feature: frankreich in amsterdam

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FEATURE:
FRANKREICH
IN
AMSTERDAM
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PRESS FEATURE
Frankreich in Amsterdam
Amsterdam verbinden jahrhundertealte Bande mit Frankreich.
Schon im 17. Jahrhundert war Amsterdam ein Zufluchtsort für
französische Hugenotten und Freidenker wie René Descartes.
Viele der französischen Zuwanderer ließen sich im Jordaan
nieder, einem Arbeiterviertel, das bei der Stadterweiterung 1613
angelegt wurde.
Amsterdam entwickelte sich im 17. Jahrhundert zum wichtigsten
Handelszentrum Europas. Dieser Wohlstand ging mit einer für diese Zeit
unbekannten Toleranz gegenüber Andersdenkenden einher. Das galt auch
für die Pressefreiheit. Daher wurden verschiedene französische Zeitungen
und Bücher in Amsterdam gedruckt, deren Druck in Frankreich verboten
war.
Von 1795 bis 1813 gehörten die Niederlande zu Frankreich. 1808 wurde
Louis Napoleon von seinem Bruder Napoleon Bonaparte zum König der
Niederlande gekrönt. Er ließ das Rathaus am Damplatz als Königliches
Palais einrichten.
Beliebtes Reiseziel
Amsterdam ist für französische Besucher seit dem 17. Jahrhundert ein
beliebtes Reiseziel, wie sich zahlreichen Reisebeschreibungen entnehmen
lässt. So schreibt Marie des Jardins im Jahr 1688: „Amsterdam ist der
angenehmste Ort Europas: Es gibt keinen Perser oder Armenier, der sich
hier nicht wie zu Hause fühlt.“
Auch heute lockt Amsterdam immer noch zahlreiche französische
Besucher an. Dabei spielt die Einführung des Thalys Zuges eine wichtige
Rolle. Dank dieser Bahnverbindung kann man jetzt in gut drei Stunden
von Paris aus im Herzen Amsterdams sein.
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Waalse Kerk oder Eglise Wallone
Die Wallonische Kirche am Oudezijds Achterburgwal 159 war ursprünglich
die Kapelle des St. Paulus Klosters von 1409. Als Amsterdam 1586 vom
römisch-katholischen zum protestantischen Glauben überging, wurde die
Kapelle von den wallonischen und französischen Hugenotten
übernommen. Seitdem finden hier Gottesdienste in französischer Sprache
statt. Ende des 17. Jahrhunderts war die Anzahl von französischen
Hugenotten in Amsterdam so groß geworden, dass nicht weniger als
fünfzig Pfarrer mit dieser Kirche in Verbindung standen. Das Prunkstück
der mittelalterlichen Kirche ist die Orgel aus dem Jahr 1680. Dank der
guten Akustik finden hier oft Konzerte statt. Und am Sonntagmorgen
werden immer noch Gottesdienste in französischer Sprache gehalten.
Der Jordaan, ein französischer „Blumengarten“
Der ab 1610 angelegte Jordaan ist eines der berühmtesten Viertel
Amsterdams. Wahrscheinlich ist der Name vom französischen Wort
jardin (Garten) abgeleitet. In dieser Gegend ließen sich nämlich viele
französische und wallonische Flüchtlinge nieder: die Hugenotten. Sie
sollen das Viertel „le Jardin“ getauft haben, da so gut wie alle Straßen
hier nach Blumen, Pflanzen und Bäumen benannt sind, wie Rozengracht,
Bloemgracht, Leliegracht, Lindengracht, usw. Auch heute noch findet
man in dieser Gegend Familiennamen französischen Ursprungs, wie Perlé,
Lancée und Baljé.
Wohnhaus René Descartes
Der berühmte französische Philosoph Descartes wohnte von 1629 bis
1635 hauptsächlich in Amsterdam, um in aller Ruhe und Freiheit an
seinen wichtigsten Werken zu arbeiten. Er wohnte unter anderen in dem
Haus am Westermarkt 6, wo ein Giebelstein an seinen Aufenthalt
erinnert. Auf diesem Giebelstein steht ein Zitat aus einem Brief von
Descartes: „Quel autre pays, ou l‘on puisse jouir d‘une liberté si
entière?“, auf Deutsch: In welchem anderen Land kann man eine so
totale Freiheit genießen?
Institut Français
An der Vijzelgracht liegt das Institut Français des Pays-Bas. Dieses
Gebäude von 1671, das früher als Maison Descartes bekannt war, ist ein
Entwurf des damals tonangebenden Architekten Adriaan Dortsman. Hier
wird seit über drei Jahrhunderten Französisch gesprochen. Ursprünglich
war hier ein wallonisches Waisenhaus, das Hospice Wallon,
untergebracht. In diesem „maison des pauvres orphelins wallons
d‘Amsterdam“ wurden französischsprachige Waisenkinder untergebracht.
Das Gebäude ist symmetrisch aufgeteilt: Jungen und Mädchen wurden
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streng voneinander getrennt. Schon bald wurde das Gebäude um zwei
Flügel erweitert, in denen ein Pflegeheim für mittellose Senioren der
wallonischen Gemeinschaft eingerichtet wurde.
Heute ist in demselben Gebäude, an der Vijzelgracht 2, das
Französische Generalkonsulat untergebracht.
institutfrancais.nl
Huis Marseille
Das Huis Marseille liegt in einem Grachtenhaus aus dem Jahr 1665 an der
Keizersgracht 401. Die Fassade enthält einen gemeißelten Stein mit einer
Abbildung der Hafenstadt Marseille aus der Vogelperspektive. Das Haus
wurde im Auftrag des im Marseille geborenen französischen Kaufmanns
Isaak Fouquier errichtet. Die ursprüngliche Einteilung des Hauses ist
größtenteils erhalten geblieben. Das gilt auch für die Stuckarbeiten in der
Halle und das Deckengemälde von Jacob de Wit im Tuinzaal (beide aus
dem 18. Jhdt.).
Seit 1999 ist im Huis Marseille das gleichnamige Fotografiemuseum
untergebracht.
huismarseille.nl
Paris im Rotlichtviertel
Das Haus Parijs am Oudezijds Voorburgwal 232 wurde 1626 im Auftrag
von Pieter Parys gebaut. Die Giebelkrone zeigt das Allianzwappen der
Familie Mamuchet-van Heusden (ma mouchet = meine Schnute)
Insgesamt enthält das Wappen vier „Schnuten“ mit unglücklich groß
geratenen Nasen.
Noch mehr französische Giebelsteine
Die Häuser in Amsterdam bekamen erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts
Hausnummern. Davor wurden die Adressen der Häuser in Amsterdam mit
den Namen der Häuser angedeutet, die auf den Giebelsteinen abgebildet
waren. Von den Tausenden von Giebelsteinen aus dem 17. und 18.
Jahrhundert sind noch etwas über achthundert erhalten geblieben.
Bewohner wählten oft einen Namen, der ihren Beruf angab, oder die
Stadt oder das Land, aus dem sie kamen.
An der Keizersgracht 320 ist in Höhe des ersten Stockwerks eine schöne
Ansicht von Bordeaux zu sehen: „In de Stat van Bordee“. Im
Vordergrund sieht man den Fluss Garonne.
An der Geldersekade 97 kann man „In Coignac“, eine Ansicht der Stadt
Cognac an der Charonne besichtigen. Der Weinhändler Willem Hendrix
ließ dieses Haus kurz nach 1600 errichten.
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Französische Empire-Möbel von Louis Napoleon
1806 wurde Louis Napoleon von seinem Bruder Napoleon Bonaparte zum
König von Holland gekrönt. Er ließ das Rathaus am Dammplatz als
königliches Palais einrichten. Übrigens wurde er schon 1810 wieder von
Napoleon abberufen, denn seiner Meinung nach setzte Louis sich nicht
ausreichend für die französischen Interessen ein. Napoleon selber
verbrachte 1811 zusammen mit seiner jungen Frau Marie Louise zwei
Wochen im Paleis op de Dam. Das war während der Franzosenzeit in den
Niederlanden (1795-1813), ein wirtschaftlicher Tiefpunkt in der
Geschichte Amsterdams.Durch das Handelsembargo von Frankreich
gegen England kamen fast keine Schiffe mehr in den Hafen von
Amsterdam. Der Handel lag ziemlich danieder und die Arbeitslosigkeit
war so groß wie nie zuvor. Nach dem Ende der Franzosenzeit blieb die
prachtvolle Sammlung von Empire-Möbeln im Paleis op de Dam zurück.
Diese Sammlung erinnert auch heute noch an König Louis Napoleon. Sie
gilt als die wichtigste Empire-Sammlung außerhalb Frankreichs.
paleisamsterdam.nl
Frankreich im Rijksmuseum
Im 1885 erbauten Rijksmuseum, der Schatzkammer der niederländischen
Kunst, befinden sich verschiedene Gemälde und andere Objekte, die eine
Beziehung zu Frankreich haben. So hängt im Museum ein lebensgroßes
Porträt von Louis Napoleon, ein Werk des Malers Charles Howard Hodges
von 1809. Besonders charmant ist die Marmorfigur des Gottes Amor, die
1757 im Auftrag von Madame de Pompadour angefertigt wurde.
2013 wurde das Rijksmuseum nach einem spektakulären Umbau unter
Leitung der spanischen Architekten Cruz und Ortiz wiedereröffnet. Die
viel gerühmte Einrichtung der Museumssäle ist ein Entwurf des Franzosen
Jean-Michel Wilmotte.
rijksmuseum.nl
Napoleon an der Herengracht 527
An der Herengracht 527 steht ein Doppelhaus mit einer Fassade im Louis
XVI-Stil. Es wurde 1808 von Louis Napoleon erworben. Kaiser Napoleon
Bonaparte übernachtete hier während seines Besuches im Jahr 1811.
Davor wohnte unter anderem Dimitri Solovjov, der russische Botschafter,
in diesem Gebäude. Im Jahre 1717 war Peter der Große bei ihm zu Gast.
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Die Franzosenzeit im Amsterdam Museum
In der Sammlung des Amsterdam Museums befinden sich auch einige
Erinnerungen an die Franzosenzeit, die Epoche von 1795-1813, in der die
Niederlande offiziell zum französischen Staatsgebiet gehörten. Zu den
konkreten Erinnerungen an diese Zeit gehören Gemälde und die
„Stadtschlüssel“, die Louis Napoleon 1808 angeboten wurden. Das
Prunkstück ist De intocht van Napoleon (der Einzug Napoleons), ein 6
Meter breites und 4 Meter hohes Gemälde von Matthieu van Bree. Es
zeigt Napoleon auf seinem weißen Pferd am Grenzpfahl der Stadt,
umringt von zahlreichen Amsterdamer Würdenträgern. Es wurde 1813 an
Napoleons Geburtstag im ehemaligen Rathaus enthüllt.
amsterdammuseum.nl
Ein Loire-Schloss im Westentaschenformat
In der Roemer Visscherstraat 22, nahe beim Vondelpark, steht seit 1894
eine Miniversion eines Loire-Schlosses. Es ist Teil einer ausgesprochen
sehenswerten Reihe von Wohnhäusern, die im Stil von sieben
europäischen Ländern gebaut wurden: Dieses „Verenigd Europa“ wurde
vom Architekten Tjeerd Kuipers (1858-1942) mit dem Ziel erbaut, die
Geschichte der europäischen Baukunst zu veranschaulichen.
Die Wappen von Paris und Marseille in der Fassade des
Hauptbahnhofs
Die Fassade des Hauptbahnhofs (Centraal Station) von 1889 wurde mit
den Stadtwappen von fünfzehn europäischen Städten verziert. Diese sind
auf farbig emaillierten, etwa einen Quadratmeter großen Fliesentableaus
dargestellt. Das sind die wichtigsten ausländischen Städte, zu denen es
von Amsterdam aus in dieser Zeit eine Bahnverbindung gab, wie Paris
und Marseille.
Amsterdam, Januar 2015
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