Wissenschaft Das verflixte Higgs Die Sache mit der Masse- wieso braucht es ein Higgs-Boson, um das Universum zu verstehen? von Hans Peter Beck Das Higgs-Teilchen und das dazugehörige Higgs-Feld sind für un­ Physiknobelpreis 2013 sere Welt und den ganzen Kosmos von grundlegender Bedeutung. Das Higgs-Feld, welches das ganze Universum durchdringt, sorgt dafür, dass Elementarteilchen Masse haben. Erst wenn Elementar­ teilchen Masse haben, können sie sich mit Geschwindigkeiten un­ terhalb der Lichtgeschwindigkeit relativ zueinander bewegen, was komplexe Strukturen, wie Wasserstoffatome, in denen ein Elektron an ein Proton gebunden ist, erst ermöglicht. Um diesen Mechanis­ mus nachzuvollziehen, müssen jedoch zunächst einige Grundla­ gen der Teilchenphysik herangezogen werden. Am 4. Juli 2 0 12 gaben Physiker am Eu­ ropäischen Labor für Teilchenphysik (CERN) bekannt, sie hätten vermutlich das Higgs-Teilchen gefunden (Bild 1), jenes verflixte Elementarteilchen, das 1964 vom schottischen Physiker Pe­ ter Higgs vorausgesagt und nun nach knapp 50 Jahren entdeckt wurde. Das Nobelpreiskomittee verlieh daraufhin am 10. Dezember 2013 den Physikno- 1 Der Large Hadron Collider ist ein 27 km langer, fast kreisförmiger Beschleuniger, der im CERN bei Genf grenzüberschreitend unter schweizerischem und französischem Gelände in einhundert Meter Tiefe fast lichtschnelle Protonen zur Kollision bringt. Große Detektoren ATLAS, ALICE, CMS und LHCb messen die bei jeder Kollision entstehenden Teilchen(© CERN). ASTRONOMIE+ RAUMFAHRT 51 (2014) 6 27 2 Beim Betrachten eines Apfels müssen Photonen an seiner Oberfläche streuen und ins Auge des Betrachters fallen. Die Energie, Flugrichtung und Rate dieser Photonen wird, als elektrische Signale kodiert, in das Sehzentrum im Gehirn geleitet, um dort ein Bild des Apfels zu errechnen, das den visuellen Eindruck des Apfels erst ergibt. Franr;ois Eng­ lert und Peter Higgs für ihre ., theoreti­ dann frontal miteinander zu kollidieren. tonen höherer oder niedrigerer Ener­ Hausgroße Teilchendetektoren, welche gie können nicht direkt mit dem Au­ sche Entdeckung eines Mechanismus, um die Kollisionspunkte aufgebaut sind, ge wahrgenommen werden, sie liegen welcher zu unserem Verständnis zum messen die bei jeder Kollision entste­ außerhalb des Akzeptanzbereichs; sie Ursprung der Masse von subatomaren henden Teilchen, um so Aussagen über können allerdings mit geeigneten In­ Teilchen beiträgt, welcher durch die AT­ die Eigenschaften der Urbausteine des strumenten gemessen und via Falsch­ LAS und CMS Experimente am Large Universums treffen zu können. belpreis gemeinsam an farbenkodierung in sichtbare Bilder Hadron Collider am CERN gefundene Um die Struktur eines Objektes zu und vorhergesagte fundamentale Teil­ messen, müssen Teilchen an diesem Photonendetektor verstanden werden, chen bestätigt wurde." Objekt streuen. Dies ist beispielswei­ samt dazugehöriger Datenakquisition, se schon beim Betrachten eines Ap­ Signalverarbeitung, Datenrekonstruk­ (Bild 2). tion und Auswertung in Nervenbahnen fels mit bloßem Auge der Fall Teilchenkollisionen Lichtteilchen (Photonen) die aus ei­ Verstehen, was die Welt in ihrem In­ übersetzt werden. Das Auge kann als und Gehirn. ner Lichtquelle herausschießen, tref­ Experimente an Teilchenbeschleu­ fen auf die Oberfläche des Apfels und nigern samt ihren Teilchendetektoren nersten zusammenhält, ist ein uralter werden dort gestreut. Einige Photonen sind letztlich nichts anderes. Aus der Goethe zu werden dabei so gestreut, dass sie ge­ gemessenen Information der bei jeder Menschheitstraum, den auch seinem Faust inspirierte. In der moder­ rade ins Auge eines Betrachters tref­ Kollision entstehenden Teilchen ( Teil­ nen Physik ist man diesem Traum heute fen. Photonen mit einer Energie von ca. chensorte, Flugrichtung und Energie al­ so nah gekommen wie nie zuvor. Mit der 1, 6 - 3, 3 eV (1 Elektronenvolt entspricht ler beteiligten Teilchen einer Kollision) experimentellen Entdeckung des Elek­ einer Energie von ca. 1, 6 10-19 J) wer­ wird ein Bild errechnet, das die Struk­ Joseph lohn den auf der Retina in elektrische Signa­ tur, Art und Eigenschaften der bei der Thomson wurde klar, dass Atome eine le umgewandelt und in das Sehzentrum Kollision beteiligten und neu entstehen­ innere Struktur besitzen müssen, und im Gehirn geleitet. Die in diesen elekt­ den Teilchen ergibt. Es leuchtet schnell deswegen nicht unteilbar sind, wie ihr rischen Signalen kodierte Information ein, dass eine Kollision mit einem, oder Name suggeriert. Damit fand die Teil­ ist die Energie und Richtung der Pho­ nur wenigen Photonen, die das Auge chenphysik ihre Anfänge als diejenige tonen, sowie deren Intensitäten, d. h. erreichen, nicht ausreicht, um das Bild Disziplin, welche die Eigenschaften und die Anzahl Photonen pro Sekunde, die eines Apfels zu errechnen. Es müssen Struktur der Materie in ihrem Innersten das Auge erreichen. Das Bild des Ap­ sehr viele Kollisionen und entsprechend erforscht. Die Werkzeuge, die dabei be­ fels wird aus diesen Informationen im viele Informationen einzelner gestreu­ nötigt werden, sind Teilchenbeschleu­ Gehirn errechnet und mit Falschfarben ter Photonen summiert und statistisch gemittelt werden, um ein Gesamtbild trons im Jahre 189 7 durch · Thomson war dies in Form kodiert, um so einen als natürlich er­ einer wenige Dezimeter großen Katho­ scheinenden Gesamteindruck des Ap­ zu erhalten. In der Teilchenphysik ist denstrahlröhre, in der Elektronen be­ fels zu erwecken. Photonen einer Ener­ dies ganz analog. Eine Kollision allei­ schleunigt werden und mit Molekülen gie von 3, 0-3, 3 eV werden als Violett ne reicht nicht aus, um Aussagen über des Restgases in der Vakuumröhre kol­ empfunden, solche einer Energie von die Struktur der kollidierenden Teilchen lidieren. Heute sind dies kilometergro­ 2, 5 -3, 0 eV als Blau usw. bis schließlich treffen zu können, oder um die Existenz niger. Bei ße unterirdische Anlagen, in welchen zu 1, 6 - 1, 9 eV, welche als Rot wahrge­ und Eigenschaften neuer Teilchen zu Teilchen gegenläufig auf fast Lichtge­ nommen werden; so kommt das ganze bestimmen. Daher sind oft lange Lauf­ schwindigkeit beschleunigt werden, um Regenbogenspektrum zustande. Pho- zeiten von Teilchenphysikexperimen- 28 ASTRONOMIE+ RAUMFAHRT 51 (2014) 6 ten in Kauf zu nehmen. Für den Large Hadron Collider beispielsweise ist eine Laufzeit von 2009 bis 2035 geplant, in der über 200 Billiarden Proton-Proton Kollisionen gemessen werden sollen. Erst dann ist das Potenzial neuer phy­ sikalischer Erkenntnisse, das mit die­ sem Beschleuniger zugänglich ist, aus­ geschöpft. Entsprechend den Gesetzen der Quantenmechanik müssen Teilchen als Quantenobjekte, also auch als Wellen, aufgefasst werden. Dementsprechend haben Teilchen eine Wellenlänge 11., die von ihrem Impuls p abhängt. Für ein sich mit einem Impuls p bewegen­ den Teilchen ist die Wellenlänge 11. ge­ geben durch die Planck'sche Konstante h = ca. 6,6 10-34 Js = ca. 4,1 10-15 e Vs als: 11. = hip. Große Impulse bedeuten ent­ · · sprechend kleine Wellenlängen. Dabei bestimmt die Wellenlänge der Teilchen gleichzeitig auch das Auflösungsvermö­ gen, das bei der zu erfolgenden Struk­ turanalyse maximal erreicht werden kann. Dies ist ein Grund, wieso große Impulse, d. h. kleine Wellenlängen, die 3 Quarks und Leptonen sind die Materieteilchen, die Fermionen. Die Kräfte, die auf Fermionen wirken, werden durch Botenteilchen, den Bosonen, vermittelt. Das Higgs-Feld, dessen Anregung das Higgs-Teilchen ist, bewirkt, dass Fermionen sowie W-und Z-Bosonen Masse haben (© Fermilab Visual Media Services). nur in entsprechend großen Beschleuni­ gern erreicht werden können, so wich­ tig sind. Der zweite Grund folgt aus mal vier Teilchen: das Elektron, das Pro­ besitzen. Protonen und Neutronen be­ der Einstein'schen Energie- und Mas­ ton, das Neutron sowie das Photon. Da­ stehen aus Quarks. E gleich Masse m mal Lichtgeschwindigkeit c im Quadrat gilt: E = mc2. Bei hohen Kolli­ mit konnten die Atome, bestehend aus werden, wobei Atomkerne aus Proto­ 1969), welche er einem Roman "Fin­ sionsenergien können so neue Teilchen nen und Neutronen zusammengesetzt negans Wake" von erzeugt werden, die nicht schon vorher sind. Dieses einfache Bild wurde erst lehnte. se-Äquivalenz, bei der Energie Atomkern und Elektronen, aufgebaut Die von Bezeichnung Quark stammt Murray Gell-Mann (Nobelpreis James Joyce ent­ James Joyce lebte in seinem in den beteiligten kollidierenden Teil­ 1932 durch die Entdeckung des Anti­ Exil in Zürich und war sich daher wohl chen vorhanden waren. Je höher die Elektrons (auch als Positron bezeichnet) bewusst, dass "Quark" im deutschen Carl David Anderson (Nobelpreis Sprachraum ein Milchprodukt bedeu­ Kollisionsenergie, desto massivere neue durch Teilchen können erzeugt werden. Da­ 1936) und 1936 durch die Entdeckung bei gilt, dass jeweils Materie und Anti­ des Myons durch Anderson und Seth tet; ob Gell-Mann diese Bedeutung auch kannte, ist zu bezweifeln. materie zu gleichen Teilen aus der zur Neddermeyer, welche beide in der Neben den Quarks gibt es noch die Verfügung stehenden Energie neu er­ kosmischen Höhenstrahlung gefunden Leptonen, welche zusammen die Mate­ (Bild 3). zeugt werden. Das Higgs-Teilchen ist wurden, jäh zerstört. Positronen sind rieteilchen bilden sein eigenes Anti- Teilchen und kann Antimaterie und haben die exakt glei­ Leptonen besitzen ein intrinsisches so auch einzeln erzeugt werden. Seine chen Eigenschaften wie Elektronen, bis Drehmoment (Spin) von ±Y2fi und sind Masse ist mit ca. 125 GeV/c2 etwa 134- auf das Vorzeichen ihrer Ladung. Posi­ entsprechend ihrem Impuls entweder mal schwerer als die zu seiner Erzeu­ tronen sind, wie der Name schon aus­ linksdrehende oder rechtsdrehende gung verwendeten Protonen im Large drückt, positiv geladene Elektronen. Teilchen. Dabei ist fi die um den Fak­ Hadron Collider am CERN; eindeutig Myonen besitzen die exakt gleichen Ei­ tor 2n reduzierte Planck'sche Konstan­ sind Higgs-Teilchen keine Bestandtei­ genschaften wie Elektronen, sind aller­ te: le im Proton, sondern entstehen erst im dings rund 200-mal schwerer als diese. Händigkeit (Chiralität) eine wesentliche Mit diesen Entdeckungen war klar, dass Eigenschaft der Teilchen, die, wie wei­ das Universum mehr Elementarteilchen ter unten klar wird, strikt unterschieden Augenblick der Kollision. Elementarteilchen - Urbausteine des Universums Quarks und h= h/2n. Interessanterweise ist diese enthält, als gerade nötig sind, um die all­ werden muss. Teilchen mit halbzahli­ tägliche Materie um uns herum und in gem Spin werden Fermionen genannt Galaxien samt ihren Sternen, Planeten und Teilchen mit ganzzahligem Spin Bo­ und interstellaren Gasen zu erklären. sonen. Insgesamt gibt es sechs verschie­ dene Quarks (up u, down d, charm c, Die Anzahl der Elementarteilchen, die Heute wissen wir, dass Protonen und zum Verständnis der Welt benötigt wer­ Neutronen selbst keine Elementarteil­ strange s, top t, bottom b) und sechs ver­ den, umfasste um 1930 herum gerade chen sind, sondern eine innere Struktur schiedene Leptonen (Elektron e, Elekt- ASTRONOMIE+ RAUMFAHRT 51 (2014) 6 29 rr'= I --e I --e j +.:.e 3 I -- e 3 3 3 (ud) rr= (ud) und Tl'= -b-(ua-dd) \ben Über­ wobei Anti-Teilchen durch e strich bezeichnet werden. Das neutrale Pion Tl' ist ein gemischter Zustand aus (uu) und (dd). Ganz allgemein werden Teilchen, die aus Quarks aufgebaut sind, als Hadronen bezeichnet. Das Pro­ ton ist somit ein Hadron, was namens­ gebend war für den Large Hadron Col­ j ,::.e lider, in welchem Protonen und auch 3 ganze Atomkerne beschleunigt und zur Proton Kollision gebracht werden können. Neutron Damit sich Quarks zu Hadronen bin­ den können, braucht es eine Kraft, die 4 Baryonen bestehen aus drei Quarks. Protonen und Neutronen sind Beispiele für Baryonen und die einzigen, die in der Natur ohne Weiteres vorkommen. Alle anderen Baryonen, die mit schwereren Quarks gebildet werden, existieren nur kurzfristig in Teilchenkollisionen und zerfallen rasch in Proto­ nen, Neutronen, Leptonen und Photonen. Auch das Neutron ist allein nicht stabil und zerfällt in ein Proton, ein Elektron und ein Elektron-Neutrino. Sind Neutronen in Atomkernen gebunden, können sie zwischen den Quarks wirkt. Dies ist neben der elektrischen Wechselwir­ kung, die an der elektrischen Ladung der Quarks angreift, die starke Kraft, die an der sogenannten Farbladung auch stabil sein. der Quarks angreift. Farbladung ist ein etwas technischer Begriff, der da­ 1 her rührt, dass Farbladung, anders als �-e 3 die elektrische Ladung, in drei Zustän­ den vorkommt, die gemeinhin als Rot, Grün und Blau sowie deren Komple­ mentärfarben Cyan (=Antirot), Magen­ ta (=Antigrün) und Gelb (=Antiblau) 1 1 weils eine Farbe und Antiquarks ent­ -- e --e 1 bezeichnet werden. Quarks haben je­ 3 3 sprechend jeweils eine Antifarbe. Me­ J2 sonen und Baryonen, die gebundene Quarksysteme sind, sind nach außen hin immer farbneutraL Bei Baryonen sind die Farben Rot, Grün und Blau in exakt gleicher Menge vorhanden, und bei Mesonen heben sich Farbe und An­ tifarbe gegenseitig auf, um in beiden Fällen die Mischfarbe Weiß zu bilden. Weiß ist farbneutral, was nichts weiter bedeutet, als dass Mesonen und Ba­ ryonen von weitem betrachtet keine 5 Mesonen bestehen aus einem Quark und einem Anti-Quark. Sämtliche Mesonen sind instabil und zerfallen äußerst schnell in Leptonen und Photonen. Pionen bestehen aus up- und down-Quarks(bzw. Anti-Quarks). Sie kommen in drei Ladungsvarianten vor und sind die leichtesten Mesonen. Farbladung erkennen lassen. Die star­ ke Wechselwirkung ist so nur im Innern von Hadronen relevant. Schließlich unterliegen alle Mate­ rieteilchen auch der schwachen Kraft ron-Neutrino v ; e Myon p, Myon-Neutri­ ) sowie ihre , Mit drei Quarks können Baryonen und besitzen entsprechend auch eine schwache Ladung. Die schwache La­ Anti-Teilchen. Das up, charm und top Protonpein aus zwei up Quarks und ei­ dung hängt ab von der elektrischen Quark besitzen eine elektrische Ladung nem down Quark bestehendes gebun­ v ; P TauT, Tau-Neutrino von +2/3 v e, wobei e = ca. 1,6 · 1Q-19C der aufgebaut werden (Bild 4). So ist ein no denes System, p = (uud), und ein Neut­ n besteht aus einem up Quark und Wert der Elementarladung ist. Die La­ ron dung eines Elektrons ist entsprechend zwei down Quarks, n = (udd). Ein Zu­ e, -1/3 e, e) und seiner Chiralität (links­ Ladung eines Teilchens (-1 0, +2/3 oder rechtsdrehend). (Anmerkung für Spezialisten: Chiralität und elektrische -e und die eines Protons +e. Die drei sammenzählen der elektrischen Ladun­ Ladung bestimmen zugleich auch den weiteren Quarks, das down, strange und gen der beteiligten Quarks zeigt, dass schwachen Isospin, den ich hier nicht bottom Quark, besitzen eine elektrische die entsprechenden Summen stimmen. weiter einführe. ) Linksdrehende und e. Die Leptonen sind Mit einem Quark und einem Anti­ rechtsdrehende Teilchen einer Sorte haben tatsächlich verschiedene schwa­ Ladung von -1/3 entweder elektrisch geladen, Elektro­ Quark können Mesonen aufgebaut wer­ nen, Myonen und Taus besitzen die La­ den So ist beispielsweise ein Pi­ che Ladungen und spüren die schwache dung -e, oder sind, wie der Name der on ein gebundenes System aus up und Wechselwirkung verschieden stark. Die Neutrinos schon andeutet, neutral. down Quarks, wovon es drei Sorten gibt: Natur unterscheidet in der Tat zwischen 30 ASTRONOMIE+ RAUMFAHRT 51 (2014) 6 (Bild 5). - Links und Rechts, was als Paritätsver­ -� ----· lf/ letzung zum ersten Mal 1956 von Ma­ dame Chien-Shiung Wu gemessen wur­ -I de und die damalige Welt der Physik erschütterte. q= Symmetrien, Erhaltungssätze und Botenteilchen mentarteilchen verstehen,kommt man 2 3 I -- 3 fiir up-Quarks tur down-Quarks lf/ Will man die Eigenschaften der Ele­ nicht darum herum, die Kräfte, die auf + fUr geladene Leptonen 6 Wechselwirkungsdiagramm der elektromagnetischen Wechselwirkung. Photonen koppeln an geladene Fermionen 'it mit der Kopplungsstärke e, mutlipliziert mit der Ladung q des Fermions sie einwirken, genau zu verstehen. Es hat sich gezeigt, dass dies im Rahmen der speziellen Relativitätstheorie und messen zu können. Eine Symmetrie ist in das Wirkungsfunktional eingebaut der Quantenmechanik als Quanten­ dann vorhanden, wenn die Wellenfunk­ werden. Dies erscheint zunächst aben­ eichfeldtheorie tatsächlich möglich ist. tionen von Teilchen einer Transforma­ teuerlich, hat aber Konsequenzen fun­ Um ein umfassendes Verständnis der tion unterzogen werden können, ohne damentaler Bedeutung. Die Form, die Kräfte zu erlangen, muss jedoch zu­ dass sich dabei das Wirkungsfunktional diese Korrekturterme haben müssen, nächst die Rolle von Symmetrien und des Systems, in dem sich die Teilchen ist leicht zu erraten, und diese neuen Erhaltungssätzen diskutiert werden. Emmy Nölher war 1918 die Erste, die befinden, verändert. Solche Transfor­ Terme haben grundlegende physikali­ mationen sind gerade die Symmetrie­ sche Bedeutung. Es folgt daraus näm­ bemerkte, dass jedem Erhaltungssatz operationen, die es zu finden gilt. lich, dass Elektronen eine Ladung e be­ der Physik eine Symmetrie zugrunde erste Symmetrie, die hierzu sitzen müssen, die erhalten ist. Darüber liegt. Ausgehend vom Prinzip der sta­ gefunden wurde, ist die sogenann­ hinaus erscheint ein neues Teilchen in tionären Wirkung zeigte sie, dass in ei­ te U (1) -Symmetrie. U (1) ist die ein­ den Gleichungen, das Photon, welches nem System die Energie erhalten ist, dimensionale unitäre Gruppe, deren für alle elektromagnetischen Wechsel­ wenn die Zeit homogen ist; d. h. wenn Elemente nichts Weiteres machen, als wirkungen verantwortlich ist es keine Rolle spielt, wann der Start­ die Wellenfunktion eines Materieteil­ punkt einer Zeitskala gewählt wird. chens mit einer komplexwertigen Zahl die Quantenelektrodynamik, welche in Weiter ist in einem System der Impuls des Betrags eins zu multiplizieren. Was ihrer ersten Näherung so grundlegen­ Die (Bild 6). Aus der U (1)-Symmetrie folgt somit eine Erhaltungsgröße, wenn der Raum kompliziert tönt, ist tatsächlich nicht de Physik, wie die Maxwellgleichun­ isotrop ist; d. h. wenn es keine Rolle so schwierig. Die U (1)-Symmetrie ver­ gen direkt enthält. Die gesamte Elek­ spielt,wo der Koordinatenursprung ei­ langt, dass für ein Fermion, beispiels­ trizitätslehre, samt ihren elektrischen nes Koordinatensystems gewählt wird. weise ein Elektron, gilt, dass die Wel­ und magnetischen Phänomenen, wie Schließlich folgt auch, dass der Dreh­ lenfunktion dieses Elektrons mit eiü beispielsweise die Existenz elektroma­ impuls in einem System eine Erhal­ multipliziert werden darf und trotzdem gnetischer Wellen als Manifestierung tungsgröße ist, wenn die Ausrichtung mit dieser neuen Wellenfunktion das­ des Photons, ist auf diese Weise auf ei­ des Koordinatensystems keine Rolle selbe Elektron beschrieben wird. Die ne Symmetrie zurückgeführt. Es ist tat­ spielt. Mit System ist eine abgeschlos­ Phase "P ist dabei eine beliebige reell­ sächlich so, dass, wenn man den Wert sene Entität gemeint, die unabhän­ wertige Zahl, i gig von äußeren Einflüssen betrachtet Einheit und e wird; wobei das Universum als Gan­ Zahl. Klar ist, dass die Phase "P im re­ keine weiteren Freiheitsgrade in der zes definitionsgemäß selber ein abge­ ellwertigen Betragsquadrat einer Wel­ Physik der elektromagnetischen Wech­ schlossenes System ist. lenfunktion keine Rolle spielen kann, selwirkungen mehr gibt. Um die Eigenschaften von Elemen­ = 0 ist die komplexe der Ladunge und die Masse m des Elek­ 2,718 . . . die Euler'sche trons einmal gemessen hat, es danach = dae'•·e-i<=1 ergibt. Wählt man nun an­ Ermutigt durch diesen Erfolg, wur­ tarteilchen und die Kräfte, die auf sie stelle einer festen Phase "P eine zeit­ den weitere Symmetrien erprobt, um wirken,zu verstehen,müssen die geeig­ lich und räumlich veränderliche Phase so auch die schwache und die starke neten, Symmetrien gefunden werden, "P(x,t), ergeben sich formale Stolperstei­ Kraft auf fundamentale Prinzipien zu­ die die entsprechenden Wirkungsfunk­ ne in den Bewegungsgleichungen für rückzuführen. tionale invariant lassen. In der Quan­ diese Elektronen, da in diesen Glei­ SU(2) ist die spezielle unitäre Gruppe tenmechanik mit chungen auch die zeitlichen und räum­ von komplexwertigen 2x2 Matrizen,de­ Hilfe von Wellenfunktionen beschrie­ lichen Ableitungen der Wellenfunk­ ren Elemente jeweils zwei linkshändige t und je­ tion gebildet werden müssen. Dabei Fermionen gemeinsam als einen zwei­ x im ganzen Raum ei­ erscheinen neue, zusätzliche Terme, dimensionalen Vektor drehen. Rechts­ werden Teilchen ben, die zu jedem Zeitpunkt dem Ortspunkt ne komplexwertige Auslenkung haben. die die Ableitungen der Phase "P(x, t) händige Fermionen sind als Punkte Das reellwertige Betragsquadrat dieser enthalten. Das transformierte Elektron aufzufassen und sind von solchen Dre­ Auslenkung gibt die Wahrscheinlich­ ist nun nicht mehr identisch zum ur­ hungen nicht betroffen. Drei Drehwin­ keit an, Teilchen an einem bestimmten sprünglichen. Um die Symmetrie zu ret­ kel (Phasen) können so gewählt wer­ x und zu einer bestimmten Zeit t ten,können zusätzliche Korrekturterme den, um beispielsweise einen (Elektron, Ort ASTRONOMIE+ RAUMFAHRT 51 (2014) 6 31 wohl nirgends in den Gleichungen, die den Anfangszustand beschreiben, eine Symmetriebrechung enthalten ist. Übersetzt in die Welt der Elementar­ teilchen bedeutet dies, dass ein neues Feld eingeführt werden muss sowie ein Potenzial, das auf dieses neue Feld wirkt und dieses in einen Grundzustand fallen lässt. Dieses Feld ist gerade das Higgs­ uLink$ Ve.Links Feld, welches zum Zeitpunkt der Entste­ hung des Universums, beim Big Bang, 7 Wechselwirkungsdiagramme der schwachen Wechselwirkung. W±-ßosonen koppeln an linkshändige Leptonen und Quarks. Z0-Bosonen koppeln an links-und rechtshändige Fermionen '1'. Die Kopplungs­ stärke hängt ab von der schwachen Ladung, die von der elektrischen Ladung und der Chiralität des Fermions abhängt. vollständig der Symmetrie gehorchend mit allen anderen Teilchen mitentstand und beim Abkühlen des Universums nun in seinem Grundzustand quasi als Kon­ densat vorliegt. Die Folge dieses An­ satzes ist, dass der gesamte Raum des Erfolg - oder doch nicht so ganz? Universums durchflutet ist von diesem lich und räumlich veränderlich sein. Mit drei Symmetrien U (l)xSU(2)xSU(3) durch dieses Higgs-Feld hindurch bewe­ Elektron-Neutrino)-Vektor zu drehen. Wie bei U(l) sollen diese Phasen zeit­ Higgs-Feld und dass sich alle Teilchen Verlangt man, dass solche SU (2)-Dre­ scheint somit die ganze Physik (Gravita­ gen müssen. Elementarteilchen, wie das hungen linkshändige (Elektron, Elekt­ tion wird hier nicht berücksichtigt) auf Elektron, erhalten demnach ihre Masse ron-Neutrino)-Paare unverändert lassen, ein solides Gerüst gestellt zu sein. Alle als Folge der Wechselwirkung mit dem müssen auch hier wieder für jede der drei je erfolgten Experimente sind mit diesen allgegenwärtigen Higgs-Feld- so ähn­ Phasen einzeln neue Terme in das Wir­ drei Symmetrien im Prinzip verstanden. lich wie ein Kaffeelöffel plötzlich viel kungsfunktional eingebaut werden. Die Was erst als riesiger Erfolg im Verständ­ massiver erscheint, wenn er durch ei­ Konsequenz daraus ist, dass gleich drei nis der Welt erscheint, hat jedoch einen nen Honigtopf gezogen wird. Entspre­ neue Teilchen in den Gleichungen er­ Haken, den es noch zu bereinigen gilt. scheinen, die w•, w--und zo Vektor-Bo­ chend dem BEH-Mechanismus ist somit Das Problem ist, dass die Symmetri­ Masse keine intrinsische Eigenschaft der sonen, samt den ganzen Eigenschaften en zu rigide sind und das Vorhanden­ Elementarteilchen, sondern ein Effekt, der schwachen Wechselwirkung (Bild 7). sein von Masse der Elementarteilchen der erst durch die Wechselwirkung mit dem Higgs-Feld entsteht. Phänomene der schwachen Wechsel­ komplett negieren. Nicht nur das Pho­ wirkung, wie die Beta-Strahlung oder ton, sondern auch Elektronen, up- und das Wasserstoffbrennen im Innern der down-Quarks, d.h. alle Fermionen und kann Sonne, sind so auf eine Symmetrie zu­ Bosonen müssten masselos sein - was U (l)xSU (2)xSU (3) rückgeführt. ganz klar nicht mit der Realität in Ein­ welche die Existenz klang scheint. chen und die Eigenschaften der star­ SU (3) schließlich ist die spezielle Mit diesem BEH-Mechanismus die ursprüngliche Symmetrie erhalten bleiben, der Botenteil­ unitäre Gruppe von komplexwertigen Eine Lösung dieses Problems war 3x3 Matrizen, deren Elemente jeweils ken, schwachen und elektromagneti­ lange Zeit nicht in Sicht, bis 1964 Robert schen Kräfte in fantastischer Eleganz Brout, Franr;ois Englert und unabhängig Peter Higgs einen Lösungsan­ beschreibt. Gleichzeitig ist die Masse schiedlicher Farbladung gemeinsam als davon der Elementarteilchen neu als Effekt ein drei-dimensionaler Vektor drehen. satz vorschlugen. Deren Idee ist heute und nicht als intrinsische Eigenschaft In diesem Fall können acht Drehwinkel als BEH-Mechanismus, dem Brout-Eng­ von Elementarteilchen verstanden. definiert werden, um zum Beispiel einen lert-Higgs-Mechanismus, bekannt. Die Das Wirkungsfunktional, welches (uRot' umau' grundlegende Idee ist die, dass ein Sys­ die gesamte Physik beschreibt (außer drei Quarks derselben Sorte mit unter­ uGrün)-Vektor in allen seinen möglichen Achsen zu drehen. Entspre­ tem in seinem Anfangszustand voll­ allem, was mit Gravitation zu tun hat) chend dieser acht Phasen, die wiede­ ständig symmetrisch sein kann. Ist das hat so auf einem T-Shirt Platz und bil­ rum zeitlich und räumlich variieren, System allerdings in seinem Grundzu­ det das Grundgerüst der Teilchenphysik erfolgen hier acht Gluonen sowie eine stand angelangt, muss die ursprüngli­ und der Big-Bang-Kosmologie vollständige Beschreibung der starken che Symmetrie nicht mehr unbedingt (Bild 8). Wechselwirkung. Damit sind nun auch erkennbar sein. Ein einfaches Beispiel Kernkräfte, Alpha-Zerfälle, und Kern­ ist ein Bleistift, der auf seine Spitze ge­ reaktionen wie das Helium-3-Brennen stellt wird und danach sich selbst über­ im Innern der Sonne auf eine Symme­ lassen wird. In seinem Anfangszustand Das Higgs-Feld, das den gesamten trie zurückgeführt. ist dieses System vollständig rotations­ Raum erfüllt, kann man sich vorstellen Das Higgs-Teilchen Neben den Materieteilchen, den Fer­ symmetrisch um eine nach oben zeigen­ wie die uns umgebende Luft. Norma­ mionen, ist so die neue Klasse der Boten­ de Achse herum. In kürzester Zeit wird teilchen gefunden (Photon, w•, w-, Z0, lerweise nehmen wir keine Notiz von der Bleistift spontan in eine beliebige der Luft um uns herum. Luft ist transpa­ Gluonen), die für die Wechselwirkungen Richtung fallen und auf der Tischplatte rent und wiegt scheinbar nichts, da der zuständig sind, ganzzahligen Spin be­ liegen bleiben. Die ursprüngliche Ro­ Luftdruck gleichmäßig von allen Sei­ sitzen und entsprechend Bosonen sind. tationssymmetrie ist so gebrochen, ob- ten auf uns drückt und wir selber auch 32 ASTRONOMIE+ RAUMFAHRT 51 (2014) 6 Elementarteilchen masselos wären und sich so mit Lichtgeschwindigkeit durch das Universum bewegen müssten. Für die Quarks kommt hier allerdings eine Erschwerung hinzu, da diese, entspre­ chend ihrer Farbladung, nicht als freie Teilchen existieren können. Tatsächlich sind die Gluonenfelder um die Quarks herum stark genug, um gebundene Zu­ stände aus Quarks zu bilden. Baryonen und Mesonen könnten so trotzdem exis­ tieren,und diese hätten auch eine Masse. Entsprechend der Einstein'schen Ener­ gie-Masse-Äquivalenz E = mc2 wäre die Bindungsenergie der Gluonfelder für die Masse dieser gebundenen Zustände ver­ antwortlich. Massenunterschiede gäbe es zwischen Baryonen und Mesonen, da drei Quarks mehr Farbladung und somit ein stärkeres Gluonfeld bewirken als bei zwei Quarks. Kleine Unterschiede in den Massen von Baryonen wären durch die zusätzlich wirkende elektromagnetische Bindungsenergie zu erwarten. Gelade­ 8 Das Wirkungsfunktional des Standardmodells der Teilchenphysik lässt sich sehr kompakt auf ein T-Shirt schreiben. Die erste Zeile beschreibt die elektromagnetische, starke und schwache Kraft, die zweite Zeile beschreibt, wie diese Kräfte auf Fermionen(Quarks und Leptonen) wirken. Die dritte Zeile beinhaltet, wie Fermionen durch das Higgs-Feld Masse erhalten, und die vierte Zeile enthält das Higgs­ Teilchen und wie es mit den anderen Botenteilchen in Wechselwirkung tritt, sowie das Higgs-Potenzial. © http://WWW. sciencemuseumshop. co. uk ne Baryonen wären demnach geringfü­ gig schwerer als neutrale. Als Konse­ quenz wären geladene Baryonen nicht stabil und würden sehr schnell in neut­ rale Baryonen zerfallen. Mesonen wären insgesamt instabil (wie auch in unserem Universum mit aktivem Higgs-Feld). Im ziemlich inkompressibel sind. Sobald neten und unserer Atmosphäre nach Universum gäbe es somit nur neutrale wir uns aber rasch durch Luft hindurch wie vor statt, oder ganz gezielt im Lar­ Baryonen, wie Neutronen, und sich mit bewegen,spüren wir,dass wir Kraft auf­ ge Hadron Collider am CERN. In den Lichtgeschwindigkeit bewegende Lep­ bringen müssen, ansonsten werden wir AT LAS- und CMS-Experimenten am durch die Luft verlangsamt. Wenn wir Large Hadron Collider gelang es tat­ Weiter wären Photonen, W+, w--und zo uns schnell durch Luft bewegen, strömt sächlich, das Higgs-Feld so anzuregen, Vektor-Bosonen vorhanden, auch die­ die Luft nicht mehr laminar um uns her­ dass dabei Higgs-Teilchen entstanden se bewegten sich mit Lichtgeschwindig­ um, sondern es entstehen Verwirbelun­ sind und durch ihre Zerfallsprodukte in keit. Komplexe Strukturen, wie Atome, gen. Mit dem Higgs-Feld verhält es sich den Experimenten nachgewiesen wer­ Moleküle, Sterne und Planeten, wären ganz analog. Wir spüren das Higgs-Feld den konnten. Die Eigenschaften des nicht vorhanden. Leben wäre gänzlich zu keiner Zeit. Anders als in Luft wer­ so neu gefundenen Teilchens stimmen undenkbar. den Teilchen auch nicht verlangsamt, innerhalb der bisher erreichten Mess­ wenn sie sich durch dieses Feld bewe­ genauigkeit exakt mit den durch den tonen, wie Elektronen und Positronen. Literatur und Links Informationen zur Teilchenphysik, welche die Entde­ gen. Teilchen werden quasi gleichför­ BEB-Mechanismus erwarteten Eigen­ ckung des Higgs-Teilchens berücksichtigen, sind noch mig gedrückt und gestoßen, sodass kein schaften überein. Daraus ist zu schlie­ nicht häufig in leicht zugänglicher Literatur erhält- Impuls verloren geht. Das Higgs-Feld ßen, dass das Higgs-Feld tatsächlich zeichnet auch kein Inertialsystem aus, den gesamten Raum füllt, dass das Va­ da es immer nur in Wechselwirkung mit kuum im Grunde gar nicht leer ist, und einem Teilchen lokal manifest wird. die Masse der Elementarteilchen tat­ Die einzige Möglichkeit, das Higgs­ Feld zu messen, ist es direkt anzure­ sächlich nur ein Effekt ist, aber keine intrinsische Eigenschaft der Teilchen. 1 ich. Langsam erscheinen aber Lehrbücher auch auf Deutsch, welche die Thematik gut und übersichtlich behandeln. Drei Webseiten im deutschsprachigen Raum bieten eine Fülle an Information für Lehrkräfte, Schüler und ganz allgemein Interessierte: http://www. tei lchenwelt.de; http://www. tei Iehen .at: http://www. tei Iehenphysik.ch gen. Ähnlich wie die Luft Verwirbelun­ gen bei lokaler Anregung zeigt, kann auch das Higgs-Feld angeregt werden, was sich in Form von Higgs-Teilchen Ein Universum ohne Higgs-Feld und ohne Higgs-Teilchen manifestiert. Dies ist möglich bei Teil­ PD Dr. Hans Peter Beck Universität Bern Albert Einstein Center for Fundamental chenkollisionen, wie sie beim und kurz Die Frage, wie das Universum aussehen nach dem Big Bang stattfanden. Auch würde,wenn es kein Higgs-Feld und so­ heute finden sie in Kollisionen der kos­ mit kein Higgs-Teilchen gäbe,wird öfter CH-3012 Bern mischen Strahlung mit Sternen, Pla- gestellt. Klar ist, dass ohne Higgs-Feld E-Main: [email protected] Physics Labaratory für High Energy Physics Sidlerstr. 5 ASTRONOMIE+ RAUMFAHRT 51 (2014) 6 33