Dossier Weiterbildung 16 Die Wege nach oben Eine kaufmännische Grundbildung ist eine solide Ausgangsbasis für viele Weiterbildungen. Context macht sich auf den Weg zu beliebten höheren Abschlüssen. Von Andrea Mašek G egen 30 000 Berufsleute machen in der Schweiz jährlich einen Abschluss in der höheren Berufsbildung. Das heisst, sie legen eine Berufsprüfung ab, um einen eidgenössischen Fachausweis zu erlangen, absolvieren eine höhere Fachprüfung und erhalten ein eidgenössisches Diplom oder besuchen eine höhe­re Fachschule. Und es werden von Jahr zu Jahr mehr. «Lifelong Learning» ist nicht nur die Devise weltweit, Weiterbildung gehört heute zum Lebens- und Berufsalltag auch in der Schweiz – eine hohe Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung wird quasi erwartet. KV-Lehrabgänger/innen fassen deshalb über kurz oder lang einen weiteren Abschluss ins Auge. Berufsbegleitend In seiner Weiterbildungs-Umfrage 2010 stellt der KV Schweiz fest, dass zwei Drittel der befragten Personen, die eine Weiterbildung bei einem der Mitglieder der KV Bildungsgruppe belegt haben, zwischen 20 und 29 Jahre alt sind. Ein Viertel ist zwischen 30 und 39 Jahre alt. Es sind vor allem Leute auf Angestellten- und Sach­bearbeiterstufe, die höhere Abschlüsse anstreben, mehrheitlich aus den Bereichen Verwaltung, Kredit- und Ver­ context 8 – 2010 sicherungswesen, Industrie und Handel. Kaufleute – mit oder ohne Berufsmatura – können viele Richtungen einschlagen. Das Angebot ist reichhaltig: Über 400 Bildungsgänge stehen zur Auswahl. Die Studiengänge reichen vom Augenoptiker über die Polizistin bis zum ­Ziseleur. Voraussetzung für eine Berufsprüfung, eine höhere Fachprüfung und eine höhere Fachschule (HF) ist immer eine abgeschlossene Berufslehre sowie Berufserfahrung. Die Vorgaben für die verschiedenen Weiterbildungsgänge sind unterschiedlich: Je höher die Ausbildung desto mehr Jahre Erfahrung und Diplome müssen mitgebracht werden. Allen gemeinsam ist, dass sie auf die Berufspraxis ausgerichtet sind. In den Abschlussarbeiten werden konkrete Problemstellungen aus dem Berufsumfeld behandelt. Bei Berufsprüfungen und höheren Fachprüfungen sind zwar die Abschlüsse eidgenössisch geregelt, der Weg dahin ist den Absolvent/innen aber freigestellt. Ebenso frei sind die Anbieter, wie sie die entsprechenden Studiengänge, die zu diesen Abschlüssen führen, gestalten. Es gilt deshalb, das Angebot genau auf Qualität zu prüfen. HF-Lehrgänge sind durch Rahmenlehrpläne des Bundes stark vereinheit- licht, dennoch variieren sie von Schule zu Schule. Die Abschlüsse sind jedoch eidgenössisch anerkannt. Studiert wird praktisch in allen Fällen berufsbegleitend – der Frauenanteil liegt bei einem Drittel. Wer eine Berufsprüfung oder höhere Fachprüfung macht oder eine HF absolviert, hat sehr gute Arbeitsmarktchancen – bessere als die Hochschul-Abgänger/innen. Bevorzugt Kaufleute bleiben häufig in Berufsfeldern, in denen sie ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten weiter einsetzen können. Wie aus der Umfrage des KV Schweiz ersichtlich ist, sind die beliebtesten Weiterbildungsgebiete die Administration und Finanzen sowie Management und Betriebswirtschaft. Zu den Favoriten ge­ hören das Personalwesen sowie Marke- Weitere Literatur: KV – was nun? Berufliche ­Möglichkeiten nach ­einer kaufmännischen Grund­bildung, 7. Auflage 2006, Verlag SVB. Die achte Auflage erscheint Ende Jahr. 17 Der berufliche Aufstieg verläuft nicht immer geradlinig. (Bild: Grossglocknerstrasse, Österreich) context 8 – 2010 Ist als Leiter des Konzern­ rechnungs­w esens, der ­U nternehmensplanung, als ­F inanzchef oder Internatio­ naler Controller in Mitteloder Grossbetrieben tätig. 4–5 Semester, ca. 13 200.– www.ex amen.ch Finanzanalytiker/in Vermögensverwalter/in Leitet Bereiche wie Anlage­be­t reuung und Research bei Banken oder Firmen der ­Vermögensverwaltung. Kann sich als Unternehmensberater selbstständig machen. Universität Fachhochschule NDS T e r t i Ä RSTUFE Höhe re Fachprüf ung Experte/in in Rechnungs­legung und Controlling 2 Semester, ca. 10 900.– www.sfaa.ch KMU-Finanzexpert/in Macht umfassende Finanz­ planungen für Private oder KMU. Fachfrau/mann im Finanz- und Rechnungswesen Finanzplaner/in Hat eine Leitungs- oder quali­f izierte Sachbearbeiterfunktion im Finanz- und Rechnungswesens inne. Wirkt auch als Kaufmännischer Leiter oder Treuhänder. 5 Semester, ca. 13 900.– www.examen.ch Berät in Vermögens-, Vorsorge-, Versicherungs­ fragen sowie in Immobilienfinanzierungen. Macht Finanz­p lanungen für Private und Selbstständige. Höhere Fachschule Stufe 1: 9–12 Monate, ca. 8000.– Stufe 2: 4–6 Monate, ca. 4500.– www.iaf.ch Sachbearbeiter/in Rechnungswesen Führt in Verwaltung oder Wirtschaft selbstständige operative Arbeiten in der Finanz buchhaltung sowie in der Kosten- und Leistungsrechnung aus. 4 Semester, ca. 5000.– www.edupool.ch Gymnasiale ­M atura Berufsattest Fähigkeitszeugnis Obligatorische Schul ze it context 8 – 2010 Berufs­matura S e k unda r s t uf e II Be rufsprüf ung 2 Semester, ca. 15 000.– www. iaf.ch Grundbildung Dossier Weiterbildung 18 19 ting/PR und Werbung. Gemäss Bundesamt für Statistik verzeichneten Marketing und Management/Verwaltung im vergan­ genen Jahr zusammen fast 9000 Studierende. Zulauf erhielten auch das Rechnungs- und Steuerwesen (3000) und der Verkauf (1600). Diese Berufsfelder mit ihren vielfältigen Berufsstationen sollen nun näher vorgestellt werden. Es geht auch darum, die Wege aufzuzeigen, die zu den einzelnen höheren Berufsabschlüssen führen. Berücksichtigt werden nur die eidge­nössisch anerkannten Abschlüsse. Dabei ist der KV Schweiz als Träger verschiedener Prüfungen involviert. Einen Überblick verschaffen lässt sich auf www.kvschweiz.ch/­ Bildung/Weiterbildung. Was zählt: Rechnungswesen Personen, die im Rechnungswesen Kar­ riere machen wollen, wird geraten, sich nicht zu früh zu spezialisieren, damit sie die grösseren Zusammenhänge und Abläufe besser verstehen. Freude an Zahlen und Statistiken ist nicht das einzige, das in diesem Berufsfeld zählt. Wichtig ist auch, Situationen rasch analysieren zu können. Die Beherrschung moderner Informationstechnologien wird vorausgesetzt. Zudem sind kompetente Kommunikator/innen gefragt. Wie die Wege und einzelnen Stationen hier aussehen, verdeutlicht unsere Illustration auf Seite 18. Wie auch aus der Illustration hervorgeht, liegen sich Rechnungswesen und Controlling nahe. Letzteres wird immer wichtiger angesichts der Zunahme von Bilanzskandalen und der neuen Gesetze zur Förderung der Unternehmenstransparenz. Gleichzeitig hat sich das Berufsprofil für Controller/innen geändert. Sie müssen heute die klassischen Controllinginstrumente kennen wie auch den Markt und ihre Firma. Dieser Entwicklung tragen Nachdiplomstudien (NDS) Rechnung. Sie bilden eine Art Nebengeleise zum Königsweg, der zur Berufsprüfung und/oder höheren Fachprüfung führt. Zwei Beispiele wären hier die Abschlüssen zum/r dipl. Controller/in NDS HF und zum/r Dipl. Leiter/in Finanzen und Dienste NDS HF (für Details: www.sib.ch). context 8 – 2010 Mensch im Zentrum: Personalwesen Die Bedeutung des Personalwesens, heute Human Resources (HR), in Schweizer ­Unternehmen hat in den letzten Jahren ­zugenommen. Es sind immer mehr Per­ sonalabteilungen entstanden, die Fachpersonen beschäftigen. Dementsprechend ist dies ein begehrtes Weiter­bil­dungs­gebiet. Der Mensch steht hier im Vordergrund, er wird selektiert, betreut, begleitet, geschult und gefördert. Dennoch fallen viele administrative Arbeiten an, weshalb nicht nur Freude am Kontakt mit Menschen und Einfühlsamkeit gefragt sind, sondern auch ­Eigenschaften wie Gewissenhaftigkeit und Verschwiegenheit. Der Frauenanteil im HR ist hoch, Teilzeitjobs sind zahlreich. Da die abwechslungsreichen Jobs gefragt sind, ist gute Aus- und Weiterbildung ein Muss. Am besten gelingt der Einstieg, wenn intern in die ­HR-Abteilung gewechselt werden kann. Studiengänge gibt es zu: Sachbearbeiter/in Personalwesen, Personalassistent/ in, HR-Fachmann/-frau, Leiter/in HR, Dipl. Personalleiter/in NDS HF. Der Weg ist hier relativ geradlinig (siehe Illustration). Wer eine Top-Karriere machen will, ist im HR aber am falschen Platz. Die HR-Abteilung ist eine Dienstleistungsstelle für andere Abteilungen. Allenfalls übernimmt sie noch die interne Aus- und Weiterbildung. Personalfachleute können auch in der Personalberatung in Personalvermittlungs­ büros, Regionalen Arbeitsvermittlungsstellen, bei der Invalidenversicherung oder im Bereich Executive Research tätig sein. personalwe sen Dipl. Leiter/in Human Resources Dipl. Personalleiter/in NDS HF Übernimmt Leitungsfunktion im HR-­ Bereich, formuliert die Personalpolitik und setzt die strategische Personalentwicklung mit der Unternehmens­ leitung fest. Unterstützt Linienverantwortliche in allen Personalfragen. Gestaltet Honorierungs- und Beur­ teilungssysteme und nimmt bei der ­K aderselektion eine zentrale Rolle ein. Expert/innen in ihrem Fachbereich, den sie konzeptionell und strategisch weiterentwickeln können. Gesuchte Ansprechpartner/innen der Geschäftsleitung und der Mitarbeitenden. Bieten professionellen Beratungsservice in ­allen HR-Belangen. Übernehmen Projekte und Mediationsaufgaben. Die Weiterbildung richtet sich an HR-Fachleute in leitender Funktion. 3 Semester, ca. 10 000.– www.hrpruefungen.ch 2 Semester, ca. 9000.– www.sib.ch HR-Fachmann/-frau mit eidg. Fachausweis Erledigt gesamte Administration im Bereich HR und hilft Vorgesetzten bei der ­P ersonaleinstellung – von der Erstellung des Anforderungsprofils über die Durch­ führung der Vorselektion und Vorstellungsgespräche bis zum Vertragsabschluss. ­Kompetente Ansprechperson für Mitarbeitende. Kümmert sich um die Ausbildung ­ von Lernenden sowie die Weiterbildung von Mitarbeitenden. 2 Semester, rund 8000.– / www.hrpruefungen.ch Personalassistent/in Sachbearbeiter/in Personalwesen Verfügt über Grundkenntnisse im HRBereich und kann wichtige Aufgaben in der ­P ersonaladministration über­ nehmen (Arbeitsverträge, Saläre, ­Versicherungen) sowie die HR-Leitung entlasten. Kann Personaladministration in KMU oder im öffentlichen Dienst selbst­ ständig führen oder in grösseren Unternehmen die Funktion als Personal­ assistent/in wahrnehmen. 1 Semester, ca. 3600.– www.hrpruefungen.ch 2 Semester, ca. 3300.– www.edupool.ch Dossier Weiterbildung 20 Weiterbildungswillige benötigen Orientierungshilfe im oft unübersichtlichen Angebot. (Bild: Shanghai, China) Markt analysieren und kommunizieren: Marketing, Verkauf, PR und Kommunikation Wer sich auf dem Markt behaupten will, muss sein Unternehmen bekannt machen und die angebotenen Produkte und Dienstleistungen geschickt verkaufen. Dafür sind die Fachleute im Marketing, Verkauf, in den Public Relations (PR) und in der Kommunikation zuständig. Berührungspunkte in diesen vier Bereichen gibt es viele - allen voran die Kommunikation –, was auch in der Weiterbildung reflektiert wird. Wer den Weg in eines dieser Berufsfelder antreten möchte, muss jedoch zuerst die MarKom Zulassungsprüfung machen. Diese beinhaltet die gemeinsamen Basisfächer für die Berufsprüfungen mit eidgenössischem Fachausweis für Marktingfachleute, Verkaufsfachleute, PR-Fachleute und Kommunikationsplaner/innen. Markting und Verkauf Seit den 1960er-Jahren ist Marketing als unternehmensstrategische Disziplin nicht mehr wegzudenken. Eng mit ihr verbunden ist der Verkauf. Dies zeigt sich auch im Weiterbildungsweg: Die höheren Fachprüfungen zum/r Dipl. Marketingleiter/ context 8 – 2010 in und zum/r Dip. Verkaufsleiter/in weisen gemeinsame Prüfungsfächer auf. Mit einer Weiterbildung auf diesen Gebieten werden die planerisch-organisatorischen Kompetenzen optimiert. Hier geht es um Marktanalysen und Strategien, um die Planung von Anlässen, die idealen Werbemittel und die Zusammenarbeit mit Grafikern und Werbefachleuten. Mitgebracht werden sollten Fachwissen in Marketing und Grundkenntnisse der Finanz- und Betriebsbuchhaltung. ­Effiziente und kreative Persönlichkeiten, die kommunikativ sind, Verhandlungs­ geschick aufweisen und ein sicheres Auftreten haben sowie Durch- und Umsetzungsvermögen beweisen, sind in diesen Berufsfeldern richtig. Ihnen stehen jene Weiterbildungswege offen, die in der Illu­ stration auf Seite 21 eingezeichnet sind. PR und Kommunikation In den Gebieten PR und Kommunikation braucht es nicht nur fachliches Wissen, sondern auch Verständnis für die insti­ tutionelle Kommunikation. Gute Aus- drucksfähigkeit in Wort, Sprache und Bild ist wichtig. Vielsprachigkeit ist von Vorteil. Interessent/innen sollten produktionstechnisch auf dem neusten Stand sein. Know-how im Umgang mit den Medien ist eine nötige zusätzliche Voraussetzung. Weiterbilden kann man sich zur/m PRFachfrau/-mann, zum/r PR-Berater/in, zur/m Kommunikationsplaner/in und zum/r Kommunikationsleiter/in. Siehe dazu die Illustration auf Seite 21. Wertvoll in den Bereichen Marketing sowie PR, Kommunikation und Verkauf ist, dass der Swiss Marketing Club SMC für folgende Abschlüsse Europa-Zertifikate herausgibt: Dipl. Marketingleiter/in, Dipl. Verkaufsleiter/in, Marketingfachleute, Verkaufsfachleute und Dipl. Marketingmanager/in HF. Andrea Mašek ist Context-Redaktorin. [email protected] 21 M ark e t ing v erk auf Dipl. Marketing­ leiter/in Dipl. Marketing­ manager/in HF Dipl. Verkaufs­ leiter/in Verantwortlich für Marketing und ­Vertrieb. Entwickelt die Marketingstrategie der Firma aufgrund von Marktanalysen und koordiniert die dafür ­n ötigen anderen Unternehmens­ bereiche. Erstellt operative Massnahmenpläne für die einzelnen Marketinginstrumente und entwickelt und managt das interne und externe Informationssystem. Er­a rbeitet Marke­t ingbudgets und Businesspläne und setzt sie um. Neue Weiter­b ildung für Führungskräfte in Marketing und Verkauf. Sie vermittelt Kommunikationsfähigkeit, Flexi­b ilität, Allgemeinbildung, Problem­ lösungs- und Ent­s chei­ dungs­f ähigkeit, Kreativität und Teamfähigkeit nebst spezifischem Marketingfachwissen. Konzipiert, plant und führt die Verkaufs- und Vertriebsorganisation. Steuert und koordiniert die ausführenden ­B ereiche wie Aussendienst, Innendienst und ­L ogistik. Erstellt Analysen vom Markt und für die Verkaufsplanung. pr kommunik at ion PR-Berater/in Kommunika­tions­ leiter/in Führungskraft der Unter­n ehmens­kom­ munikation. Leitet eine PR-Abteilung oder -Agentur. Zu ihren ­A ufgaben gehört die Ausarbeitung und Um­ setzung der institutionellen Kommuni­k ation auf der Basis ­e ines Leitbilds oder der ­G esamtstrategie. 3 Semester, ca. 10 400.– www.swiss­marketing.ch 4 Semester, bis 28 000.– www.pr-ex.ch oder www.sprg.ch Marketingfach­mann/-fachfrau (früher Marketingplaner/in) mit eidg. Fachausweis Verkaufsfachfrau/ -fachmann mit eidg. ­Fachausweis PR-Fachmann/ -Fachfrau mit eidg. Fach­ausweis Konzipiert und realisiert professionelles Marketing, beauftragt und führt Spezialist/innen, erarbeitet und überwacht Budgets. Einsatz oft im Produkt­ management. Assistiert der Marketing- oder Verkaufsleitung. Arbeitet selbstständig in allen Bereichen des Verkaufs im ­I nnen-, ­A ussendienst oder im Key Account Management. Verfügt über ­u mfassende betriebsund volkswirtschaft­ liche Kenntnisse, kann das Umfeld richtig ­e inschätzen und damit ­i deale ­L ösungen ­e r­a rbeiten. Setzt in einer PR-Abteilung eines Unternehmens oder in einer PR-Agentur PR-Massnahmen um. Arbeitet bei der Konzeption mit, plant und realisiert Teilkonzepte selbstständig. E ­ rteilt Aufträge, wickelt Kosten-, Termin- und Qualitätskontrollen ab. 6 Semester, ca. 24 000.– www.swiss­marketing.ch oder www.sib.ch Entwickelt und erar­ beitet ganzheitliche Werbekonzepte und setzt diese auch um. Nimmt Marktanalysen vor, k ­ reiert und produziert Werbemittel und führt Erfolgskontrollen durch. Kann eine Werbe­a bteilung führen und/oder mit externen Spezialisten erfolgreich ­zusammen­a rbeiten. 3 Semester, ca. 10 000.– www.sw-ps.ch 3 Semester, rund 14 000.– www.markom.org oder www.swissmarketing.ch 3 Semester, ca. 6400.– www.swissmarketing.ch oder www.markom.org 2 Semester, ca. 7300.– www.swiss­marketing.ch 2 Semester, ca. 6700.– www.markom.ch oder www.pr-ex.ch Kommunika­tions­ planer/in Arbeitet in einer Firma eng mit der Werberesp. Kommunikations­ leitung zusammen, in einer Agentur mit Werbe­b erater/innen. Hat Grundkenntnisse der Werbung und kennt die Zusammenhänge der Ein­zeldisziplinen in ­e inem Kommunika­ tionskonzept. Erarbeitet Aufträge und koordiniert diese, von der Marktforschung bis zur Gestaltung, Produk­t ion und den Medien. Arbei­tet bei Organisation von Events und Sponsoringprojekten mit und ­k ümmert sich um Direkt­­marketingund Verkaufsförderungsmass­n ahmen. 2 Semester, ca. 7000.– www.sw-ps.ch Sachbear­beiter/in ­Marketing und Verkauf Absolvierende übernehmen die Aufgaben einer Marketing- und Verkaufs-­A ssistenz. 1 Semester, ca. 3500.– / www.edupool.ch context 8 – 2010 Dossier Weiterbildung 22 Bildung für ältere Semester Altersmanagement. Alle reden von der zunehmenden Bedeutung von älteren Arbeitnehmenden. Was für Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Unternehmen dieser Mitarbeitergruppe? Von Therese Jäggi D ie demografische Entwicklung der absolvieren können. «Ganz wesentlich ist, tende lanciert. Ziel war es, diese Mitar­ kommenden Jahre wird die Alters- dass man ihnen Wertschätzung entgegen­ beitenden, welche überwiegend ältere struktur der arbeitenden Bevölkerung bringt», sagt Inderfurth. Man solle sie Techniken kannten, mit neuen Arbeitsverändern. Infolge der tieferen Geburten- wissen lassen, dass ihr langjähriges prak- weisen insbesondere in der Telekommurate werden weniger junge Arbeitskräfte tisches Know-how genauso viel zähle wie nikation vertraut zu machen. Siemensin den Arbeitsmarkt eintreten, während das theoretische Wissen eines 25-jährigen Sprecher Andreas Meile wertet das Projekt die Gruppe der Älteren wachsen wird. Die Hochschulabsolventen. «Immerhin be- rückblickend als Erfolg. «Das Qualifika­ Unternehmen müssen ihre Ziele inskünf- finden wir uns in einer Branche, wo Know- tionsniveau dieser Beschäftigten hat sich tig mit einer älteren Belegschaft errei- how eine tragende Rolle spielt.» deutlich angehoben.» Siemens setzt auf chen. Sie sind auf ihre älteren MitarbeiAnsonsten aber gelten bezüglich Wei- altersdurchmischte Teams, und zwar aus tenden angewiesen, je länger desto mehr: terbildung für ältere Mitarbeitende bei der Erkenntnis, dass diese eine höhere Ab 2015 ist mit einem Arbeitskräfte­mangel ABB die gleichen Regeln wie für alle ande- Produktivität erreichen und bessere Lözu rechnen. Es fragt sich, wie die Arbeits- ren auch. Die Frühpensionierungen sind sungen finden. welt aussehen muss, damit auch ältere in den letzten fünf Jahren deutlich zuBei älteren Mitarbeitenden, die sich Mitarbeitende leistungsfähig und moti- rückgegangen. Inderfurth interpretiert kontinuierlich weitergebildet haben, stellt dies unter anderem als Folge eines be- man bei Siemens eine zunehmende Ofviert bleiben. ABB Schweiz hat 2005 ein Strategie­ wussteren Umgangs mit älteren Mitarbei- fenheit gegenüber neuen Konzepten, Anpapier erarbeitet, in dem Weiterbildung tenden. sätzen oder Ideen fest. Diese Beobach tung ist überraschend. Sie widerspricht für ältere Mitarbeitende ein zentraler Punkt ist. Laut Mediensprecher Lukas Neue Arbeitsweisen einem gängigen Vorurteil, wonach Ältere ­Inderfurth ging man davon aus, dass diese Auch bei Siemens Schweiz AG ist die älter nicht mehr offen für Neues sind. Dasselbe in den kommenden Jahren an Bedeutung werdende Belegschaft seit einigen Jahren gilt für die folgende Aussage von Andreas gewinnen. Man stellte sich die Frage, wie ein Thema. In den Jahren 2005/2006 Meile bezüglich des Lernverhaltens: «ÄlMitarbeitende die Jahre nach 50 bis zur wurde eine «Qualifizierungsoffensive» tere sind grundsätzlich nicht langsamer Pensionierung noch möglichst motiviert für gering qualifizierte ältere Mitarbei- oder weniger agil als Junge.» Unterschiede gebe es allenfalls beim Reproduzieren von Wissen, einem Defizit, welches ältere WKS Plus Mitarbeitende aber mit ihren vielfältigen Erfahrungen wettmachten. Das Programm «WKS Plus» der Wirt- tausch und Dialog nicht zu kurz kommen», schafts- und Kaderschule Bern ist auf sagt Bernd Schaub, der das Konzept zu Monotonie als Lernhindernis Personen ab 50 Jahren zugeschnitten. Es «WKS Plus» erarbeitete und bereits seit Auch Peter Meier, Leiter des Züricher bietet im Sinne des lebenslangen Ler- 32 Jahren an der WKS unterrichtet. Das Amts für Wirtschaft und Arbeit, ist übernens Kurse an, die sowohl der beruf­ Themenspektrum ist eindrücklich und zeugt: «Im Unterschied zur körperlichen Leistungsfähigkeit unterliegt die geistige lichen wie auch der persönlichen Weiter- reicht von Sprachen, Kommunikation im keiner wirklichen Alterung.» Leider gebe entwicklung dienen. Das Programm wird Alltag über Wissen, Gesundheit und Kulim Sommer/Herbst 2010 bereits zum tur zu Wirtschaft und Recht. «Man lernt es aber noch immer manche Personal­ zweiten Mal ausgeschrieben und ent- nie aus», so das Motto von «WKS Plus». verantwortliche, die ältere Beschäftigte spricht laut Bernd Schaub, dem Leiter Und zu lernen gibt es viel: beispielweise für nur wenig lernfähig und lernmotiviert von WKS Plus, einem grossen Bedürfnis. über Cross-Cultural-Communication, die halten. Die Gründe dafür, dass Ältere WKS ist weder Seniorenuniversität noch Ökonomie der Schwellenländer, über beim Lernen oft alt aussehen, sind seiner Meinung nach häufig «betriebsgemacht». Volkshochschule. Davon unterscheidet ­Radioaktivität, gesunde Ernährung, Prosich das Programm nur schon bezüglich tokollführung, deutsche Literatur, GeldNichts sei ein grösseres Lernhindernis als der Gruppengrösse. Diese ist auf maxi- theorie, Finanzkrise und vieles mehr. eine Tätigkeit, bei der es objektiv nichts mal 15 Teilnehmende beschränkt: «Da- mehr zu lernen gibt. mit ist gewährleistet, dass Meinungsaus- www.wksbern.ch > Weiterbildung > WKS Plus Die St.Galler Kantonalbank bietet ­i hren Mitarbeitenden einen Bonus der context 8 – 2010 23 Erschwerte Bedingungen: Viele Betriebe unterstützen ihre älteren Mitarbeitenden schlecht. (Bild: Dadès-Schlucht, Marokko) ­be­sonderen Art. Mit zunehmendem Teams arbeiten, richtet sich der Kurs «Ma- meinen Form gar nicht beantworten, Dienst­a lter kann man wählen zwischen naging Generational Diversity». Die Teil- es sei denn, man beschränke sich auf zu­sätz­l ichen Ferientagen und einem Wei- nehmenden beschäftigen sich mit der ausser­fachliche Dinge wie Pensionsvorterbildungsbeitrag. Möglich ist auch eine ­demografischen Entwicklung, im beson- bereitung oder Gesundheitsthemen. Im Kombination von beidem. Der Weiterbil- deren auch mit der Entwicklung der Al- fachlichen Bereich hingegen seien die Bedungsbonus macht bei 20 Dienstjahren tersstruktur bei Novartis. dürfnisse sehr unterschiedlich. «Es gibt 15 000 Franken aus, und bei 30 DienstjahEin weiterer Kurs «Meine Lebens- einige interessante Ansätze, aber ein ren sind es 20 000 Franken. mitte» spricht alle Mitarbeitenden an, die überzeugendes Konzept habe ich bisher Laut Personalchef Rolf Fuhrer ergrei- sich mit ihrer aktuellen Lebenssituation nicht gesehen.» fen viele Mitarbeitende die Chance für ­einen Weiterbildungsurlaub oder ein ­Sabbatical. Gelegentlich absolvieren AnLeider gebe es immer noch manche Personal­ gestellte auch im vorgerückten Alter noch verantwortliche, die ältere Beschäftigte für nur einen Stage in einem für sie neuen Bankgebiet. «Weiterbildung ist ein selbstverwenig l­ernfähig und lernmotiviert halten. ständlicher Teil unserer Unternehmenskultur», sagt Rolf Fuhrer. Wenn man diesem Grundsatz verpflichtet sei, dann stelle sich die Frage nach spezifischer und möglichen zukünftigen Perspektiven Viele absolvierten hin und wieder Weiterbildung für ältere Mitarbeitende auseinandersetzen möchten. «Für Novar- ­einen Kurs oder ein Seminar, und nicht gar nicht. tis ist Vielfalt und Integration über alle selten kämen sie zum Schluss, dass sie es ­A ltersgrenzen hinweg eine der Voraus­ gerade so gut auch hätten bleiben lassen Unterschiedliche Bedürfnisse setzungen für ein besonders innovatives können. Ein häufiges Phänomen ist laut Wie bei der St. Galler Kantonalbank legt Arbeitsumfeld», hält Isabel Guerra von Ruth Derrer Balladore auch, dass ältere man auch bei Novartis wert auf die Fest- Novartis fest. Mitarbeitende häufig befürchten, sich stellung, dass Aus- und WeiterbildungsLaut Ruth Derrer Balladore vom ­neben jüngeren Kursteilnehmenden zu angebote allen Altersgruppen gleicher- Schweizerischen Arbeitgeberverband ­blamieren, und aus diesem Grund kein massen offen stehen. Speziell an Füh­ kann man die Frage nach Weiterbildung grosses Interesse mehr an Weiterbildung rungskräfte, die mit altersgemischten für ältere Mitarbeitende in dieser allge- zeigten. context 8 – 2010 Dossier Weiterbildung 24 Lücken schliessen Diesbezüglich nichts zu befürchten gibt es in zwei Kursen, welche Coop seit einem Jahr für über 50-jährige Geschäftsführer anbietet. Laut Personalleiterin Nadine Gembler sind etwa ein Viertel der 840 Geschäftsführer von Food-Geschäftsstellen zwischen 50 und 65 Jahre alt. Mit den beiden Kursen verfolgt man zwei Ziele: Im ersten Kurs geht es um eine Standortbestimmung und um Selbstmanagement, etwa um die Frage, wie mit den Belastungen im Arbeitsalltag umzugehen sei. Der zweite Kurs ist der Auffrischung von Computerkenntnissen gewidmet. In der Einsatzplanung der Mitarbeitenden wird laut Nadine Gembler mit einem komplexen Tool gearbeitet. «Manche delegieren das an ihre Mitarbeitenden und trauen sich den Umgang mit technischen Systemen nicht mehr zu.» Die Personalchefin hält dies nicht für glücklich, hier habe man Lücken schliessen wollen. Die Kurse wurden aufgrund von Standortgesprächen entwickelt, in welchen man die älteren Geschäftsführer nach ihren Be- dürfnissen und ihren Vorstellung zur wei- rungskräfte und Teams für die neuen Frateren Karriere befragt hat. Die Ankün­ gestellungen sensibilisiere. «Hier gibt es digung der Gespräche traf nicht bei allen noch viel zu tun», so Hansueli Schütz. Zwar würden BeschäftigungsschwanMitarbeitenden auf offene Ohren. Bei man­ chen habe man trotz einer vorausgehen- kungen und Umstrukturierungen nicht den aufklärenden Informationsveranstal- mehr blind nach dem Prinzip «Frühpentung auch Ängste ausgelöst, andere hielten sionierungen zuerst» gelöst, doch gerade das Alter der Zielgruppe mit 50 als zu tief in Krisenzeiten fehle es an Geld und Zeit, angesetzt und empfanden es beinahe als um Know-how-Lücken zu kompensieren. diskriminierend. «Von denjenigen aber, «Unternehmen, die hier nicht kontinuierdie nun die ersten Kurse freiwillig absol- lich vorgesorgt haben, riskieren, lädiert vierten, erhielten wir durchwegs ein posi- aus solchen Krisen herauszukommen», tives Feedback», sagt Nadine Gembler. meint Hansueli Schütz. Aktive Modelle Dass sich immer mehr Firmen mit Fragen Mehr zum Thema: rund um ihre älter werdende Belegschaft Info-Schrift «Arbeit­ nehmende 50+», CHF 15.–. beschäftigen, hält Hansueli Schütz, Bezug: KV Schweiz, ­volks­w irtschaftlicher Mitarbeiter des KV Info-Schriften, Post­Schweiz, für sehr erfreulich. Denn der fach 1853, 8027 Zürich oder bestellungen@ Markt allein wird seiner Meinung nach kvschweiz.ch. Mit­die Integration der Älteren in den Arbeitsglieder erhalten ein markt nicht garantieren, es brauche ak­E xemplar kostenlos. tive Modelle in den Unternehmen, wonach man in Beschäftigte auf allen Stufen Therese Jäggi ist Context-Redaktorin. investiere, gleichzeitig aber auch Füh- [email protected] Dipl. Betriebswirtschafter/in HF Neu! Dipl. Marketingmanager/in HF Dipl. Controller/in NDS HF Neu! Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste NDS HF Dipl. Personalleiter/in NDS HF Neu! Dipl. Business Engineer NDS HF Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF Neu! Cert. Digital Marketing Expert IAB/SIB Management-Diplom SIB SIB SCHWEIZERISCHES INSTITUT FÜR BE TR IEBS ÖKONOMIE DIE SCHWEIZER K ADERSCHMIEDE Erstklassige Studiengänge und Seminare direkt beim HB Zürich context 8 – 2010 Z Ü R I C H/C I T Y W W W. S I B .C H 0 4 3 32 2 2 6 6 6 Wir versichern Sie als KV-Mitglieder günstig. Top-Service inklusive! Autoversicherung Motorradversicherung Privathaftpflichtversicherung Hausratversicherung Gebäudeversicherung Assistance Profitieren Sie als KV-Mitglied von speziellen Konditionen. Jetzt Prämie rechnen und Offerte einholen! zurichconnect.ch/partnerfirmen ID: kvschweiz Passwort: buero 0848 234 567 Mo – Fr von 8.00 – 17.30 Uhr Exklusive Telefonnummer für KV-Mitglieder Versicherungsträger: Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG Dossier Weiterbildung 26 Englisch für Profis Sprachkurse. Zu viel Fachjargon? Wer trotz soliden Kenntnissen in Business-Englisch im Geschäftsalltag ab und zu nur Bahnhof versteht kann sich dank branchenspezifischen Sprachkursen schnell weltweit weiterbilden. Von Julie Bodenmann F ür Sprachmuffel wird die Luft in der Business-Welt immer dünner. Allgemeine Englischkenntnisse reichen in vielen internationalen Firmen nicht mehr aus, denn in der Geschäftskorrespondenz ist schon mindestens das Business-Englisch gefordert. Aber selbst Besitzer und Besitzerinnen der begehrten Business English Certificates (BEC) sollen sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen: Mittlerweile gibt es für fast jede Branche fach­ spezifische Sprachkurse, die sich den Bedürfnissen von Erwerbstätigen auf allen Funktionsstufen individuell anpassen. Jede Branche spricht Business Wie wichtig Fachjargon sein kann, illustriert bereits jeder Hollywoodfilm, der die Justiz thematisiert. Wenn ein Laie zum Beispiel nichts von «cybersquatting» (Domänenbesetzung) versteht, ist dies nicht weiter überraschend. Aber auch inter­ national tätige Rechtsanwälte müssen sich zuerst von Neuem mit der Fachsprache auseinandersetzen. Diplome wie das International Legal English Certificate (ILEC) oder der Test of Legal English Skills (TOLES) geben Aufschluss über die Fähig- kurse ab okt. 2010 Sprachkurse Kommunikation Deutsch als Fremdsprache Englisch Französisch Italienisch; Spanisch Romanisch; Portugiesisch Russisch; Arabisch Chinesisch Japanisch Gesprächsführung Fair und klar kritisieren Streiten – aber richtig Schlag-fertig Körpersprache Gedankenkraft Rhetorik Vernetztes Denken www.volkshochschule-zuerich.ch context 8 – 2010 keit, mit Kunden und Berufskollegen zu Anbieter kommunizieren, sowie das Verständnis von fachspezifischer Literatur, Verträgen >Einstufungstest Business English: BULATS Language Assessment und Dokumenten. Für Berufstätige im www.bulats.ch ­Finanzbereich gibt es das International >Boa Lingua: Certificate in Financial English (ICFE) Für Business-Sprachtrainings: von Cambridge, das unter anderem die www.businessclass.ch Bereiche Accounting, Banking, Insurance Für Sprachaufenthalte weltweit: oder Financial Reporting abdeckt. www.boalingua.ch Es gibt noch viele Berufe mehr, die (KV-Mitglieder CHF 150.– Rabatt) fleissig mit englischen Geheimcodes ar>Wall Street Institute: beiten. Boa Lingua Business Class vermitwww.wallstreetinstitute.ch telt nebst Kursen in Financial und Legal >Inlingua Sprachschule: English Kurse für Personalfachleute, Verwww.inlingua.ch sicherungsleute, Ingenieure, Sales & Mar>EF Corporate Language Training: keting Angestellte, Sekretärinnen, ITwww.ef-swiss.ch/corporate Leute, und Exportfachleute. In Malta gibt >Online-Education: es sogar Kurse in Avia­t ion English. www.englishtown.com Mit Berufserfahrung Besonders vielseitig zeigt sich das Angebot der London School of English, die sich laut Max Wey, Geschäftsführer Boa Lin- «Mit Sprachen ist es wie beim Sport, man gua Business Class, dank ihrer Spe­z iali­ muss immer wieder trainieren», so Wey. sierung aufs Business Language Training Deshalb komme es schon vor, dass solche von durchschnittlichen Sprachschulen Brush-up-Kurse mehrmals gebucht werabhebe. Die Vorteile: kleine Gruppen, den. Wirklich teuer daran sei nicht das hohe Intensität, ein höheres Durch- Sprachtraining selbst, sondern der Erschnittsalter (35–45 Jahre) und ein grosser tragsausfall auf Grund der Abwesenheit Fokus auf den Fachbereich. Ausserdem am Arbeitsplatz. «Die Firmen haben allerwerde der Unterricht nicht von herkömm- dings die Gewissheit, dass Mitarbeitende lichen Sprachlehrern geführt, sondern an einem professionellen Kurs teilnehvon Leuten mit langjähriger Berufserfah- men, der sich lohnt.» rung im relevanten Berufsfeld. Auch die Teilnehmer und Teilneh- Interaktives individuelles Lernen merinnen haben üblicherweise bereits Mit Sprachschulen in England, Amerika, ­einiges an Berufserfahrung gesammelt. Kanada, Australien, Neuseeland, Süd­ ­Geübt werden dann zum Beispiel Ver- afrika und Malta mangelt es auf dem handlungen oder Präsentationen. «Es ­Business-English-Markt durchaus nicht kommen durchaus auch höhere Kader- an exotischen Angeboten. Aber eine leute, bei denen man annimmt, dass sie ­g rosse Reise muss nicht unbedingt sein. das alles schon können», so Wey. «Und Das Wall Street Institute ist mit 450 das können sie in ihrer Muttersprache Sprachschulen auf der ganzen Welt verauch, aber vielleicht halt noch nicht auf treten. Allgemeines sowie fachspezi­ fisches Englisch lässt sich auch in den Englisch.» Gebucht werden können Sprach­ neun Schweizer Filialen lernen. Die Lehraufenthalte bereits ab einer Woche, aber: kräfte sind stets Muttersprachler, die mit 27 dem Fach­bereich vertraut sind und auf «blended ­learning» (Verknüpfung von Präsenz­u nter­r icht und virtuellem Lernen) setzen. Erfolgreiches Sprachenlernen funk­ tioniert laut Andrew Cosgrove, Managing Director Wall Street Institute St.Gallen, allerdings nur, wenn die Kurse sehr individuell aufgebaut sind, denn es gebe viele verschiedene Lerntypen, die es zu beachten gilt. Ausserdem: «Wenn etwas passiv passiert, kommt man nicht weiter, man muss aktiv am Unterricht teilnehmen, zum Beispiel beim Rollenspiel.» Cosgrove, ein neuseeländischer Architekt und Schreiner, der seit fast zehn Jahren in der Schweiz wohnhaft ist, unterrichtet Englisch auch für Architekten. Er habe es selbst erlebt, dass man mit Vokabeln und Grammatik-Büffeln nicht weit komme. Kontakt mit Lehrpersonen und aktives Sprechen seien für den Lernprozess wichtig. In Modulen der Inlingua Sprachschule werden bestimmte Berufssitua­ tionen simuliert, um den Praxisbezug zu Zemp, Key Account Manager bei EF. ­ usserdem arbei­tet EF mit Englischlehgewährleisten. So lernen zum Beispiel A HR-Leute, wie man jemanden optimal auf rern in verschiedenen Zeitzonen, wodurch Englisch empfängt, besonders wenn Kul- ständig jemand zur Konversation verfügturunterschiede beachtet werden müs- bar ist. Denn: «Man lernt eine Sprache nur, sen. Diese Module seien als Ergänzung wenn man sie auch spricht, nicht nur mit zum inhaltlich breiter gefassten Grup- Lücken­texten.» penunterricht in Business-English zu verÜber 10 Millionen Menschen nutzen stehen, so Dominik Wernle, Schulleiter bereits das Angebot von EF, aber auch hier Inlingua Zürich. In der Regel besteht ein konzentrieren sich die interaktiven Übunfachspezifisches Modul nur aus 3–5 Lek­ gen auf die individuellen Bedürfnisse. tionen und eignet sich für kurze Trainings Auch fachspezifisches Business-Englisch im Einzelunterricht. wird geübt, aber laut Zemp könne man sich nicht nur auf Meetings konzentrieVirtuelles Lernen ren: «Man muss sich schliesslich auch im Sich den individuellen Bedürfnissen der Alltag und in der Kaffeepause unterhalten Kunden und Kundinnen anpassen – ein können.» Bei dieser Herausforderung sei Konzept, das im Sprachbusiness anschei- besonders die Konversation mit Mutternend sehr ernst genommen wird. Mit EF sprachlern wichtig. Egal ob mit austra­ Corporate Language Training haben Kun- lischem oder amerikanischem Akzent. den und Kundinnen auch die Möglichkeit, zu jeder Tages- und Nachtzeit online Englisch zu lernen. «Mitarbeiter sind dadurch zeit- und ortsunabhängig und fehlen Julie Bodenmann ist Praktikantin. nicht am Arbeitsplatz», sagt Christoph [email protected] Für jeden der richtige Weg: Sprachschulen bieten heute massgeschneiderte Angebote. (Bild: Brunau, Zürich) context 8 – 2010 Dossier Weiterbildung 28 Kompetent im Kulturen-Dschungel Verständnis. Der richtige Umgang mit anderen Kulturen wird zu einer Voraussetzung für erfolgreiches Business. Von Julie Bodenmann A ls wäre es nicht schon genug schwierig, wettbewerbsfähig aufzutreten… Richtig kompliziert wird das Geschäfteabwickeln dann, wenn wir wie kleine Kinder dem Telefonspiel-Effekt ausgeliefert sind: Beim Flüstern geht so einiges verloren, und die Botschaft kommt trotz grossen Bemühungen seitens aller Parteien am Schluss einfach falsch an. So verbuchte der US-Einzelhandelskonzern Wal-Mart in seinen deutschen Filialen einen Milliardenverlust. Der Grund: kulturelle Fehleinschätzungen der Konsumenten. Besonders unbeliebt waren anscheinend die «greeters», Angestellte, die die Kunden herzhaft be­g rüssen. Die Deutschen fühlten sich angeblich bedrängt und fürchteten um ihre Privatsphäre. Anscheinend ist ein typisches amerikanisches Grinsen nicht unbedingt der ideale Export-Artikel. Und wieso? Unbewusst steuern angeeignete Kulturen das ganze menschliche Verhalten, von den allgemeinen Werten und Prioritäten bis hin zur Sprache und Körper­sprache. Dabei entwickelt jede Kultur gewisse «do’s and don’ts», die es für eine kompetente interkulturelle Kommunikation zu erlernen gilt. Ein kühles Volk Deshalb wohl schien es auch dem Schweizer Nah­r ungsmittelgiganten Nestlé wichtig, sich bewusst mit der interkulturellen Kommunikation auseinanderzusetzen. Er ist Kunde bei Richard Lewis Communications, einer Organisation, die «cultural awareness» und «cross-cultural communication» fördert. Bei den diversen Trainingsange­boten soll man sich unter anderem den Mut aneignen, auf Leute mit anderen Kommunikationsstilen, Verhalten und Werten einzugehen. Eine Kultur sei berechenbar, heisst es, und somit könne man überraschend ­genau abschätzen, wie andere reagieren. Zu dieser Theorie hat der Direktor, der context 8 – 2010 ­britische Linguist und Autor Richard ­ ewis, das «Lewis Model of Culture» entL worfen, das Länder gemäss den Besonderheiten ihrer Kultur einordnet. Demnach sind die Schweizer/innen kühl und faktenorientiert, planen immer einen Schritt voraus, machen eine Sache nach der anderen, sind höflich aber direkt und bemühen sich, stets ihr Gesicht zu wahren. Positive Klischees «Die Herausforderung ist, dass wir uns unsere Kultur so früh aneignen, dass wir es nicht einmal realisieren», sagt Michael Gates, Group Managing Director von ­R ichard Lewis Communications. Wichtig sei es, sich zuerst mit einer generellen Theorie zu befassen, bevor man sich von Kleinigkeiten beirren lässt. Denn «es gibt über 200 nationale Kulturen und wir können nicht alles wissen». Gemäss Richard Lewis Communications sind Stereotypen nicht unbedingt Lügen, denn sie sind oft kurze Zusammenfassungen von bestimmten nationalen Eigenheiten, die die komplexen Motivationen und gesellschaftlichen Zwänge offenbaren. Diese Züge sind in der sozialen Struktur einer kulturellen Gruppe seit Jahrhunderten geerdet. So haben die «arroganten» Franzosen lieber Recht als dass sie beliebt sind, hassen Kompromisse und haben den Mut, zu ihren Überzeugungen zu stehen. Diese «Arroganz» sei das Resultat einer glor­ reichen Geschichte voller Idealismus. Andere Länder, andere Sitten Ebenfalls auffällig sind Unterschiede in der Körpersprache, was bei Meetings zentral sein kann. Wer in Bulgarien energisch den Kopf schüttelt, stimmt vielleicht un­ gewollt einem Termin zu, anstatt ihn abzulehnen. Vom Händeschütteln zur Begrüssung, der Tonlage bis zum direkten Augenkontakt – was in der Schweiz na­ türlich wirkt, ist in anderen Kulturen fremd und kann als unhöflich oder sogar als ­persönlicher Affront interpretiert ­werden. «Kommunizieren ist nicht das, was Sie sagen, sondern das, was ankommt», sagt Daniel C. Schmid, Vizedirektor am SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie. «Kommunikation muss klar sein, denn sonst wird einiges schnell einmal in einer anderen Kultur als Fehler gewertet», so Schmid. Heutzutage sei es für die Arbeitsmarktfähigkeit wichtig, kulturell kompetent zu sein. Man soll sich gezielt mit den Fragen befassen: «Wie tickt mein Zielmarkt und wie kann ich mich optimal darauf vorbereiten?» Das heisst so viel wie: Wer seine Kommunikation optimiert, profitiert letztlich auch persönlich, und das interkulturelle Verständnis bietet die Mittel dazu. Weitere Informationen: www.crossculture.com Seminar Das SIB organisiert gemeinsam mit Boa Lingua BusinessClass das Seminar «Gaining Competitive Edge from Cultural Competence». Die Hauptredner sind Richard D. Lewis und Michael Gates, Direktoren der Richard Lewis Communications. Das Seminar richtet sich an Angehörige des mittleren und höheren Managements, die daran interessiert sind, im Ausland einen neuen Markt zu entdecken, ihre Kunden und Lieferanten besser zu ver­ stehen und die Effizienz in ihren multikulturellen Teams zu erhöhen. Das Seminar findet am Montag, 4. Oktober um 13.30 Uhr in Zürich statt. ­Kosten (inkl. Apéro und Unterlagen) CHF 480.–, KV-Mitglieder CHF 420.–. Anmeldung bis 10. September unter www.sib.ch/cultural-competence. Weiterbildungstipps Psychologie in der Wirtschaft Heutige Führungskräfte stehen vor vielen Herausforderungen: Ihre Teams werden immer heterogener, die Arbeitszusammenhänge virtueller, permanente Erreichbarkeit ist ein Muss und die Gesundheit wird stärker strapaziert. In einer im deutschsprachigen Raum einzigartig ­fokussierten Führungsausbildung an der Fachhochschule Nordwestschweiz er­ wer­ben die Teilnehmenden die erfor­ derlichen wirtschaftspsychologischen Kompetenzen für eine zukunftsfähige Be­w ältigung ihrer Aufgaben. Der Stu­ diengang CAS Leadership Psychology der Hochschule für Angewandte Psychologie in Olten richtet sich nicht nur an Führungskräfte, sondern auch an Projektverantwortliche und Fachkräfte. www.fhnw.ch/aps Vom KV direkt ins Informatik-Studium «Ich verstehe die Sprache und die Probleme der Kundschaft», sagt Software-Entwickler und -Berater Patrick Wiederkehr. Er hat vor dem Informatikstudium an der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) nämlich eine KV-Lehre gemacht. Hansjörg Huser, Studiengangleiter Informatik an der HSR, zählt auf, was das KV einem Informatiker bringt: mehr Verständnis für wirtschaftliche Aspekte einer In­ formatiklösung, schnellere Einarbeitung in Anwendungsgebiete im betriebswirtschaftlichen Umfeld und besseres Ver­ ständnis für die Sprache der Anwender/innen. Damit präsentiert sich der Beruf des/r Informatiker/in als ein möglicher sinn­ voller Berufsweg für KV-Absolvent/innen. Die HSR erleichtert Absolvent/innen mit einer kaufmännischen Berufsmatura deshalb den Einstieg ins Informatik-­ Studium: Sie können ihre Studien ohne Praktikum aufnehmen. Was sie aber mitbringen müssen, sind Grundkenntnisse im Programmieren. Diese können in einem Sommerkurs oder im Selbststudium erworben werden. Zudem sind spezielle Mathematik-Ergänzungskurse im Studium integriert, damit die Kaufleute gegenüber technischen Berufsmaturand/innen nicht benachteiligt sind. So kann ein Bachelor of Science FHO in Informatik ­innert drei Jahren erworben werden. context 8 – 2010 «Für KV-Absolventen mit Freude und Begabung im mathematischen und abstrakten Denken öffnet das Informatikstudium an der HSR den Weg zu vielsprechenden beruflichen Karrieren in einem attraktiven Arbeitsmarkt», sagt Huser. Tatsächlich sind Informatiker/innen gesucht und ihre Jobs krisensicher. Noch ist die Nachfrage an der HSR nicht sehr gross: Laut Huser sind es jeweils fünf KV-Absolvent/innen auf 80 Neueintretende pro Jahr. Sie kommen vorwiegend aus dem Backoffice-Bereich von Versicherungen, Banken und Industriefirmen. Frauen sind wie bei den übrigen Informatik-Studierenden stark untervertreten. Werden Sie Marketingprofi! Eidg. dipl. Marketingleiter Diese hochwertige Diplom-Ausbildung zum Marketingleiter ist der erfolgversprechende Einstieg in eine vielfältige Marketingkarriere. Der Lehrgang richtet sich an alle Personen in leitender Stellung im Marketing oder einem Teilbereich davon und wird in Zusammenarbeit mit den Universitäten St.Gallen und Bern durchgeführt. Der Lehrgang kann mit einem internationalen Abschluss ergänzt werden. www.hsr.ch Innovationen managen Die Fachhochschule St.Gallen verleiht diesen Herbst die ersten Diplome «Master of Advanced Studies FHO in Corporate Innovation Management». Die Absolvent/innen sind künftig in der Lage, sich im Markt mit innovativen, ausgeklügelten und benutzerfreundlichen Produkten zu positionieren. Innovationsmanager werden allmählich auch in Schweizer Firmen eine Selbstverständlichkeit. Sie sind die kreative Schaltstelle in einer Firma und die zentrale Schnittstelle zwischen den einzelnen Abteilungen. Sie sind zuständig für die Koordination des Innovationsprozesses, von der Definition der Problemfelder bis zur erfolgreichen Markteinführung. Der nächste Lehrgang startet am 06. April 2011 in Zürich. Marketingfachleute mit eidg. Fachausweis Dieser Lehrgang richtet sich an Personen, die über praktische Erfahrung in Marketing, Werbung oder Verkauf verfügen und sich im Marketing weiter entwickeln möchten. Der Kurs dient als ideale Basisausbildung für den Marketingleiterlehrgang. Die nächsten Lehrgänge starten am 16. September in Zürich und am 23. September in Bern. www.fhsg.ch Selber ausbilden Wer im Bildungsbereich tätig sein will, macht meist früher oder später den eidgenössischen Fachausweis Ausbilder/in. Die­se Weiterbildung richtet sich an Fachleute, die sich innerhalb einer Bildungsinstitution oder aber in der betrieblichen Ausund Weiterbildung spezialisieren wollen. Bis heute tragen über 5000 Ausbilden­de in der Schweiz diesen Titel. Er befähigt sie dazu, in ihrem Fachbereich autonom Kurse zu entwickeln und zu leiten. Für die Weiterbildung zum/r Ausbilder/in ist eine rund vierjährige teilzeitliche Praxiserfahrung in der Erwachsenenbildung im Umfang von mindestens 300 Stunden nötig. www.sveb.ch Dipl. Marketingmanager HF* Dieser Lehrgang ist eine hochstehende Generalistenausbildung für praxisorientierte Marketingprofis und schliesst mit einem eidg. anerkannten Titel ab. Der Abschluss berechtigt zum Eintritt in eine Fachhochschule. * Vorbehältlich der Genehmigung durch das BBT Die nächsten Kurse starten am 26. Oktober in Zürich und am 18. Oktober in Bern. Anmeldung für alle Kurse und Infoabende unter www.sawi.com Schweizerisches Ausbildungszentrum für Marketing, Werbung und Kommunikation 29 Dossier Weiterbildung 30 «Wir sind sehr zufrieden» Plattform. Seit einem Jahr arbeiten die fünf grössten KV-Schulen enger zusammen. Peter Häfliger, Präsident der KV Bildungsgruppe Schweiz, zieht Bilanz und blickt in die Zukunft. Interview Thomas Heeb Context: Ein Jahr KV Bildungsgruppe gen, denn unser Webportal ergänzt die Es ist mir als Rektor am KV BildungsSchweiz – wie hat sie sich in der ­Schweizer bestehenden Websites der Einzelschulen zentrum Luzern ein grosses Anliegen, in Weiterbildungslandschaft ­positionieren ideal, weil Interessenten mit wenigen bedeutenden Kooperationen wie die KV können? Klicks direkt zum persönlich bevorzug- Bildungsgruppe Schweiz oder edupool.ch Peter Häfliger: Wir sind mit der Ent- ten Angebot gelangen, vergleichen und (Verbund der KV-Weiterbildungszentren) wicklung sehr zufrieden, konnten doch sich auch direkt anmelden können. ­eingebunden zu sein, um sich im stark umkämpften Bildungsmarkt optimal einige Meilensteine sowohl in der Grund- Welche persönliche Bilanz ziehen Sie als wie auch Weiterbildung planungsgemäss Präsident des Vorstands? posi­t ionieren zu können. Wir profitieren umgesetzt werden. So hat z.B. die VerDie Ausgangslage ist klar: Die Wirt- in diverser Hinsicht von der KV Bildungstriebsplattform www.kvbildung.ch mit schaft bzw. die Organisationen der Ar- gruppe Schweiz. So findet der Austausch über 100 Weiterbildungsangeboten und beitswelt (OdA) suchen Bildungspartner nicht nur auf Stufe der Rektoren statt. Als dem Laufbahnberatungs-Tool grosse Be- mit gesamtschweizerischer Ausstrahlung, Zusatznutzen definieren auch die Markeachtung gefunden. Mit der kürzlich er- einheitlichen Bildungsangeboten und ge- tingverantwortlichen gemeinsame Ge­ folgten zusätzlichen Gründung der KV meinsam definierten Qualitätsrichtlinien. fässe, um die Marktbearbeitung im VerBildungsgruppe Schweiz AG (neben dem Aus diesem Grund haben wir uns primär bund ziel­gerichtet voranzutreiben. Diese Verein) konnten wir auch strategisch ein das Ziel gesetzt, unsere Zusammenarbeit koordinierten Tätigkeiten sehe ich als wichtiges und nachhaltiges Zeichen set- sowohl in der Grund- wie auch in der Wei- wertvollen Prozess, von dem alle Mitzen. Dass wir in dieser kurzen Zeit bereits terbildung zu verstärken. Das Motto lau- gliedsschulen profitieren. zwei bedeutende Aufträge für gesamt- tet: Alle unsere Dienstleistungen sind aus Welche generellen Trends in Sachen schweizerisch tätige Institutionen um­ einem Guss und werden an den diversen ­Weiterbildung beobachten Sie? setzen dürfen, zeigt auch das grosse Inte- Standorten mit einem klaren didaktiDer Bildungsmarkt unterliegt seit resse der Wirtschaft. schen Konzept und hoher Qualität ange- ­einigen Jahren einem enormen Wandel. Wie ist das neue Angebot aufgenommen boten. Diesem obersten Ziel sind wir auch Der Konkurrenzdruck ist stark gestiegen, worden? dank der speziell dafür eingerichteten nationale wie auch internationale Akteu­re Die Kooperation der fünf grössten Geschäftsstelle in Zürich unter der Lei- treten neu bzw. verstärkt in den Wett­ ­K V-getragenen Schulen mit einem Um- tung von Peter Rüegger sehr nahe gekom- bewerb. Die Konkurrenzsituation zwisatzvolumen von rund 160 Mio. Franken men. Die Geschäftsstelle unterstützt den schen dem Tertiär A- (Fachhochschule/ unter dem Dach der KV Bildungsgruppe Vorstand bei der Umsetzung der Ziele und Uni) und dem Tertiär B-Bereich (höhere Schweiz wurde mit grossem Interesse zur steht den Unternehmen und Verbänden Berufsbildung) akzentuiert sich immer Kenntnis genommen, sei es von Seiten der als direkter Ansprechpartner zur Ver­ mehr. Wir befinden uns in einem typiVerbände, sei es von gesamtschweizerisch fügung. Diese schlanke Struktur hat sich schen Verdrängungswettbewerb. Um jetätigen Unternehmen, die bereits aktiv sehr bewährt. den bildungswilligen Interessenten findet mit uns Kontakt aufgenommen haben. Sind auch Verbesserungen festgestellt ein Kampf statt. Die von den Ökonomen und Bildungspolitikern aufgestellten SzeUm unseren Kunden im mittlerweile sehr oder bereits umgesetzt worden? unübersichtlichen Bildungsmarkt mehr Ja, organisatorisch gab es bereits einen narien sind bekannt: Demografische Orientierung zu ermöglichen, haben wir ersten Ausbauschritt. So haben wir wie ­Entwicklungen, Migrationsbewegungen viel Energie in den Aufbau der gemein­ erwähnt Anfang Juli die KV Bildungs- aber auch gesellschaftliche Veränderunsamen Plattform gesteckt. Davon profitie- gruppe Schweiz AG gegründet. Über diese gen kommen auf uns zu. Unsere Antwort ren unmittelbar die Weiterbildungswilli- AG werden vor allem die operativen Ge- lautet klar und deutlich: Stärkung des Beschäfte wie Firmenschulungen abge­ rufsbildungssystems in der Schweiz. Die wickelt. Der Vereinsvorstand hingegen Vorteile sind hinlänglich bekannt. Wisdefiniert primär die strategischen Aus- senschaftliche Studien zeigen unmissrichtungen. verständlich, dass unser BerufsbildungsWie geht es nun weiter? Kommen weitere system viele Vorzüge vorweisen kann, Schulen hinzu? nicht zuletzt hinsichtlich der ArbeitsEs war uns von Anfang an ein Anliegen, marktfähigkeit. Es ist zu hoffen, dass dass sich nach einer ersten Phase weitere ­u nsere Bildungspolitiker endlich diese interessierte KV-getragene Schulen dem Stärken wahrnehmen und auch entspreVerein anschliessen können. Weitere Mit- chendes Lobbying für die berechtigten glieder sind willkommen. Anliegen der Berufsbildung betreiben. Sie sind ja auch Rektor – wie haben Sie in Der Schlüssel zum Erfolg für eine Weiter*Peter Häfliger ist Rektor des Instituts für Weiterbildieser Funktion die KV Bildungsgruppe bildungsinstitution liegt in sinnvollen dung am KV Bildungszentrum Luzern und Präsident Schweiz wahrgenommen? der KV Bildungsgruppe Schweiz. Kooperationen. Es ist natürlich als Rektor context 8 – 2010 31 ein gutes Gefühl, als Partner in einem sich vor lauter Angeboten überfordert. starken Verbund wie der KV Bildungs- Immer mehr und neue Titel werden ausgruppe Schweiz mitwirken zu können. geschrieben. Es ist eine besondere HerHat die Krise das Bedürfnis nach Weiterausforderung, die vielen Zertifikate, Fachbildung verstärkt oder eher gebremst? ausweise und Diplome miteinander zu Nach dem Rekordjahr 2009 innerhalb vergleichen. Hier sind alle Bildungsverder KV Bildungsgruppe Schweiz stellen wir antwortlichen gefordert, die Transparenz fest, dass die Nachfrage nach eidgenös- ihrer Angebote möglichst hoch zu halten. sisch anerkannten Bildungsabschlüssen Früher oder später kommen wir wohl wie Fachausweisen und Höheren Fach- nicht um eine Bereinigung herum. Zuschulen für Wirtschaft HFW nach wie vor dem wird die Globalisierung auch in der hoch ist. Natürlich gibt es in Phasen der Bildungsbranche weitergehen. Wie brinWirtschaftskrisen Unternehmen, die ihre gen wir es fertig, dass unsere traditionelBudgets für Weiterbildungsmassnahmen len Abschlüsse wie Fachausweise und zurückgefahren haben. Umgekehrt sind ­Diplome gesamteuropäisch positioniert immer mehr Mitarbeitende bereit, die Wei- werden können? In diesem Prozess muss terbildungsinvestitionen vollständig oder es darum gehen, Durchlässigkeit, Transweitgehend selber zu tragen. Zusammen- parenz und Mobilität im Bildungsbereich gefasst stellen wir zurzeit ein Halten auf ho- zu garantieren. hem Niveau bzw. teilweise sogar eine Zu- Wie können und sollen Weiterbildungswillige besser unterstützt werden? nahme der Weiterbildungsnachfrage fest. Vor welchen Herausforderungen steht Nur rund ein halbes Prozent der öffent­ die Weiterbildungsbranche? lichen Bildungsausgaben fliesst der höheBei der Weiterbildung herrscht in vie- ren Berufsbildung zu. Da herrscht ein oflen Bereichen Wildwuchs. Arbeitgeber, fensichtliches Missverhältnis im Vergleich aber auch Weiterbildungswillige sehen zu den Hochschulen. Einerseits sparen A A RAU BA S EL die Politiker nicht mit dem Lobgesang auf unser international stark beachtetes Berufsbildungssystem. Andererseits wäre es auch dringend notwendig, dass die Schweizer Politik dementsprechend handelt und mehr Mittel für die Aus- und Weiterbildung, insbesondere für die ­höhere Berufsbildung, bereitstellt. Den grössten Handlungsbedarf sehe ich derzeit in der unsäglichen Geschichte mit der Problematik der Steuerabzüge. Es braucht finanzielle Anreize für die individuelle Ausund Weiterbildung. Absolvierende, die sich beruflich höher qualifizieren oder den Beruf wechseln, können ihre Weiterbildungskosten oft nicht von den Steuern abziehen. Wir fordern deshalb, dass alle mit dem Beruf zusammenhängenden Ausund Weiterbildungskosten abzugsfähig sind. Es sollte eigentlich auch im Interesse der öffentlichen Hand sein, dass die Erwerbstätigen ihre Arbeitsmarktfähigkeit erhöhen. Thomas Heeb ist Context-Redaktor. [email protected] Die Schweizer Bildungsinstitution. Effizient. Sicher. Individuell. BERN LU Z E R N S T. G A L L E N Z Ü RI CH «Normale Schule? Brauch’ ich echt nicht!» Die Projektassistentin Yvonne mag AKAD als Bildungspartner. Dank der einzigartigen AKAD Methode ist das Studium zur Betriebswirtschafterin HF perfekt auf sie zugeschnitten – und damit genau so individuell wie sie selbst. Und was ist Ihr Ziel? Wir unterstützen Sie auf Ihrem Bildungsweg: Höhere Fachschulen für Wirtschaft, Wirtschaftsinformatik, Versicherungen und Banken; Zertifikate, eidg. Fachausweise und Diplome in Rechnungs-/Treuhandwesen, Human Resources, Marketing und Verkauf, Informatik und Organisation; Bachelor in Business Administration FH; Sprachdiplome und vieles mehr. Nächste Infoanlässe: www.akad.ch 03 4C context 8 – 2010 Die AKAD Schulen gehören zur Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz