Die Wege nach oben

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Dossier Weiterbildung
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Die Wege
nach oben
Eine kaufmännische Grundbildung ist eine solide
Ausgangsbasis für viele Weiterbildungen. Context macht
sich auf den Weg zu beliebten höheren Abschlüssen.
Von Andrea Mašek
G
egen 30 000 Berufsleute machen in
der Schweiz jährlich einen Abschluss in der höheren Berufsbildung.
Das heisst, sie legen eine Berufsprüfung
ab, um einen eidgenössischen Fachausweis zu erlangen, absolvieren eine höhere
Fachprüfung und erhalten ein eidgenössisches Diplom oder besuchen eine höhe­re
Fachschule. Und es werden von Jahr zu
Jahr mehr.
«Lifelong Learning» ist nicht nur die
Devise weltweit, Weiterbildung gehört
heute zum Lebens- und Berufsalltag auch
in der Schweiz – eine hohe Bereitschaft
zur ständigen Weiterbildung wird quasi
erwartet. KV-Lehrabgänger/innen fassen
deshalb über kurz oder lang einen weiteren Abschluss ins Auge.
Berufsbegleitend In seiner Weiterbildungs-Umfrage 2010
stellt der KV Schweiz fest, dass zwei Drittel der befragten Personen, die eine Weiterbildung bei einem der Mitglieder der
KV Bildungsgruppe belegt haben, zwischen 20 und 29 Jahre alt sind. Ein Viertel
ist zwischen 30 und 39 Jahre alt. Es sind
vor allem Leute auf Angestellten- und
Sach­bearbeiterstufe, die höhere Abschlüsse anstreben, mehrheitlich aus den
Bereichen Verwaltung, Kredit- und Ver­
context 8 – 2010
sicherungswesen, Industrie und Handel.
Kaufleute – mit oder ohne Berufsmatura –
können viele Richtungen einschlagen. Das
Angebot ist reichhaltig: Über 400 Bildungsgänge stehen zur Auswahl. Die Studiengänge reichen vom Augenoptiker über die
Polizistin bis zum ­Ziseleur.
Voraussetzung für eine Berufsprüfung,
eine höhere Fachprüfung und eine höhere
Fachschule (HF) ist immer eine abgeschlossene Berufslehre sowie Berufserfahrung.
Die Vorgaben für die verschiedenen Weiterbildungsgänge sind unterschiedlich:
Je höher die Ausbildung desto mehr Jahre
Erfahrung und Diplome müssen mitgebracht werden. Allen gemeinsam ist, dass
sie auf die Berufspraxis ausgerichtet sind.
In den Abschlussarbeiten werden konkrete
Problemstellungen aus dem Berufsumfeld
behandelt.
Bei Berufsprüfungen und höheren
Fachprüfungen sind zwar die Abschlüsse
eidgenössisch geregelt, der Weg dahin ist
den Absolvent/innen aber freigestellt.
Ebenso frei sind die Anbieter, wie sie die
entsprechenden Studiengänge, die zu diesen Abschlüssen führen, gestalten. Es gilt
deshalb, das Angebot genau auf Qualität
zu prüfen.
HF-Lehrgänge sind durch Rahmenlehrpläne des Bundes stark vereinheit-
licht, dennoch variieren sie von Schule zu
Schule. Die Abschlüsse sind jedoch eidgenössisch anerkannt.
Studiert wird praktisch in allen Fällen
berufsbegleitend – der Frauenanteil liegt
bei einem Drittel. Wer eine Berufsprüfung
oder höhere Fachprüfung macht oder
eine HF absolviert, hat sehr gute Arbeitsmarktchancen – bessere als die Hochschul-Abgänger/innen.
Bevorzugt
Kaufleute bleiben häufig in Berufsfeldern,
in denen sie ihre erworbenen Kenntnisse
und Fähigkeiten weiter einsetzen können.
Wie aus der Umfrage des KV Schweiz ersichtlich ist, sind die beliebtesten Weiterbildungsgebiete die Administration und
Finanzen sowie Management und Betriebswirtschaft. Zu den Favoriten ge­
hören das Personalwesen sowie Marke-
Weitere Literatur:
KV – was nun? Berufliche
­Möglichkeiten nach
­einer kaufmännischen
Grund­bildung, 7. Auflage
2006, Verlag SVB. Die
achte Auflage erscheint
Ende Jahr.
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Der berufliche Aufstieg verläuft nicht immer geradlinig. (Bild: Grossglocknerstrasse, Österreich)
context 8 – 2010
Ist als Leiter des Konzern­
rechnungs­w esens, der
­U nternehmensplanung, als
­F inanzchef oder Internatio­
naler Controller in Mitteloder Grossbetrieben tätig.
4–5 Semester, ca. 13 200.–
www.ex amen.ch
Finanzanalytiker/in
Vermögensverwalter/in
Leitet Bereiche wie Anlage­be­t reuung und Research
bei Banken oder Firmen der
­Vermögensverwaltung. Kann
sich als Unternehmensberater
selbstständig machen.
Universität
Fachhochschule
NDS
T e r t i Ä RSTUFE
Höhe re Fachprüf ung
Experte/in in
Rechnungs­legung und
Controlling
2 Semester, ca. 10 900.–
www.sfaa.ch
KMU-Finanzexpert/in
Macht umfassende Finanz­
planungen für Private oder
KMU.
Fachfrau/mann
im Finanz- und
Rechnungswesen
Finanzplaner/in
Hat eine Leitungs- oder
quali­f izierte Sachbearbeiterfunktion im Finanz- und
Rechnungswesens inne.
Wirkt auch als Kaufmännischer Leiter oder Treuhänder.
5 Semester, ca. 13 900.–
www.examen.ch
Berät in Vermögens-, Vorsorge-, Versicherungs­
fragen sowie in Immobilienfinanzierungen. Macht
Finanz­p lanungen für Private und Selbstständige.
Höhere
Fachschule
Stufe 1: 9–12 Monate,
ca. 8000.–
Stufe 2: 4–6 Monate,
ca. 4500.–
www.iaf.ch
Sachbearbeiter/in Rechnungswesen
Führt in Verwaltung oder Wirtschaft
selbstständige operative Arbeiten in
der Finanz buchhaltung sowie in der
Kosten- und Leistungsrechnung aus.
4 Semester, ca. 5000.–
www.edupool.ch
Gymnasiale ­M atura
Berufsattest
Fähigkeitszeugnis
Obligatorische Schul ze it
context 8 – 2010
Berufs­matura
S e k unda r s t uf e II
Be rufsprüf ung
2 Semester, ca. 15 000.–
www. iaf.ch
Grundbildung
Dossier Weiterbildung
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ting/PR und Werbung. Gemäss Bundesamt
für Statistik verzeichneten Marketing
und Management/Verwaltung im vergan­
genen Jahr zusammen fast 9000 Studierende. Zulauf erhielten auch das Rechnungs- und Steuerwesen (3000) und der
Verkauf (1600).
Diese Berufsfelder mit ihren vielfältigen Berufsstationen sollen nun näher vorgestellt werden. Es geht auch darum, die
Wege aufzuzeigen, die zu den einzelnen
höheren Berufsabschlüssen führen. Berücksichtigt werden nur die eidge­nössisch
anerkannten Abschlüsse. Dabei ist der KV
Schweiz als Träger verschiedener Prüfungen involviert. Einen Überblick verschaffen lässt sich auf www.kvschweiz.ch/­
Bildung/Weiterbildung.
Was zählt:
Rechnungswesen
Personen, die im Rechnungswesen Kar­
riere machen wollen, wird geraten, sich
nicht zu früh zu spezialisieren, damit sie
die grösseren Zusammenhänge und Abläufe besser verstehen. Freude an Zahlen
und Statistiken ist nicht das einzige, das
in diesem Berufsfeld zählt. Wichtig ist
auch, Situationen rasch analysieren zu
können. Die Beherrschung moderner Informationstechnologien wird vorausgesetzt. Zudem sind kompetente Kommunikator/innen gefragt. Wie die Wege und
einzelnen Stationen hier aussehen, verdeutlicht unsere Illustration auf Seite 18.
Wie auch aus der Illustration hervorgeht, liegen sich Rechnungswesen und
Controlling nahe. Letzteres wird immer
wichtiger angesichts der Zunahme von
Bilanzskandalen und der neuen Gesetze
zur Förderung der Unternehmenstransparenz. Gleichzeitig hat sich das Berufsprofil für Controller/innen geändert. Sie
müssen heute die klassischen Controllinginstrumente kennen wie auch den
Markt und ihre Firma.
Dieser Entwicklung tragen Nachdiplomstudien (NDS) Rechnung. Sie bilden
eine Art Nebengeleise zum Königsweg,
der zur Berufsprüfung und/oder höheren
Fachprüfung führt. Zwei Beispiele wären
hier die Abschlüssen zum/r dipl. Controller/in NDS HF und zum/r Dipl. Leiter/in
Finanzen und Dienste NDS HF (für Details: www.sib.ch).
context 8 – 2010
Mensch im Zentrum: Personalwesen
Die Bedeutung des Personalwesens, heute
Human Resources (HR), in Schweizer
­Unternehmen hat in den letzten Jahren
­zugenommen. Es sind immer mehr Per­
sonalabteilungen entstanden, die Fachpersonen beschäftigen. Dementsprechend ist
dies ein begehrtes Weiter­bil­dungs­gebiet.
Der Mensch steht hier im Vordergrund, er
wird selektiert, betreut, begleitet, geschult
und gefördert. Dennoch fallen viele administrative Arbeiten an, weshalb nicht nur
Freude am Kontakt mit Menschen und Einfühlsamkeit gefragt sind, sondern auch
­Eigenschaften wie Gewissenhaftigkeit und
Verschwiegenheit.
Der Frauenanteil im HR ist hoch, Teilzeitjobs sind zahlreich. Da die abwechslungsreichen Jobs gefragt sind, ist gute Aus-
und Weiterbildung ein Muss. Am besten
gelingt der Einstieg, wenn intern in die
­HR-Abteilung gewechselt werden kann.
Studiengänge gibt es zu: Sachbearbeiter/in Personalwesen, Personalassistent/
in, HR-Fachmann/-frau, Leiter/in HR, Dipl.
Personalleiter/in NDS HF. Der Weg ist hier
relativ geradlinig (siehe Illustration).
Wer eine Top-Karriere machen will, ist
im HR aber am falschen Platz. Die HR-Abteilung ist eine Dienstleistungsstelle für andere Abteilungen. Allenfalls übernimmt sie
noch die interne Aus- und Weiterbildung.
Personalfachleute können auch in der Personalberatung in Personalvermittlungs­
büros, Regionalen Arbeitsvermittlungsstellen, bei der Invalidenversicherung oder
im Bereich Executive Research tätig sein.
personalwe sen
Dipl. Leiter/in Human Resources
Dipl. Personalleiter/in NDS HF
Übernimmt Leitungsfunktion im HR-­
Bereich, formuliert die Personalpolitik
und setzt die strategische Personalentwicklung mit der Unternehmens­
leitung fest. Unterstützt Linienverantwortliche in allen Personalfragen.
Gestaltet Honorierungs- und Beur­
teilungssysteme und nimmt bei der
­K aderselektion eine zentrale Rolle ein.
Expert/innen in ihrem Fachbereich,
den sie konzeptionell und strategisch
weiterentwickeln können. Gesuchte
Ansprechpartner/innen der Geschäftsleitung und der Mitarbeitenden. Bieten
professionellen Beratungsservice in
­allen HR-Belangen. Übernehmen Projekte und Mediationsaufgaben. Die
Weiterbildung richtet sich an HR-Fachleute in leitender Funktion.
3 Semester, ca. 10 000.–
www.hrpruefungen.ch
2 Semester, ca. 9000.–
www.sib.ch
HR-Fachmann/-frau mit eidg. Fachausweis
Erledigt gesamte Administration im Bereich HR und hilft Vorgesetzten bei der
­P ersonaleinstellung – von der Erstellung des Anforderungsprofils über die Durch­
führung der Vorselektion und Vorstellungsgespräche bis zum Vertragsabschluss.
­Kompetente Ansprechperson für Mitarbeitende. Kümmert sich um die Ausbildung ­
von Lernenden sowie die Weiterbildung von Mitarbeitenden.
2 Semester, rund 8000.– / www.hrpruefungen.ch
Personalassistent/in
Sachbearbeiter/in Personalwesen
Verfügt über Grundkenntnisse im HRBereich und kann wichtige Aufgaben
in der ­P ersonaladministration über­
nehmen (Arbeitsverträge, Saläre,
­Versicherungen) sowie die HR-Leitung
entlasten.
Kann Personaladministration in KMU
oder im öffentlichen Dienst selbst­
ständig führen oder in grösseren Unternehmen die Funktion als Personal­
assistent/in wahrnehmen.
1 Semester, ca. 3600.–
www.hrpruefungen.ch
2 Semester, ca. 3300.–
www.edupool.ch
Dossier Weiterbildung
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Weiterbildungswillige benötigen Orientierungshilfe im oft unübersichtlichen Angebot. (Bild: Shanghai, China)
Markt analysieren und kommunizieren:
Marketing, Verkauf, PR und Kommunikation
Wer sich auf dem Markt behaupten will,
muss sein Unternehmen bekannt machen
und die angebotenen Produkte und Dienstleistungen geschickt verkaufen. Dafür sind
die Fachleute im Marketing, Verkauf, in
den Public Relations (PR) und in der Kommunikation zuständig. Berührungspunkte
in diesen vier Bereichen gibt es viele - allen
voran die Kommunikation –, was auch in
der Weiterbildung reflektiert wird.
Wer den Weg in eines dieser Berufsfelder antreten möchte, muss jedoch zuerst
die MarKom Zulassungsprüfung machen.
Diese beinhaltet die gemeinsamen Basisfächer für die Berufsprüfungen mit eidgenössischem Fachausweis für Marktingfachleute, Verkaufsfachleute, PR-Fachleute
und Kommunikationsplaner/innen.
Markting und Verkauf Seit den 1960er-Jahren ist Marketing als
unternehmensstrategische Disziplin nicht
mehr wegzudenken. Eng mit ihr verbunden ist der Verkauf. Dies zeigt sich auch im
Weiterbildungsweg: Die höheren Fachprüfungen zum/r Dipl. Marketingleiter/
context 8 – 2010
in und zum/r Dip. Verkaufsleiter/in weisen gemeinsame Prüfungsfächer auf.
Mit einer Weiterbildung auf diesen
Gebieten werden die planerisch-organisatorischen Kompetenzen optimiert. Hier
geht es um Marktanalysen und Strategien,
um die Planung von Anlässen, die idealen
Werbemittel und die Zusammenarbeit
mit Grafikern und Werbefachleuten.
Mitgebracht werden sollten Fachwissen in Marketing und Grundkenntnisse
der Finanz- und Betriebsbuchhaltung.
­Effiziente und kreative Persönlichkeiten,
die kommunikativ sind, Verhandlungs­
geschick aufweisen und ein sicheres Auftreten haben sowie Durch- und Umsetzungsvermögen beweisen, sind in diesen
Berufsfeldern richtig. Ihnen stehen jene
Weiterbildungswege offen, die in der Illu­
stration auf Seite 21 eingezeichnet sind.
PR und Kommunikation In den Gebieten PR und Kommunikation
braucht es nicht nur fachliches Wissen,
sondern auch Verständnis für die insti­
tutionelle Kommunikation. Gute Aus-
drucksfähigkeit in Wort, Sprache und Bild
ist wichtig. Vielsprachigkeit ist von Vorteil. Interessent/innen sollten produktionstechnisch auf dem neusten Stand sein.
Know-how im Umgang mit den Medien ist
eine nötige zusätzliche Voraussetzung.
Weiterbilden kann man sich zur/m PRFachfrau/-mann, zum/r PR-Berater/in,
zur/m Kommunikationsplaner/in und
zum/r Kommunikationsleiter/in. Siehe
dazu die Illustration auf Seite 21.
Wertvoll in den Bereichen Marketing
sowie PR, Kommunikation und Verkauf
ist, dass der Swiss Marketing Club SMC
für folgende Abschlüsse Europa-Zertifikate herausgibt: Dipl. Marketingleiter/in,
Dipl. Verkaufsleiter/in, Marketingfachleute, Verkaufsfachleute und Dipl. Marketingmanager/in HF.
Andrea Mašek ist Context-Redaktorin.
[email protected]
21
M ark e t ing
v erk auf
Dipl. Marketing­
leiter/in
Dipl. Marketing­
manager/in HF
Dipl. Verkaufs­
leiter/in
Verantwortlich für Marketing und ­Vertrieb.
Entwickelt die Marketingstrategie der Firma
aufgrund von Marktanalysen und koordiniert die dafür ­n ötigen
anderen Unternehmens­
bereiche. Erstellt operative Massnahmenpläne für die einzelnen
Marketinginstrumente
und entwickelt und managt das interne und
externe Informationssystem. Er­a rbeitet
Marke­t ingbudgets und
Businesspläne und
setzt sie um.
Neue Weiter­b ildung für
Führungskräfte in Marketing und Verkauf.
Sie vermittelt Kommunikationsfähigkeit,
Flexi­b ilität, Allgemeinbildung, Problem­
lösungs- und Ent­s chei­
dungs­f ähigkeit, Kreativität und Teamfähigkeit
nebst spezifischem
Marketingfachwissen.
Konzipiert, plant und
führt die Verkaufs- und
Vertriebsorganisation.
Steuert und koordiniert
die ausführenden
­B ereiche wie Aussendienst, Innendienst
und ­L ogistik. Erstellt
Analysen vom Markt
und für die Verkaufsplanung.
pr
kommunik at ion
PR-Berater/in
Kommunika­tions­
leiter/in
Führungskraft der
Unter­n ehmens­kom­
munikation. Leitet eine
PR-Abteilung oder
-Agentur. Zu ihren
­A ufgaben gehört die
Ausarbeitung und Um­
setzung der institutionellen Kommuni­k ation
auf der Basis ­e ines
Leitbilds oder der
­G esamtstrategie.
3 Semester,
ca. 10 400.–
www.swiss­marketing.ch
4 Semester,
bis 28 000.–
www.pr-ex.ch
oder www.sprg.ch
Marketingfach­mann/-fachfrau
(früher Marketingplaner/in)
mit eidg. Fachausweis
Verkaufsfachfrau/
-fachmann mit
eidg. ­Fachausweis
PR-Fachmann/
-Fachfrau mit eidg.
Fach­ausweis
Konzipiert und realisiert professionelles Marketing,
beauftragt und führt Spezialist/innen, erarbeitet
und überwacht Budgets. Einsatz oft im Produkt­
management. Assistiert der Marketing- oder
Verkaufsleitung.
Arbeitet selbstständig
in allen Bereichen des
Verkaufs im ­I nnen-,
­A ussendienst oder im
Key Account Management. Verfügt über
­u mfassende betriebsund volkswirtschaft­
liche Kenntnisse, kann
das Umfeld richtig
­e inschätzen und damit
­i deale ­L ösungen
­e r­a rbeiten.
Setzt in einer PR-Abteilung eines Unternehmens oder in einer
PR-Agentur PR-Massnahmen um. Arbeitet
bei der Konzeption mit,
plant und realisiert
Teilkonzepte selbstständig. E
­ rteilt Aufträge, wickelt Kosten-,
Termin- und Qualitätskontrollen ab.
6 Semester,
ca. 24 000.–
www.swiss­marketing.ch
oder www.sib.ch
Entwickelt und erar­
beitet ganzheitliche
Werbekonzepte und
setzt diese auch um.
Nimmt Marktanalysen
vor, k
­ reiert und produziert Werbemittel und
führt Erfolgskontrollen
durch. Kann eine
Werbe­a bteilung führen
und/oder mit externen
Spezialisten erfolgreich
­zusammen­a rbeiten.
3 Semester,
ca. 10 000.–
www.sw-ps.ch
3 Semester,
rund 14 000.–
www.markom.org oder
www.swissmarketing.ch
3 Semester, ca. 6400.–
www.swissmarketing.ch oder
www.markom.org
2 Semester, ca. 7300.–
www.swiss­marketing.ch
2 Semester, ca. 6700.–
www.markom.ch
oder www.pr-ex.ch
Kommunika­tions­
planer/in
Arbeitet in einer Firma
eng mit der Werberesp. Kommunikations­
leitung zusammen,
in einer Agentur mit
Werbe­b erater/innen.
Hat Grundkenntnisse
der Werbung und kennt
die Zusammenhänge
der Ein­zeldisziplinen
in ­e inem Kommunika­
tionskonzept. Erarbeitet Aufträge und koordiniert diese, von der
Marktforschung bis zur
Gestaltung, Produk­t ion
und den Medien.
Arbei­tet bei Organisation von Events und
Sponsoringprojekten
mit und ­k ümmert sich
um Direkt­­marketingund Verkaufsförderungsmass­n ahmen.
2 Semester, ca. 7000.–
www.sw-ps.ch
Sachbear­beiter/in ­Marketing und Verkauf
Absolvierende übernehmen die Aufgaben einer Marketing- und Verkaufs-­A ssistenz.
1 Semester, ca. 3500.– / www.edupool.ch
context 8 – 2010
Dossier Weiterbildung
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Bildung für ältere Semester
Altersmanagement. Alle reden von der zunehmenden Bedeutung
von älteren Arbeitnehmenden. Was für Weiterbildungsmöglichkeiten
bieten Unternehmen dieser Mitarbeitergruppe? Von Therese Jäggi
D
ie demografische Entwicklung der absolvieren können. «Ganz wesentlich ist, tende lanciert. Ziel war es, diese Mitar­
kommenden Jahre wird die Alters- dass man ihnen Wertschätzung entgegen­ beitenden, welche überwiegend ältere
struktur der arbeitenden Bevölkerung bringt», sagt Inderfurth. Man solle sie Techniken kannten, mit neuen Arbeitsverändern. Infolge der tieferen Geburten- wissen lassen, dass ihr langjähriges prak- weisen insbesondere in der Telekommurate werden weniger junge Arbeitskräfte tisches Know-how genauso viel zähle wie nikation vertraut zu machen. Siemensin den Arbeitsmarkt eintreten, während das theoretische Wissen eines 25-jährigen Sprecher Andreas Meile wertet das Projekt
die Gruppe der Älteren wachsen wird. Die Hochschulabsolventen. «Immerhin be- rückblickend als Erfolg. «Das Qualifika­
Unternehmen müssen ihre Ziele inskünf- finden wir uns in einer Branche, wo Know- tionsniveau dieser Beschäftigten hat sich
tig mit einer älteren Belegschaft errei- how eine tragende Rolle spielt.»
deutlich angehoben.» Siemens setzt auf
chen. Sie sind auf ihre älteren MitarbeiAnsonsten aber gelten bezüglich Wei- altersdurchmischte Teams, und zwar aus
tenden angewiesen, je länger desto mehr: terbildung für ältere Mitarbeitende bei der Erkenntnis, dass diese eine höhere
Ab 2015 ist mit einem Arbeitskräfte­mangel ABB die gleichen Regeln wie für alle ande- Produktivität erreichen und bessere Lözu rechnen. Es fragt sich, wie die Arbeits- ren auch. Die Frühpensionierungen sind sungen finden.
welt aussehen muss, damit auch ältere in den letzten fünf Jahren deutlich zuBei älteren Mitarbeitenden, die sich
Mitarbeitende leistungsfähig und moti- rückgegangen. Inderfurth interpretiert kontinuierlich weitergebildet haben, stellt
dies unter anderem als Folge eines be- man bei Siemens eine zunehmende Ofviert bleiben.
ABB Schweiz hat 2005 ein Strategie­ wussteren Umgangs mit älteren Mitarbei- fenheit gegenüber neuen Konzepten, Anpapier erarbeitet, in dem Weiterbildung tenden.
sätzen oder Ideen fest. Diese Beobach tung ist überraschend. Sie widerspricht
für ältere Mitarbeitende ein zentraler
Punkt ist. Laut Mediensprecher Lukas Neue Arbeitsweisen
einem gängigen Vorurteil, wonach Ältere
­Inderfurth ging man davon aus, dass diese Auch bei Siemens Schweiz AG ist die älter nicht mehr offen für Neues sind. Dasselbe
in den kommenden Jahren an Bedeutung werdende Belegschaft seit einigen Jahren gilt für die folgende Aussage von Andreas
gewinnen. Man stellte sich die Frage, wie ein Thema. In den Jahren 2005/2006 Meile bezüglich des Lernverhaltens: «ÄlMitarbeitende die Jahre nach 50 bis zur wurde eine «Qualifizierungsoffensive» tere sind grundsätzlich nicht langsamer
Pensionierung noch möglichst motiviert für gering qualifizierte ältere Mitarbei- oder weniger agil als Junge.» Unterschiede
gebe es allenfalls beim Reproduzieren
von Wissen, einem Defizit, welches ältere
WKS Plus
Mitarbeitende aber mit ihren vielfältigen
Erfahrungen wettmachten.
Das Programm «WKS Plus» der Wirt- tausch und Dialog nicht zu kurz kommen»,
schafts- und Kaderschule Bern ist auf sagt Bernd Schaub, der das Konzept zu
Monotonie als Lernhindernis
Personen ab 50 Jahren zugeschnitten. Es «WKS Plus» erarbeitete und bereits seit
Auch Peter Meier, Leiter des Züricher
bietet im Sinne des lebenslangen Ler- 32 Jahren an der WKS unterrichtet. Das
Amts für Wirtschaft und Arbeit, ist übernens Kurse an, die sowohl der beruf­ Themenspektrum ist eindrücklich und
zeugt: «Im Unterschied zur körperlichen
Leistungsfähigkeit unterliegt die geistige
lichen wie auch der persönlichen Weiter- reicht von Sprachen, Kommunikation im
keiner wirklichen Alterung.» Leider gebe
entwicklung dienen. Das Programm wird Alltag über Wissen, Gesundheit und Kulim Sommer/Herbst 2010 bereits zum tur zu Wirtschaft und Recht. «Man lernt
es aber noch immer manche Personal­
zweiten Mal ausgeschrieben und ent- nie aus», so das Motto von «WKS Plus».
verantwortliche, die ältere Beschäftigte
spricht laut Bernd Schaub, dem Leiter Und zu lernen gibt es viel: beispielweise
für nur wenig lernfähig und lernmotiviert
von WKS Plus, einem grossen Bedürfnis. über Cross-Cultural-Communication, die
halten. Die Gründe dafür, dass Ältere
WKS ist weder Seniorenuniversität noch Ökonomie der Schwellenländer, über
beim Lernen oft alt aussehen, sind seiner
Meinung nach häufig «betriebsgemacht».
Volkshochschule. Davon unterscheidet ­Radioaktivität, gesunde Ernährung, Prosich das Programm nur schon bezüglich tokollführung, deutsche Literatur, GeldNichts sei ein grösseres Lernhindernis als
der Gruppengrösse. Diese ist auf maxi- theorie, Finanzkrise und vieles mehr.
eine Tätigkeit, bei der es objektiv nichts
mal 15 Teilnehmende beschränkt: «Da- mehr zu lernen gibt.
mit ist gewährleistet, dass Meinungsaus- www.wksbern.ch > Weiterbildung > WKS Plus
Die St.Galler Kantonalbank bietet
­i hren Mitarbeitenden einen Bonus der
context 8 – 2010
23
Erschwerte Bedingungen: Viele Betriebe unterstützen ihre älteren Mitarbeitenden schlecht. (Bild: Dadès-Schlucht, Marokko)
­be­sonderen Art. Mit zunehmendem Teams arbeiten, richtet sich der Kurs «Ma- meinen Form gar nicht beantworten,
Dienst­a lter kann man wählen zwischen naging Generational Diversity». Die Teil- es sei denn, man beschränke sich auf
zu­sätz­l ichen Ferientagen und einem Wei- nehmenden beschäftigen sich mit der ausser­fachliche Dinge wie Pensionsvorterbildungsbeitrag. Möglich ist auch eine ­demografischen Entwicklung, im beson- bereitung oder Gesundheitsthemen. Im
Kombination von beidem. Der Weiterbil- deren auch mit der Entwicklung der Al- fachlichen Bereich hingegen seien die Bedungsbonus macht bei 20 Dienstjahren tersstruktur bei Novartis.
dürfnisse sehr unterschiedlich. «Es gibt
15 000 Franken aus, und bei 30 DienstjahEin weiterer Kurs «Meine Lebens- einige interessante Ansätze, aber ein
ren sind es 20 000 Franken.
mitte» spricht alle Mitarbeitenden an, die überzeugendes Konzept habe ich bisher
Laut Personalchef Rolf Fuhrer ergrei- sich mit ihrer aktuellen Lebenssituation nicht gesehen.»
fen viele Mitarbeitende die Chance für
­einen Weiterbildungsurlaub oder ein
­Sabbatical. Gelegentlich absolvieren AnLeider gebe es immer noch manche Personal­
gestellte auch im vorgerückten Alter noch
verantwortliche, die ältere Beschäftigte für nur
einen Stage in einem für sie neuen Bankgebiet. «Weiterbildung ist ein selbstverwenig l­ernfähig und lernmotiviert halten.
ständlicher Teil unserer Unternehmenskultur», sagt Rolf Fuhrer. Wenn man
diesem Grundsatz verpflichtet sei, dann
stelle sich die Frage nach spezifischer und möglichen zukünftigen Perspektiven
Viele absolvierten hin und wieder
Weiterbildung für ältere Mitarbeitende auseinandersetzen möchten. «Für Novar- ­einen Kurs oder ein Seminar, und nicht
gar nicht.
tis ist Vielfalt und Integration über alle selten kämen sie zum Schluss, dass sie es
­A ltersgrenzen hinweg eine der Voraus­ gerade so gut auch hätten bleiben lassen
Unterschiedliche Bedürfnisse
setzungen für ein besonders innovatives können. Ein häufiges Phänomen ist laut
Wie bei der St. Galler Kantonalbank legt Arbeitsumfeld», hält Isabel Guerra von Ruth Derrer Balladore auch, dass ältere
man auch bei Novartis wert auf die Fest- Novartis fest.
Mitarbeitende häufig befürchten, sich
stellung, dass Aus- und WeiterbildungsLaut Ruth Derrer Balladore vom ­neben jüngeren Kursteilnehmenden zu
angebote allen Altersgruppen gleicher- Schweizerischen Arbeitgeberverband ­blamieren, und aus diesem Grund kein
massen offen stehen. Speziell an Füh­ kann man die Frage nach Weiterbildung grosses Interesse mehr an Weiterbildung
rungskräfte, die mit altersgemischten für ältere Mitarbeitende in dieser allge- zeigten.
context 8 – 2010
Dossier Weiterbildung
24
Lücken schliessen
Diesbezüglich nichts zu befürchten gibt
es in zwei Kursen, welche Coop seit einem
Jahr für über 50-jährige Geschäftsführer
anbietet. Laut Personalleiterin Nadine
Gembler sind etwa ein Viertel der 840 Geschäftsführer von Food-Geschäftsstellen
zwischen 50 und 65 Jahre alt. Mit den beiden Kursen verfolgt man zwei Ziele: Im
ersten Kurs geht es um eine Standortbestimmung und um Selbstmanagement,
etwa um die Frage, wie mit den Belastungen im Arbeitsalltag umzugehen sei. Der
zweite Kurs ist der Auffrischung von Computerkenntnissen gewidmet. In der Einsatzplanung der Mitarbeitenden wird laut
Nadine Gembler mit einem komplexen
Tool gearbeitet. «Manche delegieren das
an ihre Mitarbeitenden und trauen sich
den Umgang mit technischen Systemen
nicht mehr zu.» Die Personalchefin hält
dies nicht für glücklich, hier habe man
Lücken schliessen wollen.
Die Kurse wurden aufgrund von Standortgesprächen entwickelt, in welchen man
die älteren Geschäftsführer nach ihren Be-
dürfnissen und ihren Vorstellung zur wei- rungskräfte und Teams für die neuen Frateren Karriere befragt hat. Die Ankün­ gestellungen sensibilisiere. «Hier gibt es
digung der Gespräche traf nicht bei allen noch viel zu tun», so Hansueli Schütz.
Zwar würden BeschäftigungsschwanMitarbeitenden auf offene Ohren. Bei man­
chen habe man trotz einer vorausgehen- kungen und Umstrukturierungen nicht
den aufklärenden Informationsveranstal- mehr blind nach dem Prinzip «Frühpentung auch Ängste ausgelöst, andere hielten sionierungen zuerst» gelöst, doch gerade
das Alter der Zielgruppe mit 50 als zu tief in Krisenzeiten fehle es an Geld und Zeit,
angesetzt und empfanden es beinahe als um Know-how-Lücken zu kompensieren.
diskriminierend. «Von denjenigen aber, «Unternehmen, die hier nicht kontinuierdie nun die ersten Kurse freiwillig absol- lich vorgesorgt haben, riskieren, lädiert
vierten, erhielten wir durchwegs ein posi- aus solchen Krisen herauszukommen»,
tives Feedback», sagt Nadine Gembler.
meint Hansueli Schütz.
Aktive Modelle
Dass sich immer mehr Firmen mit Fragen
Mehr zum Thema:
rund um ihre älter werdende Belegschaft
Info-Schrift «Arbeit­
nehmende 50+», CHF 15.–.
beschäftigen, hält Hansueli Schütz,
Bezug: KV Schweiz,
­volks­w irtschaftlicher Mitarbeiter des KV
Info-Schriften, Post­Schweiz, für sehr erfreulich. Denn der
fach 1853, 8027 Zürich
oder bestellungen@
Markt allein wird seiner Meinung nach
kvschweiz.ch. Mit­die Integration der Älteren in den Arbeitsglieder erhalten ein
markt nicht garantieren, es brauche ak­E xemplar kostenlos.
tive Modelle in den Unternehmen, wonach man in Beschäftigte auf allen Stufen Therese Jäggi ist Context-Redaktorin.
investiere, gleichzeitig aber auch Füh- [email protected]
Dipl. Betriebswirtschafter/in HF
Neu! Dipl. Marketingmanager/in HF
Dipl. Controller/in NDS HF
Neu! Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste NDS HF
Dipl. Personalleiter/in NDS HF
Neu! Dipl. Business Engineer NDS HF
Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF
Neu! Cert. Digital Marketing Expert IAB/SIB
Management-Diplom SIB
SIB
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Dossier Weiterbildung
26
Englisch für Profis
Sprachkurse. Zu viel Fachjargon? Wer trotz soliden Kenntnissen
in Business-Englisch im Geschäftsalltag ab und zu nur Bahnhof
versteht kann sich dank branchenspezifischen Sprachkursen
schnell weltweit weiterbilden. Von Julie Bodenmann
F
ür Sprachmuffel wird die Luft in der
Business-Welt immer dünner. Allgemeine Englischkenntnisse reichen in vielen internationalen Firmen nicht mehr
aus, denn in der Geschäftskorrespondenz
ist schon mindestens das Business-Englisch gefordert. Aber selbst Besitzer und
Besitzerinnen der begehrten Business
English Certificates (BEC) sollen sich nicht
auf ihren Lorbeeren ausruhen: Mittlerweile gibt es für fast jede Branche fach­
spezifische Sprachkurse, die sich den Bedürfnissen von Erwerbstätigen auf allen
Funktionsstufen individuell anpassen.
Jede Branche spricht Business
Wie wichtig Fachjargon sein kann, illustriert bereits jeder Hollywoodfilm, der die
Justiz thematisiert. Wenn ein Laie zum
Beispiel nichts von «cybersquatting» (Domänenbesetzung) versteht, ist dies nicht
weiter überraschend. Aber auch inter­
national tätige Rechtsanwälte müssen
sich zuerst von Neuem mit der Fachsprache auseinandersetzen. Diplome wie das
International Legal English Certificate
(ILEC) oder der Test of Legal English Skills
(TOLES) geben Aufschluss über die Fähig-
kurse
ab okt. 2010
Sprachkurse
Kommunikation
Deutsch als Fremdsprache
Englisch
Französisch
Italienisch; Spanisch
Romanisch; Portugiesisch
Russisch; Arabisch
Chinesisch
Japanisch
Gesprächsführung
Fair und klar kritisieren
Streiten – aber richtig
Schlag-fertig
Körpersprache
Gedankenkraft
Rhetorik
Vernetztes Denken
www.volkshochschule-zuerich.ch
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keit, mit Kunden und Berufskollegen zu Anbieter
kommunizieren, sowie das Verständnis
von fachspezifischer Literatur, Verträgen
>Einstufungstest Business English:
BULATS Language Assessment
und Dokumenten. Für Berufstätige im
www.bulats.ch
­Finanzbereich gibt es das International
>Boa Lingua:
Certificate in Financial English (ICFE)
Für Business-Sprachtrainings:
von Cambridge, das unter anderem die
www.businessclass.ch
Bereiche Accounting, Banking, Insurance
Für Sprachaufenthalte weltweit:
oder Financial Reporting abdeckt.
www.boalingua.ch
Es gibt noch viele Berufe mehr, die
(KV-Mitglieder CHF 150.– Rabatt)
fleissig mit englischen Geheimcodes ar>Wall Street Institute:
beiten. Boa Lingua Business Class vermitwww.wallstreetinstitute.ch
telt nebst Kursen in Financial und Legal
>Inlingua Sprachschule:
English Kurse für Personalfachleute, Verwww.inlingua.ch
sicherungsleute, Ingenieure, Sales & Mar>EF Corporate Language Training:
keting Angestellte, Sekretärinnen, ITwww.ef-swiss.ch/corporate
Leute, und Exportfachleute. In Malta gibt
>Online-Education:
es sogar Kurse in Avia­t ion English.
www.englishtown.com
Mit Berufserfahrung Besonders vielseitig zeigt sich das Angebot der London School of English, die sich
laut Max Wey, Geschäftsführer Boa Lin- «Mit Sprachen ist es wie beim Sport, man
gua Business Class, dank ihrer Spe­z iali­ muss immer wieder trainieren», so Wey.
sierung aufs Business Language Training Deshalb komme es schon vor, dass solche
von durchschnittlichen Sprachschulen Brush-up-Kurse mehrmals gebucht werabhebe. Die Vorteile: kleine Gruppen, den. Wirklich teuer daran sei nicht das
hohe Intensität, ein höheres Durch- Sprachtraining selbst, sondern der Erschnittsalter (35–45 Jahre) und ein grosser tragsausfall auf Grund der Abwesenheit
Fokus auf den Fachbereich. Ausserdem am Arbeitsplatz. «Die Firmen haben allerwerde der Unterricht nicht von herkömm- dings die Gewissheit, dass Mitarbeitende
lichen Sprachlehrern geführt, sondern an einem professionellen Kurs teilnehvon Leuten mit langjähriger Berufserfah- men, der sich lohnt.»
rung im relevanten Berufsfeld.
Auch die Teilnehmer und Teilneh- Interaktives individuelles Lernen
merinnen haben üblicherweise bereits Mit Sprachschulen in England, Amerika,
­einiges an Berufserfahrung gesammelt. Kanada, Australien, Neuseeland, Süd­
­Geübt werden dann zum Beispiel Ver- afrika und Malta mangelt es auf dem
handlungen oder Präsentationen. «Es ­Business-English-Markt durchaus nicht
kommen durchaus auch höhere Kader- an exotischen Angeboten. Aber eine
leute, bei denen man annimmt, dass sie ­g rosse Reise muss nicht unbedingt sein.
das alles schon können», so Wey. «Und Das Wall Street Institute ist mit 450
das können sie in ihrer Muttersprache Sprachschulen auf der ganzen Welt verauch, aber vielleicht halt noch nicht auf treten. Allgemeines sowie fachspezi­
fisches Englisch lässt sich auch in den
Englisch.»
Gebucht werden können Sprach­ neun Schweizer Filialen lernen. Die Lehraufenthalte bereits ab einer Woche, aber: kräfte sind stets Muttersprachler, die mit
27
dem Fach­bereich vertraut sind und auf
«blended ­learning» (Verknüpfung von
Präsenz­u nter­r icht und virtuellem Lernen) setzen.
Erfolgreiches Sprachenlernen funk­
tioniert laut Andrew Cosgrove, Managing
Director Wall Street Institute St.Gallen,
allerdings nur, wenn die Kurse sehr individuell aufgebaut sind, denn es gebe viele
verschiedene Lerntypen, die es zu beachten gilt. Ausserdem: «Wenn etwas passiv
passiert, kommt man nicht weiter, man
muss aktiv am Unterricht teilnehmen,
zum Beispiel beim Rollenspiel.»
Cosgrove, ein neuseeländischer Architekt und Schreiner, der seit fast zehn
Jahren in der Schweiz wohnhaft ist, unterrichtet Englisch auch für Architekten. Er
habe es selbst erlebt, dass man mit Vokabeln und Grammatik-Büffeln nicht weit
komme. Kontakt mit Lehrpersonen und
aktives Sprechen seien für den Lernprozess wichtig.
In Modulen der Inlingua Sprachschule werden bestimmte Berufssitua­
tionen simuliert, um den Praxisbezug zu Zemp, Key Account Manager bei EF.
­ usserdem arbei­tet EF mit Englischlehgewährleisten. So lernen zum Beispiel A
HR-Leute, wie man jemanden optimal auf rern in verschiedenen Zeitzonen, wodurch
Englisch empfängt, besonders wenn Kul- ständig jemand zur Konversation verfügturunterschiede beachtet werden müs- bar ist. Denn: «Man lernt eine Sprache nur,
sen. Diese Module seien als Ergänzung wenn man sie auch spricht, nicht nur mit
zum inhaltlich breiter gefassten Grup- Lücken­texten.»
penunterricht in Business-English zu verÜber 10 Millionen Menschen nutzen
stehen, so Dominik Wernle, Schulleiter bereits das Angebot von EF, aber auch hier
Inlingua Zürich. In der Regel besteht ein konzentrieren sich die interaktiven Übunfachspezifisches Modul nur aus 3–5 Lek­ gen auf die individuellen Bedürfnisse.
tionen und eignet sich für kurze Trainings Auch fachspezifisches Business-Englisch
im Einzelunterricht.
wird geübt, aber laut Zemp könne man
sich nicht nur auf Meetings konzentrieVirtuelles Lernen
ren: «Man muss sich schliesslich auch im
Sich den individuellen Bedürfnissen der Alltag und in der Kaffeepause unterhalten
Kunden und Kundinnen anpassen – ein können.» Bei dieser Herausforderung sei
Konzept, das im Sprachbusiness anschei- besonders die Konversation mit Mutternend sehr ernst genommen wird. Mit EF sprachlern wichtig. Egal ob mit austra­
Corporate Language Training haben Kun- lischem oder amerikanischem Akzent.
den und Kundinnen auch die Möglichkeit,
zu jeder Tages- und Nachtzeit online Englisch zu lernen. «Mitarbeiter sind dadurch
zeit- und ortsunabhängig und fehlen Julie Bodenmann ist Praktikantin. nicht am Arbeitsplatz», sagt Christoph [email protected]
Für jeden der richtige Weg: Sprachschulen bieten heute massgeschneiderte Angebote. (Bild: Brunau, Zürich)
context 8 – 2010
Dossier Weiterbildung
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Kompetent im
Kulturen-Dschungel
Verständnis. Der richtige Umgang mit anderen Kulturen
wird zu einer Voraussetzung für erfolgreiches Business.
Von Julie Bodenmann
A
ls wäre es nicht schon genug
schwierig, wettbewerbsfähig aufzutreten… Richtig kompliziert wird das
Geschäfteabwickeln dann, wenn wir wie
kleine Kinder dem Telefonspiel-Effekt
ausgeliefert sind: Beim Flüstern geht so
einiges verloren, und die Botschaft kommt
trotz grossen Bemühungen seitens aller
Parteien am Schluss einfach falsch an.
So verbuchte der US-Einzelhandelskonzern Wal-Mart in seinen deutschen
Filialen einen Milliardenverlust. Der
Grund: kulturelle Fehleinschätzungen
der Konsumenten. Besonders unbeliebt
waren anscheinend die «greeters», Angestellte, die die Kunden herzhaft be­g rüssen.
Die Deutschen fühlten sich angeblich bedrängt und fürchteten um ihre Privatsphäre. Anscheinend ist ein typisches
amerikanisches Grinsen nicht unbedingt
der ideale Export-Artikel.
Und wieso? Unbewusst steuern angeeignete Kulturen das ganze menschliche
Verhalten, von den allgemeinen Werten
und Prioritäten bis hin zur Sprache und
Körper­sprache. Dabei entwickelt jede
Kultur gewisse «do’s and don’ts», die es für
eine kompetente interkulturelle Kommunikation zu erlernen gilt.
Ein kühles Volk
Deshalb wohl schien es auch dem Schweizer Nah­r ungsmittelgiganten Nestlé wichtig, sich bewusst mit der interkulturellen
Kommunikation auseinanderzusetzen.
Er ist Kunde bei Richard Lewis Communications, einer Organisation, die «cultural awareness» und «cross-cultural communication» fördert. Bei den diversen
Trainingsange­boten soll man sich unter
anderem den Mut aneignen, auf Leute mit
anderen Kommunikationsstilen, Verhalten und Werten einzugehen.
Eine Kultur sei berechenbar, heisst es,
und somit könne man überraschend
­genau abschätzen, wie andere reagieren.
Zu dieser Theorie hat der Direktor, der
context 8 – 2010
­britische Linguist und Autor Richard
­ ewis, das «Lewis Model of Culture» entL
worfen, das Länder gemäss den Besonderheiten ihrer Kultur einordnet. Demnach
sind die Schweizer/innen kühl und faktenorientiert, planen immer einen Schritt
voraus, machen eine Sache nach der anderen, sind höflich aber direkt und bemühen sich, stets ihr Gesicht zu wahren.
Positive Klischees
«Die Herausforderung ist, dass wir uns
unsere Kultur so früh aneignen, dass wir
es nicht einmal realisieren», sagt Michael
Gates, Group Managing Director von
­R ichard Lewis Communications. Wichtig
sei es, sich zuerst mit einer generellen
Theorie zu befassen, bevor man sich von
Kleinigkeiten beirren lässt. Denn «es gibt
über 200 nationale Kulturen und wir können nicht alles wissen».
Gemäss Richard Lewis Communications sind Stereotypen nicht unbedingt
Lügen, denn sie sind oft kurze Zusammenfassungen von bestimmten nationalen Eigenheiten, die die komplexen Motivationen und gesellschaftlichen Zwänge
offenbaren. Diese Züge sind in der sozialen Struktur einer kulturellen Gruppe seit
Jahrhunderten geerdet.
So haben die «arroganten» Franzosen
lieber Recht als dass sie beliebt sind, hassen Kompromisse und haben den Mut, zu
ihren Überzeugungen zu stehen. Diese
«Arroganz» sei das Resultat einer glor­
reichen Geschichte voller Idealismus.
Andere Länder, andere Sitten Ebenfalls auffällig sind Unterschiede in
der Körpersprache, was bei Meetings zentral sein kann. Wer in Bulgarien energisch
den Kopf schüttelt, stimmt vielleicht un­
gewollt einem Termin zu, anstatt ihn abzulehnen. Vom Händeschütteln zur Begrüssung, der Tonlage bis zum direkten
Augenkontakt – was in der Schweiz na­
türlich wirkt, ist in anderen Kulturen
fremd und kann als unhöflich oder sogar
als ­persönlicher Affront interpretiert
­werden.
«Kommunizieren ist nicht das, was Sie
sagen, sondern das, was ankommt», sagt
Daniel C. Schmid, Vizedirektor am SIB
Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie. «Kommunikation muss klar sein,
denn sonst wird einiges schnell einmal in
einer anderen Kultur als Fehler gewertet»,
so Schmid. Heutzutage sei es für die Arbeitsmarktfähigkeit wichtig, kulturell
kompetent zu sein. Man soll sich gezielt
mit den Fragen befassen: «Wie tickt mein
Zielmarkt und wie kann ich mich optimal
darauf vorbereiten?» Das heisst so viel
wie: Wer seine Kommunikation optimiert,
profitiert letztlich auch persönlich, und
das interkulturelle Verständnis bietet die
Mittel dazu.
Weitere Informationen: www.crossculture.com
Seminar
Das SIB organisiert gemeinsam mit
Boa Lingua BusinessClass das Seminar «Gaining Competitive Edge from
Cultural Competence». Die Hauptredner sind Richard D. Lewis und Michael
Gates, Direktoren der Richard Lewis
Communications. Das Seminar richtet
sich an Angehörige des mittleren und
höheren Managements, die daran interessiert sind, im Ausland einen
neuen Markt zu entdecken, ihre Kunden und Lieferanten besser zu ver­
stehen und die Effizienz in ihren multikulturellen Teams zu erhöhen. Das
Seminar findet am Montag, 4. Oktober um 13.30 Uhr in Zürich statt.
­Kosten (inkl. Apéro und Unterlagen)
CHF 480.–, KV-Mitglieder CHF 420.–.
Anmeldung bis 10. September unter
www.sib.ch/cultural-competence.
Weiterbildungstipps
Psychologie in der
Wirtschaft
Heutige Führungskräfte stehen vor vielen
Herausforderungen: Ihre Teams werden
immer heterogener, die Arbeitszusammenhänge virtueller, permanente Erreichbarkeit ist ein Muss und die Gesundheit wird stärker strapaziert. In einer im
deutschsprachigen Raum einzigartig
­fokussierten Führungsausbildung an der
Fachhochschule Nordwestschweiz er­
wer­ben die Teilnehmenden die erfor­
derlichen wirtschaftspsychologischen
Kompetenzen für eine zukunftsfähige
Be­w ältigung ihrer Aufgaben. Der Stu­
diengang CAS Leadership Psychology der
Hochschule für Angewandte Psychologie
in Olten richtet sich nicht nur an Führungskräfte, sondern auch an Projektverantwortliche und Fachkräfte.
www.fhnw.ch/aps
Vom KV direkt ins
Informatik-Studium
«Ich verstehe die Sprache und die Probleme der Kundschaft», sagt Software-Entwickler und -Berater Patrick Wiederkehr.
Er hat vor dem Informatikstudium an der
Hochschule für Technik Rapperswil (HSR)
nämlich eine KV-Lehre gemacht.
Hansjörg Huser, Studiengangleiter Informatik an der HSR, zählt auf, was das KV
einem Informatiker bringt: mehr Verständnis für wirtschaftliche Aspekte einer In­
formatiklösung, schnellere Einarbeitung
in Anwendungsgebiete im betriebswirtschaftlichen Umfeld und besseres Ver­
ständnis für die Sprache der Anwender/innen. Damit präsentiert sich der Beruf des/r
Informatiker/in als ein möglicher sinn­
voller Berufsweg für KV-Absolvent/innen.
Die HSR erleichtert Absolvent/innen
mit einer kaufmännischen Berufsmatura
deshalb den Einstieg ins Informatik-­
Studium: Sie können ihre Studien ohne
Praktikum aufnehmen. Was sie aber mitbringen müssen, sind Grundkenntnisse
im Programmieren. Diese können in einem Sommerkurs oder im Selbststudium
erworben werden. Zudem sind spezielle
Mathematik-Ergänzungskurse im Studium integriert, damit die Kaufleute gegenüber technischen Berufsmaturand/innen nicht benachteiligt sind. So kann ein
Bachelor of Science FHO in Informatik
­innert drei Jahren erworben werden.
context 8 – 2010
«Für KV-Absolventen mit Freude und
Begabung im mathematischen und abstrakten Denken öffnet das Informatikstudium an der HSR den Weg zu vielsprechenden beruflichen Karrieren in einem
attraktiven Arbeitsmarkt», sagt Huser. Tatsächlich sind Informatiker/innen gesucht
und ihre Jobs krisensicher.
Noch ist die Nachfrage an der HSR
nicht sehr gross: Laut Huser sind es jeweils
fünf KV-Absolvent/innen auf 80 Neueintretende pro Jahr. Sie kommen vorwiegend
aus dem Backoffice-Bereich von Versicherungen, Banken und Industriefirmen.
Frauen sind wie bei den übrigen Informatik-Studierenden stark untervertreten.
Werden Sie
Marketingprofi!
Eidg. dipl. Marketingleiter
Diese hochwertige Diplom-Ausbildung zum
Marketingleiter ist der erfolgversprechende Einstieg in eine vielfältige Marketingkarriere. Der
Lehrgang richtet sich an alle Personen in leitender Stellung im Marketing oder einem Teilbereich davon und wird in Zusammenarbeit
mit den Universitäten St.Gallen und Bern
durchgeführt. Der Lehrgang kann mit einem
internationalen Abschluss ergänzt werden.
www.hsr.ch
Innovationen managen
Die Fachhochschule St.Gallen verleiht diesen Herbst die ersten Diplome «Master of
Advanced Studies FHO in Corporate Innovation Management». Die Absolvent/innen sind künftig in der Lage, sich im Markt
mit innovativen, ausgeklügelten und benutzerfreundlichen Produkten zu positionieren. Innovationsmanager werden allmählich auch in Schweizer Firmen eine
Selbstverständlichkeit. Sie sind die kreative Schaltstelle in einer Firma und die
zentrale Schnittstelle zwischen den einzelnen Abteilungen. Sie sind zuständig für
die Koordination des Innovationsprozesses, von der Definition der Problemfelder
bis zur erfolgreichen Markteinführung.
Der nächste Lehrgang startet
am 06. April 2011 in Zürich.
Marketingfachleute
mit eidg. Fachausweis
Dieser Lehrgang richtet sich an Personen,
die über praktische Erfahrung in Marketing,
Werbung oder Verkauf verfügen und sich im
Marketing weiter entwickeln möchten. Der
Kurs dient als ideale Basisausbildung für den
Marketingleiterlehrgang.
Die nächsten Lehrgänge starten
am 16. September in Zürich und
am 23. September in Bern.
www.fhsg.ch
Selber ausbilden
Wer im Bildungsbereich tätig sein will,
macht meist früher oder später den eidgenössischen Fachausweis Ausbilder/in.
Die­se Weiterbildung richtet sich an Fachleute, die sich innerhalb einer Bildungsinstitution oder aber in der betrieblichen Ausund Weiterbildung spezialisieren wollen.
Bis heute tragen über 5000 Ausbilden­de
in der Schweiz diesen Titel. Er befähigt sie
dazu, in ihrem Fachbereich autonom
Kurse zu entwickeln und zu leiten. Für die
Weiterbildung zum/r Ausbilder/in ist eine
rund vierjährige teilzeitliche Praxiserfahrung in der Erwachsenenbildung im Umfang von mindestens 300 Stunden nötig.
www.sveb.ch
Dipl. Marketingmanager HF*
Dieser Lehrgang ist eine hochstehende Generalistenausbildung für praxisorientierte Marketingprofis und schliesst mit einem eidg. anerkannten
Titel ab. Der Abschluss berechtigt zum Eintritt
in eine Fachhochschule.
* Vorbehältlich der Genehmigung durch das BBT
Die nächsten Kurse starten
am 26. Oktober in Zürich und
am 18. Oktober in Bern.
Anmeldung für alle Kurse und
Infoabende unter www.sawi.com
Schweizerisches Ausbildungszentrum für
Marketing, Werbung und Kommunikation
29
Dossier Weiterbildung
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«Wir sind sehr zufrieden»
Plattform. Seit einem Jahr arbeiten die fünf grössten KV-Schulen
enger zusammen. Peter Häfliger, Präsident der KV Bildungsgruppe
Schweiz, zieht Bilanz und blickt in die Zukunft. Interview Thomas Heeb
Context: Ein Jahr KV Bildungsgruppe
gen, denn unser Webportal ergänzt die
Es ist mir als Rektor am KV BildungsSchweiz – wie hat sie sich in der ­Schweizer bestehenden Websites der Einzelschulen zentrum Luzern ein grosses Anliegen, in
Weiterbildungslandschaft ­positionieren
ideal, weil Interessenten mit wenigen bedeutenden Kooperationen wie die KV
können?
Klicks direkt zum persönlich bevorzug- Bildungsgruppe Schweiz oder edupool.ch
Peter Häfliger: Wir sind mit der Ent- ten Angebot gelangen, vergleichen und (Verbund der KV-Weiterbildungszentren)
wicklung sehr zufrieden, konnten doch sich auch direkt anmelden können.
­eingebunden zu sein, um sich im stark
umkämpften Bildungsmarkt optimal
einige Meilensteine sowohl in der Grund- Welche persönliche Bilanz ziehen Sie als
wie auch Weiterbildung planungsgemäss Präsident des Vorstands?
posi­t ionieren zu können. Wir profitieren
umgesetzt werden. So hat z.B. die VerDie Ausgangslage ist klar: Die Wirt- in diverser Hinsicht von der KV Bildungstriebsplattform www.kvbildung.ch mit schaft bzw. die Organisationen der Ar- gruppe Schweiz. So findet der Austausch
über 100 Weiterbildungsangeboten und beitswelt (OdA) suchen Bildungspartner nicht nur auf Stufe der Rektoren statt. Als
dem Laufbahnberatungs-Tool grosse Be- mit gesamtschweizerischer Ausstrahlung, Zusatznutzen definieren auch die Markeachtung gefunden. Mit der kürzlich er- einheitlichen Bildungsangeboten und ge- tingverantwortlichen gemeinsame Ge­
folgten zusätzlichen Gründung der KV meinsam definierten Qualitätsrichtlinien. fässe, um die Marktbearbeitung im VerBildungsgruppe Schweiz AG (neben dem Aus diesem Grund haben wir uns primär bund ziel­gerichtet voranzutreiben. Diese
Verein) konnten wir auch strategisch ein das Ziel gesetzt, unsere Zusammenarbeit koordinierten Tätigkeiten sehe ich als
wichtiges und nachhaltiges Zeichen set- sowohl in der Grund- wie auch in der Wei- wertvollen Prozess, von dem alle Mitzen. Dass wir in dieser kurzen Zeit bereits terbildung zu verstärken. Das Motto lau- gliedsschulen profitieren.
zwei bedeutende Aufträge für gesamt- tet: Alle unsere Dienstleistungen sind aus Welche generellen Trends in Sachen
schweizerisch tätige Institutionen um­ einem Guss und werden an den diversen ­Weiterbildung beobachten Sie?
setzen dürfen, zeigt auch das grosse Inte- Standorten mit einem klaren didaktiDer Bildungsmarkt unterliegt seit
resse der Wirtschaft.
schen Konzept und hoher Qualität ange- ­einigen Jahren einem enormen Wandel.
Wie ist das neue Angebot aufgenommen
boten. Diesem obersten Ziel sind wir auch Der Konkurrenzdruck ist stark gestiegen,
worden?
dank der speziell dafür eingerichteten nationale wie auch internationale Akteu­re
Die Kooperation der fünf grössten Geschäftsstelle in Zürich unter der Lei- treten neu bzw. verstärkt in den Wett­
­K V-getragenen Schulen mit einem Um- tung von Peter Rüegger sehr nahe gekom- bewerb. Die Konkurrenzsituation zwisatzvolumen von rund 160 Mio. Franken men. Die Geschäftsstelle unterstützt den schen dem Tertiär A- (Fachhochschule/
unter dem Dach der KV Bildungsgruppe Vorstand bei der Umsetzung der Ziele und Uni) und dem Tertiär B-Bereich (höhere
Schweiz wurde mit grossem Interesse zur steht den Unternehmen und Verbänden Berufsbildung) akzentuiert sich immer
Kenntnis genommen, sei es von Seiten der als direkter Ansprechpartner zur Ver­ mehr. Wir befinden uns in einem typiVerbände, sei es von gesamtschweizerisch fügung. Diese schlanke Struktur hat sich schen Verdrängungswettbewerb. Um jetätigen Unternehmen, die bereits aktiv sehr bewährt.
den bildungswilligen Interessenten findet
mit uns Kontakt aufgenommen haben. Sind auch Verbesserungen festgestellt
ein Kampf statt. Die von den Ökonomen
und Bildungspolitikern aufgestellten SzeUm unseren Kunden im mittlerweile sehr oder bereits umgesetzt worden?
unübersichtlichen Bildungsmarkt mehr
Ja, organisatorisch gab es bereits einen narien sind bekannt: Demografische
Orientierung zu ermöglichen, haben wir ersten Ausbauschritt. So haben wir wie ­Entwicklungen, Migrationsbewegungen
viel Energie in den Aufbau der gemein­ erwähnt Anfang Juli die KV Bildungs- aber auch gesellschaftliche Veränderunsamen Plattform gesteckt. Davon profitie- gruppe Schweiz AG gegründet. Über diese gen kommen auf uns zu. Unsere Antwort
ren unmittelbar die Weiterbildungswilli- AG werden vor allem die operativen Ge- lautet klar und deutlich: Stärkung des Beschäfte wie Firmenschulungen abge­ rufsbildungssystems in der Schweiz. Die
wickelt. Der Vereinsvorstand hingegen Vorteile sind hinlänglich bekannt. Wisdefiniert primär die strategischen Aus- senschaftliche Studien zeigen unmissrichtungen.
verständlich, dass unser BerufsbildungsWie geht es nun weiter? Kommen weitere
system viele Vorzüge vorweisen kann,
Schulen hinzu?
nicht zuletzt hinsichtlich der ArbeitsEs war uns von Anfang an ein Anliegen, marktfähigkeit. Es ist zu hoffen, dass
dass sich nach einer ersten Phase weitere ­u nsere Bildungspolitiker endlich diese
interessierte KV-getragene Schulen dem Stärken wahrnehmen und auch entspreVerein anschliessen können. Weitere Mit- chendes Lobbying für die berechtigten
glieder sind willkommen.
Anliegen der Berufsbildung betreiben.
Sie sind ja auch Rektor – wie haben Sie in
Der Schlüssel zum Erfolg für eine Weiter*Peter Häfliger ist Rektor des Instituts für Weiterbildieser
Funktion
die
KV
Bildungsgruppe
bildungsinstitution liegt in sinnvollen
dung am KV Bildungszentrum Luzern und Präsident
Schweiz wahrgenommen?
der KV Bildungsgruppe Schweiz.
Kooperationen. Es ist natürlich als Rektor
context 8 – 2010
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ein gutes Gefühl, als Partner in einem sich vor lauter Angeboten überfordert.
starken Verbund wie der KV Bildungs- Immer mehr und neue Titel werden ausgruppe Schweiz mitwirken zu können.
geschrieben. Es ist eine besondere HerHat die Krise das Bedürfnis nach Weiterausforderung, die vielen Zertifikate, Fachbildung verstärkt oder eher gebremst?
ausweise und Diplome miteinander zu
Nach dem Rekordjahr 2009 innerhalb vergleichen. Hier sind alle Bildungsverder KV Bildungsgruppe Schweiz stellen wir antwortlichen gefordert, die Transparenz
fest, dass die Nachfrage nach eidgenös- ihrer Angebote möglichst hoch zu halten.
sisch anerkannten Bildungsabschlüssen Früher oder später kommen wir wohl
wie Fachausweisen und Höheren Fach- nicht um eine Bereinigung herum. Zuschulen für Wirtschaft HFW nach wie vor dem wird die Globalisierung auch in der
hoch ist. Natürlich gibt es in Phasen der Bildungsbranche weitergehen. Wie brinWirtschaftskrisen Unternehmen, die ihre gen wir es fertig, dass unsere traditionelBudgets für Weiterbildungsmassnahmen len Abschlüsse wie Fachausweise und
zurückgefahren haben. Umgekehrt sind ­Diplome gesamteuropäisch positioniert
immer mehr Mitarbeitende bereit, die Wei- werden können? In diesem Prozess muss
terbildungsinvestitionen vollständig oder es darum gehen, Durchlässigkeit, Transweitgehend selber zu tragen. Zusammen- parenz und Mobilität im Bildungsbereich
gefasst stellen wir zurzeit ein Halten auf ho- zu garantieren.
hem Niveau bzw. teilweise sogar eine Zu- Wie können und sollen Weiterbildungswillige besser unterstützt werden?
nahme der Weiterbildungsnachfrage fest.
Vor welchen Herausforderungen steht
Nur rund ein halbes Prozent der öffent­
die Weiterbildungsbranche?
lichen Bildungsausgaben fliesst der höheBei der Weiterbildung herrscht in vie- ren Berufsbildung zu. Da herrscht ein oflen Bereichen Wildwuchs. Arbeitgeber, fensichtliches Missverhältnis im Vergleich
aber auch Weiterbildungswillige sehen zu den Hochschulen. Einerseits sparen
A A RAU
BA S EL
die Politiker nicht mit dem Lobgesang auf
unser international stark beachtetes Berufsbildungssystem. Andererseits wäre es
auch dringend notwendig, dass die
Schweizer Politik dementsprechend handelt und mehr Mittel für die Aus- und Weiterbildung, insbesondere für die ­höhere
Berufsbildung, bereitstellt. Den grössten
Handlungsbedarf sehe ich derzeit in der
unsäglichen Geschichte mit der Problematik der Steuerabzüge. Es braucht finanzielle Anreize für die individuelle Ausund Weiterbildung. Absolvierende, die
sich beruflich höher qualifizieren oder
den Beruf wechseln, können ihre Weiterbildungskosten oft nicht von den Steuern
abziehen. Wir fordern deshalb, dass alle
mit dem Beruf zusammenhängenden Ausund Weiterbildungskosten abzugsfähig
sind. Es sollte eigentlich auch im Interesse der öffentlichen Hand sein, dass die
Erwerbstätigen ihre Arbeitsmarktfähigkeit erhöhen.
Thomas Heeb ist Context-Redaktor.
[email protected]
Die Schweizer Bildungsinstitution.
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«Normale Schule? Brauch’ ich echt nicht!»
Die Projektassistentin Yvonne mag AKAD als Bildungspartner. Dank der einzigartigen AKAD Methode ist das Studium
zur Betriebswirtschafterin HF perfekt auf sie zugeschnitten – und damit genau so individuell wie sie selbst.
Und was ist Ihr Ziel?
Wir unterstützen Sie auf Ihrem Bildungsweg: Höhere Fachschulen für Wirtschaft, Wirtschaftsinformatik, Versicherungen und
Banken; Zertifikate, eidg. Fachausweise und Diplome in Rechnungs-/Treuhandwesen, Human Resources, Marketing und Verkauf,
Informatik und Organisation; Bachelor in Business Administration FH; Sprachdiplome und vieles mehr.
Nächste Infoanlässe: www.akad.ch
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Die AKAD Schulen gehören zur Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz
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