008848=Clarithromycin Sandoz 250 mg,5 ml

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Fachinformation
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum
Einnehmen
2. Qualitative und quantitative
Zusammensetzung
Nach Zubereitung enthält 1 ml der Suspension zum Einnehmen 50 mg Clarithromycin.
5 ml der Suspension zum Einnehmen enthalten 250 mg Clarithromycin.
Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt
6.1.
3. Darreichungsform
Granulat zur Herstellung einer Suspension
zum Einnehmen
zweimal täglich 500 mg angewendet. Die nationalen Empfehlungen zur Eradikation von
Helicobacter pylori müssen berücksichtigt
werden.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Die empfohlenen maximalen Dosen sollten
proportional zum Schweregrad der Nierenfunktionseinschränkung reduziert werden.
Bei einer Kreatinin-Clearance-Rate unter
30 ml/min sollte die Dosis auf 250 mg täglich
oder bei Schwerstinfektionen auf 250 mg
zweimal täglich halbiert werden. Die Behandlungsdauer sollte bei diesen Patienten
14 Tage nicht überschreiten.
Kinder bis zu 12 Jahren:
Die empfohlene Dosierung beträgt 7,5 mg/
kg zweimal täglich.
Weißes bis beiges Granulat.
Gewicht
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum
Einnehmen ist zur Behandlung der folgenden akuten und chronischen Infektionen indiziert, wenn diese durch Clarithromycinempfindliche Erreger verursacht werden.
• Infektionen der oberen Atemwege wie
Tonsillitis/Pharyngitis, als Alternative,
wenn Beta-Lactam-Antibiotika nicht geeignet sind.
• Akute Otitis media bei Kindern.
• Infektionen der unteren Atemwege, wie
ambulant erworbene Pneumonien.
• Sinusitis und akute Exazerbationen einer
chronischen Bronchitis bei Erwachsenen
und Jugendlichen über 12 Jahre.
• Leichte bis mittelschwere Infektionen der
Haut und des Weichteilgewebes.
In adäquater Kombination entsprechend antibakterieller Therapieschemata und mit
einem einschlägigen Ulkus-Therapeutikum
zur Eradikation von Helicobacter pylori bei
erwachsenen Patienten mit Ulzera, die durch
H. pylori verursacht wurden. Siehe Abschnitt
4.2.
Die offiziellen Richtlinien zur sachgemäßen
Anwendung von antibakteriellen Wirkstoffen
sollen berücksichtigt werden.
4.2 Dosierung,
Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung von Clarithromycin Sandoz
250 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer
Suspension zum Einnehmen hängt vom klinischen Zustand des Patienten ab und ist in
jedem Fall vom Arzt festzulegen.
Erwachsene und Jugendliche:
Juni 2008
• Standarddosierung: Die übliche Dosis
beträgt zweimal täglich 250 mg.
• Behandlung mit hohen Dosen (schwere
Infektionen): Bei schweren Infektionen
kann die übliche Dosis auf zweimal täglich
500 mg erhöht werden.
Elimination von Helicobacter pylori bei Erwachsenen:
Bei Patienten mit Gastroduodenalulzera, die
durch Infektion mit H. pylori verursacht wurden, wird Clarithromycin als Teil der FirstLine-Triple-Therapie in einer Dosierung von
008848-A906 -- Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml -- n
Alter
Dosierung
12 – 19 kg 2 – 4 Jahre 2 täglich 2,5 ml
20 – 29 kg 4 – 8 Jahre 2 täglich 3,75 ml
30 – 40 kg 8 – 12 Jahre 2 täglich 5,0 ml
Kinder mit einem Körpergewicht von weniger als 8 kg sollten entsprechend ihrem Körpergewicht behandelt werden.
Für die Behandlung von Kindern unter 6 Monaten liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.
Für die Indikation der ambulant erworbenen
Pneumonie bei Kindern unter 3 Jahren ist
die Wirksamkeit nicht belegt.
Bei Niereninsuffizienz, insbesondere bei
einer Kreatinin-Clearance 30 ml/min,
muss die Dosis halbiert werden, d. h.
7,5 mg/kg einmal täglich und die Behandlungsdauer sollte 14 Tage nicht überschreiten.
Dauer der Therapie:
Die Dauer der Therapie mit Clarithromycin
Sandoz 250 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
hängt vom klinischen Zustand des Patienten
ab. Die Dauer der Therapie ist in jedem Fall
vom Arzt festzulegen.
• Die übliche Behandlungsdauer beträgt
bei Kindern bis zu 12 Jahren 5 bis 10 Tage.
• Die übliche Behandlungsdauer bei Erwachsenen und Jugendlichen beträgt 6
bis 14 Tage.
• Die Therapie sollte nach Abklingen der
Symptome mindestens noch 2 Tage fortgesetzt werden.
• Bei Infektionen durch Streptococcus pyogenes (β-hämolysierende Streptokokken) sollte die Therapiedauer mindestens
10 Tage betragen.
• Die Kombinationstherapie zur Eradikation
von H. pylori, z. B. mit zweimal täglich
500 mg Clarithromycin zusammen mit
zweimal täglich 1000 mg Amoxicillin und
zweimal täglich 20 mg Omeprazol, sollte
7 Tage lang durchgeführt werden.
Art der Anwendung:
Vor der Anwendung muss das Granulat mit
Wasser zubereitet werden, siehe Abschnitt
6.6. Die Anwendung nach der Zubereitung
erfolgt mit einer PE/PP-Applikationsspritze
für Zubereitungen zum Einnehmen bzw.
einem PP-Messlöffel.
Die Körnchen der Suspension können
einen bitteren Nachgeschmack hervorrufen,
wenn sie im Mund verbleiben. Dies kann
vermieden werden, wenn unmittelbar nach
Einnahme der Suspension etwas gegessen
oder getrunken wird.
Clarithromycin kann unabhängig von den
Mahlzeiten angewendet werden. Die Nahrung hat keinen Einfluss auf das Ausmaß
der Bioverfügbarkeit. Durch die Einnahme
von Nahrung wird die Resorption von Clarithromycin leicht verzögert.
4.3 Gegenanzeigen
• Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension
zum Einnehmen darf nicht angewendet
werden bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den arzneilich wirksamen
Bestandteil, andere Makrolid-Antibiotika
oder einen der sonstigen Bestandteile.
• Clarithromycin darf nicht gleichzeitig mit
Ergotamin-Derivaten angewendet werden.
• Die gleichzeitige Anwendung von Clarithromycin mit einem der folgenden Wirkstoffe ist kontraindiziert: Cisaprid, Pimozid
und Terfenadin. Bei Patienten, die einen
dieser Wirkstoffe und Clarithromycin
gleichzeitig bekommen haben, wurde
über erhöhte Spiegel von Cisaprid bzw.
Pimozid oder Terfenadin berichtet. Dies
kann zu einer Verlängerung des QT-Intervalls und Herzrhythmusstörungen einschließlich ventrikulärer Tachykardie,
Kammerflimmern und Torsade de pointes
führen. Ähnliche Effekte wurden bei
gleichzeitiger Anwendung von Astemizol
und anderen Makroliden beobachtet (siehe Abschnitt 4.5).
• Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension
zum Einnehmen darf bei hypokaliämischen Patienten nicht angewendet werden (Verlängerung des QT-Intervalls, siehe Abschnitt 4.4).
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
• Dieses Arzneimittel enthält 2,4 g pulverisierte Sucrose pro 5 ml gebrauchsfertiger
Suspension. Dies ist bei Patienten mit
Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
Patienten mit der seltenen hereditären
Fructose-Intoleranz, Glucose-GalactoseMalabsorption und Sucrase-IsomaltaseMangel sollten dieses Arzneimittel nicht
einnehmen.
• Dieses Arzneimittel enthält 5,2 mg Kalium
pro 5 ml gebrauchsfertiger Suspension.
Dies ist bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion oder bei Patienten unter
Kalium kontrollierter Diät zu berücksichtigen.
• Clarithromycin wird hauptsächlich über
die Leber ausgeschieden. Deshalb ist
Vorsicht geboten, wenn Clarithromycin
bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion angewendet wird.
• Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte eine geeignete Reduktion
der Dosis von Clarithromycin in Abhängigkeit vom Schweregrad der Einschränkung vorgenommen werden (siehe Abschnitt 4.2).
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Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
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Bei älteren Patienten sollte die Möglichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion
stets in Betracht gezogen werden.
Die Therapie von H. pylori- Infektionen mit
Clarithromycin kann zur Selektion von
arzneimittelresistenten Organismen führen.
Bei Patienten, die überempfindlich gegenüber Lincomycin oder Clindamycin
sind, kann auch eine Überempfindlichkeit
gegenüber Clarithromycin vorliegen.
Deshalb ist bei der Verordnung von Clarithromycin bei solchen Patienten Vorsicht
geboten.
Bei Langzeitanwendung oder wiederholter Anwendung von Clarithromycin kann
es zu einer Superinfektion mit nicht-empfindlichen Keimen kommen. Im Falle des
Auftretens einer Superinfektion muss die
Clarithromycin-Behandlung
abgebrochen werden.
Über eine pseudomembranöse Kolitis
wurde bei der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika berichtet. Deshalb ist es
wichtig, diese Diagnose bei Patienten in
Betracht zu ziehen, bei denen es während
oder nach der Therapie mit Clarithromycin zu schweren Durchfällen kommt.
Aufgrund des Risikos einer Verlängerung
des QT-Intervalls sollte Clarithromycin mit
Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit koronaren Gefäßerkrankungen,
ventrikulärer Arrhythmie in der Anamnese, schwerer Herzinsuffizienz, nicht-kompensierter Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie, Bradykardie (50 Schläge/Minute) oder wenn gleichzeitig andere
Arzneimittel angewendet werden, die
eine Verlängerung des QT-Intervalls hervorrufen können.
Clarithromycin soll bei Patienten mit angeborener oder nachgewiesener erworbener Verlängerung des QT-Intervalls
nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).
Clarithromycin sollte mit Vorsicht angewendet werden, wann immer eine Anwendung bei Patienten indiziert ist, die mit
einem Induktor von CYP3A4 behandelt
werden (siehe Abschnitt 4.5).
Clarithromycin inhibiert CYP3A4 und eine
gleichzeitige Anwendung von anderen
Arzneimitteln, die zu einem großen Teil
durch dieses Enzym metabolisiert werden, sollte auf Situationen beschränkt
werden, in denen diese Anwendung unbedingt erforderlich ist.
Exazerbation oder Verschlimmerung
einer Myasthenia gravis können auftreten.
Clarithromycin inhibiert den Metabolismus einiger HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, was zu erhöhten Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel führt (siehe Abschnitt 4.5).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Auswirkungen der Clarithromycin-Suspension auf andere Arzneimittel
Clarithromycin inhibiert das Stoffwechselenzym CYP3A4 und das Transportprotein
P-Glykoprotein. Das Ausmaß der Hemmung
bei verschiedenen CYP3A4-Substraten ist
schwierig vorherzusagen. Deshalb sollte
Clarithromycin während der Behandlung mit
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anderen Arzneimitteln, die CYP3A4-Substrate sind, nicht angewendet werden, es sei
denn Plasmaspiegel, therapeutische Wirkungen oder unerwünschte Ereignisse des
CYP3A4-Substrates können engmaschig
überwacht werden. Eine Dosisreduktion der
Arzneimittel, die CYP3A4-Substrate sind,
kann erforderlich sein, falls diese gleichzeitig
mit Clarithromycin angewendet werden. Alternativ kann die Behandlung mit diesen
Arzneimitteln während der Behandlung mit
Clarithromycin unterbrochen werden.
Arzneimittel, die das QT-Intervall verlängern
können
Es wurde berichtet, dass Clarithromycin den
Metabolismus von Cisaprid und Terfenadin
hemmt, was bei Terfenadin zu einem Anstieg der Plasmaspiegel um das 2 – 3-fache
führt. Dies war mit einer Verlängerung des
QT-Intervalls und kardialen Arrhythmien einschließlich ventrikulärer Tachykardie, Kammerflimmern und Torsade de pointes verbunden. Ähnliche Symptome wurden bei
Patienten beschrieben, die mit Pimozid und
Clarithromycin behandelt wurden. Die
gleichzeitige Anwendung von Clarithromycin mit Terfenadin, Cisaprid oder Pimozid ist
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Fälle von Torsade de pointes wurden bei
Patienten beschrieben, bei denen Clarithromycin gleichzeitig mit Chinidin oder Disopyramid angewendet wurde. Diese Kombinationen sollten deshalb vermieden werden
oder die Plasmaspiegel von Chinidin oder
Disopyramid engmaschig überwacht werden, um eine Dosisanpassung zu ermöglichen.
Bei der Anwendung von Clarithromycin bei
Patienten, die mit anderen Arzneimitteln behandelt werden, die das QT-Intervall verlängern können, ist Vorsicht geboten (siehe
Abschnitt 4.4).
HMG-CoA-Reduktase-Hemmer
Clarithromycin inhibiert den Metabolismus
einiger
HMG-CoA-Reduktase-Hemmer,
was zu erhöhten Plasmakonzentrationen
dieser Arzneimittel führt.
In Verbindung mit erhöhten Plasmaspiegeln
wurde in seltenen Fällen über Rhabdomyolyse bei Patienten berichtet, die mit Clarithromycin und Simvastatin oder Lovastatin
behandelt wurden. Clarithromycin kann eine
vergleichbare Interaktion mit Atorvastatin
und eine geringfügigere Interaktion mit Cerivastatin auslösen. Wenn eine Behandlung
mit Clarithromycin bei Patienten, die mit
Simvastatin, Lovastatin, Atorvastatin oder
Cerivastatin behandelt werden, angezeigt
ist, müssen diese Patienten auf Anzeichen
und Symptome einer Myopathie überwacht
werden.
Vasokonstriktoren aus Mutterkornalkaloiden (z. B. Dihydroergotamin, Ergotamin)
Es wurde über Fälle von Ergotismus aufgrund von erhöhten Plasmaspiegeln der
Mutterkornalkaloide berichtet, wenn diese
Arzneimittel gleichzeitig mit Makroliden angewendet wurden. Diese Kombination ist
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Benzodiazepine
Bei gleichzeitiger Anwendung von Midazolam mit Clarithromycin-Tabletten (zweimal
täglich 250 mg), war die AUC von Midazo-
lam nach intravenöser Anwendung 2,7-fach,
nach oraler Anwendung 7-fach erhöht. Die
gleichzeitige Anwendung von oralem Midazolam und Clarithromycin sollte vermieden
werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von
intravenösem Midazolam und Clarithromycin muss der Patient engmaschig überwacht werden, um eine Dosisanpassung zu
ermöglichen.
Die gleichen Vorsichtsmaßnahmen gelten
auch für andere Benzodiazepine, die durch
CYP3A4 verstoffwechselt werden, insbesondere für Triazolam, aber auch für Alprazolam.
Bei Benzodiazepinen, die nicht durch
CYP3A4 verstoffwechselt werden (Temazepam, Nitrazepam, Lorazepam) sind Wechselwirkungen mit Clarithromycin unwahrscheinlich.
Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus
Die gleichzeitige Anwendung von oralem
Clarithromycin und Ciclosporin oder Tacrolimus führt zu einem mehr als zweifachen
Anstieg der Cmin-Spiegel sowohl von Ciclosporin als auch von Tacrolimus. Vergleichbare Effekte werden auch für Sirolimus erwartet. Zu Beginn einer Behandlung mit Clarithromycin bei Patienten, die bereits eines
dieser Immunsuppressiva einnehmen, müssen die Plasmaspiegel von Ciclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus engmaschig überwacht werden und deren Dosis, falls erforderlich, reduziert werden. Wenn die Behandlung mit Clarithromycin bei diesen Patienten unterbrochen wird, ist wiederum eine
engmaschige Überwachung der Plasmaspiegel von Ciclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus erforderlich, um die Dosis anzupassen.
Digoxin und andere Wirkstoffe, die durch
das P-Glykoprotein transportiert werden
Clarithromycin ist ein starker Inhibitor des
Transportproteins P-Glykoprotein (Pgp).
Dies kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen der Wirkstoffe, die über diesen Transporter transportiert werden, führen und zu
einer erhöhten Verteilung dieser Wirkstoffe
in Organe, die P-Glykoprotein als Verteilungs-Barriere besitzen, z. B. das ZNS.
Die Konzentration des Pgp-Substrates Digoxin kann erhöht sein, wenn es gleichzeitig
mit Clarithromycin angewendet wird. Eine
Überwachung der Plasmaspiegel von Digoxin sollte in Betracht gezogen werden,
wenn die gleichzeitige Behandlung mit Clarithromycin begonnen oder beendet wird,
da eine Dosisanpassung erforderlich sein
kann.
Warfarin
Die Anwendung von Clarithromycin bei Patienten, die Warfarin erhalten, kann zu einer
Potenzierung der Effekte von Warfarin führen. Die Prothrombinzeit sollte bei diesen
Patienten regelmäßig überwacht werden.
Theophyllin
Die Anwendung von Clarithromycin bei Patienten, die Theophyllin erhalten, war mit
einem Anstieg der Theophyllin-Serumspiegel und einer potenziellen Theophyllin-Toxizität verbunden.
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Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Zidovudin
Die gleichzeitige Einnahme von Clarithromycin-Tabletten und Zidovudin bei erwachsenen HIV-Patienten kann eine verminderte
Plasmakonzentration von Zidovudin im
Steady state zur Folge haben. Dies lässt
sich durch die versetzte Einnahme der Dosen von Clarithromycin und Zidovudin in Intervallen von 1 – 2 Stunden weitgehend vermeiden. Bei Kindern gab es keine Berichte
über derartige Reaktionen.
Auswirkungen anderer Arzneimittel auf die
Clarithromycin-Suspension
Clarithromycin wird über das Enzym CYP3A4 verstoffwechselt. Deshalb können starke Inhibitoren dieses Enzyms den Metabolismus von Clarithromycin inhibieren, was zu
erhöhten Plasmakonzentrationen von Clarithromycin führt.
Obwohl die Plasmakonzentrationen von
Clarithromycin und Omeprazol erhöht sein
können, wenn sie gleichzeitig angewendet
werden, ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Erhöhte Plasmakonzentrationen von Clarithromycin können auch bei gleichzeitiger
Anwendung mit Antazida und Ranitidin auftreten. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Ritonavir (200 mg dreimal täglich) inhibiert
nachweislich den Metabolismus von Clarithromycin (500 mg zweimal täglich) mit
einem Anstieg von Cmax, Cmin und AUC von
31, 182 bzw. 77 % bei gleichzeitiger Anwendung mit Ritonavir. Die Bildung des aktiven
14-Hydroxy-Metaboliten wurde nahezu vollständig gehemmt. Eine generelle Dosisreduktion ist bei Patienten mit normaler Nierenfunktion wahrscheinlich nicht erforderlich, aber die tägliche Clarithromycin-Dosis
sollte 1 g nicht überschreiten. Eine Dosisreduktion sollte bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion in Betracht gezogen werden. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 30 bis 60 ml/min sollte
die Clarithromycin-Dosis um 50 % reduziert
werden, bei einer Kreatinin-Clearance von
30 ml/min sollte die Dosis um 75 % reduziert werden.
Juni 2008
Arzneimittel, die CYP3A4 induzieren (z. B.
Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital, Johanniskraut), können den Metabolismus von Clarithromycin induzieren.
Dies kann zu sub-therapeutischen Spiegeln
von Clarithromycin und damit zu einer verminderten Wirksamkeit führen. Wenn die
Therapie mit Clarithromycin unbedingt erforderlich ist, muss die Clarithromycin-Dosis
gegebenenfalls erhöht werden, wobei die
Wirksamkeit und Sicherheit von Clarithromycin sorgfältig zu überwachen sind. Außerdem kann eine Überwachung des Plasmaspiegels des CYP3A4-Induktors erforderlich
sein, da dieser aufgrund der Hemmung von
CYP3A4 durch Clarithromycin erhöht sein
kann (siehe auch in der entsprechenden
Produktinformation des angewendeten
CYP3A4-Induktors).
Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin
und Clarithromycin führt zu einer Erhöhung
bzw. Erniedrigung der Serumspiegel, was
zu einem erhöhten Risiko einer Uveitis führt.
008848-A906 -- Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml -- n
Eine Reduktion der AUC um 39 % für Clarithromycin und eine Erhöhung der AUC um
34 % für den aktiven 14-Hydroxy-Metaboliten wurde bei gleichzeitiger Einnahme von
Clarithromycin und dem CYP3A4 induzierenden Wirkstoff Efavirenz beobachtet.
Wechselwirkungen bei Behandlungen zur
Eradikation von H. pylori
Obwohl die Plasmakonzentrationen von
Clarithromycin und Omeprazol erhöht sein
können, wenn diese gleichzeitig angewendet werden, ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Bei der empfohlenen Dosis gibt es keine
klinisch signifikante Interaktion zwischen
Clarithromycin und Lansoprazol.
Erhöhte Plasmakonzentrationen von Clarithromycin können auch auftreten, wenn es
gleichzeitig mit Antazida oder Ranitidin angewendet wird. Eine Dosisanpassung ist
nicht erforderlich.
Es gibt keine pharmakokinetischen Interaktionen mit relevanten Antibiotika, die zur Eradikation von H. pylori angewendet werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten über die Anwendung von Clarithromycin im ersten Trimenon bei mehr als
200 Schwangerschaften ergaben keine eindeutigen Hinweise auf teratogene Effekte
oder Nebenwirkungen auf die Gesundheit
des Neugeborenen. Daten einer begrenzten
Anzahl von Schwangeren mit Exposition im
ersten Trimenon zeigen ein möglicherweise
erhöhtes Fehlgeburtsrisiko. Derzeit stehen
keine anderen relevanten epidemiologischen Daten zur Verfügung. Ergebnisse von
Tierversuchen belegen eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Das Risiko für
den Menschen ist nicht bekannt.
Clarithromycin sollte während einer
Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung gegeben werden.
Stillzeit
Clarithromycin und sein aktiver Metabolit
werden in die Muttermilch ausgeschieden.
Deshalb kann es bei gestillten Säuglingen
zu Diarrhö und Pilzinfektionen der Schleimhäute kommen, so dass das Stillen möglicherweise unterbrochen werden muss. Die
Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte bedacht werden. Der Nutzen der Behandlung
für die Mutter sollte gegen das potenzielle
Risiko für den Säugling abgewogen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von
Maschinen
Es liegen keine Daten über Auswirkungen
von Clarithromycin auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen vor.
Bei diesen Tätigkeiten sollte die Möglichkeit
des Auftretens von Nebenwirkungen, wie
Benommenheit, Schwindel, Verwirrtheit und
Orientierungslosigkeit, in Betracht gezogen
werden.
4.8 Nebenwirkungen
Die am häufigsten berichteten Ereignisse
bei Erwachsenen nach Einnahme von Clarithromycin-Tabletten waren Diarrhö (3 %),
Übelkeit (3 %), Geschmacksstörungen
(3 %), Dyspepsie (2 %), Schmerzen/Beschwerden im Abdomen (2 %) und Kopfschmerzen (2 %).
In diesem Abschnitt werden die Nebenwirkungen wie folgt definiert:
Sehr häufig (1/10);
Häufig (1/100, 1/10);
Gelegentlich (1/1000, 1/100);
Selten (1/10000, 1/1000);
Sehr selten (1/10000) einschließlich gemeldeter Einzelfälle.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Orale Candidose.
Wie bei anderen Antibiotika kann es bei
einer Langzeitanwendung zu einem übermäßigen Wachstum nicht-empfindlicher
Keime kommen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Verminderung der Leukozytenzahl.
Sehr selten: Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Allergische Reaktionen von
Urtikaria und leichten Hautausschlägen bis
hin zur Anaphylaxie.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Angstzustände, Schlaflosigkeit,
Halluzinationen, Psychose, Orientierungslosigkeit, Depersonalisation, Alpträume, Verwirrtheit.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Störungen des Geruchssinns.
Sehr selten: Benommenheit, Schwindel,
Parästhesien, Krampfanfälle.
Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths
Selten: Tinnitus.
Sehr selten: Reversibler Hörverlust.
Herzerkrankungen
Sehr selten: Verlängerung des QT-Intervalls,
ventrikuläre Tachykardien und Torsade de
pointes.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Übelkeit, Durchfall, Erbrechen,
Bauchschmerzen, Dyspepsie, Stomatitis,
Glossitis, reversible Zahn- und Zungenverfärbungen, Geschmacksstörungen, z. B.
metallischer oder bitterer Geschmack.
Sehr selten: Pankreatitis. Über das Auftreten
von pseudomembranöser Kolitis wurde unter Clarithromycin sehr selten berichtet. Der
Schweregrad kann zwischen leicht bis lebensbedrohend liegen.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Gelegentlich: Leberfunktionsstörungen, üblicherweise vorübergehend und reversibel,
Hepatitis und Cholestase mit oder ohne
Ikterus.
Sehr selten: Über tödliches Leberversagen
wurde vor allem bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung berichtet, oder bei
Patienten, die andere hepatotoxische Arzneimittel einnahmen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom
und toxische epidermale Nekrolyse.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Arthralgie, Myalgie.
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Fachinformation
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Interstitielle Nephritis, Nierenversagen.
Untersuchungen
Häufig: Erhöhte Blut-Harnstoff-Stickstoffwerte.
Gelegentlich: Verlängerung der Prothrombinzeit, erhöhte Serum-Kreatinin-Werte, veränderte
Leberfunktionswerte
(erhöhte
Transaminasespiegel).
Sehr selten: Hypoglykämie wurde beobachtet, insbesondere bei gleichzeitiger Behandlung mit Antidiabetika und Insulin.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Intoxikation:
Aus Berichten geht hervor, dass bei Einnahme großer Mengen von Clarithromycin mit
dem Auftreten gastrointestinaler Symptome
gerechnet werden muss. Überdosierungssymptome können mit dem Nebenwirkungsprofil weitgehend übereinstimmen.
Ein Patient mit einer bipolaren Störung in
der Anamnese nahm 8 Gramm Clarithromycin ein und zeigte danach eine veränderte
mentale Verfassung, paranoides Verhalten,
Hypokaliämie und Hypoxämie.
Therapie einer Intoxikation:
Es gibt kein spezifisches Antidot bei Überdosierung. Die Clarithromycin-Serumspiegel können nicht durch Peritoneal- oder Hämodialyse reduziert werden.
Nebenwirkungen, die im Zusammenhang
mit Überdosierung auftreten, sollten durch
Magenspülung und unterstützende Maßnahmen behandelt werden. Schwere akute
allergische Reaktionen, z. B. anaphylaktischer Schock, wurden sehr selten beobachtet. Beim Auftreten der ersten Anzeichen
von Überempfindlichkeitsreaktionen muss
die Behandlung mit Clarithromycin abgebrochen werden und die erforderlichen
Maßnahmen müssen unverzüglich eingeleitet werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Allgemeine Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Makrolide
ATC-Code: J01FA09
Wirkungsmechanismus:
Der antibakterielle Wirkungsmechanismus
von Clarithromycin beruht auf der Hemmung der Proteinsynthese durch Bindung
an die 50S-Untereinheit der Ribosomen der
empfindlichen Bakterien. Clarithromycin ist
hochwirksam gegen eine große Vielzahl von
aeroben und anaeroben grampositiven und
gramnegativen Organismen. Die minimalen
Hemmkonzentrationen (MHKs) von Clarithromycin sind generell zweifach geringer
als die MHKs von Erythromycin. Der 14Hydroxy-Metabolit von Clarithromycin ist
ebenfalls antimikrobiell wirksam. Die MHKs
dieses aktiven Metaboliten sind vergleichbar oder zweimal höher als die MHKs der
Ausgangssubstanz, außer bei Haemophilus
influenzae : hier ist der 14-Hydroxy-Metabolit
zweifach wirksamer als die Ausgangssubstanz.
4
Grenzwerte:
Gemäß NCCLS (US National Committee on
Clinical Laboratory Standards) wurden im
Jahr 2004 die folgenden Grenzwerte für Clarithromycin bestimmt:
• Staphylococcus spp.: 2 µg/ml empfindlich, 8 µg/ml resistent
• Haemophilus spp.: 8 µg/ml empfindlich, 32 µg/ml resistent
• Streptococcus pneumoniae: 0,25 µg/
ml empfindlich, 1 µg/ml resistent
• Streptococcus spp. außer S. pneumoniae: 0,25 µg/ml empfindlich, 1 µg/
ml resistent
• Helicobacter pylori: 0,25 µg/ml empfindlich, 1 µg/ml resistent
Empfindlichkeit:
Die Prävalenz einer erworbenen Resistenz
kann für bestimmte Spezies geographisch
und zeitlich variieren. Deshalb sind lokale
Informationen zur Resistenzlage wünschenswert, insbesondere bei der Behandlung von schweren Infektionen. Falls erforderlich sollte der Rat eines Experten eingeholt werden, wenn die lokale Prävalenz einer
Resistenz den Nutzen der Substanz zumindest bei einigen Arten von Infektionen fraglich erscheinen lässt.
Häufig empfindliche Erreger
Aerobe grampositive Bakterien
Streptococcus agalactiae
Streptokokken Gruppe C, F, G
Aerobe gramnegative Bakterien
Haemophilus parainfluenzae *
Legionella spp.
Moraxella catarrhalis
Neisseria gonorrhoeae
Neisseria meningitidis
Pasteurella multocida *
Anaerobe Bakterien
Bacteroides spp.
Clostridium spp. außer C. difficile
Fusobacterium spp.
Peptococcus/Peptostreptococcus spp.
Andere
Chlamydia pneumoniae
Mycoplasma pneumoniae
Erreger, bei denen eine erworbene
Resistenz ein Problem sein kann
Aerobe grampositive Bakterien
Staphylococcus aureus
(Methicillin-empfindlich)
Streptococcus pyogenes
Streptococcus pneumoniae
Aerobe gramnegative Bakterien
Haemophilus influenzae *
Helicobacter pylori
Von Natur aus resistente Erreger
Aerobe grampositive Bakterien
Enterococcus spp.
Staphylococcus aureus
(Erythromycin-resistent oder MRSA)
* mäßige Empfindlichkeit
Weitere Informationen
Die Empfindlichkeit und Resistenz von
Streptococcus pneumoniae und Streptococcus spp. gegenüber Clarithromycin
kann durch die Testung von Erythromycin
im Voraus bestimmt werden.
Die Mechanismen der erworbenen Resistenz gegen Makrolide sind: Efflux des Wirkstoffes über aktive Pumpmechanismen, induzierbare oder konstitutive Produktion
eines Methylase-Enzyms, das das ribosomale Target modifiziert, Hydrolyse der Makrolide durch Esterasen, chromosomale
Mutationen, die ein Protein der 50S-Ribosomeneinheit verändern. Es kann deshalb zu
einer Kreuzresistenz zwischen Clarithromycin und anderen Makroliden sowie Clindamycin und Lincomycin kommen. Methicillinresistente und Oxacillin-resistente Staphylokokken (MRSA) und Penicillin-resistenter
Streptococcus pneumoniae sind resistent
gegen alle derzeit erhältlichen Beta-LaktamAntibiotika und Makrolide, wie Clarithromycin. Die meisten klinischen Erfahrungen aus
kontrollierten randomisierten klinischen Studien zeigten, dass Clarithromycin 500 mg
zweimal täglich zusammen mit einem anderen Antibiotikum, wie z. B. Amoxicillin oder
Metronidazol, und z. B. Omeprazol (angewendet in der empfohlenen Dosis) nach
7 Tagen eine H. pylori -Eradikationsrate
80 % bei Patienten mit Gastroduodenalulzera erreicht. Wie erwartet, wurden bei Patienten mit Metronidazol-resistenten H. pylori -Isolaten in der Baseline-Bestimmung signifikant niedrigere Eradikationsraten beobachtet. Deshalb sollten bei der Wahl eines
geeigneten kombinierten Behandlungsschemas zur Eradikationstherapie von
H. pylori die lokale Information über die Resistenzprävalenz und die lokalen Therapierichtlinien Berücksichtigung finden. Darüber
hinaus ist bei Patienten mit persistierender
Infektion die potenzielle Entwicklung einer
Sekundärresistenz (bei Patienten mit primär
empfindlichen Stämmen) gegenüber einem
antimikrobiellen Arzneimittel bei der Wahl
neuer Wiederbehandlungsschemata zu berücksichtigen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption:
Clarithromycin wird nach oraler Anwendung
schnell und nahezu vollständig im Gastrointestinaltrakt — primär im Jejunum — resorbiert, unterliegt aber einem ausgeprägten
First-pass-Metabolismus. Die absolute Bioverfügbarkeit einer Tablette zu 250 mg Clarithromycin beträgt ungefähr 50 %. Die Bioverfügbarkeit der Suspension ist vergleichbar oder geringfügig höher als die der Tabletten. Das pharmakokinetische Profil der
Suspension bei Kindern entspricht dem der
Suspension bei Erwachsenen. Die Resorption wird durch Nahrungsaufnahme leicht
verzögert, beeinflusst jedoch nicht das Ausmaß der Bioverfügbarkeit. Deshalb kann
Clarithromycin unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Durch seine chemische Struktur (6-O-Methylerythromycin) ist Clarithromycin weitgehend magensäureunempfindlich. Spitzenplasmakonzentrationen von 1 – 2 µg/ml Clarithromycin wurden bei Erwachsenen nach
Einnahme von 250 mg zweimal täglich beobachtet. Nach der Gabe von 500 mg Clarithromycin zweimal täglich lag die Spitzenplasmakonzentration bei 2,8 µg/ml. Bei Kindern wurden nach Gabe der neunten Dosis
bei einer Dosierung von 7,5 mg/kg zweimal
008848-A906 -- Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml -- n
Fachinformation
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
täglich folgende mittleren Steady state-Parameter für Clarithromycin bestimmt: Cmax
4,60 µg/ml, AUC 15,7 µg·Stunde/ml und
Tmax 2,8 Stunden.
Die entsprechenden Mittelwerte für den 14Hydroxy-Metaboliten waren: 1,64 µg/ml,
6,69 µg·Stunde/ml und 2,7 Stunden.
Nach der Anwendung von 250 mg Clarithromycin zweimal täglich erreicht der mikrobiologisch aktive 14-Hydroxy-Metabolit Spitzenplasmakonzentrationen von 0,6 µg/ml.
Der Steady state wird innerhalb von 2 Behandlungstagen erreicht.
Verteilung:
Clarithromycin penetriert gut in die verschiedenen Gewebe mit einem geschätzten Verteilungsvolumen von 200 – 400 l. Clarithromycin erreicht in einigen Geweben Konzentrationen, die um ein Mehrfaches gegenüber
dem Wirkstoffspiegel im Blutkreislauf erhöht
sind. Erhöhte Spiegel wurden sowohl in den
Tonsillen als auch im Lungengewebe festgestellt. Clarithromycin penetriert auch in
den Magenschleim.
Die Plasmaproteinbindung von Clarithromycin beträgt bei therapeutischen Konzentrationen ungefähr 80 %.
Biotransformation und Elimination:
Clarithromycin wird schnell und umfassend
in der Leber metabolisiert. Der Stoffwechsel
erfolgt hauptsächlich über N-Dealkylierung,
Oxidation und stereospezifische Hydroxylierung in Position C 14.
Die Pharmakokinetik von Clarithromycin ist
nicht-linear aufgrund der Sättigung des Lebermetabolismus bei hohen Dosen. Die Eliminationshalbwertszeit erhöht sich von 2 – 4
Stunden nach Gabe von 250 mg Clarithromycin zweimal täglich auf 5 Stunden nach
Gabe von 500 mg Clarithromycin zweimal
täglich. Bei Gabe von 250 mg alle 12 Stunden liegt die Halbwertszeit des aktiven
14-Hydroxy-Metaboliten zwischen 5 und
6 Stunden.
Nach oraler Gabe von radioaktivem Clarithromycin wurden 70 – 80 % der Radioaktivität in den Faeces wiedergefunden. Circa
20 – 30 % des Clarithromycins werden als
unveränderter Wirkstoff im Urin nachgewiesen. Dieser Anteil ist erhöht, wenn die Dosis
gesteigert wird. Niereninsuffizienz erhöht die
Clarithromycinspiegel im Plasma, wenn die
Dosis nicht reduziert wird.
Die totale Plasma-Clearance wurde auf ungefähr 700 ml/min geschätzt, bei einer renalen Clearance von ungefähr 170 ml/min.
Bestimmte Patientengruppen:
Einschränkung der Nierenfunktion: Eine eingeschränkte Nierenfunktion führt zu erhöhten Plasmaspiegeln von Clarithromycin und
seinem aktiven Metaboliten.
Juni 2008
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In 4-wöchigen Studien an Tieren wurde festgestellt, dass die Toxizität von Clarithromycin von der Dosis und der Dauer der Behandlung abhängig ist. Bei allen Spezies
wurden die ersten Anzeichen einer Toxizität
in der Leber beobachtet, bei der die Läsionen bei Hunden und Affen innerhalb von
14 Tagen nachweisbar waren. Die mit dieser
Toxizität verbundenen systemischen Expo008848-A906 -- Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml -- n
sitionskonzentrationen sind im Einzelnen
nicht bekannt; die toxischen Dosen
(300 mg/kg/Tag) waren jedoch eindeutig
höher als die beim Menschen empfohlenen
therapeutischen Dosen. Andere betroffene
Gewebe waren Magen, Thymus und andere
Lymphgewebe ebenso wie die Nieren. Bei
nahezu therapeutischer Dosis traten konjunktivale Einblutungen und Tränenfluss nur
bei Hunden auf. Bei einer sehr großen Dosis
von 400 mg/kg/Tag entwickelten sich bei einigen Hunden und Affen Hornhauttrübungen und/oder Ödeme. Jugendliche Tiere
zeigten ähnliche Toxizitätsprofile wie ausgereifte Tiere obwohl über eine erhöhte Nierentoxizität bei neugeborenen Ratten berichtet wurde.
In vitro- und in vivo -Studien zeigten, dass
Clarithromycin kein genotoxisches Potenzial aufweist.
Studien zur Reproduktionstoxizität zeigten,
dass die Gabe von Clarithromycin in Dosierungen der 2-fachen klinischen Dosen beim
Kaninchen (i. v.) und der 10-fachen klinischen Dosen beim Affen (p. o.) zu einem
erhöhten Auftreten von Spontanfehlgeburten führt. Diese Dosen waren mit einer mütterlichen Toxizität verbunden. In Studien an
Ratten wurde allgemein keine Embryotoxizität oder Teratogenität festgestellt. Dennoch
wurden in 2 Studien an Ratten, die mit einer
Dosis von 150 mg/kg/Tag behandelt wurden, kardiovaskuläre Missbildungen beobachtet. An Mäusen trat beim 70-fachen der
klinischen Dosis eine Gaumenspalte mit
wechselnder Häufigkeit auf (3 – 30 %). Clarithromycin wurde in der Milch von laktierenden Tieren gefunden.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Sonstige Bestandteile
Poloxamer 188
Povidon K 30
Hypromellose
Macrogol 6000
Titandioxid (E 171)
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
(1:1) (Ph.Eur.)
Triethylcitrat
Glycerolmonostearat
Polysorbat 80
Sucrose
Maltodextrin
Kaliumsorbat (Ph.Eur.)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Xanthangummi
Fruchtpunsch-Trockenaroma, 204264, Haarmann & Reimer (natürliche und künstliche
Geschmacksstoffe, einschließlich Maltodextrin, hochdisperses Siliciumdioxid und
3-Hydroxy-2-methylpyran-4-on)
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
60 ml und 240 ml HDPE-Flaschen mit kindergesichertem PP-Schraubverschluss, PE/
PP-Applikationsspritze für Zubereitungen
zum Einnehmen (5 ml) mit Füllmarken bei
2,5 ml, 3,75 ml und 5,0 ml und PP-Messlöffel
mit Füllmarken bei 1,25 ml, 2,5 ml und 5,0 ml.
Packungsgrößen:
1 Packung enthält eine Flasche mit 41,0 g
Granulat zur Herstellung von 60 ml gebrauchsfertiger Suspension zum Einnehmen N 1 (erforderliche Menge Wasser:
34,2 g) oder
1 Packung enthält zwei Flaschen mit jeweils
41,0 g Granulat zur Herstellung von jeweils
60 ml gebrauchsfertiger Suspension zum
Einnehmen N 2 (erforderliche Menge
Wasser: jeweils 34,2 g).
6.6 Hinweise für die Handhabung
Die Flasche sollte mit 2/3 der insgesamt erforderlichen Wassermenge gefüllt werden,
kräftig geschüttelt, bis zur Markierung mit
Wasser aufgefüllt und erneut geschüttelt
werden.
Die Flasche ist vor jeder Entnahme kräftig zu
schütteln.
Nach der Zubereitung mit Wasser wird eine
weiße bis beige Suspension erhalten.
Zur Dosierung mittels der Dosierspritze
muss der Adapter für die Dosierspritze in
den Flaschenhals eingesetzt werden.
7. Pharmazeutischer Unternehmer
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: infosandoz.de
8. Zulassungsnummer
58882.01.01
9. Datum der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
11. 10. 2004/06. 06. 2008
10. Stand der Information
Juni 2008
11. Verschreibungsstatus/
Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Nach Zubereitung 14 Tage.
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 C lagern.
Nach Zubereitung: Nicht über 25 C lagern.
Zentrale Anforderung an:
Rote Liste Service GmbH
FachInfo-Service
Postfach 11 01 71
10831 Berlin
5
Zusätzliche Angaben der Firma Sandoz Pharmaceuticals GmbH zur Bioverfügbarkeit von
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Eine im Jahr 2003 durchgeführte vergleichende Bioverfügbarkeitsuntersuchung an
32 gesunden Probanden im Alter von 21 bis
44 Jahren ergab nach einmaliger nüchterner
Gabe von 10 ml der gebrauchsfertigen Suspension Clarithromycin Sandoz 250 mg/
5 ml (500 mg Clarithromycin) im Vergleich
zum Referenzpräparat (500 mg Clarithromycin) folgende Ergebnisse:
Pharmakokinetische Parameter
Clarithromycin:
Clarithromycin ReferenzSandoz
präparat
250 mg/5 ml
Granulat zur
Herstellung
einer
Suspension
zum Einnehmen
Maximale Plasmakonzentration
(Cmax) [µg/ml]
2,19
0,61
2,42
0,59
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration
(tmax) [h]
2,30
0,73
3,38
0,94
Fläche unter der
KonzentrationsZeit-Kurve
(AUC0 – )
[µg/mlh]
17,6
4,81
17,7
4,49
Fläche unter der
KonzentrationsZeit-Kurve
(AUC0 – t)
[µg/mlh]
17,4
4,82
17,6
4,49
Angaben der Werte als arithmetische Mittelwerte und Streubreite (SD)
Abb. 1: Mittelwerte der Plasmakonzentrationen von Clarithromycin nach einmaliger nüchterner Gabe
von 10 ml gebrauchsfertiger Suspension Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml (500 mg Clarithromycin) bzw. Referenzpräparat (500 mg Clarithromycin).
Abb. 2: Mittelwerte der Plasmakonzentrationen von 14(R)-Hydroxy-Clarithromycin nach einmaliger
nüchterner Gabe von 10 ml gebrauchsfertiger Suspension Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml
(500 mg Clarithromycin) bzw. Referenzpräparat (500 mg Clarithromycin).
14(R)-Hydroxy-Clarithromycin:
siehe Abbildung 1
Clarithromycin ReferenzSandoz 250 mg/ präparat
5 ml Granulat
zur Herstellung
einer Suspension zum Einnehmen
Mittlere relative Bioverfügbarkeit von Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml im Vergleich zum Referenzpräparat (arithm. Mittelwert der individuellen Quotienten): 100 %
Statistische Bewertung:
AUC0 – Geometrische Mittelwerte [µg/mlh]:
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml 17,0
Referenzpräparat
Quotient d. geom. Mittel
90 % Konfidenzintervall
17,2
0,989
94,86 – 103,09 %
AUC0 –t
Geometrische Mittelwerte [µg/mlh]:
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml 16,8
Referenzpräparat
Quotient d. geom. Mittel
90 % Konfidenzintervall
17,0
0,988
94,72 – 103,01 %
Cmax
Geometrische Mittelwerte [µg/ml]:
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml 2,11
Referenzpräparat
Quotient d. geom. Mittel
90 % Konfidenzintervall
2,35
0,899
85,91 – 93,99 %
008848-A906 -- Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml -- n
Maximale Plasma0,937
0,186
konzentration
(Cmax) [µg/ml]
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration
(tmax) [h]
2,53
0,87
Fläche unter der
KonzentrationsZeit-Kurve
(AUC0 – )
[µg/mlh]
11,6
2,33
Fläche unter der
KonzentrationsZeit-Kurve
(AUC0 – t)
[µg/mlh]
0,887
0,211
3,70
1,02
10,5
2,14
Mittlere relative Bioverfügbarkeit von Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml im Vergleich zum Referenzpräparat (arithm. Mittelwert der individuellen Quotienten): 112 %
Statistische Bewertung:
AUC0 – Geometrische Mittelwerte [µg/mlh]:
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml 11,4
Referenzpräparat
10,3
Quotient d. geom. Mittel
1,11
90 % Konfidenzintervall 108,02 – 114,88 %
AUC0 –t
Geometrische Mittelwerte [µg/mlh]:
Clarithromycin Sandoz 250 mg/5 ml 11,0
Referenzpräparat
9,92
Quotient d. geom. Mittel
1,11
90 % Konfidenzintervall 108,07 – 114,76 %
Cmax
Geometrische Mittelwerte [µg/ml]:
Clarithromycin Sandoz
250 mg/5 ml
11,3
2,22
10,1
2,04
0,919
Referenzpräparat
0,862
Quotient d. geom. Mittel
1,07
90 % Konfidenzintervall 102,37 – 110,91 %
Angaben der Werte als arithmetische Mittelwerte und Streubreite (SD)
siehe Abbildung 2
I
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