Nr. 5 · 31. 1. 2014 Kärntner Wirtscha · Kärnten · 9 Fakten f f f f f Am Standort in Wietersdorf werden vom Team unter anderem Vortriebsrohre produziert. Fotos: KK/Hobas Rohre mit einem Durchmesser von drei Metern wurden in Polen verlegt. f In Europa ist die Infrastruktur bereits gut ausgebaut – deshalb ist Europa kein großer Wachstumsmarkt. Südamerika, Asien oder Australien sind für den Rohrlieferanten weitaus attraktiver. Hier wird das Wissen der Kärntner für Megaprojekte gebraucht, wie dem Bau von Kleinwasserkrawerken im Dschungel. Mittlerweile ist Hobas auf allen Kontinenten vertreten. „Man darf sich als Manager oder Unternehmer nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern muss mit der Zeit gehen“, sagt Strohmaier. Die Zukun werde nicht einfacher werden. Die guten alten Zeiten würden nicht wiederkommen. Aber es werde spannend bleiben. Strohmaier: „Dinge verändern sich, man muss sich darauf einstellen und neugierig bleiben.“ f f 1957: Gründung in der Schweiz. 1977: erste Hobas-Rohrproduktion in Wietersdorf. 1984: Joint Venture Hobas und Wietersdorfer Gruppe. In den nächsten Jahren Eröffnung von Werken in den USA, Deutschland, der Tschechischen Republik, Rumänien und Polen. 2010: Eröffnung Hobas TechCenter in Wietersdorf, Ausbau des Engagements im Industriebereich. 2011: Hobas bekommt den internationalen ISTT-Preis für das umgesetzte grabenlose Projekt in Polen, bei dem mit Vortrieb Rohre bis zu drei Meter Durchmesser verlegt wurden, ohne den Straßenverkehr zu stören. 2012: Ausweitung auf den asiatischen und lateinamerikanischen Markt. 2013: Hobas TechCenter in Wietersdorf wird zum staatlich akkreditierten Prüflabor. In Kärnten sind rund 200 Mitarbeiter für Hobas tätig, weltweit rund 1000. Interview mit … … Doris Strohmaier, Geschäsführerin der Hobas-Gruppe „Ganz ohne Wachstum kann eine Firma nicht überleben“ Kärntner Wirtscha: Wie sehen Sie den Standort Kärnten? Doris Strohmaier: Als Produktionsstandort ist Kärnten im internationalen Vergleich unattraktiv und unflexibel. Abgaben und Steuern sind sehr hoch, die Fluganbindung schlecht und wir müssen sehr viel tun, um gute Mitarbeiter zu bekommen. Trotzdem haben wir hier die Zentrale mit Entwicklung und Marketing. Vertrieb ist für mich lokal, in jedem Land haben wir eigene Vertriebsleute. Die Herausforderungen für die Zukun? Veränderungen werden noch schneller stattfinden und wir müssen uns zum globalen Unternehmen entwickeln. In Europa können wir nicht mehr wachsen, aber ganz ohne Wachstum kann keine Firma überleben. Daher setzen wir bereits erste Schritte am asiatischen und lateinamerikanischen Markt. Was braucht ein Manager dazu? Veränderungsbereitscha, Neugier auf Neues. Man muss die Organisation rechtzeitig aufwecken und die Mitarbeiter durch Begeisterung mitziehen. Wo sehen Sie die Stärken in Ihrem Betrieb? Es sind unsere Mitarbeiter und die Unternehmenskultur. Unsere Produkte sind sehr technisch und werden nicht über den Preis verkau. Um die Kunden zu überzeugen, brauchen die Mitarbeiter Leidenscha fürs Produkt und die Einsicht, dass sie nicht alles alleine machen, sondern wir als Team stärker sind. Deshalb tauschen sich die Mitarbeiter auch international aus und nutzen das große Netzwerk. Wie halten Sie es mit der Motivation der Mitarbeiter? Ich glaube nicht, dass man Mitarbeiter motivieren kann, sie müssen die Begeiste- rungsfähigkeit in sich tragen. Aber man kann darauf achten, dass man sie nicht demotiviert, Stolpersteine bei der Arbeit aus dem Weg räumt, Freiräume und Vertrauen schafft, damit Eigeninitiative entstehen kann. Dazu gehört auch das Zulassen von Fehlern, daraus können neue Dinge entstehen. Doris Strohmaier, GeschäsfühWie definieren rerin Hobas, krempelt gerne die Sie Erfolg? Ärmel hoch und hat keine Angst Kundenzufrieden- vor Veränderungen. heit steht bei uns im Vordergrund. Um das Unternehmen langfristig zu sichern, gilt es Gewinne zu erzielen. Daher wollen wir uns ständig weiterentwickeln. Denn Erfolg in all seinen Facetten bereichert und motiviert – Team und Umfeld.