324. Montagsgespräch am 2. März 2015 „Theorie und Spiel der Primzahlen“ Dr. Jutta Köhler Hauptthema der Reihe: Musik der Mathematik Musiklabor / Echtzeithalle / Hochschule für Musik und Theater, München. Carl Orff Auditorium München, Luisenstr. 37a. Beginn jeweils 19 Uhr. http://www.die23er.de/ Ist es nicht auffällig, dass 23 - die Zahl Dreiundzwanzig - The Number 23 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • die erste Primzahl ist, die sich aus zwei anderen Primzahlen (2, 3) zusammensetzen lässt, Euklid genau 23 Axiome für die Geometrie aufstellte, die letzten zwei Stellen aus der Quadratwurzel von 23 (4,79583123) auch 23 sind, die Quersumme der Zahl PI bis zur 5. Stelle nach dem Komma (3,14159 ... 3+1+4+1+9+5 = 23) 23 ist, 0-8-15 für den absoluten Durschnitt steht, 0+8+15 = 23, jede in ASCII-Code kodierte Textzeile mit CrLf abgeschlossen wird und Cr und Lf die ASCII-Codes 10 und 13 sind was zusammen 23 ergibt, die Erdachse um 23,5 Grat geneigt ist, das Jahr 13 Monde hat und die Woche 7 Tage, die Teilchenzahl pro Stoffmenge eines Mols 6 mal 10 hoch 23 beträgt, Vanadium, das 23. Element im Periodensystem, gern alle 5 Oxidationsstufen nutzt von den über 200 bekannten Aminosäuren genau 23 auch die Bausteine der Proteine bilden, der Mensch 23 Chromosomen, 23 Bandscheiben hat, sowie 32 Zähne (umgekehrte 23) Cäsars Ermordung das Resultat von 23 Messerstichen war, das Lateinische Alphabet 23 Buchstaben hat, die Offenbarung des Johannes aus 23 Kapiteln besteht, der 23. Vers im 23. Kapitel des Lukas-Evangelium die Forderung nach der Kreuzigung von Jesus beinhaltet die Titanic am 15.4.1912 untergegangen ist (1+5+4+1+9+1+2=23), das bayerische Reinheitsgebot von 1516 am 23. April erlassen wurde, Bayern genau 23 Oberzentren hat und Wien genau 23 Stadtbezirke die russische Februarrevolution von 1917, welche das Zarentum beendete und dem Kommunismus den Weg ebnete, am 23. des Monats begann, der Erste Weltkrieg am 11.11.1918 endete (1+1+1+1+1+9+1+8 = 23), bei jedem Fußballspiel zusammen mit dem Schiedsrichter 23 Personen auf dem Platz sind ? Dornröschen, 12 Feen und 13. Fee „Henry Meynell Rheam - Sleeping Beauty“ von Henry Meynell Rheam Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Henry_Meynell_Rheam__Sleeping_Beauty.jpg#mediaviewer/File:Henry_Meynell_Rheam__Sleeping_Beauty.jpg „Dornröschen“ von Alexander Zick, upload by Adrian Michael - Märchen, Grot'scher Verlag, Berlin 1975. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dornr%C3%B6schen.jpg#mediaviewer/File:Dornr%C3%B6schen.jpg Technik: die 23-flügelige Pelton Turbine Schnelldrehende Maschinenteile mit einer Anzahl von Flügeln werden nicht nur durch die Fliehkraft, sondern auch durch Querschwingungen der Flügel stark belastet. Ist die Anzahl der Flügel eine Primzahl, können sich solche Querschwingungen mangels Symmetrie kaum über den ganzen Drehkörper ausdehnen. Wasserkraftwerk Walchensee „Kartell Kraftwerk, Pelton Turbine“ von Siegele Roland - Siegele Roland. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kartell_ Kraftwerk,_Pelton_Turbine.jpg#mediaviewer/File:Kartell_Kraftwerk,_Pelton_Turbine.jpg Primzahlmatrix matrix([[primzahlen[i*10+k] $ k=1..10] $ i=0..((pz div 10)-1)]) http://haftendorn.uni-lueneburg.de/krypto/teiler-prim/teiler-prim4.html Eigenschaften der Primzahlen (lat. numerus primus) • • • • • • • 0 und 1 sind nicht prim sind (außer 2) immer ungerade, natürliche Zahlen enden auf 1, 3, 7 oder 9 haben genau 2 Teiler, 1 und sich selbst haben keine 6 als Quersumme treten unregelmäßig auf häufig als Zwillinge mit Abstand 1 bzw. Differenz 2, seltener als Drillinge, Vierlinge usw. Gerade und ungerade Zahlen, Parität Definition Eine ganze Zahl heißt gerade, wenn sie ohne Rest durch zwei teilbar ist; andernfalls heißt sie ungerade. Die Menge der ganzen Zahlen wird dadurch in zwei gleichmächtige disjunkte Teilmengen zerlegt. Diese Parität (von lateinisch: paritas „Gleichheit, gleich stark“) ist bei vielen Fragestellungen eine hilfreiche Invariante und zählt zu den wichtigen Hilfsmitteln in der elementaren Zahlentheorie. Eine natürliche oder ganze Zahl heißt gerade, wenn sie durch Zwei teilbar ist, ansonsten ungerade. Gerade Zahlen werden durch +/-2k charakterisiert, ungerade Zahlen durch +/-2k+1für beliebiges k e N0. Dementsprechend wird die Null als gerade angesehen. Das heißt, ungerade Zahlen hinterlassen bei Division durch 2 stets einen Rest von 1, gerade Zahlen den Rest 0. Sie werden also durch ihre prime Restklasse modulo Zwei charakterisiert. http://de.wikipedia.org/wiki/Parit%C3%A4t_%28Mathematik%29 Sieb des Eratosthenes, 3. Jhd. v. Chr. Einer der ältesten Algorithmen zur Bestimmung von Primzahlen ist das Sieb des Eratosthenes. Es ist ein Algorithmus zur Bestimmung einer Liste oder Tabelle aller Primzahlen kleiner oder gleich einer vorgegebenen Zahl. Er ist nach dem griechischen Mathematiker Eratosthenes von Kyrene benannt. Allerdings hat Eratosthenes, der im 3. Jahrhundert v. Chr. lebte, das Verfahren nicht entdeckt, sondern nur die Bezeichnung „Sieb“ für das schon lange vor seiner Zeit bekannte Verfahren eingeführt. Bis heute ist kein effizienter Primzahlgenerator bekannt. Es gibt allerdings Formeln, bei denen eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass die erzeugten Zahlen prim sind. Solche Zahlen müssen nachträglich noch auf ihre Primalität getestet werden. http://de.wikipedia.org/wiki/Sieb_des_Eratosthenes Das Sieb des Eratosthenes „Sieve of Eratosthenes animation“. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sieve_of_Eratosthenes_animation.gif#mediaviewer/File:Sieve_of_Erat osthenes_animation.gif More, lat. mora „Zeitraum“ Ist in der antiken Verslehre ein Maß für die Silbenquantität und in der Phonologie eine Maßeinheit für das Silbengewicht. Beide Begriffe entsprechen sich weitgehend. Der wesentliche Unterschied ist, dass in der Phonologie die Morigkeit eine Eigenschaft der Silbe an sich bemisst, im Unterschied zur antiken Silbenquantität, die eine Eigenschaft der Silbe im Kontext des Verses ist. http://de.wikipedia.org/wiki/Mora_%28Einheit%29 Antike quantitierende Metrik In der antiken quantitierenden Metrik der Griechen entsprach der lateinischen Mora die Zeiteinheit chronos protos (χρόνος πρῶτος „erste Zeit“, „Grundzeit“) bzw. deren Vielfache. Im Versmaß entsprach von der Dauer her dem chronos protos bzw. der Mora das Verselement elementum breve, der doppelten Länge das elementum longum bzw. das elementum anceps mit der Dauer 2 Moren bzw. chronos disemos (δισεμος „zwei Zeichen“) usw. Die Zeitwerte sind dabei nicht absolut, sondern relativ zum jeweiligen Grundtempo. Sie gleichen damit der musikalischen Tondauer, wobei eine Mora dem Notenwert einer Viertelnote gleichgesetzt wird. Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen griechischen Bezeichnungen der Quantitäten mit den jeweiligen Symbolen der metrischen Notation: http://de.wikipedia.org/wiki/Mora_%28Einheit%29 Metrische Notation Moren Notenwert Zeichen Name Umschrift 1 ¼ ◡ χρόνος πρῶτος chrónos prōtos 2 ½ ╶─╴ χρόνος δισεμος chrónos disemos 3 ¾ └──╴ χρόνος τρίσεμος chrónos trísemos 4 1 └───┘ χρόνος τετράσεμος chrónos tetrásemos 5 1¼ └─┴─┘ χρόνος πεντάσεμος chrónos pentásemos http://de.wikipedia.org/wiki/Mora_%28Einheit%29 Gesetz der Verteilung von Wortlängen und Linguistische Synergetik x: Zahl der Silben pro Wort, n(x) Zahl der Wörter mit x Silben; NP(x) Zahl der Wörter mit x Silben, berechnet. Im Japanischen bezieht sich das auf Moren anstatt Silben. JAPANISCH 1-verschobene Binominal-Verteilung DEUTSCH Hyperpoisson-Verteilung x n(x) NP(x) x n(x) NP(x) 1 522 521,4 1 6 9,06 2 250 247,56 2 109 129,36 3 87 92,69 3 661 615,47 4 32 28,64 4 954 976,10 5 7 7,53 6 2 2,18 http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_der_Verteilung_von_Wortl%C3%A4ngen#Weitere_Befunde Haiku mit 5 – 7 – 5 = 17 Moren Nach sieb_zehn Jah_ren er_wa_chen die Zi_ka_den zu neu_em Le_ben… Lebenszyklus von Zikaden: 17 Jahre Zikaden entkommen damit den Lebenszyklen (2,4,6 Jahre) ihrer Fressfeinde Lied mit 5 – 7 – 3 = 15 Silben Wild_gän_se rau_schen durch die Nacht, mit schrill_em Schrei nach Nor_den… Primzahlen in der Mathematik Existenz und Eindeutigkeit der Primfaktorzerlegung: Jede positive ganze Zahl lässt sich als Produkt von Primzahlen schreiben. Diese Produktdarstellung ist bis auf die Reihenfolge der Faktoren eindeutig. Zum Beweis dient das Lemma von Euklid: Ist ein Produkt zweier natürlicher Zahlen durch eine Primzahl teilbar, so ist mindestens einer der Faktoren durch sie teilbar. Beispiel: 12=3x4 • Primzahlen lassen sich nicht als Produkt zweier natürlicher Zahlen, die beide größer als 1 sind, darstellen. • Diese Eigenschaften werden in der Algebra für Verallgemeinerungen des Primzahlbegriffs genutzt. http://de.wikipedia.org/wiki/Primzahl Primfaktorzerlegung Es gilt der Fundamentalsatz der Arithmetik: Jede positive ganze Zahl lässt sich als Produkt von Primzahlen darstellen, und diese Darstellung ist bis auf die Reihenfolge der Primzahlen eindeutig. Diese Primzahlen nennt man die Primfaktoren der Zahl. Man kennt bisher keine Methode, um die Primfaktorzerlegung einer beliebigen gegebenen Zahl effizient zu bestimmen, d. h. in einer Zeit, die polynomiell mit der Länge der Zahl wächst. Die Faktorisierungsannahme besagt, dass es eine solche Methode auch nicht gibt. Man versucht, die benötigte Rechenzeit mit geeigneten Faktorisierungsverfahren zu minimieren. Aufgrund dieses Satzes, also dass sich jede natürliche Zahl größer 0 durch Multiplikation von Primzahlen eindeutig darstellen lässt, nehmen die Primzahlen eine besondere atomare Stellung in der Mathematik ein. Alexander K. Dewdney bezeichnete diese als den Elementen der Chemie weitgehend ähnlich. Divergenz der Summe der Kehrwerte Die Reihe der Kehrwerte der Primzahlen ist divergent. Das ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass die Folge keinen endlichen Grenzwert besitzt, was wiederum bedeutet, dass sich für ein genügend groß gewähltes n jede erdenkliche reelle Zahl übertreffen lässt. Dies ist zunächst einmal verblüffend, da die Primzahllücken im Schnitt immer weiter zunehmen. Der Satz von Mertens trifft eine Aussage über das genaue Wachstumsverhalten dieser divergenten Reihe. Schranken Die (bewiesene) Bonsesche Ungleichung garantiert, dass das Quadrat einer Primzahl kleiner ist als das Produkt aller kleineren Primzahlen (ab der fünften Primzahl). Nach der (unbewiesenen) Andricaschen Vermutung ist die Differenz der Wurzeln der nten und der (n+1)-ten Primzahl kleiner als 1. Primzahllücken (z.B. Zwilling 17/19) Die Differenz zwischen zwei benachbarten Primzahlen heißt Primzahllücke. Diese Differenz schwankt, und es gibt Primzahllücken beliebiger Größe. Es gibt aber auch Beschränkungen für die Lückengröße in Abhängigkeit von ihrer Lage: Der Satz von Bertrand sichert die Existenz einer Primzahl zwischen jeder natürlichen Zahl n und ihrem Doppelten 2n. Nach der (unbewiesenen) Legendreschen Vermutung gibt es stets mindestens eine Primzahl zwischen n2 und (n+1)2. Der Satz ist bisher unbewiesen. Die analoge Vermutung für Kubikzahlen bewies Albert Ingham: Für jedes hinreichend große n liegt zwischen n3 und (n+1)3 mindestens eine Primzahl. Primzahllücken/Abstände Nach der Brocardschen Vermutung (benannt nach Henri Brocard, 1845-1922) gibt es für jedes n>1 mindestens vier Primzahlen p zwischen (pn)2 und (pn+1)2 Beispielsweise liegen zwischen den Quadraten von 3 und 5, also 9 und 25, die fünf Primzahlen 11, 13, 17, 19, 23. Auch diese Vermutung ist unbewiesen. Größte bekannte Primzahl Der Grieche Euklid (400 v. Chr.) hat logisch geschlussfolgert, dass es unendlich viele Primzahlen gibt; diese Aussage wird als Satz von Euklid bezeichnet. Euklid führte einen Widerspruchsbeweis für die Richtigkeit dieses Satzes (Elemente, Buch IX, § 20): Ausgehend von der Annahme, dass es nur endlich viele Primzahlen gibt, lässt sich eine weitere Zahl konstruieren, die eine bisher nicht bekannte Primzahl als Teiler hat, oder selbst eine Primzahl ist, was einen Widerspruch zur Annahme darstellt. Somit kann eine endliche Menge niemals alle Primzahlen enthalten, also gibt es unendlich viele. Heute kennt man eine ganze Reihe von Beweisen für den Satz von Euklid. Der Satz von Euklid besagt, dass es keine größte Primzahl gibt. Es ist jedoch kein Verfahren bekannt, das effizient beliebig große Primzahlen generiert – deshalb gab es stets eine jeweils größte bekannte Primzahl. Derzeit ist es eine Zahl mit 17.425.170 (dezimalen) Stellen, die am 25. Januar 2013 mit einem CPU-Cluster der mathematischen Fakultät an der University of Central Missouri berechnet wurde. Für den Entdecker Dr. Curtis Cooper gab es für den Fund 3.000 US-Dollar vom Projekt Great Internet Mersenne Prime Search, das MersennePrimzahlen mittels verteiltem Rechnen sucht. Die größte bekannte Primzahl war fast immer eine Mersenne-Primzahl, also von der Form 2n-1 da in diesem Spezialfall der Lucas-Lehmer-Test angewendet werden kann, ein im Vergleich zur allgemeinen Situation sehr schneller Primzahltest. Bei der Suche nach großen Primzahlen werden deshalb nur Zahlen dieses oder eines ähnlich geeigneten Typs auf Primalität untersucht. http://de.wikipedia.org/wiki/Primzahl Die fünf Platonischen Körper Die fünf platonischen Körper als Kunstobjekte im Bagno Steinfurt. Das Steinfurter Bagno ist eine Parkanlage bei Burgsteinfurt in Nordrhein-Westfalen. Vom Grafen Karl Paul Ernst von Bentheim-Steinfurt 1765 gegründet, entstand der Park vor dem Schloss Burgsteinfurt http://de.wikipedia.org/wiki/Platonischer_K%C3%B6rper Atomorbitale 1, 3, 5, 7…… http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.zum.de%2FFaecher%2F Materialien%2Fbeck%2Fchemkurs%2Fbilder%2Fforb.gif&imgrefurl=http%3A%2F%2F www.zum.de%2FFaecher%2FMaterialien%2Fbeck%2Fchemkurs%2Fcs11-8.htm&h=338&w =450&tbnid=-jumEmuB2E3u5M%3A&zoom=1&docid=oMWPP0gSQcMnKM&ei=jkPzVP_lH cyqPMOwgagL&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=7209&page=4&start=58&ndsp=26&ved=0COoBEK0DMDw Die Feinstrukturkonstante 1/137 Die dimensionslose Zahl 1/137 wurde 1916 von Arnold Sommerfeld (1861-1951) als Kopplungskonstante zwischen den Kräften eines Photons und eines Elektrons entdeckt. Diese „Feinstrukturkonstante“ prägt daher die Geometrie des Universums. „Sommerfeld-Muenchen“ von Foto: Benutzer:Donaulustig. Büste: Theodor Georgii. – Selbst fotografiert. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons – http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sommerfeld-Muenchen.jpg#mediaviewer/File: Sommerfeld-Muenchen.jpg