VONTI: Wie Dividenden die Konditionen - Derinet

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VONTI: Wie Dividenden die Konditionen beeinflussen
Dividendenstarke Aktien können zu besseren Produktkonditionen beitragen. Möglich macht es bei
VONTI die eingenommene Prämie aus dem Verkauf einer Put-Option. Was sich bei der Produkt­
entwicklung als günstig erweist, kann die Kursentwicklung von bereits emittierten Produkten jedoch
negativ beeinflussen.
Dividenden beeinflussen Konditionen …
Auf die Konditionen und Preise von strukturier­
ten Produkten wirken verschiedene Faktoren
ein, beispielsweise die erwartete Schwankungs­
breite – also die implizite Volatilität – des
zugrunde liegenden Basiswertes oder auch die
Höhe des herrschenden Kapitalmarkt­zinses.
Handelt es sich beim Basiswert um eine
Aktie, spielen bei bestimmten Produkttypen
zudem die Dividenden eine wichtige Rolle.
So können die Konditionen von bestimmten
strukturierten Produkten während der Pro­
duktentwicklungsphase von hohen Dividen­
denerwartungen profitieren; eine attraktive
Produktausstattung wird dadurch sogar oft
erst ermöglicht. Dividenden können die
Kondi­tionen gewisser strukturierter Produkte
daher finanzieren. Im Gegenzug verzichtet
der Anleger bei strukturierten Produkten aller­
dings grundsätzlich auf jegliche Dividenden­
zahlungen, die er im Falle einer Direkt­anlage
in die Aktie gegebenenfalls erhielte.
… von beispielsweise VONTI …
Zu den Produktstrukturen, deren Konditionen
durch hohe Dividendenerwartungen begüns­
tigt werden, gehören VONTI – auch unter
dem offiziellen Verbandsnamen «Reverse
Convertible» bekannt. Sie zeichnen sich durch
eine Couponzahlung in vorab definierter
Höhe aus, die gewöhnlich über den üblichen
Marktkonditionen liegt. Die Höhe des Cou­
pons bestimmt auch den maximal möglichen
Ertrag für den Anleger. Ob Letzterer am Lauf­
zeitende den Nennwert zurückerhält, hängt
von der Wertentwicklung des Basiswertes ab.
Nehmen wir an, beim Basiswert handelt es
sich um eine bestimmte Aktie, die am Lauf­
zeitende mindestens auf der Höhe des Aus­
übungspreises – zum Beispiel auf Level bei
Anfangsfixierung – notiert. In diesem Fall wird
zusätzlich zum Coupon auch der Nennwert
zurückgezahlt. Notiert die Aktie bei Schluss­
fixierung jedoch unterhalb des Ausübungs­
preises, erfolgt – in Abhängigkeit der Pro­
duktausstattung – entweder eine Lieferung
der Aktien in vorab festgelegter Zahl oder
eine Barabgeltung, wobei der Kurswert dann
allerdings geringer ist als zum Zeitpunkt der
Anfangsfixierung. Für den Anleger bedeutet
es einen Verlust, wenn der fixe Coupon des
VONTIs den Kursrückgang des Basiswertes
nicht ausgleicht.
… der sich aus zwei Komponenten
zusammensetzt …
Insbesondere Basiswerte, die hohe Dividen­
den erwarten lassen, begünstigen die Höhe
des in der Regel attraktiven Coupons eines
VONTIs. Doch weshalb ist das so? Um dies
zu verstehen, lohnt ein Blick auf die einzel­
nen Komponenten, aus denen sich ein VONTI
zusammensetzt. Die Struktur eines solchen
klassischen Reverse Convertibles ist verhält­
nismässig simpel, denn sie besteht aus lediglich
zwei Elementen. Verknüpft wird ein Zero-Bond
mit dem Verkauf einer Put-Option auf die
Aktie, die dem VONTI zugrunde liegt.
Beim Zero-Bond handelt es sich um ein Zins­
papier, das – wie der englische Fach­begriff
bereits vermuten lässt – keinen Coupon
zahlt. Am Laufzeitende zahlt diese Sonder­
form eines abgezinsten Bonds einen Betrag
in Höhe ihres Nennwertes. Der Gewinn eines
Zero-Bonds besteht in der Differenz zwischen
einem tieferen Kurs zum Kaufzeitpunkt und
der Höhe seines Nennwertes. Es wird schnell
deutlich, dass dieses reine Zinspapier – das
eine der nur zwei Komponenten des VONTIs
darstellt – unter keinerlei Dividendeneinfluss
der zugrunde liegenden Aktie steht. Folglich
muss der zweite Bestandteil der Struktur die
entscheidende Rolle spielen: die Put-Option.
… wobei nur die Put-Option unter
Dividendeneinfluss steht …
Mit einer Put- beziehungsweise Verkaufs­
option auf den Basiswert hat der Optionsin­
haber das Recht, innerhalb eines Zeitraumes
oder zu einem festen Zeitpunkt eine festge­
legte Menge des betreffenden Basiswertes
zu einem im Voraus festgelegten Preis – dem
Ausübungspreis – zu verkaufen. Dieses Recht
wird er ausüben, wenn es für ihn vorteilhaft
ist. Das ist der Fall, wenn der Kurs des Basis­
wertes gegenüber dem Ausübungspreis sinkt,
denn der Inhaber der Put-Option erzielt dann
einen höheren (zuvor vereinbarten) Preis aus
dem Verkauf des Basiswertes als am Markt.
Eine Put-Option vollzieht eine inverse Wert­
entwicklung zu ihrem Basiswert: Fällt der Kurs
unter den Ausübungspreis, befindet sich die
Put-Option «im Geld» und der Options­
inhaber fährt mit Ausübung seines Options­
rechtes einen Gewinn ein.
Wenn etwas gekauft wird, muss es auch einen
Verkäufer geben: den Verkäufer der PutOption. Geht man als Optionsverkäufer also
die Put-Option «short», wie es im Finanz­
jargon im Falle des Verkaufes auch heisst,
wird eine Prämie, der Optionspreis, einge­
nommen. Der Verkäufer hat nach dem Ver­
kauf der Put-Option und der Einnahme der
Prämie dann eine Short-Position inne. Im Falle
eines sinkenden Kurses des Basiswertes und
einer im Geld notierenden Put-Option muss
er aber die festgelegte Anzahl an Basiswerten
zum zuvor vereinbarten Preis vom Inhaber der
Option kaufen – denn der Optionsinhaber
wird nun sein Optionsrecht ausüben. Für den
Verkäufer der Put-Option ist dies ungünstig,
denn er könnte den Basiswert mittlerweile
zu einem tieferen Preis am Markt beziehen,
wenn er nicht seiner vereinbarten Kaufver­
pflichtung gegenüber dem Inhaber der PutOption nachkommen müsste.
… und bei der Produktentwicklung
den Coupon finanziert …
Der Wert der Option ist umso höher, je tiefer
sie im Geld notiert. Reflektiert wird dies letzt­
lich über den Preis der Option – also die
Prämie, die durch den Verkauf der Option
eingenommen wird und deren Höhe auch die
Höhe des Coupons eines VONTIs massgeblich
beeinflusst.
Doch welche Rolle spielen dabei die Dividen­
den? Je höher die erwartete Dividendenzah­
lung ist, beziehungsweise je mehr potenzielle
Dividendentermine es während der Produkt­
laufzeit geben könnte, desto höher ist die
Wahrscheinlichkeit eines fallenden Kurses
des zugrunde liegenden Titels. Denn nach
einer erfolgten Dividendenzahlung notieren
Aktienkurse grundsätzlich mit einem entspre­
chenden Abschlag. Unter der Prämisse, dass
andere Preiseinflüsse konstant bleiben, steigt
so die Wahrscheinlichkeit, dass die Put-Option
im Geld notieren wird. Dies hätte zur Folge,
dass die Optionsprämie in ihrem Wert steigt.
Die höhere Prämie kann bei der Kons­truktion
eines neuen VONTIs einen vergleichsweise
höheren Coupon finanzieren. Werden dem­
gegenüber niedrigere Dividenden in Bezug
auf den zugrunde liegenden Titel erwartet,
sinkt die Wahrscheinlichkeit von hohen
Abschlägen in Bezug auf den Aktienkurs und
die eingenommene Prämie fällt geringer aus.
Dadurch würden die Konditionen hinsichtlich
eines neu entwickelten VONTIs tendenziell
unattraktiver.
… mit umgekehrter Wirkung auf bereits
emittierte Produkte
Wir stellen fest, dass sich Erwartungen in
Bezug auf hohe Dividenden bei der Produkt­
entwicklung tendenziell positiv auf die Kondi­
tionen eines VONTIs auswirken. Was man
in diesem Zusammenhang jedoch unbedingt
verinnerlichen sollte: Sind Anleger bereits in
einem Produkt investiert und erhöhen sich
die erwarteten Dividendenzahlungen in Bezug
auf den Basiswert während der Produktlauf­
zeit, so verhält es sich mit dem Effekt genau
umgekehrt als in der Produktentwicklungs­
phase und die steigende Dividendenerwar­
tung nimmt einen negativen Einfluss auf die
Kursentwicklung des VONTIs. So sinkt der
Kurs von bereits emittierten VONTI während
der Laufzeit, denn die im VONTI integrierte
Put-Option gewinnt dann an Wert, was sich
letztlich negativ auf den Preis des VONTIs
auswirkt. Die Put-Option notiert dennoch
stärker im Geld und so steigt die Wahr­
scheinlichkeit, dass der Käufer der Verkaufs­
option von seinem Ausübungsrecht Gebrauch
machen wird. Mit einem VONTI befindet man
sich also theoretisch auf der Seite des Verkäu­
fers der Put-Option.
Abschliessend können wir daher das folgende
Fazit ziehen: Dividendenstarke Basiswerte
begünstigen die Konditionen von VONTI.
Demgegenüber wirken sich aber steigende
Dividendenerwartungen während der Lauf­
zeit in Bezug auf den zugrunde liegenden Titel
für bereits investierte Anleger negativ auf die
Kursentwicklung bereits emittierter VONTI
aus (Grafik).
Defender VONTI zusätzlich
mit Sicherheitspuffer
So wie bei VONTI nehmen die Dividenden der
zugrunde liegenden Titel Einfluss auf die Kon­
ditionen und Kursentwicklungen von Defen­
der VONTI. Letztere sind zusätzlich mit einem
Sicherheitspuffer ausgestattet, der vor Kurs­
verlusten des Basiswertes schützt. Vorausset­
zung ist, dass eine definierte Barriere während
der Laufzeit nie verletzt wird.
Die Struktur eines VONTIs
VONTI (Reverse Convertible)
Zero-Bond
+
Verkauf einer Put-Option
Besteht ein Dividendeneinfluss?
Nein
Ja
Einfluss steigender Dividendenerwartungen
auf Produktstruktur insgesamt:
 Positiver Einfluss auf Konditionen während
Produktentwicklung
Negativer Einfluss auf Kursentwicklung
 während der Laufzeit
Quelle: Vontobel
Kompakt
Attraktive Konditionen von (Defender) VONTI finanzieren sich in der Regel durch dividenden­
starke Basiswerte. Einen positiven Einfluss auf die Konditionen können hohe Dividenden­
erwartungen während der Produktentwicklungsphase nehmen. Eine umfassende Palette an
verschiedensten Defender VONTI mit interessanten Konditionen finden Sie auf www.derinet.ch.
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