Internationaler Realisierungswettbewerb Wiederaufbau des Berliner Schlosses Bau des Humboldt-Forums im Schlossareal Berlin Kennziffer 073859 Erläuterungsbericht Leitidee: Das Humboldt-Forum in Berlin wird - im doppelten Sinn des Wortes - ein Ort von zentraler Bedeutung werden. Nicht nur die Lage auf dem Grundriss des ehemaligen Stadtschlosses, am Nukleus der mittelalterlichen Stadt, sondern auch die inhaltliche Ausrichtung des Humboldt- Forums als Museum für außereuropäische Kultur und Ort der Bildung und Forschung stellen eine spannende Herausforderung für den Entwurf und den Betrieb des Hauses dar. Das Humboldt-Forum hat die Chance, ein Ort der Aufklärung und Integration zu werden. Die Themen: „Geschichte, Tradition, Gemeinsamkeiten der Kulturen, Vergangenheit, Erinnern“ „Zukunft, ferne Länder, andere Kulturen und Einflüsse“ lassen sich kaum anschaulicher und lebendiger gestalten als an dieser Stelle. Die Besonderheit des Humboldt-Forums verbirgt sich in der Geschichte des Ortes. Auf der Fischerinsel ist die politische Geschichte Berlins und Deutschlands ebenso verwurzelt, wie der Geist der Aufklärung, Forschung, Bildung und das Fernweh nach anderen Kulturen. Die Leitidee für den Entwurf des Humboldt-Forums haben wir auf den Begriffen Geist des Ortes und Entdeckungslust aufgebaut. Geist des Ortes und Entdeckungslust sind zwei Begriffe, anhand derer wir den Umgang mit den historischen Schichten wie auch den Charakter des neuen Hauses deutlich machen können. Es geht um das größte, öffentliche Gebäude der Bundesrepublik, das der Kunst und dem Austausch der Kulturen gewidmet ist. Form und Inhalt Auch wenn das Humboldt-Forum in dem Volumen des ehemaligen Stadtschlosses und mit Teilen der rekonstruierten Fassade errichtet wird, entsteht ein völlig neuer Ort, an dem sich die Kulturen der Welt begegnen können. Hier wird im Geiste von Wilhelm und Alexander von Humboldt ein Forum für Forschung, Veranstaltung und Bildung auf höchstem internationalem Niveau zur Verfügung gestellt. In der dialektischen Auseinandersetzung mit dem Thema Humboldt-Forum/Schloss haben wir folgende Prämissen herausgearbeitet: - Weiterentwicklung auf Grundlage der ehemaligen Strukturen, also Geschosshöhen und Kubatur - Klare Trennung zwischen historisch rekonstruierten und neuen Bauteilen - Fuge zwischen der Kubatur des ehemaligen Eosanderhofes und dem eingestellten Volumen des Museums. Entwurfshaltung zum Thema Rekonstruktion/Neubau: Das Für und Wider der Rekonstruktion der historischen Schlossfassade ist nicht Bestandteil des Wettbewerbs. Der demokratische Beschluss des Bundestages bildet die Grundlage für diesen Entwurf. Wir halten es allerdings für sehr wichtig, dass auch im Innern des Gebäudes zwischen rekonstruierten und modernen Fassaden unterschieden werden kann. Die für die historischen Fassaden charakteristischen, enormen Wandstärken wollen wir zeigen, wobei die entstehenden Konstruktionsräume nicht ausgemauert werden, sondern für die Lüftungstechnik der Ausstellungsräume genutzt werden. Die rekonstruierten Fenster werden als eine Einheit mit den modernen, thermisch getrennten Fenstern, dem Sonnen- und dem Blendschutz als natürlich belüftete Kastenfenster geplant, um den Anforderungen des Museums wie auch dem historischen Vorbild gerecht zu werden. Die neue Fassade der Bibliothek und der fachwissenschaftlichen Bereiche öffnet sich mit großen Fenstern zur Spree. Ein- und Ausblicke manifestieren den öffentlichen Charakter des neuen Gebäudeflügels. Die Fenstergliederung der neuen Fassaden orientiert sich an den historisch rekonstruierten Fassaden und komplettiert selbstverständlich das Volumen des ehemaligen Schlosses. Die Hoffassaden sind introvertiert und werden auf ein Spiel von offenen und geschlossenen Flächen reduziert und durch eine horizontale Profilierung an die historischen Fassaden angebunden. Hier überwiegt jedoch der Anspruch an ein modernes Museum, dessen Fassaden im Dialog zu den historischen Fassaden treten. In dem Entwurf werden vier verschiedene Zeitschichten integriert: 1. Die archäologischen Fenster Als einzig wahrhaft historische Fragmente werden Teile der Fundamente des ehemaligen Schlosses frei gelegt und im Bereich der Sonderausstellung für die Besucher erlebbar gemacht. 2. Die historische Schicht Hierzu gehören die historischen Fassaden mit ihrer Materialität der Wandflächen und den historischen Fenstern, die als massive Vorwandkonstruktion in den Museumsbaukörper integriert werden. 3. Die neue Schicht Internationaler Realisierungswettbewerb Wiederaufbau des Berliner Schlosses Bau des Humboldt-Forums im Schlossareal Berlin Kennziffer 073859 Das ist der überwiegende Teil des Hauses. Hier unterscheiden wir die Bereiche, die wir als Interpretation entlang der historischen Vorbilder entwickelt haben, nämlich die Spreefassade und die Kuppel sowie die eigenständigen neuen Bereiche, also den neuen Eosanderhof und das Innere des Hauses. 4. Die Zwischenschicht Als Zwischenschicht bezeichnen wir die historischen Innenräume, die wir in die Ausstellungsflächen integrieren wollen. Diese Innenräume sollen wie „Gipsabgüsse“ ihrer historischen Vorbilder wirken. Die abstrahierten, historischen Innenräume werden Orte der Ruhe und der Erinnerung innerhalb der Ausstellung, die den historischen Raumproportionen und dem Relief folgen und teilweise mit historischen Fragmenten oder Bodenbelägen ergänzt werden. Das selbstverständliche Nebeneinander der historischen Schichten ist ein integraler Bestandteil des Humboldt-Forums. Vergangenheit und Gegenwart sind genauso ablesbar wie die Geschichte des Ortes und die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen. Städtebauliches Entwurfs- und Nutzungskonzept: Der Baukörper des Schlosses war und wird wieder der bestimmende Solitär in der Mitte der Stadt. Gemäß unserer Leitidee, den Geist des Ortes zu würdigen und Raum für Forschung, Bildung und die außereuropäischen Kulturen zu schaffen, schlagen wir vor, das Volumen des ehemaligen Schlosses in wesentlichen Bereichen wieder zu errichten. Von der lang gestreckten großzügigen Eingangshalle, die als das Portal II und das Portal IV verbindet, werden alle Bereiche des Humboldt-Forums erschlossen. Dieser Eingangsbereich mündet in der AGORA, die mit der 30m hohen, Licht durchfluteten großen Halle zum prägenden Eindruck für die Besucher wird. Entlang der abgesenkten Gärten verbindet die natürlich belichtete Agora unter dem Schlüterhof den Ostflügel an der Spree mit dem Mittelflügel des Museums. Während die Museumsnutzungen symmetrisch um den Eosanderhof angeordnet werden, befinden sich die Bibliotheken, fachwissenschaftlichen Funktionen und Veranstaltungsräume am Schlüterhof bzw. im östlichen Flügel an der Spree. Durch die Anforderungen des Raumprogramms aber auch durch die Interpretation der historischen Figur sind für die neuen Gebäudeteile ganz eigenständige Lösungen entstanden, von denen wir fünf wesentliche Bereiche herausheben wollen: 1. Schlüterhof Komplettierung der historischen Figur mit der neuen Fassade des Mittelflügels, dem Eingangsbauwerk für das Humboldt-Forum. 2. Ostflügel oder Apothekerflügel Der Ostflügel erhält eine zur Spree hin gestaffelte Fassade, die wir aus der Überlagerung der historischen Gliederung des Baukörpers und der schräg zum Gebäude verlaufenden Uferkante entwickelt haben. Mit dieser gestaffelten Gliederung schaffen wir eine Kleinteiligkeit, die an die mittelalterlichen Teile des Schlosses erinnert. Die Funktionen sind übereinander geschichtet. Veranstaltungsräume, Agora und Cafe sind im Spreegeschoß und EG angeordnet, die Bibliothek im 1. OG mit Leseräumen an der Neugierde gegenüber dem Dom, Verwaltung und Fachwissenschaftliche Bereiche orientieren sich ab dem 1. OG um die Innenhöfe, die nicht nur für natürliche Belichtung und Belüftung sorgen, sondern auch zum Verweilen einladen. 3. Spreeufer Großzügige Treppenanlagen und Plateaus führen von der Straßenebene auf die abgesenkte Spreeebene. 4. Eosanderhof In den Eosanderhof werden mit einer Fuge von vier Metern Breite zwei neue Museumsflügel eingestellt. An dieser Stelle findet die stärkste neue Setzung gegenüber der historischen Raumfigur statt. Die Fuge zwischen der historischen Raumgrenze des Eosanderhofes und den neuen Ausstellungskuben dient der Belichtung und Orientierung im Haus. Aufgrund der Anforderung an unterschiedliche Raumhöhen der Ausstellungsflächen werden die niedrigeren Räume über drei Obergeschosse entlang der historischen Fassade und die höheren Räume über nur zwei Obergeschosse an den neuen Fassaden des Eosander Hofes angeordnet. 5. Kuppel, Kapelle Unter der Kuppel wird ein Raum von besonderer Prägung entstehen. An dieser Stelle, an der sich ehemals die Kapelle des Schlosses befand, wird die Galerie der Weltkunst präsentiert. Aus dem Rundgang der Ausstellung im 3. OG tritt der Besucher in den beeindruckenden 35 m hohen Kuppelraum, der über eine Galerieebene im 4. OG verfügt, von der aus der Besucher den Blick über die Dächer der Stadt streifen lassen kann. Für diesen herausragenden Raum haben wir optional eine externe Erschließung vorgesehen, so dass hier zum Beispiel ein Empfang oder Apéro mit kleinem, gastronomischem Angebot stattfinden kann. Die neu errichtete Kuppel wird zum Wahrzeichen des Humboldt-Forums. Der berühmte Postkartenblick von der Schlossbrücke auf die historische Fassade wird durch die Kuppel gekrönt. Auch wenn die Kuppelform der historischen Silhouette entspricht, ist sie doch völlig anders aufgebaut. In ein sphärisch gewölbtes, orthogonales Gitternetz sind im Wechsel transluzente Lichtbänder und geschlossene Felder eingefügt. Die Anordnung der Lichtschlitze nimmt die Fluchten der historischen Fensterachsen auf. Durch dieses geometrische Spiel zwischen historischer Form und moderner Interpretation entsteht eine ausgeglichene und spannungsreiche Raumskulptur die aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft verweist. Gründung: Internationaler Realisierungswettbewerb Wiederaufbau des Berliner Schlosses Bau des Humboldt-Forums im Schlossareal Berlin Kennziffer 073859 Die Gründung des Bauwerkes erfolgt als Flachgründung auf einer Bodenplatte in Stahlbeton. Eine Tiefengrundung mit Pfählen wäre wegen der projektierten U–Bahntrasse nicht genehmigungsfähig. Bei der Gründung gibt es zwei unterschiedliche Bereiche. Der eine Teil des Neubaus wird im Schutze einer konventionellen Trogbaugrube erstellt, der andere Teil in der existierenden, schwarz gedichteten Wanne des ehemaligen Palastes der Republik. Tragsystem: Das Gebäude ist als Stahlbetonkonstruktion geplant. Das Deckentragwerk mit den großen Spannweiten in den Ausstellungs- und Vortragsräumen besteht aus Stahlbetonrippendecken. Die Konstruktionen des Gebäudes sind gekennzeichnet durch eine nachhaltige und sehr wirtschaftliche Bauweise, durch einfache statische Systeme, durch direkte Lastwege ohne Abfangungsmaßnahmen und durch hohe Ausnutzungsgrade der gezielt ausgewählten Materialien. Das Tragwerk ist so konzipiert, dass bei fachgerechter Umsetzung ein dauerhaftes Bauwerk entsteht, das auch an spätere Nutzungsänderungen angepasst werden kann. Außenhülle: Die historisch rekonstruierten Fassaden werden als zweischaliges Wandsystem erstellt. Die einstmals einschaligen Mauerwerksfassaden mit eingearbeiteten Natursteinelementen können den heutigen Ansprüchen an die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) nicht mehr gerecht werden. Auch die bauphysikalischen Ansprüche eines Museums, mit empfindlichen Exponaten und der Forderung nach bestimmten klimatischen Bedingungen, unterliegen besonderen Anforderungen. Daher kann sich die Rekonstruktion nur auf die Fassade an sich beziehen und nicht auf den gesamten Wandaufbau. Es wird eine tragende, innen liegende Schale aus Stahlbeton geplant. Wichtig ist hierbei die Solidität der äußeren Mauerschale, die nicht nur durch die Natursteinelemente sondern auch durch die mineralisch verputzen Wandflächen für den natürliche und materialgetreue Wirkung der Fassade verantwortlich ist. Gebäudetechnik: Die Gebäudetechnischen Einrichtungen orientieren sich im Wesentlichen an den Ansprüchen eines Museums und an den Ansprüchen von Schulungs- und Versammlungsbereichen bei öffentlicher Nutzung. Die Be- und Entwässerung des Gebäudes erfolgt über das öffentliche Netz, wobei Vorrüstungen getroffen werden sollten, um Regenwasser als Grauwasser zur Toilettenspülung zu nutzen. Die durch das Kraftwerk Mitte angebotene Fernwärme soll sowohl im Winter wie auch im Sommer genutzt werden, um das Gebäude zu heizen und zu kühlen. Die Raumlufttechnischen Anlagen sind nach Nutzeranspruch unterteilt in Lüftungsanlagen (ca. 67.000 m³/h), Teilklimaanlagen (ca. 164.000 m³/h) und Vollklimaanlagen (ca. 208.000 m³/h). Die Versorgung des Gebäudes mit Kälte- und Kühlenergie erfolgt durch 3 Systemtechniken, wobei den größten Anteil Absorptionskältemaschinen (ca. 1.675 kWP) liefern. Der elektrische Energiebedarf des Gebäudes mit ca. 1.797 kWP kann in Gänze durch die öffentliche Stromversorgung dargestellt werden. Die elektrische Energieversorgung wird ergänzt durch eine Netzersatzanlage (ca. 500 kWP) sowie eine Photovoltaikanlage mit einer Maximalleistung von 234 kW. Lichtplanung: Das Licht ist integraler Bestandteil des Entwurfs. Die oberlichtverglaste Fuge ermöglicht Tageslicht in das Innere des Gebäudes zu leiten und dort spannungsreich zu verteilen. Durch großformatige Öffnungen werden gegenüberliegenden Seitenlichtsituationen und Durchblicke erreicht. Leitgedanken zum Lichtkonzept: - Optimale Nutzung des Tageslichtes - Die funktionale und formale Nutzung des Tageslichts ist entsprechend der Ausstellungen und der Bereiche unterschiedlich und führt zu spannungsreichen Raumabfolgen - Kunstlicht ersetzt in den Dunkelstunden das Tageslicht im Ausstellungsbereich und nimmt auf Grund der Positionierung die Tageslichtcharakteristik des Raumes wieder auf - Die allgemeine Grundbeleuchtung wird in den Räumen, in denen nicht ausreichend Tageslicht zur Verfügung steht, über energieeffiziente Leuchtstofflampen, an deckenbündig installierten Stromschienen gelöst. - Deckenbündige Stromschienen geben Freiheit und Möglichkeit Kunstlicht individuell zu platzieren und die Wandflächen oder auch freistehende Objekte zu beleuchten. - Ein rechteckiger innerer und ein wandorientierter äußerer Ring einer Stromschiene bieten maximale Monatagepositionen für Strahler mit unterschiedlichen Eigenschaften für verschiedenste Ausstellungskonstellationen. Brandschutz: Ausgehend von der Architektur des Gebäudes und der geplanten Nutzung des Bauvorhabens wurde der Aspekt des vorbeugenden Brandschutzes durch die Kombination von verschiedenen brandschutztechnischen Komponenten ein Konzept entwickelt, dass sowohl die Schutzziele der Berliner Bauordnung gewährleistet als auch der besonderen Architektur Rechnung trägt. Internationaler Realisierungswettbewerb Wiederaufbau des Berliner Schlosses Bau des Humboldt-Forums im Schlossareal Berlin Kennziffer 073859 Nachhaltigkeit: Das Humboldt-Forum verstehen wir als Leuchtturm-Projekt für nachhaltiges Bauen, bei dem die wesentlichen Konzepte der ökologischen Qualität, der ökonomischen Qualität, der soziokulturellen sowie funktionalen Qualität, der technischen Qualität, der Prozessqualität und der Standortqualität, wie sie auch für die Gebäudezertifizierung für das Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen entwickelt werden, umgesetzt werden sollten. Als ganz wesentlich erachten wir dabei die Ausrichtung auf die Langlebigkeit der Konstruktionen und ihr Adaptionsvermögen auf im Laufe der Zeit sich wandelnde Nutzungsansprüche. Dem wird nach unserer Auffassung der vorgeschlagene konventionelle Massivbau am ehesten gerecht, er steht darüber hinaus konzeptionell im Einklang mit dem historischen Vorbild. Ferner orientiert sich der Entwurf am Leitfaden für Nachhaltiges Bauen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen. Ökologie: Auch für die Ökologie verfolgen wir die für die Gebäudezertifizierung für das Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen entwickelten Mindeststandards. Alle zur Verwendung geplanten Materialien sind umweltverträglich, langlebig und größtenteils aus einheimischen, überwiegend mineralischen Ausgangsstoffen herstellbar. Die Herstellung erfolgt ohne Zusatz von schädlichen Mitteln und mit geringem Energieverbrauch. Bei erforderlichen Umbauten können die Baustoffe nahezu vollständig wieder verwendet oder in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. Freiraumplanung: Außenbereiche Auf der dem Lustgarten zugewandten Seite ist eine großflächige Heckenanpflanzung vorgesehen. Buchshecken fügen sich zu einem die barocke Formensprache aufgreifendem Ornament. Verschiedenfarbige Kiese als Untergrund bewirken eine Akzentuierung einzelner Bereiche. Am westlichen Schlossvorplatz sind Stellflächen für Busse geplant, die vom Platz durch Poller abgegrenzt sind. Auf südlicher Seite des Schlosses wird die historische Struktur aufgegriffen. Der zentral gelegene Brunnen wird von zwei streng symmetrischen Flächen für Schmuckpflanzungen flankiert. Der Übergang zur Spree orientiert sich an den städtebaulichen Vorgaben und ermöglicht eine fußläufige Erschließung dieses Areals. Er ist einheitlich mit Natursteinpflaster befestigt. Innenhöfe Eosanderhof Das Kleinsteinpflaster der Fläche vor dem Schloss zieht sich in den ersten Hof hinein. Treppenanlagen führen auf eine zweite, höher gelegene Ebene, von welcher aus die Gebäude erschlossen werden. Schlüterhof „Die sechs Gärten der Kontinente“ Der Hof wird geprägt durch sechs unter Bodenniveau liegende, kleinere Höfe. Die Kontinente Antarktika, Australien, Amerika, Europa, Asien und Afrika werden durch große Steinblöcke verschiedener Materialität symbolisiert. Typische Pflanzen der einzelnen Kontinente komplettieren die Gestaltung. Lichthöfe Drei Lichthöfe werden in Bänder gegliedert. Diese werden mit Wasserelementen, Heckenpflanzungen/Schmuckpflanzungen und Sitzgelegenheiten belegt. Bauen in Bauabschnitten: Baugrube / Gründung Bei der Erstellung der Baugrube im Bereich der Palastwanne ist die Entlastung durch den Aushub der Verfüllung und die Rückverankerung der Palastwanne schrittweise vorzunehmen, um Probleme des Auftriebs, der Grundwasserveränderung etc. und daraus resultierende Einflüsse auf die Umgebung zu vermeiden. - Rekonstruktion der Barockfassade Da die Rekonstruktion entsprechend den Angaben des Auslobers voraussichtlich nicht in einem Zuge mit den übrigen Bauleistungen erfolgen kann, wird an den Flächen der später zu rekonstruierenden Fassade zunächst eine provisorische, funktionstüchtige Außenverkleidung z.B. aus Faserzementplatten angebracht, die schrittweise durch die Rekonstruktionselemente ersetzt werden kann. Die Kosten für die Montage und Demontage der provisorischen Fassade sowie die dazu gehörenden Gerüstkosten sind in der Kostenschätzung enthalten. - Gleichzeitigkeit der Ausführung Humboldtforum und U-Bahn Zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht beurteilt werden, ob eine Überschneidung der Ausführungszeiträume eintritt. Da jedoch bei den Gründungsmaßnahmen und der Baugrubenerstellung die Trassen der U-Bahn berücksichtigt wurden (keine Tiefgründungen, Entfernen des Verbaus bei Erstellung des U-Bahntunnels im Schildvortrieb etc.) ist eine eventuell eintretende Gleichzeitigkeit der Baumaßnahmen möglich.