Bremsstrecke für altes Märklin-Signal für analog Fahrbetrieb Ueli Schweizer Problem: Wenn auf einer Anlage mit automatischem Block gearbeitet werden soll, so kann man bei den Signalen einen Abschnitt von 36...54 cm isolieren und bei geschlossenem Signal den Bahnstrom dort abschalten. Damit erhält man die Zugsbeeinflussung. Dies ist allgemein bekannt. Oft ist diese Funktion aber ungenügend, da man zu abrupt abbremst. Es wäre also wünschbar, vor dem Halteabschnitt eine Bremsstrecke mit bei geschlossenem Signal reduzierter Fahrspannung zu haben. Alte Märklin Signale, wie sie noch vielfach vorhanden sind, haben nur einen Arbeitskontakt für die Zugsbeeinflussung. Die Lösung: Man verwendet ein monostabiles Relais (z.B. MRE von VSDM) mit 2 Umschaltkontakten. Die Schaltung funktioniert so, dass die beiden roten Kabel am MärklinSignal nicht mehr direkt den Bahnstrom steuern, sondern Masse schalten, welche das Relais betreibt. Die Relaisspule ist am andern Anschluss mit 16V AC ab einem Trafo gespiesen. Es kann der gleiche Strom sein, welcher am gelben Draht des Märklin-Signals anliegt. Die beiden blauen Kabel des Signals sind von der Schaltung nicht berührt. Sie werden wie gewünscht an einem Stellpult, Schaltgeleisen, k83, usw. angeschlossen. Funktion: Bei geschlossenem Signal ist das monostabile Relais abgefallen. Es ist jeweils bei den Kontakten der gemeinsame Anschluss „g“ mit dem Ruhe-Kontakt „r“ verbunden. Bei offenem Signal ist das monostabile Relais aufgezogen. Es ist jeweils bei den Kontakten der gemeinsame Anschluss „g“ mit dem Arbeits-Kontakt „a“ verbunden. Ein Kontakt des Relais steuert nun den Halteabschnitt vor dem Signal. Nur bei offenem Signal, d.h. aufgezogenem Relais ist der Kontakt geschlossen und der Halteabschnitt hat Streckenspeisung. Der Anschluss „r“ des Kontaktes ist nicht benützt. Der andere Kontakt steuert den Bremsabschnitt vor dem Halteabschnitt. Bei geschlossenem Signal wird die über ein Bremsglied reduzierte Spannung an den Bremsabschnitt gebracht. Bei offenem Signal (MRE aufgezogen) wird volle Fahrspannung auf den Bremsabschnitt gebracht. Man erreicht so, dass die Züge im Bremsabschnitt verlangsamt werden. Das führt zu einer sanfteren Fahrweise mit weniger Problemen durch Entgleisen und Abhängen. Zudem ist der Eindruck natürlich auch optisch besser. Die Dimensionierung der Länge der Bremsstrecke kann durch Versuche ermittelt werden. Selbstredend wird man im Gefälle diese etwas länger gestalten. Es fragt sich nun, wie das Bremsglied ausgestaltet werden soll. Widerstände eignen sich nicht, da die Bremswirkung zu stark vom Stromverbrauch der Lok abhängig wäre. Eine kleine Lok mit leichtem Zug würde kaum bremsen und eine Schwere möglicherweise sogar im Bremsabschnitt zum Stillstand kommen. Am besten hat sich eine Parallelschaltung von einer Diode 1N4002 mit einer Z-Diode ZPY bewährt. Mitteilungsblatt VSDM 1/00 7 Es kommen Werte für die Z-Diode von 5,6 bis 8,2 Volt in Frage. Auf einer grösseren Anlage kann man natürlich einen Bahntrafo opfern für die gemeinsame Erzeugung der Bremsspannung, damit sogar einstellbar. Durch Beschaltung mit 8 Dioden können sogar 3 verschiedene Bremsspannungen für steigend, eben und fallend erzeugt werden. Bezugsquellen: MRE 1N4002 und ZPY: 8 VSDM Hans Dannmeier Elektronikgeschäft z.B. PUSTERLA, Zürich Mitteilungsblatt VSDM 1/00