Hübsches Männchen der Apistogramma-lineata-Form Arten oder Farbformen? Apistogramma aus dem oberen Orinoko-Einzug Uwe Werner Im März 2014 hatte ich Gelegenheit, drei Wochen per Boot im Einzug des oberen Orinoko nach Zierfischen zu suchen. Unter anderem machten meine Reisebegleiter und ich auch am Río Sipapo Station, von wo wir ein paar Apistogramma mitbrachten. Da ich kein Apistogramma-Kenner bin, wandte ich mich an B. Schmidt (Soest), der Vorsitzender vom „Arbeitskreis südamerikanischer Zwergbuntbarsche in der DCG“ ist und in meiner Nähe wohnt, und an W. Staeck (Berlin), der sich einerseits mit den Vertretern der Gattung gut auskennt, die von mir besuchten Bereiche ebenfalls befischt und schon 2012 über „Die ApistogrammaArten des Orinoco-Beckens“ in der DATZ berichtet hat. 214 Anhand meiner Fotos war schnell klar, Die Biotope dass wir A. megaptera MESA & LASSO, 2011(a) gefangen hatten, eine Art, von Meine mitgebrachten mehr oder wenider hier (noch) nicht die Rede sein soll, ger erwachsenen Tiere stammen alle in der Mehrzahl aber Apistogramma- von zwei Fundstellen, die am Río SiFormen, die man vor dem Erscheinen papo (pH 4,5, 4 µS, 29 °C ) liegen. Per der Arbeit von MESA & LASSO, 2011(b) wohl als Apistogramma uaupesi KULLANDER, 1980 bezeichnet hätte, deren korrekte Bezeichnung heute aber Kopfzerbrechen bereitet. Warum das so ist, werde ich weiter unten Dieses Fundortfoto zeigt Apistogramma megaptera erklären. DCG-Informationen 46 (9): 214-220 Blick vom Lagerplatz am Rio Sipapo auf das gegenüberliegende Ufer Boot fuhren wir von dem südlich von Puerto Ayacucho gelegenen Puerto Venado über den Orinoko in den Sipapo ein und etwa eine Dreiviertelstunde hinauf, machten das Boot in einer felsigen Bucht fest und erkundeten das Umfeld. Am westlichen Ufer fanden wir Restwasserlöcher eines kleinen Baches, der nun, in der Trockenzeit, nicht mehr floss. Lediglich ein paar größere, sich über mehrere Meter erstreckende Pools waren noch vorhanden. Vom dichten Urwald wurden sie stark beschattet, so dass das Wasser kaum 25 °C warm war, und lagen voller Holz und toter Blätter. Das Wasser war aber klar, und die Kolke immerhin so breit und tief, dass man darin schnorcheln konnte. Die vorherrschenden Fische waren hier (im Freiwasser) Poecilocharax weitzmani, (an der Wasseroberfläche) Poptella compta und (im Bodenbereich) ‘unsere’ Apistogramma. Biotodoma wavrini und erneut Apistogramma. Etwa eine halbe Stunde mit dem Motorboot flussaufwärts fanden wir dann auf der anderen Seite des Sipapo einen flachen und klaren Zulauf, der sich durch den Wald schlängelte und ebenfalls tiefere Kolke ausgebildet hatte, in denen man wiederum schnorcheln konnte. Sein hellsandiger Grund war stellenweise mit Laub bedeckt, und hier und da gab es ein paar Steine, aber im Wesentlichen war der Lebensraum seiner aquatischen Bewohner durch Totholz (Wurzeln, Äste, Zweige) strukturiert. Hier fanden wir zahllose große und kleine Salmler, darunter auch Paracheirodon axelrodi, aber auch diverse Buntbarsche, so etwa Satanoperca daemon, Zwerg-Crenicichla, Als ich meine Mitbringsel, halbwüchsig und noch nicht ausgefärbt, B. Schmidt zeigte, meinte er, ich hätte wohl A. uaupesi mitgebracht. Allerdings sei mittlerweile eine Revision erschienen, und womöglich stimme die Bezeichnung nicht mehr. Später teilte er mir mit, ich solle doch einmal auf die Tüpfelung der Schwanzflosse achten. Sei sie komplett getüpfelt, handele es sich wohl um A. lineata, wenn sich aber die Tüpfelung auf die Mitte der Schwanzflosse beschränke, um A. flabellicauda. Auch in diesem Urwaldbach fanden wir Apistogramma. DCG-Informationen 46 (9): 214-220 Schnorchelgang im erwähnten Waldbach Die Identitätsfrage Als er sich meine inzwischen recht unterschiedlich aussehenden Fische fünf Wochen später ansah, versicherte er mir, dass unter den Nachzuchten seines A.-uaupesi-Paares alle ‘Formen’ gewesen seien, die ich mitgebracht hätte. Aber inzwischen seien diese eben als unterschiedliche Arten beschrieben. Dieses Männchen entspricht der Beschreibung von Apistogramma lineata. 215 Dieses imponierende Männchen kommt der Beschreibung von Apistogramma flabellicauda nahe. Hier hat es die Rückenflosse schon wieder angelegt. Manche meiner Männchen der A.-flabellicauda-Form haben einen kräftig Diese Männchen waren auf dem Körper auch meist stärker blau gefärbt. roten Fleck in der Schwanzflosse (Die Punktierung erstreckt sich nicht über die gesamte Flosse, sondern ist auf das Zentrum der Caudale begrenzt.) Bei der Annäherung eines stärkeren Männchens erscheint ein Körperlängsstreifen. Bei Angst wird die Schwanzflosse regelrecht „geklemmt“, und der Körperlängsstreifen tritt deutlich hervor. Ich hatte aber auch Männchen der A.-lineata-Form ohne roten Schwanzfleck. Bei diesen Männchen ist die „Gesichtsmaske“ besonders auffällig. 216 DCG-Informationen 46 (9): 214-220 (Wie man bei STAECK [2012] nachlesen kann, hat übrigens schon RÖMER [1998: 778 und 788] darauf hingewiesen, dass in einer einzigen Brut verschiedene Farbvarianten auftreten können). W. Staeck schrieb mir, dass die Arten des A.-uaupesi-Komplexes offenbar hochgradig polychromatisch seien, weshalb bei ihren Männchen syntop und in einer Brut die unterschiedlichsten Farben in der Caudale und im Kopfbereich auftreten können. Er verwies mich zudem auf seinen Aufsatz von 2012, in dem zu lesen ist, dass die von MESA & LASSO (2011b) erstellten Beschreibungen von A. flabellicauda und A. lineata keine Abgrenzungen gegen A. uaupesi enthalten und „sich die drei Formen mithilfe der üblichen Zählwerte nicht unterscheiden lassen und die von MESA & LASSO verwendeten morphometrischen Messwerte nicht aussagekräftig sind, da sie bei A. flabellicauda von sechs überwiegend subadulten und bei A. lineata sogar von nur zwei Exemplaren stammen.“ An anderer Stelle dieser Arbeit finden sich folgende Zeilen: „Bisher wurde kaum daran gezweifelt, das A. uaupesi, von KULLANDER 1980 aus dem Rio Uaupés im Einzugsgebiet des oberen Rio Negro beschrieben, eine polytypische, extrem polychromatische Art ist…“ Das heißt für mich: ‘Meine’ Apistogramma gehören alle einer Art an, nämlich A. uaupesi. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ich die Fische im Sipapo fand. Sie sind offensichtlich in mehreren Flusssystemen verbreitet, es ist nur noch nicht flächendeckend gesammelt worden. Erste Beobachtungen Ich will meine mitgebrachten Wildfänge farblich gar nicht genau beschreiben, denn ihr Aussehen zeigen die beigefügten Bilder sicher besser. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass darunter Männchen waren, deren Körperfärbung kräftiger blau war als die anderer, die man durchaus als „Graue Mäuse“ bezeichnen könnte. Besonders hübsch kamen andererseits Männchen daher, DCG-Informationen 46 (9): 214-220 bei denen die mittleren Bereiche der Schwanzflosse rot gefärbt waren. Bei ihnen schien mir auch das Blau auf dem Körper generell kräftiger ausgeprägt. Während ich meine mitgebrachten Exemplare noch eine gewisse Zeit gemeinsam in einem größeren Aquarium - sozusagen ‘in Quarantäne’ - hielt, konnte ich schon ein paar Beobachtungen machen, die mit der Stimmung der Tiere und ihrem Verhalten untereinander zu tun hatten. Zum Beispiel, dass dominante Männchen in der Regel hell gefärbt waren und das Körperlängsband nur latent zu erkennen war, während der horizontale Streifen vor und der schräg nach hinten unten verlaufende Streifen unter dem Auge kräftig hervortrat. Erblickte ein Männchen ein anderes, dem es sich unterlegen wähnte, trat der Körperlängsstreifen stärker hervor, und die Flossen wurden desto weiter angelegt, je mehr es sich unterlegen glaubte. Bei noch stärkerer Unterlegenheit, so interpretiere ich es, trat dann auch noch ein auf dem Längsstreifen platzierter Seitenfleck hervor. Fühlten sich die Männchen dagegen überlegen, nahmen sie eine drohende Körperhaltung ein, indem sie mit dem Kopf nach unten erst im Zeitlupentempo auf den Gegner zuschwammen, um ihn dann urplötzlich zu verjagen. Bei dieser Schrägstellung stellten sie den vorderen Teil der Dorsale auf, legten aber den rückwärtigen Teil an und spreizten auch die Schwanzflosse nicht. Gleichzeitig traten bei dieser Aggressionsfärbung alle Streifenelemente kräftig hervor, wobei auch unterhalb des Längsbandes Rudimente dunkler Vertikalbinden erschienen, die zur Bauchseite hin ineinander liefen. Pflegeparameter Später sortierte ich meine Apistogramma paarweise bzw. bildete wegen des Weibchen-Überhangs auch zwei ‘Gespanne’ aus einem Männchen und jeweils zwei Weibchen. Ich halte nämlich Zwergbuntbarsche, egal ob aus Afrika oder aus Südamerika, nicht gern in größerer Zahl zusammen, selbst wenn das Becken etwas größer ist. Womöglich beginnen nämlich einzelne Männchen, die anderen zu dominieren, so dass diese kümmern, und außerdem lässt sich der Bestand nicht gerade leicht kontrollieren. Deshalb pflege und züchte ich meine Zwergbuntbarsche meist paarweise in kleinen Aquarien mit einer Bodenfläche von etwa 40-50 x 30-40 Zentimeter Kantenlänge, wobei der Wasserstand oft nur 25 Zentimeter beträgt. Das erspart sowohl mir als auch den Fischen die Prozedur des Umsetzens für Zuchtversuche und den Fischen die Gewöhnung an andere Wasserwerte. Allerdings führt die paarweise Haltung in diesen Aquarien zu Problemen, die man in größeren Becken und bei der Pflege mehrerer Tiere seltener oder gar nicht hat: Manchmal müssen sich die Weibchen, bis die Paarbindung vollzogen ist, ein paar Tage verstecken. Außerdem richten die Männchen, da Feindfische – und zwar insbesondere Artgenossen – fehlen, ihre Aggressionen gelegentlich gegen die Weibchen. Soweit es sich um Höhlenbrüter handelt, passiert das unter Umständen auch dann noch, wenn die Mütter die Bruthöhle mit den Jungen verlassen wollen. Das kann dazu führen, dass die Weibchen mehrere Tage mit den Jungen in der Höhle bleiben. Und wenn sie sich dann trauen, aus ihrem schützenden Versteck zu kommen, reißen die Männchen die Brutpflege auch schon einmal an sich. Ich setze deshalb in diese Aquarien halbwüchsige Ancistrus ein, da sie die Aufmerksamkeit der Männchen auf sich ziehen und so einen Feindfaktor darstellen, eventuelle Angriffe der Buntbarsche aber unbeschadet überstehen und außerdem den Jungfischen nicht wirklich gefährlich werden. Natürlich muss ein solches Aquarium auch biotopgerecht und zweckdienlich eingerichtet sein. Im Falle meiner Apistogramma benutzte ich als Bodengrund feinen Sand, schaffte mit natürlich gebrochenem Schiefer Versteckplätze und bepflanzte vorzugsweise mit Anubien und Cryptocorynen, die wenig Licht brauchen. Ich bin nämlich der Meinung, dass sich diese Fische bei ge217 dämpftem Licht wohler fühlen als bei starkem Lichteinfall. Zur Laichablage bot ich selbst getöpferte, an einem Ende geschlossene Tonröhren mit engen Einschlupflöchern an. frei von Nitraten sein muss, tausche ich jede Woche etwa 30 Prozent des Wassers gegen aufbereitetes ‘Frischwasser’ aus und bemühe mich, nie zu viel zu füttern. Futter, das nicht sofort gefres- Drohende Männchen gehen mit gesenktem Kopf auf den Gegener los. sich die Männchen den Weibchen seitlich präsentierten, wobei sie ihre hohen Rückenflossen aufstellten und mit dem Hinterkörper schlugen. Die Weibchen ließen mich aber lange auf das erste Dabei legen sie den hinteren Bereich der Dorsale an. Mit entsprechender Haltung und Färbung wird ein schwächeres Männchen Hier wird ein unterlegenes Männchen bedroht, das in einer Höhle Zuflucht verjagt. Man beachte das Zeichnungsmuster des unterlegenen Tieres. gesucht hat. Da meine Wildfänge aus Biotopen stammen, für die extrem saures und weiches Wasser charakteristisch ist, verwendete ich Regenwasser, das ich ein paar Tage über Aktivkohle gefiltert hatte. Zusätzlich säuerte ich das Wasser an, wozu ich ein Säckchen mit Torfkügelchen so in das Becken einhängte, dass das Wasser aufgrund der Belüftung oder Filterung an diesem Säckchen vorbei strömte. Schließlich setzte ich, da sich die Gelege dieser Fische wohl auch nur in bakterienarmem Wasser optimal entwickeln, mithilfe einiger Erlenzäpfchen auch noch Gerbstoffe zu, um eine Bakterienbildung weitestgehend zu verhindern. sen wird, muss man notfalls mit einem Schlauch absaugen. Füttern ohne Abfälle gelingt übrigens am leichtesten mit lebenden Futtertieren aus dem Gartenteich (Cyclops, Daphnien, ‘Weiße’ und ‘Schwarze’ Mückenlarven, Eintagsfliegenlarven…) oder aus eigener Zucht (Grindalwürmchen). Im Übrigen fressen auch erwachsene Apistogramma sehr gerne lebende Artemia-Nauplien, die ich ihnen deshalb auch so gut wie täglich gebe. Natürlich nehmen sie aber auch jedes andere gängige, von der Größe her gut zu bewältigende Futter. Um Darmerkrankungen zu vermeiden, verzichte ich auf das Verfüttern von ‘Roten’ Mückenlarven und Tubifex. Zur Sauberhaltung des Wassers verwendete ich kleine luftbetriebene, mit Filterschwämmen bestücke Eckfilter. Da das Wasser aber auch weitestgehend Höhlenbrüter 218 Meine Apistogramma entwickelten sich einerseits gut und balzten, wobei Gelege warten. War kein Männchen in der Nähe, schwammen sie so gut wie ohne jegliche Streifenelemente umher. Näherte sich aber ein Männchen, trat zumindest der Längsstreifen hervor, manchmal zusätzlich noch der Seitenfleck. Dass die Tiere gelaicht hatten, merkte ich am Verhalten und an der Färbung des Weibchens. Es hielt sich nämlich fast ständig in der Höhle auf, die eine kleine Tonröhre von vielleicht zwei Zentimeter Durchmesser bildete. In der Natur mögen die Fische Höhlen und Nischen zwischen Steinen zum Ablaichen nutzen, ihre Eier aber wohl auch unter Holzwurzeln oder gebogenen Rindenstücken und vielleicht sogar unter festen Blättern anheften. Gelaicht wird am häufigsten an der Höhlendecke, manchmal werden aber auch schräge Seitenwände der Höhle mit benutzt. DCG-Informationen 46 (9): 214-220 Indifferent gestimmte Weibchen kommen fast einheitlich gelb daher. Dominante Weibchen zeigen einen in das dunkle Längsband integrierten dunklen Seitenfleck. Ist nur der Seitenfleck zu sehen, betreibt das Weibchen wahrscheinlich Brutpflege. Hier verlässt ein brutpflegendes Weibchen die Bruthöhle. Doch zurück zur Färbung! Wenn das Weibchen die Bruthöhle kurzzeitig verließ, zeigte es nie einen Längsstreifen, sondern stets nur den Seitenfleck und die schräge Binde über die untere Kopfhälfte. Ansonsten war es, abgesehen von ein paar hellblau schillernden Schuppenzonen im Schulterbereich, gelb gefärbt, wobei der Rücken etwas dunkler und die vertikalen Flossen etwas mehr orange erschienen als der übrige Körper. Die Bauchflossen waren an ihrer Vorderkante nur mäßig dunkel akzentuiert, was auch beim späteren Freischwimmen der Jungfische so blieb. Diese Apistogramma sind Höhlenbrüter mit so genannter Mann-Mutter-Familie. Männchen und Weibchen übernehmen im Rahmen der Brutpflege unterschiedliche Aufgaben und sind deshalb auch unterschiedlich groß und unterschiedlich gefärbt. Aufgabe der Weibchen ist es, im Inneren der Höhle die Eier sauber zu halten und zu befächeln. Deshalb ist es günstig, wenn sie nicht so groß sind wie die Männchen. Diese machen mit ihrer Größe und Färbung auf sich aufmerksam, balzen und sichern nach dem Ablaichen das Umfeld außerhalb der Höhle, wobei es wiederum vorteilhaft ist, größer zu sein. Mein Weibchen mochte etwa 80 Eier an die Höhlendecke geheftet haben, die sich in der Folgezeit so gut wie alle entwickelten. Der Schlupf erfolgte am 4. Tag nach dem Ablaichen, woraufhin die Larven am Höhlenboden lagen. Mich wunderte, dass sie kaum zappelten, was beispielsweise bei höhlenbrütenden Buntbarschen aus Westafrika durchaus der Fall ist. Die Eier waren übrigens gelb-orange gefärbt. Brutpflegeverhalten Das Weibchen bewacht und führt seine Jungfische. DCG-Informationen 46 (9): 214-220 Bei einer Wassertemperatur von 27 °C verließen die Jungfische nach neun Tagen zum ersten Mal die Bruthöhle in 219 Meist halten sich die Jungen unter der Mutter auf, ... ...verstreuen sich aber auch und suchen in den Pflanzen nach Fressbarem. Begleitung ihrer Mutter. Das Männchen gesellte sich aber nicht zu ihnen, was bei anderen Höhlenbrütern, etwa den westafrikanischen Pelvicachromis, Congochromis und Nanochromis sowie den südamerikanischen Crenicichla und Teleocichla anders ist. Bei diesen begleiten beide Alttiere die Jungfische, während das bei meinen Apistogramma nur das Weibchen tat. Das Männchen hielt sich in respektvollem Abstand, wurde aber nicht verjagt, sondern verscheuchte seinerseits die schon erwähnten halbwüchsigen Ancistrus. Kontakt zu vertikalen Einrichtungsgegenständen, um in höhere Wasserzonen zu gelangen. Natürlich schwammen sie dem Futter auch schon einmal entgegen, zum Beispiel wenn ich lebende Artemia-Nauplien verfütterte. Dieses Futter nahmen sie vom ersten Tag an und fraßen es offenbar gern. Ihre Mutter führte sie durch Körperrucken und signalisierte ihnen durch zuckende Bewegungen mit Körper und Flossen, wann sie sich regungslos gegen den Boden drücken sollten, weil sie Gefahr vermutete. Die Jungtiere, die meist engen Kontakt zum Boden/Untergrund halten, sind fein pigmentiert und deshalb auf Sand – zumindest während der ersten Tage – kaum auszumachen, suchten eifrig nach Futter. Dabei hielten sie sich in der Regel unter ihrer Mutter auf, fraßen vom Boden, nutzten aber auch den Auch in den nächsten beiden Wochen wurden die Jungfische ausschließlich vom Weibchen betreut und geführt. Abends versammelte sie die Mutter in einer Höhle oder an einer anderen versteckten Stelle, wo sie mit ihnen die Nacht verbrachte. Erst danach wurden die Familienbande insofern erweitert, als sich das Männchen seiner Familie immer mehr dauerhaft nähern durfte. Es war aber nie so, dass ich den Eindruck gewann, es würde das Weibchen bei seiner Führungsarbeit unterstützen. Literatur MESA-SALAZAR, L. & C. A. LASSO (2011a): Apistogramma megaptera (Perciformes, Cichlidae), une nueva especie para la cuenca del Orinoco. Biota Colombiana 12 (1): 19-30. MESA-SALAZAR, L. & C. A. LASSO (2011b): Revisión del género Apistogramma Regan, 1913 (Perciformes, Cichlidae) en öa cuenca del Río Orinoco. Serie Editorial Recursos Hidrobiológicos y Pesqueros Continentales de Colombia III. Instituto Humboldt. Bogotá, Kolumbien. RÖMER, U. (1998): Cichliden-Atlas, Band 1. Mergus-Verlag, Melle. STAECK, W. (2012): Die Apistogramma-Arten des Orinoco-Beckens (1). DATZ (65) 12: 20-27. Indem sie vertikalen Einrichtungsgegenständen folgen, begeben sich die Die Kleinen wachsen schnell. Auf diesem Bild sind sie 20 Tage alt. Jungen auch in höhere Wasserschichten. 220 DCG-Informationen 46 (9): 214-220