Nur was nachwächst, kann zu etwas wirklich Großem werden. Inhalt 01 Ein kurzer Blick in die Zukunft Warum weniger in Zukunft mehr sein muss Schutt ist wertvoll Cree. Creative Resource & Energy Efficiency Die Natur als Vorbild Das Holz-Hybrid-Hochhaus 04 06 06 08 10 11 02 Wir bauen auf Holz Vom Vorurteil zum Vorteil Holz – zum Wohlfühlen Natur mit Struktur 12 13 14 15 03 Elementbauweise Die Erschließung Das Tragwerk Die Decke Die Haustechnik Die konfigurierbare Fassade Der Bauablauf Daten und Fakten zum LCT-System 16 18 19 20 21 22 24 25 04 Projekte 28 Der LCT ONE 28 IZM – Illwerke Zentrum Montafon 32 Wagnertec36 BTV Memmingen 40 01 Verfahren wir weiter wie bisher, benötigen wir 2030 die Ressourcen von zwei Planeten. Ein kurzer Blick in die Zukunft. Unumstößliche Gesetzmäßigkeiten Wir haben gelernt, uns ohne Muskelkraft fortzubewegen und zu fliegen, wir haben erreicht, drahtlos miteinander zu kommunizieren und unsere Spezies auf den Mond zu senden. Auch wenn der Fortschritt die Menschheit immer wieder positiv überrascht hat, gibt es dennoch einige unumstößliche Gesetzmäßigkeiten, die definitiv festgelegt sind. Zum Beispiel, dass man aus eins nicht zwei machen kann. Unser Planet bietet viel – aber nicht unendlich viel. Die globale Bevölkerung nimmt jährlich um 78 Millionen Menschen zu – was in etwa der Einwohnerzahl Deutschlands entspricht. Die heutigen Folgen der Klimakrise sind unübersehbar, wir nutzen natürliche Energiequellen nur unzureichend und beuten global alle Ressourcen unwiederbringlich aus. Dabei hinterlassen wir so viel Müll und CO2, als hätten wir eine zweite Erde zur Verfügung – die wir spätestens 2030 auch benötigen werden, um hinsichtlich unserer Ressourcen die Versorgung der Menschheit aufrecht zu erhalten. 05 Sauerstoff Sonnenenergie CO2 Rückbau Recycling Warum weniger in Zukunft mehr sein muss. Sägewerk Heiz-(Kraft-)Werk Span-/Faserplattenwerk Besser bauen – mit nachwachsendem Rohstoff Weltweit entstehen tagtäglich viele prestigeträchtige, architektonisch anspruchsvolle Gebäude. Der Städtebau basiert tatsächlich überwiegend auf konventionell gefertigten Prototypen. Die dafür Schutt ist wertvoll. LifeCycle Tower nötige komplexe Bauabwicklung bringt allerdings hohe Baukosten, lange Errichtungszeiten und hohe Planungsrisiken mit sich. Ganz davon abgesehen, dass die Bauwirtschaft mit herkömmlichen Bauweisen derzeit sowohl rund 40 % des Energie- und Ressourcenverbrauchs als auch 40 % des Abfallaufkommens und CO2-Ausstoßes verursacht. Die Baubranche ist auch für 60 % der weltweiten Transportwege verantwortlich. 06 Was schon vorhanden ist, muss man nicht aufwändig erzeugen: Der Begriff des Urban Mining (»Stadtschürfung«) gewinnt im Bereich des nachhaltigen Bauens stark an Bedeutung. Materialien aus Bauschutt zurückgewinnen, aufbereiten und wieder Holz ist ein natürlicher Rohstoff. Es gibt ihn in vielen Teilen der Erde verwenden – Urban Mining mindert die Umweltbelastung erheblich und er wirkt sich positiv auf die CO2-Bilanz der Erde aus. Das Holz, und verringert die Abhängigkeit von steigenden Rohstoffpreisen. Man welches im LCT-System als Baumaterial verwendet wird, kann in den kann mit guten Ideen also viel besser bauen. Zum Beispiel auch, in- Wäldern unserer Erde nachwachsen. Je nach Größe des Projekts meis- dem man natürliche, nachwachsende Rohstoffe verwendet. Wie Holz. tens sogar in wenigen Stunden. 07 Cree. Creative Resource & Energy Efficiency Wer neue Wege gehen will, muss umdenken Cree ist als Teil der international renommierten Rhomberg Gruppe die logische Konsequenz aus vier Generationen Hochbauerfahrung. Dabei sind wir nicht nur ein ausführendes Unternehmen, sondern ebenso Ideen- und Impulsgeber für neue Strategien des nachhalti- Gleichzeitig arbeiten wir ein wenig anders. Es gibt unterschiedliche gen Umgangs mit der Natur und ihren Ressourcen. Wir bringen Holz Möglichkeiten, in welchem Umfang wir für einen LifeCycle Tower in- als Baumaterial in die Stadt – und schaffen mit reduzierten Lebens- volviert sind: entweder nur bei der Planung, nur im Consulting oder zykluskosten, hoher Werterhaltung von Gebäuden, bestem Komfort aber umfassend. Ein starkes Team an beteiligten Partnern aus Ar- und modernsten Sicherheitsanforderungen eine neue Grundlage chitektur, Statik und Planung arbeitet dann Hand in Hand, bis ein moderner, urbaner Architektur. Cree ist nach ISO 9001 (Qualität) und schlüsselfertiges Gebäude – von uns als Totalunternehmer oder in ISO 14001 (Umwelt) zertifiziert. Kooperation mit anderen Ausführungspartnern – übergeben wird. Wie die Rhomberg Gruppe ist Cree in Vorarlberg/Österreich beheimatet. Hier hat der Holzbau Tradition – ebenso wie jede Menge Erfinderreichtum. Was sich durch eine sehr hohe Dichte an Holzbauten bemerkbar macht. Eigentlich also wenig verwunderlich, dass hier der erste LifeCycle Tower der Welt entstanden ist: der LCT ONE. 08 09 Errichtung Geschossweiser Aufbau des Gebäudes Planung Nutzung (Wohnungen, Hotel, Büro) Recycling Die Natur als Vorbild Ein innovatives System kann besser wachsen als Einzelprojekte. Das System von Cree heißt: individuelle Industrialisierung. Aufbau – Abbau Umnutzung Stockwerke können auf- oder abgebaut werden (Wohnungen, Hotel, Büro) Das Holz-Hybrid-Hochhaus Die Vision: ein Hybrid-Holzhochhaus mit bis zu 30 Stockwerken und 100 m Höhe. Die Realität: der LifeCycle Tower von Cree. Eine bis zu 90 % verbesserte CO2-Bilanz. Ein drastisch reduzierter Aufwand von Ressourcen. Und ein äußerst angenehmes Raumklima durch jede Menge ungekapseltes Holz. Dahinter steht ein nachhaltiges, bis ins Detail durchdachtes Holz- 10 sowie minimierte Fehlerquellen in der Bauabwicklung. Dazu muss systematisches Bauen keinesfalls eintönig sein: Die Fassade eines jeden LifeCycle Towers ermöglicht individuell gestaltbares Design nach den verschiedensten Anforderungen und Wünschen. Die Umnutzung eines LifeCycle Towers ist zu jedem Zeitpunkt seines Lebenszyklus möglich, wie auch seine Renovierung durch die Systembauweise um ein Vielfaches vereinfacht wird. Hybridbausystem für mehrgeschossige Gebäude, das individuell Wenn man mehr erreichen will, sollte man es mit System tun. Ein gestaltet und in kürzester Zeit errichtet werden kann. Und auf LifeCycle Tower wird deshalb nach Plan vorgefertigt. Daraus re- Dazu setzen wir im LCT-System auf Urban Mining, denn wir kennen diese Weise einen minimierten Ressourcen- und Energieeinsatz im sultieren eine Menge Vorteile, wie kurze Bauzeiten und Kostensi- die Materialien, wissen, wie viele Arten im Gebäude verbaut sind gesamten Lebenszyklus garantiert. Der LifeCycle Tower. cherheit. Eine geringe Lärm- und Staubbelastung in der Bauphase und wie sie wieder verwendbar gemacht werden können. 11 02 Wir bauen auf Holz. Mit Holz liefert uns die Natur den Baustoff der Zukunft, der alle notwendigen Eigenschaften mit sich bringt, die innovative urbane Architektur verlangt. Auch, wenn es ein paar Vorurteile über Holz als Baustoff gibt. 12 Vom Vorurteil zum Vorteil Holz brennt – das stimmt. Ebenfalls ein Vorurteil: Holz hat keine lange Haltbarkeit. Bei richti- Aber Holz brennt »sicher«, denn während in einem wie üblich aus ger Konstruktion ist Holz aber sehr dauerhaft und benötigt vor al- Stahlbeton gebauten Haus der Stahl irgendwann im Feuer versagt lem unter Dächern und in Innenräumen keinen chemischen Schutz. und der Beton zerfällt, kann man im Falle von Holz genau vorhersa- Die natürliche Widerstandsfähigkeit von Holz ermöglicht eine lange gen, wie lange Holz den Flammen standhält. Wie man sich denken Lebensdauer. Und selbst wenn ein Holzhaus nach vielen Jahrzehn- kann, stellt der Brandschutz einen wesentlichen Aspekt der Geneh- ten demontiert wird, fällt nicht unverwertbarer Schutt an, sondern migungsfähigkeit von mehrgeschossigen Gebäuden dar. Erst recht, nutzbares Holz, das dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt wer- wenn sie zu einem Großteil aus Holz gebaut sind. den kann. Für das LCT-System wurden außerdem zahlreiche Realbrandver- Holz eignet sich besonders für den Systembau und die Vorfertigung suche der Deckenelemente durchgeführt. Mit den gewonnenen Er- ganzer Gebäudeteile. Im Hochbau zeichnet es sich außerdem durch kenntnissen wurden die Bauteile immer weiter optimiert und führ- eine hohe statische Qualität aus. Deshalb kann das tragfähige Ma- ten neben einer Reduktion des Betonanteils schließlich zum Erfolg: terial für vielseitige Konstruktionen eingesetzt werden – von weit dem notwendigen Zertifikat REI 120. spannenden Tragwerken bis zu mehrgeschossigen Bauten. 13 Holz – zum Wohlfühlen Natur mit Struktur Wer sich länger in der Natur aufhält, bleibt auch länger gesund. Der Lifecycle Tower im Detail. Das LCT-System ist ein standardisiertes, universell einsetzbares In den Großstädten dieser Welt hat allerdings nicht jeder Mensch ein Baukastensystem, das bereits wesentliche Elemente der Haustech- Naherholungsgebiet vor der Haustür. Weshalb es wichtig ist, sich nik beinhaltet. Die einzelnen Systemkomponenten (Decke, Stüt- wenigstens mit gesundheitlich unbedenklichen Materialien zu um- zen, Fassade) werden industriell vorgefertigt und sind modulartig, geben – zum Beispiel mit Holz. entsprechend den Anforderungen einsetzbar. Erst mit der seriellen »off-site Produktion« sind betriebswirtschaftliche Skaleneffekte, Unternehmen hergestellt werden und bieten beste Chancen für das Holz sorgt nicht nur für ein unvergleichliches Wohn- und Raumkli- eine gleichbleibend hohe Bauqualität und eine rasche Errichtung des regionale Handwerk und die Holzwirtschaft. Zudem können sich Archi- ma, sondern kann die Gesundheit tatsächlich fördernd unterstützen. Gebäudes am Baugrund möglich. tekten voll und ganz auf ihre gestalterische Arbeit konzentrieren, weil alle technischen Details in jedem LifeCycle Tower bereits gelöst sind. Massives Zirben- und Fichtenholz zum Beispiel sorgt laut Studien für eine niedrigere Herzschlagrate bei körperlichen oder mentalen Holzräume verbessern also das Allgemeinbefinden – und heben so- Ohne tragende Trennwände ist das System sehr flexibel und erlaubt Belastungssituationen. Herz und Kreislauf werden in einem Raum gar die Laune. Vergleichstests haben bewiesen, dass Menschen nach eine individuelle Raumaufteilung. Eine Umnutzung ist im gesam- Das LCT-System ist für verschiedene Nutzungsvarianten wie z.B. mit Naturholz weniger belastet, während sich der vegetative Erho- längerem Aufenthalt in Räumen aus Holz offener und kommunika- ten Lebenszyklus des Gebäudes realisierbar. Darüber hinaus können Wohnen, Handel, Gewerbe, Bildung, Wissenschaft, Kultur, Gesund- lungsprozess des Körpers beschleunigt. Was sich sowohl durch einen tiver sind. Dazu kommen noch der angenehme Duft und das stilvolle die LCT-Systemkomponenten (Decke, Stützen, Fassade) von vielen heit, Gastronomie, Beherbergung, etc. einsetzbar. Und auch den Er- anregenden Arbeitsalltag als auch durch einen ruhigen, gesunden Äußere von Holz. Gibt es etwas Besseres, mit dem man sich in den fordernissen unterschiedlicher Länder wird es gerecht: Im Vergleich Schlaf bemerkbar macht. eigenen vier Wänden umgeben kann? zu anderen Holzhochbauprojekten verfolgt Cree einen »Top-Down«Ansatz, bei dem alle Komponenten so geplant wurden, dass sie bei 14 Holz ist ein hervorragender Baustoff. Besser, wenn man ihn systema- einer Internationalisierung an die Anforderungen und Regulierungen tisch verwendet. in den jeweiligen Ländern angepasst werden können. 15 03 Elementbauweise Das Bauen in Fertigteilen (Elementbauweise) mit durchgeplanten Standardlösungen reduziert den Bedarf an Einzellösungen. Notwendige Detaillösungen sind baulich vorgegeben, einzelne Bauteile müssen auf der Baustelle nur zusammengefügt werden. Nachträgliche Arbeiten mit nicht vorgefertigten Elementen, wie z.B. separate Brandschutzverkleidungen, werden auf ein Minimum beschränkt. So wird die Umsetzung komplexer Details vor Ort, deren fachlich richtige Ausführung im normalen Baugeschehen nur schwer kontrollierbar ist, vermieden. 16 17 Holz-Doppelstütze Hybrid-Decke: Holz-Beton-Verbund durchgehende Betondecke Die Erschließung Das Tragwerk Erschließungskern Die Zugänglichkeit der Etagen und deren technische Versorgung erfolgt über einen oder mehrere zentrale oder dezentrale Erschließungskerne. Über Holz-Doppelstützen (Pendelstützen) werden die Kräfte direkt in die Decke ein und aus der Decke wieder direkt in das darunter stehende Stützenpaar abgeleitet. Diese übernehmen zudem die Aussteifung des Gebäudes. Als Werkstoff für den Erschließungskern kommt auch Holz in Frage. Jedoch Die Verbindung der Pendelstützen mit der Decke wird gegen das muss in Abhängigkeit von regionalen Vorschriften auf Holz oder Ausziehen lediglich durch eine Verzapfung gesichert. Beton und bei höheren Gebäuden auf nichtbrennbare Baustoffe zurückgegriffen werden. Über Rahmenhölzer werden mehrere Stützenpaare zu einem Element vereint und können gemeinsam mit der Fassade versetzt werden. Die Verbindung von Primär- und Sekundärkonstruktion erlaubt einen im Vergleich zu herkömmlichen Systemen schnelleren Baufortschritt, da bei dieser weitgehend trockenen Bauweise Aushärtungszeiten für die Gesamtbauzeit unerheblich sind. Weil die Fassade durch den Montageprozess schon in der Rohbauphase wetterdicht ist, kann mit dem Innenausbau unverzüglich begonnen werden. Was mit dem Rohbau schnell beginnt, setzt sich im Ausbau zügig fort. 18 19 Stahlbeton Brettschicht-Holz Heizung/Kühlung Haustechnik Lüftung Sprinkler Die Decke Rauchmelder Die Haustechnik Für die Decke wurde eine Holz-Beton-Verbundrippen-Konstruktion entwickelt. Diese erfüllt mehrere Funktionen: Zum einen ermöglicht sie freie Grundrisseinteilung durch die große Spannweite (< 9,45 m), zum anderen gewährleistet sie die aus brandschutztechnischen Gründen notwendige, geschossweise Trennung der Konstruktion. Die Balkenfelder werden für die deckenglei- Für den LifeCycle Tower wurde ein smartes, energetisch hocheffektives haustechnisches Versorgungskonzept entworfen: Wählbar sind der Niedrigenergie-, der Passivhaus- oder der Plusenergiestandard. che Installation der technischen Gebäudeausstattung genutzt. 20 Zusätzlich in die Deckenelemente integriert sind die Beleuchtung, eine Komfortlüftung sowie Rauchmelde- und Sprinkleranlagen. Weitere mögliche Elemente für die vorrangige Nutzung regenerativer Energien sind eine thermische Solaranlage zur Warmwasserbereitung, eine regenerative Brennstoffanlage für Verbräuche auf höherem Temperaturniveau und eine fassadenintegrierte Photo- Die jeweilige Standortqualität wird für das Bauwerk optimal einge- voltaik-Anlage. Die Anforderungen an die Raumtemperaturen im Diese verbessern durch ihre Rippenstruktur die Rahmenakustik setzt. Bei der energietechnischen Planung des Gebäudes liegt der Sommer (Komfortkriterien und Arbeitsstättenrichtlinien), machen wesentlich. Da das Holz wie bei der Fassadenstütze sicht- und er- Fokus auf der Nutzung von erneuerbaren Energiequellen, wie z.B. trotz Sonnenschutzmaßnahmen eine Gebäudekühlung über passi- lebbar bleiben soll, sind abgehängte Decken nicht vorgesehen. Das Erdwärme, welche sowohl zur Beheizung als auch zur Kühlung des ve Kühldecken unumgänglich. Der entstehende höhere energetische reduziert die Geschosshöhe auf ein Minimum, was sich positiv auf Gebäudes herangezogen werden kann. Das Verteil- und Überga- Aufwand kann jedoch durch ein intelligentes Regelungskonzept (Ja- Investitions- und Unterhaltskosten auswirkt. Das äußerst geringe besystem ist auf die entsprechenden Systemtemperaturen abge- lousiensteuerung, automatische Nachtauskühlung, anwesenheits- Eigengewicht wirkt sich zudem spürbar günstig auf die Gründung stimmt. Zur Raumheizung und -kühlung wurden kombinierte Heiz- abhängige Gerätesteuerung) und durch entsprechendes Nutzerver- des Gebäudes aus. und Kühl-Deckenelemente entwickelt. halten vermindert werden. 21 Die konfigurierbare Fassade. Frei nach Ihren Wünschen. Auch äußerlich betrachtet ist der LifeCycle Tower immer wieder anders – seine Fassade kann in vielerlei Hinsicht individuell gestaltet werden. Als Fassadenoberflächen sind sämtliche bewährte Materialien geeignet, wobei bei der Auswahl größter Wert auf den Gehalt von Recyclingstoffen gelegt wird. Für die Produktion der Systemfassade spielt die Zerlegbarkeit der einzelnen Komponenten in ihre Bestandteile eine große Rolle, um den Stoffkreislauf optimal zu sichern. 22 23 Der Bauablauf Nicht nur Holz wächst schnell. Jahrhundertelange Erfahrungen im Bauwesen haben gezeigt, dass es sinnvoll ist, von unten nach oben zu bauen. Mit der Gestaltung des Erdgeschosses und ggf. des Untergeschos- Am Ende jeder Arbeitsetappe sind Fassadenelemente mit Holz durch ses, wird auf den individuellen Zuschnitt des Grundstücks einge- aufgelegte Hybriddecken auch im Bauzustand immer vor Witterung gangen. Um Feuchtigkeits- und Feuereinwirkung von außen auf geschützt. Das Bauwerk wächst rasant empor. Durch die trockene das Holztragwerk des LCT-Systembaus ausschließen zu können, Bauweise kann in den zu Beginn montierten Gebäudebereichen un- wird das Erdgeschoss in konventioneller Massivbauweise errichtet. verzüglich mit den Innenausbauarbeiten begonnen werden. Trock- Die Geschossdecke über dem Erdgeschoss wird mit Montagepunk- nungszeiten, wie im Ortbetonbau üblich, entfallen. ten des LCT-Systems für vertikale Tragelemente (Fassade mit Holz- Daten und Fakten zum LCT-System Dimensionen Gebäudetechnik _ Höhe: bis zu 100 m (3-30 Geschosse) _ Individuelles Energiedesign (wahlweise Niedrigenergie-, stützen) versehen. Der Erschließungsbauteil mit Treppenhaus, Lift Die reglementierte Bauweise der Tragkonstruktion und der Fassade _ Raster wahlweise: 1,25 m, 1,35 m, 1,5 m und Technikschacht beinhaltet Montagepunkte des LCTSystems für setzt sich in der Gebäudetechnik fort: Deckensegel werden pass- _ Deckenspannweite: < 9,45 m Passivhaus- oder Plusenergiestandard) _ Stromerzeugung über Photovoltaik horizontale Tragelemente (Hybriddecken). In direkter Folge werden genau an der Unterseite der Hybriddecke eingebaut. Diese Segel _ 1 System für verschiedene Nutzungen: _ Betriebskostenmonitoring Fassaden- und Hybriddeckenelemente versetzt und können einzeln beinhalten die Funktionen „Heizen“, „Kühlen“, „Lüftung“ und „Ver- z.B. Wohnen, Handel, Gewerbe, Bildung, Wissenschaft, _ Tageslichtabhängige Kunstlichtsteuerung oder in Serie geliefert und montiert werden. Der Fertigstellungsgrad besserung der Raumakustik“. Weiter können optional Brandmelder, Kultur, Gesundheit, Gastronomie, Beherbergung, etc. _ Komfortlüftung kann somit bis zu 100 % betragen – inklusive integriertem Sonnen- Bewegungsmelder, Präsenzmelder, Feuerlöschanlagen und Beleuch- schutz. tung ergänzt werden. Somit kann fast die gesamte Gebäudetechnik Materialien in die Decke integriert werden. _ UGs und EG: Stahlbeton Fassade _ Decken ab OG: Holz-Hybrid, ungekapselt _ Fassadenstützen: Holz, ungekapselt _ Einfach- oder Doppelfassade _ Integrierter Sonnenschutz lich verkürzen, was sich positiv auf Emissionen, Kosten und Qualität _ Behaglichkeit durch natürliche _ Wahlweise manuelle Lüftungsflügel für natürliche Belüftung auswirkt. Oberflächenmaterialien _ Fassadenarchitektur individuell konfigurierbar Durch die Montage im Baukastenprinzip lässt sich die Bauzeit erheb- 24 _ Hoher Nutzerkomfort durch Gebäudetechnikleitebene 25 Von Natur aus anpassungsfähig Das LCT-System stammt aus der Natur – vermutlich liegt es auch daran, dass sich ein LifeCycle Tower in nahezu jeder Umgebung organisch und harmonisch in seine Umwelt einfügt. Die Zukunftsperspektiven urbaner, nachhaltiger Architektur, die sowohl von namhaften Design-Studios als auch von mehreren Universitäten auf der Basis des LCT-Systems entworfen wurden, stellen das eindrucksvoll unter Beweis. 26 27 04 Projekte LifeCycle Tower LCTONE Darauf hat die Stadt gewartet Eine Vision ist Realität: Der LCT ONE in Dornbirn/Vorarlberg. Mit acht Stockwerken wurde dieses Leuchtturmprojekt größtenteils als Bürogebäude errichtet. Darüber hinaus ermöglicht der LCT ONE einen weiteren Blick über den Tellerrand: als »LifeCycle Hub«, der Besuchern als Showroom und/oder Museum für nachhaltige Lösungen offensteht. Auch wird der LCT ONE von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) im Rahmen des Programms „Haus der Zukunft“ gefördert. Nicht umsonst trägt der erste LifeCycle Tower die Nummer Eins. Denn niemals zuvor wurde ein Gebäude dieser Art errichtet. Der LCT ONE in Dornbirn wird international Aufsehen erregen. Und Maßstäbe setzen: in jeglicher Hinsicht. 28 Projekt: LCT ONE Standort: Dornbirn /Österreich Auftraggeber: Cree GmbH Baustart: September 2011 Fertigstellung: September 2012 Die Fakten des LCT ONE _ Dimensionen: 8 Stockwerke, _ Intelligente Gebäudetechniksteuerung: Jalousien mit Höhe ca. 27 m, Breite ca. 13 m, Länge ca. 24 m _ Flächen: individuelle Mietflächengrößen 100 m² - 1 600 m² automatisch gesteuertem Motorantrieb, präsenz- und _ Architektur: designed by Hermann Kaufmann, tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerung _ Ausstattung: elektronisches Zutrittssystem, Fassaden aus Recyclingmetall, sichtbares Holztragwerk, Personenaufzug, Cat.7-Verkabelung, individuelle Eingangsfoyer _ Energiestandard: Passivhaustechnologie Energieverbrauchs-Visualisierung _ Beleuchtung: Grundbeleuchtung der Allgemeinflächen, _ Fensterflächen: Dreifachverglasung _ Betriebskosten: optimiert durch automatisches individuelle Bürobeleuchtung _ Fußbodenaufbau: schalltechnisch optimiertes Energieverbrauchs-Monitoring _ Raumtemperatur: deckenintegrierte Heiz-Kühl-Paneele, Doppelbodensystem _ Raumaufteilung: individuell gestaltbar in Fensterkontakte zur Vermeidung von Energieverlusten _ Luftqualität: Komfortlüftungsanlage mit hochwirksamer Trockenbauweise oder mit Systemtrennwänden _ Hohe Sicherheitsstandards: autom. Feuerlöschanlage und Brandmeldeanlage _ Lagerflächen: auf jedem Stockwerk Wärmerückgewinnung, automatische Steuerung über CO2-Messung 30 31 Projekt: Illwerke Zentrum Montafon Standort: Montafon / Österreich Auftraggeber: Vorarlberger Illwerke AG Baustart: März 2012 Fertigstellung: August 2013 IZM Illwerke Zentrum Montafon Dimensionen Länge: ca. 120 m Breite: ca. 16 m Höhe: ca. 21 m Stockwerke: UG, EG, OG 1 – 4 Geschossfläche: ca. 11 500 m² (brutto) Rauminhalt: ca. 45 000 m³ (brutto) Die neue Bandbreite der Natur 32 Großes muss sich nicht in Höhe ausdrücken. Wasserkraft-Kompetenzzentrum mit Betriebsrestaurant und Besu- Für die Vorarlberger Illwerke AG realisiert Cree einen LifeCycle Tower cherzentrum. Das IZM wird nicht nur das erste Green Building in Vorar- mit 120 m Länge und knapp 10 000 m² Nutzfläche im Montafon/Ös- lberg in dieser Größenordnung, sondern tatsächlich eines der größten terreich: das IZM (Illwerke Zentrum Montafon). Bürogebäude Europas in Holzbauweise sein. Aus einem internationalen Architektenwettbewerb für das neue Zen- Und somit ein Meilenstein für ressourceneffizientes, nachhaltiges trum der Illwerke ging bereits Ende 2010 ein enger Entwicklungspart- Bauen. Überzeugend für die Auftraggeber waren vor allem die tech- ner von Cree als Sieger hervor: das Architekturbüro Hermann Kauf- nologischen, ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile des LCT-Sys- mann ZT GmbH. Der erste Kundenauftrag von Cree ist gleichzeitig ein tems – genauso wie die nachweislich hohe Brandsicherheit. Gute Ide- Vorzeigeobjekt – in Vandans, Montafon entsteht für die Illwerke ein en wachsen also offensichtlich weiter. Die Fakten des IZM _ Dimensionen: UG, EG, 4 OG’s, _ Intelligente Gebäudetechniksteuerung: Jalousien mit Höhe ca. 21 m, ca. Breite 16 m, ca. Länge 120 m _ Situierung: 1/3 im Pumpspeicherbecken Rodund _ Architektur: designed by Hermann Kaufmann, Fassaden großteils Holz, sichtbares Holztragwerk, Eingangsfoyer _ Energiestandard: Passivhaustechnologie _ Fensterflächen: Dreifachverglasung _ Betriebskosten: optimiert durch automatisches Energieverbrauchs-Monitoring _ Raumtemperatur: deckenintegrierte Heiz-Kühl-Paneele, Fensterkontakte zur Vermeidung von Energieverlusten _ Luftqualität: Komfortlüftungsanlage mit hochwirksamer 34 automatisch gesteuertem Motorantrieb, präsenz- und tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerung _ Ausstattung: elektronisches Zutrittssystem, Personenaufzüge, LWL (Lichtwellenleiter) Verkabelung, individuelle Energieverbrauchs-Visualisierung _ Beleuchtung: Grundbeleuchtung der Allgemeinflächen, individuelle Bürobeleuchtung in LED-Technologie _ Fußbodenaufbau: schalltechnisch optimiertes Doppelbodensystem _ Raumaufteilung: individuell gestaltbar in Wärmerückgewinnung, automatische Steuerung Trockenbauweise oder mit Systemtrennwänden _ Hohe Sicherheitsstandards: Sprinkler und über CO2-Messung Brandmeldeanlage 35 AUFSTOCKUNG ZENTRALE WAGNER NÜZIDERS Hybriddecke 2.0 Die Deckenelemente des Holz-Hybridbausystems von Cree wurden verfeinert: Die „Hybriddecke 2.0“ ermöglicht es, Beton und Holz separat anzufertigen und erst vor Ort zusammenzufügen. Vorteil: Die neue Systemdecke kann zentimetergenau ausgemessen und eingebaut werden. Dadurch ist das System noch flexibler geworden. Weiteres Plus: Die Heiz- und Kühlleitungen sind nun direkt in den Beton Projekt: Zentrale Wagner GmbH eingegossen, die bislang benötigten Metallpaneele im Balkenfeld Standort: Nüziders zur Installation der Haustechnik fallen weg. Das spart Ressourcen. Auftraggeber: Hermann Kaufmann Baustart: Anfang 2014 Fertigstellung: Dezember 2014 Der erste Einsatz der „Hybriddecke 2.0“ war in der Zentrale des Anlagenbauers Wagner GmbH in Nüziders. In Form eines Ersatzneubaus wurde beim bestehenden Gebäude ein Stockwerk abgerissen, Dimensionen an dessen Stelle zwei neue in der innovativen Holz-Hybridbauweise Länge: ca. 7 m aufgebaut wurden. Die Holzelemente stammen vom Bregenzerwäl- Breite: ca. 15 m der Unternehmen Sohm HolzBautechnik, das auch für die Montage Höhe: ca. 31 m verantwortlich zeichnete. Die Betonteile kamen von Ammann Bau Stockwerke: 2 aus Nenzing. Cree war als Technologieentwickler und Qualitätskon- Nutzfläche: 1 100 m2 trolleur beteiligt. Geschossfläche: 1 700 m2 (brutto) 36 Die Fakten der Zentrale Wagner GmbH _ Systembesonderheiten: Holz-Beton-Verbundsystem „aufgelöst“ mit nachträglichem Schraubverbund, Betonspiegel der Decke _ Betriebskosten: Grundwassernutzung für Heizen und Kühlen erstmals mit integrierter Heiz-/Kühlfunktion _ Raumtemperatur: Betonspiegel der Verbunddecke _ Architektur: designed by Hermann Kaufmann. Aufstockung auf bestehendes Sockelgeschoss, da Gewichtsvorteil gegenüber mit integrierter Heiz-/Kühlfunktion, Heizung über Grundwasserwärmepumpe, freie Kühlung (Grundwasser) Massivbauweise und Kostenvorteil gegenüber Vollholzbauweise. _ Beleuchtung: Leuchten-Auslässe deckenintegriert Holz-Beton-Verbunddecke offen einsehbar. Ziegel-Vorsatzschale _ Fußbodenaufbau: Installationsdoppelboden nachträglich vorgeblendet _ Energiestandard: Niedrigenergiebauweise 38 _ Fensterflächen:Dreifachverglasung, sehr große Fensterflächen (4x2m) _ Raumaufteilung: flexible Raumeinteilung durch komplett stützenfreien Innenraum möglich 39 Wohn- und Geschäftshaus Projekt: Wohn- und Geschäftshaus Standort: Memmingen Auftraggeber: Hermann Hagspiel Baustart: Mai 2015 Fertigstellung: Dezember 2015 Dimensionen Memmingen Länge: ca. 20 m Breite: ca. 20 m Höhe: ca. 11 m Stockwerke: 3 Mietfläche: 800 m2 (600 m2 Büro, 200 m2 Wohnfläche) Geschossfläche: 1 600 m2 (brutto) Zeitalter des urbanen HolzHybridbaus eingeläutet Jedes Bauwerk ein Pionierprojekt: Mit einem Wohn- und Geschäftshaus in der Memminger Innenstadt wurde erstmals ein Gebäude mit der innovativen Holz-Hybridbauweise von Cree in der Bundesrepublik realisiert. Und: Erstmals wurde Wohnraum im LCT-System gebaut! Das Errichten der drei Stockwerke mit Büros und Penthouse-Apartments dauerte gerade mal eine Woche. Die Herstellung der Wandelemente und die Montage übernahm Sohm HolzBautechnik in Alberschwende, die Holz-Beton-Verbunddecken kamen von Dobler in Kaufbeuren. Auch die Umgebung wurde nachhaltig gestaltet: Der auf dem Grundstück vorhandene Altbaumbestand wurde erhalten. 40 Die Fakten Memmingen _ Fertigstellung: Dezember 2015 _ Betriebskosten: Grundwassernutzung für Heizen und Kühlen, _ Dimensionen: 3 Stockwerke, H: ca. 11 m, B: ca. 20 m, L: ca. 20 m _ Systembesonderheiten: Holz-Beton-Verbundsystem mit abgelös- ausnahmslos LED-Beleuchtung _ Raumtemperatur: deckenintegrierte Heiz-Kühl-Paneele, Heizung ten Randbalken erlaubt variable Stützenabstände, Rücksprünge über Grundwasserwärmepumpe, freie Kühlung (Grundwasser) _ Luftqualität: Lüftung geschossweise dezentral mit Wärmerück- erfordern Abhängung darunterliegender Deckenfelder, Haustechnik-Installation im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss erstmals ohne Deckenkoffer _ Fläche: 800 m2 Mietfläche (davon 600 m2 Büro- und 200 m2 Wohnfläche), 600 m2 Tiefgarage im UG, Bruttogeschossfläche: 1 600 m2 _ Architektur: Entwurfsplanung by Cree, Ausführungsplanung gewinnung, Lüftungsflügel (opak) erlauben natürliche Lüftung _ Intelligente Gebäudetechniksteuerung: Büroleuchten mit Anwesenheitserkennung und Tageslichtsensor _ Ausstattung: Lehmputz, barrierefreier Zugang. Repräsentative Ausbauqualität und Schallschutz für höchste Vertraulichkeitsanforderungen, da Bank als Bauherr by Architekt Hermann Hagspiel. Holz-Beton-Verbunddecke im _ Beleuchtung: ausnahmslos LED-Beleuchtung Wohnbereich offen einsehbar und installationsfrei. Raumhöhe _ Fußbodenaufbau: schalltechnisch optimierter Installationsdop- überall gleich, da Haustechnik-Installationen erstmals ohne De- pelboden, Massivholzparkett _ Raumaufteilung: Im 2. Obergeschoss erstmals Wohnnutzung im ckenkoffer. Holzfassade aus heimischem Lärchenholz. Cree GmbH | Tel | Färbergasse, 6850 Dornbirn +43 5574 403 - 190 _ Energiestandard: EnEV 2014, erhöhte Luftdichtigkeit LCT-System durch Penthouse-Wohnungen, flexible Raumeintei- E-Mail | [email protected] _ Fensterflächen: Dreifachverglasung, Holz-Aluminium-Fenster lung durch komplett stützenfreien Innenraum möglich Web | www.creebyrhomberg.com 42 www.creebyrhomberg.com