FREILICHTSPEKTAKEL Wahrheit, Lüge und was dazwischen liegt Seit Monaten in den Proben: Die «Krieger» üben den Umgang mit den Langspiessen. Eine Theaterbühne ist perfekt geeignet, um den Unterschied zwischen Geschichte und Geschichte zu zeigen. Zwischen Sein und Schein. Direkt beim Schlachtdenkmal wird darum vom 7. August bis zum 12. September ein spektakuläres Freilicht- und Musiktheater inszeniert, das sich mit Morgarten damals und Schweiz heute befasst. Morgarten liegt still am Ägerisee. Ausgenommen am Morgartenschiessen oder am Schwingfest. Und dieses Jahr an vielen Tagen im Hochsommer. Dann wird hier Theater gespielt. Das Freilichtspektakel «Morgarten – der Streit geht weiter» wird eine gewaltige Sache. Wie es aussieht, wird es der grösste Freilicht-Theater­event in dieser Sommersaison in der Schweiz sein. Ein Termin im Pflichtprogramm für die Zuschauer. Spiel mit Mythen Nur ist das so eine Sache, wenn Schlachterinnerungen, Historik und Mythos auf die Bühne wollen. Noch 1965, zum letzten grossen Gedenkjahr am Morgarten, wurde auf dem Hauptplatz in Schwyz das buchstäblich schwer beladene Historienspiel «Letzi» inszeniert. Das Seite 26 | «MORGARTEN – 700 Jahre Abenteuer Geschichte» war einmal, jetzt ist es völlig anders. Autor Paul Steinmann, Regisseurin Annette Windlin, ein eingespieltes Produktionsteam und mehr als 100 Mitwirkende auf der Bühne machen hier etwas ganz anders. Sie führen eigentlich zwei Geschichten auf, die sich ineinander verwickeln, verheddern, und Figuren aus mehreren Jahrhunderten auftreten lassen. Am mythengetränkten Standort, wo man Geschichte förmlich riechen kann, werden Herzog Leopold und seine Truppen auftreten, Landammann Stauffacher und seine Bauern, und dann das Orga- nisationskomitee, das 700 Jahre später mit den Feierlichkeiten beauftragt wäre, sich aber gar nicht einigen kann und sogar zwei Chöre zum Wettstreit antreten lässt. Es geht um ein neues Morgartenlied, ähnlich der Kontroverse um eine neue Landeshymne. Auch Hofnarr Kuony und viele seiner Nachkommen, das nicht immer lustige Narrenvolk, wirbeln durch die Szenerie. Ist es typisch für unsere Zeit, dass sie im Finale alle Register ziehen und der Sache eine neue Wende geben? Es geht also um die Frage, was ist die Wahrheit von FREILICHTSPEKTAKEL damals, was ist Erfindung und Lüge? Und was sieht besser aus? Hat die Felsund Baumlawine wirklich stattgefunden? Oder wurde sie nur ans Rathaus in Schwyz gemalt? Ist alles nur eine clevere Story über unsere listigen Vorfahren? Oder hat es die Braveheart-Ereignisse wirklich auch bei uns gegeben? Es geht also um Vergangenheit und Gegenwart. Es wird nicht vorgeführt, was wirklich geschehen ist. Es wird dafür ein wahnwitziges Spiel gezeigt, das auch am Mythos Morgarten kratzt, die Identität der Schweiz mit ihrer Realität aber stehen lässt. Das ist ideal für ein Theater, das immer zwischen Sein und Schein spielt, zwischen wahr und erfunden. Die Inszenierung läuft über mehrere Spiel­ ebenen, durch die ganze Naturarena, die sich hier beim Morgarten-Denkmal wie ein Amphitheater anbietet. Die mehr als 100 Laienschauspieler brauchen absolut Kondition, sie haben teils grosse Wege zurückzulegen. Ergänzt wird das Freilichtspektakel durch Musik und Videoproduktionen. Ein Multi-Visions- und Sound-Erlebnis erster Güte. Auf der Tribüne haben rund 1000 Personen Platz. Die Tribüne ist gedeckt, allerdings wird je nach Witterung warme Kleidung empfohlen. Es ist eben Morgarten-Klima. Ganze Region engagiert sich Für das Freilichtspektakel stark engagieren sich das ganze Ägerital und die Region Innerschwyz. Helfer, Schauspieler, Mitwirkende auf allen Ebenen sind dabei und proben seit dem letzten Herbst. Das Theaterfieber schlägt sogar in die Gastronomie durch, wo man nun am Morgarten plötzlich McHabsburger und Morgarten-Spiessli auf der Karte findet. www.morgartenspektakel.ch Modell der Bühnenlandschaft für das Freilichtspektakel: Eingebettet in die Naturarena erinnert sie an ein Amphitheater. WER DAHINTER STECKT Produktion und Darsteller Restauration: Merz Hauptsee GmbH, Cornelia Marty, Henning Marxen, Shania Produktion: Verein Big Bang Brunnen, Vorverkauf: Franziska Sykora Mathis, Klara Meier, Astrid Meier Wittwer, Autor: Paul Steinmann, Regie: Annet- Doris Mettler, Bruno Meyer, Ueli Meyer, te Windlin, Dramaturgie: Dominique Schauspiel / Chor / Statisten Cornelia Meyer, Ruedi Michel, Percy Müller, Choreografie: Matteo Schenardi, Corinne Abplanalp, Helmut Angerler, Mueller, Anita Müller, Svenja Müller, Bühnenbild, Kostüme: Ruth Mächler, Patricia Annen, Franziska Bachmann Jasmina Müller, Elisabeth Müller, Doris Maske: Ruth Mächler, Video: Valentina Pfister, Marie-Theres Barmet, Theodor Müller-Duss, Stefan Murmann, Carlo Mächler, Musik, Komposition & Reali- Baumann, Béatrice Beer, Denise Boden- Nussbaumer, Jeannine Nussbaumer, sation: Dani Häusler, Hansjörg Römer, mann, Jeannette Bucher, Hans Bucher, Willy Nussbaumer, Sepp Odermatt, Bernd Jimmy Muff, Live Band: Dani Häusler Michèle Bucher, Judith Bünter, Rahel Pfeiffer, Käthy Reichmuth, Nicolai Richter, und die SRF Husmusig «Dani Häusler Bünter, Beat H. Bürgi, Rita Bürgi, Marcel Hans Rickenbacher, Vreni Rogenmoser, Komplott», Lichtdesign/Technik: Beat Camenzind, Duygu Cil, Sabine Danke, Otto Rothenfluh, Ramona Schelbert, Auer, Regieassistenz: Matteo Schenardi, Elisabeth Fessler, Greth Furger, Jules Birgitta Scherrer, Katrin Schnellmann, Produktionsleitung: Urs Zürcher, Gisler, Luzia Gisler, Esther Gisler, Angela Schnüriger, Elisabeth Schnüriger-­ Produktionsleitungsassistenz: René Mar­ Stephan Gramlich, Hans Greuter, Regula Gisler, Stephan Schuler, Fredy Schuler, thaler, Kommunikation/Event-Manage- Grüter, Eva Helena Guhl, Agnes Gwerder, Eveline Schuler, Elsbeth Schumacher, ment: Susanne Morger, Büro für Kultur, Walter Heidelberger, Monika Heinrich, Reto Speerli, Adalbert Spichtig, Judith Pressearbeit: Josias Clavadetscher, Elsbeth Heinzer-Föhn, Ivan Hürlimann, Spörri, Elsbeth Styger, Manuela Suter, Grafik: David Clavadetscher, Tontechnik: Andrea Inglin, Clau Item, Franca Item, Sandro Tobler, Monika Waser, René Weber, ALFACOM AG, Bau/Statik: Fredy Schuler, Nadja Iten, Miep Kaufmann, Patrick Petra Weber, Hermann Wenger, Bruno Sicherheit: Reto Blesinger, Kenel, Rahel Knüsel, Karin Koller, Wirthensohn, Olivia Zeier, Louisa Zwyssig «MORGARTEN – 700 Jahre Abenteuer Geschichte» | Seite 27 FREILICHTSPEKTAKEL «Morgarten – Der Streit geht weiter»: Was man wissen muss Spielort Das musikalische Freilichtspektakel «Morgarten – Der Streit geht weiter» wird als einmalige Inszenierung in der wunderbar natürlichen Landschaft beim Morgarten-Denkmal in Oberägeri inszeniert. Als eigentliche Bühne dient das ganze Gelände zwischen Ägerisee und dem Denkmal. Dieses Gelände hat die Form einer natürlichen Arena. Für das musikalische Freilichtspektakel wird hinter der bestehenden Morgartenhütte eine gedeckte Tribüne für 1000 Zuschauer errichtet. Dieser Spielort bietet spektakuläre An-, Ein- und Aussichten und dient den Spielern wie dem Publikum als eine optimale Landschaftsbühne. Aufführungsdaten Das Freilichtspektakel wird an folgenden Daten auffgeführt: AUGUST Fr, 7. (Uraufführung) / Mi, 12. / Fr, 14. / Sa, 15. / Mi, 19. / Fr, 21. / Sa, 22. / Mi, 26. / Fr, 28. / Sa, 29. SEPTEMBER Mi, 2. / Fr, 4. / Sa, 5. / Mi, 9. / Do, 10. / Fr, 11. / Sa, 12. Jeweils 20.30 Uhr Einlass 20.00 Uhr Abendkasse ab 19.00 Uhr Telefonnummer Abendkasse: 041 750 00 75 Ersatzdaten Bei Verschiebungen und Absagen sind Ersatzdaten vorgesehen: AUGUST Sa, 8. (Uraufführung) / Do, 20. / Do, 27. SEPTEMBER Do, 3. / So, 6. / So, 13. Hinweis Die Vorstellungen finden im Freien statt. Die Tribüne ist gedeckt, der Witterung angepasste Kleidung wird empfohlen. Gastronomie Theater-Restaurant in der Morgarten-­ Hütte. Offen ab 18.00 Uhr und nach Vorstellungsende bis 23.15 Uhr. Warme und kalte Gerichte, Grill, Kaffeestube und Bar. Catering für Kundenevents: [email protected] Hofmatt und Parklatz Maienmatt. Gratis Park + Ride-Shuttle ab Bushaltestelle Oberägeri Station. Jeweils ab 18.00 Uhr im 20-Minuten-Takt. Rückfahrt mit Park + Ride-Shuttle nach Sattel, Gondelbahn, und Oberägeri, Station, alle 10 Minuten, direkt nach Aufführungsende bis 23.00 Uhr. PREISE 1. Kat.: CHF 89.– / 2. Kat.: CHF 69.– 3. Kat.: CHF 59.– Für Studierende und Lehrlinge: Restkarten sind jeden Abend ab 20.15 Uhr gegen Ausweis zum Einheitspreis von Fr. 40.– erhältlich. Mit Bus und Bahn Ermässigte SBB RailAway-Kombis sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. vom Schweizer Festnetz) sowie auf sbb.ch/ ticketshop erhältlich. Auskunft über die Durchführung Unter der Telefonnummer 1600 (Rubrik 5) und unter morgartenspektakel.ch jeweils ab 16.00 Uhr. Hier wird auch über Ersatzvorstellungen informiert. Mit dem Schiff Schifffahrt bei einem köstlichen DreiGang-Menü. Pauschalangebot inklusive Ticket Freilichtspektakel: AUGUST Sa, 15. / Sa, 22. / Sa, 29. SEPTEMBER Sa, 5. / Sa, 12. Vorverkauf – morgartenspektakel.ch – ticketcorner.ch – Post – Manor – Neue Luzerner Zeitung, abopassshop.ch – an Bahnhöfen mit Eventticketschalter Oberägeri Schiffstation ab: 18.00 Uhr, Einstieg ab 17.45 Uhr. Nach Vorstellungsende Shuttlebus zurück nach Oberägeri. Buchungen unter aegerisee-schifffahrt.ch oder unter Telefon 041 728 58 50. ANREISE Mit dem Auto Parkplatz Morgarten: Neben dem Gelände des Freilichtspektakels stehen rund 150 Parkplätze zur Verfügung. Gebühr CHF 5.– Parkplatz Sattel: Gratisparkplätze bei der Talstation Gondelbahn Sattel-Hoch­ stuckli. Gratis Park + Ride-Shuttle ab Bus­haltestelle Sattel, Gondelbahn. Jeweils ab 18.30 Uhr im 20-Minuten-Takt. Parkplatz Oberägeri: Gebührenpflichtige Parkplätze in Ober­ ägeri, Parkhaus Dreifachturnhalle Seite 28 | «MORGARTEN – 700 Jahre Abenteuer Geschichte» Pauschalpreis für Schifffahrt, Drei-GangMenü, Ticket Freilicht- und Musik-Theater Kategorie 1, Rückfahrt mit Shuttlebus: CHF 129.– pro Person (keine Halbtax-Abooder GA-Reduktion), CHF 119.– Kinder 6 bis 16 Jahre GRUPPENANGEBOTE AB 20 PERSONEN Bei direkter Buchung ab 20 Personen über [email protected] 10% Gruppenrabatt. Einführung zum musikalischen Freilicht-Theater «Morgarten – Der Streit geht weiter» durch ein Mitglied der künstlerischen Leitung. Preis: CHF. 100.– Infos: [email protected].