EDUARDO ARROYO *1937 Madrid Der Spanier Eduardo Arroyo, Jahrgang 1937, gilt als einer der profiliertesten Vertreter des „Figurativen Realismus“ in der internationalen Kunstszene. Das Panorama seines künstlerischen Schaffens reicht von der bildenden Kunst über das Bühnenbild bis zur Literatur, dokumentiert in zahlreichen internationalen Ausstellungen. In den sechziger Jahren, zu Beginn seiner Karriere setzte sich Arroyo für eine kritische und politische Funktion der Kunst ein und irritierte mit spektakulären, ironisierenden Polemiken gegen die damaligen Protagonisten einer „L’art pour L’art“ Position der Kunst. Er leistete Widerstand gegen das Franco Regime, der ihm Jahre des Pariser Exils einbrachte und erst nach dem Tod des Diktators eine Rückkehr in die Heimat ermöglichte. Neben seinem Interesse für die Themen Großstadt, Fremdheit und Exil beschäftigt sich Arroyo, der als Boxenthusiast Dokumente und künstlerische Zeugnisse über den Boxsport sammelt, auch mit diesem Sujet. Den Mythos des Boxers als tragischer Held hat er vielfach bildnerisch und literarisch formuliert. Er schuf Bilderzyklen, schrieb eine Biografie über den Cocteaufreund und Boxstar der 1920er Jahre „Panama – El Brown“ und verfasste das Bühnenstück „Bantam“. Aus der Begegnung 1968 mit Karl Michael Grüber entstand eine langanhaltende fruchtbare Zusammenarbeit. Arroyo beteiligte sich als Bühnenbildner an den viel beachteten Inszenierungen des Regisseurs (u.a. Wozzek (1971), Off limits (1972), Dickicht der Städte (1973), Antikenprojekt: die Bakchen (1974) und Faust (1975)) für bedeutende Häuser in Europa (Schaubühne, Berlin; Piccolo Theatro, Mailand; Pariser Oper; Salzburger Festspiele). Ende 2011 wurde ein von Eduardo Arroyo verfasster Kunstführer über den Prado, Madrid veröffentlicht. Zudem wird Arroyo im Juli 2012 als dritter lebender Künstler nach Francis Bacon und Cy Twombly mit einer Ausstellung im Prado Museum geehrt. VITA UND AUSSTELLUNGSAUSWAHL / VITA AND SELECTED SOLO EXHIBITIONS 1937 Eduardo Arroyo wird am 26. Februar in Madrid (Spanien) geboren. 1958 Er übersiedelt nach Paris. 1960 Erste Teilnahme am Salon de la Jeune Peinture in Paris. 1961 Erste Einzelausstellung in der Galerie Claude Lévin, Paris, auf Anraten von Georges Détais. 1963 Er wird Mitglied des Komitees Salon de la Jeune Peinture. Seine Ausstellung in der Galería Biosca, Madrid, wird zensiert und geschlossen. 1964 Beginn der Zusammenarbeit mit Aillaud und Recalcati. LEVY Galerie | Osterfeldstrasse 6 | D-22529 Hamburg | T.: +49-40-45 91 88 [email protected] | www.levy-galerie.de Ausstellung Arroyo in der Galerie 20, Amsterdam. Teilnahme an der Gruppenausstellung Neue Realisten, Wien, Berlin und Brüssel. 1965 Ausstellung 25 and de paix in der Galerie André Schoeller Jr. und Arroyo. Toiles récentes in der Galerie Bernheim Jeune, Paris. Er beginnt mit der Serie Miró refait ou les malheurs de la coexistence. 1967 Beteiligung am Salón de Mayo, Havanna, zusammen mit 200 Künstlern, um den Kampf der kubanischen Intellektuellen gegen die amerikanische Blockade zu unterstützen. Teilnahme an der 5. Biennale von Paris. 1968 Er lebt zeitweise in Mailand und trifft Guy de Rougemont und Klaus Michael Grüber. 1969 Beginn der Zusammenarbeit mit Klaus Michael Grüber. Er gestaltet die Bühnenbilder für das Stück Off Limits von Arthur Adamow im Piccolo Teatro, Mailand. 1970 Er lebt in Rom und arbeitet an den Serien Dreißig Jahre danach. Das Buch Espana il poi viene prima erscheint im Verlag Feltrinelli, Mailand. 1971 Er besucht New York und trifft Saul Steinberg. Ausstattung für Wozzeck von Alban Berg an der Bremer Oper, inszeniert von Grüber. 1972 Off Limits wird am Düsseldorfer Schauspielhaus gezeigt. 1973 Treffen mit Karl Flinker. Er geht nach Paris zurück und nimmt ein Atelier in La Ruche. Beginn der Serien Portraits d'amis. Ausstattung für Im Dickicht der Städte von Bertolt Brecht in der Inszenierung von Klaus Michael Grüber in Frankfurt. 1974 Er wird zum Kommissionsmitglied für die Biennale Venedig ernannt. Zusammen mit Gilles Aillaud Ausstattung für das Antikenprojekt: Die Bakchen des Euripides unter Klaus-Michael Grüber in Berlin. Ausstattung für das Stück Vermeil comme le sang unter der Regie von Claude Régy am Nationaltheater de Chaillot, Paris. Veröffentlichung des Buches Fünfunddreißig Jahre danach im Verlag 10/18, Paris. Inhaftierung in Valencia. Nach seiner Ausweisung im Oktober wird er in Frankreich als politischer Flüchtling anerkannt. 1975 Ausstattung zusammen mit Aillaud für Faust in der Inszenierung von Klaus Michael Grüber in der Salpêtrière, Paris. Im Herbst zieht er für neun Monate nach Berlin auf Einladung der Akademie der Künste (DAAD-Stipendium). LEVY Galerie | Osterfeldstrasse 6 | D-22529 Hamburg | T.: +49-40-45 91 88 [email protected] | www.levy-galerie.de 1976 Ausstattung der Walküre von Wagner, inszeniert von Klaus Michael Grüber an Im Herbst zieht er für neun Monate nach Berlin auf Einladung der Akademie der Künste (DAAD-Stipendium).der Pariser Oper. Arroyo kehrt nach Francos Tod 1975 nach Spanien zurück. 1977 Ausstattung für El arquitecto y el emerador de Asiria von Fernando Arrabal, inszeniert von Klaus Michael Grüber in Barcelona. 1978 Beginn der Arbeit für die Biographie des Boxers Panama Al Brown. 1979 Reise nach Mittelamerika und in die USA. 1980 Ausstattung für La vida es sueno von Calderón am Theater in Madrid. 1982 Das Buch Panama Al Brown erscheint in Paris. Das Wandgemälde für den Platz Jean Achard in Grenoble wird von Jack Lang enthüllt. 1983 Er erh1ält den Grand Prix National de la Peinture in Spanien. 1984 Ausstattung Nostalgia von Franz Jung im Piccolo Teatro, Mailand (erster Preis der Zuschauer und Kritiker). 1986 Uraufführung seines Stückes Bantam im Residenztheater, München. Bühnenbild für die Oper La Cenerentola von Rossini am Théâtre Musical de Paris, Chatelet. 1987 Aufführung Bantam, Schauspiel Dortmund. 1989 Erscheinen der Textsammlung von Arroyo Sardines à l`huile. 1994 Ausstellung Grandeur nature am Musée National des Beaux-Arts, Bilbao. 1995 Er repräsentiert Spanien auf der 46. Biennale von Venedig zusammen mit dem Bildhauer Andreu Alfaro. Ausstellung Knock-out und Suite Senefelder and Co. am Musée Olympique, Lausana. 1996 Ausstattung von Guiseppe Verdi's Othello, inszeniert von Klaus Michael Grüber in Amsterdam. 1998 Erste Retrospektive im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid. 2003 Wanderausstellung Arte español para el extranjero im Museum Ludwig, Budapest und Muzeul National de Arta al Romaniei, Bukarest und im Spanischen Konsulat, Sankt Petersburg. LEVY Galerie | Osterfeldstrasse 6 | D-22529 Hamburg | T.: +49-40-45 91 88 [email protected] | www.levy-galerie.de 2005 Ausstellung Eduardo Arroyo: papiers (1960-2005) in der Galerie Louis Carré & Cie, Paris. 2006 Ausstattung von Doktor Faust, inszeniert von Busconi im Opernhaus Zürich. Ausstellung Eduardo Arroyo: Fantomas all`inizio del XXI. secolo in der Galleria San Carlo, Mailand. 2008 Beteiligung an der Ausstellung Figuration narratives, Paris 1960-1972, Le Grand Palais, Galeries nationales, Paris. Retrospektive im Institut Valencien d`Art Moderne (IVAM), Valencia. 2009 Publikation von Minuta un testamento, Edition Taurus, Madrid. Ausstellung Arroyo. Boxeo i literatura am Musée Valencien de l`Illustration et de la Modernité, Valencia. 2010 Ausstellung Collection printemps-été automne-hiver in der Galerie Louis Carré & Cie, Paris. 2011 Ausstellung Pintar la literatura im Es Baluard Museu d`Art Modern i Comtemporani de Palma, Palma. 2012 Ausstellung Bazar Arroyo im Círculo de Bellas Artes, Madrid. Ausstellung Eduardo Arroyo 100 + in der LEVY Galerie, Hamburg. Filmvorführung Arroyo. Exposición individual von dem Regisseur Alberto Anaut im Museo Picasso, Málaga. Ausstellung El Cordero Místico im Museo Nacional del Prado, Madrid. 2013 Ausstellung Retratos y retratos im Museo de Arte Abstracto, Cuenca. Ausstellung Eduardo Arroyo, esculturas 1973-2012 im CAC Málaga. 2014 Gruppenausstellung Arroyo, Brusse, Cueco, Erró, Lebel, Télémaque, Grand Format in der Galerie Louis Carré & Cie, Paris. Dibujos para soñar despierto, Galería Estampa, Madrid. Diccionario Imposible IV , Taller Manolo Gordillo, Madrid. PhotoEspaña, galería Álvaro Alcázar, Madrid. Rastros/Rostros en la obra gráfica de Eduardo Arroyo, Instituto Cervantes, Tokio. Lápices de colores Galería Álvaro Alcázar, Drawing Now, Salon du dessin, Paris. Eduardo Arroyo. La nuit espagnole, Musée Estrine, Saint-Rémy-deProvence. La parole est à la peinture, galerie Louis Carré & Cie, Paris. 2015 Arroyo et Balzac, La galerie du 10, Institut Français, Madrid. Eduardo Arroyo, Peineta, Le Salon d'art, Bruxelles. Eduardo Arroyo. Dibujos para soñar despierto, Galería Siboney, Santander. La force du destin, Hôtel des Arts, Toulon. LEVY Galerie | Osterfeldstrasse 6 | D-22529 Hamburg | T.: +49-40-45 91 88 [email protected] | www.levy-galerie.de 2016 Festival de la biographie,Au delà du personnage, Carré d'Art, Nîmes. Eduardo Arroyo. Die Schweizer Kapitel, KunstmuseumThun, Thun. La Suite Senefelder & Co de Eduardo Arroyo visita el despacho de Ramón Gómez de la Serna, Museo de Arte Contemporáneo, Sala Despacho de Ramón Gómez de la Serna, Madrid. 2017 Eduardo Arroyo, cartelista. 1963-1993, Sala Ignacio Zuloaga, Fuendetodos. Eduardo Arroyo, Capítulo I, Galería Álvaro Alcázar, Madrid. Eduardo Arroyo. Tirarse los muebles a la cabeza, Galería Tiempos Modernos, Madrid. Eduardo Arroyo, Capítulo II, Galería Álvaro Alcázar, ARCO, Madrid. Heute Arroyo lebt und arbeitet in Paris und Madrid. Seine Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen. LEVY Galerie | Osterfeldstrasse 6 | D-22529 Hamburg | T.: +49-40-45 91 88 [email protected] | www.levy-galerie.de