Neurofeedback Die moderne Lernhilfe Verbessert das Lernen Verstärkt die Konzentration Fördert die Intelligenz Erhöht die geistige Leistungsfähigkeit Verringert Lernstress Reduziert Prüfungsangst Juni 2007 Steve Ebright, lic.phil.I, FSP, Neuropsychologe, Praxis für Neurofeedback Oberdorfstr. 15, 8001 Zürich Tel./Fax: 076 456 77 88, E-mail: [email protected], Homepage: www.neurofeedback.ch 1 Einleitung Neurofeedback (EEG-Biofeedback) ist eine wissenschaftlich anerkannte, neue Methode, um das Lernen zu verbessern und zu dauerhaftem Erfolg zu führen. Neurofeedback (des weiteren als NFB bezeichnet) fördert den Lernprozess in zweierlei Hinsicht: • Einerseits vermindert oder beseitigt es den Lernstress, das Bedrohungserleben angesichts der Leistungsanforderungen sowie die Prüfungsangst. Es ermöglicht somit die freie Entfaltung der vorhandenen Lernkapazitäten und des Intelligenzpotentials. • Andererseits setzt NFB neue Gehirnkapazitäten frei und erhöht deutlich das Intelligenzniveau. Besonders in den USA wird NFB an immer mehr Schulen (vor allem in den Grossstädten) systematisch zum Stressabbau, zur Behebung von Lern- und Konzentrationsstörungen und zur Leistungssteigerung angewandt. NFB ist eine grosse Hilfe, um den Lernprozess möglichst effizient und kreativ zu fördern. Neurofeedback – Voraussetzung für die wirksame Anwendung der Neuen Lernmethoden. Die neueren modernen Lehr- und Lernmethoden basieren auf dem Konzept, dass Lernen eine selbstbestimmte, selbstmotivierte, aktive, entwicklungsangemessene und kooperative Form des Wissens- und Verhaltenserwerbs sein sollte. Diese neuen Auffassungen der pädagogischen Psychologie bzw. der Lernpsychologie – basierend auf den grundlegenden Forschungen von Prof. Jean Piaget – prägen die moderne Schule und haben zu neuen Unterrichtsformen geführt. Lernen wird in diesem Sinne als konstruktive und zielgerichtete Tätigkeit verstanden. Dabei spielen motivationale 2 Faktoren eine entscheidende Rolle. Der berühmte Schweizer Pädagoge und Lernpsychologe Prof. Hans Aebli sagt dazu, dass zunächst Tätigkeiten in Gang gesetzt werden müssen, die motivierend seien. Erst wenn dies geschehen ist, kann man sich das zweite Ziel setzen, nämlich die Verbesserung des Lernens, was wiederum Motivation erzeugt und aufrechterhält. Wie kann aber eine Motivation in Gang gesetzt und aufrechterhalten werden, wenn Lernen als Stress empfunden wird, wenn die Leistungsanforderungen als Bedrohungserleben erfahren werden, wenn immer wieder Angstsituationen und Konzentrationsstörungen auftreten? Dann ist Lernen verbunden mit Unlust, schlechter Befindlichkeit, und es liegt eine negative Motivation vor, ja sogar eine regelrechte Blockade. Nur wenn in solchen Fällen zuerst der Stress abgebaut, Aengste und Unlustgefühle beseitigt werden, kann Lernen wirksam erfolgen. Erst dann können die modernen Neuen Lehr- und Lernmethoden greifen! Nur dann nützt „Lernen lernen“! Somit ist NFB als effiziente Methode des Stressabbaus und der Angstregulierung die eigentliche Voraussetzung und Bedingung, dass Lernen wirklich Erfolg hat, sei es auf moderne oder auch traditionelle Art und Weise. Neurofeedback – die Funktionsweise dieses neuen Brainwave Trainings Je höher die Anforderungen an den Lernenden im Verhältnis zu seiner eigenen Leistungsfähigkeit empfunden werden, desto grösser wird der Lernstress. Der Stressforscher Mathias Jerusalem sagt dazu: „In persönlich bedeutsamen Situationen mit Leistungs- und Bewertungscharakter ist damit zugleich eine Gefährdung des Selbstwertes verbunden, da Versagen oder Misserfolge zu negativen Selbstbewertungen Anlass geben. Die damit einhergehende emotionale Belastung äussert sich in Empfindungen von Furcht, Angst und Besorgnis.“ Aufgrund des prozesshaften Charakters 3 des Stressgeschehens kann sich das Bedrohungserleben und die Selbstwertminderung mit der Zeit immer mehr verstärken. Die Kumulation von Stresssituationen und Verlusten des Selbstwertgefühls einschliesslich Vermeidungsverhalten kann zu einem starren Verhaltensmuster führen. Im Extremfall kommt es zum bekannten Muster der erlernten Hilflosigkeit. Es entsteht ein Teufelskreis, der noch dadurch verfestigt wird, dass die Person die Konfrontation mit Leistungssituationen vermeiden will oder sich so stark belastet fühlt, dass sie vorschnell aufgibt. Es können sogar psychovegetative Erschöpfungszustände auftreten. Die neuere Gehirnforschung hat gezeigt, dass solche negativen Verhaltensmuster im Gehirn gespeichert werden und beim Auftreten eines auslösenden Reizes, z.B. Prüfungssituation, automatisch aktiv werden. Man könnte auch von einer Stresskonditionierung oder Angstprogrammierung sprechen. Dadurch kann es zum Beispiel vorkommen, dass jemand in einer Prüfung eine völlige Blockade seiner Kenntnisse erfährt, obwohl er noch kurz vor der Prüfung den ganzen Prüfungsstoff sehr gut beherrschte. NFB kann solche alten, hindernden Programmierungen „löschen“ und in neue positive transformieren durch schrittweise Kontrolle der Gehirnaktivität, was mit der Zeit auch ausserhalb des Trainings möglich wird. Jede psychische Störung, also auch Stresserleben, Aengste und Blockaden, kann als eine Gehirnwellenstörung, und jede solche Gehirnwellenstörung kann unter dem Aspekt der elektrischen Hirnströme gesehen werden. Werden die Hirnströme harmonisiert, verschwindet die psychische Störung. 4 Neurofeedback – die Technik der Methode Die Grundlage der Neurofeedback-Technik ist das EEG (Elektro-Encephalogramm), das heisst die Messung und Erfassung der elektrischen Gehirnwellen. Der NFB – Computer erfasst diese Gehirnwellen, misst sie und stellt sie auf dem Bildschirm visuell und akustisch dar. Die Messungen dienen der Kontrolle von Veränderungen der Hirnströme im Verlauf des Trainings und sind durch das Feedback gleichzeitig der Steuerungsmechanismus. Auf diese Art und Weise werden normalerweise unbewusst ablaufende Körperfunktionen, wie eben die elektrische Hirnaktivität, mit Hilfe von Computerprogrammen visuell und akustisch wahrnehmbar. Das innere Erleben wird sichtbar und optisch dargestellt. Die jeweilige Zusammensetzung der Gehirnwellen geht mit einer Veränderung des Bewusstseinszustandes einher. Das Revolutionäre am Biofeedback ist, dass die Umstellung auf verschiedene Bewusstseinszustände trainiert werden kann, einzig dadurch, dass dem Trainierenden Information über seine Gehirnaktivität und deren Veränderungen gegeben wird. Dem Gehirn werden dabei keine elektrischen Impulse zugeführt, und das Training erfolgt aus eigener Kraft, unter Anleitung des Trainers bzw. Therapeuten. Die trainierten Veränderungen des Bewusstseins werden nach einer gewissen Anzahl TherapieSitzungen automatisiert und erfolgen dann ausserhalb der Behandlung von selbst und automatisch. Neurofeedback – Steigerung der Brainpower Bis vor kurzem gingen die Neurowissenschaftler davon aus, dass man nur diejenigen Nervenzellen ein Leben lang zur Verfügung hat, mit denen man geboren wurde. Dieses jahrzehntelange Dogma der Neurowissenschaften stellte sich als grundlegend falsch heraus. 5 1998 konnte der Neurobiologe Fred Gage vom Salk Institute for Biological Studies in La Jolla, USA, in einem bahnbrechenden Experiment beweisen, dass das Gehirn permanent neue Nervenzellen bildet. Ausserdem konnte er nachweisen, dass dieser Prozess unter Stress deutlich verlangsamt ist. Gage geht davon aus, dass der Prozess der Neurogenesis - der permanenten Bildung von neuen Nervenzellen - auch gezielt gefördert werden kann. Zitat Gage: "...Wir haben Kontrolle über wer wir sind!" Neurofeedback ist zweifellos die naheliegendste Methode, um das Nervensystem zu stimulieren und zu trainieren. Die wissenschaftlichen Untersuchungen über das Neurofeedback-Training ergaben, dass eine Steigerung der menschlichen Gehirnkapazität möglich ist. Diese Steigerung des IQ’s und anderer Arten der Intelligenz scheinen sowohl das Resultat von veränderten Zuständen der Gehirnwellen als Ergebnis von Neurofeedback zu sein als auch das Ergebnis von physiologischem Gehirnwachstum als Reaktion auf die allgemeine Stimulation des Gehirns durch Neurofeedback. Zitat Prof. H. Russel von der University of Houston: „Wenn die Kontrolle von EEG-Aktivitäten richtig erlernt und lange genug praktiziert wird, steigt die Funktion des menschlichen Gehirns messbar an; Werte bei standardisierten Tests erreichten eine IQ-Steigerung von 4-5 Punkten“. Die wissenschaftliche lerntheoretische Grundlage des Neurofeedback ist der Behaviorismus bzw. das instrumentelle Lernen nach Skinner. Erwünschtes Verhalten wird belohnt und verstärkt, nichterwünschtes Verhalten wird gelöscht, indem es nicht belohnt und nicht verstärkt wird. 6 Entsprechend werden im Neurofeedback erwünschte Gehirnwellenmuster akustisch und visuell belohnt und verstärkt und nichterwünschte Gehirnwellenmuster werden nach und nach unterdrückt bzw. gelöscht. Verhalten und Beteiligung im Unterricht verbessern sich nachweislich. Kinder mit Lernstörungen und Hyperaktivität werden merklich ruhiger, konzentrierter und können ihre Lernprobleme in den Griff bekommen. Eine weitere Wirkung eines Neurofeedback-Trainings, neben der Transformierung von negativen Verhaltensmustern in positive, ist die deutlich erhöhte Leistungskompetenz des Lernenden. Dies ermöglicht einen schnelleren und direkteren Zugang zum eigenen Intelligenz- und Kreativitätspotential. Diese Leistungssteigerung des Gehirns kann auch als das Ergebnis von physiologischem Gehirnwachstum als Reaktion auf die Stimulation der MindWerkzeuge interpretiert werden. Eine Studie, durchgeführt vom Forschungsinstitut EEG-Spectrum, Encino, Kalifornien, an 700 Kindern, welche an Lern-, Leistungs- und Konzentrationsstörungen litten und mit NFB behandelt wurden, ergab eine Therapie-Erfolgsquote von 80%. Dazu kam, dass die Kinder deutlich weniger Kopfschmerzen / Migräne, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen hatten. Dr. T. Fuchs, Universtität Tübingen, publizierte 1999 eine Dissertation in Zusammenarbeit mit zwei Sozialpädiatrischen Zentren in Deutschland. Die untersuchten Kinder wurden über 10 – 12 Wochen mit 3 Neurofeedback-Sitzungen pro Woche behandelt. Keines der Kinder erhielt mehr als 30 Neurofeedback-Therapiesitzungen. Die Resultate der amerikanischen Studien konnten bestätigt werden. Untersucht wurde die Wirkung von Neurofeedback auf Langzeitkonzentration, Kurzzeitkonzentration, Ver7 halten und Intelligenz. In allen Bereichen konnten bei den untersuchten Kindern Verbesserungen nachgewiesen werden. Eltern, Lehrer und Therapeuten stellten bei allen Kindern fest, dass diese nach der Neurofeedback-Therapie aufmerksamer, weniger impulsiv und weniger hyperaktiv waren. Die Resultate waren vergleichbar mit der Kontrollgruppe von Kindern, die nur mit Ritalin (Stimulanzienmedikation) behandelt wurden und keine Neurofeedback-Therapie machten. Die Therapieeffizienz des Neurofeedback-Trainings bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen konnte eindeutig belegt werden. Neurofeedback – Ein nachhaltiger Therapieerfolg Aus den Forschungen der letzten 30 Jahre auf diesem Gebiet kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass unbehandelte Störungen eher zu einer Verschlimmerung als zu einer Verbesserung führen. Ueber 50% der betroffenen Kinder haben auch nach Eintritt in das Erwachsenenalter Probleme mit Lern-, Leistungs- und Konzentrationsstörungen, verbunden mit gestörtem Sozialverhalten und Misserfolgen in Ausbildung und Beruf. Die Betroffenen sind auch eher drogen- und alkoholgefährdet. Wenn diese hingegen mit Neurofeedback therapiert werden, ergibt sich eine nachhaltige allgemeine Verbesserung und deutlich positivere Zukunftsprognose für ihr persönliches und berufliches Potential. Wichtig ist aber auch ein stabiles Familienumfeld, welches den therapeutischen Prozess unterstützt. 8 Anwendung der Methode in meiner Praxis Die Anwendung des Neurofeedback auf dem Gebiet des Lernens erfolgt in meiner Praxis auf der Grundlage meines Studiums von modernen Lerntheorien, kognitiver Lernpsychologie und Lernproblemen am Pädagogischen Institut der Universität Zürich. Während des Studiums habe ich mich auch mit praktischer Lernforschung in Schulklassen befasst und Studien darüber erarbeitet. Das in meiner Praxis zur Anwendung kommende Neurofeedback-Training basiert auf dem Therapiemodell von Dr. V. Brown, Zengar-Institut, Victoria / Kanada. Dr. Brown ist klinischer Psychologe, Neuropsychologe, Informatiker und Mathematiker. Aufgrund seiner umfangreichen und langjährigen Erfahrungen hat er ein Therapiemodell entwickelt, welches sich in der therapeutischen Praxis weltweit bewährt hat. Im Gegensatz zu älteren Neurofeedback-Methoden * arbeitet Dr. V. Brown mit 2Kanal EEG’s: es werden beide Hirnhälften gleichzeitig trainiert. Dadurch müssen nur 2 Trainingssitzungen pro Woche durchgeführt werden (gegen Ende des Trainings nur noch 1 x pro Woche). Und die Anzahl Sitzungen hat sich insgesamt auf nur 20 Neurofeedback-Trainingssitzungen reduziert. Abschliessend ist festzuhalten, dass die verbesserte, nachhaltige psycho- physiologische Selbstregulation durch Neurofeedback ausserdem zu einem gesteigerten Gefühl der Selbstkontrolle und erhöhter Lebensqualität führt; und dies alles ohne Nebenwirkungen. Zitat Dr. Fuchs: „ So gibt es nach diesen Erfahrungen keinen Grund, Kindern Biofeedback-Behandlungen vorzuenthalten.“ * Bei den älteren 1-Kanalsystemen, wo jeweils nur eine Hirnhälfte nach der anderen trainiert wird, bewegt sich die Gesamtanzahl zwischen 30 – 60 Sitzungen bei 3 Trainings pro Woche. 9