1 Pilze – Anwendung in der ganzheitlichen Praxis PETER ELSTER – GEPR. PRÄVENTOLOGE UND HEILPRAKTIKER Der Referent Studium der Traditionellen Chinesischen und Daoistischen Medizin Wissenschaftlicher Beirat der Fachzeitschrift OM und Ernährung Vorstandmitglied der Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. 2 Praxen in München und Umgebung 2 DIE BIOLOGIE DER PILZE Die Lehre der Pilze heißt Mykologie Eukaryote Lebewesen – eigenständiges Reich – weder Tier noch Pflanze Wachsen unter widrigsten Bedingungen mit besonderen Überlebensmechanismen und intelligenten Strategien Zellwand aus Chitin Unterteilung der Pilze in Einzeller (z.B.Hefen) und Hyphen- od.Myzelpilze Großpilze: Fruchtkörper – Bildung von Sporen Größtes u. eines der ältesten Lebewesen der Erde: Myzel einer Hallimasch-Art in den USA: 880 Hektar groß, geschätzte 2400 Jahre alt, 600 Tonnen schwer Resistente, intelligente Recycler, ernähren sich heterotroph Ca. 80-90 % aller Pflanzen werden durch Pilzmyzel im Wurzelbereich im Wachstum gefördert, andere Pilze schädigen Pflanzen durch Pilzbefall DIE PILZE Ca. 1.500.000 Spezies, 700 essbar, 50 giftig, < als 10% bekannt Tausende unentdeckte Spezies 25 % der Biomasse auf der Erde Ca. 180 Pilze können beim Menschen Pilzkrankheiten hervorrufen Achtung: Pilze nehmen Schwermetalle u. Radionuklide auf u. speichern sie! Einzellige Pilze: z.B. Wein-, Bier- und Backhefen, auch bei Sauermilchprodukten u. Käse „Rauschpilze“ (Magic Mushrooms) enthalten psychotrope Stoffe ähnlich LSD Grundlage für die Entwicklung bedeutender Medikamente wie Penicillin, Krestin, Lentinan, Cyclosporine GESCHICHTLICHES ZU DEN PILZEN Pharaonen: Pilz der Unsterblichkeit (allgemein, Ling Zhi im besonderen) „Ötzi“ 5300 Jahre alte Mumie hatte einen Birkenporling bei sich (zur Blutstillung, antibiotische Wirkung, gg. Würmer, Verdauungsprobleme) Vor 4000 Jahren in China angewandte heilende und stärkende Eigenschaften der Pilze, „Kräuter Gottes“. Ling Zhi ist als Pflanze der Unsterblichkeit „Pilz des langen Lebens“ mit Gold aufgewogen worden (wertvoller als Ginseng). 23. n. Chr.: Lärchenporling gegen Parasiten (Würmer), Schlangen- und Skorpionbisse, Pilze als Mittel gegen Lepra (Destillat von Pfifferlingen) Hildegard von Bingen (1098-1179) “Die auf lebenden und gefällten Bäumen wachsenden Pilze sind für den Genuss und zuweilen auch für die Medizin geeignet“ Paracelsus (15 Jhd.): Waldpilze gegen Würmer Hippokrates: „Lasst die Nahrung unsere Medizin sein und die Medizin unsere Nahrung.“ Wissenschaft und Pilze Eröffnung des Kompetenzzentrums für angewandte Mykologie und Umweltstudien (KAMU) an der Hochschule Niederrhein Prof. Dr. Francois Krier, Université Lille, Frankreich Production of laccase by Coriolopsis polyzona for lignin degradation Dr. András Geösel, Szent István University Budapest, Ungarn Cultivated mushroom related research in Hungary Prof. Dr. Jan I. Lelley, GAMU GmbH Krefeld Rolle der Macromyceten im 21. Jahrhundert “Micro- und Macromyceten” Prof. Dr. Reinhard Hambitzer, Hochschule Niederrhein Prof. Dr. Sabine Ellinger, Hochschule Niederrhein Prof. Dr. Dr. Alexander Prange, Hochschule Niederrhein Miriam Sari, M.Sc., Hochschule Niederrhein 7 INHALTSTOFFE DER VITALPILZE ernährungsphysiologisch wichtig • • • • • alle 8 essentiellen Aminosäuren Mineralstoffe (K, P, Fe) essentielle Spurenelemente (Se, Cu, Mg, Ge, u.a.) Vitamine B, D Ballaststoffe pharmakologisch interessant • • • • • • • • Polysaccharide Phenolische Derivate Triterpene Fettsäuren Eritadenine Aromastoffe Lektine u.v.a. Organogermanium Das Herz 9 Statistik 10 Neue Zahlen der Bundesregierung 7/07 Häufigste Todesursachen je 100.000 Einwohner (alle Altersgruppen) Jahr 2004 Frauen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Chronische ischämische Herzkrankheit Herzinsuffizienz Akuter Myocardinfarkt Schlaganfall (nicht als Blutung/Infarkt bezeichnet) Mamma-CA Hypertensive Herzerkrankungen Lungen/Bronchial-CA Pneumonie Dickdarm-CA Diabetes mellitus I 25 I 50 I 21 I 64 C 50 I 11 C 34 J 18 C 18 E 14 114,7 78,6 67,3 50,0 41,7 27,2 26,1 24,7 24,4 23,1 Statistik 11 Neue Zahlen der Bundesregierung 7/07 Häufigste Todesursachen je 100.000 Einwohner (alle Altersgruppen) Jahr 2004 Männer 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Chronische ischämische Herzkrankheit Akuter Myocardinfarkt Lungen-Bronchial-CA Herzinsuffizienz Sonstige chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen Schlaganfall (nicht als Blutung/Infarkt bezeichnet) Prostata-CA Dickdarm-CA Pneumonie Alkoholische Leberkrankheit I 25 I 21 C 34 I 50 J 44 I 64 C 61 C 18 J 18 K 70 88,8 82,6 71,3 37,3 29,2 27,6 27,6 22,7 19,8 18,5 Statistik Essenzielle bzw. primäre Hypertonie ca. 95 % der Fälle Sekundäre Hypertonie ca. 5 % der Fälle (Hyperthyreose, Nieren-Nebennierenerkrankungen, Herzklappenprobleme) 12 Grundthemen Ernährung Bewegung Verzicht auf Rauchen Gewichtsreduktion Überprüfung der Medikamente Überprüfung des Lebensstils/Psyche Ausschluss einer Schlafapnoe Erfassung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten 13 Bilder Hypertonie 14 Bilder Hypertonie 15 Bilder Hypertonie 16 Bilder Hypertonie 17 Bilder Hypertonie 18 Hypertonie Bei der Behandlung von Hypertonie haben sich besonders Pilze als sehr effektiv herausgestellt Besonders in der Kombination mit orthomolekularen Mitteln sehr erfolgreich Sehr gute Verträglichkeit 19 Info über Pilze In Asien seit mehr als 3.000 Jahren Bestandteil der Kräutermedizin In den wichtigsten Klassikern der TCM werden die Pilze erwähnt Pilze wurden zur Stärkung der Gesundheit, Klarheit des Geistes und für die Entgiftung eingesetzt 20 Info über Pilze In der europäischen Medizin war das Wissen vor allem in den Klöstern zu Hause Besonders durch die Äbtissin Hildegard von Bingen und deren Ausführungen konnte das Wissen in Europa bewahrt werden Im Mittelalter dann in Verruf geraten 21 Wirkstoffe 22 Grundstruktur tumorinhibierender 1,3-1,6 Beta- D – Glucane aus G. lucidum (Reishi) Wirkstoffe 23 Grundgerüst der Triterpene des Reishi Pilzes Ganoderma lucidum (Reishi) Bildquelle: Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. 24 Ganoderma lucidum (Reishi) verbessert die Sauerstoffaufnahme im Blut Verbesserung der Beschwerden bei koronarer Herzkrankheit blutdrucksenkend, herztonisierend verbessert den Stoffwechsel der Herzmuskelzellen, antiarythmisch 25 Auricularia polytricha (Judasohr) Bildquelle: Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. 26 Auriculara polytricha (Judasohr) hemmt die Blutgerinnung fördert die Durchblutung hemmt Entzündungen Thrombose-, Herzinfarkt- und Schlaganfallprophylaxe Thrombose-Schutz für Raucher und Frauen, die hormonelle Antikonzeptiva einnehmen. Thrombose-Schutz bei Langstreckenflügen 27 Polyporus umbellatus – (Eichhase) Bildquelle: Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. 28 Polyporus umbellatus (Eichhase) diuretische Wirkung- dadurch auch blutdrucksenkend Anregung des Lymphflusses Wirkung auf den diastolischen Blutdruck gute Wirkung bei Herzinsuffizienz 29 Grifola frondosa (Maitake) Bildquelle: Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. 30 Grifola frondosa (Maitake) antidiabetisch zur Gewichtsabnahme blutdruckregulierend Einfluss auf den Fettstoffwechsel verhindert Einlagerung von Fett in das Gewebe (Metabolisches Syndrom) 31 Lentinula edodes (Shiitake) Bildquelle: Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. 32 Lentinula edodes (Shiitake) cholesterinsenkend durch den Wirkstoff Eritadenin blutdrucksenkend Arteriosklerose Homocysteinämie 33 Hericium ericaneus (Igelstachelbart) 34 Bildquelle: Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. Hericium erinaceus (Igelstachelbart) der Magen-Darm-Helfer bei nervösem Magen, Reizdarm, Übersäuerung, Refluxösophagitis, Gastritis, Magengeschwüren adaptogen und beruhigend bei Stress-Schlaflosigkeit 35 Agaricus bisporus (Champignon) Bildquelle: Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. 36 Agaricus bisporus (Champignon) wirkt Narbenbildung entgegen (Lektin) blutdrucksenkend (vitalstoffreich) leberschützend Husten-Atemnot, Müdigkeit nach Augen-OP (Wundheilung) 37 Pleurotus ostreatus (Austernpilz) Bildquelle: Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. 38 Pleurotus ostreatus (Austernpilz) antioxidative Wirkung (Katalase) Hypercholesterinämie (Lovastatin) Blutfettsenkung (Chrysin) Gewichtsreduktion 39 Hypertonie Abdominale Hypertonie Hormonell bedingte Hypertonie Stoffwechselbedingte Hypertonie Nervös bedingte Hypertonie Pulmonal bedingte Hypertonie Renal bedingte Hypertonie 40 Hypertonie Grundbehandlung Ganoderma lucidum (Reishi) Ex 2 x 2 Auricularia polytricha (Judasohr) Ex 2 x 1 41 Abdominale Hypertonie Ganoderma lucidum (Reishi) Ex 2 x 2 Grifola frondosa (Maitake) Ex 2 x 2 42 Renale Hypertonie Cordyceps sinensis (Raupenpilz) 1 x 1 Ex Polyporus umbellatus (Eichhase) 2 x 1 Ex 43 Stoffwechselbedingte Hypertonie Ganoderma lucidum (Reishi) Ex 2 x 2 Polyporus umbellatus (Eichhase) Ex 2 x 1 Grifola frondosa (Maitake) Ex 2 x 1 44 Nervös bedingte Hypertonie Ganoderma lucidum (Reishi) Ex 2 x 2 Hericium erinaceus (Igest.) Ex 2 x 2 45 Pulmonal bedingte Hypertonie Cordyceps sinensis (Raupenpilz) Ex 2 x 1 Coriolus versicolor (Tramete) Ex 2 x 1 46 Wirkung der Vitalpilze Im Prinzip haben alle Pilze einen Einfluss auf das Immunsystem (modulierende Wirkung) Die Pilze wirken allgemein aufgrund der Enzymsysteme entgiftend und regulierend 47 Vitalstoffe Magnesiumorotat (Herz) Magnesiumcitrat (Menses) Magnesiumaspartat (Mangel) Magnesiumoxid (Migräne) 48 Allergie Pilz Ganoderma lucidum Ganoderma lucidum Hericium erinaceus Agaricus blazei murrill Allergie alle Allergieformen Konservierungs stoffe Nahrungsmittel allergie Blütenstauballe rgie Kontaktallergie Allergisches Asthma 49 Allergie 50 Akute Allergie Ganoderma lucidum 3 – 5 Kps Extrakt Prävention Ganoderma lucidum Zusätzlich Vitamin C 1000 mg/d Zink 15 mg abends 2 – 3 Kps Ex/Pu Allgemeine Informationen Pilze können bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, da sie als Immunmodulatoren wirken Eine Zeitversetzte Einnahme ist empfehlenswert Reishi sollte bei Hyperthyreose nicht eingesetzt werden (hoher Jodgehalt) Bei starken Herz- oder Niereninsuffizienzen auch keine Pilze (da hoher Kaliumgehalt) Bei akuten Entzündungen sollte man auf Cordyceps sinensis versichten Internierende Einnahme empfehlenswert (5/2) 51 Allgemeine Informationen Auricularia wirkt wie Aspirin (aber nicht wie Marcumar) – Einnahme am Anfang reduziert und noch Kontrolle (Quickwert kann verändert werden) Alle Pilze besitzen hohe Anteile an Vitalstoffe und wirken daher allgemein positiv auf den Organismus Kinder können ohne Probleme die Pilze nehmen – Kind ab 14 Jhr die Dosierung eines Erwachsenen – vorher nur die Hälfte Säuglinge nehmen am besten 1 MS in Wasser Chronische Bronchitis = Coriolus versicolor, Reishi als Pulver (2 x 1) oder Extrakt (1x1) bei KInder 52 Allgemeine Informationen Mengen zur Dosierung = Pulver 2 x 2 Kps – Mo-Fr und Sa/So Pause – Kur über 2 Monate – Pause und dann wieder 2 Monate Mengen zur Behandlung = Pulver 2 x 2 bis 2 x 3 bzw. Exrakt 2 x 2 bis 2 x 3 Kps – bei Erwachsenen Mann ca. 75 kg/185 cm groß bzw. Frau ca. 60 kg/165 cm groß In der Zwischenzeit auch die Anwendung von Flüssigextrakten möglich (2 x 5 ml = ungefährt 12-15 Kps Extrakt 53 Und wenn alles nicht hilft, dann… 54 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 55