ASIEN Indien PDS Peermade Development Society Bio Tee aus Kerala, Indien Englische Mischung GEPA-Code 809 GEPA-Handelspartner seit 2011 »Durch die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in den Dorfgemeinschaften – vor allem indigener Gruppen, Frauen, Kindern und Kleinbauern – werden die Ressourcen vor Ort geschützt und zugleich vergrößert. So werden diese Menschen in Zukunft ein reicheres Leben haben.« Aus: Selbstdarstellung von PDS D er Bundesstaat Kerala im Südwesten Indiens ist weltweit bekannt für Gewürze, aber auch für Kaffee, Tee und Kakao. Die Landwirtschaft ist bis heute die Grundlage der Wirtschaft Keralas Der Name des Bundesstaates bedeutet übrigens »Land der Kokosnüsse«. Positiv in den Schlagzeilen ist Kerala aber auch, wenn es um Bildung in Indien geht. Denn rund 90 Prozent der Menschen können dort lesen und schreiben. Damit liegt Kerala an der Spitze in ganz Indien. Schon lange setzt die dortige Regierung auf die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen. Davon profitiert auch die Tourismusbranche in Kerala, denn diese Handelspartner-Information Region an der Südspitze Indiens ist ein beliebtes Reiseziel für viele Inder und Europäer. In Kerala wird Tee hauptsächlich entlang des Gebirgszuges der Western Ghats angebaut. An manchen Stellen sind die Spuren einer intensiven Landwirtschaft mit ihren Monokulturen nicht zu übersehen. Abholzung und Bodenerosion gehören dazu. Der kleinbäuerliche Bioanbau von Gemüse, Reis, Obst und Tee bietet eine nachhaltige Alternative. Stand: 2/2011 PDS – Peermade Development Society K leinbauernfamilien stehen im Mittelpunkt der vielfältigen Aktivitäten dieser kirchlichen Nicht-Regierungsorganisation in Peermade im Distrikt Idukki im südindischen Bundesstaat Kerala. Gegründet wurde PDS 1980 von Bischof Mar Mathew Arackal. Gefördert werden vor allem der Bioanbau bei den Kleinbauern und die Verarbeitung zum Beispiel von Gewürzen und Tee. Zur Organisation gehört eine Teefabrik, in der die Teeblätter aus den Kleinbauerngärten verarbeitet werden. Immer schon produzierten die Kleinbauern eine sehr gute Blattqualität, doch früher fehlte ihnen die eigene Verarbeitungsanlage für ihre frischen Teeblätter. Doch das Führen einer Teefabrik und das Vermarkten von Tee stellte die nächste Hürde dar. Dies ist ein äußerst schwieriges und komplexes Geschäft, für das es viel Erfahrung braucht. So wandten sich die Verantwortlichen der PDS schließlich an den GEPA-Teehandelspartner Tea Promoters India (TPI) in Kolkata und baten um Unterstützung. TPI berät inzwischen PDS nicht nur in Sachen Biotee und Fabrikmanagement, sondern stellte auch den Kontakt zur GEPA her. Ein Ergebnis der Beratung ist, dass neben den in Indien sehr gefragten und äußerst ergiebigen CTC-Tees inzwischen auch die im Ausland beliebteren orthodoxen Blatttees hergestellt werden. CTC bedeutet Zermahlen, Zerreisen und Rollen. Durch dieses Verfahren entstehen nur Teebeutel-Qualitäten, aber keine Blattgrade. Mit dem GEPA-Mehrpreis werden zurzeit drei landwirtschaftliche Berater für den Bioanbau finanziert. Die Arbeit von PDS ist ein Vorbild für die gesamte Region. Die Produzentinnen und Produzenten Vorteile aus dem Fairen Handel Rund 400 Kleinbauern gehören zurzeit zu PDS. Die Hälfte von ihnen baut bereits ökologisch an, die andere Hälfte möchte auf Bio-Landwirtschaft umstellen. Neben Tee bauen sie sowohl Kaffee, Kakao und Gewürze als auch Reis, Gemüse und Obst für den eigenen Verbrauch an. Die Bauernfamilien leben im Umkreis von etwa 50 Kilometern von der Teefabrik, in schwer zu erreichenden Dörfern, oft auch ohne Strom. Für ein Kilogramm frische Teeblätter erhalten die Kleinbauern von PDS je nach Qualität zwischen 14 und 21 indische Rupien (2010). Ohne den Fairen Handel gab es nur neun beziehungsweise in 2003 nur fünf Rupien für die gleiche Menge. Damals lohnte es sich kaum, die Teeblätter vom Strauch zu pflücken. Heute ist es ein wichtiger Beitrag zum Familieneinkommen. Durch den Fairen Handel haben die rund 400 Kleinbauern, die zur Peermade Development Society gehören, Zugang zum internationalen fairen Teemarkt. Kleinbauern bieten sonst zwar im Teesektor gute Blattqualität an, haben aber oft keine Möglichkeit, ihr Produkt selbst verarbeiten und vermarkten zu lassen. Unser Handelspartner TPI hat dabei bereits die Mitglieder der Subarna Tea-Cooperative in Darjeeling aktiv unterstützt. Jetzt berät und fördert er zudem die PDS-Kleinbauern in Kerala. Die aktive Zusammenarbeit dieser privaten Teehandelsfirma mit einer Kleinbauern-Kooperativen ist ein weiterer Meilenstein im Fairen Handel. Anders als beim Kaffee gibt es für Tee keinen Weltmarktpreis, an dem sich der Faire Handel orientieren könnte. Deshalb übernimmt die GEPA als Grundlage für ihren fairen Preis die Kalkulation ihres Handelspartners. Hier wird darauf geachtet, dass sowohl die höheren Kosten der Bioproduktion abgedeckt sind, als auch ein Beitrag zu umfassenden Sozialmaßnahmen in den Teegärten geleistet werden kann. Durch den GEPA- Mehrpreis wird ein spezielles Sozial- und Bioprogramm finanziert. Er fließt in einen Fonds, der von einem Gremium verwaltet wird, das aus Mitgliedern der Peermade Development Society besteht. Die Kleinbäuerinnen und Fotos: GEPA – The Fair Trade Company / Anne Welsing Kleinbauern entscheiden über die Verwendung des GEPAMehrpreises. 2011: Einführung des neuen GEPA-Teesortiments auf der BioFach-Messe in Nürnberg 2010: Besuch des Geschäftsführers Partner & Produkte Robin Roth mit Vertretern der GEPA-Gesellschafter 2010: Beginn der Zusammenarbeit zwischen GEPA und der Peermade Development Society Stand: 2/2011