Gesundheitsmagazin Dezember 2015 / PDF, 4.46 MB

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Die regionale Gesundheitsinformation
Pneumonies
La vaccination peut
s’avérer utile
Zähneknirschen
Kiefer steht vor allem
nachts unter Hochdruck
Dezember 2015
Rückenschmerzen
Richtig bewegen, feine
Muskeln aufbauen
Fussbeschwerden
Hallux valgus,
Fersensporn & Co. – was tun?
Avec des articles
en français
Entstanden in Zusammenarbeit mit der Privatklinik Linde AG Biel
sowie weiteren Gesundheitsinstitutionen der Region Seeland
Eingewachsene Zehennägel
Kleiner Eingriff, rasch schmerzfrei
Zu enge Schuhe oder
falsches Nagelschneiden
können dazu führen,
dass der Zehennagel ins
Nagelbett einwächst.
Eine schonende Operation schafft Abhilfe: Bei
der Phenolkaustik wird
ein kleiner Teil der Nagelwurzel verödet.
Ein eingewachsener Fussnagel entsteht
durch das seitliche Einwachsen des
Nagels in den Nagelwall. Der primäre
Auslöser ist häufig ein falsches Schneiden der Nägel. Durch unsachgemässes
Rundschneiden entsteht im seitlichen
Nagelfalz eine Nagelecke oder -spitze,
welche sich in den Nagelwall einbohrt.
Eine andere Ursache ist das Tragen von
zu engen Schuhen, es gibt aber auch
eine genetische Anlage. Meist ist der
grosse Zeh betroffen; die Nagelerkrankung tritt bei Männern und Frauen,
vom Säuglings- bis zum Greisenalter, gleichermassen auf. In der Folge
kommt es zu schmerzhaften Schwellungen und Entzündungen im Nagelbett
und es bildet sich Granulationsgewebe,
sogenanntes «wildes Fleisch», welches
über den Nagelrand wächst.
Konservative Therapie
Wer unter einer entzündlichen,
schmerzhaften Schwellung am seitlichen Nagelbett leidet, sollte möglichst
rasch fachärztliche Hilfe beiziehen –
so lässt sich im Anfangsstadium ein
chirur­gischer Eingriff allenfalls vermeiden. Zu Beginn können deszinfizierende Fussbäder oder ein lokal aufgetragenes Antibiotikum die Entzündung
minimieren oder gar verhindern. Auch
konservative Massnahmen wie die
Unterpolsterung des freien Nagelendes
mithilfe eines Kunststoffröhrchens oder
von Baumwollstreifen oder Schienen
können dafür sorgen, dass ein künftiges
Einwachsen verhindert wird.
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Nagelanteil begründet, mit Phenol verödet. So wird die Ursache des Problems,
also der eingewachsene Nagelsporn,
entfernt; er wächst anschliessend nicht
mehr nach, sodass es in den allermeisten Fällen nicht zu einem Wiederauftreten der Entzündung kommt.
Verödung mit Phenol
Führen diese Therapieversuche nicht zu
einer Abheilung oder tritt die Nagel­
erkrankung immer wieder auf, sollte
ein operativer Eingriff in Erwägung
gezogen werden. Es gibt verschiedene
Nach monatenlangem
Leiden kann man mit
einem minimalinvasiven
Eingriff eine schnelle und
anhaltende Schmerzfreiheit erreichen.
Operationsmethoden, bei der mehr oder
weniger Anteile des Nagels, des Nagelbettes, der Nagelwurzel oder sogar des
seitlichen Nagelwalls heraus­geschnitten
werden. Als schonende Methode, die
auch kosmetisch ein gutes Resultat
liefert, hat sich die sogenannte Phenolkaustik erwiesen. Hierbei wird lediglich die Nagelwurzel, die den seitlichen
Nach Anlegen einer Leitungsanästhesie und einer sogenannten Blutsperre
(kurzfristige Blutleere im zu operierenden Zeh) wird ein schmaler seitlicher
Nagelstreifen an der betroffenen Seite
mit einer Spezialschere eingeschnitten,
vom darunterliegenden Nagelbett gelöst
und bis zur Nagelwurzel entfernt. In die
durch die Teilextraktion der Nagelplatte
entstandene Höhle wird mit dünnen
Wattestäbchen während mehrerer
Minuten eine Lösung namens Phenolum liquefactum eingerieben. So wird
das sogenannte Matrixhorn chemisch
zerstört. Die ganze Behandlung nimmt
zwischen 15 und 20 Minuten in Anspruch.
Optisch ausgezeichnetes Ergebnis
Das Phenol hat zugleich eine desinfizierende und vor allem eine schmerzstillende Wirkung, die mehrere Stunden
bis zu einem Tag anhält. Dadurch treten
wenig bis gar keine postoperativen
Schmerzen auf, der Patient ist bereits
nach rund zwei Tagen wieder gut zu
Fuss unterwegs, nach zwei bis drei
Wochen ist die Wunde vollständig abgeheilt. Es bleibt keine Narbe zurück, der
Nagel ist lediglich etwas schmaler, weist
aber keinen weiteren Defekt oder eine
Entstellung auf.
Der Autor
Giacomo Duchini, Dr. med.
Facharzt FMH für Dermatologie
und Venerologie und Facharzt FMH für
Allgemeine Innere Medizin
Praxis:
Dermatologie Hübscher
Dufourstrasse 17, 2502 Biel
Tel. 032 322 53 22
[email protected]
www.dermatologie-huebscher.ch
Extra:
Link zur Website
Dermatologie
Hübscher
Inhalt
Nächtliches Zähneknirschen:
Folgen können verheerend sein
Chronische Schmerzen: Zahlreiche wirksame Methoden helfen, dass Schmerzen das Leben nicht dominieren. ➔ Seite 5
Fussbeschwerden: Auch wenn sie uns im Laufe des
Lebens mehrmals um den Globus führen: Unseren Füssen
schenken wir meist erst dann die verdiente Beachtung,
wenn sie schmerzen. ➔ Seite 6
Pneumonie: L’inflammation aiguë du tissu pulmonaire figure
parmi les maladies infectieuses mortelles les plus fréquentes
dans les pays industrialisés occidentaux. ➔ Page 8
Blasenschwäche, Stuhlinkontinenz: Sie können
die Lebensqualität enorm einschränken. Unauffällige
Hilfsmittel wirken dem entgegen. ➔ Seite 10
Prostataveränderungen: Bei der gutartigen Prostataveränderung sind Behandlungen mit Laser im Vormarsch.
Sie sind eine schonende Alternative zu operativen
Verfahren. ➔ Seite 12
Nachtruhe gibt es in vielen Mündern
nicht: Die Zähne pressen sich aufeinander, reiben, knirschen. Die Folgen:
Verspannungen, Schmerzen, zerstörte
Zähne oder gar Kieferfehlstellungen.
Doch das Problem lässt sich mit einfachen Massnahmen beheben. ➔ Seite 14
Urgence ophtalmologique: vite chez le
médecin
Morbus Dupuytren: Die Erkrankung der Hand führt dazu,
dass sich einzelne Finger nicht mehr strecken lassen.
Eine Operation hilft, wichtig ist aber eine gezielte ergotherapeutische Nachbehandlung. ➔ Seite 17
Rückenschmerzen: Mangelnde Bewegung kann zu Rückenschmerzen führen. Um die feinen stabilisierenden Muskeln
aufzubauen, die die Wirbelsäule stützen, empfehlen
Chiropraktoren unter anderem Pilates. ➔ Seite 18
Darmdivertikel: Viele Menschen haben Darmdivertikel, ohne
es überhaupt zu wissen. Die meisten sind gut behandelbar,
nur selten verläuft die Krankheit kompliziert. ➔ Seite 20
Nasenkorrektur: Die moderne Nasenchirurgie macht es
möglich, die funktionelle und die ästhetische Nasenkorrektur
in einem einzigen Eingriff zu kombinieren. ➔ Seite 22
Altersabhängige Makuladegeneration: Die feuchte
altersabhängige Makuladegeneration kann seit Kurzem in
der Privatklinik Linde therapiert werden. Mit Injektionen ins
Auge kann die Sehkraft in vielen Fällen gerettet
werden. ➔ Seite 23
Des troubles visuels soudains, une
brusque perte de la vue, des blessures à l’œil engendrées par des corps
étrangers ou des brûlures chimiques:
ces cas d’urgence nécessitent de réagir
rapidement afin de ne pas endommager la vue. ➔ Page 24
Residenz Au Lac: Da kommen
auch Gourmets auf ihre Kosten
Privatklinik Linde AG: Bis Anfang 2017 entsteht auf
dem Areal der Privatklinik Linde ein fünfgeschossiger
Neubau. ➔ Seite 28
Impressum: Das Magazin «medizinaktuell» entsteht in Zusammenarbeit mit Gesundheitsinstitutionen
der Region Biel-Seeland, die für den Inhalt ihrer Beiträge selber verantwortlich zeichnen.
Auflage: 75 000 Exemplare.
Erscheinungsweise, nächste Ausgabe: Das Magazin erscheint zwei Mal pro Jahr,
die nächste Ausgabe im Mai 2016.
Herausgeber: kummerundpartner gmbh, kommunikationsmanagement+medien, Dählenweg 6, 2503 Biel,
Tel. 032 373 30 30, [email protected], www.kplusr.ch
Redaktion und Gestaltung: kummerundpartner gmbh, Kerstin Wälti (Leitung), Bernhard Kummer, Silvia Stähli,
Thomas Uhland, Sabine Vontobel, Yves Zenger, Rolf Gerber (Grafik).
Redaktionsbeirat: Professor em. Dr. med. Hans Gerber (Konolfingen), Professor em. Dr. med. Benedikt Horn
(Interlaken), Professor em. Dr. med. Henning Schneider (Kehrsatz), Professor em. Dr. med. Heinz Zimmermann (Thun).
Korrektorat und Produktion: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen.
Spedition: DMB Direct Mail Biel Bienne AG, Biel.
In den drei Restaurants der Residenz
Au Lac schwingt Küchenchef Marc
André Laubscher den Kochlöffel, während sich Nuria Acuña Ruibal kompetent um das Wohl der Gäste bemüht.
Anlässlich eines Testessens liessen
sich zwei bekannte Persönlichkeiten
verwöhnen. ➔ Seite 26
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In Sachen
Vorsehung – Altwerden
Das Schicksal, was wissen wir schon,
wann es uns ein Schnippchen schlägt,
womöglich auf einmal nichts mehr so
ist, wie es vorher war. Wir im einen Augenblick gewahr werden, was Sekunden
später Realität ist: der Aufprall, das
Zusammenbrechen, die Gewissheit um
die eigene Krankheit. So ergeht es täglich Tausenden Menschen irgendwo auf
der Welt. Meist läufts dann zum Glück
glimpflich ab, helfen Gips oder Verband,
Spritze, Nadel, Schmerzmittel, Krücke,
Geduld – nicht wenige aber erkranken
oder verletzen sich schwer, manche
lebensbedrohlich. So oder so: Menschen
in Notlage und ihre Angehörigen haben
vor allem eine Hoffnung, nämlich die
nach rascher Hilfe und baldiger Genesung – kaum sonstwo ist die Chance
dazu grösser als in der Schweiz. Gott sei
Dank. Gerade aktuell dürfen wir, die wir
hier leben, uns bewusst werden, wie gut
es das Schicksal mit Land und Leuten
meint, und das nicht zum ersten Mal
und auch nicht ganz zufällig, nicht nur
Gottgegeben. Denn ohne unser Zutun –,
dem Willen des Einzelnen, für das eigene Wohl zu sorgen und zu dem unserer
Gemeinschaft beizutragen, auch zu
deren Sicherheit und Offenheit – wird
nicht bleiben, was ist. Natürlich wird
es kaum gelingen, immer alles richtig
zu machen, doch wir sollten uns darum
bemühen.
Wann ist man alt?
Mit 40, 50, 60, 70? Forscher meinen,
dass zur Mitte dieses Jahrhunderts die
durchschnittliche Lebenserwartung der
Männer bei 80, die der Frauen bei 85
Jahren liegen wird. Das Rentenalter, ein
«Marker» des Statuswechsels zur Seniorin, zum Senior, erreicht man dann
womöglich mit 70 Jahren. Ruhestand
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und Untätigkeit werden neu zu begründen und zu rechtfertigen sein; man wird
sich mit dem «noch immer» joggenden
Nachbarn, der nach wie vor berufstätigen Freundin vergleichen und sich fragen, ob man nicht auch noch etwas tun
kann, ja tun muss. Ist das nun ein Glück
oder ein Problem für uns? – Sicher ist,
die biologische Uhr tickt, für alle. Zwar
erneuert sich unser Körper laufend,
werden alte durch neue Zellen ersetzt,
alle zwei Wochen die Hautzellen, alle
vier Monate die Blutzellen, alle 15 bis
16 Jahre die Muskel- und Knochenzellen. Doch eben, die Erneuerung klappt,
je älter wir werden, desto weniger gut.
Und so nimmt dann halt irgendwann
das Sehvermögen ab, werden Muskeln
und Nerven schwach, Knochen und
Gelenke abgenutzt und sind die etwa
800 000 Eizellen, die jede Frau bei der
Geburt besitzt, aufgebraucht (wann,
das ist uneinheitlich, bei einigen Frauen
etwa setzt die Menopause mit 42 Jahren
ein, bei anderen mit 58).
Viele Gesichter, nie öde Sache
Wie auch immer: Das Alter ist keine
Krankheit, kein Abschied vom Leben.
Es ist ein Lebensabschnitt, in den jeder
Mensch allmählich hineinwächst, ob
man will oder nicht. Und es lässt sich
nicht leugnen: Die Jahre und wie wir sie
lebten hinterlassen ihre Spuren, allen
Cremes und Liftings zum Trotz. Doch
die Zeit jenseits der Lebensmitte ist nie
eine «öde Sache», sie kann überaus
bewegt und bewegend sein. Schweres
und Belastendes bereithalten und ebenso Lustvolles, Kreatives und Witziges.
Viele Seniorinnen, Senioren erfinden
sich und ihr Dasein nochmals ganz
neu –, gerade eben, weil sie noch fit und
aktiv oder krank, einsam, auf die Hilfe
anderer angewiesen sind. Den Mut und
den Elan zu diesem «Altersprojekt»,
das bestimmt ungemein herausfordernd
und befriedigend ist – wohl befriedigender als der krampfhafte Versuch, jung
zu bleiben – wünsche ich Ihnen, liebe
Leserin und lieber Leser, ob Sie nun 40,
50, 60 oder 70 Jahre «alt» sind.
Bernhard Kummer, Herausgeber
Chronische Schmerzen
Wichtig: rasch umfassend behandeln
Bei der Behandlung
chronischer Schmerzen
haben sich nebst schulmedizinischen auch
komplementäre Behand­
lungsmethoden als wirksam erwiesen. Daher
empfehlen Schmerzspe­
zialisten einen interdis­
ziplinären Therapieansatz.
Schmerzen sind in der Regel dazu da,
den Körper vor Gefahr zu warnen und
zu schützen. Sie machen uns darauf
aufmerksam, dass etwas im Körper nicht
stimmt, weisen uns auf Reizungen, Wunden oder Verletzungen hin und führen
dazu, dass wir uns schonen und die Verletzung pflegen. Normalerweise klingen
diese akuten Schmerzen ab, sobald die
Ursache beseitigt oder geheilt worden
ist. Manchmal verselbstständigt sich
aber dieser Schmerz und wird chronisch.
Obwohl kein auslösender Reiz mehr vorliegt, werden dem Gehirn allerdings weiterhin Schmerzinformationen vermittelt.
Dadurch sind die Nervenbahnen, die den
Schmerzimpuls durch den Körper leiten,
ständig gereizt – der Körper entwickelt
ein sogenanntes Schmerzgedächtnis; bereits ein geringer Reiz löst eine erneute
Schmerzreaktion aus.
Beeinträchtigung der Lebensqualität
In der Schweiz leiden rund 16 Prozent der Bevölkerung an chronischen
Schmerzen. Ursachen für die Entstehung
chronischer Schmerzen können Gewebeschäden und sonstige schädigende
Einflüsse sein, beispielsweise aufgrund
eines Unfalls, einer Operation, einer
Entzündung oder einer Erkrankung wie
Rheuma, Diabetes oder Krebs. Chronische Schmerzen sind eine eigenständige
Erkrankung. Die Betroffenen leiden aber
nicht nur unter dem Dauerschmerz,
sondern auch unter den zunehmenden körperlichen Einschränkungen im
Alltag und im Beruf; nicht selten geht
die Schmerzerkrankung mit depressiver
Stimmung, angstvollen Gedanken, Schlafstörungen, verminderter Konzentration,
Vereinsamung, Problemen in Familie und
Partnerschaft oder einem Rückzug aus
dem sozialen Leben einher.
Rasch handeln
Menschen mit chronischen Schmerzen
haben häufig eine mehrjährige Leidensgeschichte hinter sich, bevor sie eine wirksame Schmerzbehandlung erfahren oder
einen Schmerzspezialisten aufsuchen.
«Leider warten viele Patienten zu lange,
bevor sie sich behandeln lassen, besonders häufig ist dies der Fall bei Schmerzen
nach einer Operation», sagt Schmerztherapeut Dr. med. Philipp Widmer. «Wichtig
bei einer Therapie ist nicht zuletzt, dass
die Patienten realistische Erwartungen
an die Behandlung haben. Die Art, wie sie
mit Schmerzen umgehen, spielt ebenfalls
eine Rolle», so der Fachmann. «Völlige
Schmerzfreiheit ist der innigste Wunsch
der meisten Schmerzpatienten. Doch auch
wenn dieser Wunsch nicht immer in Erfüllung geht: Es gibt zahlreiche wirksame
Methoden, die helfen, dass Schmerzen das
Leben nicht dominieren.»
In einer Erstkonsultation – Dauer: etwa
75 Minuten – macht sich der Schmerzspezialist ein genaues Bild über die Vorgeschichte des Patienten, die körperliche
und psychische Verfassung sowie die Art
der Schmerzen, deren Lokalisation und
mögliche Ursachen. Die bereits vorgängig
erstellten Befunde (Arztberichte, Röntgen­
aufnahmen usw.) werden bei Bedarf mit
zusätzlichen Untersuchungen ergänzt.
Kombinierte Therapien
Oberste Priorität bei akuten und chronischen Schmerzen hat eine eingehende,
meist auch interdisziplinäre Abklärung
und Diagnostik, um möglichst die zugrundeliegende Ursache therapieren zu
können. Ist dies nicht möglich oder kann
keine Ursache der Schmerzen diagnostiziert werden, so ist eine ganzheitliche
Therapie von grosser Bedeutung: «Schulmedizinische und komplementärmedizinische Therapieansätze werden miteinander kombiniert und individuell auf die
Schmerzen der Patienten abgestimmt»,
sagt Philipp Widmer. Meist werden medikamentöse Therapien mit physikalischen
Therapien wie zum Beispiel der Chiropraktik, Osteopathie, Craniosacraltherapie
sowie mit komplementärmedizinischen
Vorgehen kombiniert. Zu letzteren zählen
etwa die Akupunktur oder die Neuraltherapie. Hierbei werden Injektionen eines
schwachen und kurz wirksamen lokalen
Betäubungsmittels an bestimmten Stellen
des Nervensystems durchgeführt, um bestehende Fehlfunktionen zu normalisieren
und dem Körper wieder die Selbstregulierung zu ermöglichen. Dr. Philipp Widmer:
«Es gilt jeweils, aus vielen möglichen
Therapien die für den jeweiligen Patienten wirkungsvollsten herauszufiltern und
richtig zu kombinieren.»
Die Auskunftsperson
Philipp Widmer, Dr. med.
Facharzt FMH für Allgemeine Innere Medizin,
Fähigkeitsausweis u. a. in Neuraltherapie
Extra:
Link zur Website
Praxis für
Schmerztherapie
Interventioneller Schmerztherapie sowie
Akupunktur – Traditionelle Chinesische
Medizin
Belegarzt der Privatklinik Linde AG
Praxis:
Praxis für Schmerztherapie
Dählenweg 4, 2503 Biel
Tel. 032 365 11 90
[email protected]
www.schmerztherapie-biel.ch
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Fussbeschwerden
Von Hallux, Hammerzehen & Co.
Belastungen des modernen Alltages können im
Verlauf des Lebens zu
störenden und schmerzenden Veränderungen
der Füsse führen. Häufig
lassen sich diese aber
korrigieren.
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Im Durchschnitt legt der Mensch in seinem Leben 10 000 Schritte pro Tag oder
160 000 Kilometer zurück. Der Fuss ist
mit seinen Gelenken, Sehnen, Muskeln
und 28 Knochen ein kompliziertes und
anspruchvolles Körperteil. Er ist permanent einer hohen Belastung ausgesetzt. Die meisten Kinder kommen mit
gesunden Füssen auf die Welt. Dennoch
gehören Fussschmerzen zu den häufigsten Beschwerden, aufgrund derer Patientinnen und Patienten medizinische
Hilfe beanspruchen. Neben Arthrose
und Verletzungen veranlassen vor allem
Fehlstellungen den Gang zum Arzt.
Modische, enge Schuhe oder High Heels
verursachen dann Druckstellen und
Fehlbelastungen. Beschwerden können
zwar häufig mit orthopädietechnischen
Massnahmen (Einlagen, Schuhzurichtungen) gelindert werden. Gelegentlich
sind aber auch korrigierende Operati­
onen sinnvoll und erfolgversprechend.
Wer diesen Schritt gegangen ist, hält
«Darco» nicht mehr für einen Hundenamen. Obwohl dieser wie ein Vierbeiner
klingt und die Menschen ebenso treu
während Wochen begleitet, ist er in
Wirklichkeit eine technische Gehhilfe:
ein steifer, offener Schuh, um nach
Fuss-Operationen rasch wieder auf den
Beinen beziehungsweise Füssen zu sein.
Volkskrankheit Hallux valgus
Die häufigste Fehlstellung im Vorfussbereich ist der Hallux valgus. Dabei
weicht die Grosszehe in Richtung Fuss­
aussenrand ab, es kann eine störende
und schmerzende Vorwölbung auf der
Innenseite des Fusses entstehen. Durch
das Tragen von Schuhen mit engen
Fussbetten entstehen dann schmerzhafte Druckstellen. Frauen im mittleren Lebensalter sind am häufigsten betroffen,
in seltenen Fällen leiden auch bereits
junge Menschen unter Hallux valgus.
Eine familiäre Häufung kann beobachtet werden. Neben dem kosmetischen
Aspekt ist vor allem die Funktion des
Fusses als Folge der Schmerzen und
der Fehlbelastung beeinträchtigt. Sport
wie zum Beispiel Joggen oder Wandern
wird zur Tortur. Oft kommt es an jener
Stelle, wo der Schuh auf den vorstehenden Ballen drückt, zu schmerzhaften
Schleimbeutelentzündungen. Später
führt die Fehlstellung zum Verschleiss
des Grundgelenks und zur Deformierung der Nachbarzehen: Normales Gehen oder sportliche Aktivitäten werden
immer mühsamer, Fehlbelastungen des
Vorfusses und zunehmende Probleme
beim Tragen von geschlossenen Schuhen sind die Folge. Röntgenaufnahmen
zeigen die Schwere der Deformität.
Die Aussicht auf Heilung einer etablierten Fehlstellung mit einer nicht
operativen Therapie ist gering. Auch
die derzeit überall vermarkteten Zehenspreizer-Nachtschienen schaffen
kaum Abhilfe. Bei häufigen und starken
Schmerzen empfiehlt sich deshalb eine
operative Korrektur. Ein Eingriff aus
rein ästhetischen Gründen ist nicht gerechtfertigt. Bei einer der einfacheren,
häufig ausreichenden Operationstechniken wird der Mittelfussknochen durch­
trennt, neu ausgerichtet und zusammengeschraubt. Der Spitalaufenthalt
dauert drei bis vier Tage. Dank «Darco», der das Abrollen des operierten
Fusses verhindert, ist das Gehen schon
in den ersten Tagen nach der Operation
wieder möglich. Nach sechs Wochen
kann der Spezialschuh durch normales
Schuhwerk abgelöst werden. Es empfiehlt sich allerdings, mit anspruchsvollen sportlichen Aktivitäten mindestens
drei Monate zuzuwarten.
Wenn sich die Zehen beugen
Gleichzeitig zum Hallux, aber auch
unabhängig davon, können sogenannte
Hammer- und Krallenzehen auftreten,
krallenartige Beugungen von Zehen.
Dabei handelt es sich um eine Deformität, welche aufgrund von Überlastung
der mittleren Zehen-Grundgelenke
sowie eines Ungleichgewichtes der
Muskulatur und des Sehnenzuges entstanden ist. Häufig ist sie bei Spreizfussfehlstellungen anzutreffen. Durch
die Fehlstellung der Zehe kommt es im
Schuh zu schmerzhaften Druckstellen.
Die Zehen schmerzen oder entzünden
sich. Durch die ständige Reibung kann
es zu Hühner­augen kommen. Sind die
Hammerzehen noch beweglich, reicht
es meist, verkürzte Sehnen und Grundgelenkskapsel zu durchtrennen oder zu
verlängern (gelenkerhaltende Operation). Sind die Hammerzehen jedoch
fixiert, das heisst im ersten Zwischengelenk eingesteift, wird dieses entfernt
und in gerader Stellung versteift.
Es wird mittels eines Metalldrahtes
gehalten, der nach etwa einem Monat
entfernt wird, oder es wird ein stabilisierendes Implantat eingebracht.
nung des Problems. Ein gelegentlich
im Röntgenbild sichtbarer knöcherner
Sporn an der Unterseite der Ferse ist nämlich nicht die Ursache der
Schmerzen. Dieser entsteht im Ansatz
der tiefen Fusssohlen-Muskulatur am
Fersenbein und kann auch bei vielen
Menschen ohne Beschwerden gefunden
werden. Etwas unterhalb verläuft ein
breites Fusssohlenband (Plantarfaszie),
das das Fusslängsgewölbe aufspannen
hilft und dessen Ansatz am Unterrand
des Fersenbeines überlastet sein kann.
Das kann zu einer Entzündung führen –
der eigentliche Entstehungsort der
meist hartnäckigen und langwierigen
Schmerzen. Die Beschwerden können
sehr einschränkend werden, obschon
das Problem eigentlich harmlos ist. Eine
der Hauptursachen dieser Überlastung
Es ist besser, die Schuhe
den Füssen anzupassen
als umgekehrt.
ist eine Verkürzung der Wadenmuskulatur. Eine erhöhte Spannung wird bei
jedem Schritt über die Achillessehne
und das Fersenbein in die Fusssohle
weitergeleitet.
Es wird vermutet, dass rund jeder und
jede Dritte davon geplagt ist, vor allem
nach dem 40. Lebensjahr, Frauen etwas
häufiger als Männer. Fersenschmerzen oder das schmerzhafte Gefühl, ein
Steinchen im Schuh zu haben, können
darauf hindeuten. Der Fersensporn
lässt sich fast immer ohne Operation
behandeln: Am wichtigsten ist das
Dehnen der verkürzten Wadenmuskulatur. Weiche Fersen-Einlagen aus Silikon
oder ein sehr weiches Fussbett vermindern den lokalen Druck auf das Fersen-
bein. Linderung verschaffen im akuten
Stadium auch entzündungshemmende
Medikamente, kühlendes Massieren
(zum Beispiel mit einer gefrorenen Getränkedose) sowie Physiotherapie, eventuell mit Stosswellen-Behandlungen. Bei
ausgeprägten morgendlichen Anlaufschmerzen hilft eine Nachtschiene, die
den Fuss in Neutralstellung hält und ihn
nicht in die sonst im Liegen eingenommene Spitzfuss-Stellung fallen lässt. Bei
hartnäckigen Beschwerden kann auch
eine entzündungshemmende lokale
Injektion mit Cortison hilfreich sein.
Bei starkem Übergewicht kann durch
die Reduktion des Körpergewichts die
Ausheilung begüns­tigt und neuen Beschwerden vorge­beugt werden.
Gute Prognose
In der Mehrheit der Fälle ist die invasive Korrektur eines Hallux und anderer
Deformationen erfolgreich und komplikationsfrei. Restbeschwerden können,
wie bei allen Eingrif­fen jedoch nie ganz
ausgeschlossen werden.
Gute Schuhe
gesunde
Grundsätzlich gilt:
Füsse
Einen Grossteil aller
Fussprobleme kann
man mit der Wahl der
richtigen Schuhe vermeiden. Ein
gesunder Fuss nimmt es Ihnen nicht
übel, wenn Sie zu einer Abendveranstaltung Pumps mit hohen Absätzen
tragen. Die Alltagsschuhe sollten
jedoch in Länge und Weite passen,
ein Fussbett zur Unterstützung des
Längs- und Quergewölbes des Fusses
haben und von guter Qualität sein,
damit sie ihre Eigenschaften auch
nach längerer Tragezeit behalten.
Auch öfters barfuss laufen tut den
Füssen und der Fussmuskulatur gut.
Der Autor
Martin Jäger, pract. med.
Facharzt FMH für orthopädische Chirurgie,
Belegarzt der Privatklinik Linde AG
Extra:
Link zur Website
Orthomed Praxis
Biel
Praxis:
Orthomed Praxis Biel
Fersensporn: «Steinchen» im Schuh
Ein sehr häufiges Problem am anderen
Ende des Fusses ist der sogenannte
Fersensporn. Dies ist allerdings eine
unglückliche und irreführende Bezeich-
Orthopädische Chirurgie Biel-Seeland
Blumenrain 91, 2503 Biel
Tel. 032 361 16 66
[email protected]
med iz in a k tue l l 7
Pneumonies
La vaccination peut s’avérer utile
Chaque année en Suisse,
environ 42 000 personnes
souffrent d’une pneumonie. Cette pathologie
peut mettre en danger la
vie des personnes âgées
et affaiblies.
La pneumonie: on la sous-estime, mais
elle figure pourtant parmi les maladies endémiques. Chaque année en
Suisse, environ 42 000 personnes en
sont touchées et un tiers d’entre elles
doivent même être hospitalisées. Ainsi,
les hospitalisations dues à une pneumonie sont plus nombreuses que celles
dues à un accident vasculaire cérébral
ou à une crise cardiaque. De plus, les
pneumonies figurent parmi les causes
fréquentes de décès.
Des bactéries dangereuses
Dans le jargon médical, une pneumonie
désigne une affection inflammatoire
du poumon. Lors d’une pneumonie,
les vésicules pulmonaires et/ou le tissu
pulmonaire qui les sépare sont endommagés. En cas de pneumonie d’origine
bactérienne, des cavités importantes
pour l’échange gazeux sont remplies
de pus et de liquide et ne peuvent plus
participer à l’échange des gaz respiratoires.
La moitié des pneumonies sont causées
par un type bien défini de bactéries,
les pneumocoques. Mais les virus de la
grippe ou d’autres encore peuvent être
à l’origine de cette maladie et/ou favoriser une infection bactérienne. Chez
les personnes dont le système immuni-
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taire est affaibli en raison de maladies
préexistantes, les agents pathogènes
peuvent aussi être des champignons ou
des parasites.
Pneumonies non infectieuses
Une pneumonie n’est cependant pas
forcément liée à une infection. Des
réactions allergiques, des irritations
d’origine physique ou chimique comme
des gaz, des vapeurs ou de la poussière
peuvent également être à l’origine
d’une pneumonie. Les pneumonies de
déglutition, ou pneumonies chimiques,
occupent une place particulière. Elles
apparaissent lorsque les aliments prédigérés, l’acidité gastrique ou d’autres
contenus de l’estomac atteignent les
poumons par la trachée et mettent
notamment en péril les personnes inconscientes ainsi que les patients souffrant de troubles de la déglutition. Les
pneumonies chimiques apparaissent
souvent après des accidents vasculaires cérébraux, en cas de maladie
de Parkinson, en cas de traumatisme
crânien ou de tumeur cérébrale.
Une pneumonie est contagieuse et se
transmet par inhalation. Des agents
pathogènes circulent toujours dans les
endroits dont la population est dense.
Il suffit à un malade d’éternuer ou de
tousser pour libérer d’innombrables
germes. On parle de pneumonie
contractée en communauté lorsque des
personnes se contaminent dans leur
environnement quotidien.
Les germes d’origine hospitalière
Une pneumonie nosocomiale désigne
une pneumonie contractée à l’hôpital.
Elle survient surtout sous traitement
en soins intensifs pour les raisons suivantes: les patients qui se trouvent en
service de soins intensifs sont souvent
gravement malades et leur système
immunitaire n’est pas en mesure de se
défendre de manière optimale contre
les germes. De plus, une respiration
artificielle prolongée peut accroître le
risque de pneumonie. Les agents pathogènes de pneumonies nosocomiales
sont souvent des germes problématiques (germes d’origine hospitalière)
difficiles à traiter, tels que les entérocoques et les staphylocoques résistant
aux antibiotiques. Ces germes multirésistants se sont malheureusement
multipliés au cours de ces dernières
années et constituent un sérieux problème.
Une pneumonie est dite typique
lorsque les symptômes classiques sont
présents: une toux productive (avec expectorations), de la fièvre ainsi que les
résultats typiques de la radiographie
et de l’examen physique. Une pneumonie est dite atypique lorsque l’inflammation ne touche pas les vésicules
pulmonaires (alvéoles), mais le tissu se
trouvant entre les alvéoles et les vaisseaux sanguins (tissu interstitiel). Cette
forme de pneumonie présente souvent
une évolution insidieuse et lente, et les
agents pathogènes qui en sont responsables sont différents de ceux de la
pneumonie typique. Environ 20 % des
pneumonies sont de nature atypique.
Frissons et forte fièvre
La pneumonie bactérienne typique
commence brusquement avec des frissons et une forte fièvre qui atteint souvent 40 degrés Celsius. Les personnes
concernées se sentent gravement
malades et souffrent de maux de tête
et de courbatures. Selon sa gravité, la
maladie entrave plus ou moins la respiration. D’autres symptômes typiques
sont des toux accompagnées d’expectorations de couleur vert jaune puis
rouge marron. En cas d’atteinte de la
plèvre, des douleurs peuvent en plus
survenir pendant la respiration.
Il s’avère souvent difficile de distinguer les symptômes d’une pneumonie
de ceux d’un refroidissement. Etant
donné qu’une pneumonie est une
maladie grave devant être traitée le
plus rapidement possible, il convient
de se rendre chez le médecin rapidement en cas de doute. Le diagnostic est
établi sur la base de l’évolution de la
maladie associée à un examen clinique
consistant, entre autres, à écouter et
ausculter le poumon par percussion. Il
est possible de confirmer le diagnostic
à l’aide d’une radiographie du poumon
et de déterminer l’étendue de la maladie. L’analyse sanguine et celle des expectorations (sécrétions bronchiques)
ainsi qu’une bronchoscopie permettent
en outre de préciser l’agent pathogène.
Traitement antibiotique
Dans presque tous les cas, les pneumonies nécessitent un traitement antibiotique. Des antibiotiques sont parfois
aussi prescrits en cas de pneumonie
virale. Certes, ceci ne combat pas les
virus, mais permet de prévenir une
Mesures de
prévention
Le système immunitaire physiologique
et l’état de santé
général jouent un rôle
crucial dans l’apparition ou non
d’une pneumonie. La meilleure
façon d’éviter une pneumonie est
d’adopter un mode de vie sain avec
des exercices physiques réguliers en
plein air et une alimentation saine
et équilibrée.
De plus, le tabagisme ainsi que la
consommation excessive d’alcool
sont déconseillés. Les groupes à
risque tels que les personnes âgées
ou les personnes dont le système
immunitaire est affaibli (par le SIDA,
par exemple) doivent se faire vacciner. Les vaccins contre la grippe virale et contre les pneumocoques ne
peuvent certes pas empêcher toutes
les infections des voies respiratoires,
mais permettent de diminuer nettement la fréquence des complications
et ainsi d’alléger l’évolution de la
maladie et de diminuer significativement la mortalité.
Kurz auf Deutsch
Lungenentzündung: Impfung sinnvoll
In der Schweiz erkranken jährlich etwa 42 000 Menschen an einer Lungenentzündung, ein Drittel von
ihnen benötigt eine stationäre Behandlung. Lungenentzündungen gehören zudem zu den häufigen
Todesursachen. Die Hälfte aller Lungenentzündungen ist auf eine bestimmte Bakterienart (Pneumokokken) zurückzuführen. Aber auch Grippe- oder andere Viren können die Erkrankung hervorrufen
und/oder einen bakteriellen Infekt begünstigen. Bei Menschen, deren Immunsystem durch vorbestehende Krankheiten geschwächt ist, treten auch Pilze oder Parasiten als Erreger auf. Weitere mögliche
Ursachen für eine Lungenentzündung sind allergische Reaktionen, physikalische oder chemische
Reize wie Gase, Dämpfe oder Staub.
Eine Ansteckung mit einer Pneumonie erfolgt über die Einatmung. Wo Menschen eng zusammenleben, sind stets auch Krankheitserreger im Umlauf. Bereits ein Niesen oder ein Husten eines Erkrankten reicht, um unzählige, an Tröpfchen gebundene Keime freizusetzen. Risikogruppen wie ältere
Menschen oder Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist (zum Beispiel durch AIDS), sollten
sich impfen lassen. Impfungen gegen virale Grippe und gegen Pneumokokken können zwar nicht alle
Atemwegsinfekte verhindern, die Häufigkeit von Komplikationen wird aber deutlich gesenkt.
Um eine typische Pneumonie handelt es sich, wenn sich klassische Symptome wie produktiver
Husten (mit Auswurf), Fieber sowie typische Untersuchungsbefunde im Röntgenbild und in der
körperlichen Untersuchung zeigen. Die Betroffenen fühlen sich schwer krank, leiden an Kopf- und
Gliederschmerzen. Je nach Schweregrad der Erkrankung ist die Atmung mehr oder weniger stark
beeinträchtigt. Da es sich bei einer Lungenentzündung um eine schwere Erkrankung handelt, die so
schnell als möglich behandelt werden muss, sollte man im Verdachtsfall rasch einen Arzt aufsuchen.
In fast allen Fällen ist eine Behandlung mit Antibiotika nötig. Bei unkompliziertem Verlauf kann die
Erkrankung in den meisten Fällen vom Hausarzt behandelt werden und erfordert keinen Spitalaufenthalt.
med iz in a k tue l l 9
infection bactérienne supplémentaire
(surinfection). Selon l’état de santé des
patients, les antibiotiques peuvent leur
être administrés sous forme de comprimés (voie orale) ou par perfusion
(voie intraveineuse). Si l’agent pathogène n’est pas connu et si le médecin
suspecte qu’un germe problématique
est à l’origine de l’infection, plusieurs
substances actives sont combinées afin
d’élargir le spectre d’action.
parasites, des médicaments spécifiques
agissant contre ces agents pathogènes
sont administrés.
D’autres mesures thérapeutiques se
contentent avant tout d’alléger les
troubles. C’est par exemple le cas du
repos et, en cas de fièvre, de l’alitement. Les patients doivent favoriser
leur guérison en donnant à leur corps
suffisamment de temps pour se rétablir, sinon ils s’exposent à un risque de
rechute qui s’avère souvent plus grave
Se reposer est important
En l’absence de complications, la
plupart des pneumonies peuvent être
traitées par le médecin de famille et
ne nécessitent aucune hospitalisation. Outre le traitement antibiotique,
des médicaments antitussifs et expectorants sont souvent utilisés. Ces
derniers facilitent l’élimination des
sécrétions bronchiques par la toux et
permettent de nettoyer le poumon.
En cas de forte fièvre, des préparations fébrifuges (paracétamol) peuvent
être utilisées. En cas de pneumonies
causées par des champignons ou des
que la maladie initiale. En général, le
traitement d’une pneumonie par des
antibiotiques dure environ six à sept
jours. Les symptômes s’estompent le
plus souvent après deux à trois semaines. Mais il arrive que les patients
se sentent épuisés pendant encore
plusieurs semaines après une pneumonie. En cas de complications, les
pneumonies nécessitent souvent un
séjour hospitalier, car leur traitement
est plus difficile.
L’auteur
Urs Aebi, Dr. med.
Médecin spécialiste FMH en médecine interne
et médecin spécialiste FMH en pneumologie
Médecin agréé de la Clinique des Tilleuls SA
Cabinet:
Rue des marchandises 27, 2502 Bienne
Tél. 032 323 61 60
[email protected]
Blasenschwäche, Stuhlinkontinenz
Wenn’s «unten» nicht funktioniert
Wer nicht muss, spricht
nicht darüber – dabei sind
viele von Blasenschwäche
und Stuhlinkontinenz
betroffen. Das Leiden ist
aber kein Grund dafür,
sich zurückzuziehen. Es
gibt diskrete Hilfsmittel.
In der Schweiz geht man davon aus,
dass insgesamt rund 650 000 Frauen und Männer unter einer leichten,
schweren oder totalen Blasenschwäche
leiden. Jede vierte Frau über 35 und
jeder zweite Mann über 50 hat bereits
einmal beim Husten, Heben von schweren Lasten, beim Niesen oder während
eines Lachanfalls unfreiwillig ein paar
Tröpfchen Urin verloren. Kommt dies
nur sporadisch vor, spricht man von
10 medi z i n a k t u e l l
einer leichten Inkontinenz. Auch sehr
junge Frauen können bereits davon
betroffen sein. Wer jedoch regelmässig
beim Gehen, Joggen oder anderen körperlichen Aktivitäten Urin verliert, leidet in der Regel unter einer schweren
Blasenschwäche. Eine totale Inkontinenz kommt meist nur bei schwerkran-
ken oder bettlägerigen Menschen vor.
Sie können Urin und Stuhl sowohl im
Stehen als auch im Liegen nicht mehr
bewusst zurückhalten.
Mögliche Ursachen
Bei Frauen ist oft schwaches Bindegewebe der Grund des Leidens. Weil
Stuhl­
inkontinenz
dies erblich bedingt ist, sind vorbeugende Massnahmen kaum möglich.
In den Wechseljahren sinkt zudem
der Östrogenspiegel im Blut und die
Kontraktionsfähigkeit der Beckenbodenmuskulatur nimmt ab. Ähnliches
gilt für Schwangerschaften und Gebur-
Die modernen Einlagen
und Pants sind sehr saugfähig, geruchsneutral und
tragen optisch nicht auf.
ten. Auch sie schwächen die Muskeln
des Beckenbodens. Hier ist Prävention
durchaus sinnvoll: Ein gezieltes Training des Beckenbodens nach Geburten
und regelmässige Übungen im Alltag ab
circa 35 Jahren können einer Blasenschwäche vorbeugen. Schlecht beraten
ist, wer bei einer Inkontinenz kaum
mehr etwas trinkt – aus Angst, ungewollt Urin zu verlieren. Die gesundheitlichen Folgen könnten gravierend sein.
Bei Männern ist normalerweise eine
Vergrösserung der Prostata Ursache
von unkontrolliertem Wasserverlust.
Die Harnröhre verengt sich, und in der
Blase staut sich Urin. Auch ProstataOperationen können am Anfang der
Inkontinenz stehen. In diesem Fall hilft
ebenfalls eine Stärkung des Becken­
bodens mittels gezielter Übungen.
Betroffene Frauen und Männer sollten
sich bei ihren Gynäkologen beziehungsweise Urologen näher über die Trainingsmöglichkeiten informieren.
figkeit vorkommen und wer beginnt,
sich im Alltag gestört oder gar eingeschränkt zu fühlen, sollte eine Konsultation beim Facharzt nicht scheuen.
Dieser klärt die Ursachen der Inkontinenz ab und stellt ihren Schweregrad
fest. Mit der entsprechenden ärztlichen
Verordnung kann sich der Betroffene
dann im Fachgeschäft Sanitas Botta
Hilfe und gezielte Beratung holen. Das
Sortiment an Hilfsmitteln ist gross. Es
reicht von einfachen Slipeinlagen bei
leichter Blasenschwäche über Pants
(Wegwerfhöschen) und plastifizierte
Slips bis hin zu verschiedenen Matratzen-Auflagen, Urinalkondomen und
Urinsäcken, Kathetern oder Stoma-Material. Die Produkte werden von den
Herstellern laufend verbessert, werden
saugfähiger, sind optisch unter Hosen
oder schönen Kleidern nicht sichtbar
und vermitteln dem Träger ein sauberes, sicheres Gefühl. Diese Qualität
hat ihren Preis: Einlagen, Binden oder
Pants sind nicht ganz billig – vergleichbar mit den Babywindeln, die oft ebenfalls einen erheblichen Kostenpunkt
im Familienbudget ausmachen. Sind
• Unbeabsichtigter
Ausfluss von Stuhl.
Mastdarm, After und
Nervensystem müssen störungsfrei
funktionieren, damit dies nicht
passiert.
• Häufige Ursachen: Verstopfung
(kann zu einer Schwächung von
Anus und Darm führen), schwerer
Durchfall, Schädigung des Schliessmuskels, Nerven- oder Muskelschäden, gynäkologische oder rektale
Eingriffe sowie Prostata-Opera­
tionen, jahrelanger Missbrauch von
Abführmitteln.
• Behandlung/Prävention: Änderung der Lebensweise, Anpassung
der Ernährung – weniger Alkohol
und Koffein, dafür mehr Ballaststoffe und mehr trinken; Darmtraining hilft, die Muskelspannung zu
verbessern.
• Hilfsmittel: Stuhl­inkontinenzProdukte, die aufsaugen.
• Bei regelmässig auftretenden
Beschwerden unbedingt einen Arzt
konsultieren.
die Kunden im Besitz einer ärztlichen
Verordnung, werden ihnen die Kosten
von den Krankenversicherungen rückvergütet.
Festzuhalten gilt, dass im Fachgeschäft
Sanitas Botta keine Pflege stattfindet,
sondern einzig das nötige Material
verkauft und individuell beraten wird.
Dies geschieht immer mit der nötigen
Feinfühligkeit und Diskretion. Auch
spezielle Kundenwünsche werden nach
Möglichkeit erfüllt.
Die Auskunftspersonen
Susanne Botta (oben) und Isnija Ajdaroska
Kontakt:
Extra:
Link zur Website
von Sanitas Botta &
Botta
Sanitas Botta & Botta
Murtenstrasse 7, 2502 Biel
Tel. 032 323 14 73 (Verkauf)
Tel. 032 323 14 74 (Büro)
[email protected]
www.sanitas-botta.ch
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 8.30–12.00/13.30–18.00 Uhr
Hilfe und fachkundige Beratung
Wer feststellt, dass unkontrollierte
Urin­verluste mit zunehmender Häumed iz in a k tue l l 11
Prostataveränderungen
Schonende Zugänge, mehr Laser
Die gutartige Prostataveränderung, eine der
häufigsten Erkrankungen
beim älteren Mann, wird
zunehmend mit Laser
behandelt. Dies ist eine
schonende Alterna­tive zu
operativen Verfahren.
12 medi z i n a k t u e l l
Bestanden bis vor wenigen Jahren die
Behandlungsmöglichkeiten bezüglich
der gutartigen Prostatavergrösserung
hauptsächlich in der sogenannten
kleinen Prostata-Operation «TUR-P», so
bestehen heute mehrere medikamentöse Ansätze: Sei es, dass man versucht,
die glatte Muskulatur am Blasenhals zu
entspannen, das Volumen der Prostata
zu verkleinern oder den pH-Wert in der
Prostata zu erhöhen.
Lasermethoden auf dem Vormarsch
Erst nach Ausschöpfen der konservativen Möglichkeiten (medikamentöse
Therapie) kommen die operativen
Op­tionen zum Zug. Dabei muss die
Prostata operativ verkleinert werden,
indem das zusätzlich gewachsene Gewebe, welches die Harnröhre verengt,
abgetragen wird. So wird wieder ein
beschwerdefreies Wasserlassen ermöglicht. Bis vor Kurzem wurde hauptsächlich die sogenannte Schlingenmethode
(transurethrale Prostataresektion,
TUR-P) verwendet, doch diese wird nun
immer mehr durch den Laser verdrängt
beziehungsweise ergänzt.
Bei der TUR-P wird Prostatagewebe mit
Hochfrequenzstrom über eine Drahtschlinge, die über die Harnröhre eingeführt wird, stückchenweise abgehobelt.
Weil die Prostata stark durchblutet ist,
kann es in der Folge zu erheblichen
Blutungen kommen. Die Lasertherapie
hingegen ist eine schonende Alternative zur elektrischen Drahtschlinge:
Der Laserstrahl wird über eine lange
Quarzfaser vom Lasergerät an die Spit-
Ein echtes Plus an Behandlungsqualität für den
Patienten: das enge Teamwork von Spezialisten verschiedener Fachgebiete.
ze des Instrumentes in der Harnröhre
geleitet und schneidet und verdampft
gleichzeitig Prostatagewebe. Zurück
bleibt eine äusserst dünne, verödete
Gewebeschicht von nur 0,2 mm Dicke.
Unter dieser Gewebeschicht bleibt das
Gewebe vollständig verschont. Auch
wenn der Patient blutverdünnende
Medikamente einnehmen muss, kommt
es nach der Operation kaum zu Blutungen und der Kreislauf wird nur gering
belastet.
Laparoskopische Chirurgie
Aber auch die traditionellen Zugangswege für die sogenannt «grossen» urologischen Eingriffe haben sich dramatisch
verändert. Analog wie bei der Gallenblase, bei der vor Jahren noch ein grosser
Oberbauchschnitt eingesetzt wurde, um
dann durch die Knopflochchirugie (Laparaskopie) ersetzt zu werden, so hat sich
dieser Fortschritt in den letzten Jahren
auch in der Urologie durchgesetzt. Die
wichtigsten Stichworte sind hier die manuell oder roboter-assistierte Laparaskopie, sei es für sehr grosse Prostatas oder
tumoröse Erkrankungen der Prostata
oder der Niere.
Immer wichtiger wird dabei die Erkenntnis, dass nicht ein Therapieansatz überall angewendet werden kann, sondern
dass ganz genau die spezifische Erkrankung betrachtet werden muss und heute
auf die verschiedensten Behandlungsformen zurückgegriffen werden kann.
Insbesondere beim Prostatakrebs ist zu
beachten, dass nicht jeder Prostatakrebs
behandelt werden muss. Gerade bei
älteren, beschwerdefreien Männern, bei
denen der Tumor langsam wächst, reicht
manchmal eine aktive Überwachung mit
Früherkennung
und PSA
Laut Empfehlungen
der Schweizerischen
Gesellschaft für Urologie sollten Männer, deren
Vater oder Bruder an Prostatakrebs
erkrankt ist, ab dem 45. Lebensjahr
eine Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen, alle anderen Männer
ab dem 50. Lebensjahr (alle zwei
Jahre). Zu dieser Untersuchung
gehört der Tastbefund über den
Mastdarm (digital-rektale Untersuchung) und ein Ultraschall des
Harntraktes mit der Prostata sowie
die Bestimmung des PSA-Wertes.
Besteht ein Verdacht auf Krebs, werden Gewebeproben aus der Prostata
entnommen.
Das prostataspezifische Antigen
(PSA) ist ein organspezifischer Tumormarker. Krebs der Prostata, aber
auch Entzündungen und BPH können den Wert fälschlich nach oben
beeinflussen. Ein einzelner Wert ist
wenig aussagekräftig, der Verlauf
mit Anstieg innerhalb einer gewissen Zeitspanne ist entscheidend.
Prostata: Kleines Organ kann grosse Sorge bereiten
Prostatavergrösserung: Die Prostata (auch Vorsteherdrüse genannt) hat bei einem jungen
Mann die Grösse einer Kastanie (15–20 g), vergrössert sich aber mit zunehmendem Alter. Diese
Vergrösserung ist eine gutartige Erkrankung, die allerdings verschiedene Beschwerden verursachen kann, von denen etwa ab dem 50. Lebensjahr jeder zweite Mann betroffen ist (bei den 60bis 80-Jährigen leiden bereits 75 Prozent darunter): häufiges Wasserlösen, oft auch in der Nacht,
schwacher oder verzögerter Harnstrahl, Harndrang, verzögerte oder unvollständige Blasenentleerung, Tröpfeln. Da viele dieser Symptome keine Schmerzen verursachen, suchen Männer oft keinen
Arzt auf. Gefährlich wird es aber, wenn Restharn übrigbleibt, denn dieser bildet einen perfekten
Nährboden für Bakterien – Harnwegsinfekte, Steinbildung in der Blase und Harnrückstau in die
Nieren bis hin zum Nierenversagen können die Folgen sein. Je nach Stärke der Symptome und
Schweregrad der Erkrankung gibt es viele Möglichkeiten zur Behandlung einer BPH: pflanzliche
Heilmittel, Medikamente (alpha-Rezeptoren-Blocker entspannen die Blasenausgangs- und Harnwegsmuskulatur, 5-alpha-Reduktase-Hemmer bewirken eine leichte Schrumpfung des Gewebes)
oder eine Operation.
Prostatakrebs: Jedes Jahr erhalten rund 5500 Männer in der Schweiz die Diagnose Prostatakrebs, etwa 1500 Betroffene sterben daran. Einer der grössten Risikofaktoren ist das Alter: 80
Prozent aller Männer, bei denen ein Prostatakarzinom diagnostiziert wird, sind über 60 Jahre alt.
Die Symptome sind oft dieselben wie bei einer gutartigen Prostatavergrösserung. Prostatakrebs
verursacht im heilbaren Frühstadium keine Schmerzen, im Spätstadium können Schmerzen in
der Beckengegend und im Knochen als Ausdruck von Ablegern (Metastasen) auftreten. Gerade
deshalb kommt der Früherkennung eine besonders hohe Bedeutung zu.
Im Frühstadium gibt es mehrere Therapieoptionen: «aktive Überwachung» bei älteren Männern
(regelmässige Kontrolluntersuchungen mit wiederholten PSA-Tests und Entnahmen von Gewebeproben), operative Entfernung der Prostata, Strahlentherapie, Hormon- oder Chemotherapie.
regelmässigen Kontrolluntersuchungen
und Entnahmen von Gewebeproben.
Ist der Befund grösser, muss abgewogen werden zwischen den operativen
Behandlungsmöglichkeiten oder den
strahlentherapeutischen Optionen.
Spezialisten arbeiten zusammen
Gerade hier in Biel haben wir die ausserordentlich privilegierte Situation, auf
engstem Raum die Radio-Onkologie­
zentrum Biel–Seeland–Berner Jura AG,
das Röntgeninstitut und die Privatklinik
Linde mit ihren verschiedenen Kompetenzzentren vor Ort zu haben. Gerade
weil die Therapieformen immer spezifischer und vielfältiger werden, ist das
interdisziplinäre Zusammenarbeiten von
zentraler Bedeutung, sei es in Form der
Einholung von Zweitmeinungen beziehungsweise der Besprechung der Fälle
am interdisziplinären Tumorboard.
Gleichzeitig macht es mehr als Sinn, dass
sich die verschiedenen Anbieter jeweils
auf ihre Kernkompetenz konzentrieren
und gezielt die Zusammenarbeit mit
Partnern suchen. Die Zeiten, da jeder alles gemacht beziehungsweise angeboten
hat, sind längst vorbei. Mit der gezielten
Fokussierung auf die minimalinvasiven
(laparaskopischen) Eingriffe an der
Prostata und dem Einsatz der modernsten Lasertechnologie sind wir in der
Lage, an der Privatklinik Linde ein den
modernsten Ansprüchen entsprechendes
Angebot zur Verfügung zu stellen und
haben gleichzeitig vor Ort eine ideale
Infrastruktur.
Der Autor
Stephan Holliger, Dr. med.
Facharzt FMH für Urologie mit Schwerpunkt operative Urologie
Belegarzt der Privatklinik Linde AG
Praxis:
Rebenweg 30, 2503 Biel
Tel. 032 323 30 20
[email protected]
med iz in a k tue l l 13
proDente e.V.
Zähneknirschen
Nächtliches Knirschen stresst Zähne
Etwa ein Drittel der
Bevölkerung knirscht mit
den Zähnen, oft auch im
Schlaf. Viele Knirscher
haben keine Beschwerden, doch bei einigen
führt das ständige
Malmen und Pressen zu
geschädigten Zähnen
oder Verspannungen, die
sich auf Kopf, Kiefer und
Nacken auswirken
können.
14 medi z i n a k t u e l l
Wenn das Kiefergelenk reibungslos
funktioniert, wird das meist benutzte
Gelenk des Körpers gar nicht wahrgenommen. So richtig ins Bewusstsein
rückt es erst, wenn es beim Abbeissen, Kauen, Sprechen oder Schlucken
schmerzt. Die Ursachen von Kieferschmerzen können sehr unterschiedlich sein und im Kieferknochen, in
der Kieferhöhle oder im Kiefergelenk
lokalisiert werden, relativ häufig ist
aber ein meist unbewusstes, nächtliches Zähneknirschen Grund für
Schmerzen. Bei diesem Phänomen,
in der Fachsprache als Bruxismus
bezeichnet, wird zehnmal mehr Kaukraft auf den Zahnhalteapparat ausgeübt als beim natürlichen Kauakt.
Normalerweise berühren sich die
Zähne der oberen und der unteren
Zahnreihe sowohl nachts auch als am
Tag nur beim Kauen und Schlucken,
also insgesamt nur während wenigen
Minuten. Die Muskulatur hat dazwi-
schen lange Phasen, in denen sie sich
erholen kann. Nicht so hingegen beim
«Knirscher», der auch in den «Ruhe­
phasen» mit den Zähnen arbeitet,
diese während Stunden zusammenpresst und darauf herumreibt. Das
neuromuskuläre Kausystem wird also
gleich doppelt überlastet: zeitlich und
kräftemässig.
Auswirkungen des Knirschens
Studien haben gezeigt, dass etwa ein
Drittel der Menschen mit den Zähnen knirscht – Frauen leicht häufiger
als Männer; bei den Kindern sind es
sogar 60 Prozent. Viele der Betroffenen realisieren es selber gar nicht,
dass sie mit ihren Zähnen mahlen.
Häufig ist es der Lebenspartner, der
unter Umständen in der Nacht wegen
der Geräusche erwacht. Bei jedem
fünften Zähneknirscher jedoch führt
der Bruxismus zu Beschwerden oder
Schäden an verschiedenen Teilen des
Kauapparats (Zähne, Kaumuskulatur,
Kiefergelenk usw.).
Eine Folge des Zähneknirschens
ist die übermässige Abnutzung und
Verletzung der Zähne. Dadurch kann
der Zahnschmelz zerstört werden,
die Zähne werden empfindlich und
weisen mehr oder weniger starke
Schleifspuren auf (erste Anzeichen
finden sich oft im Bereich der Eckzahnspitzen und der Schneidekanten
der Frontzähne). Zudem werden
beim Knirschen leicht die Ränder von
Zahnfüllungen beschädigt, was die
Entstehung von Karies begünstigt.
Die stärkere Belastung der Kauund Gesichtsmuskulatur kann zu
schmerzhaften Verkrampfungen und
Verspannungen bis hin zu Ohrenbeschwerden oder migräneartigen
Kopfschmerzen führen. Oft fühlt sich
der Kiefer morgens nach dem Aufwachen steif an und die Mundöffnung ist
eingeschränkt.
Die Fehl- oder Überbelastung des
Kiefergelenks wiederum kann den
sogenannten Diskus schädigen, eine
aus Knorpel bestehende Struktur im
Inneren des Kiefergelenkes, die jede
Gelenkbewegung koordiniert und
dämpft. Diese Schädigung kann bis zu
einer Kiefergelenksarthrose führen.
Und nicht zuletzt kann sich das ständige Zähneknirschen auf Muskelgruppen auswirken, die den Kopf stabilisieren, was Verspannungen oder
Nackenschmerzen hervorruft.
Stress und Anspannung als Ursache
Bei Kindern kann das Zähneknirschen
noch völlig normal sein, denn sie müssen während und vor dem Zahnwechsel
die oberen und unteren Zahnreihen
gewissermassen zurechtbeissen und
einschleifen, sodass sie fein aufeinander abgestimmt sind. Ist dann aber der
Zahnwechsel abgeschlossen und knirschen die Kinder immer noch, könnte das ein Zeichen für Anspannung,
Überforderung und Stress sein. Gerade
letztere Faktoren gelten als Hauptursache für Bruxismus: Verdrängte Gefühle, aufgestaute Aggressionen, Ärger
und Sorgen oder permanenter Stress
können bei denjenigen Menschen, die
tagsüber alles runterschlucken oder die
Stress schlecht verarbeiten können, zu
nächtlichem Zähneknirschen führen.
«Zähneknirschend nachgeben» ist also
ein schlechter Rat.
In manchen Fällen sind aber auch
Fehlstellungen des Zahnhalteapparats,
schlecht sitzender Zahnersatz, Zahnfüllungen oder funktionelle Störungen des
Kiefergelenks (gestörtes Zusammenspiel von Zähnen, Kiefergelenken und
Kiefermuskulatur) für das Knirschen
verantwortlich. Dann wird mit Zähnepressen in der Nacht versucht, wieder
die gewohnte Zahnstellung zu erreichen. Auch erbliche Faktoren werden
als Ursache diskutiert.
Stress­faktoren eliminieren, Entspannungstechniken lernen, sich selbst
beobachten und eine
Knirscherschiene tragen:
So werden die Zähne
langfristig geschont.
Untersuchung beim Zahnarzt
Spätestens wenn das nächtliche
Zähneknirschen Beschwerden oder
Schmerzen hervorruft, zu Veränderungen der Kiefergelenkbewegungen führt oder gar ein Abtragen der
Zahnhartsubstanz bewirkt, ist eine
Behandlung nötig. Bemerkt man selber oder der Partner hingegen, dass
man die Nächte zähneknirschend
verbringt, lohnt es sich, den Zahnarzt
frühzeitig beizuziehen, um mögliche
Zahnschäden zu vermeiden.
Der Zahnarzt führt als erstes eine sogenannte klinische Funktionsanalyse
der Gelenke, der Muskulatur und der
verschiedenen Funktionen durch und
überprüft, wie sich der Unterkiefer
bewegt und zu welchen Zahnkontakten es zwischen Ober- und Unterkiefer kommt (Okklusion). Das heisst,
er untersucht, ob eine Fehlfunktion
des Kiefers die Schmerzen verursacht
und ob der Kiefer überlastet ist. Er
tastet zudem die Kaumuskulatur ab
und kontrolliert, ob und welche Geräusche das Kiefergelenk produziert.
Diese Untersuchungen, kombiniert
mit einer genauen Befragung des
Patienten, helfen dem Zahnarzt, die
Behandlungsmöglichkeiten auszuwählen.
Behandlung mit Schienen
Die klassische zahnärztliche Behandlung besteht im Anfertigen einer
Aufbissschiene aus Kunststoff. Diese
schützt die Zahnreihen und verhindert
das weitere Abschleifen der Zähne. Die NTI-Schienen beispielsweise
werden nur auf die oberen und/oder
unteren Schneidezähne des Patienten angepasst. Das Wirkungsprinzip beruht darauf, dass ein starkes
Zusammenbeissen Schmerzen verursacht, da jeder Zahn über Nerven
mit den Kaumuskeln verbunden ist.
Damit wird ein Knirschen reflektorisch
unterdrückt. Diese Schienen können
aber bei langem Tragen Zahnverschiebungen verursachen; sie müssen auch
gewartet und regelmässig kontrolliert
werden.
Die nachts getragene Knirscherschiene, meist eine Michigan-Schiene, ist
oft das Mittel der Wahl zur langfristigen Behandlung des Knirschens.
Diese Kunststoffschiene überdeckt alle
Zähne und dient einerseits als Schutz
vor übermässigem Abnützen der
Zähne, andererseits entlastet sie aber
auch den Diskus im Gelenk und stellt
dessen Gleitfähigkeit wieder her. Ein
geschädigter Diskus kann sich nachweislich innerhalb von sechs Monaten
wieder regenerieren, wenn er nicht
ständig durch das Knirschen zusammengedrückt wird. Indem die auf den
Oberkiefer aufgesetzte Schiene plan
geschliffen wird, kann sich der Unterkiefer hindernisfrei in alle Richtungen
bewegen. Die verkrampfte Muskulatur
kann sich somit entspannen und die
Beschwerden lassen nach.
Entspannen lernen
Knirscherschienen wirken zwar den
schädlichen Auswirkungen des Zähneknirschens entgegen, die eigentlichen
Ursachen hingegen lassen sich damit
jedoch nicht beheben. Da Stress beim
Zähneknirschen eine grosse Rolle
spielt, kann das Erlernen von Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung
oder Meditation hilfreich sein. Wer
Stress bewältigen kann, sorgt für einen erholsameren Schlaf und knirscht
in der Nacht allenfalls weniger stark.
Wann immer möglich sollten Stressfaktoren eliminiert werden, es ist aber
nicht immer möglich, gleich den Job
zu wechseln oder den Partner oder die
med iz in a k tue l l 15
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Bei Patienten mit Schmerzen kann als
Notfallbehandlung der Einsatz von
Medikamenten eine erste Linderung
verschaffen, nicht zuletzt auch, um
eine Chronifizierung zu vermeiden.
Die verspannte Muskulatur kann
entweder vom Patienten selber massiert oder mit Wärme- oder Kälte­
anwendungen gelockert werden; auch
physiotherapeutische oder chiropraktorische Therapien sind bei hartnä-
Knirscherschiene für die Nacht
Die Michigan-Schiene wurde in Ann Arbor an
der Universität Michigan von den Professoren
Ash und Ramfjord entwickelt; bescheidenerweise benannten die beiden ihre Entwicklung
nach der Universität. Die Herstellung und
Einpassung dieser im Oberkiefer getragenen
Schiene ist recht anspruchsvoll und stellt hohe
Anforderungen an Zahntechniker und Zahnarzt.
Nachdem der Zahnarzt einen Abdruck vom
Zahngebiss gemacht hat, fertigt der Zahntechniker die Schiene aus Kunststoff an. Die Kosten
belaufen sich auf 650 bis 700 Franken, darin
nicht enthalten sind die immer wiederkehrenden Kontrollsitzungen. Sie werden allerdings
von der Krankenkasse nicht übernommen, sondern müssen vom Patienten selbst getragen
werden.
Wie lange die Michigan-Schiene getragen
werden muss, hängt individuell von jedem
einzelnen Patienten ab. Häufig stellt sich aber
nach einigen Monaten bereits ein entspannender Effekt ein, sodass auf die Schiene verzichtet werden kann. Das Reinigen mit Zahnbürste
und Zahnpasta nach jedem Tragen ist wichtig,
um Bakterien- und Kalkbeläge zu entfernen.
16 medi z i n a k t u e l l
ckigen Verkrampfungen hilfreich.
Zur Muskelentspannung kann auch
Biofeedback beitragen, ein verhaltens­
therapeutisches Verfahren, bei denen
dem Patienten seine Muskelaktivität
optisch oder akustisch zurückgemeldet wird. Betroffene realisieren so,
wann und wo sie sich verkrampfen
und können lernen, sich bewusst zu
entspannen.
Jeder Betroffene sollte zudem versuchen, sich das Zähneknirschen
bewusst zu machen, sich selbst zu
beobachten und seine Kaumuskeln
dann bewusst zu entspannen. Bereits
durch diese Selbstbeobachtung kann
man die Häufigkeit des Pressens und
Knirschens verringern. In seltenen
Fällen sind Kiefergelenksspülungen
oder andere chirurgische Interven­
tionen notwendig (beispielsweise zum
Ersatz des Diskus). Bei der Kiefergelenksspülung wird der obere Gelenk­
spalt mit zwei Nadeln punktiert und
mit Flüssigkeit unter Druck gespült,
um Gewebereste und Entzündungs­
mediatoren zu entfernen.
Prognose positiv
Gehen die zähneknirschenden Patienten ihre Symptome und vor allem die
Stressauslöser bewusst und aktiv an,
sind schwere Schäden im Mundraum
vermeidbar und es gelingt leichter,
proDente e.V.
Partnerin auszutauschen. In manchen
Fällen kann auch eine Psychotherapie
sinnvoll sein, um vielleicht unbewusste
Stressfaktoren oder tiefsitzende Ängste aufzudecken und aktiv anzugehen.
mit dem ständigen Mahlen, Pressen
und Knirschen aufzuhören. Es braucht
allerdings Zeit, den zugrunde liegenden Stress zu behandeln oder zu
eliminieren, es ist also Geduld gefragt.
Wichtig ist vor allem auch, Symptome
wie verspannte Gesichtsmuskeln oder
Kopf- und Gesichtsschmerzen ernst zu
nehmen und vom Zahnarzt untersuchen zu lassen.
Die Autoren
Dieter Stuck, Dr. med. dent.
Spezialgebiete Unfallversorgung,
Rekonstruktion, Ästhetik, Dentalhygiene
Vereinszahnarzt EHC Biel
Praxis:
Florastrasse 32, 2501 Biel
Tel. 032 329 30 30
[email protected]
www.zahnarzt-biel.ch
Pierre Magnin, Dr. med. dent.
Spezialgebiete Implantate,
Weisheitszähne, Oralchirurgie
Stv. Vereinszahnarzt EHC Biel
Praxis:
Oralsurgery
Blumenrain 91, 2503 Biel
Tel. 032 365 33 44
[email protected]
www.oralsurgery.ch
Morbus Dupuytren
Gutartig – aber mühsam
Zuerst bilden sich Knoten,
dann krümmt sich der Fin­­
ger nach innen: Morbus
Dupuytren kann über
Jahre langsam fortschreiten – oder die Funktion
der Hand innert weniger
Monate einschränken.
Morbus Dupuytren ist eine Verhärtung
der Bindgewebestränge der Handinnenfläche und Finger. Nach und nach
produzieren die Bindegewebszellen
zu viel Kollagen (Protein). Ein oder
mehrere Finger – meist der Ringfinger
und der kleine Finger, oft an beiden
Händen – werden dadurch zur Hand­
innenfläche hin sichtbar gekrümmt, es
bilden sich Knoten und strangartige
Verhärtungen. Ein Vorgang, der sich
über Jahre hinzieht, manchmal aber
auch nur über wenige Monate. Die
Erkrankung manifestiert sich im Alter
zwischen 40 und 60 Jahren, mehrheitlich bei Männern. Die Ursachen dafür
liegen noch weitgehend im Dunkeln;
bekannt ist aber eine starke familiäre
Häufung und angeborene Neigung zur
Erkrankung. Was diese aber letztlich
zum Ausbruch bringt, ist unklar. Beobachtet wird, dass Morbus Dupuytren
gehäuft bei Diabetikern vorkommt und
dass in Skandinavien fast die Hälfte aller Männer über 50 davon betroffen ist.
Operation
Da Morbus Dupuytren gutartig ist und
selten zu Schmerzen führt, ist eine
chirurgische therapeutische Behandlung erst notwendig, wenn die fehlende
Streckmöglichkeit im Alltag lästig wird;
etwa, wenn man nicht mehr in die
Hosentasche greifen kann oder bei der
Begrüssung der Händedruck behindert
wird. Im Rahmen der Operation wird
das erkrankte Gewebe entfernt oder
auch nur der Strang durchtrennt (Bild
oben), der die Streckung des Fingers
behindert. Seit wenigen Jahren gelangt
auch ein Verfahren zur Anwendung, bei
dem ein Medikament mit dem Wirkstoff
CCh (Collagenase Clostridium histolyticum, ein Enzym, das Kollagen abbaut)
in die verhärteten Bindegewebsstränge
gespritzt wird, sodass die Verhärtungen
dadurch «aufgeweicht» werden. Die
Methode wird allerdings in Fachkreisen
kontrovers diskutiert und weist auch
eine im Vergleich zur Operation merklich höhere Rückfallquote auf.
Wichtig: die richtige Nachbehandlung
In den ersten Tagen nach der Operation
gelingt es den Patienten meist recht
gut, die Finger wieder zu strecken und
die Hand zur Faust zu ballen – doch mit
der fortschreitenden Narbenbildung
und -dichte steigt die Gefahr zur erneuten Einschränkung der Finger- und
Handbeweglichkeit. Dem wirkungsvoll
entgegen wirkt eine gezielte ergotherapeutische Behandlung, die idealerweise
drei, vier Tage nach dem Eingriff einsetzt. Dabei wird zunächst eine Lagerungsschiene (Bild Mitte) angepasst,
welche Hand und Finger als «Ruhekissen» dient, das betroffene Gewebe in
günstiger Position hält. Auch wird die
Patientin, der Patient darin angeleitet,
wie die operierte Hand dem Heilungsverlauf entsprechend richtig eingesetzt, die Finger gestreckt und gebeugt
werden, schonend nach Gegenständen
gegriffen wird. In einer nächsten Phase,
wenn die Wunde verheilt ist, benötigt
die Hand eine konsequente Ergotherapie mittels Mobilisation und spezieller
Narbenpflaster, dann wird sukzessive
die natürliche Handbeweglichkeit ein-
geübt (Bild unten). Diese Rehabilitation
beansprucht mehrere Wochen und verlangt viel Geduld, lohnt sich aber sehr:
In den allermeisten Fällen wird die
frühere Handfunktion nahezu vollständig zurückerlangt, können die Finger
wieder gestreckt und auch Handkraft
erfordernde Tätigkeiten erneut ausgeübt werden.
Die Auskunftsperson
Esther Bohli
Dipl. Ergotherapeutin HF
Leiterin Praxis Ergotherapie Seeland
Extra:
Link zur Website
von Ergotherapie
Seeland
Praxis:
Ergotherapie Seeland, Praxis für Handtherapie
Johann-Verresius-Strasse 18, 2502 Biel
Tel. 032 322 87 40
[email protected]
www.ergotherapie-seeland.ch
med iz in a k tue l l 17
Rückenschmerzen
Schmerzfrei mit Handarbeit
Ein schmerzender
Rücken ist ein Fall für den
«Handwerker» – genau
dies bedeutet die Bezeichnung Chiropraktor.
Mittels Handgriffen löst
er Blockaden und macht
damit Rückentraining oft
erst möglich.
Niemand kommt mit Rückenschmerzen zur Welt. Doch manche Menschen
haben von Natur aus einen Hang zu
Rückenproblemen. Bei ihnen braucht es
wenig, dass die Wirbelsäule schmerzhaft blockiert. Dennoch müssen sie sich
damit weder abfinden noch ständig
Medikamente einnehmen. Auch wenn
keine Methode Schmerzfreiheit garantieren kann – Linderung gibt es immer.
Doch auch wer mit einem stabilen
Rücken gesegnet ist, tut gut daran,
vorzusorgen. Rückenschmerzen können
verschiedene Ursachen haben. Es kann
der Hexenschuss durch einen falsch
getragenen Getränkeharass, falsches
Sitzen am Computer oder schlicht eine
unbedachte Bewegung sein, Schmerzen
infolge einer Verletzung, durch Abnützung der Gelenke, durch rheumatische
oder andere Erkrankungen. Wo auch
immer die Ursache liegt – ausgelöst
werden sie meist durch eine Fehlbelastung. Denn der Körper versucht,
schmerzhafte Bewegungen und Haltungen auszugleichen, indem er die Belastung auf andere Gelenke und Muskeln
verlegt. Diese werden dadurch zu stark
belastet – die Folge sind Schmerzen und
Blockaden.
Statt zu Fuss oder mit dem Velo machen
wir unsere Einkäufe mit dem Auto. Lift
und Rolltreppe nehmen uns die kleine
Anstrengung ab, eine Treppe hinaufzulaufen. Das Resultat sind schlaffe Muskeln. Denn der Körper «denkt» ökonomisch: Was nicht gebraucht wird, wird
abgebaut. Gemeint sind nicht nur die
grossen Muskeln, denen wir gerne Beachtung schenken, wie die Bizeps, der
Waschbrettbauch oder der knackige Po.
Wichtiger für unsere Gesundheit sind
unscheinbare Muskeln wie der Beckenboden, der tiefe Bauchmuskel, der den
Rumpf wie ein Korsett umgibt, oder die
feinen Muskeln, welche die Wirbelsäule
stabilisieren. Gegen Rückenschmerzen
hilft deshalb in erster Linie Bewegung.
Massvolles Jogging, Schwimmen oder
Krafttraining, aber auch die vielfältigen
Angebote, von A wie Altersturnen bis
Z wie Zumba, kräftigen nicht nur die
Muskulatur, sondern verhelfen auch zu
einer besseren Figur und zu mehr Wohlbefinden. Selbst wer im Büro arbeitet,
kann vieles tun, um Rückenproblemen
vorzubeugen (siehe Infobox). Besonders
empfehlen viele Chiropraktorinnen und
Chiropraktoren Pilates, eine sanfte Methode für mehr Beweglichkeit, Kraft und
Körpergefühl.
Es muss nicht knacken
Training mindert die Gefahr, Rückenprobleme zu bekommen – eine Garantie
ist es aber nicht. Kommt es zu einer
Blockade, sollte man sich innerhalb
weniger Tage in der Chiropraxis
anmelden. Denn wer zuwartet, riskiert,
dass sich das Leiden chronifiziert
oder dass Folgeschäden entstehen.
Auf dem Behandlungstisch wendet der
Chiropraktor oder die Chiropraktorin
bestimmte Griffe an, um den blockierten
Gelenken die Beweglichkeit zurückzugeben. Dabei wird das Gelenk gewissermassen ausgetrickst. Bei normalen,
langsamen Bewegung würden sich die
umgebenden Muskeln anspannen und
so die lösende Bewegung verhindern.
Deshalb führt die Chiropraktorin oder
der Chiropraktor die Bewegungen
schneller aus, als die Muskeln reagieren
können. Der berühmte «Knacks» kann
dabei vorkommen, muss aber nicht. Und
schmerzhaft ist die Prozedur nicht; im
Gegenteil empfinden sie viele Patienten
als angenehm. Nach der Behandlung
fühlen sich Patientinnen und Patienten
in aller Regel beweglicher und erleichtert. Die Schmerzen sind teilweise oder
sogar ganz weg.
Die Behandlung löst die Blockierung
und die verkrampften Muskeln, doch
das ist noch längst nicht alles. Sie setzt
auch körpereigene Opiate frei, welche
schmerzstillend wirken. Zudem stimuliert sie das Nervensystem, sodass die
Selbstheilung aktiviert wird. Chiropraktik empfiehlt sich für Menschen jeder
Altersgruppe und unabhängig von der
körperlichen Verfassung.
Das Ende der Behandlung ist der Be­
ginn der Selbstverantwortung. Denn
lässt man den Dingen ihren Lauf, ist die
Gefahr gross, dass man wenige Wochen
oder Monate später wieder am selben
Punkt steht. Deshalb müssen die wieder
funktionierenden Gelenke, Bänder
und Muskeln regelmässig trainiert und
bewegt werden. Gerade für Menschen,
die bisher wenig Sport getrieben haben,
empfiehlt sich ein sanfter Einstieg unter
fachkundiger Leitung.
Die Auskunftsperson
Dr. Fiona Scherrer Rafter
Chiropraktorin
Die unscheinbaren Muskeln
Der tiefere Grund für vielerlei Rückenbeschwerden hat einen Namen: Bewegungsarmut. Noch nie bewegten sich
so viele Menschen so wenig wie heute.
Wir sitzen am Computer, im Zug oder
vor dem Fernseher. Wir stehen hinter
dem Ladentisch oder an der Maschine.
18 medi z i n a k t u e l l
Kontakt:
Chiropraktik Seeland
Johann-Verresius-Strasse 18, 2502 Biel
Tel. 032 322 65 30
[email protected]
www.chiropraktik-seeland.ch
Extra:
Link zur Website
Chiropraktik
Seeland
Sanftes Training für den inneren Halt
Wer den Rücken
schmerzfrei bekom­men
will, muss ihn trainieren.
Mit der Pilates-Methode
tut man dies auf
schonende Weise.
Es sind nicht die überdimensionierten Muskeln der Bodybuilder, die dem
Körper Halt und eine gesunde, ausbalancierte Haltung verleihen. Dafür
sind vielmehr Muskelgruppen verantwortlich, die kaum sichtbar und oft
verkannt sind: der Beckenboden (auch
für Männer!), der tiefe Bauchmuskel,
der wie ein stabilisierender Gürtel
um den Rumpf liegt, oder die kleinen
Muskeln, welche der Wirbelsäule Halt
geben. Selbst bei Menschen, die viel für
ihre Fitness tun, sind diese Muskeln oft
schlecht entwickelt. Die Folgen können
Beschwerden im Rücken-, Schulterund Hüftbereich sein.
Mit der Pilates-Methode werden genau
diese feinen, unsichtbaren Muskeln
trainiert. Zugleich wird die Haltung
verbessert und geübt, auf die Signale
des Körpers zu hören. Das Ziel ist, zu
einer gesunden Körperhaltung und
einer guten Körperwahrnehmung zu
Locker
im Alltag
• Stehen: Füsse hüftbreit, Knie nicht ganz
durchgestreckt,
Becken leicht nach
hinten geneigt, Kopf aufgerichtet,
sodass die physiologische Wölbung
der Wirbelsäule beibehalten wird;
häufiger Stellungswechsel.
• Sitzen: Unterschenkel, Rücken und
Oberarme senkrecht, Oberschenkel
und Unterarme waagerecht;
Sitzhöhe richtig einstellen
(ggf. Fussschemel); Rückenlehne
flexibel einstellen.
• Mikropausen: Jede Stunde 5 Min.
Pause. Aufstehen, ein paar Schritte
gehen, Schultern und Kopf bewegen, Lockerungsübungen
kommen – und damit Schmerzen zu
reduzieren oder es gar nicht erst zu
Schmerzen kommen zu lassen. Vielen
langjährigen Pilates-Teilnehmenden ist
es sympathisch, dass man dabei ohne
oder mit einfachen, aber speziellen
Pilates-Hilfsmitteln wie Bällen, Rollen
oder Therabändern auskommt.
Einer der Vorteile von Pilates ist, dass
die Übungen unabhängig vom Trainingsstand den Körper fordern, aber
nicht überfordern. Gerade für untrainierte und rekonvaleszente Menschen
empfiehlt sich die Methode deshalb.
Schmerzpatientinnen und -patienten
tut es überdies gut, in einer Gruppe mit
anderen Betroffenen zu erleben, dass
sie nicht mit ihrem Schmerz allein sind.
Und schliesslich kann allein schon die
Tatsache Veränderung bringen, dass
man sich wöchentlich eine Stunde ganz
für sich gönnt.
Kurs «Be Balanced»
Chiropraktik Seeland und Pilates Biel bieten
gemeinsam einen Spezialkurs für Rückenund andere körperliche Beschwerden an. Er
richtet sich als Nachsorge oder Prävention an
Personen jeden Alters und Trainingszustands,
die in einer kleinen Gruppe unter individueller
Anleitung etwas für ihren Körper tun möchten.
10 Lektionen à Fr. 25.–. Mitglieder von Pro
Chiropraktik Bern (www.prochirobern.ch)
erhalten 10% Rabatt. Anmeldung über die behandelnde Chiropraxis oder direkt bei Pilates
Biel. Infos: www.pilates-biel.ch.
Die Auskunftspersonen
Carole Bilat
Bewegungspädagogin und Pilatestrainerin
Extra:
Link zur Website
Pilates Biel
Andrea Bilat
Physiotherapeutin und Pilatestrainerin
Kontakt:
Pilates Biel
Oberer Quai 51, 2502 Biel/Bienne
Tel. 079 173 22 76 (Carole Bilat)
Tel. 079 279 90 14 (Andrea Bilat)
[email protected]
[email protected]
www.pilates-biel.ch
med iz in a k tue l l 19
Darmdivertikel
Ärger mit der Darmwand
Divertikel – viele Menschen haben sie, doch nur
bei einem Bruchteil von
ihnen verursachen
sie Beschwerden wie
Verstopfung, Durchfall
oder Bauchschmerzen.
Meist können die Symp­
tome konservativ behandelt werden, eine
Operation ist nur bei
kompliziertem Verlauf
nötig.
Zwei Drittel der Menschen über 70 haben Divertikel im Darm, doch meistens
machen sich diese Schleimhautausstülpungen in der Darmwand überhaupt
nicht bemerkbar. Bei 12 bis 25 Prozent
der Betroffenen hingegen treten Beschwerden und Komplikationen auf.
Am häufigsten bilden sich Divertikel im
Dickdarm im unteren Darmabschnitt
vor dem Mastdarm, im sogenannten
Sigma (auf der linken Bauchseite). Sie
können aber auch in anderen Organen
wie zum Beispiel in der Harnblase oder
in der Speiseröhre auftreten. Liegen
Divertikel vor, ohne dass sie Beschwerden verursachen, spricht man von einer
Divertikulose. Führt eine Divertikulose
zu Symptomen, ist von einer Divertikelkrankheit die Rede. Entzünden sich die
Divertikel, liegt eine Divertikulitis vor.
Im Bereich der Divertikel kann es zudem vorübergehend bluten – dies zeigt
sich als Blut im Stuhl.
Risikofaktor Verdauung
Weshalb Divertikel entstehen, ist noch
nicht völlig geklärt. Nebst einer genetischen Veranlagung wird jedoch
vermutet, dass eine Neigung zu Verstopfung sowie eine ballaststoffarme
Ernährung die Entstehung begünstigt.
Eine ballaststoffreiche, vegetarische
20 medi z i n a k t u e l l
Kost (ausreichend Obst und Gemüse,
Vollkornprodukte) sowie regelmässige
körperliche Aktivitäten – von Kindsbeinen an – können helfen, die Verdauung zu regulieren und werden daher
als Vorbeugung empfohlen. Und auch
wenn so die Entstehung von Divertikeln nicht immer verhindert werden
kann, lässt sich mit diesen Massnahmen das Risiko, dass sich aus einer
Divertikulose eine Divertikelkrankheit
bildet, eventuell reduzieren. In der
Regel verursachen Divertikel erst im
zunehmenden Alter Probleme, doch
aufgrund der westlichen Ernährungsund Lebensgewohnheiten leiden heute
auch vermehrt jüngere Menschen unter
einer Divertikelkrankheit.
Symptome und Folgen
Stuhlunregelmässigkeiten (Verstopfung,
Durchfall, Blähungen), Fieber sowie
starke, teils schneidende Schmerzen
(meist) im linken Unterbauch können
ein Anzeichen für eine Divertikulitis
sein. Oft bessern sich die Beschwerden
nach dem Stuhlgang. Treten solche
Symptome auf, sollte der Arzt, die Ärztin aufgesucht werden. Dies einerseits,
um die Divertikulitis festzustellen und
zu behandeln, andererseits auch um
andere Darmerkrankungen wie Krebs,
Reizdarm oder Morbus Crohn auszuschliessen oder um schwerwiegende
oder sogar lebensbedrohliche Komplikationen rechtzeitig zu erkennen.
So können beispielsweise entzündete
Divertikel aufbrechen und einen Abszess im Bauch verursachen, es kann zu
einem Durchbruch in andere Organe
(Fistel), einer Perforation (Durchbruch
in die freie Bauchhöhle), einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) oder zu
Darmverengungen bis hin zum Darmverschluss kommen.
Ultraschall oder CT zur Diagnose
Die beschriebenen Symptome geben
dem behandelnden Arzt, der behandelnden Ärztin bereits gute Hinweise
auf eine Divertikulitis. Die Entzündung
in den Darmdivertikeln lässt sich zudem im Blutbild anhand des Anstiegs
der Entzündungszeichen (der weissen Blutkörperchen sowie des CRPs)
nachweisen. Zusätzlich ist aber auch
ein Ultraschall, gegebenenfalls eine
Computertomografie (CT) erforderlich,
um die Diagnose zu stellen, die entzündeten Divertikel genau zu lokalisieren
und um festzustellen, ob es bereits zu
einem Darmdurchbruch gekommen ist.
Im akuten Stadium ist eine Darmspiegelung nicht sinnvoll, da das Endoskop
die durch die Entzündung bereits stark
beanspruchte Darmwand leichter verletzen kann.
Therapie bei unkompliziertem Verlauf
Je nach Schwere und Ausbreitung der
Entzündung sowie den Beschwerden
des Patienten wird eine Divertikulitis in
mehrere Stadien eingeteilt, nach denen
sich schlussendlich auch die Therapie
richtet. Eine sogenannte asymptomatische Divertikulose, also das beschwerdefreie Vorhandensein von Divertikeln,
muss nicht behandelt werden. Bei einer
akuten, unkomplizierten Divertikulitis
können Massnahmen, die den Stuhlgang regulieren sowie die Entzündung
hemmen, die Beschwerden bessern
(entzündungshemmende Medikamente,
meistens Antibiotika, allenfalls Abführmittel, vorübergehende Umstellung auf
eine ballaststoffarme Ernährung, um
den Darm zu schonen). Meistens kann
dies dann ambulant behandelt werden.
Eine stationäre Aufnahme ist erst bei
schwereren Entzündungen notwendig
oder bei Patienten, bei denen das Risiko auf einen komplizierten Verlauf der
Erkrankung besteht, also beispielsweise bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), chronischen Nierenerkrankungen
oder aufgrund einer Immunsuppression. Drei viertel der Divertikelentzündungen verlaufen ohne Probleme, die
überwiegende Mehrzahl dieser Patien­
ten ist konservativ, das heisst ohne
Operation, behandelbar.
Komplizierte Divertikulitis
Bei einem Viertel der Divertikulitisschübe hingegen kommt es zu Komplikationen (akute komplizierte Divertikulitis). Diese Patienten müssen
im Spital stationär behandelt werden.
Wann immer möglich, werden auch
sie konservativ behandelt, das heisst,
es werden Antibiotika verabreicht. Hat
sich ein Abszess gebildet, muss dieser
Sinnvoll ist eine Opera­
tion vor allem bei wieder­
holten, schmerzhaften
Entzündungen oder nach
Komplikationen.
manchmal über einen Schlauch durch
die Haut entleert (Drainage) werden.
Der Zustand des Patienten wird während des Spitalaufenthaltes engmaschig
kontrolliert.
Individueller Operationsentscheid
Bei Nichtansprechen auf diese Therapie oder bei Komplikationen wie
einem Darmdurchbruch – ein lebensbedrohlicher Zustand – ist eine
Operation notwendig, bei welcher der
Darmabschnitt mit den entzündeten
Divertikeln entfernt wird (Sigmaresektion). Sinnvoll ist ein operativer Eingriff
auch bei wiederholten, schmerzhaften
Entzündungen (also bei einer chroni-
schen Divertikelkrankheit), nach einer
Entzündung mit Komplikationen, wenn
es zu einer starken, nicht zu stillenden
Divertikelblutung kommt oder wenn
andere Behandlungsmethoden nicht
anschlagen. Bis vor wenigen Jahren
wurde die Teildarmentfernung bereits
nach dem zweiten Divertikulitisschub
empfohlen. Die Anzahl der Schübe
allein wird heute allerdings nicht mehr
als entscheidendes Kriterium angesehen. Die Operationsindikation erfolgt
«individuell», unter Berücksichtigung
von Risikoindikatoren für Rückfälle
und Komplikationen (beispielsweise bei
Transplantation, Immunsuppression).
Sie ist weiter abhängig vom Beschwerdebild des Patienten, dem Lebensalter,
dem Schweregrad der Schübe, den
Lebensumständen und den vorbestehenden Begleiterkrankungen.
Wann immer möglich wird versucht,
eine Notoperation zu vermeiden und
den Eingriff im entzündungsfreien
Intervall durchzuführen. Oft kann die
Operation minimalinvasiv (laparaskopisch), also mit kleinen Schnitten unter
Sicht der Kamera durchgeführt werden.
Das erkrankte Darmstück wird komplett entfernt, die beiden verbliebenen
Darmenden werden anschliessend mit
einem speziellen Klammergerät wieder
zusammengefügt. Je nach Situation
kann es nötig sein, vorübergehend einen
künstlichen Darmausgang anzulegen.
Die Prognose der Darmdivertikel ist
nach erfolgreicher Behandlung im
Allgemeinen gut. Im Verlauf der Jahre
erleiden weniger als die Hälfte der
Patienten einen Rückfall. Nach einer
Sigmaresektion entzünden sich bei
2 bis 10 Prozent der Patienten einige Divertikel erneut. Nach der Teilentfernung
des Dickdarms kann es anfänglich zu
Veränderungen des Stuhlgangs kommen, nach einigen Wochen bis Monaten
nach dem Eingriff normalisiert sich aber
die Darmtätigkeit meistens wieder.
Die Autorin
Monika Richter, Dr. med.
Fachärztin FMH für Chirurgie
Extra:
Link zur Website
Chirurgie Dr. Richter
Belegärztin der Privatklinik Linde AG
Praxis:
Rebenweg 34, 2503 Biel
Tel. 032 365 27 05
[email protected]
www.mrchi.ch/
med iz in a k tue l l 21
Ästhetisch-funktionelle Nasenkorrektur
Zwei Spezialisten, eine Operation
Eine ästhetische Form­
veränderung der Nase
und eine Nasenkorrektur
aus medizinischen Gründen können im Idealfall
in einer kombinierten
Operation durchgeführt
werden.
Die Nase spielt eine zentrale Rolle im
äusseren Erscheinungsbild; harmoniert
sie nicht mit dem restlichen Gesicht,
weil sie beispielsweise zu gross ist,
schief steht oder einen Höcker aufweist,
empfinden dies die Betroffenen als Makel und leiden oft sehr darunter. Mit verschiedenen Operationstechniken kann
die Nase von einem ästhetisch-plastischen Chirurgen begradigt, verkleinert,
vergrössert oder attraktiv gestaltet werden. Eine Nasenkorrektur hat aber nicht
immer nur ästhetische Gründe. Angeborene oder erworbene Fehlbildungen und
Formveränderungen, etwa ein Bruch
des Nasenbeins oder eine sonstige
unfallbedingte Veränderung, eine stark
verkrümmte Nasenscheidewand oder zu
grosse Nasenmuscheln können die Nasenatmung erschweren und das Risiko
für Infektionen der Atemwege erhöhen.
Geben medizinische Faktoren den Ausschlag für eine Operation, spricht man
von einer funktionellen Nasenkorrektur;
in manchen Fällen sind die Grenzen
zwischen ästhetischen und funktionellen
Korrekturen auch fliessend.
Doppeltes Fachwissen für Patienten
Die moderne Nasenchirurgie macht es
möglich, die funktionelle und die ästhetische Nasenkorrektur in einem einzigen
Eingriff zu kombinieren. So wird nicht
nur das äussere Erscheinungsbild, sondern gleichzeitig auch die Nasenatmung
verbessert. Idealerweise arbeiten bei
diesem Eingriff der ästhetisch-plastische
Chirurg und der Hals-Nasen-Ohren-Arzt
(HNO) Hand in Hand zusammen und
führen auch die Voruntersuchungen und
Vorgespräche in enger Absprache mit22 medi z i n a k t u e l l
Höcker und behinderte Nasenatmung wegen
Schwere Nasenquetschung im Kleinkindes­
verbogener Nasenscheidewand, vorher/
alter mit Fehlentwicklung. Rekonstruktion
nachher.
mit Rippenknorpel.
einander durch. Die Patienten ihrerseits
können bei einem kombinierten Eingriff
vom Know-how beider Ärzte profitieren.
Es wird keine Nasenkorrektur durchgeführt, ohne eine gründliche Voruntersuchung der Nase und des Gesichts und
ein aufklärendes Beratungsgespräch
durch die behandelnden Ärzte. Die
chirurgische Korrektur der äusseren
Nasenform gehört zu den weltweit am
häufigsten durchgeführten und gleichzeitig schwierigsten plastisch-ästhetischen Operationen. In den Händen eines
erfahrenen Chirurgen sind die mit der
Operation verbundenen Risiken gering;
Schmerzen treten so gut wie nicht auf
und die grosse Mehrheit der Patienten
ist mit dem Resultat sehr zufrieden.
der Regel erfolgt der rund zwei Stunden dauernde Eingriff ambulant. Nach
dem Eingriff werden die Nasengänge
während 24 Stunden tamponiert und
der Patient erhält für zehn bis vierzehn
Tage einen Gips. Trotz des komplizierten Eingriffs ist die Heilungszeit mit wenig, wenn nicht sogar keinen Schmerzen
verbunden. Die Schwellungen, Blut­
ergüsse und blauen Flecken klingen
nach zwei Wochen ab, nach dieser Zeit
sind die Patienten wieder arbeitsfähig
und sie können auch bereits wieder
sportlich aktiv sein, allerdings nur in
Sportarten ohne Verletzungsgefahr oder
Körperkontakt (Joggen, Walking, Velofahren usw.).
Die Kosten für eine funktionelle Nasenkorrektur werden, wenn begründet,
von der Krankenkasse oder der Suva
übernommen. Für den kosmetischen
Anteil der Operation muss die Patientin,
der Patient selber aufkommen.
Praktisch keine Schmerzen
Nasenkorrekturen können in Vollnarkose oder unter örtlicher Betäubung und
Dämmerschlaf durchgeführt werden. In
Die Autoren
Daniel Knutti, Dr. med.
Facharzt FMH für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Praxis:
Bahnhofstrasse 39, 2502 Biel
Tel. 032 322 77 83
[email protected]; www.aesthetische-chirurgie.ch
Thomas Schweri, Dr. med.
Facharzt FMH für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten und
Facharzt FMH für Allergologie und klinische Immunologie
Praxis:
Hans-Hugistrasse 10, 2502 Biel
Tel. 032 322 61 22
www.schweri.ch
Altersabhängige Makuladegeneration
Injektionen können Sehkraft retten
Patientinnen und Patienten, die von der feuchten
altersabhängigen Makula­
degeneration betroffen
sind, können die spezialisierte Therapie neu in der
Privatklinik Linde in Biel
in Anspruch nehmen.
Die altersabhängige Makuladegeneration
(kurz AMD), eine Erkrankung der Netzhaut, tritt vorwiegend bei über 70-Jährigen auf. Sie sie ist nach dem Grauen
(Katarakt) und Grünen Star (Glaukom)
mit fast zehn Prozent die dritthäufigste
Augenerkrankung. Die AMD beeinträchtigt in zunehmendem Mass das
scharfe zentrale Sehen: In der Mitte des
Schriftbildes sehen die Patientinnen und
Patienten einen verschwommenen Fleck,
Gesichter werden nicht mehr erkannt,
Linien wirken verbogen, Fensterrahmen
verzerrt. Mit der Zeit wird die Lese­
fähigkeit zunehmend beeinträchtigt.
Zwei Formen der Makuladegeneration
Die Mehrheit der Betroffenen leidet
unter einer trockenen AMD. Diese führt
über Jahre oder gar Jahrzehnte zu einer
langsamen, individuell unterschiedlichen
Verschlechterung der Sehfunktion. Bis
jetzt gibt es für diese Form der AMD
noch keine bekannte wirksame Therapie. Bei zehn bis fünfzehn Prozent der
Patientinnen und Patienten entsteht aus
der trockenen eine feuchte AMD. Bei
dieser Form der Makuladegeneration
kommt es durch erkrankte Blutgefässe
unter der Netzhaut zum Austritt von Blut
und Flüssigkeit in die Netzhaut selber.
Diese feuchte Form der AMD verläuft
aggressiver und führt innert kurzer Zeit
zu einem deutlichen Sehverlust. Dank
neuen medizinischen Fortschritten
besteht seit wenigen Jahren die Möglichkeit einer Therapie.
zifischen Medikamenten in den Glaskörper des Auges behandelt werden. Diese
Substanzen hemmen das Wachstum der
krankhaften Blutgefässe in der Makula.
In vielen Fällen kann so eine Stabilisierung der Sehschärfe erzielt werden.
Die Diagnostik und der anschliessende
Eingriff, auch intravitreale Injektion
(IVT-Therapie) genannt, erfolgt ambulant in einem eigens dafür eingerichteten Kompetenzzentrum mit Opera­
tionssaal. Dank einer lokalen Betäubung
mit Augentropfen ist die IVT-Therapie
nahezu schmerzlos und dauert nur wenige Minuten. Da die gespritzte Substanz
nach einiger Zeit abgebaut wird, müssen
Die IVT-Therapie ist dank
einer lokalen Betäubung
mit Augentropfen nahezu schmerzlos und dauert
nur wenige Minuten.
die Injektionen wiederholt und fortgesetzt werden, bis die Makula trocken
ist. Die Abstände zwischen den einzelnen Behandlungen sind von Person zu
Person oft unterschiedlich und betragen
zwischen vier Wochen und mehreren Monaten. Viele Patientinnen und
Patienten benötigen über Jahre hinweg
wiederholte Injektionen ins Auge.
Privatklinik Linde AG Biel
mit spezialisiertem Zentrum
Nach eineinhalb Jahren Planung und kurzer Bauzeit
hat das neue Zentrum zur Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration im Hauptgebäude
der Privatklinik Linde seinen Betrieb aufgenommen.
Patientinnen und Patienten, die unter der AMD
leiden, können hier alle nötigen Voruntersuchungen
sowie die spezifische Behandlung (intravitreale
Injektion, kurz IVT) dieser Erkrankung in Anspruch
nehmen. Schlanke zeitliche Abläufe und die
wohnortsnahe Lage sind für die Patientinnen und
Patienten ein grosses Plus. Zudem steht unseren
Patientinnen und Patienten seit 2012 auf der
gegenüberliegenden Strassenseite das moderne
Augenzentrum mit Operationstrakt, ausgerüstet
mit modernster augenärztlicher Medizintechnik,
zur Verfügung. Hier werden pro Jahr rund 3000
Operationen durchgeführt.
Die Auskunftspersonen
Beat Zbinden, Dr. med.
Facharzt FMH für Ophthalmologie, spez. Ophthalmochirurgie
Belegarzt der Privatklinik Linde AG
Phil Kaeser, Dr. med.
Facharzt FMH für Ophthalmologie, spez. Ophthalmochirurgie
Belegarzt der Privatklinik Linde AG
Praxis:
Augenärzte AG Biel/Bienne
Extra:
Link zur Website
Augenärzte AG
Biel / Bienne
Unterer Quai 92, 2502 Biel
Tel. 032 322 66 46
[email protected]
Injektion ins Auge
Wird die feuchte AMD früh diagnostiziert, kann sie mit Injektionen von spe-
www.augenaerzte-biel.ch
med iz in a k tue l l 23
Berufsverband der Augenärzte e. V
Urgences ophtalmologiques
Agir et sauver la vue
Certaines urgences ophtalmologiques peuvent
compromettre la vue. Il
arrive que les patients ne
soient pas conscients de
la gravité de la situation
et consultent un ophtalmologue trop tard.
En ophtalmologie, il est possible de
diviser les urgences en trois groupes
de problèmes: les pertes subites de la
vue (par ex. décollement de la rétine),
les urgences traumatiques (par accident, brûlure chimique) ou les urgences
inflammatoires. De nombreux patients ne savent pas exactement quels
symptômes nécessitent un rendez-vous
rapide chez l’ophtalmologue ou dans
quels cas ils doivent consulter immédiatement le médecin.
Perte subite de la vue
La perte subite de la vue constitue toujours une urgence et nécessite
un diagnostic rapide suivi d’un traitement si possible. Ce phénomène peut
avoir différentes origines, par exemple
une thrombose veineuse ou une occlusion artérielle (origine vasculaire), souvent en association avec des facteurs de
risque cardiovasculaires mal contrôlés
(pression artérielle élevée, taux de cholestérol élevé, etc.). Comme lors d’un
infarctus du myocarde, il est parfois
possible de procéder à une lyse (dissolution de l’embole) en cas d’occlusion
vasculaire aiguë dans l’œil. Dans ce
cas, le patient doit être suivi à l’hôpital.
24 medi z i n a k t u e l l
Eclairs et mouches
Un décollement de la rétine peut
également induire une perte aiguë
de la vue. Le symptôme principal est
une dégradation de la vue indolore et
soudaine. Toute personne touchée par
ces symptômes doit remarquer qu’il
s’agit d’un événement aigu et que la
dégradation abrupte de la vue n’est pas
liée aux lunettes. Si soudainement des
«éclairs» apparaissent ou de plus en
plus de «mouches volantes» dansent
devant les yeux, il faut effectuer un
contrôle ophtalmologique rapidement
afin d’écarter une déchirure rétinienne
pouvant induire un décollement de la
rétine. Il en va de même si une partie du champ visuel n’est plus visible,
comme derrière un rideau ou un mur.
Il est possible que des mesures thérapeutiques doivent être prises sans
trop attendre. Même en l’absence de
douleur, le facteur temps peut s’avérer
crucial.
Attaque cérébrale ou hémorragie
Les phénomènes perçus au niveau
visuel ne se déroulent pas tous dans
les yeux. Les pertes de champ visuel,
peuvent indiquer un trouble de la
circulation sanguine dans le cerveau.
Une attaque cérébrale ou une hémorragie cérébrale peuvent entraîner des
troubles importants du champ visuel. Il
en va de même pour les tumeurs cérébrales. Une diminution de la vue accompagnée de douleurs lors de mouvements
oculaires peut être causée par une inflammation du nerf optique bien que ce
diagnostic ne puisse souvent être établi
qu’après des examens approfondis. Il
est néanmoins important de distinguer
les problèmes visuels soudains de ceux
déjà installés depuis longtemps. Ceux-ci
sont en effet beaucoup plus fréquents et
ne nécessitent aucun traitement urgent,
même s’ils doivent toujours faire l’objet
d’un examen.
Urgences traumatiques et chimiques
L’urgence ophtalmologique la plus
pressante est la brûlure chimique.
Cette atteinte peut être extrêmement
dangereuse pour l’œil. C’est un cas
dans lequel chaque minute compte afin
de sauver l’œil de lésions irréparables.
A la suite d’un accident avec une
substance acide ou basique, les yeux
doivent être rincés immédiatement.
Le mieux pour cela est d’utiliser une
solution de chlorure de sodium physiologique ou de l’eau claire (en absence
d’eau, il est aussi possible d’utiliser de
la bière ou du lait). Les yeux doivent
être rincés pendant au moins 15 minutes afin de diluer et d’éliminer l’acide
ou la base. Les brûlures par acide ou
base induisent de fortes douleurs qui
conduisent les personnes concernées
chez l’ophtalmologue d’urgence. La
gravité de la lésion causée par une
brûlure chimique dépend de la durée
de contact et du pH de la substance
chimique. Il arrive que l’effet nocif ne
se déploie entièrement que plusieurs
jours plus tard. Lorsque l’œil devient
blanc après une brûlure, cela peut
signifier que la lésion est particulièrement grave et s’accompagne d’une
ischémie (diminution de la circulation
sanguine) des vaisseaux de la conjonctive et de la sclère (sclère=enveloppe
externe du globe oculaire).
Des blessures se produisent souvent
lors d’activités sportives, en particulier
celles avec des balles (squash, football).
Dans les accidents de travail, des éclats
lors de l’utilisa­tion d’une ponceuse ou
d’un marteau sont les plus usuels. Ils
se produisent parfois malgré le port
des lunettes de protection. Dans les
traumatismes ophtalmologique, toutes
les structures internes et externes de
l’oeil peuvent être touchées. Même si la
lésion est petite et n’a pas l’air dramatique, il faut observer des modifications
de la forme de l’oeil, une hémorragie
ou un écoulement éven­tuel. C’est là
qu’il ne faut pas perdre de temps et
consulter un ophtalmologue. Il est
possible que l’oeil ne soit plus intact et
qu’une opération soit nécessaire. Finalement, chez les personnes du 3ème
âge, l’apparition de taches devant un
œil ou des distorsions de lignes habituellement droites devrait mener à une
consultation dans une semaine car ces
signes peuvent être dûs à une dégénérescence maculaire traitable.
Urgences inflammatoires
Les irritations non spécifiques de l’œil
sont très fréquentes. Il s’agit souvent
d’une problématique de sécheresse ou
d’une irritation d’origine allergique.
Même si elles sont généralement sans
danger, les conjonctivites sans écoulement de pus devraient être traitées au
moins au moyen de larmes artificielles.
Une sensibilité à la lumière, une sensation d’irritation ou de corps étranger
peut indiquer une inflammation de
la cornée. Il convient d’exclure une
infection herpétique pouvant limiter la
fonction visuelle et devenir dangereuse.
Les inflammations de la cornée telles
que les abcès (notamment chez les porteurs de lentilles de contact) sont douloureuses, la cornée devient blanche
et la vue est souvent diminuée. Elles
doivent être prises au sérieux du fait du
Kurz auf Deutsch
Notfälle am Auge
Plötzlich auftretende Sehstörungen, plötzlicher
Sehverlust, Verletzungen des Auges durch
Fremdkörper oder Verätzungen sind Notfälle,
bei denen rasches Handeln gefragt ist. Der
akute Sehverlust kann verschiedene Ursachen
haben wie beispielsweise eine Venenthrombose, einen arteriellen Verschluss oder eine
Netzhautablösung. «Blitze» und «Mücken»
vor dem Auge können auf das Entstehen eines
Netzhautrisses hinweisen. Dies kann sich zu
einer Netzhautablösung weiterentwickeln. Bei
bereits vorhandener Ablösung senkt sich eine
Art Vorhang von oben nach unten oder ein Teil
des Sehfeldes wird gar nicht mehr gesehen.
Der dringendste Augen-Notfall ist die
Verätzung. Nach einem Unfall mit Säure oder
Lauge muss das Auge während mindestens
15 Minuten mit physiologischer Kochsalzlösung oder klarem Wasser gespült werden. Sehr
häufig sind auch mechanische Verletzungen
des Auges. Auch wenn die Verletzung nicht
dramatisch aussieht, gilt es zu beobachten, ob
sich die Form des Auges verändert beziehungsweise ob das Auge blutet oder ausläuft.
risque de cicatrices et de l’extension de
l’infection à l’intérieur de l’œil.
Une détérioration de la vue accompagnée de nombreuses «mouches» devant
l’œil peut être causée par une inflammation de la choroïde, comme dans le
cas de la maladie infectieuse toxoplasmose. Selon la localisation de ce foyer,
un traitement antibiotique conséquent
doit être administré afin de prévenir
des lésions permanentes.
L’auteur
Zürcher Doris, Dr. méd.
Médecin spécialiste FMH en ophtalmologie
et ophtalmochirurgie
Médecin agréé de la Clinique des Tilleuls SA
Traumatismes mécaniques
Les blessures mécaniques de l’œil sont
très fréquentes. Une étude a montré
que 40 % des accidents entraînant
une cécité ont lieu à la maison (détergents, appareils de jardinage, etc.).
Cabinet:
Pont-du-Moulin 8, 2502 Bienne
Tél. 032 322 28 32
[email protected]
med iz in a k tue l l 25
Residenz Au Lac Biel
Residenz des guten Geschmacks
Im Seeland kommen
Gourmets um die Adresse
nicht herum: Die Residenz
Au Lac Biel, da wo Marc
André Laubscher exquisit
den Kochlöffel schwingt,
Nuria Acuña Ruibal für
exzellente Bedienung
sorgt und die Leidenschaft spürbar «mitköchelt».
Viele loben das gepflegte Ambiente, die
zentrale Lage, das in der Residenz Au
Lac Biel pulsierende Leben – und die
Küche. Hier treffen wir Beat Weibel, den
früheren Teamchef der Schweizer Kochnationalmannschaft und Ehrenmitglied
des illustren Cercle des Chefs de Cuisine
Bern, kurz CCCB. Er ist für die Gastronomie der Residenz Au Lac verantwortlich,
überlässt das Kochen und die Betreuung
der Gäste aber anderen, «einem Spitzenteam», wie er betont. Küchenchef Marc
André Laubscher ist zwar erst 32 Jahre,
schöpft aber routiniert und engagiert
aus dem Vollen und gehört ebenfalls
dem CCCB an. Zu den Berufsstationen
des Gastronomiekochs und KochPrüfungsexperten an der GewerblichIndustriellen Berufsschule Bern (GIBB)
zählen so renommierte Adressen wie
das «Raffles Hotel Vier Jahreszeiten» in
Hamburg oder die «Südtiroler Stuben»
von Alfons Schuhbeck (Ex-Gault-Millau«Koch des Jahres») am Münchner
Platzl. Auch in der «Brasserie Ö» in
Oerlikon sowie in der «Hallenstadion
Zürich Gastronomie» war Laubscher
tätig und als Leiter Catering tourte er
bis März 2014 mit dem F1-Rennteam
von Toro Rosso Red Bull um die Welt.
Seither lassen sich die Gäste der drei
Restaurants der Residenz Au Lac Biel –
die öffentlichen «Coté Lac» und «À la
cARTE» sowie das «Arc en Ciel» für die
Residenz-Pensionäre – von ihm und
seinem jungen Kochteam, bestehend aus
26 medi z i n a k t u e l l
vier Frauen und vier Männern, verwöhnen. «Nur was Marc André Laubschers
hohen Ansprüchen genügt, darf hinaus
zum Gast», betont Nuria Acuña Ruibal.
Die 30-jährige Restaurationsleiterin mit
eidg. Fachausweis – auch sie GIBB-Prüfungsexpertin in ihrem Beruf –, aus
Pontevedra im Nordwesten Spaniens
arbeitet (mit einem Unterbruch) seit
2009 in der Residenz Au Lac und ist,
neben Laubscher, Grund dafür, dass die
Residenz-Restaurants zur guten Adresse
für Schlemmerinnen, Schlemmer aus der
Region und darüber hinaus wurde.
Testessen mit Politikerin und Spitzenkoch
«Wir sind begeistert», halten Beatrice
Simon und Georges Knecht übereinstimmend fest. Die Berner Regierungsrätin und Finanzdirektorin sowie der
Ehrenpräsident der Hotel & Gastro
Union Schweiz haben auf Einladung von
«medizinaktuell» die Künste von Laubscher und Acuña getestet. An einem
Freitagmittag im vergangenen Oktober
haben die beiden im «Coté Lac» Platz
genommen und waren dabei nicht
alleine: Ein angenehmer Duft liegt in
der Luft und in den drei Restaurants
der Residenz Au Lac geht es wie oft
hoch zu und her, laufend kommen
neue Gäste hinzu – Geschäftsleute,
Teilnehmende eines gleichentags in
der Residenz Au Lac stattfindenden
Seminars, etliche Paare, Familien mit
Kindern, Pensionärinnen und Pensionäre der Residenz und Stammgäste auch,
darunter einige, die gar von weiter her
anreisen. Für rund 350 Gäste habe man
heute Mittagessen kochen dürfen, hält
Küchenchef Laubscher später, beim
Kaffee am Tisch von Simon und Knecht,
fest. «Trotzdem war die Stimmung im
Restaurant entspannt», hält Georges
Knecht fest, «und das Service-Team
hat sich charmant und kompetent um
das Wohl jedes Gastes bemüht.» Auch
die «Güte und Vielfalt der Speisekarte» hat es dem früheren Spitzenkoch,
langjährigen Präsidenten des Schweizer
Kochverbandes und Juryvorsitzenden
bedeutender internationaler Kochwettbewerbe angetan, die «fairen, vernünftigen Preise» und «dass Wert auf beste
und frischeste Zutaten gelegt wird».
Ein Cordon bleu mit Pommes frites und
dazu eine Gemüsevariation aus dem
Grossen Moos zum Preis von Fr. 28.–
wählte Knecht als Hauptspeise. «Knusprig, heiss, genau richtig portioniert,
sehr fein zubereitet und liebevoll auf
dem Teller präsentiert» sei das Servierte gewesen, «das Gemüse perfekt kombiniert, abgeschmeckt» und die Wein-
empfehlung – ein «Arvalus» Barrique
Bielersee AOC, Jahrgang 2011, eine
fruchtig, samtig dunkelrote Assemblage
aus Cabernet Sauvignon-, Syrah- und
Malbectrauben der Ligerzer Weinkellerei von Erich Andrey, zum Preis von Fr.
61.– von Nuria Acuña Ruibal «exzellent
getroffen, die Flasche durch sie am Tisch
gekonnt präsentiert, entkorkt, der Zapfen kontrolliert, zur Degustation angeboten und ideal in Burgunder-Weingläsern serviert.» Weiter positiv vermerkt
Knecht, wie rasch die von der Küche in
das Restaurant durchgereichten Teller
mit den fertigen Speisen auf den Tisch
der Gäste gelangten, «da verstrich kaum
eine halbe Minute Zeit». «Kurz und gut»,
so Knecht abschliessend, er könne nur
bestätigen, was sich schon rumgesprochen habe, «nämlich dass in der Residenz Au Lac Biel in elegantem Rahmen
kulinarisch Besonderes mit vorzüglicher Bedienung geboten wird». – Diese
Anerkennung von Georges Knecht hat
Gewicht und zeigt Wirkung; die Freude
darüber ist Küchenchef Marc André
Laubscher und Restaurationsleiterin
Nuria Acuña Ruibal anzusehen – und
nicht minder ihren Chefs Beat Weibel
und Anna Ravizza, die nun auch mit am
Tisch sitzen.
Wer verrät das pfiffige Saucenrezept?
Regierungsrätin Beatrice Simon hat
die Einladung zum Testessen mit «viel
Vorfreude» angenommen und das,
obwohl sie selber noch nie hier zu Gast
war. Doch von Bekannten habe sie «nur
Gutes über die Residenz-Küche gehört»
und nach der heutigen Erfahrung sei
klar, «ich komme bestimmt wieder».
Dass diese gehobene Gastronomie durch
eine Seniorenresidenz geboten werde,
in einem offenen, hellen und freundlichen Ambiente, «das dürfte jene etwas
überraschen, die beim Begriff Residenz
insgeheim an ein Altersheim denken».
Als Testspeise entschied sich Simon
zuerst für einen Nüsslisalat mit warmen
Pfifferlingen, Ei, feinen Speckstreifchen
und italienischem Dressing zum Preis
von Fr. 14.50 – ihr Urteil: «Sehr fein,
wer bitte verrät mir das pfiffige Saucenrezept?» –, anschliessend ein flambiertes Seeländer Schweins-Nierstück mit
Apfelsauce und «Pommes d’Or» (veredelter Apfelschnaps aus der Region),
Kräuterkartoffelstock und in feine Tranchen geschnittene Gemüsevariationen
ebenfalls aus dem Grossen Moos zum
Preis von Fr. 29.50. «Alles von bester
‹Residenz-Kochkür-Qualität›.» Was die
sympathische und «geerdete» Politikerin
aber besonders hervorhebt, sie speziell
beeindruckt, das ist, mit welcher Freude
die Residenz-Crew an der Arbeit ist. Mit
wem von der Residenz Au Lac Biel man
Das Fazit von
Regierungsrätin Simon
und Spitzenkoch Knecht:
«Wir sind begeistert.»
auch ins Gespräch komme, immer sei
diese Freude an der eigenen Arbeit und
auch ein echtes Interesse am Gegenüber
«da» – dieser «Spirit» sei wohl einer der
Gründe für die besondere Qualität der
Residenz Au Lac Biel, sinniert die Berner
Regierungsrätin.
Leidenschaft
«Ja, die Qualität», nimmt ResidenzDirektorin Ravizza das Stichwort auf,
«letztlich steht und fällt sie mit jedem
einzelnen Mitarbeitenden. Ob die Restaurationsfachfrau, der Koch, die Mitarbeiterin am Empfang, die Fachpersonen in
den Pflege-Wohngemeinschaften – sie,
jede und jeder einzelne und alle gemeinsam, verkörpern Qualität oder auch
Nicht-Qualität, leben diese vor, mit dem
was sie tun und wie sie es tun, mit welchem ‹Herzblut› eben und durchaus auch
mit gesundem Ehrgeiz.» – Kurze Stille
am Tisch, man ist sich einig. Dann Nuria
Acuña Ruibal an Anna Ravizza und Beat
Weibel gerichtet: «Ja und darin seid ihr
beide Vorbild.» Marc André Laubscher
nickt, «und ihr lasst den Mitarbeitenden
Freiräume, bezieht sie in Entscheidungen
mit ein – was beides durchaus herausfordernd ist –, auch darum macht die Arbeit
hier viel Spass und können wir uns voll
und ganz damit identifizieren.»
Restaurants Residenz Au Lac Biel
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 09.30 Uhr bis 18 Uhr,
Freitag bis 22 Uhr.
Extra:
Website Residenz
Au Lac Biel ansehen
Für Seminare, Bankette, Events aller Art auch ausserhalb der üblichen
Öffnungszeiten, Auskunft via Tel. 032 328 29 30,
E-Mail [email protected]
Tischreservation: Tel. 032 328 29 00
Speise- und Getränkekarte: laufend aktualisiert unter
www.residenz-au-lac.ch, Rubrik «Restaurants»
Gute Adresse auch für Vegetarier
Vegetarierinnen und Vegetarier kommen in den Restaurants der
Residenz Au Lac Biel voll auf ihre Kosten. Täglich kann zwischen
mehreren Speisen und auch saisonalen Angeboten ausgewählt
werden. Glutenfreie Gerichte sind gekennzeichnet.
Kontakt:
Residenz Au Lac
Aarbergstrasse. 54
2501 Biel
Tel. 032 328 29 28
[email protected]
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Privatklinik Linde AG Biel
Neuer Belegarzt
Dr. med. Stephan Holliger
Facharzt FMH Urologie, spez. Operative Urologie. Frühere Tätigkeiten u. a. als Assistenzarzt an der
Neuro-Urologischen Universitätsklinik in Innsbruck, als Assistenzarzt und später als Arzt an der Klinik
für Thorax-, Herz- und Gefässchirurgie des Inselspitals Bern, an der Pathologischen Universitäts­klinik
des Inselspitals Bern, in der Chirurgie des Hôpital de La Chaux-de-Fonds und an der Urologischen
Klinik des Inselspitals Bern, als stv. Oberarzt an der Urologischen Klinik des Inselspitals Bern sowie als
Oberarzt an der Urologischen Klinik in Aarau. Seit 2004 beziehungsweise 2012 und 2015 Praxen in
Solothurn, am Lindenhofspital in Bern und in Biel.
Praxis: Rebenweg 30, 2501 Biel, Tel. 032 323 30 20, [email protected]
Bauen für die Zukunft
Die Privatklinik Linde realisiert auf dem Klinikareal
einen Ersatzneubau, um
der Bevölkerung weiterhin eine erstklassige medizinische Versorgung in
ihrer Region anzubieten.
Im September haben die Bauarbeiten
auf dem Areal der Privatklinik Linde
begonnen, wo bis Anfang 2017 ein
fünfgeschossiger Neubau errichtet
wird. Dieser sogenannte Nordanbau,
welcher auf dem Terrain eines ehemaligen Wohnhauses entsteht, wird mit
dem Hauptgebäude verbunden und
integriert sich dadurch optimal in den
heutigen Klinikbetrieb.
enten eingerichtet. Im Gartengeschoss
rundet eine moderne Physiotherapie
mit externem Zugang das Angebot im
Neubau ab. Im Untergeschoss werden
Technikräume eingerichtet.
Im Erdgeschoss entstehen eine neue
Aufwachstation und eine IMC-Einheit
(Intermediate Care), welche modernsten Anforderungen an Technik und Prozesse genügen. In den beiden Obergeschossen werden je zehn Einzelzimmer
mit hohem Ausbaustandard und attraktivem Platzangebot für die individuellen
Bedürfnisse der Patientinnen und Pati-
Ebenfalls geplant ist die Erweiterung
des Parkings. Das Projekt sieht vor, die
bestehende Einstellhalle unterirdisch
gegen Osten zu erweitern und über die
bestehende Zufahrt zu erschliessen.
Diese Massnahme soll den Suchverkehr
im Quartier spürbar reduzieren.
Bereits fertig umgebaut und in Betrieb
sind das neue Kompetenzzentrum zur
Nächste
Ausgabe
28 medi z i n a k t u e l l
Behandlung der altersabhängigen
Makuladegeneration im Hauptgebäude der Privatklinik Linde (siehe auch
Artikel Seite 21) und der neue, moderne und grosszügige Wartebereich
für Patientinnen und Patienten. Dieser
wurde in den bisherigen Direktionsräumlichkeiten eingerichtet. Neu gibt
es zwei Aufnahmebüros mit hoher
Privats­phäre, damit bei den Eintritts­
gesprächen mit den Patientinnen und
Patienten ein diskretes und persönliches Ambiente für diesen wichtigen
Informationsaustausch geschaffen
wird.
Das nächste Magazin erscheint im Mai 2016 unter anderem mit diesen Themen:
Konzentrations- und Gedächtnisstörungen – nur etwas vergesslich oder schon dement? • Reizdarm:
Was ist es, das den Darm reizt? • Zahnimplantate: dritte Zähne, die halten • Herzrhythmusstörungen:
Was ist harmlos, wann sollte man zum Arzt?
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