Broschüre Geothermie - STEAG New Energies GmbH

Werbung
Unser Know-how geht tiefer.
Fernwärme auf geothermischer Basis
www.steag-newenergies.com
Die Vorteile der Erdwärme
·E
rdwärme ist im Gegensatz zu anderen alternativen Energiequellen witterungs- und tageszeit­
unabhängig nutzbar (Grundlastfähigkeit)
·D
a die Tiefenwässer wieder in das Reservoir
zurückgeführt werden, ist diese Energiequelle
auch nachhaltig
·E
s ist keine Energiespeicherung notwendig, und
gefördert werden kann in der jeweils benötigten
Menge
·B
ei ausreichender Temperatur kann in Geoheizkraftwerken gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt
werden. Das erhöht die Energieeffizienz
·U
mweltbelastende Transporte werden verringert.
Erdwärme ist Energie vor Ort: einheimisch, regional, lokal
Fazit: Erdwärme (Geothermie) ist eine innovative,
ressourcenschonende und umweltverträgliche
Energie, die zukünftig einen großen Beitrag zur
heimischen Energieversorgung, insbesondere der
Wärmeversorgung leisten kann.
·G
eothermieanlagen benötigen wenig Fläche und
beeinträchtigen das Landschaftsbild nur minimal
·E
rdwärme ist unerschöpflich und damit eine
regenerative Energiequelle
·G
eothermie kann wesentlich zur CO2-Reduktion
beitragen
·G
esetzliche Vorgaben, wie z. B. aus dem Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz, können erfüllt
werden
Hamburg
Norddeutsches Becken
Das Heizwerk Erde
Der Begriff Geothermie stammt aus dem Griechischen
und bedeutet Erdwärme. Geothermische Energie ist durch
geologische Prozesse abgegebene Wärme aus dem Erd­
inneren. 30 Prozent des an die Erdoberfläche steigenden
Energiestroms kommen aus dem heißen Erdkern selbst.
70 Prozent entstehen durch den ständigen Zerfall natür­
licher radioaktiver Elemente in Erdmantel und Erdkruste.
Theoretisch würde allein die in etwa drei Kilometer Tiefe
der Erdkruste gespeicherte Energie ausreichen, um die
Welt für etwa 100.000 Jahre mit Energie zu versorgen.
Erdwärme ist neben Wasserstoff die einzige unerschöpf­
liche und ständig verfügbare Energiequelle. Der Vorteil der
ständigen Verfügbarkeit ist entscheidend, denn keine an­
dere regenerative Energieart ist in der Lage, 24 Stunden
täglich konstant Wärme und/oder Strom zu liefern. Grund­
sätzlich wird zwischen der oberflächennahen (bis 400 Me­
ter Tiefe) und der tiefen Geothermie (bis zu 5.000 Meter)
unterschieden.
Berlin
Hannover
Die STEAG-Tochter STEAG New Energies konzentriert sich
auf die tiefe Geothermie und hierbei auf die Planung und
Realisierung hydrothermaler Anlagen, die warme Wasser
führende Schichten (Aquifere) nutzen. Dabei werden die im
Untergrund vorhandenen Thermalwässer (Wasser ab 20 °C
aus dem Untergrund gilt als Thermalwasser) über eine
Förderbohrung nach oben gepumpt, energetisch genutzt
und gelangen über eine Reinjektionsbohrung wieder in
den Untergrund. Ab einer Wassertemperatur von 100 °C
lassen sich Aquifere auch zur Strom­erzeugung nutzen.
Die günstigsten Voraussetzungen zum Anzapfen der Erd­
wärme in Deutschland finden sich in der Norddeutschen
Tiefebene zwischen der polnischen und der niederländi­
schen Grenze, am Oberrheingraben und in Süddeutsch­
land zwischen Donau und Alpen (Süddeutsches Molasse­
becken). In Süddeutschland liegen auch die zwei Stand­
orte, an denen STEAG New Energies derzeit aktiv ist.
Köln
Frankfurt
Oberrheingraben
Süddeutsches
Molassebecken
Diese Gebiete sind für eine hydrogeothermische
(heißes Wasser in 2.000–4.000 Meter Tiefe) Nutzung geeignet.
München
Geoheizwerk 2 am Kletthamer Feld 28
Erding Innenstadt
Referenzprojekt: Geowärme Erding
In Erding (Oberbayern) bei München befindet sich die
größte Fernwärmeversorgung auf geothermischer Basis.
Der Anschlusswert liegt derzeit bei rund 59 Megawatt
und soll bis auf 75 Megawatt ausgebaut werden.
Förder- und Reinjektionsbohrung müssen unterirdisch
mehr als einen Kilometer voneinander entfernt sein.
Unser Know-how
STEAG New Energies plant, realisiert und betreibt
Fernwärmeversorgungen auf geothermischer Basis:
· Planung und Realisierung der Erzeugungsanlage
(Thermalwasserkreislauf, Heizwerk)
· Planung und Realisierung der untertägigen
Anlagenkomponenten
· Unterstützung in der ober- und untertägigen
Projektgenehmigung
· Planung und Realisierung von Fernwärmenetzen
· Brennstoff­beschaffung und Betrieb der Erzeugungs­
anlage
· Netzwartung und Netzausbau, Kundenanschlüsse
· Kundenakquisition, Kundenabrechnung,
Kundenbetreuung
· Finanzierungsmodelle (z. B. Pachtmodell) und Vertrags­
management
Unsere Voraussetzungen für die Realisierung eines
Geothermieprojektes:
· Ausreichende Wärmesenke vor Ort
· Positive Einschätzung der geologischen Gegebenheiten
(Schüttung und Temperatur)
Pachtmodell Erding
Statt schwarzem Gold heißes Wasser
Das Ende einer Erdölbohrung im Jahr 1983 bedeutete für den Zweckverband
für Geowärme Erding den Anfang eines zukunftsweisenden Geothermiepro­
jektes. Die Firma Texaco fand im Jahr 1983 bei einer 2.359 Meter tiefen Erdöl­
bohrung zwar kein Erdöl, aber 65 °C warmes Thermalwasser in einer Wasser
führenden Schicht zwischen 1.800 Meter und 2.200 Meter. Aus diesem Aquifer
fördert heute der Zweckverband für Geowärme Erding das heiße Wasser an
die Oberfläche.
STEAG New Energies (SNE)
· Planung und Errichtung
· Betriebsführung
· Brennstoffbeschaffung
Pachtzahlung
Wärme
Abstimmung
Wärmepreis
Kunde
· Planung und Finanzierung
· Betriebsführung
· Abrechnung
Damals hatte das Erdölunternehmen dafür jedoch keine Verwendung. Stadt
und Landkreis Erding entschlossen sich zur Übernahme und Nutzung der
Bohrung Erding 1. Das war im Jahr 1989 der Startschuss für das „Geowärme­
projekt Erding“.
Zweckverband Geowärme Erding
Planung Energieerzeugung
·B
ohrung und Geologie @ externe Dienstleister
· Heizwerk und Kessel @ SNE
Versorgungsschema Geowärme Erding
Planung Fernwärme
· SNE plant FW-Ausbau
· Abstimmung zw. SNE und Zweckverband
Kunden
Heizwerk 2
Gewerbegeb.
Erding-West
Finanzierung
· Zweckverband finanziert FW-Ausbau
· SNE zahlt Pachtzins für getätigte Investitionen
Wärmeversorgung
· SNE beschafft Brennstoff für Spitzenkessel
· SNE betreibt und wartet die Anlagen
FörderBohrung
Heizwerk 1
Standort
Therme
„heiße“ Thermalwasserleitung
Reinjektionsbohrung
„kalte“ Thermalwasserleitung
Kunden
Wärmepumpe im
Geoheizwerk 2
Betriebsstättenleiter Gerhard Grabmeier
an der Wärmepumpe im Geoheizwerk 1
Fernwärme-Verteilstation
Der Aufbau
Das Thermalwasser sollte nach der Wärmeabgabe an ein
Fernwärmenetz zu Thermalbade- und Trinkwasser aufbe­
reitet werden. Dieses Konzept führte dazu, dass das Pro­
jekt von der EU aus dem Programm „Thermie“ (Demons­
trationsprojekt) sowie vom Freistaat Bayern gefördert
wurde. Ab Herbst 1992 begann der Aufbau eines Fern­
wärmenetzes. Damit beauftragt wurde die STEAG New
Energies GmbH. Neben der Netzplanung ist STEAG New
Energies auch für die Akquisition und Kundenbetreuung
zuständig. Das Geoheizwerk 1 wurde wärmeseitig eben­
falls von ihr geplant. Das Geothermieprojekt Erding för­
derte ab der Inbetriebnahme im Jahr 1998 aus der Boh­
rung Erding 1 bis zu 24 Liter pro Sekunde (l/sec). Damit
wurden der Wärmebedarf des Fernwärmenetzes sowie der
Thermalwasserbedarf der THERME ERDING gedeckt. Das
von der Unternehmensgruppe WUND errichtete und be­
triebene Thermalbad auf einer 132.000 Quadratmeter
großen Fläche ist der größte Wärmekunde in Erding und
Großabnehmer für das zur Verfügung stehende Thermal­
Vergleich der Schadstoffemissionen
nach zweiter Ausbaustufe (63 MW)
in Tonnen/Jahr
Eigenversorgung
Fernwärme
wasser. Durch die stoffliche Nutzung des gesamten geför­
derten Thermalwassers konnte auf eine Rückführung des
entwärmten Thermalwassers verzichtet werden. Thermal­
wasser, welches nicht in der THERME ERDING genutzt
werden konnte, wurde bis 2011 durch den Zweckverband
Geowärme als Trinkwasser aufbereitet und an die Wasser­
versorgung Erding geliefert.
Der Ausbau
Aufgrund der starken Nachfrage nach einer geother­
mischen Fernwärmeversorgung erweiterte der Zweckver­
band Geowärme Erding im Jahr 2006 gemeinsam mit der
STEAG New Energies GmbH das Erdwärmeprojekt und
errichtete ein zweites Geothermieheizwerk. Um auch die
Thermalwasserförderung von bisher 24 l/sec. auf 48 l/sec.
erhöhen zu können, war die Niederbringung einer zweiten
Tiefbohrung notwendig. In dieser wird das thermisch ge­
nutzte, aber stofflich nicht weiter verwertbare Thermalwas­
ser wieder in den Untergrund zurückgeführt.
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
Im Endausbau vermiedene CO2-Emissionen durch das Geothermieprojekt Erding:
ca. 11.000 Tonnen/Jahr
30.000
Der Weg des Thermalwassers im Kreislauf der Geothermie Erding
Mittels einer in 230 Metern Tiefe eingebauten Pumpe wird
Thermalwasser aus der Förderbohrung ins Heizwerk 1
nach übertage gefördert. Über eine Verbindungsleitung
gelangt es auch zum Heizwerk 2. In den beiden Heizwer­
ken erwärmt das Thermalwasser über einen Wärmetau­
scher den Fernwärmekreislauf auf ca. 48 °C. Zwei Ab­
sorptionswärmepumpen entziehen dem Thermalwasser
weitere Wärme und führen diese dem Fernwärmekreislauf
zu. Dabei wird das Fernwärmewasser auf etwa 80 °C er­
wärmt, das Thermalwasser auf 20 °C abgekühlt. In den
nachgeschalteten Heißwasserkesseln wird der Fernwärme­
vorlauf auf seine endgültige Temperatur von max. 110 °C
erhitzt. Das thermisch genutzte, „entwärmte“ Thermalwas­
ser wird in den Untergrund zurückgeführt. Eine Vorlauflei­
tung bringt das Fernwärmewasser zum Kunden und über
eine Rücklaufleitung gelangt das noch 45 °C warme Fern­
wärmewasser wieder in die beiden Heizwerke. Dort be­
ginnt der Kreislauf erneut.
Geowärme Erding
Heizwerk 1
Anschlusswert:
30 MW
Wärmeerzeugung: 49.000 MWh/a
Netzlänge:
15 km
Erzeugungseinheiten
Geoheizwerk 1
3 Direktwärmetauscher
1 Absorptionswärmepumpe
2 Reserve- und Spitzenkessel
1 Abgaswärmetauscher
Förderbohrung
Vertikal, Endteufe 2.359 m
Quelle: derzeit
ca. 65 °C, 48 l/s
möglich 55 l/s
stoffliche Nutzung des Thermalwassers
Heizwerk 2
Anschlusswert:
33 MW
Wärmeerzeugung: 59.000 MWh/a
Netzlänge:
23 km
Zahlenangaben: Endausbau
Erzeugungseinheiten
Geoheizwerk 2
3 Direktwärmetauscher
1 Absorptionswärmepumpe
2 Reserve- und Spitzenkessel
1 Abgaswärmetauscher
Reinjektionsbohrung
Bohrtiefe:
ca. 2.222 m
GeothermieHeizwerk
Erding 2
GeothermieHeizwerk
Erding 1
Im Vordergrund die Förderbohrung.
Das Geoheizwerk rechts hinten.
Ansprechpartner
STEAG New Energies GmbH
Hartmut Beyer
Telefon +49 681 9494-9341
Telefax +49 681 9494064-9341
[email protected]
Weitere Projektbeispiele
Simbach-Braunau
Grenzüberschreitendes Geothermieprojekt mit mehreren Partnern. Planung,
Bau und Betrieb durch gemeinsame Projektgesellschaft der Partner.
Die wichtigsten Zahlen *:
Kunden-Service-Center Geowärme Erding
Weißbräuhof, Obergeschoss-Mitte, Nr. 2,
Rossmayrgasse 17, 85435 Erding
Telefon +49 8122 880909-0
Telefax +49 8122 880909-19
Ansprechpartner
Zweckverband für
Geowärme Erding
Versorgungsgebiet Erding
bestehende Versorgungsleitungen
Alois Gabauer
Telefon +49 8122-408105
Telefax +49 8122-408107
[email protected]
Anschlusswert
42 MW
Wärmeerzeugung 62.797 MWh
Wärmeerzeuger Direktwärmetauscher (7 MW),
Spitzenkesselanlage (8,7 MW + 12 MW)
dezentrale Kesselanlagen (5 MW)
CO2 -Einsparung 16.300 t
Geowasser
deckt 27 % des Wärmebedarfs
Förderbohrung abgelenkt, 1.898 m Endteufe, 3.148 m
Bohrlänge; 74 l/s; 80 °C
Verpressbohrung vertikal, 1.848 m Endteufe
*Datenbasis 2012
Über uns
Der STEAG-Konzern ist bereits seit über 75 Jahren in
der Energieerzeugung tätig und bietet seinen Kunden
in­tegrierte Lösungen im Bereich der Strom- und Wärme­
erzeugung sowie kraftwerksnahe (Ingenieur-)Dienstleistun­
gen. Zu den Kernkompetenzen gehören Planung, Realisie­
rung und Betrieb hoch effizienter Kraftwerke auf Basis von
fossilen Brennstoffen und Erneuerbarer Energie. Die rund
5.800 Mitarbeiter der STEAG haben 2011 einen Umsatz
von 3,1 Milliarden Euro und ein EBITDA von 491 Millionen
Euro erwirtschaftet.
Als fünftgrößter Stromerzeuger betreibt STEAG in
Deutsch­­land elf Kraftwerke sowie über 200 dezentrale
Anlagen zur Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien
bzw. Anlagen im Bereich Contracting. Im Ausland hat
STEAG drei Kraftwerke: in Kolumbien, der Türkei und auf
den Philippinen. Die installierte Leistung beträgt weltweit
etwa 9.400 Megawatt, davon rund 7.700 Megawatt in
Deutschland.
Mehrheitlicher Anteilseigner der STEAG ist das StadtwerkeKonsortium Rhein-Ruhr. Das Stadtwerke-Konsortium ist
ein Zusammenschluss von sieben kommunalen Unterneh­
men aus dem Ruhrgebiet. Diese kommunale Verbunden­
heit kommt aber nicht nur in der Eigentümerstruktur zum
Ausdruck, sondern auch in der partnerschaftlichen Zu­
sammenarbeit mit über 100 Kommunen in Deutschland.
Die Tochtergesellschaft STEAG New Energies GmbH ist
Spezialist für dezentrale, maßgeschneiderte Energielösun­
gen auf Basis effizienter und nachhaltiger Konzepte. Das
Energieangebot reicht dabei von der Wind-, Biomasse-,
Biogas- und Grubengas- bis hin zur Geothermienutzung.
Mit Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung, Contracting und
Fernwärme-Auskopplung ist STEAG New Energies GmbH
auch im Ausland, z. B. in Polen, erfolgreich. Im Jahr 2011
erzielte das Unternehmen einen Umsatz von über 285 Mil­
lionen Euro und beschäftigte rund 800 Mitarbeiter im Inund Ausland.
STEAG New Energies ist in Deutschland:
· einer der größten Betreiber von Fernwärmeversorgungen
auf geothermischer Basis.
· einer der größten Betreiber von Biomasse-Heizkraft­
werken.
· einer der größten Fernwärmeversorger und Contracting­
anbieter.
· Marktführer bei der energetischen Verwertung von
Grubengas.
Unterschleißheim
STEAG New Energies GmbH ist Pächter und Betreiber der Energieerzeugungsund -verteilanlagen. In Partnerschaft mit der Südwärme AG führt sie auch die
Kundenakquisition durch. Eigentümer ist die Geothermie Unterschleißheim AG.
Die wichtigsten Zahlen *:
Anschlusswert
27 MW
Wärmeerzeugung47.507 MWh
Wärmeerzeuger 3 Direktwärmetauscher (zusammen bis zu 12 MWth),
2 Heißwasserkessel (6 + 9 MWth)
CO2 -Einsparung 8.000 t
Geowasser
deckt 81 % des Wärmebedarfs
Förderbohrung vertikal, 1.960 m Endteufe; 100 l/s; 81 °C
Verpressbohrung vertikal, 2.002 m Endteufe
*Datenbasis 2012
Verwaltungssitz Saarbrücken
Fotos: STEAG New Energies GmbH, Zweckverband für Geowärme Erding
STEAG New Energies GmbH
St. Johanner Straße 101–105
66115 Saarbrücken
Telefon +49 681 9494-00
Telefax +49 681 9494-2211
www.steag-newenergies.com
SNE, Stand: März 2016
STEAG GmbH
Rüttenscheider Straße 1–3
45128 Essen
Telefon +49 201 801-00
Telefax +49 201 801-6388
www.steag.com
Herunterladen