Die regionale Gesundheitsinformation Pneumonies La vaccination peut s’avérer utile Zähneknirschen Kiefer steht vor allem nachts unter Hochdruck Dezember 2015 Rückenschmerzen Richtig bewegen, feine Muskeln aufbauen Fussbeschwerden Hallux valgus, Fersensporn & Co. – was tun? Avec des articles en français Entstanden in Zusammenarbeit mit der Privatklinik Linde AG Biel sowie weiteren Gesundheitsinstitutionen der Region Seeland Eingewachsene Zehennägel Kleiner Eingriff, rasch schmerzfrei Zu enge Schuhe oder falsches Nagelschneiden können dazu führen, dass der Zehennagel ins Nagelbett einwächst. Eine schonende Operation schafft Abhilfe: Bei der Phenolkaustik wird ein kleiner Teil der Nagelwurzel verödet. Ein eingewachsener Fussnagel entsteht durch das seitliche Einwachsen des Nagels in den Nagelwall. Der primäre Auslöser ist häufig ein falsches Schneiden der Nägel. Durch unsachgemässes Rundschneiden entsteht im seitlichen Nagelfalz eine Nagelecke oder -spitze, welche sich in den Nagelwall einbohrt. Eine andere Ursache ist das Tragen von zu engen Schuhen, es gibt aber auch eine genetische Anlage. Meist ist der grosse Zeh betroffen; die Nagelerkrankung tritt bei Männern und Frauen, vom Säuglings- bis zum Greisenalter, gleichermassen auf. In der Folge kommt es zu schmerzhaften Schwellungen und Entzündungen im Nagelbett und es bildet sich Granulationsgewebe, sogenanntes «wildes Fleisch», welches über den Nagelrand wächst. Konservative Therapie Wer unter einer entzündlichen, schmerzhaften Schwellung am seitlichen Nagelbett leidet, sollte möglichst rasch fachärztliche Hilfe beiziehen – so lässt sich im Anfangsstadium ein chirur­gischer Eingriff allenfalls vermeiden. Zu Beginn können deszinfizierende Fussbäder oder ein lokal aufgetragenes Antibiotikum die Entzündung minimieren oder gar verhindern. Auch konservative Massnahmen wie die Unterpolsterung des freien Nagelendes mithilfe eines Kunststoffröhrchens oder von Baumwollstreifen oder Schienen können dafür sorgen, dass ein künftiges Einwachsen verhindert wird. 2 m edi z i n a k t u e l l Nagelanteil begründet, mit Phenol verödet. So wird die Ursache des Problems, also der eingewachsene Nagelsporn, entfernt; er wächst anschliessend nicht mehr nach, sodass es in den allermeisten Fällen nicht zu einem Wiederauftreten der Entzündung kommt. Verödung mit Phenol Führen diese Therapieversuche nicht zu einer Abheilung oder tritt die Nagel­ erkrankung immer wieder auf, sollte ein operativer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Es gibt verschiedene Nach monatenlangem Leiden kann man mit einem minimalinvasiven Eingriff eine schnelle und anhaltende Schmerzfreiheit erreichen. Operationsmethoden, bei der mehr oder weniger Anteile des Nagels, des Nagelbettes, der Nagelwurzel oder sogar des seitlichen Nagelwalls heraus­geschnitten werden. Als schonende Methode, die auch kosmetisch ein gutes Resultat liefert, hat sich die sogenannte Phenolkaustik erwiesen. Hierbei wird lediglich die Nagelwurzel, die den seitlichen Nach Anlegen einer Leitungsanästhesie und einer sogenannten Blutsperre (kurzfristige Blutleere im zu operierenden Zeh) wird ein schmaler seitlicher Nagelstreifen an der betroffenen Seite mit einer Spezialschere eingeschnitten, vom darunterliegenden Nagelbett gelöst und bis zur Nagelwurzel entfernt. In die durch die Teilextraktion der Nagelplatte entstandene Höhle wird mit dünnen Wattestäbchen während mehrerer Minuten eine Lösung namens Phenolum liquefactum eingerieben. So wird das sogenannte Matrixhorn chemisch zerstört. Die ganze Behandlung nimmt zwischen 15 und 20 Minuten in Anspruch. Optisch ausgezeichnetes Ergebnis Das Phenol hat zugleich eine desinfizierende und vor allem eine schmerzstillende Wirkung, die mehrere Stunden bis zu einem Tag anhält. Dadurch treten wenig bis gar keine postoperativen Schmerzen auf, der Patient ist bereits nach rund zwei Tagen wieder gut zu Fuss unterwegs, nach zwei bis drei Wochen ist die Wunde vollständig abgeheilt. Es bleibt keine Narbe zurück, der Nagel ist lediglich etwas schmaler, weist aber keinen weiteren Defekt oder eine Entstellung auf. Der Autor Giacomo Duchini, Dr. med. Facharzt FMH für Dermatologie und Venerologie und Facharzt FMH für Allgemeine Innere Medizin Praxis: Dermatologie Hübscher Dufourstrasse 17, 2502 Biel Tel. 032 322 53 22 [email protected] www.dermatologie-huebscher.ch Extra: Link zur Website Dermatologie Hübscher Inhalt Nächtliches Zähneknirschen: Folgen können verheerend sein Chronische Schmerzen: Zahlreiche wirksame Methoden helfen, dass Schmerzen das Leben nicht dominieren. ➔ Seite 5 Fussbeschwerden: Auch wenn sie uns im Laufe des Lebens mehrmals um den Globus führen: Unseren Füssen schenken wir meist erst dann die verdiente Beachtung, wenn sie schmerzen. ➔ Seite 6 Pneumonie: L’inflammation aiguë du tissu pulmonaire figure parmi les maladies infectieuses mortelles les plus fréquentes dans les pays industrialisés occidentaux. ➔ Page 8 Blasenschwäche, Stuhlinkontinenz: Sie können die Lebensqualität enorm einschränken. Unauffällige Hilfsmittel wirken dem entgegen. ➔ Seite 10 Prostataveränderungen: Bei der gutartigen Prostataveränderung sind Behandlungen mit Laser im Vormarsch. Sie sind eine schonende Alternative zu operativen Verfahren. ➔ Seite 12 Nachtruhe gibt es in vielen Mündern nicht: Die Zähne pressen sich aufeinander, reiben, knirschen. Die Folgen: Verspannungen, Schmerzen, zerstörte Zähne oder gar Kieferfehlstellungen. Doch das Problem lässt sich mit einfachen Massnahmen beheben. ➔ Seite 14 Urgence ophtalmologique: vite chez le médecin Morbus Dupuytren: Die Erkrankung der Hand führt dazu, dass sich einzelne Finger nicht mehr strecken lassen. Eine Operation hilft, wichtig ist aber eine gezielte ergotherapeutische Nachbehandlung. ➔ Seite 17 Rückenschmerzen: Mangelnde Bewegung kann zu Rückenschmerzen führen. Um die feinen stabilisierenden Muskeln aufzubauen, die die Wirbelsäule stützen, empfehlen Chiropraktoren unter anderem Pilates. ➔ Seite 18 Darmdivertikel: Viele Menschen haben Darmdivertikel, ohne es überhaupt zu wissen. Die meisten sind gut behandelbar, nur selten verläuft die Krankheit kompliziert. ➔ Seite 20 Nasenkorrektur: Die moderne Nasenchirurgie macht es möglich, die funktionelle und die ästhetische Nasenkorrektur in einem einzigen Eingriff zu kombinieren. ➔ Seite 22 Altersabhängige Makuladegeneration: Die feuchte altersabhängige Makuladegeneration kann seit Kurzem in der Privatklinik Linde therapiert werden. Mit Injektionen ins Auge kann die Sehkraft in vielen Fällen gerettet werden. ➔ Seite 23 Des troubles visuels soudains, une brusque perte de la vue, des blessures à l’œil engendrées par des corps étrangers ou des brûlures chimiques: ces cas d’urgence nécessitent de réagir rapidement afin de ne pas endommager la vue. ➔ Page 24 Residenz Au Lac: Da kommen auch Gourmets auf ihre Kosten Privatklinik Linde AG: Bis Anfang 2017 entsteht auf dem Areal der Privatklinik Linde ein fünfgeschossiger Neubau. ➔ Seite 28 Impressum: Das Magazin «medizinaktuell» entsteht in Zusammenarbeit mit Gesundheitsinstitutionen der Region Biel-Seeland, die für den Inhalt ihrer Beiträge selber verantwortlich zeichnen. Auflage: 75 000 Exemplare. Erscheinungsweise, nächste Ausgabe: Das Magazin erscheint zwei Mal pro Jahr, die nächste Ausgabe im Mai 2016. Herausgeber: kummerundpartner gmbh, kommunikationsmanagement+medien, Dählenweg 6, 2503 Biel, Tel. 032 373 30 30, [email protected], www.kplusr.ch Redaktion und Gestaltung: kummerundpartner gmbh, Kerstin Wälti (Leitung), Bernhard Kummer, Silvia Stähli, Thomas Uhland, Sabine Vontobel, Yves Zenger, Rolf Gerber (Grafik). Redaktionsbeirat: Professor em. Dr. med. Hans Gerber (Konolfingen), Professor em. Dr. med. Benedikt Horn (Interlaken), Professor em. Dr. med. Henning Schneider (Kehrsatz), Professor em. Dr. med. Heinz Zimmermann (Thun). Korrektorat und Produktion: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen. Spedition: DMB Direct Mail Biel Bienne AG, Biel. In den drei Restaurants der Residenz Au Lac schwingt Küchenchef Marc André Laubscher den Kochlöffel, während sich Nuria Acuña Ruibal kompetent um das Wohl der Gäste bemüht. Anlässlich eines Testessens liessen sich zwei bekannte Persönlichkeiten verwöhnen. ➔ Seite 26 med iz in a k tue l l 3 In Sachen Vorsehung – Altwerden Das Schicksal, was wissen wir schon, wann es uns ein Schnippchen schlägt, womöglich auf einmal nichts mehr so ist, wie es vorher war. Wir im einen Augenblick gewahr werden, was Sekunden später Realität ist: der Aufprall, das Zusammenbrechen, die Gewissheit um die eigene Krankheit. So ergeht es täglich Tausenden Menschen irgendwo auf der Welt. Meist läufts dann zum Glück glimpflich ab, helfen Gips oder Verband, Spritze, Nadel, Schmerzmittel, Krücke, Geduld – nicht wenige aber erkranken oder verletzen sich schwer, manche lebensbedrohlich. So oder so: Menschen in Notlage und ihre Angehörigen haben vor allem eine Hoffnung, nämlich die nach rascher Hilfe und baldiger Genesung – kaum sonstwo ist die Chance dazu grösser als in der Schweiz. Gott sei Dank. Gerade aktuell dürfen wir, die wir hier leben, uns bewusst werden, wie gut es das Schicksal mit Land und Leuten meint, und das nicht zum ersten Mal und auch nicht ganz zufällig, nicht nur Gottgegeben. Denn ohne unser Zutun –, dem Willen des Einzelnen, für das eigene Wohl zu sorgen und zu dem unserer Gemeinschaft beizutragen, auch zu deren Sicherheit und Offenheit – wird nicht bleiben, was ist. Natürlich wird es kaum gelingen, immer alles richtig zu machen, doch wir sollten uns darum bemühen. Wann ist man alt? Mit 40, 50, 60, 70? Forscher meinen, dass zur Mitte dieses Jahrhunderts die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer bei 80, die der Frauen bei 85 Jahren liegen wird. Das Rentenalter, ein «Marker» des Statuswechsels zur Seniorin, zum Senior, erreicht man dann womöglich mit 70 Jahren. Ruhestand 4 m edi z i n a k t u e l l und Untätigkeit werden neu zu begründen und zu rechtfertigen sein; man wird sich mit dem «noch immer» joggenden Nachbarn, der nach wie vor berufstätigen Freundin vergleichen und sich fragen, ob man nicht auch noch etwas tun kann, ja tun muss. Ist das nun ein Glück oder ein Problem für uns? – Sicher ist, die biologische Uhr tickt, für alle. Zwar erneuert sich unser Körper laufend, werden alte durch neue Zellen ersetzt, alle zwei Wochen die Hautzellen, alle vier Monate die Blutzellen, alle 15 bis 16 Jahre die Muskel- und Knochenzellen. Doch eben, die Erneuerung klappt, je älter wir werden, desto weniger gut. Und so nimmt dann halt irgendwann das Sehvermögen ab, werden Muskeln und Nerven schwach, Knochen und Gelenke abgenutzt und sind die etwa 800 000 Eizellen, die jede Frau bei der Geburt besitzt, aufgebraucht (wann, das ist uneinheitlich, bei einigen Frauen etwa setzt die Menopause mit 42 Jahren ein, bei anderen mit 58). Viele Gesichter, nie öde Sache Wie auch immer: Das Alter ist keine Krankheit, kein Abschied vom Leben. Es ist ein Lebensabschnitt, in den jeder Mensch allmählich hineinwächst, ob man will oder nicht. Und es lässt sich nicht leugnen: Die Jahre und wie wir sie lebten hinterlassen ihre Spuren, allen Cremes und Liftings zum Trotz. Doch die Zeit jenseits der Lebensmitte ist nie eine «öde Sache», sie kann überaus bewegt und bewegend sein. Schweres und Belastendes bereithalten und ebenso Lustvolles, Kreatives und Witziges. Viele Seniorinnen, Senioren erfinden sich und ihr Dasein nochmals ganz neu –, gerade eben, weil sie noch fit und aktiv oder krank, einsam, auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Den Mut und den Elan zu diesem «Altersprojekt», das bestimmt ungemein herausfordernd und befriedigend ist – wohl befriedigender als der krampfhafte Versuch, jung zu bleiben – wünsche ich Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, ob Sie nun 40, 50, 60 oder 70 Jahre «alt» sind. Bernhard Kummer, Herausgeber Chronische Schmerzen Wichtig: rasch umfassend behandeln Bei der Behandlung chronischer Schmerzen haben sich nebst schulmedizinischen auch komplementäre Behand­ lungsmethoden als wirksam erwiesen. Daher empfehlen Schmerzspe­ zialisten einen interdis­ ziplinären Therapieansatz. Schmerzen sind in der Regel dazu da, den Körper vor Gefahr zu warnen und zu schützen. Sie machen uns darauf aufmerksam, dass etwas im Körper nicht stimmt, weisen uns auf Reizungen, Wunden oder Verletzungen hin und führen dazu, dass wir uns schonen und die Verletzung pflegen. Normalerweise klingen diese akuten Schmerzen ab, sobald die Ursache beseitigt oder geheilt worden ist. Manchmal verselbstständigt sich aber dieser Schmerz und wird chronisch. Obwohl kein auslösender Reiz mehr vorliegt, werden dem Gehirn allerdings weiterhin Schmerzinformationen vermittelt. Dadurch sind die Nervenbahnen, die den Schmerzimpuls durch den Körper leiten, ständig gereizt – der Körper entwickelt ein sogenanntes Schmerzgedächtnis; bereits ein geringer Reiz löst eine erneute Schmerzreaktion aus. Beeinträchtigung der Lebensqualität In der Schweiz leiden rund 16 Prozent der Bevölkerung an chronischen Schmerzen. Ursachen für die Entstehung chronischer Schmerzen können Gewebeschäden und sonstige schädigende Einflüsse sein, beispielsweise aufgrund eines Unfalls, einer Operation, einer Entzündung oder einer Erkrankung wie Rheuma, Diabetes oder Krebs. Chronische Schmerzen sind eine eigenständige Erkrankung. Die Betroffenen leiden aber nicht nur unter dem Dauerschmerz, sondern auch unter den zunehmenden körperlichen Einschränkungen im Alltag und im Beruf; nicht selten geht die Schmerzerkrankung mit depressiver Stimmung, angstvollen Gedanken, Schlafstörungen, verminderter Konzentration, Vereinsamung, Problemen in Familie und Partnerschaft oder einem Rückzug aus dem sozialen Leben einher. Rasch handeln Menschen mit chronischen Schmerzen haben häufig eine mehrjährige Leidensgeschichte hinter sich, bevor sie eine wirksame Schmerzbehandlung erfahren oder einen Schmerzspezialisten aufsuchen. «Leider warten viele Patienten zu lange, bevor sie sich behandeln lassen, besonders häufig ist dies der Fall bei Schmerzen nach einer Operation», sagt Schmerztherapeut Dr. med. Philipp Widmer. «Wichtig bei einer Therapie ist nicht zuletzt, dass die Patienten realistische Erwartungen an die Behandlung haben. Die Art, wie sie mit Schmerzen umgehen, spielt ebenfalls eine Rolle», so der Fachmann. «Völlige Schmerzfreiheit ist der innigste Wunsch der meisten Schmerzpatienten. Doch auch wenn dieser Wunsch nicht immer in Erfüllung geht: Es gibt zahlreiche wirksame Methoden, die helfen, dass Schmerzen das Leben nicht dominieren.» In einer Erstkonsultation – Dauer: etwa 75 Minuten – macht sich der Schmerzspezialist ein genaues Bild über die Vorgeschichte des Patienten, die körperliche und psychische Verfassung sowie die Art der Schmerzen, deren Lokalisation und mögliche Ursachen. Die bereits vorgängig erstellten Befunde (Arztberichte, Röntgen­ aufnahmen usw.) werden bei Bedarf mit zusätzlichen Untersuchungen ergänzt. Kombinierte Therapien Oberste Priorität bei akuten und chronischen Schmerzen hat eine eingehende, meist auch interdisziplinäre Abklärung und Diagnostik, um möglichst die zugrundeliegende Ursache therapieren zu können. Ist dies nicht möglich oder kann keine Ursache der Schmerzen diagnostiziert werden, so ist eine ganzheitliche Therapie von grosser Bedeutung: «Schulmedizinische und komplementärmedizinische Therapieansätze werden miteinander kombiniert und individuell auf die Schmerzen der Patienten abgestimmt», sagt Philipp Widmer. Meist werden medikamentöse Therapien mit physikalischen Therapien wie zum Beispiel der Chiropraktik, Osteopathie, Craniosacraltherapie sowie mit komplementärmedizinischen Vorgehen kombiniert. Zu letzteren zählen etwa die Akupunktur oder die Neuraltherapie. Hierbei werden Injektionen eines schwachen und kurz wirksamen lokalen Betäubungsmittels an bestimmten Stellen des Nervensystems durchgeführt, um bestehende Fehlfunktionen zu normalisieren und dem Körper wieder die Selbstregulierung zu ermöglichen. Dr. Philipp Widmer: «Es gilt jeweils, aus vielen möglichen Therapien die für den jeweiligen Patienten wirkungsvollsten herauszufiltern und richtig zu kombinieren.» Die Auskunftsperson Philipp Widmer, Dr. med. Facharzt FMH für Allgemeine Innere Medizin, Fähigkeitsausweis u. a. in Neuraltherapie Extra: Link zur Website Praxis für Schmerztherapie Interventioneller Schmerztherapie sowie Akupunktur – Traditionelle Chinesische Medizin Belegarzt der Privatklinik Linde AG Praxis: Praxis für Schmerztherapie Dählenweg 4, 2503 Biel Tel. 032 365 11 90 [email protected] www.schmerztherapie-biel.ch med iz in a k tue l l 5 Fussbeschwerden Von Hallux, Hammerzehen & Co. Belastungen des modernen Alltages können im Verlauf des Lebens zu störenden und schmerzenden Veränderungen der Füsse führen. Häufig lassen sich diese aber korrigieren. 6 m edi z i n a k t u e l l Im Durchschnitt legt der Mensch in seinem Leben 10 000 Schritte pro Tag oder 160 000 Kilometer zurück. Der Fuss ist mit seinen Gelenken, Sehnen, Muskeln und 28 Knochen ein kompliziertes und anspruchvolles Körperteil. Er ist permanent einer hohen Belastung ausgesetzt. Die meisten Kinder kommen mit gesunden Füssen auf die Welt. Dennoch gehören Fussschmerzen zu den häufigsten Beschwerden, aufgrund derer Patientinnen und Patienten medizinische Hilfe beanspruchen. Neben Arthrose und Verletzungen veranlassen vor allem Fehlstellungen den Gang zum Arzt. Modische, enge Schuhe oder High Heels verursachen dann Druckstellen und Fehlbelastungen. Beschwerden können zwar häufig mit orthopädietechnischen Massnahmen (Einlagen, Schuhzurichtungen) gelindert werden. Gelegentlich sind aber auch korrigierende Operati­ onen sinnvoll und erfolgversprechend. Wer diesen Schritt gegangen ist, hält «Darco» nicht mehr für einen Hundenamen. Obwohl dieser wie ein Vierbeiner klingt und die Menschen ebenso treu während Wochen begleitet, ist er in Wirklichkeit eine technische Gehhilfe: ein steifer, offener Schuh, um nach Fuss-Operationen rasch wieder auf den Beinen beziehungsweise Füssen zu sein. Volkskrankheit Hallux valgus Die häufigste Fehlstellung im Vorfussbereich ist der Hallux valgus. Dabei weicht die Grosszehe in Richtung Fuss­ aussenrand ab, es kann eine störende und schmerzende Vorwölbung auf der Innenseite des Fusses entstehen. Durch das Tragen von Schuhen mit engen Fussbetten entstehen dann schmerzhafte Druckstellen. Frauen im mittleren Lebensalter sind am häufigsten betroffen, in seltenen Fällen leiden auch bereits junge Menschen unter Hallux valgus. Eine familiäre Häufung kann beobachtet werden. Neben dem kosmetischen Aspekt ist vor allem die Funktion des Fusses als Folge der Schmerzen und der Fehlbelastung beeinträchtigt. Sport wie zum Beispiel Joggen oder Wandern wird zur Tortur. Oft kommt es an jener Stelle, wo der Schuh auf den vorstehenden Ballen drückt, zu schmerzhaften Schleimbeutelentzündungen. Später führt die Fehlstellung zum Verschleiss des Grundgelenks und zur Deformierung der Nachbarzehen: Normales Gehen oder sportliche Aktivitäten werden immer mühsamer, Fehlbelastungen des Vorfusses und zunehmende Probleme beim Tragen von geschlossenen Schuhen sind die Folge. Röntgenaufnahmen zeigen die Schwere der Deformität. Die Aussicht auf Heilung einer etablierten Fehlstellung mit einer nicht operativen Therapie ist gering. Auch die derzeit überall vermarkteten Zehenspreizer-Nachtschienen schaffen kaum Abhilfe. Bei häufigen und starken Schmerzen empfiehlt sich deshalb eine operative Korrektur. Ein Eingriff aus rein ästhetischen Gründen ist nicht gerechtfertigt. Bei einer der einfacheren, häufig ausreichenden Operationstechniken wird der Mittelfussknochen durch­ trennt, neu ausgerichtet und zusammengeschraubt. Der Spitalaufenthalt dauert drei bis vier Tage. Dank «Darco», der das Abrollen des operierten Fusses verhindert, ist das Gehen schon in den ersten Tagen nach der Operation wieder möglich. Nach sechs Wochen kann der Spezialschuh durch normales Schuhwerk abgelöst werden. Es empfiehlt sich allerdings, mit anspruchsvollen sportlichen Aktivitäten mindestens drei Monate zuzuwarten. Wenn sich die Zehen beugen Gleichzeitig zum Hallux, aber auch unabhängig davon, können sogenannte Hammer- und Krallenzehen auftreten, krallenartige Beugungen von Zehen. Dabei handelt es sich um eine Deformität, welche aufgrund von Überlastung der mittleren Zehen-Grundgelenke sowie eines Ungleichgewichtes der Muskulatur und des Sehnenzuges entstanden ist. Häufig ist sie bei Spreizfussfehlstellungen anzutreffen. Durch die Fehlstellung der Zehe kommt es im Schuh zu schmerzhaften Druckstellen. Die Zehen schmerzen oder entzünden sich. Durch die ständige Reibung kann es zu Hühner­augen kommen. Sind die Hammerzehen noch beweglich, reicht es meist, verkürzte Sehnen und Grundgelenkskapsel zu durchtrennen oder zu verlängern (gelenkerhaltende Operation). Sind die Hammerzehen jedoch fixiert, das heisst im ersten Zwischengelenk eingesteift, wird dieses entfernt und in gerader Stellung versteift. Es wird mittels eines Metalldrahtes gehalten, der nach etwa einem Monat entfernt wird, oder es wird ein stabilisierendes Implantat eingebracht. nung des Problems. Ein gelegentlich im Röntgenbild sichtbarer knöcherner Sporn an der Unterseite der Ferse ist nämlich nicht die Ursache der Schmerzen. Dieser entsteht im Ansatz der tiefen Fusssohlen-Muskulatur am Fersenbein und kann auch bei vielen Menschen ohne Beschwerden gefunden werden. Etwas unterhalb verläuft ein breites Fusssohlenband (Plantarfaszie), das das Fusslängsgewölbe aufspannen hilft und dessen Ansatz am Unterrand des Fersenbeines überlastet sein kann. Das kann zu einer Entzündung führen – der eigentliche Entstehungsort der meist hartnäckigen und langwierigen Schmerzen. Die Beschwerden können sehr einschränkend werden, obschon das Problem eigentlich harmlos ist. Eine der Hauptursachen dieser Überlastung Es ist besser, die Schuhe den Füssen anzupassen als umgekehrt. ist eine Verkürzung der Wadenmuskulatur. Eine erhöhte Spannung wird bei jedem Schritt über die Achillessehne und das Fersenbein in die Fusssohle weitergeleitet. Es wird vermutet, dass rund jeder und jede Dritte davon geplagt ist, vor allem nach dem 40. Lebensjahr, Frauen etwas häufiger als Männer. Fersenschmerzen oder das schmerzhafte Gefühl, ein Steinchen im Schuh zu haben, können darauf hindeuten. Der Fersensporn lässt sich fast immer ohne Operation behandeln: Am wichtigsten ist das Dehnen der verkürzten Wadenmuskulatur. Weiche Fersen-Einlagen aus Silikon oder ein sehr weiches Fussbett vermindern den lokalen Druck auf das Fersen- bein. Linderung verschaffen im akuten Stadium auch entzündungshemmende Medikamente, kühlendes Massieren (zum Beispiel mit einer gefrorenen Getränkedose) sowie Physiotherapie, eventuell mit Stosswellen-Behandlungen. Bei ausgeprägten morgendlichen Anlaufschmerzen hilft eine Nachtschiene, die den Fuss in Neutralstellung hält und ihn nicht in die sonst im Liegen eingenommene Spitzfuss-Stellung fallen lässt. Bei hartnäckigen Beschwerden kann auch eine entzündungshemmende lokale Injektion mit Cortison hilfreich sein. Bei starkem Übergewicht kann durch die Reduktion des Körpergewichts die Ausheilung begüns­tigt und neuen Beschwerden vorge­beugt werden. Gute Prognose In der Mehrheit der Fälle ist die invasive Korrektur eines Hallux und anderer Deformationen erfolgreich und komplikationsfrei. Restbeschwerden können, wie bei allen Eingrif­fen jedoch nie ganz ausgeschlossen werden. Gute Schuhe gesunde Grundsätzlich gilt: Füsse Einen Grossteil aller Fussprobleme kann man mit der Wahl der richtigen Schuhe vermeiden. Ein gesunder Fuss nimmt es Ihnen nicht übel, wenn Sie zu einer Abendveranstaltung Pumps mit hohen Absätzen tragen. Die Alltagsschuhe sollten jedoch in Länge und Weite passen, ein Fussbett zur Unterstützung des Längs- und Quergewölbes des Fusses haben und von guter Qualität sein, damit sie ihre Eigenschaften auch nach längerer Tragezeit behalten. Auch öfters barfuss laufen tut den Füssen und der Fussmuskulatur gut. Der Autor Martin Jäger, pract. med. Facharzt FMH für orthopädische Chirurgie, Belegarzt der Privatklinik Linde AG Extra: Link zur Website Orthomed Praxis Biel Praxis: Orthomed Praxis Biel Fersensporn: «Steinchen» im Schuh Ein sehr häufiges Problem am anderen Ende des Fusses ist der sogenannte Fersensporn. Dies ist allerdings eine unglückliche und irreführende Bezeich- Orthopädische Chirurgie Biel-Seeland Blumenrain 91, 2503 Biel Tel. 032 361 16 66 [email protected] med iz in a k tue l l 7 Pneumonies La vaccination peut s’avérer utile Chaque année en Suisse, environ 42 000 personnes souffrent d’une pneumonie. Cette pathologie peut mettre en danger la vie des personnes âgées et affaiblies. La pneumonie: on la sous-estime, mais elle figure pourtant parmi les maladies endémiques. Chaque année en Suisse, environ 42 000 personnes en sont touchées et un tiers d’entre elles doivent même être hospitalisées. Ainsi, les hospitalisations dues à une pneumonie sont plus nombreuses que celles dues à un accident vasculaire cérébral ou à une crise cardiaque. De plus, les pneumonies figurent parmi les causes fréquentes de décès. Des bactéries dangereuses Dans le jargon médical, une pneumonie désigne une affection inflammatoire du poumon. Lors d’une pneumonie, les vésicules pulmonaires et/ou le tissu pulmonaire qui les sépare sont endommagés. En cas de pneumonie d’origine bactérienne, des cavités importantes pour l’échange gazeux sont remplies de pus et de liquide et ne peuvent plus participer à l’échange des gaz respiratoires. La moitié des pneumonies sont causées par un type bien défini de bactéries, les pneumocoques. Mais les virus de la grippe ou d’autres encore peuvent être à l’origine de cette maladie et/ou favoriser une infection bactérienne. Chez les personnes dont le système immuni- 8 m edi z i n a k t u e l l taire est affaibli en raison de maladies préexistantes, les agents pathogènes peuvent aussi être des champignons ou des parasites. Pneumonies non infectieuses Une pneumonie n’est cependant pas forcément liée à une infection. Des réactions allergiques, des irritations d’origine physique ou chimique comme des gaz, des vapeurs ou de la poussière peuvent également être à l’origine d’une pneumonie. Les pneumonies de déglutition, ou pneumonies chimiques, occupent une place particulière. Elles apparaissent lorsque les aliments prédigérés, l’acidité gastrique ou d’autres contenus de l’estomac atteignent les poumons par la trachée et mettent notamment en péril les personnes inconscientes ainsi que les patients souffrant de troubles de la déglutition. Les pneumonies chimiques apparaissent souvent après des accidents vasculaires cérébraux, en cas de maladie de Parkinson, en cas de traumatisme crânien ou de tumeur cérébrale. Une pneumonie est contagieuse et se transmet par inhalation. Des agents pathogènes circulent toujours dans les endroits dont la population est dense. Il suffit à un malade d’éternuer ou de tousser pour libérer d’innombrables germes. On parle de pneumonie contractée en communauté lorsque des personnes se contaminent dans leur environnement quotidien. Les germes d’origine hospitalière Une pneumonie nosocomiale désigne une pneumonie contractée à l’hôpital. Elle survient surtout sous traitement en soins intensifs pour les raisons suivantes: les patients qui se trouvent en service de soins intensifs sont souvent gravement malades et leur système immunitaire n’est pas en mesure de se défendre de manière optimale contre les germes. De plus, une respiration artificielle prolongée peut accroître le risque de pneumonie. Les agents pathogènes de pneumonies nosocomiales sont souvent des germes problématiques (germes d’origine hospitalière) difficiles à traiter, tels que les entérocoques et les staphylocoques résistant aux antibiotiques. Ces germes multirésistants se sont malheureusement multipliés au cours de ces dernières années et constituent un sérieux problème. Une pneumonie est dite typique lorsque les symptômes classiques sont présents: une toux productive (avec expectorations), de la fièvre ainsi que les résultats typiques de la radiographie et de l’examen physique. Une pneumonie est dite atypique lorsque l’inflammation ne touche pas les vésicules pulmonaires (alvéoles), mais le tissu se trouvant entre les alvéoles et les vaisseaux sanguins (tissu interstitiel). Cette forme de pneumonie présente souvent une évolution insidieuse et lente, et les agents pathogènes qui en sont responsables sont différents de ceux de la pneumonie typique. Environ 20 % des pneumonies sont de nature atypique. Frissons et forte fièvre La pneumonie bactérienne typique commence brusquement avec des frissons et une forte fièvre qui atteint souvent 40 degrés Celsius. Les personnes concernées se sentent gravement malades et souffrent de maux de tête et de courbatures. Selon sa gravité, la maladie entrave plus ou moins la respiration. D’autres symptômes typiques sont des toux accompagnées d’expectorations de couleur vert jaune puis rouge marron. En cas d’atteinte de la plèvre, des douleurs peuvent en plus survenir pendant la respiration. Il s’avère souvent difficile de distinguer les symptômes d’une pneumonie de ceux d’un refroidissement. Etant donné qu’une pneumonie est une maladie grave devant être traitée le plus rapidement possible, il convient de se rendre chez le médecin rapidement en cas de doute. Le diagnostic est établi sur la base de l’évolution de la maladie associée à un examen clinique consistant, entre autres, à écouter et ausculter le poumon par percussion. Il est possible de confirmer le diagnostic à l’aide d’une radiographie du poumon et de déterminer l’étendue de la maladie. L’analyse sanguine et celle des expectorations (sécrétions bronchiques) ainsi qu’une bronchoscopie permettent en outre de préciser l’agent pathogène. Traitement antibiotique Dans presque tous les cas, les pneumonies nécessitent un traitement antibiotique. Des antibiotiques sont parfois aussi prescrits en cas de pneumonie virale. Certes, ceci ne combat pas les virus, mais permet de prévenir une Mesures de prévention Le système immunitaire physiologique et l’état de santé général jouent un rôle crucial dans l’apparition ou non d’une pneumonie. La meilleure façon d’éviter une pneumonie est d’adopter un mode de vie sain avec des exercices physiques réguliers en plein air et une alimentation saine et équilibrée. De plus, le tabagisme ainsi que la consommation excessive d’alcool sont déconseillés. Les groupes à risque tels que les personnes âgées ou les personnes dont le système immunitaire est affaibli (par le SIDA, par exemple) doivent se faire vacciner. Les vaccins contre la grippe virale et contre les pneumocoques ne peuvent certes pas empêcher toutes les infections des voies respiratoires, mais permettent de diminuer nettement la fréquence des complications et ainsi d’alléger l’évolution de la maladie et de diminuer significativement la mortalité. Kurz auf Deutsch Lungenentzündung: Impfung sinnvoll In der Schweiz erkranken jährlich etwa 42 000 Menschen an einer Lungenentzündung, ein Drittel von ihnen benötigt eine stationäre Behandlung. Lungenentzündungen gehören zudem zu den häufigen Todesursachen. Die Hälfte aller Lungenentzündungen ist auf eine bestimmte Bakterienart (Pneumokokken) zurückzuführen. Aber auch Grippe- oder andere Viren können die Erkrankung hervorrufen und/oder einen bakteriellen Infekt begünstigen. Bei Menschen, deren Immunsystem durch vorbestehende Krankheiten geschwächt ist, treten auch Pilze oder Parasiten als Erreger auf. Weitere mögliche Ursachen für eine Lungenentzündung sind allergische Reaktionen, physikalische oder chemische Reize wie Gase, Dämpfe oder Staub. Eine Ansteckung mit einer Pneumonie erfolgt über die Einatmung. Wo Menschen eng zusammenleben, sind stets auch Krankheitserreger im Umlauf. Bereits ein Niesen oder ein Husten eines Erkrankten reicht, um unzählige, an Tröpfchen gebundene Keime freizusetzen. Risikogruppen wie ältere Menschen oder Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist (zum Beispiel durch AIDS), sollten sich impfen lassen. Impfungen gegen virale Grippe und gegen Pneumokokken können zwar nicht alle Atemwegsinfekte verhindern, die Häufigkeit von Komplikationen wird aber deutlich gesenkt. Um eine typische Pneumonie handelt es sich, wenn sich klassische Symptome wie produktiver Husten (mit Auswurf), Fieber sowie typische Untersuchungsbefunde im Röntgenbild und in der körperlichen Untersuchung zeigen. Die Betroffenen fühlen sich schwer krank, leiden an Kopf- und Gliederschmerzen. Je nach Schweregrad der Erkrankung ist die Atmung mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Da es sich bei einer Lungenentzündung um eine schwere Erkrankung handelt, die so schnell als möglich behandelt werden muss, sollte man im Verdachtsfall rasch einen Arzt aufsuchen. In fast allen Fällen ist eine Behandlung mit Antibiotika nötig. Bei unkompliziertem Verlauf kann die Erkrankung in den meisten Fällen vom Hausarzt behandelt werden und erfordert keinen Spitalaufenthalt. med iz in a k tue l l 9 infection bactérienne supplémentaire (surinfection). Selon l’état de santé des patients, les antibiotiques peuvent leur être administrés sous forme de comprimés (voie orale) ou par perfusion (voie intraveineuse). Si l’agent pathogène n’est pas connu et si le médecin suspecte qu’un germe problématique est à l’origine de l’infection, plusieurs substances actives sont combinées afin d’élargir le spectre d’action. parasites, des médicaments spécifiques agissant contre ces agents pathogènes sont administrés. D’autres mesures thérapeutiques se contentent avant tout d’alléger les troubles. C’est par exemple le cas du repos et, en cas de fièvre, de l’alitement. Les patients doivent favoriser leur guérison en donnant à leur corps suffisamment de temps pour se rétablir, sinon ils s’exposent à un risque de rechute qui s’avère souvent plus grave Se reposer est important En l’absence de complications, la plupart des pneumonies peuvent être traitées par le médecin de famille et ne nécessitent aucune hospitalisation. Outre le traitement antibiotique, des médicaments antitussifs et expectorants sont souvent utilisés. Ces derniers facilitent l’élimination des sécrétions bronchiques par la toux et permettent de nettoyer le poumon. En cas de forte fièvre, des préparations fébrifuges (paracétamol) peuvent être utilisées. En cas de pneumonies causées par des champignons ou des que la maladie initiale. En général, le traitement d’une pneumonie par des antibiotiques dure environ six à sept jours. Les symptômes s’estompent le plus souvent après deux à trois semaines. Mais il arrive que les patients se sentent épuisés pendant encore plusieurs semaines après une pneumonie. En cas de complications, les pneumonies nécessitent souvent un séjour hospitalier, car leur traitement est plus difficile. L’auteur Urs Aebi, Dr. med. Médecin spécialiste FMH en médecine interne et médecin spécialiste FMH en pneumologie Médecin agréé de la Clinique des Tilleuls SA Cabinet: Rue des marchandises 27, 2502 Bienne Tél. 032 323 61 60 [email protected] Blasenschwäche, Stuhlinkontinenz Wenn’s «unten» nicht funktioniert Wer nicht muss, spricht nicht darüber – dabei sind viele von Blasenschwäche und Stuhlinkontinenz betroffen. Das Leiden ist aber kein Grund dafür, sich zurückzuziehen. Es gibt diskrete Hilfsmittel. In der Schweiz geht man davon aus, dass insgesamt rund 650 000 Frauen und Männer unter einer leichten, schweren oder totalen Blasenschwäche leiden. Jede vierte Frau über 35 und jeder zweite Mann über 50 hat bereits einmal beim Husten, Heben von schweren Lasten, beim Niesen oder während eines Lachanfalls unfreiwillig ein paar Tröpfchen Urin verloren. Kommt dies nur sporadisch vor, spricht man von 10 medi z i n a k t u e l l einer leichten Inkontinenz. Auch sehr junge Frauen können bereits davon betroffen sein. Wer jedoch regelmässig beim Gehen, Joggen oder anderen körperlichen Aktivitäten Urin verliert, leidet in der Regel unter einer schweren Blasenschwäche. Eine totale Inkontinenz kommt meist nur bei schwerkran- ken oder bettlägerigen Menschen vor. Sie können Urin und Stuhl sowohl im Stehen als auch im Liegen nicht mehr bewusst zurückhalten. Mögliche Ursachen Bei Frauen ist oft schwaches Bindegewebe der Grund des Leidens. Weil Stuhl­ inkontinenz dies erblich bedingt ist, sind vorbeugende Massnahmen kaum möglich. In den Wechseljahren sinkt zudem der Östrogenspiegel im Blut und die Kontraktionsfähigkeit der Beckenbodenmuskulatur nimmt ab. Ähnliches gilt für Schwangerschaften und Gebur- Die modernen Einlagen und Pants sind sehr saugfähig, geruchsneutral und tragen optisch nicht auf. ten. Auch sie schwächen die Muskeln des Beckenbodens. Hier ist Prävention durchaus sinnvoll: Ein gezieltes Training des Beckenbodens nach Geburten und regelmässige Übungen im Alltag ab circa 35 Jahren können einer Blasenschwäche vorbeugen. Schlecht beraten ist, wer bei einer Inkontinenz kaum mehr etwas trinkt – aus Angst, ungewollt Urin zu verlieren. Die gesundheitlichen Folgen könnten gravierend sein. Bei Männern ist normalerweise eine Vergrösserung der Prostata Ursache von unkontrolliertem Wasserverlust. Die Harnröhre verengt sich, und in der Blase staut sich Urin. Auch ProstataOperationen können am Anfang der Inkontinenz stehen. In diesem Fall hilft ebenfalls eine Stärkung des Becken­ bodens mittels gezielter Übungen. Betroffene Frauen und Männer sollten sich bei ihren Gynäkologen beziehungsweise Urologen näher über die Trainingsmöglichkeiten informieren. figkeit vorkommen und wer beginnt, sich im Alltag gestört oder gar eingeschränkt zu fühlen, sollte eine Konsultation beim Facharzt nicht scheuen. Dieser klärt die Ursachen der Inkontinenz ab und stellt ihren Schweregrad fest. Mit der entsprechenden ärztlichen Verordnung kann sich der Betroffene dann im Fachgeschäft Sanitas Botta Hilfe und gezielte Beratung holen. Das Sortiment an Hilfsmitteln ist gross. Es reicht von einfachen Slipeinlagen bei leichter Blasenschwäche über Pants (Wegwerfhöschen) und plastifizierte Slips bis hin zu verschiedenen Matratzen-Auflagen, Urinalkondomen und Urinsäcken, Kathetern oder Stoma-Material. Die Produkte werden von den Herstellern laufend verbessert, werden saugfähiger, sind optisch unter Hosen oder schönen Kleidern nicht sichtbar und vermitteln dem Träger ein sauberes, sicheres Gefühl. Diese Qualität hat ihren Preis: Einlagen, Binden oder Pants sind nicht ganz billig – vergleichbar mit den Babywindeln, die oft ebenfalls einen erheblichen Kostenpunkt im Familienbudget ausmachen. Sind • Unbeabsichtigter Ausfluss von Stuhl. Mastdarm, After und Nervensystem müssen störungsfrei funktionieren, damit dies nicht passiert. • Häufige Ursachen: Verstopfung (kann zu einer Schwächung von Anus und Darm führen), schwerer Durchfall, Schädigung des Schliessmuskels, Nerven- oder Muskelschäden, gynäkologische oder rektale Eingriffe sowie Prostata-Opera­ tionen, jahrelanger Missbrauch von Abführmitteln. • Behandlung/Prävention: Änderung der Lebensweise, Anpassung der Ernährung – weniger Alkohol und Koffein, dafür mehr Ballaststoffe und mehr trinken; Darmtraining hilft, die Muskelspannung zu verbessern. • Hilfsmittel: Stuhl­inkontinenzProdukte, die aufsaugen. • Bei regelmässig auftretenden Beschwerden unbedingt einen Arzt konsultieren. die Kunden im Besitz einer ärztlichen Verordnung, werden ihnen die Kosten von den Krankenversicherungen rückvergütet. Festzuhalten gilt, dass im Fachgeschäft Sanitas Botta keine Pflege stattfindet, sondern einzig das nötige Material verkauft und individuell beraten wird. Dies geschieht immer mit der nötigen Feinfühligkeit und Diskretion. Auch spezielle Kundenwünsche werden nach Möglichkeit erfüllt. Die Auskunftspersonen Susanne Botta (oben) und Isnija Ajdaroska Kontakt: Extra: Link zur Website von Sanitas Botta & Botta Sanitas Botta & Botta Murtenstrasse 7, 2502 Biel Tel. 032 323 14 73 (Verkauf) Tel. 032 323 14 74 (Büro) [email protected] www.sanitas-botta.ch Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8.30–12.00/13.30–18.00 Uhr Hilfe und fachkundige Beratung Wer feststellt, dass unkontrollierte Urin­verluste mit zunehmender Häumed iz in a k tue l l 11 Prostataveränderungen Schonende Zugänge, mehr Laser Die gutartige Prostataveränderung, eine der häufigsten Erkrankungen beim älteren Mann, wird zunehmend mit Laser behandelt. Dies ist eine schonende Alterna­tive zu operativen Verfahren. 12 medi z i n a k t u e l l Bestanden bis vor wenigen Jahren die Behandlungsmöglichkeiten bezüglich der gutartigen Prostatavergrösserung hauptsächlich in der sogenannten kleinen Prostata-Operation «TUR-P», so bestehen heute mehrere medikamentöse Ansätze: Sei es, dass man versucht, die glatte Muskulatur am Blasenhals zu entspannen, das Volumen der Prostata zu verkleinern oder den pH-Wert in der Prostata zu erhöhen. Lasermethoden auf dem Vormarsch Erst nach Ausschöpfen der konservativen Möglichkeiten (medikamentöse Therapie) kommen die operativen Op­tionen zum Zug. Dabei muss die Prostata operativ verkleinert werden, indem das zusätzlich gewachsene Gewebe, welches die Harnröhre verengt, abgetragen wird. So wird wieder ein beschwerdefreies Wasserlassen ermöglicht. Bis vor Kurzem wurde hauptsächlich die sogenannte Schlingenmethode (transurethrale Prostataresektion, TUR-P) verwendet, doch diese wird nun immer mehr durch den Laser verdrängt beziehungsweise ergänzt. Bei der TUR-P wird Prostatagewebe mit Hochfrequenzstrom über eine Drahtschlinge, die über die Harnröhre eingeführt wird, stückchenweise abgehobelt. Weil die Prostata stark durchblutet ist, kann es in der Folge zu erheblichen Blutungen kommen. Die Lasertherapie hingegen ist eine schonende Alternative zur elektrischen Drahtschlinge: Der Laserstrahl wird über eine lange Quarzfaser vom Lasergerät an die Spit- Ein echtes Plus an Behandlungsqualität für den Patienten: das enge Teamwork von Spezialisten verschiedener Fachgebiete. ze des Instrumentes in der Harnröhre geleitet und schneidet und verdampft gleichzeitig Prostatagewebe. Zurück bleibt eine äusserst dünne, verödete Gewebeschicht von nur 0,2 mm Dicke. Unter dieser Gewebeschicht bleibt das Gewebe vollständig verschont. Auch wenn der Patient blutverdünnende Medikamente einnehmen muss, kommt es nach der Operation kaum zu Blutungen und der Kreislauf wird nur gering belastet. Laparoskopische Chirurgie Aber auch die traditionellen Zugangswege für die sogenannt «grossen» urologischen Eingriffe haben sich dramatisch verändert. Analog wie bei der Gallenblase, bei der vor Jahren noch ein grosser Oberbauchschnitt eingesetzt wurde, um dann durch die Knopflochchirugie (Laparaskopie) ersetzt zu werden, so hat sich dieser Fortschritt in den letzten Jahren auch in der Urologie durchgesetzt. Die wichtigsten Stichworte sind hier die manuell oder roboter-assistierte Laparaskopie, sei es für sehr grosse Prostatas oder tumoröse Erkrankungen der Prostata oder der Niere. Immer wichtiger wird dabei die Erkenntnis, dass nicht ein Therapieansatz überall angewendet werden kann, sondern dass ganz genau die spezifische Erkrankung betrachtet werden muss und heute auf die verschiedensten Behandlungsformen zurückgegriffen werden kann. Insbesondere beim Prostatakrebs ist zu beachten, dass nicht jeder Prostatakrebs behandelt werden muss. Gerade bei älteren, beschwerdefreien Männern, bei denen der Tumor langsam wächst, reicht manchmal eine aktive Überwachung mit Früherkennung und PSA Laut Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Urologie sollten Männer, deren Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt ist, ab dem 45. Lebensjahr eine Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen, alle anderen Männer ab dem 50. Lebensjahr (alle zwei Jahre). Zu dieser Untersuchung gehört der Tastbefund über den Mastdarm (digital-rektale Untersuchung) und ein Ultraschall des Harntraktes mit der Prostata sowie die Bestimmung des PSA-Wertes. Besteht ein Verdacht auf Krebs, werden Gewebeproben aus der Prostata entnommen. Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein organspezifischer Tumormarker. Krebs der Prostata, aber auch Entzündungen und BPH können den Wert fälschlich nach oben beeinflussen. Ein einzelner Wert ist wenig aussagekräftig, der Verlauf mit Anstieg innerhalb einer gewissen Zeitspanne ist entscheidend. Prostata: Kleines Organ kann grosse Sorge bereiten Prostatavergrösserung: Die Prostata (auch Vorsteherdrüse genannt) hat bei einem jungen Mann die Grösse einer Kastanie (15–20 g), vergrössert sich aber mit zunehmendem Alter. Diese Vergrösserung ist eine gutartige Erkrankung, die allerdings verschiedene Beschwerden verursachen kann, von denen etwa ab dem 50. Lebensjahr jeder zweite Mann betroffen ist (bei den 60bis 80-Jährigen leiden bereits 75 Prozent darunter): häufiges Wasserlösen, oft auch in der Nacht, schwacher oder verzögerter Harnstrahl, Harndrang, verzögerte oder unvollständige Blasenentleerung, Tröpfeln. Da viele dieser Symptome keine Schmerzen verursachen, suchen Männer oft keinen Arzt auf. Gefährlich wird es aber, wenn Restharn übrigbleibt, denn dieser bildet einen perfekten Nährboden für Bakterien – Harnwegsinfekte, Steinbildung in der Blase und Harnrückstau in die Nieren bis hin zum Nierenversagen können die Folgen sein. Je nach Stärke der Symptome und Schweregrad der Erkrankung gibt es viele Möglichkeiten zur Behandlung einer BPH: pflanzliche Heilmittel, Medikamente (alpha-Rezeptoren-Blocker entspannen die Blasenausgangs- und Harnwegsmuskulatur, 5-alpha-Reduktase-Hemmer bewirken eine leichte Schrumpfung des Gewebes) oder eine Operation. Prostatakrebs: Jedes Jahr erhalten rund 5500 Männer in der Schweiz die Diagnose Prostatakrebs, etwa 1500 Betroffene sterben daran. Einer der grössten Risikofaktoren ist das Alter: 80 Prozent aller Männer, bei denen ein Prostatakarzinom diagnostiziert wird, sind über 60 Jahre alt. Die Symptome sind oft dieselben wie bei einer gutartigen Prostatavergrösserung. Prostatakrebs verursacht im heilbaren Frühstadium keine Schmerzen, im Spätstadium können Schmerzen in der Beckengegend und im Knochen als Ausdruck von Ablegern (Metastasen) auftreten. Gerade deshalb kommt der Früherkennung eine besonders hohe Bedeutung zu. Im Frühstadium gibt es mehrere Therapieoptionen: «aktive Überwachung» bei älteren Männern (regelmässige Kontrolluntersuchungen mit wiederholten PSA-Tests und Entnahmen von Gewebeproben), operative Entfernung der Prostata, Strahlentherapie, Hormon- oder Chemotherapie. regelmässigen Kontrolluntersuchungen und Entnahmen von Gewebeproben. Ist der Befund grösser, muss abgewogen werden zwischen den operativen Behandlungsmöglichkeiten oder den strahlentherapeutischen Optionen. Spezialisten arbeiten zusammen Gerade hier in Biel haben wir die ausserordentlich privilegierte Situation, auf engstem Raum die Radio-Onkologie­ zentrum Biel–Seeland–Berner Jura AG, das Röntgeninstitut und die Privatklinik Linde mit ihren verschiedenen Kompetenzzentren vor Ort zu haben. Gerade weil die Therapieformen immer spezifischer und vielfältiger werden, ist das interdisziplinäre Zusammenarbeiten von zentraler Bedeutung, sei es in Form der Einholung von Zweitmeinungen beziehungsweise der Besprechung der Fälle am interdisziplinären Tumorboard. Gleichzeitig macht es mehr als Sinn, dass sich die verschiedenen Anbieter jeweils auf ihre Kernkompetenz konzentrieren und gezielt die Zusammenarbeit mit Partnern suchen. Die Zeiten, da jeder alles gemacht beziehungsweise angeboten hat, sind längst vorbei. Mit der gezielten Fokussierung auf die minimalinvasiven (laparaskopischen) Eingriffe an der Prostata und dem Einsatz der modernsten Lasertechnologie sind wir in der Lage, an der Privatklinik Linde ein den modernsten Ansprüchen entsprechendes Angebot zur Verfügung zu stellen und haben gleichzeitig vor Ort eine ideale Infrastruktur. Der Autor Stephan Holliger, Dr. med. Facharzt FMH für Urologie mit Schwerpunkt operative Urologie Belegarzt der Privatklinik Linde AG Praxis: Rebenweg 30, 2503 Biel Tel. 032 323 30 20 [email protected] med iz in a k tue l l 13 proDente e.V. Zähneknirschen Nächtliches Knirschen stresst Zähne Etwa ein Drittel der Bevölkerung knirscht mit den Zähnen, oft auch im Schlaf. Viele Knirscher haben keine Beschwerden, doch bei einigen führt das ständige Malmen und Pressen zu geschädigten Zähnen oder Verspannungen, die sich auf Kopf, Kiefer und Nacken auswirken können. 14 medi z i n a k t u e l l Wenn das Kiefergelenk reibungslos funktioniert, wird das meist benutzte Gelenk des Körpers gar nicht wahrgenommen. So richtig ins Bewusstsein rückt es erst, wenn es beim Abbeissen, Kauen, Sprechen oder Schlucken schmerzt. Die Ursachen von Kieferschmerzen können sehr unterschiedlich sein und im Kieferknochen, in der Kieferhöhle oder im Kiefergelenk lokalisiert werden, relativ häufig ist aber ein meist unbewusstes, nächtliches Zähneknirschen Grund für Schmerzen. Bei diesem Phänomen, in der Fachsprache als Bruxismus bezeichnet, wird zehnmal mehr Kaukraft auf den Zahnhalteapparat ausgeübt als beim natürlichen Kauakt. Normalerweise berühren sich die Zähne der oberen und der unteren Zahnreihe sowohl nachts auch als am Tag nur beim Kauen und Schlucken, also insgesamt nur während wenigen Minuten. Die Muskulatur hat dazwi- schen lange Phasen, in denen sie sich erholen kann. Nicht so hingegen beim «Knirscher», der auch in den «Ruhe­ phasen» mit den Zähnen arbeitet, diese während Stunden zusammenpresst und darauf herumreibt. Das neuromuskuläre Kausystem wird also gleich doppelt überlastet: zeitlich und kräftemässig. Auswirkungen des Knirschens Studien haben gezeigt, dass etwa ein Drittel der Menschen mit den Zähnen knirscht – Frauen leicht häufiger als Männer; bei den Kindern sind es sogar 60 Prozent. Viele der Betroffenen realisieren es selber gar nicht, dass sie mit ihren Zähnen mahlen. Häufig ist es der Lebenspartner, der unter Umständen in der Nacht wegen der Geräusche erwacht. Bei jedem fünften Zähneknirscher jedoch führt der Bruxismus zu Beschwerden oder Schäden an verschiedenen Teilen des Kauapparats (Zähne, Kaumuskulatur, Kiefergelenk usw.). Eine Folge des Zähneknirschens ist die übermässige Abnutzung und Verletzung der Zähne. Dadurch kann der Zahnschmelz zerstört werden, die Zähne werden empfindlich und weisen mehr oder weniger starke Schleifspuren auf (erste Anzeichen finden sich oft im Bereich der Eckzahnspitzen und der Schneidekanten der Frontzähne). Zudem werden beim Knirschen leicht die Ränder von Zahnfüllungen beschädigt, was die Entstehung von Karies begünstigt. Die stärkere Belastung der Kauund Gesichtsmuskulatur kann zu schmerzhaften Verkrampfungen und Verspannungen bis hin zu Ohrenbeschwerden oder migräneartigen Kopfschmerzen führen. Oft fühlt sich der Kiefer morgens nach dem Aufwachen steif an und die Mundöffnung ist eingeschränkt. Die Fehl- oder Überbelastung des Kiefergelenks wiederum kann den sogenannten Diskus schädigen, eine aus Knorpel bestehende Struktur im Inneren des Kiefergelenkes, die jede Gelenkbewegung koordiniert und dämpft. Diese Schädigung kann bis zu einer Kiefergelenksarthrose führen. Und nicht zuletzt kann sich das ständige Zähneknirschen auf Muskelgruppen auswirken, die den Kopf stabilisieren, was Verspannungen oder Nackenschmerzen hervorruft. Stress und Anspannung als Ursache Bei Kindern kann das Zähneknirschen noch völlig normal sein, denn sie müssen während und vor dem Zahnwechsel die oberen und unteren Zahnreihen gewissermassen zurechtbeissen und einschleifen, sodass sie fein aufeinander abgestimmt sind. Ist dann aber der Zahnwechsel abgeschlossen und knirschen die Kinder immer noch, könnte das ein Zeichen für Anspannung, Überforderung und Stress sein. Gerade letztere Faktoren gelten als Hauptursache für Bruxismus: Verdrängte Gefühle, aufgestaute Aggressionen, Ärger und Sorgen oder permanenter Stress können bei denjenigen Menschen, die tagsüber alles runterschlucken oder die Stress schlecht verarbeiten können, zu nächtlichem Zähneknirschen führen. «Zähneknirschend nachgeben» ist also ein schlechter Rat. In manchen Fällen sind aber auch Fehlstellungen des Zahnhalteapparats, schlecht sitzender Zahnersatz, Zahnfüllungen oder funktionelle Störungen des Kiefergelenks (gestörtes Zusammenspiel von Zähnen, Kiefergelenken und Kiefermuskulatur) für das Knirschen verantwortlich. Dann wird mit Zähnepressen in der Nacht versucht, wieder die gewohnte Zahnstellung zu erreichen. Auch erbliche Faktoren werden als Ursache diskutiert. Stress­faktoren eliminieren, Entspannungstechniken lernen, sich selbst beobachten und eine Knirscherschiene tragen: So werden die Zähne langfristig geschont. Untersuchung beim Zahnarzt Spätestens wenn das nächtliche Zähneknirschen Beschwerden oder Schmerzen hervorruft, zu Veränderungen der Kiefergelenkbewegungen führt oder gar ein Abtragen der Zahnhartsubstanz bewirkt, ist eine Behandlung nötig. Bemerkt man selber oder der Partner hingegen, dass man die Nächte zähneknirschend verbringt, lohnt es sich, den Zahnarzt frühzeitig beizuziehen, um mögliche Zahnschäden zu vermeiden. Der Zahnarzt führt als erstes eine sogenannte klinische Funktionsanalyse der Gelenke, der Muskulatur und der verschiedenen Funktionen durch und überprüft, wie sich der Unterkiefer bewegt und zu welchen Zahnkontakten es zwischen Ober- und Unterkiefer kommt (Okklusion). Das heisst, er untersucht, ob eine Fehlfunktion des Kiefers die Schmerzen verursacht und ob der Kiefer überlastet ist. Er tastet zudem die Kaumuskulatur ab und kontrolliert, ob und welche Geräusche das Kiefergelenk produziert. Diese Untersuchungen, kombiniert mit einer genauen Befragung des Patienten, helfen dem Zahnarzt, die Behandlungsmöglichkeiten auszuwählen. Behandlung mit Schienen Die klassische zahnärztliche Behandlung besteht im Anfertigen einer Aufbissschiene aus Kunststoff. Diese schützt die Zahnreihen und verhindert das weitere Abschleifen der Zähne. Die NTI-Schienen beispielsweise werden nur auf die oberen und/oder unteren Schneidezähne des Patienten angepasst. Das Wirkungsprinzip beruht darauf, dass ein starkes Zusammenbeissen Schmerzen verursacht, da jeder Zahn über Nerven mit den Kaumuskeln verbunden ist. Damit wird ein Knirschen reflektorisch unterdrückt. Diese Schienen können aber bei langem Tragen Zahnverschiebungen verursachen; sie müssen auch gewartet und regelmässig kontrolliert werden. Die nachts getragene Knirscherschiene, meist eine Michigan-Schiene, ist oft das Mittel der Wahl zur langfristigen Behandlung des Knirschens. Diese Kunststoffschiene überdeckt alle Zähne und dient einerseits als Schutz vor übermässigem Abnützen der Zähne, andererseits entlastet sie aber auch den Diskus im Gelenk und stellt dessen Gleitfähigkeit wieder her. Ein geschädigter Diskus kann sich nachweislich innerhalb von sechs Monaten wieder regenerieren, wenn er nicht ständig durch das Knirschen zusammengedrückt wird. Indem die auf den Oberkiefer aufgesetzte Schiene plan geschliffen wird, kann sich der Unterkiefer hindernisfrei in alle Richtungen bewegen. Die verkrampfte Muskulatur kann sich somit entspannen und die Beschwerden lassen nach. Entspannen lernen Knirscherschienen wirken zwar den schädlichen Auswirkungen des Zähneknirschens entgegen, die eigentlichen Ursachen hingegen lassen sich damit jedoch nicht beheben. Da Stress beim Zähneknirschen eine grosse Rolle spielt, kann das Erlernen von Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Meditation hilfreich sein. Wer Stress bewältigen kann, sorgt für einen erholsameren Schlaf und knirscht in der Nacht allenfalls weniger stark. Wann immer möglich sollten Stressfaktoren eliminiert werden, es ist aber nicht immer möglich, gleich den Job zu wechseln oder den Partner oder die med iz in a k tue l l 15 Weitere Behandlungsmöglichkeiten Bei Patienten mit Schmerzen kann als Notfallbehandlung der Einsatz von Medikamenten eine erste Linderung verschaffen, nicht zuletzt auch, um eine Chronifizierung zu vermeiden. Die verspannte Muskulatur kann entweder vom Patienten selber massiert oder mit Wärme- oder Kälte­ anwendungen gelockert werden; auch physiotherapeutische oder chiropraktorische Therapien sind bei hartnä- Knirscherschiene für die Nacht Die Michigan-Schiene wurde in Ann Arbor an der Universität Michigan von den Professoren Ash und Ramfjord entwickelt; bescheidenerweise benannten die beiden ihre Entwicklung nach der Universität. Die Herstellung und Einpassung dieser im Oberkiefer getragenen Schiene ist recht anspruchsvoll und stellt hohe Anforderungen an Zahntechniker und Zahnarzt. Nachdem der Zahnarzt einen Abdruck vom Zahngebiss gemacht hat, fertigt der Zahntechniker die Schiene aus Kunststoff an. Die Kosten belaufen sich auf 650 bis 700 Franken, darin nicht enthalten sind die immer wiederkehrenden Kontrollsitzungen. Sie werden allerdings von der Krankenkasse nicht übernommen, sondern müssen vom Patienten selbst getragen werden. Wie lange die Michigan-Schiene getragen werden muss, hängt individuell von jedem einzelnen Patienten ab. Häufig stellt sich aber nach einigen Monaten bereits ein entspannender Effekt ein, sodass auf die Schiene verzichtet werden kann. Das Reinigen mit Zahnbürste und Zahnpasta nach jedem Tragen ist wichtig, um Bakterien- und Kalkbeläge zu entfernen. 16 medi z i n a k t u e l l ckigen Verkrampfungen hilfreich. Zur Muskelentspannung kann auch Biofeedback beitragen, ein verhaltens­ therapeutisches Verfahren, bei denen dem Patienten seine Muskelaktivität optisch oder akustisch zurückgemeldet wird. Betroffene realisieren so, wann und wo sie sich verkrampfen und können lernen, sich bewusst zu entspannen. Jeder Betroffene sollte zudem versuchen, sich das Zähneknirschen bewusst zu machen, sich selbst zu beobachten und seine Kaumuskeln dann bewusst zu entspannen. Bereits durch diese Selbstbeobachtung kann man die Häufigkeit des Pressens und Knirschens verringern. In seltenen Fällen sind Kiefergelenksspülungen oder andere chirurgische Interven­ tionen notwendig (beispielsweise zum Ersatz des Diskus). Bei der Kiefergelenksspülung wird der obere Gelenk­ spalt mit zwei Nadeln punktiert und mit Flüssigkeit unter Druck gespült, um Gewebereste und Entzündungs­ mediatoren zu entfernen. Prognose positiv Gehen die zähneknirschenden Patienten ihre Symptome und vor allem die Stressauslöser bewusst und aktiv an, sind schwere Schäden im Mundraum vermeidbar und es gelingt leichter, proDente e.V. Partnerin auszutauschen. In manchen Fällen kann auch eine Psychotherapie sinnvoll sein, um vielleicht unbewusste Stressfaktoren oder tiefsitzende Ängste aufzudecken und aktiv anzugehen. mit dem ständigen Mahlen, Pressen und Knirschen aufzuhören. Es braucht allerdings Zeit, den zugrunde liegenden Stress zu behandeln oder zu eliminieren, es ist also Geduld gefragt. Wichtig ist vor allem auch, Symptome wie verspannte Gesichtsmuskeln oder Kopf- und Gesichtsschmerzen ernst zu nehmen und vom Zahnarzt untersuchen zu lassen. Die Autoren Dieter Stuck, Dr. med. dent. Spezialgebiete Unfallversorgung, Rekonstruktion, Ästhetik, Dentalhygiene Vereinszahnarzt EHC Biel Praxis: Florastrasse 32, 2501 Biel Tel. 032 329 30 30 [email protected] www.zahnarzt-biel.ch Pierre Magnin, Dr. med. dent. Spezialgebiete Implantate, Weisheitszähne, Oralchirurgie Stv. Vereinszahnarzt EHC Biel Praxis: Oralsurgery Blumenrain 91, 2503 Biel Tel. 032 365 33 44 [email protected] www.oralsurgery.ch Morbus Dupuytren Gutartig – aber mühsam Zuerst bilden sich Knoten, dann krümmt sich der Fin­­ ger nach innen: Morbus Dupuytren kann über Jahre langsam fortschreiten – oder die Funktion der Hand innert weniger Monate einschränken. Morbus Dupuytren ist eine Verhärtung der Bindgewebestränge der Handinnenfläche und Finger. Nach und nach produzieren die Bindegewebszellen zu viel Kollagen (Protein). Ein oder mehrere Finger – meist der Ringfinger und der kleine Finger, oft an beiden Händen – werden dadurch zur Hand­ innenfläche hin sichtbar gekrümmt, es bilden sich Knoten und strangartige Verhärtungen. Ein Vorgang, der sich über Jahre hinzieht, manchmal aber auch nur über wenige Monate. Die Erkrankung manifestiert sich im Alter zwischen 40 und 60 Jahren, mehrheitlich bei Männern. Die Ursachen dafür liegen noch weitgehend im Dunkeln; bekannt ist aber eine starke familiäre Häufung und angeborene Neigung zur Erkrankung. Was diese aber letztlich zum Ausbruch bringt, ist unklar. Beobachtet wird, dass Morbus Dupuytren gehäuft bei Diabetikern vorkommt und dass in Skandinavien fast die Hälfte aller Männer über 50 davon betroffen ist. Operation Da Morbus Dupuytren gutartig ist und selten zu Schmerzen führt, ist eine chirurgische therapeutische Behandlung erst notwendig, wenn die fehlende Streckmöglichkeit im Alltag lästig wird; etwa, wenn man nicht mehr in die Hosentasche greifen kann oder bei der Begrüssung der Händedruck behindert wird. Im Rahmen der Operation wird das erkrankte Gewebe entfernt oder auch nur der Strang durchtrennt (Bild oben), der die Streckung des Fingers behindert. Seit wenigen Jahren gelangt auch ein Verfahren zur Anwendung, bei dem ein Medikament mit dem Wirkstoff CCh (Collagenase Clostridium histolyticum, ein Enzym, das Kollagen abbaut) in die verhärteten Bindegewebsstränge gespritzt wird, sodass die Verhärtungen dadurch «aufgeweicht» werden. Die Methode wird allerdings in Fachkreisen kontrovers diskutiert und weist auch eine im Vergleich zur Operation merklich höhere Rückfallquote auf. Wichtig: die richtige Nachbehandlung In den ersten Tagen nach der Operation gelingt es den Patienten meist recht gut, die Finger wieder zu strecken und die Hand zur Faust zu ballen – doch mit der fortschreitenden Narbenbildung und -dichte steigt die Gefahr zur erneuten Einschränkung der Finger- und Handbeweglichkeit. Dem wirkungsvoll entgegen wirkt eine gezielte ergotherapeutische Behandlung, die idealerweise drei, vier Tage nach dem Eingriff einsetzt. Dabei wird zunächst eine Lagerungsschiene (Bild Mitte) angepasst, welche Hand und Finger als «Ruhekissen» dient, das betroffene Gewebe in günstiger Position hält. Auch wird die Patientin, der Patient darin angeleitet, wie die operierte Hand dem Heilungsverlauf entsprechend richtig eingesetzt, die Finger gestreckt und gebeugt werden, schonend nach Gegenständen gegriffen wird. In einer nächsten Phase, wenn die Wunde verheilt ist, benötigt die Hand eine konsequente Ergotherapie mittels Mobilisation und spezieller Narbenpflaster, dann wird sukzessive die natürliche Handbeweglichkeit ein- geübt (Bild unten). Diese Rehabilitation beansprucht mehrere Wochen und verlangt viel Geduld, lohnt sich aber sehr: In den allermeisten Fällen wird die frühere Handfunktion nahezu vollständig zurückerlangt, können die Finger wieder gestreckt und auch Handkraft erfordernde Tätigkeiten erneut ausgeübt werden. Die Auskunftsperson Esther Bohli Dipl. Ergotherapeutin HF Leiterin Praxis Ergotherapie Seeland Extra: Link zur Website von Ergotherapie Seeland Praxis: Ergotherapie Seeland, Praxis für Handtherapie Johann-Verresius-Strasse 18, 2502 Biel Tel. 032 322 87 40 [email protected] www.ergotherapie-seeland.ch med iz in a k tue l l 17 Rückenschmerzen Schmerzfrei mit Handarbeit Ein schmerzender Rücken ist ein Fall für den «Handwerker» – genau dies bedeutet die Bezeichnung Chiropraktor. Mittels Handgriffen löst er Blockaden und macht damit Rückentraining oft erst möglich. Niemand kommt mit Rückenschmerzen zur Welt. Doch manche Menschen haben von Natur aus einen Hang zu Rückenproblemen. Bei ihnen braucht es wenig, dass die Wirbelsäule schmerzhaft blockiert. Dennoch müssen sie sich damit weder abfinden noch ständig Medikamente einnehmen. Auch wenn keine Methode Schmerzfreiheit garantieren kann – Linderung gibt es immer. Doch auch wer mit einem stabilen Rücken gesegnet ist, tut gut daran, vorzusorgen. Rückenschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Es kann der Hexenschuss durch einen falsch getragenen Getränkeharass, falsches Sitzen am Computer oder schlicht eine unbedachte Bewegung sein, Schmerzen infolge einer Verletzung, durch Abnützung der Gelenke, durch rheumatische oder andere Erkrankungen. Wo auch immer die Ursache liegt – ausgelöst werden sie meist durch eine Fehlbelastung. Denn der Körper versucht, schmerzhafte Bewegungen und Haltungen auszugleichen, indem er die Belastung auf andere Gelenke und Muskeln verlegt. Diese werden dadurch zu stark belastet – die Folge sind Schmerzen und Blockaden. Statt zu Fuss oder mit dem Velo machen wir unsere Einkäufe mit dem Auto. Lift und Rolltreppe nehmen uns die kleine Anstrengung ab, eine Treppe hinaufzulaufen. Das Resultat sind schlaffe Muskeln. Denn der Körper «denkt» ökonomisch: Was nicht gebraucht wird, wird abgebaut. Gemeint sind nicht nur die grossen Muskeln, denen wir gerne Beachtung schenken, wie die Bizeps, der Waschbrettbauch oder der knackige Po. Wichtiger für unsere Gesundheit sind unscheinbare Muskeln wie der Beckenboden, der tiefe Bauchmuskel, der den Rumpf wie ein Korsett umgibt, oder die feinen Muskeln, welche die Wirbelsäule stabilisieren. Gegen Rückenschmerzen hilft deshalb in erster Linie Bewegung. Massvolles Jogging, Schwimmen oder Krafttraining, aber auch die vielfältigen Angebote, von A wie Altersturnen bis Z wie Zumba, kräftigen nicht nur die Muskulatur, sondern verhelfen auch zu einer besseren Figur und zu mehr Wohlbefinden. Selbst wer im Büro arbeitet, kann vieles tun, um Rückenproblemen vorzubeugen (siehe Infobox). Besonders empfehlen viele Chiropraktorinnen und Chiropraktoren Pilates, eine sanfte Methode für mehr Beweglichkeit, Kraft und Körpergefühl. Es muss nicht knacken Training mindert die Gefahr, Rückenprobleme zu bekommen – eine Garantie ist es aber nicht. Kommt es zu einer Blockade, sollte man sich innerhalb weniger Tage in der Chiropraxis anmelden. Denn wer zuwartet, riskiert, dass sich das Leiden chronifiziert oder dass Folgeschäden entstehen. Auf dem Behandlungstisch wendet der Chiropraktor oder die Chiropraktorin bestimmte Griffe an, um den blockierten Gelenken die Beweglichkeit zurückzugeben. Dabei wird das Gelenk gewissermassen ausgetrickst. Bei normalen, langsamen Bewegung würden sich die umgebenden Muskeln anspannen und so die lösende Bewegung verhindern. Deshalb führt die Chiropraktorin oder der Chiropraktor die Bewegungen schneller aus, als die Muskeln reagieren können. Der berühmte «Knacks» kann dabei vorkommen, muss aber nicht. Und schmerzhaft ist die Prozedur nicht; im Gegenteil empfinden sie viele Patienten als angenehm. Nach der Behandlung fühlen sich Patientinnen und Patienten in aller Regel beweglicher und erleichtert. Die Schmerzen sind teilweise oder sogar ganz weg. Die Behandlung löst die Blockierung und die verkrampften Muskeln, doch das ist noch längst nicht alles. Sie setzt auch körpereigene Opiate frei, welche schmerzstillend wirken. Zudem stimuliert sie das Nervensystem, sodass die Selbstheilung aktiviert wird. Chiropraktik empfiehlt sich für Menschen jeder Altersgruppe und unabhängig von der körperlichen Verfassung. Das Ende der Behandlung ist der Be­ ginn der Selbstverantwortung. Denn lässt man den Dingen ihren Lauf, ist die Gefahr gross, dass man wenige Wochen oder Monate später wieder am selben Punkt steht. Deshalb müssen die wieder funktionierenden Gelenke, Bänder und Muskeln regelmässig trainiert und bewegt werden. Gerade für Menschen, die bisher wenig Sport getrieben haben, empfiehlt sich ein sanfter Einstieg unter fachkundiger Leitung. Die Auskunftsperson Dr. Fiona Scherrer Rafter Chiropraktorin Die unscheinbaren Muskeln Der tiefere Grund für vielerlei Rückenbeschwerden hat einen Namen: Bewegungsarmut. Noch nie bewegten sich so viele Menschen so wenig wie heute. Wir sitzen am Computer, im Zug oder vor dem Fernseher. Wir stehen hinter dem Ladentisch oder an der Maschine. 18 medi z i n a k t u e l l Kontakt: Chiropraktik Seeland Johann-Verresius-Strasse 18, 2502 Biel Tel. 032 322 65 30 [email protected] www.chiropraktik-seeland.ch Extra: Link zur Website Chiropraktik Seeland Sanftes Training für den inneren Halt Wer den Rücken schmerzfrei bekom­men will, muss ihn trainieren. Mit der Pilates-Methode tut man dies auf schonende Weise. Es sind nicht die überdimensionierten Muskeln der Bodybuilder, die dem Körper Halt und eine gesunde, ausbalancierte Haltung verleihen. Dafür sind vielmehr Muskelgruppen verantwortlich, die kaum sichtbar und oft verkannt sind: der Beckenboden (auch für Männer!), der tiefe Bauchmuskel, der wie ein stabilisierender Gürtel um den Rumpf liegt, oder die kleinen Muskeln, welche der Wirbelsäule Halt geben. Selbst bei Menschen, die viel für ihre Fitness tun, sind diese Muskeln oft schlecht entwickelt. Die Folgen können Beschwerden im Rücken-, Schulterund Hüftbereich sein. Mit der Pilates-Methode werden genau diese feinen, unsichtbaren Muskeln trainiert. Zugleich wird die Haltung verbessert und geübt, auf die Signale des Körpers zu hören. Das Ziel ist, zu einer gesunden Körperhaltung und einer guten Körperwahrnehmung zu Locker im Alltag • Stehen: Füsse hüftbreit, Knie nicht ganz durchgestreckt, Becken leicht nach hinten geneigt, Kopf aufgerichtet, sodass die physiologische Wölbung der Wirbelsäule beibehalten wird; häufiger Stellungswechsel. • Sitzen: Unterschenkel, Rücken und Oberarme senkrecht, Oberschenkel und Unterarme waagerecht; Sitzhöhe richtig einstellen (ggf. Fussschemel); Rückenlehne flexibel einstellen. • Mikropausen: Jede Stunde 5 Min. Pause. Aufstehen, ein paar Schritte gehen, Schultern und Kopf bewegen, Lockerungsübungen kommen – und damit Schmerzen zu reduzieren oder es gar nicht erst zu Schmerzen kommen zu lassen. Vielen langjährigen Pilates-Teilnehmenden ist es sympathisch, dass man dabei ohne oder mit einfachen, aber speziellen Pilates-Hilfsmitteln wie Bällen, Rollen oder Therabändern auskommt. Einer der Vorteile von Pilates ist, dass die Übungen unabhängig vom Trainingsstand den Körper fordern, aber nicht überfordern. Gerade für untrainierte und rekonvaleszente Menschen empfiehlt sich die Methode deshalb. Schmerzpatientinnen und -patienten tut es überdies gut, in einer Gruppe mit anderen Betroffenen zu erleben, dass sie nicht mit ihrem Schmerz allein sind. Und schliesslich kann allein schon die Tatsache Veränderung bringen, dass man sich wöchentlich eine Stunde ganz für sich gönnt. Kurs «Be Balanced» Chiropraktik Seeland und Pilates Biel bieten gemeinsam einen Spezialkurs für Rückenund andere körperliche Beschwerden an. Er richtet sich als Nachsorge oder Prävention an Personen jeden Alters und Trainingszustands, die in einer kleinen Gruppe unter individueller Anleitung etwas für ihren Körper tun möchten. 10 Lektionen à Fr. 25.–. Mitglieder von Pro Chiropraktik Bern (www.prochirobern.ch) erhalten 10% Rabatt. Anmeldung über die behandelnde Chiropraxis oder direkt bei Pilates Biel. Infos: www.pilates-biel.ch. Die Auskunftspersonen Carole Bilat Bewegungspädagogin und Pilatestrainerin Extra: Link zur Website Pilates Biel Andrea Bilat Physiotherapeutin und Pilatestrainerin Kontakt: Pilates Biel Oberer Quai 51, 2502 Biel/Bienne Tel. 079 173 22 76 (Carole Bilat) Tel. 079 279 90 14 (Andrea Bilat) [email protected] [email protected] www.pilates-biel.ch med iz in a k tue l l 19 Darmdivertikel Ärger mit der Darmwand Divertikel – viele Menschen haben sie, doch nur bei einem Bruchteil von ihnen verursachen sie Beschwerden wie Verstopfung, Durchfall oder Bauchschmerzen. Meist können die Symp­ tome konservativ behandelt werden, eine Operation ist nur bei kompliziertem Verlauf nötig. Zwei Drittel der Menschen über 70 haben Divertikel im Darm, doch meistens machen sich diese Schleimhautausstülpungen in der Darmwand überhaupt nicht bemerkbar. Bei 12 bis 25 Prozent der Betroffenen hingegen treten Beschwerden und Komplikationen auf. Am häufigsten bilden sich Divertikel im Dickdarm im unteren Darmabschnitt vor dem Mastdarm, im sogenannten Sigma (auf der linken Bauchseite). Sie können aber auch in anderen Organen wie zum Beispiel in der Harnblase oder in der Speiseröhre auftreten. Liegen Divertikel vor, ohne dass sie Beschwerden verursachen, spricht man von einer Divertikulose. Führt eine Divertikulose zu Symptomen, ist von einer Divertikelkrankheit die Rede. Entzünden sich die Divertikel, liegt eine Divertikulitis vor. Im Bereich der Divertikel kann es zudem vorübergehend bluten – dies zeigt sich als Blut im Stuhl. Risikofaktor Verdauung Weshalb Divertikel entstehen, ist noch nicht völlig geklärt. Nebst einer genetischen Veranlagung wird jedoch vermutet, dass eine Neigung zu Verstopfung sowie eine ballaststoffarme Ernährung die Entstehung begünstigt. Eine ballaststoffreiche, vegetarische 20 medi z i n a k t u e l l Kost (ausreichend Obst und Gemüse, Vollkornprodukte) sowie regelmässige körperliche Aktivitäten – von Kindsbeinen an – können helfen, die Verdauung zu regulieren und werden daher als Vorbeugung empfohlen. Und auch wenn so die Entstehung von Divertikeln nicht immer verhindert werden kann, lässt sich mit diesen Massnahmen das Risiko, dass sich aus einer Divertikulose eine Divertikelkrankheit bildet, eventuell reduzieren. In der Regel verursachen Divertikel erst im zunehmenden Alter Probleme, doch aufgrund der westlichen Ernährungsund Lebensgewohnheiten leiden heute auch vermehrt jüngere Menschen unter einer Divertikelkrankheit. Symptome und Folgen Stuhlunregelmässigkeiten (Verstopfung, Durchfall, Blähungen), Fieber sowie starke, teils schneidende Schmerzen (meist) im linken Unterbauch können ein Anzeichen für eine Divertikulitis sein. Oft bessern sich die Beschwerden nach dem Stuhlgang. Treten solche Symptome auf, sollte der Arzt, die Ärztin aufgesucht werden. Dies einerseits, um die Divertikulitis festzustellen und zu behandeln, andererseits auch um andere Darmerkrankungen wie Krebs, Reizdarm oder Morbus Crohn auszuschliessen oder um schwerwiegende oder sogar lebensbedrohliche Komplikationen rechtzeitig zu erkennen. So können beispielsweise entzündete Divertikel aufbrechen und einen Abszess im Bauch verursachen, es kann zu einem Durchbruch in andere Organe (Fistel), einer Perforation (Durchbruch in die freie Bauchhöhle), einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) oder zu Darmverengungen bis hin zum Darmverschluss kommen. Ultraschall oder CT zur Diagnose Die beschriebenen Symptome geben dem behandelnden Arzt, der behandelnden Ärztin bereits gute Hinweise auf eine Divertikulitis. Die Entzündung in den Darmdivertikeln lässt sich zudem im Blutbild anhand des Anstiegs der Entzündungszeichen (der weissen Blutkörperchen sowie des CRPs) nachweisen. Zusätzlich ist aber auch ein Ultraschall, gegebenenfalls eine Computertomografie (CT) erforderlich, um die Diagnose zu stellen, die entzündeten Divertikel genau zu lokalisieren und um festzustellen, ob es bereits zu einem Darmdurchbruch gekommen ist. Im akuten Stadium ist eine Darmspiegelung nicht sinnvoll, da das Endoskop die durch die Entzündung bereits stark beanspruchte Darmwand leichter verletzen kann. Therapie bei unkompliziertem Verlauf Je nach Schwere und Ausbreitung der Entzündung sowie den Beschwerden des Patienten wird eine Divertikulitis in mehrere Stadien eingeteilt, nach denen sich schlussendlich auch die Therapie richtet. Eine sogenannte asymptomatische Divertikulose, also das beschwerdefreie Vorhandensein von Divertikeln, muss nicht behandelt werden. Bei einer akuten, unkomplizierten Divertikulitis können Massnahmen, die den Stuhlgang regulieren sowie die Entzündung hemmen, die Beschwerden bessern (entzündungshemmende Medikamente, meistens Antibiotika, allenfalls Abführmittel, vorübergehende Umstellung auf eine ballaststoffarme Ernährung, um den Darm zu schonen). Meistens kann dies dann ambulant behandelt werden. Eine stationäre Aufnahme ist erst bei schwereren Entzündungen notwendig oder bei Patienten, bei denen das Risiko auf einen komplizierten Verlauf der Erkrankung besteht, also beispielsweise bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), chronischen Nierenerkrankungen oder aufgrund einer Immunsuppression. Drei viertel der Divertikelentzündungen verlaufen ohne Probleme, die überwiegende Mehrzahl dieser Patien­ ten ist konservativ, das heisst ohne Operation, behandelbar. Komplizierte Divertikulitis Bei einem Viertel der Divertikulitisschübe hingegen kommt es zu Komplikationen (akute komplizierte Divertikulitis). Diese Patienten müssen im Spital stationär behandelt werden. Wann immer möglich, werden auch sie konservativ behandelt, das heisst, es werden Antibiotika verabreicht. Hat sich ein Abszess gebildet, muss dieser Sinnvoll ist eine Opera­ tion vor allem bei wieder­ holten, schmerzhaften Entzündungen oder nach Komplikationen. manchmal über einen Schlauch durch die Haut entleert (Drainage) werden. Der Zustand des Patienten wird während des Spitalaufenthaltes engmaschig kontrolliert. Individueller Operationsentscheid Bei Nichtansprechen auf diese Therapie oder bei Komplikationen wie einem Darmdurchbruch – ein lebensbedrohlicher Zustand – ist eine Operation notwendig, bei welcher der Darmabschnitt mit den entzündeten Divertikeln entfernt wird (Sigmaresektion). Sinnvoll ist ein operativer Eingriff auch bei wiederholten, schmerzhaften Entzündungen (also bei einer chroni- schen Divertikelkrankheit), nach einer Entzündung mit Komplikationen, wenn es zu einer starken, nicht zu stillenden Divertikelblutung kommt oder wenn andere Behandlungsmethoden nicht anschlagen. Bis vor wenigen Jahren wurde die Teildarmentfernung bereits nach dem zweiten Divertikulitisschub empfohlen. Die Anzahl der Schübe allein wird heute allerdings nicht mehr als entscheidendes Kriterium angesehen. Die Operationsindikation erfolgt «individuell», unter Berücksichtigung von Risikoindikatoren für Rückfälle und Komplikationen (beispielsweise bei Transplantation, Immunsuppression). Sie ist weiter abhängig vom Beschwerdebild des Patienten, dem Lebensalter, dem Schweregrad der Schübe, den Lebensumständen und den vorbestehenden Begleiterkrankungen. Wann immer möglich wird versucht, eine Notoperation zu vermeiden und den Eingriff im entzündungsfreien Intervall durchzuführen. Oft kann die Operation minimalinvasiv (laparaskopisch), also mit kleinen Schnitten unter Sicht der Kamera durchgeführt werden. Das erkrankte Darmstück wird komplett entfernt, die beiden verbliebenen Darmenden werden anschliessend mit einem speziellen Klammergerät wieder zusammengefügt. Je nach Situation kann es nötig sein, vorübergehend einen künstlichen Darmausgang anzulegen. Die Prognose der Darmdivertikel ist nach erfolgreicher Behandlung im Allgemeinen gut. Im Verlauf der Jahre erleiden weniger als die Hälfte der Patienten einen Rückfall. Nach einer Sigmaresektion entzünden sich bei 2 bis 10 Prozent der Patienten einige Divertikel erneut. Nach der Teilentfernung des Dickdarms kann es anfänglich zu Veränderungen des Stuhlgangs kommen, nach einigen Wochen bis Monaten nach dem Eingriff normalisiert sich aber die Darmtätigkeit meistens wieder. Die Autorin Monika Richter, Dr. med. Fachärztin FMH für Chirurgie Extra: Link zur Website Chirurgie Dr. Richter Belegärztin der Privatklinik Linde AG Praxis: Rebenweg 34, 2503 Biel Tel. 032 365 27 05 [email protected] www.mrchi.ch/ med iz in a k tue l l 21 Ästhetisch-funktionelle Nasenkorrektur Zwei Spezialisten, eine Operation Eine ästhetische Form­ veränderung der Nase und eine Nasenkorrektur aus medizinischen Gründen können im Idealfall in einer kombinierten Operation durchgeführt werden. Die Nase spielt eine zentrale Rolle im äusseren Erscheinungsbild; harmoniert sie nicht mit dem restlichen Gesicht, weil sie beispielsweise zu gross ist, schief steht oder einen Höcker aufweist, empfinden dies die Betroffenen als Makel und leiden oft sehr darunter. Mit verschiedenen Operationstechniken kann die Nase von einem ästhetisch-plastischen Chirurgen begradigt, verkleinert, vergrössert oder attraktiv gestaltet werden. Eine Nasenkorrektur hat aber nicht immer nur ästhetische Gründe. Angeborene oder erworbene Fehlbildungen und Formveränderungen, etwa ein Bruch des Nasenbeins oder eine sonstige unfallbedingte Veränderung, eine stark verkrümmte Nasenscheidewand oder zu grosse Nasenmuscheln können die Nasenatmung erschweren und das Risiko für Infektionen der Atemwege erhöhen. Geben medizinische Faktoren den Ausschlag für eine Operation, spricht man von einer funktionellen Nasenkorrektur; in manchen Fällen sind die Grenzen zwischen ästhetischen und funktionellen Korrekturen auch fliessend. Doppeltes Fachwissen für Patienten Die moderne Nasenchirurgie macht es möglich, die funktionelle und die ästhetische Nasenkorrektur in einem einzigen Eingriff zu kombinieren. So wird nicht nur das äussere Erscheinungsbild, sondern gleichzeitig auch die Nasenatmung verbessert. Idealerweise arbeiten bei diesem Eingriff der ästhetisch-plastische Chirurg und der Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) Hand in Hand zusammen und führen auch die Voruntersuchungen und Vorgespräche in enger Absprache mit22 medi z i n a k t u e l l Höcker und behinderte Nasenatmung wegen Schwere Nasenquetschung im Kleinkindes­ verbogener Nasenscheidewand, vorher/ alter mit Fehlentwicklung. Rekonstruktion nachher. mit Rippenknorpel. einander durch. Die Patienten ihrerseits können bei einem kombinierten Eingriff vom Know-how beider Ärzte profitieren. Es wird keine Nasenkorrektur durchgeführt, ohne eine gründliche Voruntersuchung der Nase und des Gesichts und ein aufklärendes Beratungsgespräch durch die behandelnden Ärzte. Die chirurgische Korrektur der äusseren Nasenform gehört zu den weltweit am häufigsten durchgeführten und gleichzeitig schwierigsten plastisch-ästhetischen Operationen. In den Händen eines erfahrenen Chirurgen sind die mit der Operation verbundenen Risiken gering; Schmerzen treten so gut wie nicht auf und die grosse Mehrheit der Patienten ist mit dem Resultat sehr zufrieden. der Regel erfolgt der rund zwei Stunden dauernde Eingriff ambulant. Nach dem Eingriff werden die Nasengänge während 24 Stunden tamponiert und der Patient erhält für zehn bis vierzehn Tage einen Gips. Trotz des komplizierten Eingriffs ist die Heilungszeit mit wenig, wenn nicht sogar keinen Schmerzen verbunden. Die Schwellungen, Blut­ ergüsse und blauen Flecken klingen nach zwei Wochen ab, nach dieser Zeit sind die Patienten wieder arbeitsfähig und sie können auch bereits wieder sportlich aktiv sein, allerdings nur in Sportarten ohne Verletzungsgefahr oder Körperkontakt (Joggen, Walking, Velofahren usw.). Die Kosten für eine funktionelle Nasenkorrektur werden, wenn begründet, von der Krankenkasse oder der Suva übernommen. Für den kosmetischen Anteil der Operation muss die Patientin, der Patient selber aufkommen. Praktisch keine Schmerzen Nasenkorrekturen können in Vollnarkose oder unter örtlicher Betäubung und Dämmerschlaf durchgeführt werden. In Die Autoren Daniel Knutti, Dr. med. Facharzt FMH für Plastische und Ästhetische Chirurgie Praxis: Bahnhofstrasse 39, 2502 Biel Tel. 032 322 77 83 [email protected]; www.aesthetische-chirurgie.ch Thomas Schweri, Dr. med. Facharzt FMH für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten und Facharzt FMH für Allergologie und klinische Immunologie Praxis: Hans-Hugistrasse 10, 2502 Biel Tel. 032 322 61 22 www.schweri.ch Altersabhängige Makuladegeneration Injektionen können Sehkraft retten Patientinnen und Patienten, die von der feuchten altersabhängigen Makula­ degeneration betroffen sind, können die spezialisierte Therapie neu in der Privatklinik Linde in Biel in Anspruch nehmen. Die altersabhängige Makuladegeneration (kurz AMD), eine Erkrankung der Netzhaut, tritt vorwiegend bei über 70-Jährigen auf. Sie sie ist nach dem Grauen (Katarakt) und Grünen Star (Glaukom) mit fast zehn Prozent die dritthäufigste Augenerkrankung. Die AMD beeinträchtigt in zunehmendem Mass das scharfe zentrale Sehen: In der Mitte des Schriftbildes sehen die Patientinnen und Patienten einen verschwommenen Fleck, Gesichter werden nicht mehr erkannt, Linien wirken verbogen, Fensterrahmen verzerrt. Mit der Zeit wird die Lese­ fähigkeit zunehmend beeinträchtigt. Zwei Formen der Makuladegeneration Die Mehrheit der Betroffenen leidet unter einer trockenen AMD. Diese führt über Jahre oder gar Jahrzehnte zu einer langsamen, individuell unterschiedlichen Verschlechterung der Sehfunktion. Bis jetzt gibt es für diese Form der AMD noch keine bekannte wirksame Therapie. Bei zehn bis fünfzehn Prozent der Patientinnen und Patienten entsteht aus der trockenen eine feuchte AMD. Bei dieser Form der Makuladegeneration kommt es durch erkrankte Blutgefässe unter der Netzhaut zum Austritt von Blut und Flüssigkeit in die Netzhaut selber. Diese feuchte Form der AMD verläuft aggressiver und führt innert kurzer Zeit zu einem deutlichen Sehverlust. Dank neuen medizinischen Fortschritten besteht seit wenigen Jahren die Möglichkeit einer Therapie. zifischen Medikamenten in den Glaskörper des Auges behandelt werden. Diese Substanzen hemmen das Wachstum der krankhaften Blutgefässe in der Makula. In vielen Fällen kann so eine Stabilisierung der Sehschärfe erzielt werden. Die Diagnostik und der anschliessende Eingriff, auch intravitreale Injektion (IVT-Therapie) genannt, erfolgt ambulant in einem eigens dafür eingerichteten Kompetenzzentrum mit Opera­ tionssaal. Dank einer lokalen Betäubung mit Augentropfen ist die IVT-Therapie nahezu schmerzlos und dauert nur wenige Minuten. Da die gespritzte Substanz nach einiger Zeit abgebaut wird, müssen Die IVT-Therapie ist dank einer lokalen Betäubung mit Augentropfen nahezu schmerzlos und dauert nur wenige Minuten. die Injektionen wiederholt und fortgesetzt werden, bis die Makula trocken ist. Die Abstände zwischen den einzelnen Behandlungen sind von Person zu Person oft unterschiedlich und betragen zwischen vier Wochen und mehreren Monaten. Viele Patientinnen und Patienten benötigen über Jahre hinweg wiederholte Injektionen ins Auge. Privatklinik Linde AG Biel mit spezialisiertem Zentrum Nach eineinhalb Jahren Planung und kurzer Bauzeit hat das neue Zentrum zur Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration im Hauptgebäude der Privatklinik Linde seinen Betrieb aufgenommen. Patientinnen und Patienten, die unter der AMD leiden, können hier alle nötigen Voruntersuchungen sowie die spezifische Behandlung (intravitreale Injektion, kurz IVT) dieser Erkrankung in Anspruch nehmen. Schlanke zeitliche Abläufe und die wohnortsnahe Lage sind für die Patientinnen und Patienten ein grosses Plus. Zudem steht unseren Patientinnen und Patienten seit 2012 auf der gegenüberliegenden Strassenseite das moderne Augenzentrum mit Operationstrakt, ausgerüstet mit modernster augenärztlicher Medizintechnik, zur Verfügung. Hier werden pro Jahr rund 3000 Operationen durchgeführt. Die Auskunftspersonen Beat Zbinden, Dr. med. Facharzt FMH für Ophthalmologie, spez. Ophthalmochirurgie Belegarzt der Privatklinik Linde AG Phil Kaeser, Dr. med. Facharzt FMH für Ophthalmologie, spez. Ophthalmochirurgie Belegarzt der Privatklinik Linde AG Praxis: Augenärzte AG Biel/Bienne Extra: Link zur Website Augenärzte AG Biel / Bienne Unterer Quai 92, 2502 Biel Tel. 032 322 66 46 [email protected] Injektion ins Auge Wird die feuchte AMD früh diagnostiziert, kann sie mit Injektionen von spe- www.augenaerzte-biel.ch med iz in a k tue l l 23 Berufsverband der Augenärzte e. V Urgences ophtalmologiques Agir et sauver la vue Certaines urgences ophtalmologiques peuvent compromettre la vue. Il arrive que les patients ne soient pas conscients de la gravité de la situation et consultent un ophtalmologue trop tard. En ophtalmologie, il est possible de diviser les urgences en trois groupes de problèmes: les pertes subites de la vue (par ex. décollement de la rétine), les urgences traumatiques (par accident, brûlure chimique) ou les urgences inflammatoires. De nombreux patients ne savent pas exactement quels symptômes nécessitent un rendez-vous rapide chez l’ophtalmologue ou dans quels cas ils doivent consulter immédiatement le médecin. Perte subite de la vue La perte subite de la vue constitue toujours une urgence et nécessite un diagnostic rapide suivi d’un traitement si possible. Ce phénomène peut avoir différentes origines, par exemple une thrombose veineuse ou une occlusion artérielle (origine vasculaire), souvent en association avec des facteurs de risque cardiovasculaires mal contrôlés (pression artérielle élevée, taux de cholestérol élevé, etc.). Comme lors d’un infarctus du myocarde, il est parfois possible de procéder à une lyse (dissolution de l’embole) en cas d’occlusion vasculaire aiguë dans l’œil. Dans ce cas, le patient doit être suivi à l’hôpital. 24 medi z i n a k t u e l l Eclairs et mouches Un décollement de la rétine peut également induire une perte aiguë de la vue. Le symptôme principal est une dégradation de la vue indolore et soudaine. Toute personne touchée par ces symptômes doit remarquer qu’il s’agit d’un événement aigu et que la dégradation abrupte de la vue n’est pas liée aux lunettes. Si soudainement des «éclairs» apparaissent ou de plus en plus de «mouches volantes» dansent devant les yeux, il faut effectuer un contrôle ophtalmologique rapidement afin d’écarter une déchirure rétinienne pouvant induire un décollement de la rétine. Il en va de même si une partie du champ visuel n’est plus visible, comme derrière un rideau ou un mur. Il est possible que des mesures thérapeutiques doivent être prises sans trop attendre. Même en l’absence de douleur, le facteur temps peut s’avérer crucial. Attaque cérébrale ou hémorragie Les phénomènes perçus au niveau visuel ne se déroulent pas tous dans les yeux. Les pertes de champ visuel, peuvent indiquer un trouble de la circulation sanguine dans le cerveau. Une attaque cérébrale ou une hémorragie cérébrale peuvent entraîner des troubles importants du champ visuel. Il en va de même pour les tumeurs cérébrales. Une diminution de la vue accompagnée de douleurs lors de mouvements oculaires peut être causée par une inflammation du nerf optique bien que ce diagnostic ne puisse souvent être établi qu’après des examens approfondis. Il est néanmoins important de distinguer les problèmes visuels soudains de ceux déjà installés depuis longtemps. Ceux-ci sont en effet beaucoup plus fréquents et ne nécessitent aucun traitement urgent, même s’ils doivent toujours faire l’objet d’un examen. Urgences traumatiques et chimiques L’urgence ophtalmologique la plus pressante est la brûlure chimique. Cette atteinte peut être extrêmement dangereuse pour l’œil. C’est un cas dans lequel chaque minute compte afin de sauver l’œil de lésions irréparables. A la suite d’un accident avec une substance acide ou basique, les yeux doivent être rincés immédiatement. Le mieux pour cela est d’utiliser une solution de chlorure de sodium physiologique ou de l’eau claire (en absence d’eau, il est aussi possible d’utiliser de la bière ou du lait). Les yeux doivent être rincés pendant au moins 15 minutes afin de diluer et d’éliminer l’acide ou la base. Les brûlures par acide ou base induisent de fortes douleurs qui conduisent les personnes concernées chez l’ophtalmologue d’urgence. La gravité de la lésion causée par une brûlure chimique dépend de la durée de contact et du pH de la substance chimique. Il arrive que l’effet nocif ne se déploie entièrement que plusieurs jours plus tard. Lorsque l’œil devient blanc après une brûlure, cela peut signifier que la lésion est particulièrement grave et s’accompagne d’une ischémie (diminution de la circulation sanguine) des vaisseaux de la conjonctive et de la sclère (sclère=enveloppe externe du globe oculaire). Des blessures se produisent souvent lors d’activités sportives, en particulier celles avec des balles (squash, football). Dans les accidents de travail, des éclats lors de l’utilisa­tion d’une ponceuse ou d’un marteau sont les plus usuels. Ils se produisent parfois malgré le port des lunettes de protection. Dans les traumatismes ophtalmologique, toutes les structures internes et externes de l’oeil peuvent être touchées. Même si la lésion est petite et n’a pas l’air dramatique, il faut observer des modifications de la forme de l’oeil, une hémorragie ou un écoulement éven­tuel. C’est là qu’il ne faut pas perdre de temps et consulter un ophtalmologue. Il est possible que l’oeil ne soit plus intact et qu’une opération soit nécessaire. Finalement, chez les personnes du 3ème âge, l’apparition de taches devant un œil ou des distorsions de lignes habituellement droites devrait mener à une consultation dans une semaine car ces signes peuvent être dûs à une dégénérescence maculaire traitable. Urgences inflammatoires Les irritations non spécifiques de l’œil sont très fréquentes. Il s’agit souvent d’une problématique de sécheresse ou d’une irritation d’origine allergique. Même si elles sont généralement sans danger, les conjonctivites sans écoulement de pus devraient être traitées au moins au moyen de larmes artificielles. Une sensibilité à la lumière, une sensation d’irritation ou de corps étranger peut indiquer une inflammation de la cornée. Il convient d’exclure une infection herpétique pouvant limiter la fonction visuelle et devenir dangereuse. Les inflammations de la cornée telles que les abcès (notamment chez les porteurs de lentilles de contact) sont douloureuses, la cornée devient blanche et la vue est souvent diminuée. Elles doivent être prises au sérieux du fait du Kurz auf Deutsch Notfälle am Auge Plötzlich auftretende Sehstörungen, plötzlicher Sehverlust, Verletzungen des Auges durch Fremdkörper oder Verätzungen sind Notfälle, bei denen rasches Handeln gefragt ist. Der akute Sehverlust kann verschiedene Ursachen haben wie beispielsweise eine Venenthrombose, einen arteriellen Verschluss oder eine Netzhautablösung. «Blitze» und «Mücken» vor dem Auge können auf das Entstehen eines Netzhautrisses hinweisen. Dies kann sich zu einer Netzhautablösung weiterentwickeln. Bei bereits vorhandener Ablösung senkt sich eine Art Vorhang von oben nach unten oder ein Teil des Sehfeldes wird gar nicht mehr gesehen. Der dringendste Augen-Notfall ist die Verätzung. Nach einem Unfall mit Säure oder Lauge muss das Auge während mindestens 15 Minuten mit physiologischer Kochsalzlösung oder klarem Wasser gespült werden. Sehr häufig sind auch mechanische Verletzungen des Auges. Auch wenn die Verletzung nicht dramatisch aussieht, gilt es zu beobachten, ob sich die Form des Auges verändert beziehungsweise ob das Auge blutet oder ausläuft. risque de cicatrices et de l’extension de l’infection à l’intérieur de l’œil. Une détérioration de la vue accompagnée de nombreuses «mouches» devant l’œil peut être causée par une inflammation de la choroïde, comme dans le cas de la maladie infectieuse toxoplasmose. Selon la localisation de ce foyer, un traitement antibiotique conséquent doit être administré afin de prévenir des lésions permanentes. L’auteur Zürcher Doris, Dr. méd. Médecin spécialiste FMH en ophtalmologie et ophtalmochirurgie Médecin agréé de la Clinique des Tilleuls SA Traumatismes mécaniques Les blessures mécaniques de l’œil sont très fréquentes. Une étude a montré que 40 % des accidents entraînant une cécité ont lieu à la maison (détergents, appareils de jardinage, etc.). Cabinet: Pont-du-Moulin 8, 2502 Bienne Tél. 032 322 28 32 [email protected] med iz in a k tue l l 25 Residenz Au Lac Biel Residenz des guten Geschmacks Im Seeland kommen Gourmets um die Adresse nicht herum: Die Residenz Au Lac Biel, da wo Marc André Laubscher exquisit den Kochlöffel schwingt, Nuria Acuña Ruibal für exzellente Bedienung sorgt und die Leidenschaft spürbar «mitköchelt». Viele loben das gepflegte Ambiente, die zentrale Lage, das in der Residenz Au Lac Biel pulsierende Leben – und die Küche. Hier treffen wir Beat Weibel, den früheren Teamchef der Schweizer Kochnationalmannschaft und Ehrenmitglied des illustren Cercle des Chefs de Cuisine Bern, kurz CCCB. Er ist für die Gastronomie der Residenz Au Lac verantwortlich, überlässt das Kochen und die Betreuung der Gäste aber anderen, «einem Spitzenteam», wie er betont. Küchenchef Marc André Laubscher ist zwar erst 32 Jahre, schöpft aber routiniert und engagiert aus dem Vollen und gehört ebenfalls dem CCCB an. Zu den Berufsstationen des Gastronomiekochs und KochPrüfungsexperten an der GewerblichIndustriellen Berufsschule Bern (GIBB) zählen so renommierte Adressen wie das «Raffles Hotel Vier Jahreszeiten» in Hamburg oder die «Südtiroler Stuben» von Alfons Schuhbeck (Ex-Gault-Millau«Koch des Jahres») am Münchner Platzl. Auch in der «Brasserie Ö» in Oerlikon sowie in der «Hallenstadion Zürich Gastronomie» war Laubscher tätig und als Leiter Catering tourte er bis März 2014 mit dem F1-Rennteam von Toro Rosso Red Bull um die Welt. Seither lassen sich die Gäste der drei Restaurants der Residenz Au Lac Biel – die öffentlichen «Coté Lac» und «À la cARTE» sowie das «Arc en Ciel» für die Residenz-Pensionäre – von ihm und seinem jungen Kochteam, bestehend aus 26 medi z i n a k t u e l l vier Frauen und vier Männern, verwöhnen. «Nur was Marc André Laubschers hohen Ansprüchen genügt, darf hinaus zum Gast», betont Nuria Acuña Ruibal. Die 30-jährige Restaurationsleiterin mit eidg. Fachausweis – auch sie GIBB-Prüfungsexpertin in ihrem Beruf –, aus Pontevedra im Nordwesten Spaniens arbeitet (mit einem Unterbruch) seit 2009 in der Residenz Au Lac und ist, neben Laubscher, Grund dafür, dass die Residenz-Restaurants zur guten Adresse für Schlemmerinnen, Schlemmer aus der Region und darüber hinaus wurde. Testessen mit Politikerin und Spitzenkoch «Wir sind begeistert», halten Beatrice Simon und Georges Knecht übereinstimmend fest. Die Berner Regierungsrätin und Finanzdirektorin sowie der Ehrenpräsident der Hotel & Gastro Union Schweiz haben auf Einladung von «medizinaktuell» die Künste von Laubscher und Acuña getestet. An einem Freitagmittag im vergangenen Oktober haben die beiden im «Coté Lac» Platz genommen und waren dabei nicht alleine: Ein angenehmer Duft liegt in der Luft und in den drei Restaurants der Residenz Au Lac geht es wie oft hoch zu und her, laufend kommen neue Gäste hinzu – Geschäftsleute, Teilnehmende eines gleichentags in der Residenz Au Lac stattfindenden Seminars, etliche Paare, Familien mit Kindern, Pensionärinnen und Pensionäre der Residenz und Stammgäste auch, darunter einige, die gar von weiter her anreisen. Für rund 350 Gäste habe man heute Mittagessen kochen dürfen, hält Küchenchef Laubscher später, beim Kaffee am Tisch von Simon und Knecht, fest. «Trotzdem war die Stimmung im Restaurant entspannt», hält Georges Knecht fest, «und das Service-Team hat sich charmant und kompetent um das Wohl jedes Gastes bemüht.» Auch die «Güte und Vielfalt der Speisekarte» hat es dem früheren Spitzenkoch, langjährigen Präsidenten des Schweizer Kochverbandes und Juryvorsitzenden bedeutender internationaler Kochwettbewerbe angetan, die «fairen, vernünftigen Preise» und «dass Wert auf beste und frischeste Zutaten gelegt wird». Ein Cordon bleu mit Pommes frites und dazu eine Gemüsevariation aus dem Grossen Moos zum Preis von Fr. 28.– wählte Knecht als Hauptspeise. «Knusprig, heiss, genau richtig portioniert, sehr fein zubereitet und liebevoll auf dem Teller präsentiert» sei das Servierte gewesen, «das Gemüse perfekt kombiniert, abgeschmeckt» und die Wein- empfehlung – ein «Arvalus» Barrique Bielersee AOC, Jahrgang 2011, eine fruchtig, samtig dunkelrote Assemblage aus Cabernet Sauvignon-, Syrah- und Malbectrauben der Ligerzer Weinkellerei von Erich Andrey, zum Preis von Fr. 61.– von Nuria Acuña Ruibal «exzellent getroffen, die Flasche durch sie am Tisch gekonnt präsentiert, entkorkt, der Zapfen kontrolliert, zur Degustation angeboten und ideal in Burgunder-Weingläsern serviert.» Weiter positiv vermerkt Knecht, wie rasch die von der Küche in das Restaurant durchgereichten Teller mit den fertigen Speisen auf den Tisch der Gäste gelangten, «da verstrich kaum eine halbe Minute Zeit». «Kurz und gut», so Knecht abschliessend, er könne nur bestätigen, was sich schon rumgesprochen habe, «nämlich dass in der Residenz Au Lac Biel in elegantem Rahmen kulinarisch Besonderes mit vorzüglicher Bedienung geboten wird». – Diese Anerkennung von Georges Knecht hat Gewicht und zeigt Wirkung; die Freude darüber ist Küchenchef Marc André Laubscher und Restaurationsleiterin Nuria Acuña Ruibal anzusehen – und nicht minder ihren Chefs Beat Weibel und Anna Ravizza, die nun auch mit am Tisch sitzen. Wer verrät das pfiffige Saucenrezept? Regierungsrätin Beatrice Simon hat die Einladung zum Testessen mit «viel Vorfreude» angenommen und das, obwohl sie selber noch nie hier zu Gast war. Doch von Bekannten habe sie «nur Gutes über die Residenz-Küche gehört» und nach der heutigen Erfahrung sei klar, «ich komme bestimmt wieder». Dass diese gehobene Gastronomie durch eine Seniorenresidenz geboten werde, in einem offenen, hellen und freundlichen Ambiente, «das dürfte jene etwas überraschen, die beim Begriff Residenz insgeheim an ein Altersheim denken». Als Testspeise entschied sich Simon zuerst für einen Nüsslisalat mit warmen Pfifferlingen, Ei, feinen Speckstreifchen und italienischem Dressing zum Preis von Fr. 14.50 – ihr Urteil: «Sehr fein, wer bitte verrät mir das pfiffige Saucenrezept?» –, anschliessend ein flambiertes Seeländer Schweins-Nierstück mit Apfelsauce und «Pommes d’Or» (veredelter Apfelschnaps aus der Region), Kräuterkartoffelstock und in feine Tranchen geschnittene Gemüsevariationen ebenfalls aus dem Grossen Moos zum Preis von Fr. 29.50. «Alles von bester ‹Residenz-Kochkür-Qualität›.» Was die sympathische und «geerdete» Politikerin aber besonders hervorhebt, sie speziell beeindruckt, das ist, mit welcher Freude die Residenz-Crew an der Arbeit ist. Mit wem von der Residenz Au Lac Biel man Das Fazit von Regierungsrätin Simon und Spitzenkoch Knecht: «Wir sind begeistert.» auch ins Gespräch komme, immer sei diese Freude an der eigenen Arbeit und auch ein echtes Interesse am Gegenüber «da» – dieser «Spirit» sei wohl einer der Gründe für die besondere Qualität der Residenz Au Lac Biel, sinniert die Berner Regierungsrätin. Leidenschaft «Ja, die Qualität», nimmt ResidenzDirektorin Ravizza das Stichwort auf, «letztlich steht und fällt sie mit jedem einzelnen Mitarbeitenden. Ob die Restaurationsfachfrau, der Koch, die Mitarbeiterin am Empfang, die Fachpersonen in den Pflege-Wohngemeinschaften – sie, jede und jeder einzelne und alle gemeinsam, verkörpern Qualität oder auch Nicht-Qualität, leben diese vor, mit dem was sie tun und wie sie es tun, mit welchem ‹Herzblut› eben und durchaus auch mit gesundem Ehrgeiz.» – Kurze Stille am Tisch, man ist sich einig. Dann Nuria Acuña Ruibal an Anna Ravizza und Beat Weibel gerichtet: «Ja und darin seid ihr beide Vorbild.» Marc André Laubscher nickt, «und ihr lasst den Mitarbeitenden Freiräume, bezieht sie in Entscheidungen mit ein – was beides durchaus herausfordernd ist –, auch darum macht die Arbeit hier viel Spass und können wir uns voll und ganz damit identifizieren.» Restaurants Residenz Au Lac Biel Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 09.30 Uhr bis 18 Uhr, Freitag bis 22 Uhr. Extra: Website Residenz Au Lac Biel ansehen Für Seminare, Bankette, Events aller Art auch ausserhalb der üblichen Öffnungszeiten, Auskunft via Tel. 032 328 29 30, E-Mail [email protected] Tischreservation: Tel. 032 328 29 00 Speise- und Getränkekarte: laufend aktualisiert unter www.residenz-au-lac.ch, Rubrik «Restaurants» Gute Adresse auch für Vegetarier Vegetarierinnen und Vegetarier kommen in den Restaurants der Residenz Au Lac Biel voll auf ihre Kosten. Täglich kann zwischen mehreren Speisen und auch saisonalen Angeboten ausgewählt werden. Glutenfreie Gerichte sind gekennzeichnet. Kontakt: Residenz Au Lac Aarbergstrasse. 54 2501 Biel Tel. 032 328 29 28 [email protected] med iz in a k tue l l 27 Privatklinik Linde AG Biel Neuer Belegarzt Dr. med. Stephan Holliger Facharzt FMH Urologie, spez. Operative Urologie. Frühere Tätigkeiten u. a. als Assistenzarzt an der Neuro-Urologischen Universitätsklinik in Innsbruck, als Assistenzarzt und später als Arzt an der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefässchirurgie des Inselspitals Bern, an der Pathologischen Universitäts­klinik des Inselspitals Bern, in der Chirurgie des Hôpital de La Chaux-de-Fonds und an der Urologischen Klinik des Inselspitals Bern, als stv. Oberarzt an der Urologischen Klinik des Inselspitals Bern sowie als Oberarzt an der Urologischen Klinik in Aarau. Seit 2004 beziehungsweise 2012 und 2015 Praxen in Solothurn, am Lindenhofspital in Bern und in Biel. Praxis: Rebenweg 30, 2501 Biel, Tel. 032 323 30 20, [email protected] Bauen für die Zukunft Die Privatklinik Linde realisiert auf dem Klinikareal einen Ersatzneubau, um der Bevölkerung weiterhin eine erstklassige medizinische Versorgung in ihrer Region anzubieten. Im September haben die Bauarbeiten auf dem Areal der Privatklinik Linde begonnen, wo bis Anfang 2017 ein fünfgeschossiger Neubau errichtet wird. Dieser sogenannte Nordanbau, welcher auf dem Terrain eines ehemaligen Wohnhauses entsteht, wird mit dem Hauptgebäude verbunden und integriert sich dadurch optimal in den heutigen Klinikbetrieb. enten eingerichtet. Im Gartengeschoss rundet eine moderne Physiotherapie mit externem Zugang das Angebot im Neubau ab. Im Untergeschoss werden Technikräume eingerichtet. Im Erdgeschoss entstehen eine neue Aufwachstation und eine IMC-Einheit (Intermediate Care), welche modernsten Anforderungen an Technik und Prozesse genügen. In den beiden Obergeschossen werden je zehn Einzelzimmer mit hohem Ausbaustandard und attraktivem Platzangebot für die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Pati- Ebenfalls geplant ist die Erweiterung des Parkings. Das Projekt sieht vor, die bestehende Einstellhalle unterirdisch gegen Osten zu erweitern und über die bestehende Zufahrt zu erschliessen. Diese Massnahme soll den Suchverkehr im Quartier spürbar reduzieren. Bereits fertig umgebaut und in Betrieb sind das neue Kompetenzzentrum zur Nächste Ausgabe 28 medi z i n a k t u e l l Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration im Hauptgebäude der Privatklinik Linde (siehe auch Artikel Seite 21) und der neue, moderne und grosszügige Wartebereich für Patientinnen und Patienten. Dieser wurde in den bisherigen Direktionsräumlichkeiten eingerichtet. Neu gibt es zwei Aufnahmebüros mit hoher Privats­phäre, damit bei den Eintritts­ gesprächen mit den Patientinnen und Patienten ein diskretes und persönliches Ambiente für diesen wichtigen Informationsaustausch geschaffen wird. Das nächste Magazin erscheint im Mai 2016 unter anderem mit diesen Themen: Konzentrations- und Gedächtnisstörungen – nur etwas vergesslich oder schon dement? • Reizdarm: Was ist es, das den Darm reizt? • Zahnimplantate: dritte Zähne, die halten • Herzrhythmusstörungen: Was ist harmlos, wann sollte man zum Arzt?