studio! [01/februar 10] fh-wien.ac.at das magazin für management und kommunikation Retouren an Postfach 555, 1008 Wien, P.b.b., 04Z035593M Karriere mit Kalkül Plus : Schw er Forsc punkt hung ab Se ite 13 Was Bachelors und Master bei der Berufsplanung berücksichtigen müssen ab Seite 6 editorial „Meine Studenten bauen mit Erfolg an ihrer Karriere.“ Liebe Leserin, lieber Leser! inhalt 4 start! Warum an der Bologna-Reform noch gefeilt werden muss. D er Umbruch in der österreichischen Bildungslandschaft wird nun mittlerweile stark spürbar. Nicht nur Studierende spüren es, weil sie plötzlich kürzer studieren und mit Bachelor anstatt mit Magister abschließen. Auch Arbeitgeber, Behörden und alle anderen realisieren, dass wir in ein neues akademisches Zeitalter eintreten. Im Herbst kommen zu den bereits begonnenen Bachelor-Studien nun auch die Master-Studien hinzu. Dieses geteilte Studiensystem verspricht eine Basisausbildung auf der Bachelor-Ebene und eine spezifischere Ausbildung auf Master-Ebene. Die Beobachtungen von Professor Rolf Schulmeister von laufenden Bachelor-Studien an deutschen Hochschulen ergaben jedoch einen hohen Verbesserungsbedarf. Vor allem an der zeitlichen Anordnung der Studien und der Art, wie sich Studierende auf Prüfungen vorbereiten, muss noch einiges optimiert werden. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 4. studio! 5 start! Wie Studierende Maturanten bei der Berufswahl unterstützen. 6 coverstory Warum Authentizität für arbeitsuchende Jungakademiker Mag. (FH) Michael Heritsch,MSc Geschäftsführer Damit stehen wir auch vor großen Herausforderungen für unsere kommenden Master-Studien, die wir allesamt berufsbegleitend anbieten – und damit das Studium auf Menschen abstimmen, die sich ihrer Ausbildung neben einem Vollzeitjob widmen. Dass sich dies auf alle Fälle lohnt und tatsächlich einen massiven Mehrwert für die eigene Karriere bedeutet, lesen Sie ab Seite 6. Außerdem möchte ich Sie gerne auf unseren Tag der offenen Tür hinweisen – besuchen Sie uns, schnuppern Sie in unseren Hochschulalltag und informieren Sie sich über unser Studienangebot: am 9. April 2010. manchmal mehr zählt als bloße fachliche Qualifikation. 8 debatte Personalisten und Studierende im Karrieretalk. 11 absolvent Wie Schien Ninan das Niveau und den Unterhaltungswert von Präsentationen Ich hoffe, wir sehen uns! Ihr Michael Heritsch erhöhen möchte. 12 lektor Wie Michael Scheuch neue Kundentypen erforscht. 13–20 forschung Impressum studio! ist eine Kooperation zwischen den FHWien-Studiengängen der WKW und der Industriemagazin Verlag GmbH Martin Treberspurg Für den Inhalt verantwortlich: FHW Fachhochschul-Studiengänge Betriebs- und Forschungseinrichtungen der Wiener Wirtschaft GmbH (FHW GmbH), Währinger Gürtel 97, 1180 Wien, E-Mail: [email protected], Tel.: 01/476 77-5731 Herstellung: Industriemagazin Verlag GmbH, Lindengasse 56, 1070 Wien Chefredaktion: Mag. Isabella Tömpe Textchef: Martin Schwarz Mitarbeiter dieser Ausgabe: Mag. Agnes Schwarz Layout & Herstellung: Industriemagazin Verlag GmbH, Ines Weiland Druck: Kärntner Druckerei Was an den Instituten gerade erforscht wird. 21 lektüre Der ultimative Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten. 22 u p to date events und termine Architekt und Lektor am Institut für Immobilienwirtschaft 01/februar 2010 · d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W [3] start! start! Reform mit Bedarf Generationenvertrag Der Hamburger Bildungswissenschafter Rolf Schulmeister fordert eine Reform der Bologna-Reform. Studierende der FHWien-Studiengänge der WKW zeigen Maturanten, wie Karriere nach der Reifeprüfung organisiert werden kann. S Forscher Rolf Schulmeister: Kritik am Bologna-System N ach einigen Wochen Wartezeit hat Chester Ludlow nun endlich erhalten, wonach er sich so gesehnt hatte: sein Diplom, das ihn zum „Master of Business Administration“ macht, erlangt an der Rochville University. Was beinahe reflexartig als ziemlich internationale Ausbildung wahrgenommen wird, ist in Wirklichkeit eine Entlarvung: Die Rochville University nämlich ist keine angelsächsische Eliteschmiede, sondern eine Fernuniversität in Dubai, und Chester Ludlow kein karrierebewusster Student, sondern ein Mops. Problem Bachelor Blüten am Bildungsmarkt, wie es die seltsame Universität zu sein scheint, findet Rolf Schulmeister, emeritierter Professor am Hamburger Zentrum für Hochschul- und Weiterbildung, in letzter Zeit zuhauf. Der Bildungsmarkt ist zunehmend zerfasert und gewiefte Bildungspiraten machen ihr Geschäft mit karrierehungrigen Akademikern in spe. Chesters Diplom etwa hat nur 499 US-Dollar gekostet, nachweisen musste der Hund keinerlei akademische Reife. Schlechtes Zeitmanagement Auf Einladung des Instituts für Personal- und Wissensmanagement hielt Schulmeister im Januar in Wien einen Vortrag und im Zentrum standen dabei nicht unbedingt die Auswüchse eines sehr zerfaserten Bildungsmarktes, [4] sondern die angeblich größten Fehler der Bologna-Reform. Besonders die Bachelorausbildung hält Schulmeister für eine Fehlkonstruktion: Bachelorkandidaten sind nämlich mehrheitlich berufstätig, die dichte Ausbildung aber nimmt darauf kaum Rücksicht. Dazu kommt, dass die Kumulation vieler Prüfungen am Semesterende zumindest nach Schulmeisters Auffassung keineswegs nachhaltigen Wissenstransfer fördert: Schnell wird gelernt, schnell wieder vergessen. Als Gegenindikation dafür schlägt Schulmeister eine Neustrukturierung der Studienpläne vor: Thematisch gut abgegrenzte Blockveranstaltungen wären eine Möglichkeit. Die Inhalte würden damit besser portioniert, das Wissen würde länger reflektiert werden können. Am problematischen Zeitmanagement, findet jedenfalls Schulmeister, könnte die Bologna-Reform letztlich scheitern: Die Belastungsspitzen im Studium sind zu extrem, dann gibt es wieder längere Phasen ausbildungsmäßigen Stillstands. 17 Wochen pro Jahr, so hat Schulmeister errechnet, sind Studierende völlig unbetreut. Auch das Selbststudium, wie es Bildungsinstitute immer wieder einfordern, sei schlecht strukturiert. Viele Inhalte, die da gelernt würden, kämen dann bei Prüfungen ja doch nicht vor. Chester Ludlow haben all diese Sorgen bei seinem Fernstudium wohl nicht bewegt. d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W · 01/februar 2010 ie selbst haben sich schon entschieden. Mit einem Studium an den FHWien-Studiengängen der WKW ist meist zumindest schon mal das Fundament für eine spätere Karriere gelegt. 35 Studierende des FH-Studiengangs für Personal- und Wissensmanagement sind nun selbst in die Rolle des Trainers geschlüpft und haben im Rahmen des erstmalig initiierten Projekts „Training und Weiterbildung“ ihrerseits Maturanten in verschiedenen Bereichen trainiert. „Das Ziel war, dass unsere Studierenden ein echtes Training halten können. Außerdem profitieren die Schüler davon, ein Seminar besuchen zu können, das auf sehr hohem Niveau ist“, erklärt der Wirtschafts- und Organisationspsychologe Markus Ebner, der als Lektor das Projekt initiierte. studio! beigestellt studio! Studierendeneifer Entstanden ist die Initiative aus dem Wunsch der Studierenden, aus den Lehrveranstaltungen Ebners zur Gestaltung von verschiedenen Seminaren für Erwachsene gerne gleich ein eigenes Projekt zu machen: „Die Studierenden kamen auf mich zu und meinten, dass sie ihre Kompetenz nun ganz gerne in die Praxis umsetzen würden“, sagt Ebner. Satter Themenmix Insgesamt 200 Maturanten haben an den Karriereseminaren teilgenommen. Gegliedert waren die Veranstaltungen in Themenbereiche von Rhetorik über Kommunikation bis hin zum echten Bewerbungstraining. Die einzelnen Module wurden dabei von jeweils zwei bis drei Bachelorstudenten durchgeführt. „Den Studierenden wurde freigestellt, zu welchem Thema sie ihr Seminar anbieten, sofern natürlich die entsprechende Expertise gewährleistet war“, sagt Ebner. Im Rahmen einer eigenen Lehrveranstaltung wurden die jeweiligen Seminare geplant und optimiert. Nach dem Training wurden die Ergebnisse und Erlebnisse in der Rolle der Trainer reflektiert. Jedes Seminar wurde schriftlich von den teilnehmenden Schülern – aus insgesamt 16 Seminargruppen – evaluiert. Karrieretraining für Maturanten: Insgesamt 200 Schüler haben an dem Projekt des Studiengangs für Personal- und Wissensmanagement teilgenommen. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Teilnehmer sowie der teilnehmenden Schulen zeigen, dass dieses Projekt für alle Beteiligten ein voller Erfolg war. Die Trainingsoffensive wird aller Voraussicht nach im kommenden Semester wiederholt werden. 01/februar 2010 · d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W [5] coverstory coverstory Management ist kein Muss Erfolgreiche Karrieren werden heute nicht nach Lehrbuch geschmiedet. Was zählt, sind oft Skills, die nicht Bestandteil des Lehrplans sind. Und zuweilen auch die Fähigkeit, Karriere für sich anders und jenseits klassischer Hierarchiestufen zu interpretieren. M it Karriere im heute landläufigen Sinn hat der chinesische Philosoph Laotse vor rund 2.500 Jahren vermutlich recht wenig zu tun gehabt. Und dennoch wird sein gedankliches Erbe auch heute noch gerne bemüht, um die Schritte junger Menschen auf der Karriereleiter zu begleiten. Die Wiener Personalberaterin Judith Novak, Geschäftsführerin von Anova Human Resources Consulting, gruppiert ihre Expertise rund um ein Zitat des weisen Chinesen, das da lautet: „Wenn Du Menschen führen willst, musst du hinter ihnen gehen.“ istockphoto.com Laotse neu interpretiert Das Vermächtnis aus der Vergangenheit übersetzt Novak so in die Lebenswirklichkeit heutiger Bachelor- und Master-Studierender: „Manager wird man nicht wegen der fachlichen Qualifikation alleine. Mindestens ebenso wichtig sind Social Skills und auch die Fähigkeit zum Perspektivwechsel, Unternehmen also aus unterschiedlichen Positionen kennen gelernt zu haben.“ Deshalb rät sie Studierenden auch, sich unbedingt der Mühsal möglichst vieler Praktika auszusetzen. Die fachliche Komponente ist dabei nicht einmal so prioritär. Wer etwa Finanzmanagement studiert, dem schadet es nicht, auch ein Praktikum zu absolvieren, in dem man bloß als Sales Assistant eingesetzt wird. „Sein eigenes Spektrum schon während der Studienzeit erweitert zu haben, ist bei der Arbeitssuche sicherlich sehr hilfreich“, sagt Novak. Out of the box: Für berufliche Höhenflüge braucht es heute zuweilen auch ungewöhnliche Lösungswege. [6] Achte das Expertentum Natürlich ist die Aussicht, eines Tages als Manager Personal- und Budgetverantwortung übernehmen zu können, für viele Studierende die größte Verlockung nach all den Anstrengungen, die nun einmal mit der Ausbildung verbunden sind. Doch so determiniert müssen Karrierewege nicht sein. „Es d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W · 01/februar 2010 ist nichts Schlimmes daran, nicht in einer Managementposition zu sitzen. Schließlich sind Fachhochschulen in erster Linie dazu da, gute Experten für verschiedene Fachgebiete auszubilden. Wenn man also spürt, dass man nicht zu Führungsaufgaben neigt, muss man das bei seiner Karriere auch einkalkulieren können“, sagt Novak. Feinschliff der Persönlichkeit Schließlich ist es persönliche Authentizität, nach der Arbeitgeber vor allem suchen, um sicher zu gehen, eine Position auch nachhaltig besetzen zu können. Deshalb empfiehlt Novak Studierenden auch, möglichst viele Seminarangebote zur Potenzialanalyse und zur Persönlichkeitsentwicklung anzunehmen, die Fachhochschulen heute bieten. „Fachlich sind die meisten Absolventen aus meiner Erfahrung ohnehin recht firm“, weiß sie. Den entscheidenden Unterschied machen eben oft jene persönliche Tugenden aus, die garantiert nicht im Skriptum stehen. studio! 5 Tipps zur Karriere mit Kalkül Erfahrung zählt Praktika mögen belastend sein. Arbeitgeber orientieren sich aber am Erfahrungsschatz, den Absolventen vorweisen können. Praktika müssen keineswegs fachlich einschlägig sein. Je breiter das Spektrum der Tätigkeiten, desto besser. Authentizität siegt Orientieren Sie sich nicht an vermuteten Erwartungen Ihrer Umgebung. Das Managerdasein muss nicht für jeden das Richtige sein. Bleiben Sie authentisch. Auch als Experte für ein Fachgebiet ohne entsprechende Machtinsignien wie Budget- und Personalverantwortung ist Karriere möglich. Reife braucht Zeit Setzen Sie sich keine dogmatischen Ziele bei der Karriereplanung. Dem Studium Reservierungshotline für Schulklassen: 0699/81813039 neu studio! kann durchaus eine Phase der Orientierung folgen, in der auch Positionen angestrebt werden, die vordergründig vielleicht nicht in die eigene Karriereschablone passen. Karriere braucht Persönlichkeit Karrieren können vielfältig sein. Der Schlüssel zur Karriere ist immer die eigene Persönlichkeit und die muss erst einmal geprägt werden. Entsprechende Angebote zur Reflexion der eigenen Persönlichkeitsstruktur anzunehmen, ist also ein Muss. Selbständigkeit wirkt Gerade kurz nach der Absolvierung eines Studiums kann unter Umständen berufliche Selbständigkeit ein gutes Instrument sein, seine eigenen Grenzen, sein Potenzial, kennen zu lernen und ergebnisorientiert die eigene Qualifikation unter Beweis zu stellen. slack lin e -p neue m ark & odule www.hochseilklettergarten.at Hochseil- Klettergarten ›› im Gänsehäufelbad der Grösste abenteuerpark Wiens für alt & junG 33 Plattformen in Höhen bis 8m 5 Parcours in verschiedenen Schwierigkeiten 8 Flying-Fox-Anlagen Hotline 0699/81813039 www.hochseilklettergarten.at 01/februar 2010 · d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W [7] debatte debatte allem für jene Studierenden ideal, die eine sehr spezifische Hochschulausbildung mit hohem Praxisbezug absolvieren wollen. Frau Sommer, Sie haben ebenfalls ein FH-Studium absolviert. Wie verliefen denn Ihr Ausbildungsweg und Ihre Karriere? Elisabeth Sommer: Für mich gab es fachlich gesehen keine Alternative. Der Tourismuslehrgang auf der Wirtschaftsuniversität hatte schlechte Kritiken. Schon mit zwölf wollte ich Hoteldirektorin werden und habe mein Ziel auch konsequent verfolgt. Ich wollte unbedingt nach Ungarn und dabei hat mir die FHWien sehr geholfen. An einer Universität wäre es schwierig gewesen, eine Auslandserfahrung von gleicher Qualität zu machen. Meine Karriereleiter hat sich zwar gemütlich, aber in ordentlichen Schritten entwickelt. Diskussionen um die Karriere: Drei Karriereprofis, ein Student, ORF-Moderator Martin Haidinger (ganz oben) „Es ist sehr vernünftig, wenn man sich in der Arbeitswelt zuerst in mehreren Unternehmen etablieren möchte.“ Personalberaterin Judith Novak „Kein Blankoticket ins Management“ Vielleicht im Gegensatz zu manchen Universitätsstudien ist die Ausbildung an Fachhochschulen dem Ziel unterworfen, den Studierenden die Kompetenzen für eine erfolgreiche Karriere zu vermitteln. Doch wie verlässlich sind Fachhochschulen als Karrierefabriken? Eine Diskussion zwischen Praktikern. Moderation: Martin Haidinger „Die Vorstellungen für die Anfangsgehälter sind oft unrealistisch.“ Tourismusprofi Elisabeth Sommer Herr Riedmann, Sie studieren im fünften Semester Marketing & Sales. Warum haben Sie eigentlich den Weg an die FH gewählt? Marcel Riedmann: Erstens natürlich wegen der Praxisorientierung. Bevor ich mich für ein Studium hier entschieden habe, habe ich mich besonders im Freundeskreis erkundigt und da habe ich nur Positives darüber vernommen. Außerdem ist die neue Studienarchitektur sehr zukunftsorientiert. Der Vollzeit-Studiengang entspricht außerdem meinen Erwartungen. Glauben Sie, dass geregelte Stundenpläne Ihrem späteren Arbeitsalltag entsprechen werden? [8] Riedmann: Nein, das eher nicht. Aber der entscheidende Vorteil besteht darin, dass viele Lektoren am FHStudiengang aus der Wirtschaft kommen und ihre Praxiserfahrung für die Studenten sehr wertvoll ist. Judith Novak: Fachhochschulen verfolgen ja auch nicht den Anspruch, für die Studierenden Zeitmanagement im beruflichen Sinn zu simulieren. Sie sind eher eine Brücke zwischen AHS- und BHS-Ausbildungen für jene, die in ihren früheren Schulformen weniger Möglichkeiten zur Selbstorganisation hatten. Und der Praxisbezug ist schon allein durch das Pflichtpraktikum gegeben. Das unterscheidet aus meiner Sicht das Fachhochschulstudium vom „klassischen“ Universitätsstudium und ist vor d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W · 01/februar 2010 Frau Schweinegger, dass Sie im Hotel Intercontinental als HR-Managerin gelandet sind, war offenbar nicht Teil Ihrer früheren Lebensplanung. Karin Schweinegger: Das ist wohl wahr. Ich wollte ursprünglich eigentlich Tierärztin werden. So glatt wie bei Frau Sommer verlief es bei mir nicht. Im Tourismus war ich Quereinsteigerin, denn studiert habe ich eigentlich Psychologie. Wenn man von außen kommt, ist der Weg in die Hotellerie sehr schwierig. Die Branche wird sich in den nächsten Jahren öffnen müssen, denn es gibt auch zu wenig gelernte Tourismus-Fachkräfte. Gemeinsam mit unseren Abteilungsleitern arbeiten wir daran, auch andere Ausbildungswege für eine potenzielle Tourismuskarriere zu bedenken. Fassen wir zusammen: Es gibt Universitätsgebildete, Leute, die aus der Praxis kommen, Quereinsteiger und FH-Absolventen. Wie attraktiv ist denn nun der FH-Absolvent für den Arbeitsmarkt? Schweinegger: Es wird immer auf die Position ankommen, die man zu besetzen hat. Der klassische Lebenslauf mit rotem Faden hat natürlich oft den Vorteil, dass jemand längere Zeit Praxis in einem Unternehmen gesammelt hat. Für mich zum Beispiel sind Bewerber dann spannend, wenn sie über ihren Job sprechen. Das geht noch deutlich über ihren Ausbildungsweg hinaus. Können Sie Ihre Zielvorstellungen skizzieren, Herr Riedmann? Riedmann: Im Allgemeinen sehe ich mich in den Bereichen Management, Controlling, Tourismus und dabei sehr international ausgerichtet. Es kommt natürlich auch auf die jeweilige Jobbeschreibung an. Schweinegger: Ich frage mich dann, wie viel Erfahrung für das Management denn wirklich vorhanden ist. Wa- 01/februar 2010 · d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W studio! Die Teilnehmer: Judith Novak ist Geschäftsführende Gesellschafterin der Anova HR-Consulting GmbH in Wien. Marcel Riedmann ist Student des BachelorStudiengangs Marketing & Sales der FHWien-Studiengänge der WKW. Karin Schweinegger ist HR-Managerin im Hotel Intercontinental Wien. Elisabeth Sommer ist Direktorin im Austria Trend Life Resort in Loipersdorf. Alle Fotos: Hetzmannseder studio! [9] studio! debatte absolvent studio! Am Präsentierteller Worauf es beim Präsentieren wirklich ankommt, gibt Schien Ninan schon seit längerem an Studenten und nun auch an Unternehmer weiter. Der Alumnus des Jahres 2009 will mit einer Agentur für herausragende Präsentationen Langeweile aus Meetings vertreiben. studio!-Diskussion: Wie erfolgreich ebnen Fachhochschulen den Weg in die Arbeitswelt? „Um erfolgreicher Manager zu sein, braucht es vor allem Berufserfahrung.“ HR-Managerin Karin Schweinegger „Die ersten fünf Jahre nach dem Abschluss geben mir dann die Chance, ein grobes Ziel zu definieren.“ Student Marcel Riedmann [10] rum jetzt den Sprung machen? Ist es nicht besser, sich in Geduld zu üben und Erfahrungen zu sammeln, damit man im nächsten Job sicher ist? Um erfolgreicher Manager zu sein, braucht es vor allem auch Berufserfahrung. Sommer: Als ich studiert habe, haben sich im FH-Studiengang viele gedacht, dass sie im unteren Management einsteigen werden. Die FH ist aber kein Ticket für die Managementebene. In der Hotellerie etwa, da fängt man immer ganz unten an. Auch die Vorstellungen über die Anfangsgehälter sind oft unrealistisch. Nur als Beispiel: Ich habe eine Ernährungswissenschaftlerin als Frühstückskellnerin. Sie ist die beste Quereinsteigerin, die ich jemals hatte. Riedmann: Meine Zieldefinition war ja auch allgemein. Klar, die Berufserfahrung ist noch nicht so groß. Die ersten fünf Jahren nach dem Abschluss geben mir dann die Chance, ein grobes Ziel zu skizzieren. Novak: Es ist sehr vernünftig, wenn man sich in der Arbeitswelt zuerst in mehreren Unternehmen etablieren möchte, bevor man eine Managementfunktion anstrebt. Sinnvoll ist auch, eine klare Vorstellung davon zu haben, in welcher Abteilung und Funktion man beginnen will, das erleichtert die Jobsuche enorm und lässt in Bezug auf die Branche eine gewisse Vielfalt an Wahlmöglichkeiten offen. Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren stark verändert, nicht zuletzt durch das neue Studiensystem. Die Vorstellung von FH-Absolventen, schnell in eine Führungsfunktion zu kommen, ist aber dennoch bei den meisten konkret vorhanden. Sommer: Mir haben Absolventen von Fachhochschulen erzählt, ihnen sei schon während des Studiums vermittelt worden, dass sie mit ihrem Abschluss eigentlich die volle Basis für eine Managementposition haben. Aber man steigt nun mal nicht mit 3000 Euro brutto und als Manager ein. Man würde auch den Respekt der Mitarbeiter nicht bekommen. Zuerst muss man beweisen, dass man es wirklich kann. Frau Novak, was brauchen junge Menschen, egal ob FH-Absolventen oder nicht, um sich über ihre künftige Rolle am Arbeitsmarkt klarer zu werden? Novak: Ich habe viele Karrierecoachings für Einsteiger und Manager gemacht, in denen herausgearbeitet wird, wie man seine Potenziale richtig einschätzen kann. Jedem Studierenden und jeder Fachhochschule würde ich anraten, eine Potenzialanalyse der Studierenden mit einem Profi zu erwägen. Das bringt den Studierenden erste Tendenzen in Richtung Experten- oder Managementkarriere und erhöht für die Fachhochschulen den Imagefaktor zur Studentengewinnung. Riedmann: Wir haben an der FHWien ja Karrierecoachings mit Potenzialanalysen. Es wird uns mitgeteilt, in welche Richtung wir uns spezialisieren könnten, und auch Ziele werden definiert. Gerade dadurch kann man sich nach dem Abschluss besser orientieren. Danke für das Gespräch. d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W · 01/februar 2010 beigestellt Schien Ninan, Alumnus des Jahres: perfektioniert die Kunst des Präsentierens. W enn einer eine Reise tut, kann er was erzählen. Schien Ninan auch. Der Absolvent des Studiengangs für Marketing- und Salesmanagement war vor einigen Jahren bei einem wissenschaftlichen Kongress im ansonsten durchaus unterhaltungsaffinen Rio de Janeiro – und langweilte sich bei den Präsentationen. Aus dem „Trauma“ der Vergangenheit hat der nunmehr an der Wirtschaftsuniversität Lehrende einen Forschungsgegenstand gemacht. Er beschäftigt sich professionell mit der Kunst des Präsentierens. Die Bilanz seiner bisherigen Erfahrungen: Zu den Kardinalfehlern eines Präsentators gehört es, sein Publikum zu unterschätzen, das Begeisterungspotenzial eines Themas zu überschätzen oder auf der Bühne jemanden zu mimen, der man nicht ist. „Ganz schlimm ist es, wenn jemand auf Nachrichtensprechermodus schaltet, statt wie in einer normalen Konversation natürlich zu sprechen“, erzählt er. Auch ein Dialekt muss kein Hindernis für eine gelungene Präsentation sein, so lange er nicht im Vordergrund steht. Geschäftsmodell Präsentationsagentur Gerade ist er damit beschäftigt, sein Wissen in ein Geschäftsmodell zu gießen – und als Berater für „herausragende Präsentationen“ zu arbeiten. Dies hat ihm nun auch eine schöne Ehrung eingebracht: Schien Ninan ist Alumnus des Jahres 2009 an den FHWien-Studiengängen der WKW. Vergeben wurde der Preis bei der großen Gala von Alumni&Co im November in der Wiener Hofburg. Powerpoint ist kein Ersatz „Wenn jemand sagt, er kann nicht präsentieren, macht er es sich zu einfach. Jeder kann lernen, solide zu präsentieren“, meint Ninan, der neben der Gründung seiner eigenen Agentur für „herausragende Präsentationen“ auch an der Wirtschaftsuniversität Wien unterrichtet. Als Assistent am Institut für International Business der WU Wien stellt er an seine Studenten eine wesentliche Bedingung: „Ich sage Ihnen, Sie dürfen alles, nur nicht langweilen“, schmunzelt er. Wichtig bei Präsentationen sei außerdem das richtige Timing und die Konzentration auf höchstens drei Kernbotschaften. Natürlich muss Ninan auch eine Meinung zu Powerpoint haben: „Die Software dient oft als Ersatz für die Präsentation“, bedauert er. Dabei sollte sie nicht mehr sein als ein visuelles Additiv. Wenn Ninan Erfolg hat mit seiner Beratungstätigkeit, könnten künftige Generationen von Wissenschaftern vielleicht weniger gelangweilt aus Rio zurückkommen. 01/februar 2010 · d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W [11] lektor forschung – kommunikation Dem Kunden ein Gesicht geben Kommunikation als Einheit Der moderne Kunde eignet sich nicht zur Schubladisierung nach gewohnten Denkmustern. Lektor und Dozent Michael Scheuch versucht am Institut für Marketing- und Salesmanagement, gemeinsam mit Studierenden, neue Methoden für den Aufbau von Kundenbeziehungen zu entwickeln. Die strategische Kommunikation eines Unternehmens hat sich zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor entwickelt. Am Institut für Kommunikationsmanagement wird erforscht und gelehrt, wie Integrierte Kommunikation in einem zunehmend unübersichtlicher werdenden Mix an Medienkanälen von Print bis Web 2.0 strukturiert und koordiniert werden kann. Markt- und Kundenverständnis. Schließlich wird auch das Beziehungsmanagement von NGOs genauer unter die Lupe genommen. Mit neuen Medien Beziehungen festigen Jedes Jahr kommen im Customer Relationship Management neue Instrumente hinzu, die künftigen Marketing- und Salesmanagern ein breites Feld an Chancen eröffnen, den Kunden kennen zu lernen und ihn direkter erreichen zu können. Durch neue Medien und soziale Netzwerke wie Facebook bleibt One-to-One-Marketing weiterhin spannend. „In diesem Bereich sieht die Welt jedes Jahr etwas anders aus. Fingerspitzengefühl und die Offenheit gegenüber neuen Trends und Entwicklungen sind dabei natürlich unentbehrlich. Die zentrale Frage ist jedoch immer, ob man den Kunden wirklich verstanden hat“, erklärt Scheuch. beigestellt Lektor Michael Scheuch: „Es ist nicht der Luxuskäufer und der Billigkäufer, den es zu ermitteln gilt.“ B eim Customer Relationship Management (CRM) geht es ja vor allem darum, den Studierenden zu vermitteln, wie man den Kunden und Zielgruppen in allen Beziehungsphasen, also von der Akquise bis zur Rückgewinnung, bearbeiten kann“, skizziert Michael Scheuch die Kernziele der Lehrveranstaltung, die er am Master-Studiengang Marketing- & Salesmanagement unterrichtet. Dem Lektor, hauptberuflich Brand Manager bei der Österreich Werbung, geht es aber auch darum, die Methodiken der Massenkommunikation stärker zu hinterfragen. „Der Fokus meines Interesses liegt bei der Identifizierung der betriebswirtschaftlich attraktivsten Kunden“, so Scheuch. Der Marketingstratege mit langjähriger Erfahrung in den Sparten Werbung, Branding, Marktforschung, CRM und Direktmarketing gestaltet seine Lehrveranstaltung bewusst praxisnahe. CRM-Grundlagen bilden das Fundament. Konkrete Case Studies aus Branchen wie etwa dem Bankenwesen, Tourismus oder Retail vertiefen das [12] Typ untypisch Schließlich ist Scheuch mehr denn je davon überzeugt, dass sich Marketing-Fachleute nicht mehr auf traditionelle Elemente der Kundensegmentierung verlassen sollten: Aus dem Lebensstil eines Menschen auf Alter oder Bildung schließen zu wollen, ist vergebens. Will man seine Kunden nachhaltig binden, muss man deren Lifestyle kennen und verstehen. Dies klingt zwar selbstverständlich, wird aber immer noch von vielen CRM-Managern anders gehandhabt. „Auch den noch zunehmenden Trend zum so genannten hybriden Kaufverhalten muss man verstehen, denn es ist nicht der Luxuskäufer und der Billigkäufer, den es zu ermitteln gilt“, meint Scheuch. Gemeint ist mit hybridem Verhalten etwa ein Käufer, der in der Markenküche Nahrungsmittel vom Diskonter verarbeitet. Je komplexer es für Marketing- und Salesprofis wird, den Kunden einzuordnen, umso wichtiger wird es, ganz nahe an seinen Zielgruppen zu sein. CRM ist in letzter Konsequenz nicht nur die individuelle Ansprache der fokussierten Segmente, sondern auch eine einmalige Chance, mehr über seine Kunden zu lernen. d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W · 01/februar 2010 studio! Z ersplitterte Zielgruppen, Phänomene wie Web 2.0 und ein immer weniger prognostizierbares Kundenverhalten stellen für Unternehmen heutzutage große Herausforderungen dar. Die Lösung wird in einem integrierten Kommunikationsansatz gesehen. Doch was bedeutet Integrierte Kommunikation? „Integration ist die Vernetzung und Koordination sämtlicher bewusst gesetzter Kommunikationsmaßnahmen eines Unternehmens“, weiß die Leiterin des Instituts für Kommunikationsmanagement, Sieglinde Martin. Spannung bei der Organisation Integrierter Kommunikation versprechen auch neue Medienkanäle, die zu kontrollieren nur teilweise möglich sind: XING, Facebook, Twitter oder Linkedin sind usergenerierte Plattformen – Botschaften hier zu steuern, erfordert viel Know-how und Fingerspitzengefühl. Kommunikationstools interdisziplinär vernetzen Darum setzen sich die angehenden KommunikationsmanagerInnen mit dem Zusammenspiel vieler Instrumente aus Marketing, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und unterschiedlichen Technologien intensiv auseinander. Im Bachelor- und besonders im Masterstudium lernen die Studierenden die komplexen Kommunikationsbedingungen zu analysieren, vernetzt zu denken und integrierte Strategien und Maßnahmen zu entwickeln. „Wir bilden Kommunikationsexperten aus, die mit ihrem Know-how einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Gesamtziele eines Unternehmens leisten können“, versichert Sieglinde Martin. Projekt- und Foschungsarbeit mit Mehrwert für Wirtschaft Am Institut für Kommunikationsmanagement wird intensiv an der Erforschung der Integrierten Kommunikation gearbeitet, um die Zusammenhänge besser erklären zu können und Integrierte Kommunikation noch besser umsetzbar zu machen. Hier ortet Sieglinde Martin noch viel Potenzial in der Praxis: „In unseren Studien zeigt sich, dass 82 Prozent der Unternehmen von sich denken, dass sie Integrierte Kommunikation leben. In der Praxis schaut das natürlich auch oft anders aus.“ Ab Mai wird eine Stiftungsprofessur Integrierte Kommunikation als Herausforderung: Spannung verspricht vor allem der Umgang mit Social Media-Plattformen. istockphoto.com studio! zusätzliche Expertise bringen. „Es gibt reale Auftraggeber und aktuelle Problemstellungen“, umreißt Sieglinde Martin die Vorgehensweise, die eine Win-win-Situation darstellt: „Unsere Auftraggeber freuen sich über sofort umsetzbare Ergebnisse in ihrer Praxis, die Forschungsleiter gleichen die Resultate mit anderen Forschungsprojekten ab und die Studierenden profitieren durch die neuen Erkenntnisse, die direkt in die Lehre einfließen.“ Master Kommunikationsmanagement Zielgruppe: Bachelor-Absolventen der FHWienStudiengänge der WKW, Wirtschafts-, Sozial- und Kommunikationswissenschaftler Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend Abschluss: Master of Arts in Business (MA) Studienplätze: 34 pro Jahr www.fh-wien.ac.at/master 01/februar 2010 · d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W [13] forschung – tourismus forschung – finanzmanagement Attraktionen mit Ablaufdatum Gerade die Tourismusbranche muss sich ständig neu erfinden – damit der Gast auch wieder kommt. Dieser Innovationsdruck ist auch eine Herausforderung für die Studierenden am Institut für Tourismusmanagement. W Zur steten Innovation gezwungen: Gerade die Tourismusbranche muss ständig neue Attraktionen entwickeln – mit Sehenswürdigkeiten alleine ist es nicht getan. ellness kennt man ja schon“, sagt Michael Mair und komprimiert in diesem einen einfachen Satz eigentlich das ganze Dilemma der Tourismusbranche: Sie ist einfach dazu verurteilt, sich ständig weiterzuentwickeln, neue Möglichkeiten zu finden, die Bedürfnisse der Konsumenten rechtzeitig zu erkennen. Innovationsmanagement ist deshalb im Master-Studiengang Tourismusmanagementeine Basisdisziplin. sagt Institutsleiter Mair. Genau für diese Umsetzung von Ideen im Tourismusbereich erhalten Studierende das nötige Rüstzeug. „Einerseits muss man im TourismusGeschäft wach bleiben und das Geschehen reflektieren. Zugleich aber muss man auch abschätzen können, wie viel Innovation man sich in einem Unternehmen überhaupt leisten kann“, sagt Mair. Interdisziplinär Sich als Tourismusmanager alleine mit Tourismus auszukennen, reicht übrigens bei weitem nicht mehr. Interdisziplinarität ist auch hier das Gebot der Stunde. Gewährleistet wird diese Horizonterweiterung durch Projektarbeiten und Lehrveranstaltungen. Internal Marketing ist eine der Lehrveranstaltungen und da weist sich meist, wie die angehenden Tourismusprofis damit umgehen, gleichzeitig HR-Manager und Werber zu sein. In der Vertiefung des Masters werden dann auch zwei echte Spezialitäten angeboten: Die Schnittstelle zwischen IT und Tourismus und die Schnittstelle zwischen Architektur und Tourismus. Die Studierenden lernen die Anliegen und Bedürfnisse der Tourismusbranche aufzubereiten und effizient an die jeweiligen Experten zu kommunizie ren. Umsetzungsstark Von der Idee zur Innovation ist es aber oft genug ein weiter Weg – gepflastert mit harter Arbeit. „Es ist wichtig zu wissen, wie ich Ideen in einem Unternehmen umsetze“, istockphoto.com Master Tourismusmanagement [14] Zielgruppe: Personen mit Bachelor- bzw. gleichoder höherwertigen akademischen Abschlüssen und branchenbezogener Berufserfahrung Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend Abschluss: Master of Arts in Business (MA) Studienplätze: 34 pro Jahr www.fh-wien.ac.at/master d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W · 01/februar 2010 studio! Geld ist nicht alles Am Institut für Financial Management der FHWien-Studiengänge der WKW weiß man, dass eine Finanzführungskraft weit mehr als solide buchhalterische Arbeit leisten muss. S ie stehen für das Risikomanagement ein, leiten die Corporate Governance, zerbrechen sich den Kopf über Shareholder- und Stakeholder Value und sind letztlich auch dafür verantwortlich, wenn Unternehmen fusionieren. Die Rede ist von Chief Financial Officers. Alle Bedingungen, die professionelles Financial Leadership in Zukunft erfüllen muss, werden in einem gleichnamigen Forschungsprojekt des Master-Studiengangs Financial Management & Controlling auf ihre Nachhaltigkeit geprüft. Denn Financial Leadership ist ein innovatives Führungskonzept, das neben bewährten Finanzmanagement- und Controllingagenden vermutlich schon bald in den Kernbereich der Unternehmensführung hineinfließen wird. „Das Thema Financial Leadership kam aufgrund einer intensiven Beobachtung des zukünftigen Berufsbildes unserer Absolventen zustande. Dieses hat sich in den letzten Jahren stark verändert“, erklärt Institutsleiter Robert Pichler. Steigender Handlungsspielraum im Unternehmen „Wir haben durch zahlreiche Interviews mit Finanzführungskräften und Literaturstudien den aktuellen Stand in Österreich zu dem Rollenbild eines CFO erhoben“, fasst Pichler ein Ziel des Projekts zusammen. Auch zur Entwicklung eines neuen Controllingverständnisses in Österreich soll ein Grundstein gelegt werden, denn schnell kristallisierte sich heraus, „dass es noch kein Verständnis darüber gab, was Financial Leadership tatsächlich ist“. Festgestellt wurde auch, dass der Finanzchef sich immer mehr für die strategische Entwicklung des Unternehmens verantwortlich fühlt und die Führung in vielen Unternehmen zwischen CEO und CFO schon auf partnerschaftlicher Basis funktioniert. Als besonders wichtig wurde die Kommunikationsfähigkeit eines Finanzmanagers herausgestrichen, an die durch die Wirtschaftskrise hohe soziale Kompetenz gekoppelt ist. istockphoto.com studio! Unternehmensstrategen statt „Number cruncher“ Die Forschungsthematik soll Masterstudierenden die Bedeutung von Zusatzqualifikationen im Finanzmanagement erklären. Neben selbstverständlich fundiertem Wissen im Bereich Finanz-, Rechnungswesen und Steuern sind für eine Leitungsposition im Finanzbereich auch Verhandlungsgeschick, ein breites Feld an Social Skills und nicht zuletzt Ethik erforderlich. Pichler schließt nicht aus, dass ein kompetenter Financial Leader so manchem Geschäftsführer auch ein Dorn im Auge sein kann. Denn neben seinem Vorgesetzten ist der Finanzchef auch den Stakeholdern verpflichtet. „Das Bild des Erbsenzählers hat somit endgültig aus gedient.“ 01/februar 2010 · d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W Nicht nur an Zahlen orientieren: Der Finanzmanager von heute übernimmt im Unternehmen auch Agenden, die mit bloßen Bilanzen nichts mehr zu tun haben. Master Financial Management & Controlling Zielgruppe: Personen mit Führungspotenzial, mind. Bachelorabschluss und Berufserfahrung im Finanzsektor Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend Abschluss: Master of Arts in Business (MA) Studienplätze: 34 pro Jahr www.fh-wien.ac.at/master [15] studio! forschung – unternehmensführung forschung – journalismus Kompetente Entrepreneure Talent mit Qualität Am Institut für Unternehmensführung erarbeiten Masterstudierende methodisch fundierte Modelle, um Unternehmen weit über die Gründungsphase hinaus erfolgreich führen zu können. Es ist ein hart umkämpftes Berufsfeld und statt solider Ausbildung zählten bisher vor allem Talent, Ideenreichtum und wohl auch konsequente Beziehungspflege, um im Journalismus Karriere machen zu können. Das Institut für Journalismus und Medienmanagement versucht, die bislang festgefügten gläsernen Karrieredecken zu durchbrechen. ährend sich der Bachelorstudiengang am Institut für Unternehmensführung der FHWien-Studiengänge der WKW unter anderem auf den Bereich Unternehmensgründung konzentriert, zielt der Masterstudiengang „Unternehmensführung – Executive Management“ stärker darauf ab, Studierenden Kompetenzen für die Führung von Unternehmen mitzugeben, die sich strategisch weiterentwickeln möchten oder müssen. Daher bilden die vier inhaltlichen Säulen des Studiums die Bereiche Strategisches Management, Management von Wachstum, Unternehmenssanierung und Führungsverhalten. Ergänzend dazu spielen Methoden-Kompetenz und akademisches Verständnis eine wichtige Rolle im Studium. „Die Forschung des mit Beginn des Jahres 2009 am Institut eingerichteten Kompetenzzentrums Entrepreneurship konzentriert sich vor allem auf die Führung in der Nachgründungsphase“, erklärt Institutsleiter Stefan Rankl. Master Unternehmensführung – Executive Management Zielgruppe: Personen mit Bachelor- bzw. gleich- oder höherwertigen akademischen Abschlüssen, Berufserfahrung von Vorteil Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend Abschluss: Master of Arts in Business (MA) Studienplätze: 70 pro Jahr www.fh-wien.ac.at/master [16] Nachhaltige wirtschaftliche Leistung Gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft und dem hochschulischen Bereich, wie etwa dem ERSTE Bank Gründer-Center Wien und der Wirtschaftsuniversität Wien, werden hohe Ansprüche an Lehre und Forschungsarbeit gestellt. Die Anwendbarkeit der Ergebnisse in der Praxis und die Nutzbarkeit der Erfahrungen aus den Forschungsprojekten stehen dabei im Vordergrund. Gemeinsam mit Ansprechpartnern aus Unternehmen und Interessenvertretungen werden aktuelle Fragestellungen aufgeworfen, die Studierende zusammen mit Fachexperten bearbeiten. „Die Ergebnisse der Projekte werden an die Praxispartner in einer Form zurückgespielt, die diesen eine direkte Umsetzung der Erkenntnisse ermöglicht“, sagt Rankl. Der Benefit, den die Studierenden aus der Forschungstätigkeit schöpfen, ist für Rankl eindeutig: „Durch die Einbeziehung der Studierenden in solche Projekte wird ihnen vermittelt, dass eine wissenschaftlich fundierte Herangehensweise an eine exakt abgegrenzte Problemstellung zu einer strukturierten und nachvollziehbaren Problemlösung führt.“ Wegweiser für Jungunternehmer Bisherige Initiativen von Forschung, Wirtschaftspolitik und Hochschulausbildung haben unter anderem ergeben, dass es in den letzen Jahren einen regelrechten „Gründungsboom“ gab. „Nun ist es an der Zeit, die Anstrengungen der Unternehmer in späteren Lebenszyklusphasen ihrer Betriebe zu verstärken“, konstatiert Rankl. Hierzu müssten wesentliche Fragen etwa der Wachstumsdynamik oder der Innovationsförderung beantwortet und entsprechende Kompetenzen an die Studierenden vermittelt werden. d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W · 01/februar 2010 Mehr als bloßes Talent gefragt: Journalisten müssen sich auch mit neuen Medientechnologien auseinandersetzen. istockphoto.com istockphoto.com Business-Weggabelung: Wohin sich Unternehmen nach der Gründungsphase entwickeln, wird am Institut für Unternehmensführung erforscht. W studio! D dien immer öfter ihrem Publikum anbieten“, sagt Institutsleiter Reinhard Christl. Wie viel Qualität braucht Journalismus? Dazu trägt etwa das aktuelle Forschungsprojekt des Instituts bei. Um die „Zukunft des Qualitätsjournalismus“ geht es und hinterfragt wird, welche Fähigkeiten Journalisten künftig mitbringen müssen, um im Tagesgeschäft erfolgreich zu sein. „Da geht es natürlich auch um die Annäherung an Technologien, die in dem Business immer größere Bedeutung erlangen werden: Video- und Multimediajournalismus zum Beispiel und den Umgang mit den interaktiven Elementen, die Me- Master für die Redaktionen Die Zwischenergebnisse des auf vier Jahre angelegten Forschungsprojektes fließen auch in die Konzeption eines neuen Masterstudiums ein, das ab Oktober angeboten wird. Erstmals in Österreich wird Menschen, die schon ein Fachstudium hinter sich haben, angeboten, das journalistische Handwerk dazu aufzubauen. „Wenn jemand ein technisches Fach studiert hat, bilden wir ihn zu einem Technikjournalisten aus, wenn er Politik oder Geschichte studiert hat, erhält er bei uns das nötige Wissen, um im politischen Journalismus firm zu sein“, sagt Christl. Denn genau in der Verquickung von Fachwissen und journalistischem Master Journalismus Können ortet Christl großes Potenzial am Arbeitsmarkt. Ob der Zielgruppe: Personen mit mind. Bachelor-Abschluss, Studiengang eine Talentschmiede Berufserfahrung von Vorteil im ursprünglichen Sinn des Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend Wortes ist? Christl würde wohl Abschluss: Master of Arts in Social Sciences (MA) zögern, das gleich zu bejahen. Studienplätze: 34 pro Jahr Viel lieber spricht er von einer www.fh-wien.ac.at/master „Qualifikationsschmiede“. ie Legenden, die sich um den Berufsstand des Journalisten ranken, sind schnell abgehandelt: Vor allem talentiert, so würden viele Führungskräfte in Redaktionen vermutlich antworten, müsse ein Bewerber sein, kreativ im Idealfall auch, und wenn er in der Lage ist, hartnäckig Beziehungspflege zu betreiben, so wäre das bestimmt auch kein Fehler. Kaum eine Zunft in diesem Land scheint so entkoppelt von verbindlichen Ausbildungsstandards und Qualifizierungen zu sein wie jene des Journalisten. Am Institut für Journalismus und Medienmanagement der FHWienStudiengänge der WKW wird das gerade verändert – und eine Journalistengeneration ausgebildet, die über mehr als bloß naturgegebene Tugenden verfügt. 01/februar 2010 · d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W [17] forschung – immobilien forschung – marketing & sales Die Grenzgänger Rückfällig geworden Am Institut für Immobilienmanagement beschäftigen sich die Studierenden mit Themenkomplexen, die im Immobilienmarkt in den nächsten Jahren eine tragende Rolle spielen werden. Wie der Master-Studiengang Marketing- & Salesmanagement der FHWienStudiengänge der WKW die Karrieren seiner Studierenden verfeinern kann, lässt der Lebenslauf eines der Studenten wohl am besten erahnen. istockphoto.com Forschung in Grün: Gerade wird ergründet, welche Auswirkungen die Energieeffizienz eines Gebäudes auf dessen Wert hat. E ines will Otto Bammer gleich einmal richtig stellen: „Mit Bewertungssucht hat unser Forschungsprojekt nichts zu tun“, schmunzelt der Leiter des Instituts für Immobilienmanagement. Für Laien nämlich könnte der Eindruck ja durchaus mal entstehen. In den letzten eineinhalb Jahren nämlich hat sich das Institut einem Thema gewidmet, das für Immobiliennutzer wie auch Immobilientreuhänder und -bewerter von großem Interesse sein könnte. Hinterfragt nämlich wurde im Rahmen des gemeinsam mit der Energieagentur durchgeführten Master Immobilienmanagement Forschungsprojekts, welche Auswirkungen die EnergieefZielgruppe: Personen mit abgeschlossenem Studium und fizienz auf die Bewertung Erfahrung im Immobilienbereich eines Gebäudes hat. Immerhin Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend rund 40 Prozent des gesamAbschluss: Master of Arts in Business (MA) ten Energieverbrauchs einer Studienplätze: 34 pro Jahr Volkswirtschaft entfallen auf www.fh-wien.ac.at/master Gebäude. [18] Kaum Auswirkungen auf den Preis Für den Verkaufspreis von Immobilien aber hat die Energieeffizienz erstaunlicherweise kaum Auswirkungen: „Das bewegt sich im einstelligen Prozentbereich“, hat Bammer gemeinsam mit seinen Studenten herausgefunden. Erstaunlich: Zwar sind Gebäude recht hungrige Energiefresser, auf den Immobilienmarkt hat Energieeffizienz aber derzeit kaum noch Auswirkungen. Otto Bammer versucht dieses Missverhältnis zu verändern, denn er ist überzeugt, dass der Immobilienmarkt sich in absehbarer Zeit intensiver mit seiner energiewirtschaftlichen Verantwortung auseinandersetzen muss. „Man muss das in die Köpfe der Leute hineinkriegen“, sagt Bammer. Am Institut jedenfalls hat man auch herausgefunden, in welchen Marktsegmenten der Energieausweis eine Rolle spielt und wo er das eben nicht tut: „Bei Einfamilienhäusern wird der Energieausweis nachgefragt, bei Wohnimmobilien im Topsegment aber kaum“, so Bammer. Am ehesten spielt die Energieeffizienz noch im Gewerbesektor eine Rolle, weil da natürlich die Betriebskosten eines Gebäudes direkt auf den Unternehmenserfolg durchschlagen können. Neue Bewertungsmethoden Schon ist das Institut für Immobilienwirtschaft übrigens am nächsten Bewertungsthema dran: dem Mobilitätsausweis für Immobilien. Herausgefunden werden soll, welche Rolle das Mobilitätsverhalten des Nutzers einer Immobilie für deren Wert hat. Ein herausforderndes Unterfangen: „Die Schwierigkeit ist, dass Immobilienbewertung eigentlich etwas Objektives ist, persönliches Mobilitätsverhalten aber ausschließlich subjektiv“, sagt Bammer. Eben dies gilt es nunmehr zu verbinden: Schließlich steht die wahrgenommene Qualität der Verkehrsanbindung immer im Kontext mit den Bedürfnissen des Eigentümers oder Mieters. Für den einen wird die Bahn für seine Pendlerei in Ballungszentren eine Rolle spielen, für den anderen vielleicht bloß das Vorhandensein eines Supermarktes in der Nähe. Bammer reizen solche Themen: „Ich bin ein Grenzgänger“, sagt er. Die Studierenden werden jedenfalls mit Szenarien des Business konfrontiert, die für die spätere Karriere entscheidend sein können. d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W · 01/februar 2010 studio! W eil Chris Budgen zehn Jahre nach seinem Diplomstudium gerne wieder etwas für die Erweiterung des geistigen Horizonts machen wollte, entschied er sich für einen Master-Studiengang an den FHWien-Studiengängen der WKW. „Gerade in meinem Arbeitsbereich Marketing und Sales hat sich in dieser Zeit einiges getan“, meint er. Was es nämlich wirklich bedeutet, im Marketing & Salesmanagement tätig zu sein, hat sich für Chris Budgen erst im Zuge seiner beruflichen Laufbahn herauskristallisiert. Recht schnell nach seinem damals absolvierten FHDiplom in Marketing und Sales merkte er, dass trotz solider theoretischer Konzepte dann in der Praxis nicht alles so strategisch und geplant abläuft, wie es gelehrt wird. Umso mehr findet der Diplomabsolvent, dass gerade die Soft Skills im Berufsalltag einen entscheidenden Erfolgsfaktor ausmachen. Branchenallrounder mit Consumer-Know-how „Der Arbeitsbereich eines Marketing- und Salesmanagers hat sich in den letzten Jahren – nicht zuletzt aufgrund der massiven Veränderungen im Konsumentenverhalten und des Aufkommens völlig neuer Kommunikations- und Absatzkanäle – verstärkt in die Richtung eines Allrounders bewegt“, analysiert der heutige Fachprofi die Bedingungen des Marktes. Budgens Branchenverständnis ist mitunter auf die Erfahrungen aus seinem Job zurückzuführen: Der Masterstudent trifft täglich Entscheidungen, die er als Mitglied der Geschäftsleitung bei der diamond:dogs group – einer Online-Agentur – zu treffen hat. Bei der Leitung der Bereiche Consulting und Projektmanagement kümmert er sich um die Betreuung von Kunden sowie Planung und Konzeption von Webprojekten. Nebenbei fallen in seinen Aufgabenbereich „jede Menge organisatorische Themen sowie Mitarbeiterführung“. Lebenslang lernen, fähig kommunizieren Bereichernd sei der Master-Studiengang unter anderem auch wegen der neuen Erkenntnisse, etwa in den Bereichen Customer Relationship Management und Psychologie: „Diese werden natürlich durch die subjektive Expertensicht des jeweiligen Vortragenden umso spannender“, erklärt er. Die gewonnenen Eindrücke – speziell neue Kreativitätstechniken – setzte Chris Budgen: Nach zehn Jahren Karriere ein Master-Studium begonnen. beigestellt studio! Budgen in einem Ideenfindungsprozess bei seinen Kunden dann auch gleich um. Ein Jahr ist es nun her, dass er sich für den berufsbegleitenden MasterStudiengang an der FHWien-Studiengänge der WKW entschied, den er im Sommer des heurigen Jahres abschließen wird. Danach plant Budgen zunächst einmal ein Jahr Pause, um dann aber wieder über ein weiteres Masterstudium nachzudenken. Master Marketing- & Salesmanagement Zielgruppe: Personen mit Bachelor- bzw. gleich- oder höherwertigen Abschlüssen und Berufserfahrung Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend Abschluss: Master of Arts in Business (MA) Studienplätze: 34 www.fh-wien.ac.at/master 01/februar 2010 · d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W [19] studio! forschung – personalmanagement Um die Gesamtorganisation geht es: Das Aufgabenfeld von HR-Managern hat sich stark erweitert. istockphoto.com Mehr als humane Ressourcen Ü ber die Rolle des HR-Managers in Unternehmen gibt es eine Vielzahl an Missverständnissen. Eines von ihnen lautet: Der Personalist hat ausschließlich die Aufgabe, sich um das Recruiting neuer Mitarbeiter und gute Laune bei den anderen Mitarbeitern zu kümmern. Dabei endet HR-Management eben nicht beim einzelnen Mitarbeiter, sondern umfasst die gesamte Organisationsstruktur eines Unternehmens. „Eine breite Ausbildung im Bereich Personalmanagement bietet unser Bachelor. Im Master wollten wir einen Teilbereich davon vertiefen“, erklärt Beate Huber, Leiterin des Instituts für Personal- und Wissensmanagement an den FHWienStudiengängen der WKW. Ausbildungen in den drei Bereichen Personal- und Organisationsentwicklung sowie Coaching gibt es nämlich bereits, doch die meisten davon werden getrennt angeboten. „Das Besondere des Master-Studiengangs ist das gemeinsame Angebot von Personal- und Organisationsentwicklung in einer Ausbildung“, so Huber. Voneinander und gemeinsam profitieren Dass die Studierenden ihren eigenen Zugang zu den wesentlichen Aufgaben der Organisations- und Personalentwicklung finden, ist eines der Kernziele des viersemestrigen Studiums. Die künftigen Absolventen sollen strategische, konzeptive und integrative Kompetenzen erwerben, die es ihnen ermöglichen, Entwicklungen in einem Unternehmen erkennen und beeinflussen zu können. Durch Lehrveranstaltungen und selbständige Projektarbeiten zu Themen wie Change Management, Personaldiagnostik sowie Organisationsentwicklung erarbeiten sie fruchtbare Ideen, die [20] lektüre Hienerth/Huber/Süssenbacher (Hrsg.) Wissenschaftliches Arbeiten kompakt – Bachelor- und Masterarbeiten erfolgreich erstellen Linde Verlag 1. Auflage 2009 ISBN 978 3 7143 0162 5 Personalmanagement ist mehr als das strukturierte Jonglieren mit verfügbarer Arbeitskraft. Organisationsentwicklung und Coaching gehört ebenso dazu. Und genau die Verzahnung dieser drei Bereiche ist Kern der Ausbildung am Institut für Personal- und Wissensmanagement. neue Modelle im Human-Resources-Bereich realisierbar machen. Die lernende Organisation Einige dieser Ansätze sollen besonders im Rahmen des Master-Studiengangs Organisations- und Personalentwicklung auch näher untersucht werden. „Als Forschungsthematik haben wir uns den Themenbereich der ‚Lernenden Organisation’ vorgenommen. Dabei geht es darum, dass die Organisation insgesamt eine Lernfähigkeit entwickelt und diese auch ausbaut. So kann sie sich den ständigen Veränderungen der Umwelt rasch anpassen und leichter Innovationen entwickeln“, verrät Huber. Primär sei dies zwar Sache der Organisationsentwicklung, für die Branche ist es aber sehr wichtig, das Themenspektrum der „Lernenden Organisation“ auch auf die Personalentwicklung auszuweiten: „Das Lernen der Mitarbeiter ist ein wichtiger Teilbereich der Personalentwicklung. Nur wenn die Mitarbeiter als Individuen bereit sind, zu lernen, kann auch die Organisation insgesamt mitlernen.“ Master Organisations- & Personalentwicklung Zielgruppe: Personen mit Bachelor- bzw. gleichoder höherwertigen akademischen Abschlüssen und hoher sozialer Kompetenz Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend Abschluss: Master of Arts in Business (MA) Studienplätze: 34 www.fh-wien.ac.at/master d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W · 01/februar 2010 studio! 30 Euro Zu Papier gebracht Ein kompakter Leitfaden zum Erstellen wissenschaftlicher Werke zeigt Studierenden, wie sie ihre Bachelor- oder Masterarbeit professionell und zugleich zeiteffizient meistern können. D as Thema einer wissenschaftlichen Arbeit ist meist schneller gefunden als ein schlüssiges Konzept erstellt. Spätestens nach der Einleitung und der Darbietung theoretisch fundierter Quellen kommt der Autor an einen Punkt, der ihn hindert, zügig weiterzuarbeiten. Zum einen ist es die Vielfalt an Forschungsmethoden, die sich ihm eröffnet, zum anderen gibt es zum Teil sehr unterschiedliche Ansätze darüber, was das korrekte Zitieren aus Quellen betrifft. Die Herausgeberinnen Claudia Hienert, Beate Huber und Daniela Süssenbacher kennen die Tücken des wissenschaftlichen Arbeitsprozesses. Gemeinsam mit Fachautoren widmen sie sich in ihrem Buch „Wissenschaftliches Arbeiten kompakt“ den verschiedenen Phasen zur Erarbeitung eines wissenschaftlichen Werkes und geben ihr Wissen an alle Studierenden und Betreuer weiter. Keine Never Ending Story Vor allem das erleichterte Verständnis der Voraussetzungen, die für wissenschaftliches Arbeiten unentbehrlich sind, macht sich in der Lektüre schon in den ersten drei Kapiteln bemerkbar. Dem Leser wird anhand zahlreicher praktischer Beispiele demonstriert, welches Gerüst eine fundierte Wissenschaftsarbeit benötigt und wie man seine oft ambitionierten theoretischen Ansätze auch selbst reflektieren und kritisch hinterfragen kann. Schön auch, dass die Autoren die Hierarchie wissenschaftlicher Arbeiten berücksichtigen: Eine Seminararbeit verfolgt andere Ziele als etwa eine Bachelorarbeit oder eine Masterthesis. Im Laufe der Lektüre bekommt der Leser zahlreiche Tipps, wie er während des Arbeitens schneller vorankommen kann. Das letzte Kapitel berät den Leser, welche Arbeitsplatzbedingungen eine wissenschaftliche Arbeit erfordert, aber auch, wie man von Betreuerkritik profitieren und seine Arbeit schließlich publizieren kann. Insgesamt ist der Leitfaden im Unterschied zu ähnlichen Ratgebern, die sich meist auf formale und inhaltliche Bedingungen des wissenschaftlichen Werkes fokussieren, umfangreicher: Methoden aktueller Kreativitätstechniken sind ebenso enthalten – damit der Ideen fluss nicht im entscheidenden Moment stockt. 01/februar 2010 · d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W [21] studio! up to date 4. bis 7. März Bestens informiert. Die FHWien-Studiengänge der WKW bei der BeSt 2010. Ort: Wiener Stadthalle, Stand W 58 Tag der offenen Tür ie ist ein Muss für alle, die sich in der Phase der karrieremäßigen Orientierung befinden. Die BeST verspricht wieder Maturanten, Studierenden und an Weiterbildung Interessierten ein reichhaltiges Menü an Informationen. Das Konzept stößt auf Resonanz: Rund 80.000 Menschen besuchten die Messe im vergangenen Jahr, 320 Aussteller waren vertreten. Auch die FHWien-Studiengänge der WKW werden bei der BeSt mit allen acht Instituten vertreten sein und dabei umfangreich über die Bachelor- und Master-Studien informieren. Studierende und Mitarbeiter beantworten Fragen zum vielfältigen Studienangebot rund um Management und Kommunikation und geben Ein blicke in den Studienalltag. BeSt-Messe in Wien: Die FHWien-Studiengänge der WKW sind wieder vertreten. A lumni&Co Frühlingserwachen 30. April Golfclub Schloss Ebreichsdorf Das Gerücht hält sich ja recht hartnäckig: Golfen, so heißt es, sei gut für das Networking und insgesamt ein wesentlicher Faktor beim kontinuierlichen Aufbau der Karriere. Das „Frühlingserwachen“ von Alumni&Co widmet sich in diesem Jahr der Überprüfung dieses Gerüchts. Ein prominenter Redner wird sich der Frage widmen, ob „ein Flight mit einem Vorstandsvorsitzenden mehr Output bringt als eine Vielzahl an Terminen“. Passend dazu wird beim Frühlingserwachen ein 9-Loch-Turnier oder ein Schnupperkurs mit Golfprofis geboten. Anmeldung: www.fh-wien.ac.at/alumni Wie wichtig ist Golfen für die Karriere? Die Antworten gibt es beim Frühlingserwachen am 30. April. „Meine Studierenden haben kein Lampenfieber“ beigestellt 9. April FHWien-Studiengänge der WKW, Währinger Gürtel 97, 1180 Wien photo fetched from www.bestinfo.at Mal das Studieren probieren können Interessierte beim Tag der offenen Tür der FHWien-Studiengänge der WKW. Am Programm stehen unter anderem Schnuppervorlesungen, die Vorstellung des Studienangebots, Sprachangebots und der Auslandsaufenthalte sowie interaktive Workshops. Führungen durch den modernen Campus und ein Beratungsstand der Stipendienstelle Wien runden das Programm ab. Knifflig und lohnend zugleich: Besucher können Einblicke in den Aufnahmetest nehmen und Kinogutscheine gewinnen. S Fritz Dittlbacher Chefreporter ORF [22] Lektor am Institut für Journalismus und Medienmanagement d a s m a g a z i n d e r F H W i e n - S t u d i e n g ä n g e d e r W K W · 01/februar 2010 Hochschule für MAnAgeMenT & KoMMuniKATion 9. April 2010 TAg der offenen Tür FHWien-Studiengänge der WKW Währinger Gürtel 97, 1180 Wien Details unter www.fh-wien.ac.at