Rohrgras Pfeifengras

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Rohrgras Pfeifengras
Ihre gewählte Kategorie: Gräser und Farne
Das Rohr-Pfeifengras Molinia arundinacea, auch Großes oder Hohes Pfeifengras ist eines von zwei
europäischen Arten aus der Gattung Molinia. Der Artname arundinacea bedeutet schilfartig. In
Deutschland kommt es vor allem im Süden vor ? Im Schwarzwald bis in Höhenlagen knapp über
12.00m ü. NN, in den Alpen bis auf 2.000m ü. NN. Man findet es in an den Rändern und inmitten
lichter Wälder, sowie an Steilhängen. Es besiedelt Kies, kalkhaltige, magere Lehmböden aber auch
kalkfreie Silikatböden. Das Rohr-Pfeifengras wird wesentlich höher als die Schwesterart Molinia
caerulea. Allein die Blütenrispen können schon bis zu 2m, in seltenen Fällen sogar 2,5m lang sein.
Das mehrjährige Süßgras bildet große Horste. Im Gegensatz zu Molinia caeruela hat es im unteren
Halm zwei bis drei Knoten, die dicht aufeinander folgen. Die Internodien, die Abstände zwischen
den Knoten, sind daher nur bis zu 4cm lang. Der über dem obersten Knoten liegende Halmteil
nimmt fast die ganze Halmlänge ein und hat keine Blätter. Ähnlich wie M.caerulea hat auch dies
Pfeifengras keine Ligula. An Stelle des Blatthäutchens ist einen Kranz aus sehr kurzen
Wimperhärchen zu erkennen. Die Blattscheiden sind dagegen unbehaart. Die bogenförmig
geneigten Blattspreiten können über einen halben Meter lang sein bei einer Breite von 1 bis 2 cm,
am Ende sind sie zugespitzt. Die anfangs grünen Blätter färben sich im Herbst in ein leuchtendes
dunkelbraunes Orange um. Die Blütenrispen sind locker ausgebreitet, die Seitenäste werden bis zu
20cm lang. 2 bis maximal 4 Blüten bilden die bis zu 9mm langen, violett überhauchten Ährchen. Die
Blütezeit fällt je nach den klimatischen Standortverhältnissen in die Monate Juli bis September. Das
Rohr-Pfeiffengras wird als stattliche Solitärastaude häufig in Botenischen Gärten gezeigt. Zahlreiche
Sorten kommen aber auch als Zierpflanzen für den eigenen Garten infrage. Die einzelnen
Kultursorten unterscheiden sich vor allem in der Höhe. Das Spektrum reicht von Molinia
arundinacea Bergfreund (mit nur 1,6m Höhe die kompakteste Sorte), Transparent (maximale Höhe
1,8m und gelb-bräunliche Blüten), Karl Foerster (bis 2m hoch und dunkelbraune Blüten), Windsäule
(mit stramm aufrechtem Wuchs bis zu 2,4m und einer goldgelben Färbung bereits im Frühherbst)
bis Windspiel mit 2,5m und eine hell-braune Blütenfarbe. Die Sorte Cordoba hat gelb-grüne Blüten,
bei Skyracer sind sie dagegen eher braun-gelb gefärbt. Die Sorte Fontäne zeichnet sich durch
zarte, nach außen gebogene Blätter und schleierförmige Blütenstände aus. Man pflanzt dies
Pfeifengras an einen sonnigen bis halbschattigen Platz an den Rand oder in den Hintergrund eines
Staudenbeetes. Der Boden sollte nährstoffreich, humusreich und wechselfeucht, aber gut
wasserdurchlässig sein. Je nach Sorte beträgt der Pflanzabstand 80cm und mehr. Unter diesen
Bedingungen ist der pflegeaufwand gering. Man lässt die Blüten- und Samenstände im Herbst als
Winterschmuck stehen. Die Rispen eignen sich aber auch zum Schnitt und als dekorativer
Trockenstrauß für die Bodenvase und in der Floristik. Das Rohr-Pfeifengras lässt sich im Frühjahr
durch Teilung vegetativ vermehren, es kann aber auch ausgesät werden.
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