Frauenheilkunde und Geburtshilfe · Ärztliches Qualitätsmanagement Akupunktur · Kinesiotaping · Chinesische Medizin Marktstraße 27 · 25899 Niebüll · Tel. 0 46 61 / 9 00 12-0 · Fax 0 46 61 / 2 03 16 [email protected] · www.gyn-menke.de – Gültig zertifiziert seit 2005 DIN EN ISO 9001 : 2008 – Seite 1 Ringelröteln und Schwangerschaft Bei Ringelröteln handelt es sich um eine relativ harmlose Kinderkrankheit, die bei ca 70 % aller ­Erwach­senen bereits aufgetreten ist. Dennoch kann eine erste Infektionen der Mutter während der Schwangerschaft ernste Komplikationen beim ungeborenen Kind hervorrufen. Übertragen wird der Virus durch eine Tröpfcheninfektion, also Husten und/oder Niesen. Aber auch eine Übertragung von Hand-zu-Mund, Blut oder anderer Blutprodukte ist möglich. Während der 1. Infektion kann das Virus über die Plazenta (Mutterkuchen) zum Baby übertragen ­werden. Vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen 4–20 Tage. Folgende Symptome treten auf: Was kann man tun? • leichtes Fieber •Kopfschmerzen • Juckender Hautausschlag ringförmig auf den Wangen, der sich über den Körper ausbreitet und ca. 1 Woche anhält. • Bei 10 % der Kinder und 80 % der Erwachsenen bestehen Gelenkbeschwerden, die lange ­anhalten können. • 20 % der Fälle sind asymptomatisch. Um ein Infektionsrisiko auszuschließen, genügt ein einfacher Bluttest. Da ca. 70 % der Erwachsenen diese Infektion bereits durchgemacht haben, sind sie gegen das Virus lebenslang immun. Welche Folgen kann eine Infektion in der Schwangerschaft haben? Das Parvovirus B19 befällt vorwiegend die roten Blutkörperchen, so dass eine Blutarmut beim ungeborenen Kind entstehen kann. Die Risiken richten sich nach dem Zeitpunkt der Infektion. Wie so oft tritt bei einer Infektion vor der 12. SSW eine Fehlgeburt auf. Bei einem späteren Auftreten, und vor allem zwischen der 14. und 20. SSW, kann diese Infektion zu einer Blutarmut des Kindes und durch die zu geringe Belastbarkeit des kleinen Herzens zu einer Wasseransammlung im kindlichen Gewebe führen. Dies kann im Extremfall sogar den Tod des Kindes bedeuten. Nur eine 1. Infektion in der Schwangerschaft bedeutet ein Risiko für Ihr Kind. Sollte eine frische Infektion nachgewiesen werden, muss Ihr Kind engmaschig mit Ultraschall kontrolliert werden. Sollten sich Anzeichen für eine Blutarmut oder eine Wasseransammlung im Gewebe (Hydrops) zeigen. Dieser Hydrops tritt in sehr vielen Fällen 2–4 Wochen nach der Infektion auf, nur ein kleiner Teil kann erst später (> 12 Wochen) gefunden ­werden. Nur der Ultraschall kann diese schwere Komplikation rechtzeitig nachweisbar machen, so dass eine Bluttransfusion in diesen Fällen in ­entsprechenden Zentren durch die Nabelschnur erfolgen kann. Da das Virus sehr kurzlebig ist, entwickelt sich das Kind anschließend problemlos. Da die Mehrzahl der Infektionen ohne Erkrankungszeichen der Mutter verlaufen, ist eine Blutuntersuchung in der Schwangerschaft, oder sogar schon vorher, sinnvoll. Feb 2016 Leider handelt es sich nicht um eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse, so dass die Kosten nicht übernommen werden.