Kerncurriculum Elektrotechnik

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Kerncurriculum Elektrotechnik
Das Kerncurriculum wird von den Mitgliedern der Fachkommission Elektrotechnik als Transfereinheit zwischen den Diplomstudiengängen Elektrotechnik der vier beteiligten
Hochschulen (Uni Hannover, FH Ingolstadt, FH Aachen, TU Ilmenau) entwickelt. Es besteht aus 12 Referenzmodulen, mit deren Hilfe die Anerkennung von Studienleistungen erleichtert wird.
Ausgangspunkt für diesen neutralen Modulkatalog ist die Frage, welche Fächer ein/e Absolvent/in im Studium mindestens belegt haben sollte. Diesem Ansatz folgend werden die wichtigsten Module und Inhalte aufgeführt. Es wird nicht der Anspruch erhoben ein vollständiges Curriculum abzubilden. Je nach Hochschultyp und -ausrichtung gibt
es Unterschiede im Curriculum, die im Einzelfall zu prüfen sind.
Die ersten beiden Module dienen als exemplarische Referenzmodule. Zurzeit werden hierfür die entsprechenden Inhalte an den einzelnen Hochschulen beschrieben.
Modultitel
Grundlagen der Elektrotechnik
Inhaltsbeschreibung
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Elektrostatik
Magnetisches Feld
Stationäres, elektrisches Strömungsfeld
Gleichstromkreis (passive Bauelemente, Quellen, Netzwerkanalyse)
Wechselstromkreis (komplexe Rechnung, Drehstrom)
Drehstrom
Schaltvorgänge
Leistungsbegriff
Messung elektrischer Grundgrößen
Elektronik
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Halbleiterelektronik
Aktive Bauelemente
Passive Bauelemente
Schaltungstechnik
Integrierte Schaltungen
Schaltungen mit Kleinsignalmodellen
Operationsverstärker
Leistungselektronik
Informatik
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Informationsspezifische Grundbegriffe
Codierung von Information
Rechnerarchitektur und -netze
Programmierkonzepte und –techniken
Softwaresysteme (Betriebssysteme)
FK Elektrotechnik im BLK-Projekt Leistungspunktesystem
Universität Hannover (AP 2)
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Konstruktion / Mechanik
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Messtechnik
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Physik
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Grundlagen der Maschinenkonstruktion (Maschinenbau und Elektrotechnik, Grundbegriffe der
Konstruktionstechnik, Werkstoffkunde, Festigkeitslehre)
Konstruktionselemente
Kinematik
Kinetik
Technisches Zeichnen
Rechenübungen zu Konstruktionselementen
Messprinzipien
Messverfahren
Messfehler
Messgeräte
Statische und dynamische Eigenschaften von Messsystemen
Messverfahren für Signale und Systeme
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Physikalische Größen
Festkörperphysik
Atom- und Kernphysik
Optik
Akustik
Mechanik
Thermodynamik
Regelungstechnik
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Zeitkontinuierliche und digitale Regelungstechnik
Regelkreise
Zustandsraum
Fuzzy Regelung
Störgrößenbetrachtung
Reglerentwurf
Digitaltechnik
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Schaltalgebra
Schaltnetze, Schaltwerke
Mikroprozessor / -systeme
Hardwarenahe Programmierung
FK Elektrotechnik im BLK-Projekt Leistungspunktesystem
Universität Hannover (AP 2)
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Signale und Systeme
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Beschreibung von deterministischen kontinuierlichen und diskreten Signalen im Zeit- und
Frequenzbereich
Transformationen
Lineare und nichtlineare Systeme
Analoge und digitale Filter
Frequenz- und Zeitbereich
Digitale Signalverarbeitung
Theoretische Elektrotechnik
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Maxwellsche Gleichung
Elektrostatik
Stationäre Strömungsfelder
Quasi stationäre Strömungsfelder
(elektromagnetische) Wellenfelder
Leitungstheorie
Werkstoffe / Chemie
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Aufbau und Eigenschaften der Materie
Metalle
Halbleiter
Dielektrische Werkstoffe, Isolatoren
Magnetische Werkstoffe
Zahlen und Funktionen
Lineare Algebra
Polynome und rationale Funktionen
Folgen und Reihen
Differential- und Integralrechnung
Potenzreihen
Interpolation
Laplacetransformation
Fourieranalyse und Fouriertransformation
Numerische Methoden
Statistik
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Mathematik
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Weitere denkbare Module:
• Energieerzeugung und -verteilung
• Energieanwendungen (u. a. Antriebstechnik und
–systeme)
• Kommunikationstechnik
• Automatisierungstechnik
FK Elektrotechnik im BLK-Projekt Leistungspunktesystem
Universität Hannover (AP 2)
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Lernzielbestimmung für die Referenzmodule des Kerncurriculums Elektrotechnik
Mit Hilfe der „Erläuterungen zur Beschreibung und Abstrahierung von intendierten Lernzielen“ (s. http://www.tu-ilmenau.de/lps/) sind an den einzelnen Hochschulen für die
Referenzmodule folgende Lernziele formuliert worden. Sie sind noch nicht beschlossen und stellen den derzeitigen Diskussionsstand dar.
Modul / Inhaltsbeschreibung
Grundlagen der Elektrotechnik
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Elektrostatik
Magnetisches Feld
Stationäres, elektrisches Strömungsfeld
Gleich- und Wechselstromkreis (passive Bauelemente, Quellen, Netzwerkanalyse, komplexe Rechnung)
Drehstrom
Schaltvorgänge
Leistungsbegriff
Messung elektrischer Grundgrößen
Lernziele Uni Hannover FH Jülich/Aachen
Die Studierenden sollen
die Grundgesetze der
Elektrostatik, des
elektromagnetischen
Feldes und des stationären
elektrischen
Strömungsfeldes verstehen
und auf einfache
Anordnungen anwenden
können.
FH Ingolstadt
Kennen / Verstehen
Die/der Studierende soll in der Lage sein, die Zusammenhänge zwischen
elektrischen Größen korrekt zu beschreiben.
Anwenden
Die/der Studierende soll in der Lage sein, elektrische Gleichstromschaltungen zu analysieren und zu berechnen.
Die/der Studierende soll in der Lage sein, für einfache Geometrien elektrische und magnetische Felder zu analysieren und zu berechnen.
Die Studierenden sollen
Gleich- und
Die/der Studierende soll in der Lage sein, das Induktionsgesetz auf einfaWechselstromnetzwerke,
Drehstromnetze, transiente che Anordnungen anwenden zu können.
FK Elektrotechnik im BLK-Projekt Leistungspunktesystem
Universität Hannover (AP 2)
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Die Studierenden sollen
die systematische
Beschreibbarkeit
elektrotechnischer
Probleme durch die
Grundgesetze der
Elektrotechnik erkennen
und diese Grundgesetze
auf einfache Probleme
der Netzwerktheorie und
Feldtheorie anwenden
können.
TU Ilmenau
Elektrostatisches Feld
90% B3, 10% V4
Magnetfeld
90% B3, 10% V4
Stationäres Strömungsfeld
90% B3, 10% V4
Gleichstromkreis
(Bauelemente, Quellen,
Netzwerkanalyse, Leistung)
70% B3, 30% V5
Wechselstromkreis
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Vorgänge sowie Netzwerke
mit nichtharmonischen
Quellen und nichtlinearen
Wiederständen berechnen
können. Des Weiteren
sollen sie den
Zusammenhang zwischen
Feld – und
Netzwerkphänomenen
erkennen.
Die Studierenden sollen ihr
Wissen um die
theoretische und abstrakte
Arbeitsweise in die Praxis
umsetzen können. Darüber
hinaus sollen sie den
grundlegenden Umgang
mit einfachen
elektromagnetischen
Geräten zur Messung
elektrischer Grundgrößen
beherrschen.
Bewerten
Die/der Studierende soll in der Lage sein, die vorgestellten Lösungsmethoden zu bewerten und auf Probleme der Berechnung von Gleichstromnetzwerken anzuwenden.
(Bauelemente, Quellen,
Netzwerkanalyse, Leistung,
komplexe Rechnung,
Ortskurven, Drehstrom,
Schaltvorgänge)
70% B3, 30% V5
Kennen / Verstehen
Die/der Studierende soll die Maxwell’schen Gleichungen kennen und verstehen.
Messung elektrischer
(Grund-?)Größen
90% B3, 10% V4
Die Darstellung sinusförmiger Wechselgrößen soll den Studierenden sowohl im Zeitlinienbild als auch im Zeigerdiagramm vertraut sein.
Die/der Studierende sollen fundierte Kenntnisse der komplexen Wechselstromrechnung erlangt haben. Die/der Studierende soll mit dem Begriff
der Ortskurve vertraut sein.
Anwenden
Die/der Studierende soll in der Lage sein, Induktivitäten, Energieverteilung und Kräfte in einfachen stromdurchflossenen Anordnungen zu berechnen.
Die/der Studierende soll in der Lage sein, elektrische Strömungen in Vakuum und Gasen unter dem Einfluss elektrischer und magnetischer Felder
zu berechnen.
Die/der Studierende soll in der Lage sein, an einfachen Wechselstromschaltungen für beliebige periodische Spannungen die zugehörigen Ströme
ermitteln können, und umgekehrt.
Die/der Studierende soll in der Lage sein, Probleme in ein- und mehrphasigen Wechselstromnetzwerken mit Hilfe der komplexen Strom-, Spannungs-, Widerstands-, Leitwert- und Leistungszeiger bearbeiten können.
Die/der Studierende soll in der Lage sein, die Kenngrößen periodischer
Größen bestimmen und die Zeitfunktionen nach Fourier analysieren können.
(F - Faktenwissen,
B - Begriffliches Wissen
V - Verfahrensorientiertes
Wissen
M - Metakognitives Wissen
1 – Erinnern
2 – Verstehen
3 – Anwenden
4 – Analysieren
5 – Bewerten
6 - (Er)Schaffen
vergl. Anderson L.,
Krathwohl, D. et. al.
(2001): A taxonomy for
learning, teaching, and assessing: a revision of
Bloom´s taxonomy of educational objectives. Longman. New York.)
Die/der Studierende soll in der Lage sein, zu jeder linearen Wechselstromschaltung die Widerstands- und Leitwert-Ortskurven mit der FreFK Elektrotechnik im BLK-Projekt Leistungspunktesystem
Universität Hannover (AP 2)
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quenz als Parameter zu entwickeln.
FK Elektrotechnik im BLK-Projekt Leistungspunktesystem
Universität Hannover (AP 2)
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Modul / Inhaltsbeschreibung
Elektronik
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Halbleiterelektronik
Aktive Bauelemente
Passive Bauelemente
Schaltungstechnik
Integrierte Schaltungen
Schaltungen mit Kleinsignalmodellen
Operationsverstärker
Leistungselektronik
Lernziele Uni Hannover FH Jülich/Aachen
Die Studierenden sollen
den Aufbau und die
Funktionsweise passiver
und aktiver Bauelemente
kennen und verstehen.
Sie sollen die wichtigsten
aus passiven und aktiven
Bauelementen
bestehenden Schaltungen
kennen, verstehen und mit
geeigneten Modellen
beschreiben können.
FH Ingolstadt
Die Studierenden sollen die
Kennen/Verstehen
Die/der Studierende soll die Eigenschaften realer Bauelemen- Funktionsweise von
te (passive Bauelemente, Dioden, bipolare Transistoren, FET, Halbleiterbauelementen auf Basis
der Transportvorgänge in Halbleitern
Operationsverstärker) kennen und verstehen.
verstehen können.
Die/der Studierende soll den Ablauf beim Entwickeln einer
Schaltung/Platine mit Hilfe von CAE-Software kennen und
verstehen.
Den Studierenden sind technisch
relevante aktive und passive
diskrete Bauelemente der
Niederfrequenz- und
Die/der Studierende soll eine Reihe von Grundschaltungen
Leistungselektronik und deren
(Transistor, Operationsverstärker, Netzteil, Verstärker, Filter) wichtigste Eigenschaften bekannt.
kennen und verstehen.
Die Studierenden sollen die
wichtigsten Halbleitertechnologien
zur Herstellung von integrierten
Analysieren
Schaltungen kennen.
Die/der Studierende soll in der Lage sein, eine gegebene
Die Studierenden können integrierte
Schaltung zu analysieren und ihr Verhalten zu erkennen
Schaltungen anhand verschiedener
Kriterien einordnen.
Die/der Studierende soll in der Lage sein, eine Problemstellung aus dem Bereich der Elektronik zu analysieren.
Die Studierenden sollen durch
Anwenden der Grundgesetze der
Netzwerktheorie Grundschaltungen
der Transistoren,
FK Elektrotechnik im BLK-Projekt Leistungspunktesystem
Universität Hannover (AP 2)
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TU Ilmenau
Passive Bauelemente
80% B3, 20% V5
Halbleiterelektronik
80% B3, 20% V5
Aktive Bauelemente
80% B3, 20% V5
Schaltungen
(Kleinsignalmodelle,
Schaltungstechnik)
60% B3, 40% V5
Integrierte Schaltungen
80% B3, 20% V5
Operationsverstärker
70% B3, 30% V5
Leistungselektronik
80% B3, 20% V5
(F - Faktenwissen,
B - Begriffliches Wissen
V - Verfahrensorientiertes
Wissen
M - Metakognitives Wissen
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Anwenden
Die/der Studierende soll in der Lage sein, eingeübte CAEEntwurfstechniken auf andere Problemstellungen zu übertragen.
Bewerten
Die/der Studierende soll in der Lage sein, verschiedene mögliche Problemlösungen zu vergleichen und unter vorgegebenen Randbedingungen (Schaltungsaufwand, Leistungsbedarf,
Platzbedarf, Kosten, etc.) zu bewerten.
Operationsverstärker und der
Leistungselektronik verstehen.
Die Studierenden sind in der Lage
sein, einfache TransistorSchaltungen mit Hilfe eines
Kleinsignalansatzes zu analysieren.
1 – Erinnern
2 – Verstehen
3 – Anwenden
4 – Analysieren
5 – Bewerten
6 - (Er)Schaffen
Komplexere Schaltungen können die
vergl. Anderson L.,
Studierenden durch Zerlegen in
Krathwohl, D. et. al.
Blöcke einfacherer
(2001): A taxonomy for
Grundschaltungen analysieren.
learning, teaching, and assessing: a revision of
Bloom´s taxonomy of eduSchaffen
cational objectives. LongDie/der Studierende soll in der Lage sein, einen vorgegebeman. New York.)
nen Entwicklungsauftrag selbständig und methodisch durchzuführen.
FK Elektrotechnik im BLK-Projekt Leistungspunktesystem
Universität Hannover (AP 2)
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