Lernplan Klausur 2 Klasse 11 Thema Tizian Kunstauffassung Tizian war weniger klassisch oder idealistisch als Raffael oder Michelangelo. Er kam sehr selten in Kontakt mit antiken Kulturgütern. In Tizians Werk bindet sich eine elementarstarke Physisch mit den Traditionen der venezianischen Kunst. Seine Personen sind nicht stilisiert, sondern lebendig und omnipräsent. Tizian ist der größte Kolorist der italienischen Renaissance. Er ist einer der Hauptmeister der Hochrenaissance. Trotzdem behält er in seinem Stil etwas typisch "venezianisches" bei. Dies unterscheidet ihn von Raffael und Michelangelo. Er war der erster italienischer Künstler mit internationaler Klientel dank seinen Porträts. Er beschrieb die Persönlichkeit und Stimmung der Porträtierten sehr präzise. Beobachtung und Bekanntheit Tizian erlangter schon in der Frühzeit seines Schaffens überregionaler Ruhm. Später avancierte er zum erfolgreichsten lebenden Maler, mit Aufträgen aus ganz Europa und aus allen wichtigen Herrschaftshäusern. Besonders mit dem Kaiserhof in Madrid verbanden ihn enge Beziehungen, sodass der Tod Karls V. für ihn ein harter Schicksalsschlag war. Kaiser V. ernannte ihn der Kaiser zum Hofmaler und adelte ihn selbst und auch seine Söhne. Diese Werke waren für ihn auch einen persönlichen Wert. Man verglich Tizian mit Raffael und Michelangelo. Insgesamt wurden typische Eigenschaften von Tizians Malerei, wie die große Bewegtheit oder die psychische Sensibilität, meist auf dem Begriff des Kolorits reduziert. Die Farbgebung hat in seinem Gesamtwerk eine sehr wichtige Stellung. Sein Leben und Werk 1477 bis 1490 Pieve di Cadore 1576 Venedig Vecellio Tiziano, Tizian genannt, wird im Norden des venezianischen Staatsgebietes in den Alpen um 1477 oder um 1488 geboren. Sein Geburtsdatum ist umstritten und lässt sich nur aus widersprüchlichen Quellenangaben des 16. und 17. Jahrhundert erschließen. Nach dem Bericht des Lodovico Dolces kommt Tizian als Neunjähriger in Venedig in die Lehre des Mosaizisten Sebastiano Zuccato, arbeitet dann in der Werkstatt Gentile Bellinis und wechselt in das Atelier des berühmtesten Meisters der Lagungenstadt Giovanni Bellinis. Dieser stellt sich bereits als ein Künstler von Rang und Adel dar, eine Rolle, die - ohne an höfisches Leben gebunden zu sein - für Tizian geradezu typisch werden soll. Die künstlerische Entwicklung Tizians beginnt mit einer starken Beeinflussung durch Giorgione, dessen Vielfarbigkeit und Farbmusikalität Tizian wie kein anderer Maler vor ihm zu einer Vorherrschaft der Farbe ausbaut und in seinem mythologischallegorischen Hauptwerk der Frühzeit "Himmlische und Irdische Liebe" (um 1514) zur Entfaltung bringt. Am Wendepunkt der abendländischen Kunst stehend, begründet Tizian in seinem berühmtesten Altarbild "Himmelfahrt Mariä" von 1516-18 durch den starken Gegensatz von Hell und Dunkel und eine neuartige leidenschaftliche Bewegtheit eines der Grundprinzipien der Barock-Malerei. In dramatischer Steigerung folgen u.a. die Altäre in Ancora 1520, in Brescia 1522, im Vatikan um 1523 und die "Himmelfahrt Mariä" in Verona von 1525-30. Tizian erhält zusehens auch weltliche Aufträge für Fürstenhäuser außerhalb des Veneto, für die d'Este, Gonzaga, Farnese und Rovere, sowie für Franz I. 1530 beginnt Tizians Tätigkeit für Karl V. und den Kaiserhof, 1532 für den Hof von Urbino und Anfang 1550 für den Habsburger Philipp II. Mit diesen Auftraggebern wird auch das Bildnis im Schaffen Tizians den sonstigen Werken vollends ebenbürdig. Es entstehen psychologisch eindringliche 1 repräsentative Porträts u.a. von Karl V. und Papst Paul III., die ihm den unbestritten ersten Platz unter den Bildnismalern Europas sichern. Als einer der ersten Künstler schöpft Tizian in seinen mythologisch-arkadischen und religiösen Ölgemälden der Spätzeit die Möglichkeiten malerischer Faktur aus. In kräftigen Pinselstrichen bis zum Auftrag der Farbmaterie mit der Hand vollendet sich eine heftige malerische Konzeption, mit denen Tizian auf die Gestaltungsmittel moderner Malerei vorausweist . Die von Tizian entwickelten Kompositionsmotive und der von ihm geschaffene Typus des Porträts werden für die nachfolgende Künstlergeneration vorbildhaft und begründen seinen Ruhm als wichtigsten richtungsweisenden Künstler der venezianischen Hochrenaissance. Venus von Urbino Die Venus von Urbino ist ein sehr berühmtes Ölgemälde Tizians. Es stellt eine nackte junge Frau dar, die als die Göttin Venus identifiziert wird. Heute wird das Bildnis in den Uffizien in Florenz ausgestellt. Das Gemälde wurde von Guidobaldo II. della Rovere in Auftrag gegeben und 1538 fertiggestellt Tizian malte viele Venus, die ähnlich zu diese sind. Es gibt in der National Gallery, Moma, Prado, Uffizi… Diese Venus warem ein Standbild für vielem. Die Renaissance, Wiedergeburt, war ein Ruckwehr zur Antike. Im Renaissance gab es die Philosophie des Antrophozentrismus: der Mensch war der Zentrum des Universums. Künstler fingen wieder an, die Menschen wie in der Antike nackt zu malen, denn auch verlier die Kirche an Macht und Einfluss. Tizian war einer der dies besser erfühlte. Die für Tizian typischen malerischen Fähigkeiten finden sich hier vollendet versammelt: Insbesondere die malerische Behandlung der verschiedenen Stofflichkeiten (Haare, Haut, Fell, Blumen, Vorhang, Stoffbezug, Stofftapete, Edelsteine etc.) sind eindrücklich ausgeführt. Für die malerische Qualität spricht u.a. auch der Einsatz des Sfumato. Maltechnik Tizians Die Bilder Alter Meister bestehen aus mehreren übereinander liegenden Farbschichten (Tizian sprach von bis zu vierzig solcher Schichten). Eine solche “Mehrschichtmalerei” erlaubt, im Gegensatz zu impressionistischer Malerei, bei der die Farbe hauptsächlich “alla prima” (Primamalerei), in einem Zuge und in einer einzigen Schicht aufgetragen wird, eine Anzahl von außergewöhnlich ansprechenden optischen Effekten, die in keiner anderen Weise zu erzielen sind. Vor allem was Brillanz, Farbschönheit, Licht und Tiefe betrifft ist Mehrschichtmalerei durch nichts zu übertreffen. Ob dies nun unumgänglich ist, um Kunstwerke zu schaffen, sei dahingestellt. Wer jedoch amateurhaft-unwissend gemalte Kopien von Gemälden Alter Meister gesehen hat (und diese mit der Farbwirkung der Originale vergleicht), kann wohl ermessen, welch gewaltige Kluft solche Kopien von den Originalen trennt. Das optische Grundprinzip der Mehrschichtmalerei ist einfach zu veranschaulichen: Wenn wir eine Blüte oder ein Blatt gegen die Sonne halten, so erstrahlt die Farbe in vielfach gesteigerter Leuchtkraft. Lassen wir die Sonne hingegen darauf scheinen, wird die Farbe eher stumpf und matt. Unabhängig davon wie brillant eine Farbe auch erscheint, die Durchsicht ist immer weit brillanter als die Aufsicht. Mehrschichtmalerei 2 simuliert diesen Effekt: Das auf das Bild fallende Licht dringt durch die dünnen oberen Schichten und wird von darunter liegenden (hellen) Schichten zurück an die Oberfläche reflektiert. Das Bild wird so “von unten” her beleuchtet, es scheint aus seinem Inneren heraus zu strahlen. Ein solcher Effekt des “Von-innen-heraus-Strahlenden” ist besonders deutlich bei Rembrandt zu erkennen, kann aber auch bei Velazquez, Tizian, Ingres und anderen beobachtet werden. Dies trägt - meist ohne dass man sich dessen bewusst ist - vermutlich mehr zur Wirkung bei als das Sujet des Gemäldes, das Dargestellte, das uns vordergründig ins Auge sticht. Tizian, „Allegorie der Zeit“ - Allegorische Darstellung des Verhältnisses von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und zugleich der Lebensalter: Der Greis (Vergangenheit) blickt zurück, der Jüngling (die Zukunft) nach vorne; nur der Mann (die Gegenwart) hat sein Gesicht dem Betrachter zugewandt. Die drei Köpfe nehmen Bezug aug die drei Lebensalter des Menschen: Jugend, Reife und Alter; links: Tizian in hohem Alter; Mitte: seine Sohn Orazio, der im selben Jahr an der Pest starb wie Tizian; rechts: Vetter und Erbe: Marco Vecellio, *1545; die dreiköpfige Tier - Wolf, Löwe, Hund - ist ein Symbol der Klugheit Manierismus 1. Manierismus bezeichnet eine Spätform der Renaissance in Malerei, Baukunst, Plastik, Musik und Literatur. Das Wort "Manierismus" bezeichnet eine künstlerische Ausdrucksweise, die beim Betrachter den Eindruck von Künstlichkeit, Affektiertheit entstehen läßt, eine Darstellungsweise in der Kunst also, die mit dem vorhandenen stilistischen Vokabular so effektvoll spielt, daß die Virtuosität des artistisch anmutenden Könnens die Aussagen, Themen und Inhalte in den Hintergrund drängen. Im engeren Sinne wird mit Manierismus eine bestimmte Stilperiode zwischen Renaissance und Barock bezeichnet, 2. Manierismus umfaßt in Italien einen Zeitraum von 1515 bis 1600 3 3. Der Begriff „Manierismus“ wurde eingeführt von Giorgio Vasari im 16.Jahrhundert, dem Begründer der Kunstgeschichtsschreibung. Gegen Ende des 19. Jahrhundert verwendete den Begriff erstmals wieder Jakob Burckhardt, seit 1920 gehört er zum festen Vokabular der Kunstwissenschaft. 4. Allgemein ist der Manierismus gekennzeichnet durch eine Abkehr von den harmonischen und ausgewogenen Kompositionen der Hochrenaissance Gegen die ausgewogenen Meisterwerke der Renaissancekünstler wenden sich die Manieristen und zeigen eine andere Realität: verzerrte Perspektiven und übersteigerte Raumkonstruktionen, grelle, kontrastreiche Farben oder Menschen mit langgezogenen Gliedmaßen. Ihre Landschaften enthalten phantastische Züge und Elemente. Die Meister der Renaissance hatten die zeichnerischen und malerischen Fertigkeiten in der Naturnachbildung auf den Höhepunkt getrieben. Gegen dieses klassische Ideal, gegen Perfektion und Harmonie setzen junge Künstler das Übertriebene und Außergewöhnliche. Gegen die Imitation der Antike setzen sie die eigene Phantasie. Sie widersprechen der malerischen Konvention und verändern die bildnerischen Kompositionen. Das fragt man sich in dieser Zeit erstmals, und die Manieristen entwickeln ein eigenes Schönheitsideal: Künstlichkeit statt Natürlichkeit. Die Gesetze der Zentralperspektive werden vernachlässigt, asymmetrische Bildaufteilungen gewählt. Menschen zeigen sie mit langgestreckten Armen, Beinen, Hälsen, Fingern, oft in verschraubt bewegter Gestik. Auch wählen sie irreale Farbtöne. Außerdem fallen die neuen Bilder durch effektvolle, dramatische Übersteigerung auf, sie wirken phantastisch, übernatürlich, beinahe surrealistisch 5. Als Beginn des Manierismus gilt das Fresko das "Jüngste Gericht" Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle (1536-1541) 6. Proportionen des Figuren werden im Manierismus werden stark verzerrt. (lange Körper, Beine und Hälse ) 7. Die Künstler irritieren mit Anarmophosen , das sind verzerrte Perspektiven 8. “Manieriert“„ bedeutet eine übertriebene ,gekünstelte Art 9. 1527 wird die Zeit der Renaissance durch ein historisches Ereignis beendet, denn die Truppen des deutschen Kaisers Rom überfielen ,plünderten und den Medieci-Papast Klemens VII gefangen setzten (Sacco di Roma) 10. Eine“ Figura serpentinata“ ist eine geschraubte oder geschlängelt wirkende Figurenkonzeption .Figurenkonzeption. 11. Die Hauptvertreter des Manierismus waren Michelangelo, El Greco, Tintoretto, Parmigianino, Pontormo und Corregio. El Greco Informationen zum Künstler „Greco“ El Greco, der Grieche, ist ohne Zweifel einer der ersten Namen, wenn man von berühmten spanischen Künstlern spricht. Dennoch ist die genaue Zuordnung von El Greco etwas schwierig, da auch die Griechen ihren "Griechen" für sich beanspruchen, da er in Griechenland geboren wurde. Nichtsdestotrotz wurde er einer der zentralen, bahnbrechenden und wichtigen Figuren der spanischen Kunstentwicklung. El Greco wurde 1541 auf Kreta geboren und begann seine künstlerische Karriere an der byzantinischen Kunstschule auf Kreta. Während El Greco mit spanischer Kunst in Verbindung gebracht wird, sind in seinen Kunstwerken die Spuren seiner Kindheit und Jugend und seiner Kunstausbildung in Griechenland immer wieder zu erkennen. Auch seine Initialen auf seinen Kunstwerken gab er immer auf griechisch an: 'Doménicos Theotokópoulos. Aus der Lebenszeit Grecos in Griechenland ist leider nicht viel bekannt und nur wenige Werke aus dieser Zeit haben überlebt. 4 Seine Ausbildung In seinen 20ern zog es Greco nach Italien, wo er die großen Meister seiner Zeit aufsuchte, um sich weiterzuentwickeln. Als erstes ging er nach Venedig, wo er sich von Titian und Tintoretto inspirieren ließ und eine Ausbildung an der Italienischen Renaissanceschule machte. Die nächste Station war Rom, wo er den großen Michelangelo bewunderte und sich inspirieren ließ. Greco in Spanien Erst in den 30er wanderte er nach Spanien aus und verbrachte dort den Rest seines Lebens bis 1614. Zu diesem Zeitpunkt hatte Greco bereits seinen eigenen Kunststil herausgebildet und verwirklichte seine Weltanschauung, Religion und erlernten Techniken auf meisterhafte Weise in seinen Werken. Merkmale und Wirken von Greco El Greco wurde bekannt als ausgezeichneter Maler, Bildhauer und Architekt und widmete sein künsterisches Wirken vor allem religösen Motiven. Er war ebenfalls ein großartiger Portraitkünstler. Seine Ankunft in Spanien war der Auftakt für die Ausbildung seines eigenen Stils. Er verwirklichte sich vor allem in religösen Motiven mit nicht-weltlichen Themen, dunklen Farben und intensiven Rottönen. El Grecos Darstellung der menschlichen Formen werden heute als die markantesten Merkmale Grecos genannt: Die Grecos Malstil GrecosMenschen auf seinen Bildern sind dünn, in die Länge gezogen und verzerrt. Die Darstellung von Gebäuden, in Bildern wie auch Skulpturen, erinnern an die römische Architektur. Greco im Alter Im Alter beschäftigte sich El Greco mehr und mehr mit ungewöhnlichen Themen und bewegte sich von seinen eher traditionellen Themen zwischen Erde und Himmel zu vollständig mystischen Szenen. Eines der bekanntesten ist das dunkle und melancholische Laocoön (1610). Das Bild greift zurück auf sein Heimatland thematisiert einen griechischen Mythos - das einzige Bild seiner Künstlerkarriere über heidnische Mythen. 5 El Greco: „Laokoon“, 1610–1614, Öl auf Leinwand, 137,5 × 172,5 cm Im Zentrum des Bilds hält Laokoon auf dem Rücken liegend eine Schlange von sich fern. Er wirkt mutlos, in sein Schicksal ergeben. Der rechts hinter ihm hingestreckte Sohn hat bereits sein Leben ausgehaucht. Laokoons zweiter Sohn kämpft verzweifelt mit einer weiteren Schlange. Die zwei Figuren am rechten Bildrand – eine dritte ist angedeutet – stellen vermutlich Gottheiten dar, die die Szene beobachten. Angesichts der Dramatik nimmt der Betrachter kaum das kleine Pferd wahr, das sich auf die Stadt im Hintergrund zu bewegt – ein Hinweis El Grecos auf sein mythologisches Motiv: die Vernichtung Trojas. National Gallery of Art, Washington, Samuel H. Kress Collection 1946.18.1; Foto: Museum Kunstpalast Der aus Kreta stammende Maler des Manierismus, der eigentlich Domenico Theotocopuli hieß, griff mit 70 Jahren erstmals eine griechische Tragödie als Thema auf und setzte diese vor der Kulisse seiner langjährigen Wahlheimat Toledo ins Bild. Nach Vergils Aeneis war Laokoon ein trojanischer Priester, der entgegen den Vorschriften heiratete und Kinder zeugte. Troja war lange vergeblich von den Griechen belagert worden. Bei ihrem Abzug hinterließen sie vor der Stadt ein hölzernes Pferd, in dem ihre Krieger versteckt waren. Laokoon schleuderte eine Lanze gegen das Pferd und warnte die Trojaner, den Griechen nicht zu vertrauen. Als er anschließend den Göttern ein Opfer darbrachte, erschienen aus dem Meer Schlangen und töteten ihn und seine Söhne. Die Trojaner sahen darin eine göttliche Strafe für den Lanzenwurf, holten das Pferd in die Stadt und besiegelten so ihren Untergang. Die Sage war sehr populär, nachdem 1506 in Rom die berühmte antike Laokoongruppe entdeckt worden war. El Greco kannte die Skulptur wahrscheinlich, aber er löste sich weit davon. In seiner psychologisierenden Darstellung ist Laokoon kein Held und heroischer Kämpfer, sondern bereits gefallen und von der Niederlage gezeichnet, bevor die Schlange zubeißt. El Grecos dramatische Szene erzählt von Tragik und Leid als notwendigen Bestandteilen des Menschseins. 6