
mit dem Titel „Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück –
Geschichte und Erinnerung“ die Geschichte des KZ-Komplexes
in allen Facetten. Zuvor musste die denkmalgerechte Sanierung
des SS-Verwaltungsgebäudes abgeschlossen werden. Nach den
Dauerausstellungen über das weibliche (2004) und das männliche SS-Personal (2010) sowie über den Zellenbau (2006) verfügt
die Gedenkstätte Ravensbrück mit der Hauptausstellung nun
über ein museales Zentrum, das vor allem den Frauen, Männern
und Kindern aus ganz Europa gewidmet ist, die im KZ Ravensbrück inhaftiert waren.
„Seit den beiden Dauerausstellungen von 1994/95 hat
die
Ravensbrück-Forschung
enorme Fortschritte gemacht“,
sagt die Gedenkstättenleiterin Dr. Insa Eschebach. „Es ist
eine große Herausforderung
und Chance, diese neuen Erkenntnisse in einer Ausstellung
umsetzen zu dürfen.“ Die Gedenkstätte verfüge heute über
mehr Quellen als je zuvor. Außerdem seien die Stimmen der
Überlebenden ausführlich in
der neuen Ausstellung präsent.
„So zahlreich waren die Erinnerungen ehemaliger Häftlinge in der Gedenkstätte bislang
nicht zu hören“, so Eschebach.
Mit der 2011 vollzogenen Verlagerung von Archiv, Depot,
Bibliothek und Verwaltung in
neue Räumlichkeiten in den
ehemaligen SS-Garagen hatte
die Stiftung Brandenburgische
Gedenkstätten die Voraussetzungen geschaffen, um in einem weithin original erhaltenem
Gebäude eine gegenüber den früheren Präsentationen wesentlich größere Dauerausstellung einzurichten.
In insgesamt 13 Abschnitten thematisiert die Ausstellung nicht
nur die Geschichte des Frauen-KZ Ravensbrück, sondern auch
die Geschichte des ab 1941 eingerichteten Männerlagers, des
„Jugendschutzlagers“ Uckermark sowie der zwischen 1942 und
1945 hinzugekommenen zahlreichen Außenlager, welche für
die Einbindung Ravensbrücks in die NS-Rüstungsindustrie, für
Zwangsarbeit und Ausbeutung stehen. Besucher erfahren De-
tails über den Lageralltag und die Häftlingsgesellschaft, über die
bewegenden Schicksale von Kindern und Jugendlichen. Auch
die wohl düstersten Kapitel in der Geschichte des Ortes - Mord,
Massensterben und die im Krankenrevier vorgenommenen medizinischen Experimente - werden detailliert dokumentiert.
Zudem werden sowohl die Befreiung als auch die Nachgeschichte von Ravensbrück als Ort des Gedenkens und der Erinnerung
beleuchtet.
Eine große Herausforderung stellte die Planung der neuen Ausstellung für das von Alyn Beßmann geleitete Ausstellungsteam
dar. Koordiniert werden musste die Arbeit von Historikern, Architekten, Kommunikationsdesignern, Illustratoren und Technikern. Die Ausstellungsgestaltung erfolgte durch das Hamburger
Büro „graphische werkstätten feldstraße“. Die dort tätige Kommunikationsdesignerin Ika Gerrard beschreibt die Arbeit in Ravensbrück als Balanceakt, da man eine Ausstellung, die primär
an die Opfer des Konzentrationslagers erinnern sollte, in einem
Tätergebäude realisieren musste. Am Kommandantengebäude
als „erstem Exponat“ hätten sie und ihre Kollegen sich bei der
Gestaltung der Ausstellung durchaus gerieben.
Unter der Brutalität und Menschenverachtung der SS und ihres Gefolges litten insgesamt rund 120.000 im KZ Ravensbrück
inhaftierte Frauen. Sie waren aus unterschiedlichen Gründen
festgenommen worden und zumeist ohne Gerichtsurteil in Haft.
In den Baracken des Lagers drängten sich Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten aus über 30 Ländern. Viele hatten
Widerstand gegen das NS-Regime im Deutschen Reich geleistet
oder gegen die deutschen Besetzer ihres Landes revoltiert. Jüdinnen sowie Roma und Sinti wurden aus rassistischen Gründen
verfolgt, gesellschaftliche Außenseiter als „asozial“ oder „kriminell“ stigmatisiert und ins KZ eingeliefert. Zu den Häftlingen
zählten auch mehr als 800 Kinder und Jugendliche; sogar Säuglinge wurden mit ihren Müttern eingeliefert. Ab April 1941 gehörte zum KZ Ravensbrück auch ein Männerlager mit insgesamt
20.000 Häftlingen.
Mehr als 1.500 Exponate werden im Rahmen der Ausstellung
gezeigt, darunter sind Gegenstände, Berichte, Dokumente und
Häftlingszeichnungen. Der Umfang dieser Sammlung ist ein Beleg dafür, dass den Erinnerungen der Verfolgten und ihren unterschiedlichen Perspektiven eine zentrale Bedeutung zukommt.
Viele originale Objekte entstammen dem Besitz von Überlebenden aus aller Welt, wie zum Beispiel die Nagelschere der Luxemburger Kommunistin Yvonne Useldinger, die sie mit ihren
Mithäftlingen teilte. Viele Exponate wurden der Gedenkstätte
eigens für die neue Hauptausstellung zur Verfügung gestellt,
wie zum Beispiel ein Kissen, das die 1943 nach Ravensbrück
verschleppte Luxemburgerin Leonie Schammel aus Ihrer Häftlingsjacke und Häftlingsnummer genäht hat. Hinzu kommen
zahlreiche Fotos und Dokumente, die aus privaten Sammlungen und öffentlichen Archiven in aller Welt zusammengetragen
wurden. Darunter befinden sich auch kürzlich entdeckte Fotos,
die unmittelbar nach der Befreiung des Lagers im Sommer 1945
aufgenommen wurden und erstmals öffentlich gezeigt werden.
Unterstützt wird die Darstellung von zahlreichen Medienstationen, wo vor allem Überlebende in Wort und Bild von ihren
Erfahrungen und Erinnerungen berichten.
Die Tatsache, dass in der Ausstellung viele Exponate unterschiedlichster Dimensionen zu sehen sind, beschreibt Ika Gerrard als
„konservatorische Herausforderung“. Die Aufgabe, zahlreiche
Vitrinen in unterschiedlichen Größen und Formen herzustellen,
übernahm das Unternehmen Frerichs Glas mit seiner Marke
creaspace. „Der große Anspruch bei diesem Projekt bestand
darin, zum Schutz der Exponate spezielle Gläser mit UV-Schutz
und speziellem Lichtschutz einzubauen“, sagt Jörg Lensch, bei
Frerichs Glas als Produktmanager für die Ravensbrück-Ausstellung zuständig. „Denn Licht kann die Exponate zerstören.“ Aus
diesem Grund habe man laminiertes Glas verwendet, bei dem
zwischen zwei Glasschichten eine spezielle Schutzfolie verklebt
wird. Dabei musste aus Gründen der Qualitätssicherung unbedingt vermieden werden, Luftblasen zu erzeugen. Eine Herausforderung, erst recht unter den gegebenen Umständen. „Wir
mussten dieses Projekt in kurzer Zeit realisieren“, sagt Lensch.
Der Aufwand, die Exponate sprichwörtlich ins richtige Licht zu
rücken, hat sich gelohnt. Die Lichtplanerin Frau Zolghadri hat
wesentlich dazu beigetragen. Mehr und mehr Besucher finden
heute den Weg zur gut 80 Kilometer nördlich von Berlin gelegenen Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Ihre Gesichter
geben Auskunft über die Wirkung der neuen Dauerausstellung.
Betroffenheit, Erstaunen und Verwunderung sind nur einige der
Gemütslagen, die sich in den Mienen der Menschen widerspiegeln - etwa wenn sie vor der Vitrine stehen, die einen winzigen
Lippenstift birgt. Das Schminkutensil, im Alltag vieler Frauen Teil
der kosmetischen Grundausstattung, konnte im KZ den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Die Insassinnen
nutzten es, um sich vor den gefürchteten Selektionen die Wangen zu röten. Auf diese Weise zauberten sie ein wenig Leben in
ihre grauen und eingefallenen Gesichter - und erweckten den
Anschein vorhandener Arbeitskraft. „Wir wollten zunächst unscheinbare Objekte zum Sprechen bringen“, sagt Gedenkstättenleiterin Insa Eschebach. Dieses Ziel hat man in Ravensbrück
erreicht.
Schamottemarken und Urnendeckel aus dem KZ Ravensbrück
Diese Urnendeckel (im Hintergrund) wurden 1989 auf dem Fürstenberger Friedhof entdeckt, wo Häftlinge eingeäschert wurden, die im KZ
gestorben waren. Eingeprägt sind die Namen der Toten, ihre Geburtsund Todesdaten sowie die Nummer einer Schamottemarke. Mindestens
20 der eingeprägten Namen gehören zu Polinnen, die in Ravensbrück
hingerichtet worden waren. Nach dem Feuerbestattungsgesetz mussten den Leichen bei der Einäscherung nummerierte Schamottemarken
beigegeben werden, um später eine eindeutige Zuordnung der Asche
sicherzustellen. In den Krematorien der KZ wurden die Urnen jedoch,
bevor sie an die Angehörigen verschickt wurden, wahllos mit Asche
und einer beliebigen Schamottemarke gefüllt.
„Szczasny Novy Rok – Docteur Zdenka“ (Frohes Neues Jahr,
Doktor Zdenka)
Dieses Leporello fertigte die französische Krankenschwester Violette Rougier-Lecoq am 1. Januar 1944 für die tschechische Häft`
lingsärztin Zdenka Nedvédová-Nejedlá.
Neben Szenen aus dem Arbeitsalltag im Revier sind auf der Rückseite eine Häftlingsärztin bei der Krankenversorgung und der
SS-Arzt Treite dargestellt, der auf einem Tisch sitzt, während vor
ihm Frauen zur Untersuchung antreten.
Koffer von Cölestine Hübner, undatiert
Mit diesem Koffer kehrte Cölestine Hübner am 20. Juli 1945 in
ihre Heimatstadt Wien zurück. 1941 war die Hilfsarbeiterin wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt worden, 1942 wurde sie in das KZ Ravensbrück eingewiesen. Der Koffer stammte
möglicherweise aus der Effektenkammer des Lagers.
Babyhemd von Sylvia van Otten, vor 1945
Conny van Otten-Snijders brachte am 29. Januar 1945 im KZ
Ravensbrück ihre Tochter Sylvia zur Welt. Mithäftlinge beschafften dieses Hemd vermutlich aus der Effektenkammer. Sylvia van
Otten wurde nur vier Wochen alt. Ihre Mutter nahm das Hemd
ihres verstorbenen Kindes mit in die Freiheit und hütete es jahrzehntelang als eine Kostbarkeit.
Ordenskreuz von Schwester Marcelle Baverez, vor 1923
Dieses Kreuz wurde der Nonne Marcelle Baverez bei ihrer Ankunft im KZ Ravensbrück abgenommen und später durch eine
andere Schwester ins Lager geschmuggelt. Mit diesem Kreuz
legte Sr. Felixina Armbruster am 16. März 1944 heimlich die
ewigen Gelübde ab. Sie bekräftigte damit ihre Bindung an Gott
und den Orden der „Schwestern vom göttlichen Erlöser“.
Schachspiel von Doris Maase, um 1940
Das Schachspiel mit einem Spielfeld und einem Etui aus Kunstleder für die Steckfiguren fertigte die Ärztin und Kommunistin
Doris Maase an. Sie war von Mai 1939 bis Juni 1941 im KZ Ravensbrück inhaftiert. Sie stiftete das Schachspiel 1959 der Gedenkstätte für das erste Lagermuseum.
Ring von Rosa Jochmann, nach 1945 (Reproduktion)
Der Ring symbolisiert die enge Verbundenheit zwischen Cilly
Helten und Rosa Jochmann, die ihn nach dem Krieg anfertigen
ließ. Er trägt die Haftnummern der beiden Freundinnen aus dem
KZ Ravensbrück und den roten Winkel der politischen Häftlinge.
Der aus einem Zahnbürstenstiel geschnitzte Elefant war das Geschenk einer polnischen Gefangenen im Lager.
Tote im befreiten KZ Ravensbrück, April 1945
Diese Fotos stammen aus den Akten zu dem französischen
Prozess gegen den Lagerkommandanten Fritz Suhren und den
Arbeitseinsatzführer Hans Pflaum; das Verfahren fand 1950 in
Rastatt statt. Die Befreier machten Fotos von Leichen männlicher
und weiblicher Häftlinge, die sie im Lager vorfanden. Auf der
Rückseite der Stele finden sich die übersetzten Abschriften der
Bildrückseiten.
Gefäß, in dem polnische Kriegsgefangene Nachrichten
von Häftlingen aus dem KZ Ravensbrück vergruben, 1943
1943 gelang es polnischen Frauen, Kontakt zu polnischen
Kriegsgefangenen aus einem Lager in Neubrandenburg aufzunehmen. In Briefen schilderten sie ihre Haftbedingungen und
berichteten von Menschenversuchen und Erschießungen im KZ
Ravensbrück. Die Kriegsgefangenen vergruben dieses Glas mit
den geheimen Mitteilungen. 1975 wurden es wieder aufgefunden. Das Original befindet sich in der Gedenkstätte Auschwitz,
die der Gedenkstätte Ravensbrück aber die Reproduktion der
Exponate erlaubte.
Radiosender, um 1943
Viele Angehörige des norwegischen Widerstands hielten per
Funk Kontakt untereinander und zur Exil-Regierung in London.
Im Herbst 1941 beschlagnahmten die deutschen Besatzer alle
Radios. Meldungen des britischen Rundfunks wurden daraufhin
durch illegale Zeitungen verbreitet – eine Form des Widerstands,
in der viele Frauen aktiv waren.
Bibel von Gertrud Pötzinger,
herausgegeben in Elberfeld 1920
Die Häftlinge durften im Lager keine Bibel besitzen. Um 1942
entdeckten einige Zeuginnen Jehovas im Altpapier für die Heizungsanlage eine Bibelausgabe. „Wir zerteilten sie. Jede erhielt
zwei oder drei Seiten, die dann immer wieder weitergegeben
wurden“, berichtete Gertrud Pötzinger über das heimliche Bibelstudium mit ihren Glaubensschwestern.
Entstehung und Entwicklung des KZ Ravensbrück
Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler begann
im Januar 1933 die nationalsozialistische Diktatur. Politische
Gegner wurden in Gefängnissen und eilig errichteten Lagern
inhaftiert. Zunehmend verfolgten die Nationalsozialisten auch
Menschen, die sie aus der rassenideologisch definierten „Volksgemeinschaft“ ausgrenzten.
Bereits 1933 entstanden erste „Frauen-Schutzhaftlager“. Die
vorhandenen Haftstätten reichten bald nicht mehr aus. Im Mai
1939 wurde nahe der Stadt Fürstenberg das KZ Ravensbrück als
zentrales Frauen-Konzentrationslager des NS-Regimes eröffnet.
Nach Kriegsbeginn ließ die SS das Lager stetig vergrößern, da
nun zahlreiche Frauen aus den besetzten Ländern eingewiesen
wurden. Ab 1942 wurden über 40 Außenlager errichtet, viele
für Zwecke der Kriegswirtschaft. Der erste Raum der Ausstellung
beherbergt unter anderem dieses Lagermodell. Eine digitale Fotoschau visualisiert die Entwicklung des Lagers bis 1945 und die
Umwandlung in eine Gedenkstätte ab 1959.
Zahnbürsten, vor 1945
Manche Häftlinge durften ihre Zahnbürsten bei der Einlieferung
behalten, andere konnten sich eine von Verwandten schicken
lassen oder in der Lagerkantine kaufen. Nicht nur für die Körperpflege, auch als Tauschobjekte waren Zahnbürsten von Bedeutung. Aus den bunten Kunststoffstielen schnitzten Häftlinge
kleine Kunstobjekte.
Lebensmittelpaket des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), um 1944
Das Rote Kreuz schickte Kriegsgefangenen Fleisch- und Gemüsekonserven, Kekse und Zigaretten. 1943 genehmigte die SS zunächst Paketlieferungen an namentlich bekannte KZ-Häftlinge,
später auch Sammellieferungen. Die SS hortete und plünderte
viele Pakete. Bei der Räumung des Lagers erhielten zahlreiche
Häftlinge ein Rot-Kreuz-Paket als Wegzehrung.
Die SS im KZ Ravensbrück
Der Kommandanturstab des KZ Ravensbrück war in sechs Abteilungen gegliedert: An der Spitze stand der Kommandant.
Bis zu 90 SS-Angehörige waren in der Verwaltung tätig. Die
Zahl der SS-Aufseherinnen und der SS-Wachmänner wuchs mit
der dramatischen Zunahme der Inhaftierungen. 1939 waren
55 Aufseherinnen in Ravensbrück angestellt, von denen einige
bereits im KZ Lichtenburg gearbeitet hatten. Im Januar 1945
bewachten mehr als 500 Aufseherinnen die weiblichen Häftlinge im KZ Ravensbrück und seinen Außenlagern. Von 1942 bis
Herbst 1944 diente Ravensbrück als zentrale Ausbildungsstätte
für Aufseherinnen, von denen die meisten nach kurzer Zeit in
Außenlager versetzt wurden.
Für die Bewachung der weiblichen Häftlinge wurden bereits
1939 abgerichtete Hunde eingesetzt, im Männerlager erst ab
1942. Die Wachmannschaft wuchs von zunächst 250 auf rund
1.000 Männer im Jahr 1945 an.
Nummernbuch des Männerlagers Ravensbrück, 1941–45
In dieses Nummernbuch ließ die SS 13.490 Gefangene mit Haftart,
Namen und Geburtsdatum eintragen. In der Spalte „Bemerkungen” sind Überstellungen in andere Lager oder Todesfälle verzeichnet. In zusätzlichen Listen finden sich weitere 6.519 Namen. Dem
Lagerschreiber Józef Kwietniewski gelang es bei der Räumung, die
Hefte aus dem KZ zu schmuggeln.
Vormontage von Schlosskästen durch qualifiziertes
Personal.
Eine Tischvitrine wird montiert. Dazu gehört das Einlegen des Bodens.
Details erfordern genaues Hinsehen. Man möchte
ganz nah ran, muss aber leider Abstand wahren.
Nicht immer kann Begreifen durch Anfassen entstehen. Wir helfen, damit es trotdem gelingt. Mit unseren Produkten – ob Systemvitrine oder maßgeschneiderte Individuallösung – finden wir gemeinsam den
richtigen Weg für Ihr Ausstellungsprojekt.
creaspace
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