ŠKODA - simply clever - Q-DAS

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Praxis
ŠKODA - simply clever
Dr. Lidmila Fusková, Q-DAS® spol. s.r.o., Tschechien
Die Marke ŠKODA ist seit mehreren Jahren den deutschen Autofahrern nicht mehr unbekannt. Die weiblichen
Namen „Octavia“ und „Fabia“ werden nur noch mit höchst zuverlässigen, gut ausgestatteten Fahrzeugen mit
einem hervorragenden Preisleistungsverhältnis in Verbindung gebracht.
Der Standort in Mlada Boleslav ist heute ein modernes Werk, in dem das Gesamtinstrumentarium an EDVAngeboten für Technologieverbesserung, für Logistikoptimierung und, last but not least, für die Einhaltung von
hohen Qualitätsstandards genutzt wird. Dabei spielt seit 1998 eine dauerhafte Partnerschaft mit Q-DAS® CZ eine
wichtige Rolle. Im letzten Jahr wurden wir vor die Aufgabe gestellt, eine flächendeckende Datenerfassung im
Motoren- und Getriebewerk einzuführen. Dieser Artikel - eine kleine Chronik der Projektschritte - soll möglichst
genau und offen mit allen Hindernissen und mit deren Lösung bekannt machen und dadurch eine Ermutigung
sein für Andere, die erst vor solch einer Aufgabe stehen.
Managementziele:
Allgemeine Anmerkungen
In den letzten Jahren „boomen“ die Prozessdaten● Berichtswesen über den Qualitätsstand der Proerfassungsprojekte. Viele davon werden nicht richtig
duktionsprozesse vereinheitlichen und vereinfachen
geplant. Warum?
● Ereignisorientierte Berichte (Warnsystem)
In der Planungsphase müssen Antworten auf folgende
ermöglichen
Fragen gesucht werden:
● Langfristige Trendbeobachtungen ermöglichen
● Was sind Prozessdaten? Sind es:
Technologieziele:
● Qualitätsmerkmale
● Vergleiche zwischen den Produktionslinien
● Prozessparameter
ermöglichen
● Logistikgrößen
● Zustand der Produktionsanlagen in langfristigen
● ...?
Trends beobachten
● Welche Anforderungen sollen mit welcher Priorität
● Informationsfluß zwischen Messlabor und Einrichtern
erfüllt werden? Sind es:
beschleunigen
● Externe:
● Online-Produktionsüberwachung für Meister
Gesetze
ermöglichen
Normen und Richtlinien
Qualitätsziele:
Kundenanforderungen
● Ausschussstatistik der 100%-Endkontrolle mit SPC...?
Messplätzen zusammen-führen
● Interne Bedürfnisse:
● Das manuelle Führen von Qualitätsregelkarten
der Qualität
möglichst mit elektronischen QRK ersetzen
der Technologie
● Vergleiche von unterschiedlichen Messtechnologien
des Managements
ermöglichen
...?
● Die VW-PFU, MFU flächendeckend einführen
● Welche Infrastruktur steht zur Verfügung:
● welches Netzwerk,
IT-Ziele:
● welche Schnittstellen,
● Netzwerksicherheit erhöhen
● welche Server,
Schritt 2: Projektplanung
● ...?
Natürlich haben wir den IST-Zustand der Infrastruktur
Rasch stellt man fest, dass eine klare Priorisierung der Auffestgestellt und einen Entwurf der zukünftigen Datengaben für die Festlegung der Projektziele notwendig ist.
flüsse entworfen, ein Pflichtenheft für die Q-DAS®Schritt 1: Projektbewilligung
Schnittstelle mit genauen Angaben über die K-Schlüssel
In der Bewilligungsphase bestand unsere Hauptaufgabe
geschrieben, eine erste Einschätzung der Datenvolumina
darin, dem Management Vorschläge für die Wirtschaftfür die Festlegung des Oracle-Servers durchgeführt und...
lichkeit des Projektes zu unterbreiten. Dies ist anhand von
Wir waren sehr zuversichtlich und haben geglaubt, dass
klar spezifizierten Zielen geschehen. Diese wurden in
keine unvorhergesehenen Ereignisse im Laufe der
einem Workshop mit Vertretern aus interessierten
Realisierung entstehen könnten.
Bereichen festgelegt.
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PIQ 1/2005
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Praxis
Schritt 3: Projektrealisierung
Kick-Off
Am 01.06.2004 wurde unser Projekt gestartet. Wir - ein
Kernprojektteam von ŠKODA- und Q-DAS® CZ-Mitarbeitern - haben parallel an dem Erstellen der Infrastruktur
und an den Aufgaben der Datenstruktur gearbeitet.
Hindernis 1, oder: „Fange kein Projekt an ohne
Beteiligung der IT-Abteilung“
Die Motorenhalle sollte vernetzt werden. Die Messrechner und Maschinenrechner entsprachen natürlicherweise
nicht den Anforderungen der ŠKODA-Richtlinie für
standardisierte PC im Administrationsnetz. Andererseits
muss die Hardware- und Betriebsystemausstattung in der
Produktion andere Anforderungen erfüllen, als Rechner
im Administrationsnetz.
Lösung
Um dieses Dilemma zu lösen, haben wir die Datenflüsse
laut Bild 1 organisiert.
Das sogenannte „Technologienetz“ ist neu entstanden. In
ihm sind Messrechner und Maschinenrechner verbunden. Eine klare Firewall-Trennung der beiden Netze hat
den Einsatz von vorhandenen Mess- und Maschinenrechnern erst ermöglicht.
In diesem Netz haben wir auch den sogenannten
„Konzentrator“ installiert. Hier „laufen“ die Hintergrundprozesse:
®
● Q-DAS -CZ-Prozess für die Datenkollektion (Ein
übergeordneter Prozess, der die Daten an einzelnen
Rechnern „abholt“ und gegebenenfalls auch „aufräumt“, dadurch ist eine Unabhängigkeit der einzelnen
Bild 1: Organisation der Datenflüsse
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PIQ 1/2005
Datenquellen von evtl. Netzausfällen gewährleistet)
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Q-DAS®-Upload
Q-DAS®-Reporting
Hindernis 2, oder: „Q-DAS®-Schnittstelle ist nicht wie
Q-DAS®-Schnittstelle“
In unserem Projekt wurden als Datenquelle alle namhaften Messmittelhersteller vereint. Bei jedem der Hersteller
gab es mindestens eine Funktionalität, die wir notwendigerweise gebrauchten und die
entweder erst in der nächsten Version unterstützt wird,
oder in einem Release realisiert wurde, das zwangsweise
eine Erneuerung der Hardware nach sich zieht,
oder von uns gewünschte K-Schlüssel zwar unterstützt
werden, aber keine Möglichkeit besteht, sie sinnvoll im
Rahmen des Messprogramms zu füllen,
oder keiner, außer des Programmierers selbst, weiß wie
die Schnittstelle zu konfigurieren ist,
oder , ...
Lösung
Wir haben einen weiteren Hintergrundprozess für den
Konzentrator geschrieben:
Q-DAS®-CZ-Prozess für eine nachträgliche „Datenkonversionverbesserung“
Dies versuchten wir möglichst flexibel und kundenorientiert zu realisieren.
Hindernis 3, oder: „Don´t touch a running
system“
Drei CMM-Reporting-Plätze wurden vorgesehen. Einer
davon sollte eine kleine
alte Insellösung ersetzen. Der Konfigurationsaufwand für die
Nachbildung dieser
existierenden Lösung
war sowohl auf der
Seite von Messprogrammen, als auch auf
unserer Q-DAS®-Seite
ca. 5mal größer, als bei
den neu entstandenen
Reportingplätzen.
Erfahrung:
Der psychologische
Widerstand ist nicht zu
unterschätzen, auch
wenn man - objektiv
gesehen - ein viel
besseres
System
installieren will. Die
Anpassung auf das
Gewohnte ist immer
sehr aufwendig.
Praxis
Soweit der Erfahrungsbericht, nun noch die wichtigsten
Fakten zum Projekt.
Projektdaten:
Seit 01.01.2005 ist die ORACLE-Datenbank aktiv. Es werden ca. 12.000 Merkmale von SPC-Messplätzen, Labor
und 15 Sortiermaschinen (100%-Kontrolle) erfasst. Wir
erwarten ein Datenaufkommen von ca. 150.000.000
Einzelwerten jährlich.
Berichtsbeispiele:
Das automatische Reportingsystem verschickt
täglich Berichte über die Sortiermaschinen,
wöchentlich Berichte von den kritischen und signifikanten
Merkmalen über die gesamte Tiefe der Produktion und
monatlich kumulierte Gesamtberichte.
Zu allen Berichtskennzahlen wird gleitende Historie im
Modul Langzeitanalyse erstellt.
procella® ME 5 - professioneller
Einsatz in der Fertigung
Klaus Tasch, Q-DAS® GmbH
Ausgangssituation
Vielfach findet sich in der Fertigung noch folgendes Bild: Regelkarten werden manuell an der Fertigungsmaschine
auf Papier geführt. Durch den Übertrag der abgelesenen Messwerte sind Fehler möglich. Die statistischen
Kennwerte werden von Hand berechnet. Für die Archivierung der „Papierflut“ ist ein sicheres Ordnungssystem mit
reichlich Platz vorzuhalten. Um Auswertungen zu ermöglichen, werden die Daten in einem zusätzlichen Schritt in
qs-STAT® übertragen. Auch dieser Übertrag ist zeitaufwändig und fehleranfällig.
Lösungskonzepte
Bei einer zentralen Datenbank kann ein Datensatz (Teil)
Durch die Einführung von procella® bietet sich die Mögnur einmal gleichzeitig schreibend geöffnet werden. Ein
lichkeit, die Regelkarten flexibler zu führen, Messsysteme
Teil, das im Werk parallel auf mehreren Maschinen proanzubinden und die Datenablage universeller zu organi®
duziert wird, kann so nicht an mehreren procella® Arbeitssieren. procella bietet eine Vielzahl von Automatisierungsmöglichkeiten für die Vereinfachung der Datenplätzen gleichzeitig geprüft werden. Ist das Netzwerk
erfassung.
langsam oder instabil kommt es zur Behinderung der
Prüfaufgabe an den Prüfplätzen.
Die Datenablage der Messwerte ist vielfältig möglich.
®
Einerseits steht das Q-DAS ASCII Transferformat zur
Datenbankabgleich / Synchronisation
Speicherung in Dateien auf Festplatte oder im Netzwerk
Ab ME 5 ist die Kombination aus lokalen Access Datenzur Verfügung. Zum anderen kann optional in Datenbanken und zentralem Datenbank Server möglich und
banken gespeichert werden.
damit eine Verbindung der Vorteile unter Vermeidung der
Access Datenbanken können lokal oder im Netzwerk
Nachteile dieser beiden Konzepte.
liegen. „Echte“ Datenbanksysteme wie
Oracle oder MS SQL sind zentral
erreichbar und bieten eine höhere
Stabilität und die professionelle
Möglichkeit für Backups. Durch den
Einsatz der Datenbankoption können
generell Daten komfortabler gefiltert
und Abfragen individuell erstellt
werden. Die Access-Lösung hat aber
bei großen Datenmengen ihre Grenzen
und bietet sich nur bedingt als zentrale
Datenbank an.
Jede dieser Speichermethoden hat Vorund Nachteile. Bei der dezentralen
Speicherung in Dateien oder Access
Datenbanken kann eine übergreifende
Auswertung nur über Umwege erreicht
werden.
Abbildung 1: Datenbanken Schema
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