Eva Mutschler, Matr.-Nr.: 188704 Pinus sylvestris Pinus nigra Allgemeines Pinus, Kiefer Familie Pinaceae Immergrüne baumartige oder strauchige Koniferen. Die zahlreichen Kiefernarten gliedern sich in zwei Gruppen, die Haploxylonten oder StrobusKiefern mit meist fünf Nadeln pro Büschel und nicht verholzten Zapfenschuppen und die Diploxylonten oder Pinus-Kiefern mit meist zwei bis vier Nadeln pto Büschel und verholzten Zapfenschuppen. Die meisten Arten zählen zur zweitgenannten Gruppe. Einhäusig, Blüten getrenntgeschlechtlich, männliche Blüten an Stelle von Kurztrieben, weibliche Blüten aus Quirlknospen entstehend. Zapfen mit verkümmerten Deckschuppen und großen, verholzenden Samenschuppen, meist im 2. bis 3. Jahr reifend. Die Kiefer ist typisch für kontinentales, kaltes und nebliges Klima uns begnügt sich mit sehr kargen Böden. Das Kiefernholz ist gelblich weiß. Das Frühholz ist relativ dick mit gut sichtbaren Jahresringen, während die Harzkanäle kaum zu erkennen sind. Pinus sylvestris Gemeine Kiefer, Föhre, Forche Hat von allen europäischen Baumarten die größte Verbreitung von Spanien und Schottland im Westen bis Ostsibirien im Osten, im Norden bis zur polaren Waldgrenze, im Süden bis in die Gebirge des Mittelmeergebiets, des Balkans und Kleinasien. In Europa und Amerika als Zier- und Nutzholzbaum angepflanzt. Höhe: 10-40m, max. 50m Blüht im Mai, männliche Blüten rund und gelb, in Büscheln oder vereinzelt, weibliche Blüten rötlich, 0,5 cm lang. Zapfen 2,5-7cm lang, gekrümmt, reifen im 2. Jahr von grün nach braun bis rotbraun, Nabel zentral ohne Stachelspitze, bei Reife weit offen. Samen geflügelt. Zweinadelig, Nadeln je nach Standort 2-8cm lang, gedreht, dunkel bis bläulich-grün, Rinde des Stammes rotbraun-orange, dünnschuppig im Kronenbereich und an den Zweigen, Borke sehr variabel. Mit dem Begriff Schwarzkiefer bezeichnet man nicht eine Art, sondern mehrere Unterarten und Unterformen: Pinus nigra ssp. austriaca Österreichische Schwarzkiefer Heimisch in den Ost- und Südostalpen und Karpaten zwischen 150 und 300m Seehöhe. Frosthart und verbreitet in Gärten und Parks, gelegentlich auch forstlich angebaut. Höhe: 30-40m, max. 50m Blüht im Mai, männliche Blüten goldgelb, weibliiche Blüten rot, 0,5cm lang. Zapfen 4-8cm lang, symmetrisch, ungestielt, glänzend hellbraun, öffnen sich am Zweig. Zwei-, selten dreinadelig. Nadeln sehr derb, weniger gedreht und lang als in den folgenden Unterarten Baum: gedrungen und kompakt Pinus nigra var. caramanica Krimkiefer Heimisch auf dem Balkan, in den Südkarpaten und auf der Kriom sowie im Kaukasus und Kleinasien. Höhe: 20-30m, breitkronig Blüht im Mai, Blüten ähnlich wie bei „Ssp. austriaca“. Zapfen ebenso ähnlich der anderen Unterarten, öffnen sich am Zweig, werden aber meist bald von Tieren zerstört und sind daher oft schwer zu finden. Pinus nigra ssp. Calabrica (=var. maritima, =ssp. Laricio) Korsische Kiefer Heimisch in Korsika, Süditalien und Sizilien, als schnellwachsende und anspruchslose Baumart bei Aufforstungen in Westeuropa, vor allem in Großbritannien, auf großen Flächen verwendet. Auch als Zierbaum in Parks, Gärten und Arboreten. Höhe: 35-45m, schmalkroniger und feinkroniger als die oben genannten Unterarten. Blüht im Mai, männliche Blüten gelb, weibliche Blüten rot, 0,5cm lang. Zapfen 5-8cm lang Nadeln 8-16cm lang, etwas gedreht, länger als bei den vorigen Unterarten. Benadelung lockerer, nicht so stark büschelig wie bei ssp. austriaca. Literatur: Das große illustrierte Pflanzenbuch (1967): Herausgegeben in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. walter Baumeister, Dr. Helga Tettenborn und anderen Wissenschaftlern, Verlag für Wissen und Bildung, Rheda. Philips, R. (dt. Bearb. Brünig, E.), (1998): Der große Kosmos-Naturführer Bäume, 6.Aufl., Kosmos-Verlag, Stuttgart. Thomas Wolff, 182608 Pinus nigra (Arnold) – Schwarz-Kiefer Familie: Pinus L. –Kiefer, Föhre- Pinaceae Diese Gattung umfaßt etwa 80 Arten die auf der nördlichen Halbkugel vom Polargebiet bis in die Tropen (dort nur in höheren Lagen) vorkommen. Durch ihre Vielgestaltigkeit sind sie z.T. schwer zu unterscheiden. Ihre Wuchsform variiert von 40m hohen Bäumen mit pyramidalem Aufbau, bis zu auf dem Erdboden liegenden Zwergformen. Die Nadeln stehen im Unterschied zu anderen Koniferen zu 2-5 von einer Scheide umgeben, büschelweise zusammen. Die Gattung der Pinaceae ist an Klima und Boden äußerst anspruchslos, deshalb vertreten sie Fichten und Tannen dort, wo diese nicht mehr gedeihen können, meiden aber nasse Lagen. Sie sind sehr windfest mit Hilfe der tiefgehenden Pfahl- und weitreichenden Nebenwurzeln. Alle Kiefern haben ein hohes Lichtbedürfnis. Gestalt: hoher Baum in Wuchsform variierend, Stamm bis zum Wipfel durchgehend, häufig in gleichrangige meist zwei Hauptäste gegabelt, bei Freistand bis zum Boden dicht beastet, Äste quirlständig, regelmäßig, waagerecht ausladend mit mehr oder weniger aufrecht gebogenen Spitzen; Krone in der Jugend breit-kegelförmig, später oft schirmförmig abgeflacht 20-30m hoch Rinde: hellbraun bis graubraun später bis schwarz, Borke rauh später tiefrissig Laub: dunkel- bis schwarzgrün, bis 15cm lang, zwei-, selten dreinadlig, starr und stechend, 4-8 Jahre haltend Frucht: Zapfen bis 8cm lang, eiförmig, hellbraun glänzend, reifend 2 Jahre nach Blütezeit, ungestielt, öffnen sich am Zweig, blüht im Mai, männl. Blüten goldgelb, weibl. Blüten rot Verbreitung: Bergwälder, Laub- und Nadelmischwälder, Süd-Ost Europa, heimisch in Ost- und Südost Alpen und Karpaten zw. 150-300m ü.NN Ansprüche: trockene bis frische oder lehmige Böden, nicht zu feucht, neutral bis stark alkalisch (über 7,4), auf saurem Boden versagend, kalkliebend Eigenschaften: frosthart, dürreresistent, u.U. auch salzverträglich, gegen Immissionen empfindlich bis mäßig hart