Gefährliche Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft

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Patienteninformation
Gefährliche
Infektionskrankheiten in
der Schwangerschaft
Patienteninformation
Bestimmte Infektionskrankheiten stellen gerade in
der Frühschwangerschaft ein erhebliches Fehlbildungsrisiko für die heranwachsende Leibesfrucht dar.
Hier sind in erster Linie die Toxoplasmose zu nennen,
aber auch Infektionen mit Mumps oder Masern,
Listeriose, Ringelröteln bzw. Varizellen (Windpocken).
Für die Mutter und das Kind stellt unter der Geburt
insbesondere eine vaginale Infektion mit Streptokokken eine lebensbedrohliche Erkrankungsgefahr dar,
die beim Kind zu schweren Entzündungen (Lunge,
Hirnhäute) führen kann. Bei Wöchnerinnen sind
inzwischen Todesfälle im Wochenbett durch diese
Streptokokken-Infektionen bekannt geworden.
Wie kann ich mich schützen?
Eine Untersuchung auf spezielle Antikörper in der Frühschwangerschaft bzw. unmittelbar vor einer geplanten
Schwangerschaft dokumentiert ein unter Umständen
vorhandenes Infektionsrisiko, so dass dann frühzeitig
Verhaltensmaßnahmen mit dem betreuenden Frauenarzt besprochen werden können um eine Infektion
in der Schwangerschaft zu vermeiden. Bis auf wenige
Ausnahmen ist eine eigentliche Behandlung dieser Infektionskrankheiten nicht möglich, so dass die Kenntnis
des Risikoprofils vor einer Schwangerschaft bzw. auch
mit Beginn einer Schwangerschaft sehr wichtig für ein
vorsorgliches Verhalten zur Vermeidung dieser Infektionen ist.
Diese Untersuchungen sind durch eine einfache
Blutentnahme möglich, so dass in einem spezialisierten Labor ein Antikörper-Profil erstellt werden kann,
welches dann genaue Aussagen zum Risiko der einzelnen
Infektionen zulässt. Ihr Frauenarzt ist aufgrund dieser
Untersuchungen dann in der Lage, mit Ihnen bestimmte
Verhaltensmaßnahmen im Verlaufe der Schwangerschaft
zu besprechen.
Was geschieht weiter?
Bei fehlendem Immunschutz gegen eine Toxoplasmose
– Infektion sollte diese Untersuchung während der
Schwangerschaft alle acht Wochen wiederholt werden
um eine zwischenzeitlich abgelaufene Toxoplasmose
erfassen zu können, da diese Infektionskrankheit üblicherweise kaum Symptome aufweist, so dass der Ablauf
einer Toxoplasmose – Infektion nicht bemerkt wird.
Zum Ende der Schwangerschaft (37. SSW) empfiehlt
sich ein Abstrich von der Scheide und dem After auf das
Vorhandensein sog. B – Streptokokken. Diese Erreger sind
relativ häufig nachweisbar und können unter der Geburt
zu schwersten Infektionen des Kindes, aber auch der
Mutter führen. Sollten sich B – Streptokokken nachweisen lassen, ist hier eine einfache Antibiotika-Behandlung
unter der Geburt völlig ausreichend um dieses Risiko zu
beseitigen.
Warum muss ich diese
Untersuchungen bezahlen?
Obwohl diese Untersuchungen medizinisch sinnvoll
sind, werden sie von den gesetzlichen Krankenkassen als
Screening – Untersuchung nicht akzeptiert, so dass eine
Abrechnung über die gesetzlichen Krankenkassen nicht
möglich ist.
Die Kosten für diese Laboruntersuchungen finden Sie
nachfolgend aufgelistet.
Untersuchungen
GOÄ
Preis
Toxoplasmose Immunschutz
4468
20,40
Parvovirus (Ringelröteln)
4360
29,73
Varizellen
4362
13,99
Mumps
4355
13,99
Masern
4354
29,73
Listeriose
4281
14,57
B-Streptokokken Scheidenabstrich 4533
16,76
4530
4x4572
32,16*
8x4612
16,08*
Laborpauschale
5,36
6,20
* nur bei positivem Befund
Zusätzlich zu denen Laborkosten entstehen weitere
Kosten für die Beratung, die Blutentnahme bzw. den
Scheidenabstrich. Diese werden Ihnen durch Ihren
Frauenarzt in Rechnung gestellt.
Der Sie betreuende Frauenarzt berät Sie gerne über die
Möglichkeiten mit diesem Risikoprofil für Sie selber vorsorgliche Maßnahmen zur Vermeidung dieser Infektionen
während der Schwangerschaft zu treffen.
Individuelle Vorsorge­
untersuchung zum
Schutz von Mutter und
ungeborenem Kind
Ihr behandelnder Arzt:
IvF-Zentrum Münster
Dr. Dr. med Lutz Belkien
Akademische Lehrpraxis der Westfälischen Wilhelms-Universität
Hötteweg 5-7 · 48143 Münster
Telefon: 0251-482670 · Telefax: 0251-4826777
www.ivf-muenster.de · [email protected]
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