6.33 Durchschnittliche Zahl der Tage mit Feuchtschnee im Herbst (September bis November) Definition Als Feuchtschneeereignis wird ein Ereignis definiert, bei dem eine Neuschneemenge von wenigstens 5 cm mit einer Dichte von wenigstens 0,15 (= 150 kg pro Kubikmeter Schnee) gemessen wird. Das ergibt ein Auflagegewicht von wenigstens 7,5 kg auf einen Quadratmeter horizontale Oberfläche. Feuchtschneeereignisse können wegen der größeren Dichte und wegen des besseren Anhaftens des Schnees an Objekten wie Freileitungen oder Bäumen auch Störungen und Schäden verursachen (Schneebruch, Leitungsriss), wodurch ihnen eine entsprechende praktische Relevanz zukommt. Wirkungsfaktoren Die Faktoren, von denen die Häufigkeit der Feuchtschneeereignisse abhängt, sind prinzipiell die selben wie bei allen die Quantität der Schneefälle beschreibenden Kennzahlen, also in erster Linie die Seehöhe, dann die geographische Lage im Sinne des Rückganges von Norden nach Süden. Die größte Häufigkeit wird daher in den Hochlagen des Nordstaugebietes zu erwarten sein, die geringste in der östlichen Oststeiermark und örtlich im Oberen Murtal. Die Karte bringt diese Beziehungen auch gut zum Ausdruck, wobei wie immer der Faktor der Seehöhe das räumliche Verteilungsmuster beherrscht. Der allgemeine Rückgang südlich des Alpenhauptkamms bei vergleichbarer Seehöhe ist aber ebenfalls erkennbar wie auch der Unterschied zwischen der schneereicheren Südweststeiermark und der schneeärmeren östlichen Oststeiermark. Regionale Verteilung Im Durchschnitt der Obersteiermark (Abb. 6.33.1) nimmt die Zahl der Tage mit Feuchtschneefällen im Herbst von 0,43 in 500 m mit einem Gradienten von +0,12 Tagen pro 100 m auf 2,23 in 2000 m zu, wobei die Korrelation zwischen der Zahl der Tage und der Seehöhe +0,66 (Bestimmtheitsmaß 0,44) beträgt. Im Vorland und Randgebirge (Abb. 6.33.1) ist diese Beziehung mit einem Korrelationskoeffizienten von +0,82 (Bestimmtheitsmaß 0,67) erwartungsgemäß wesentlich enger. Dort nimmt die Zahl der Tage mit Feuchtschneefällen durchschnittlich von 0,45 in 500 m mit einem Gradienten von nur +0,09 Tagen pro 100 m bis auf 1,80 Tage in 2000 m zu, wobei auch diese geringere Zunahme mit der allgemein zwischen den beiden Hauptlandschaften unterschiedlichen Höhenbeziehung der Schneeverhältnisse in gutem Zusammenhang steht (die Ursachen dafür werden bei der Karte 6.15 angesprochen). 1 Regionalklimatische Durchschnittswerte Für den Durchschnitt der regionalklimatisch weitgehend einheitlichen Hauptlandschaften (Mittelwerte der bei der Karte 6.1 genannten Stationen) ergeben sich für eine Seehöhe von rund 670 m folgende Häufigkeiten von Feuchtschneeereignissen im Herbst: Nordstaugebiet 1,38 Tage Oberes Ennstal 0,72 Tage Oberes Murtal 0,30 Tage Vorland und Randgebirge 0,54 Tage 2 3200 3000 2800 2600 2400 y = 0, 0009x + 0, 0002 2200 R² = 0, 6738 S eehöhe [ m] 2000 1800 1600 1400 y = 0, 0012x - 0, 1676 R² = 0, 4395 1200 1000 800 600 400 200 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 A nz ahl [ Tage] Norden Vorland Abbildung 6.33.1: Durchschnittliche Zahl der Tage mit Feuchtschnee im Herbst (September bis November) in Abhängigkeit von der Seehöhe (R² = Bestimmtheitsmaß, y = Seehöhe, x = Element). 3