Aufgabenbeschreibung im Rahmen der Ausschreibung 2016-II der Virtuellen Hochschule Bayern Da es durchaus möglich sein kann, dass das Lehrangebot an den beteiligten Hochschulen unterschiedlich eingesetzt wird, sind bei jedem Punkt sämtliche eventuellen Varianten aufzuführen. 1. Titel des zu realisierenden Lehrangebots: Ethisches Argumentieren ggf. Untertitel: 2. Beteiligte Hochschulen: Konsortialführende Hochschule Name der Ludwig-Maximilians Universität Trägerhochschule Straße, Nr. Geschwister-Scholl-Platz, 1 Postleitzahl, Ort 80539, München Verantwortlicher Ansprechpartner/Verantwortliche Ansprechpartnerin der Bedarfsanmeldung Name Dr. André Chapuis / Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin Telefon-Nr. +49 (0) 89 2180 3281 / +49 (0) 89 / 2180 6180 Fax-Nr. E-Mail [email protected] / [email protected] Studiengangsverantwortlicher/Studiengangsverantwortliche Name Dr. André Chapuis Fakultät/Department Fakultät 10, Lehstuhl IV für Philosophie und politische Theorie Telefon-Nr. +49 (0) 89 2180 3281 Fax-Nr. E-Mail [email protected] Hochschule 2 Name der Trägerhochschule Straße, Nr. Postleitzahl, Ort Julius-Maximilians-Universität Würzburg Sanderring 2 97070 Würzburg Verantwortlicher Ansprechpartner/Verantwortliche Ansprechpartnerin der Bedarfsanmeldung Name Prof. Dr. Jörn Müller Telefon-Nr. +49 (0)931 3182856 Fax-Nr. E-Mail [email protected] Studiengangsverantwortlicher/Studiengangsverantwortliche Name Prof. Dr. Jörn Müller Fakultät/Department Institut für Philosophie, Professur für antike und mittelalterliche Philosophie Telefon-Nr. +49 (0)931 3182856 Fax-Nr. E-Mail [email protected] Hochschule 3 Name der Trägerhochschule Straße, Nr. Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg Schlossplatz 4 Aufgabenbeschreibung – Ausschreibung 2016-II - 1 - Postleitzahl, Ort 91054 Erlangen Verantwortlicher Ansprechpartner/Verantwortliche Ansprechpartnerin der Bedarfsanmeldung Name Prof. Dr. Nico Scarano Telefon-Nr. 09131 85-22323 Fax-Nr. 09131 85-22180 E-Mail [email protected] Studiengangsverantwortlicher/Studiengangsverantwortliche Name Prof. Dr. Nico Scarano Fakultät/Department Institut für Philosophie, Arbeitsbereich Philosophie und Schule Telefon-Nr. 09131 85-22323 Fax-Nr. 09131 85-22180 E-Mail [email protected] 3. Art des Lehrangebots: (Online-Vorlesung, -Seminar, -Übung, -Praktikum) Online-Seminar 4. Umfang des Lehrangebots: Zahl der SWS:2 Leistungspunkte nach ECTS:6 5 Inhalt des Lehrangebots: (Welchen Inhalt, welche Gliederung und welche Prüfungsanforderungen soll der Kurs haben?) [Hinweis auf Beilage: Eine ausführliche Beschreibung des Seminarinhaltes findet sich im beigelegten Dokument "Aufgabenbeschreibung des VHB-Kurses "Ethisches Argumentieren" "] Der Kurs "Ethisches Argumentieren" vermittelt grundlegende ethische Argumentationskompetenzen, die für das Diskutieren ethischer Sachverhalte und das Finden guter ethischer Begründungen notwendig sind. Die Studierenden erwerben diese Kompetenzen einerseits für ihre eigene ethische Urteilsbildung, andererseits sollen sie dadurch in die Lage versetzt werden, diese Kompetenzen später an Schülerinen und Schüler weiter zu vermitteln. Gliederung: Der Kurs ist in verschiedene Lerneinheiten gegliedert, die sowohl formale als auch inhaltliche Aspekte des ethischen Argumentierens und Urteilens umfassen: 1. Logisch argumentieren: Diese Lerneinheit behandelt formale Aspekte des Argumentierens. Dabei werden grundlegende Werkzeuge und Begriffe der Aussagen- und Prädikatenlogik erworben: Übersetzung in die formale Sprache, Umgang mit den Wahrheitstafeln und mit Modellen um die Gültigkeit von Argumenten überprüfen zu können. 2. Argumente und Begründungen: Diese Lerneinheit ist strukturell das Bindeglied zwischen dem inhaltlichen/angewandten Teil des Seminars und den formalen Aspekten. Übergeordnetes Ziel der Lerneinheiten ist die Analyse von Argumentationsformen und ihren Begründungen, die den Blick der Studentinnen und Studenten auf Argumentationsstrukturen in der Ethik schärft. Dies geschieht u.a. in der Auseinandersetzung mit Begriffen und Definitionen oder Aufgabenbeschreibung – Ausschreibung 2016-II- 2 - verschiedenen sprachlichen Formen des Argumentieren (deskriptiv, normativ, präskriptiv). 3. Ethische Argumentationsweisen: Diese Lerneinheit befasst sich mit drei prominenten ethischen Argumentationsweisen, der Pflichtethik, dem Utilitarismus und den Vertragstheorien. Die Thematik ist in vier Lerneinheiten untergliedert, die inhaltlich folgendermaßen aufgeteilt werden: Je eine Lerneinheit dient dazu, die grundlegende Argumentationsstruktur der jeweiligen Position nachzuvollziehen und auf eine konkrete ethische Fragestellung exemplarisch anzuwenden. In der abschließenden Lerneinheit werden die drei Positionen miteinander verglichen und evaluiert. 4. Metaethik: Diese Lerneinheit befasst sich mit metaethischen Überlegungen, die für die Belange des ethischen Argumentierens insofern wichtig sind, als sie sowohl den Status ethischer Urteile als auch einzelne Bestandteile von Argumenten wie Gründe und Intuitionen untersuchen. In exemplarischen Fragestellungen soll darauf eingegangen und somit die Studierenden für metaethische Probleme sensibilisiert werden. Prüfungsanforderungen: Am Ende des Kurses ist eine Abschlussklausur über alle behandelten Themen in Form einer Präsenzveranstaltung vorgesehen. Zur Vorbereitung darauf bearbeiten die Studierenden zu jeder Lerneinheit entsprechende Aufgaben, die fristgerecht eingereicht werden müssen und vom Betreuer korrigiert werden. Die regelmäßige Teilnahme an Online-Diskussionen über das Forum oder den Chat der Lernplattform sind ebenfalls integraler Bestandteil des Kurses. 6. Lern-/Qualifikationsziele: (Welche Ziele sollen für welche Studiengänge erreicht werden? Welche Kompetenzen sollen die Studierenden durch den Kurs erwerben?) [Hinweis: Eine ausführliche Beschreibung der Lern- und Qualifikationsziele findet sich im beigefügten Dokument.] - didaktische Kompetenzen für Lehramtsstudierende um den Lehrplananforderungen im Bereich "Ethisches Argumentieren" gerecht zu werden (Erweiterungsfach Lehramt Philosophie/Ethik) - formale Argumentationsstrukturen erkennen und nachweisen (Aussagen- und prädikatenlogische Formalisierung und Evaluation) sowie Vermittlungskompetenzen der formalen Logik an die Schüler und Schülerinnen. - Kenntnisse verschiedener Argumentationsweisen, sowie Festigung ethischer Begrifflichkeiten, Definitionen und Schlussformen - Kenntnis und flexible eigenständige Anwendung der drei Argumentationsweisen der Pflichtethik, des Utilitarismus und der Vertragstheorien auf ethische Fragestellungen; Fähigkeit zur kritischen Evaluation des erzielten Ergebnisses - Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragestellungen der Metaethik - Erlangung von Textkompetenzen durch das intensive Arbeiten mit philosophischen, politischen und journalistischen Texten, mit dem Ziel Argumentationen logisch und inhaltlich zu analysieren und abstrakt mit Hilfe der im Kurs erarbeiteten Fertigkeiten darzustellen. - Reflexionskompetenzen durch eigenständiges Nachdenken über die verschiedenen Argumentationsformen, Vermittlungsmethoden und Fragestellungen bezügliche der Inhalte. Aufgabenbeschreibung – Ausschreibung 2016-II- 3 - 7. Mediendidaktische Anforderungen: (Welche Medien, die für das Lernen und Lehren notwendig sind (bspw. problemorientiertes Lernen), sollen verwendet werden? Welche Rolle sollen die Lehrenden übernehmen?) (Hinweis: Eine ausführliche Bescchreibung der mediendidaktischen Anforderungen findet sich im beigefügten Dokument) - Recherche: eigenständiges Nachschlagen in Lexika und Sekundärliteratur und Informieren über aktuelle ethische Themen (Internet und Bibliotheken) - Text: Arbeit mit PDF-Dateien, wobei die Originaltexte (z.B. Auszüge aus Kant, Mill, Rawls) mit Leitfragen für die Lektüre und Bearbeitungsaufgaben versehen werden, um sicherzugehen, dass alles wesentliche erfasst und verstanden wird - Forum (Lernplattform): Foren- und Blogbeiträge (z.B. Blogbeiträge über „Fehlschlüsse und problematische Argumentation in Alltag, Politik & Medien“), intensive Forendiskussionen (z.B. Moderierte Diskussion im Bereich „Argumente in der angewandten Ethik“) - Wiki (Lernplattform): Nutzung des Wikis zur Erstellung von Beiträgen, die von den anderen Studenten eingesehen und insbesondere zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden können (Begriffserläuterungen, Literaturüberblicke zu bestimmten Themen etc.) - Cloudspeicher (Lernplattform): Einreichen der Übungsaufgaben und Aufgaben zur Textlektüre - Video: Short-Video Einheiten mit Erklärungen oder zur Kontextualisierung des bisher gelernten in den Bereich der ethischen Argumentation (Bsp.: Fehlschlüsse in der Argumentation vermittels eines Videos zu Donald Trumps Argumenten - Quelle: Youtube), oder Rückgriff auf TV-Formate wie die Sendung "Einfach logisch" in BR Alpha) - Online-Kommunikationsplattform: Möglichkeit Kontakt zur Dozenten und Kommilitonen über Chat, Skype, Hangouts o.ä. aufzunehmen 8. Technische Anforderungen: (Welche Anforderungen werden an das ContentManagementSystem, die zu verwendenden Tools und das LearningManagementSystem gestellt?) - Studierende und KurserstellerIn: Internetzugang, Nutzung der Lernplattform (Forum, Blog, Wiki), PDF-Reader, Textverarbeitungssoftware, MP4-Player, digitales Kommunikationsmedium (Chat/Lautsprecher/Kopfhörer/Headset) - KurserstellerIn: Texterstellungssoftware, Videobearbeitungssoftware, Bildbearbeitungssoftware, Nutzung der Lernplattform (Admin- und Moderationsfunktionen), Kommunikationsplattform (IRC, Skype, Teamspeak, Hangouts, Telefonkonferenz o.ä.) 9. Anforderungen an die Betreuung: (Werden besondere Anforderungen an die Betreuung gestellt? Welche Qualifikation sollen die Tutoren/Tutorinnen aufweisen? Wer soll die Studierenden des Konsortiums und die Studierenden außerhalb des Konsortiums betreuen?) - Überprüfen und Kommentieren der Wiki-, Blog- und Foreneinträge Aufgabenbeschreibung – Ausschreibung 2016-II- 4 - - Korrektur eingereichter Aufgaben (Aufgaben zur Textlektüre; Übungsaufgaben) - Verwaltung des Wikis: Durchsicht der Einträge, die von den Studierenden erstellt werden, hinsichtlich sachlicher Richtigkeit und gewünschtem inhaltlichen Umfang - Moderation des Forums: Leitfragen und Impulse vorgeben, bei Nachfragen zur Verfügung stehen; Strukturierung von Forendiskussionen - Tutorielle Tätigkeit im Bereich der angewandten Ethik (Beantwortung von inhaltlichen und methodischen Fragen der Studenten, generelle Hilfestellung, Tipps zur Gestaltung von Blogund Wikieinträgen) - Erstellen von Übungs- und Textaufgaben zur Intensivierung des gelernten in allen Lektionen - generell: Ansprechpartner bei Nachfragen inhaltlicher oder organisatorischer Natur 10. Besondere Anforderungen: 11. Zeitvorgabe: (Vom Konsortium gewünschter Ersteinsatz lt. Bedarfsanmeldung) SS 18 WS 18/19 (Zutreffendes bitte ankreuzen) 12. Erklärungen der beteiligten Trägerhochschulen: Konsortialführende Hochschule Name der Trägerhochschule Ludwig-Maximilians-Universität Das oben beschriebene Lehrangebot wird nach Fertigstellung in das Curriculum des folgenden Studiengangs bzw. die Curricula der folgenden Studiengänge eingefügt (Bitte auch Grad des Abschlusses nennen): Erweiterungsfach Lehramt Philosophie/Ethik Gymnasium Das Lehrangebot wird verankert als: Pflichtfach Wahlpflichtfach (Zutreffendes bitte ankreuzen.) Das Lehrangebot dient als vollständiger Ersatz teilweiser Ersatz Ergänzung einer bestehenden Präsenzveranstaltung. Es handelt sich um ein neues Lehrangebot. (Zutreffendes bitte ankreuzen.) Über den Projektfortschritt werden die Projektpartner, die Studiengangsverantwortlichen und die vhb in regelmäßigen Abständen informiert. An den im Projektplan zu vereinbarenden Projekttreffen wird für die o.g. Hochschule der/die unter Punkt 1 benannte Ansprechpartner/in Aufgabenbeschreibung – Ausschreibung 2016-II- 5 - teilnehmen. München, 23.01.2017 Ort, Datum gez. Dr. André Chapuis Name und Unterschrift der/des Studiengangsverantwortlichen bzw. der Studiendekanin/des Studiendekans Hochschule 2 Name der Trägerhochschule Julius-Maximilians-Universität Würzburg Das oben beschriebene Lehrangebot wird nach Fertigstellung in das Curriculum des folgenden Studiengangs bzw. die Curricula der folgenden Studiengänge eingefügt: Erweiterungsfach Lehramt Philosophie/Ethik Gymnasium Das Lehrangebot wird verankert als: Pflichtfach Wahlpflichtfach (Zutreffendes bitte ankreuzen.) Das Lehrangebot dient als vollständiger Ersatz teilweiser Ersatz Ergänzung einer bestehenden Präsenzveranstaltung. Es handelt sich um ein neues Lehrangebot. (Zutreffendes bitte ankreuzen.) Über den Projektfortschritt werden die Projektpartner, die Studiengangsverantwortlichen und die vhb in regelmäßigen Abständen informiert. An den im Projektplan zu vereinbarenden Projekttreffen wird für die o.g. Hochschule der/die unter Punkt 1 benannte Ansprechpartner/in teilnehmen. Würzburg, 26.01.2017 Ort, Datum gez. Prof. Dr. Jörn Müller Name und Unterschrift der/des Studiengangsverantwortlichen bzw. der Studiendekanin/des Studiendekans Hochschule 3 Name der Trägerhochschule Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Das oben beschriebene Lehrangebot wird nach Fertigstellung in das Curriculum des folgenden Studiengangs bzw. die Curricula der folgenden Studiengänge eingefügt: Erweiterungsfach Lehramt Philosophie/Ethik Gymnasium Das Lehrangebot wird verankert als: Pflichtfach Wahlpflichtfach (Zutreffendes bitte ankreuzen.) Das Lehrangebot dient als vollständiger Ersatz teilweiser Ersatz Ergänzung einer bestehenden Präsenzveranstaltung. Es handelt sich um ein neues Lehrangebot. Aufgabenbeschreibung – Ausschreibung 2016-II- 6 - (Zutreffendes bitte ankreuzen.) Über den Projektfortschritt werden die Projektpartner, die Studiengangsverantwortlichen und die vhb in regelmäßigen Abständen informiert. An den im Projektplan zu vereinbarenden Projekttreffen wird für die o.g. Hochschule der/die unter Punkt 1 benannte Ansprechpartner/in teilnehmen. Erlangen, 26.01.2017 Ort, Datum gez. Prof. Dr. Nico Scarano Name und Unterschrift der/des Studiengangsverantwortlichen bzw. der Studiendekanin/des Studiendekans Aufgabenbeschreibung – Ausschreibung 2016-II- 7 - FAKULTÄT FÜR PHILOSO PHIE, WISSENSCHAFTSTHEORIE UND RELIGIONSWISSENS CHAFT Postanschrift Dr. André Chapuis LMU München Geschwister-Scholl-Platz 1 80539 München Kontakt: Telefon: +49 (0)89 2180 3281 E-Mail: [email protected] Dr. André Chapuis Ludwigstr. 31, Raum 231 Aufgabenbeschreibung des VHB-Kurses „Ethisches Argumentieren“ Inhaltsverzeichnis 1. Logisch argumentieren ................................................................................. 2 1.1. Inhaltliche Beschreibung der Lerneinheiten ............................................. 2 1.2. Lern- und Qualifikationsziele ................................................................... 2 1.3. Mediendidaktische Anforderungen .......................................................... 2 2. Argumente und Begründungen ...................................................................... 3 2.1. Inhaltliche Beschreibung der Lerneinheiten ............................................. 3 2.2. Lern- und Qualifikationsziele ................................................................... 3 2.3. Mediendidaktische Anforderungen .......................................................... 4 3. Ethische Argumentationsweisen: Pflichtethik, Utilitarismus und Vertragstheorien ................................................................................................ 4 3.1. Inhaltliche Beschreibung der Lerneinheiten ............................................. 4 3.2. Lern- und Qualifikationsziele ................................................................... 5 3.3. Mediendidaktische Anforderungen .......................................................... 5 4. Metaethik ..................................................................................................... 6 4.1. Inhaltliche Beschreibung der Lerneinheiten ............................................. 6 4.2. Lern- und Qualifikationsziele ................................................................... 6 4.3. Mediendidaktische Anforderungen .......................................................... 6 5. Betreuung und Technik ................................................................................. 7 5.1. Technische Anforderungen des Kurses ..................................................... 7 5.2. Anforderung an die Betreuung ................................................................ 7 LUDWIG-MAXIMILIANS-UNI VERSITÄT MÜNCHEN 1. Logisch argumentieren 1.1. Inhaltliche Beschreibung der Lerneinheiten Das Ziel dieser Lerneinheit ist es, die grundlegenden formalen Aspekte des Argumentierens, die auch die Grundlagen des korrekten ethischen Argumentierens bilden, kennenzulernen und kompetent anwenden zu können. Die Werkzeuge aus der Logik, die dazu eingeführt werden, sind das Formalisieren und das Evaluieren in der Aussagen- und Prädikatenlogik. Die erworbene Kompetenz soll den Studenten und Studentinnen ermöglichen, in einschlägigen Fallbeispielen logische Fehler zu entdecken und zu korrigieren. 1.2. Lern- und Qualifikationsziele - - - Die Studentinnen und Studenten kennen den Aufbau der Sprache der Aussagen- und Prädikatenlogik und können Sätze aus der Umgangssprache adäquat in die formale Sprache übersetzen. Die Studenten und Studentinnen kennen die grundlegenden Begriffe der logischen Argumentanalyse (Gültigkeit, Schlüssigkeit, Tautologie, Kontradiktion, Kontingenz, Logische Äquivalenz, Erfüllbarkeit) und können dieselben mit geeigneten Methoden evaluieren (Wahrheitstafeln, Modelle). Die Studentinnen und Studenten können das Erlernte auf Fallbeispiele anwenden und logische Fehler erkennen und nachweisen. 1.3. Mediendidaktische Anforderungen - - - - Text: Grundlage bilden die einschlägigen Kapitel des Skripts „Logik am Gymnasium“ von Dr. André Chapuis, die als PDF-Dateien bereitgestellt werden. Zahlreiche Einführungen in die Logik werden mittlerweile auch auf dem deutschsprachigen Buchmarkt angeboten und können zusätzlich oder alternativ genutzt werden. Wichtig ist die Festlegung einer einheitlichen Notation, um dem Betreuer die Korrektur eingereichter Aufgaben und der Prüfungsaufgaben zu erleichtern. Video: „Erklärvideos“ zu den Grundbegriffen der Aussagen- und Prädikatenlogik sind im Internet zahlreich vorhanden und können nach Bedarf genutzt werden. Ebenso existieren einschlägige Vorlesungsmitschnitte, die hilfreich sein können. Angesichts des bereits vorhandenen großen Angebots , ist die Produktion weiterer ähnlicher Angebote unnötig. Computerunterstützte Logikkurse (Internet/Lehrmittel): Logik-Software für Unterrichtszwecke, z.B. für das Formalisieren und das Erstellen von Wahrheitstafeln oder Modellen (z.B. „wff-checker“, „Truth Tables for Android“, „Truth Table Practice“, u.a.m.) existiert in vielen Ausführungen. Die verschiedenen Angebote haben alle individuelle Vorzüge und Nachteile. Wenn sich Studierende in die Nutzung einer solchen Software einarbeiten wollen, steht dem nichts entgegen. Der Aufwand, um diese SoftwareWerkzeuge nutzen zu können, steht allerdings häufig in einem schlechten Verhältnis zum Ertrag. Online-Kommunikationsplattform: die Studierenden erstellen Aufgaben, die sie in Zweierteams austauschen (jeder übernimmt die Lehrer - und die Schülerrolle). Dies dient der Übung, generiert eine Sammlung von Musteraufgaben mit Lösungen, auf die der Betreuer z.B. für die Prüfung und SEITE 2 VON 7 LUDWIG-MAXIMILIANS-UNI VERSITÄT MÜNCHEN alle Teilnehmer für die Prüfungsvorbereitung zurückgreifen können. Es wirkt außerdem der „einsamen Bildschirmarbeit“ entgegen, die einen Onlinekurs demotivierend machen können. 2. Argumente und Begründungen 2.1. Inhaltliche Beschreibung der Lerneinheiten Der Thematik „Argumente und Begründungen“ ist strukturell als Bindeglied zwischen dem späteren inhaltlichen und angewandten Teil des Seminars und dem ersten Abschnitt, den deduktiven Methoden, einzuordnen. Übergeordnetes Ziel der Lerneinheiten ist die Analyse von Argumentationsformen und ihren Begründungen, die letztlich den Blick der Studentinnen und Studenten auf Argumentationsstrukturen in der Ethik schärft. Die Studenten und Studentinnen sind mit Abschluss der vier Lerneinheiten in der Lage, spezifische Argumente in komplexen Sachverhalten und Debatten zu benennen und in ein bestehendes Schema einzuordnen. Der Fokus ersten beiden Einheiten liegt auf den inhaltlichen Aspekten allgemeiner Argumentation. Die Lerneinheiten möchten den Kursteilnehmer/-innen Begründungsformen sowie problematische Argumentationsweisen vermitteln. Mit Blick auf ethische Argumentation sind in einem weiteren Schritt die Grundbegriffe moralphilosophischer Argumentationsweisen zu lehren (normativ, deskriptiv, präskriptiv, evaluativ). Darauf folgend erlernen die Studierenden verschiedene kontroverse philosophische Begriffe, deren Rolle in ethischer Argumentation stark von ihrer Definition abhängt. Anhand der Bearbeitung von Texten und Lexikoneinträgen erkennen die Studierenden die Schwierigkeit und Ambivalenz von Begriffen wie Menschen- und Personenwürde, Handlung und Entscheidung. Die abschließende Einheit vermittelt den Studierenden klassische ethische Schlussformen wie den praktischen Syllogismus und d en naturalistischen Fehlschluss. Mit einer kurzen Einführung des Toulmin-Schemas gibt der Kurs den Studierenden zudem ein wichtiges Hilfswerkzeug zur Analyse kompl exer Argumente in die Hand. In einem weiteren Schritt wenden die Kursteilnehmer/ -innen das Gelernte auf spezifisch ausgewählten Texten aus den Bereichen der angewandten Ethik, Medien und Politik an. 2.2. Lern- und Qualifikationsziele - Kenntnisse verschiedener Argumentationsformen und Begründungsformen. Erkennen verschiedener Argumente und problematisieren derselben Reflexionskompetenzen durch selbstständige Kontrastierung mit bisher gelernten Argument- und Begründungsformen Grundkompetenzen im Bereich der angewandten Ethik. Argumentations- und Diskussionskompetenz durch Online-Diskurs im Forum. Kompetenzen im Umgang mit komplexen ethischen Begrifflichkeiten Textkompetenzen Festigung ethischer Begrifflichkeiten und Schlussformen Methodenkompetenztraining Argumentationstheoretische Fundierung Anwendung / Transfer des Erlernten SEITE 3 VON 7 LUDWIG-MAXIMILIANS-UNI VERSITÄT MÜNCHEN SEITE 4 VON 7 2.3. Mediendidaktische Anforderungen - - - - - - Recherche: eigenständiges Nachschlagen in Lexika und Sekundärliteratur (Internet und Bibliotheken) um Grundbegriffe zu erlernen sowie Definitionen im Hinblick auf ihre Begründung und ihren Wert in A rgumentationen zu durchdringen. Forum (Lernplattform): Foren- und Blogbeiträge (z.B. Blogbeiträge über „Fehlschlüsse und problematische Argumentation in Alltag, Politik & Medien“), intensive Forendiskussionen (z.B. Moderierte Diskussion im Bereich „Argumente in der angewandten Ethik“) Wiki (Lernplattform): Nutzung des Wikis zur Erstellung von Beiträgen, die von den anderen Studenten eingesehen und insbesondere zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden können (Begriffserläuterungen, Literaturüberblicke zu bestimmten Themen etc.) Cloudspeicher (Lernplattform): Einreichen der Übungsaufgaben zu problematischen Argumentationsweisen und Fehlschlüssen; Aufgaben zur Textlektüre Video: Short-Video Einheit zur Kontextualisierung des bisher gelernten in den Bereich der ethischen Argumentation; Short-Video Einheit zu Fehlschlüssen in der Argumentation (vgl. Video zu Donald Trumps Argumenten - Quelle: Youtube); Short-Video Einheit, die z.B. zur Erklärung des Toulmin-Schemas dient (vgl. diverse Online-Videoangebote) Online-Kommunikationsplattform: Möglichkeit Kontakt zur Dozenten und Kommilitonen über Chat, Skype, Hangouts o.ä. aufzunehmen 3. Ethische Argumentationsweisen: Utilitarismus und Vertragstheorien Pflichtethik, 3.1. Inhaltliche Beschreibung der Lerneinheiten Dieser Abschnitt des Kurses „Ethisches Argumentieren“ befasst sich mit drei prominenten ethischen Argumentationsweisen, der Pflichtethik, dem Utilitarismus und den Vertragstheorien. Die Thematik ist in vier Lerneinheiten untergliedert, die inhaltlich folgendermaßen aufgeteilt werden: Je eine Lerneinheit dient dazu, die grundlegende Argumentationsstruktur der jeweiligen Position nachzuvollziehen und auf eine konkrete ethische Fragestellung exemplarisch anzuw enden. In der abschließenden Lerneinheit werden die drei Positionen miteinander verglichen und evaluiert. Die Aneignung der Argumentationsweisen erfolgt anhand einschlägiger Originaltexte (z.B. Kant, Mill, Bentham, Locke, Rawls). Im ersten Schritt soll durch die vertiefte Auseinandersetzung mit der jeweiligen Position ein Verständnis der Argumentationsstruktur erreicht und das argumentative Werkzeug erworben werden. Anschließend wird dies im zweiten Schritt auf eine aktuelle ethische Fragestellung angewendet, d.h. ein ethisches Problem wird deontologisch, utilitaristisch oder vertragstheoretisch analysiert und gelöst. Der dritte Schritt besteht in einer kritischen Evaluation dieser Argumentation – das erzielte Ergebnis kann bspw. an den eigenen Intuitionen o der geltenden Normen überprüft und getestet werden. In der abschließenden Lerneinheit die dem Vergleich der Argumentationsweisen miteinander dient, geht es einerseits darum, Stärken und Schwächen sowie LUDWIG-MAXIMILIANS-UNI VERSITÄT MÜNCHEN Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Anderers eits soll dafür sensibilisiert werden, dass je nach ethischer Problemstellung die jeweiligen Argumentationsstrukturen unterschiedlich plausibel sein können und dass es viele Weiterentwicklungen und auch Annäherungen der drei Positionen gibt. 3.2. Lern- und Qualifikationsziele Übergeordnetes Ziel: - Die Studierenden können die drei Argumentationsweisen der Pflichtethik, des Utilitarismus und der Vertragstheorien auf ethische Fragestellungen anwenden und das erzielte Ergebnis kritisch evaluieren. Einzelne Schritte: - Die Studierenden erarbeiten anhand der Lektüre von Originaltexten die jeweiligen Positionen und abstrahieren daraus die Argumentationsstruktur. Damit erwerben sie das argumentative Werkzeug. - Die Studierenden sind in der Lage, dieses Werkzeug auf eine akt uelle Problemstellung anzuwenden und sie gemäß der jeweiligen Argumentationsweise zu strukturieren und zu analysieren. - Die Studierenden können das erzielte Ergebnis kritisch evaluieren, indem sie es beispielsweise mit anderen Argumentationsweisen, ihren In tuitionen oder gelten Normen vergleichen. 3.3. Mediendidaktische Anforderungen - - - - - Text: Die Texte werden als PDF-Dateien bereitgestellt, wobei die Originaltexte mit Leitfragen für die Lektüre und Bearbeitungsaufgaben versehen werden, um sicherzugehen, dass alles wesentliche erfasst und verstanden wird. Die Fragen müssen schriftlich beantwortet und an den Betreuer zur Korrektur zurückgeschickt werden. Video: Zur Sicherung des Verständnisses und als kurze zusammenfassende Erklärung zur Textlektüre wird pro Sitzung ein kurzes Video (ca. 5 Min) eingestellt, das im Anschluss an die Textarbeit angesehen werden sollte. Darin werden die Kernthesen der jeweiligen Argumentationsweise zusammengefasst und die Argumentationsstruktur verdeutlicht. Darüber hinaus können Videos zur Darstellung einer Position (z.B. Interview mit Peter Singer oder John Rawls) und zur Exposition eines aktuellen ethischen Anwendungsbeispiels genutzt werden. Recherche (Internet): Verschiedene Webseiten können eingesetzt werden, um sich über konkrete Fragestellungen der angewandten Ethik zu informieren und unterschiedliche Positionen nachzuvollziehen. Dies ist eine notwendige Vorbereitung der anschließenden Diskussion moralischer Fragen aus der Perspektive einer oder mehrere bestimmter ethischer Argumentat ionsweisen. Wiki (Lernplattform): die Studierenden erstellen Einträge für ein gemeinsames „Kurs-Lexikon“, in dem die wichtigen Aspekte des Utilitarismus und der Pflichtethik zusammengefasst werden. Dies dient sowohl der Verständnissicherung als auch zum Nachschlagen für die Prüfungsvorbereitung. Forum (Lernplattform): Die Diskussion der Anwendungsbeispiele und die kritische Evaluation sollten im Peer-to-Peer-Austausch erfolgen. Denkbar wäre beispielsweise zunächst ein Austausch in Zweiergruppen und eine SEITE 5 VON 7 LUDWIG-MAXIMILIANS-UNI VERSITÄT MÜNCHEN anschließende Diskussion im Plenum. Der Betreuer moderiert das Forum, gibt Impulse und beantwortet inhaltliche Nachfragen. 4. Metaethik 4.1. Inhaltliche Beschreibung der Lerneinheiten Die Metaethik als eigenes Forschungsgebiet der Philosophie untersucht die formalen Aspekte ethischer Urteile. Sie trifft keine inhaltlichen Aussagen zu Moral, sondern klärt auf einer übergeordneten Ebene die Grundlagen und Vorbedingungen der Ethik. Metaethische Überlegungen sind für die Belange des ethischen Argumentierens insofern wichtig, als sie sowohl den Status ethischer Urteile als auch einzelne Bestandteile von Argumenten wie Gründe und Intuitionen untersuchen. Daher sieht dieser Kurs zum ethischen A rgumentieren eine Lerneinheit zur Metaethik vor, in der auf exemplarische Fragestellungen eingegangen wird. Die Lerneinheit umfasst zwei Teile. In einem ersten Schritt wird der grundlegende Status ethischer Urteile anhand der folgenden Fragestellungen unt ersucht: Gibt es in Fragen der Moral objektive Tatsachen und sind diese zugänglich? Haben moralische Urteile kognitiven Gehalt oder artikulieren sie lediglich Gefühle und Affekte? Können ethische Urteile Wahrheit oder Gültigkeit beanspruchen? Im Anschluss an diesen allgemeinen Teil werden die Fragen auf eine ethische Argumentationsweise, die im Kurs behandelt wurde, angewendet. Beispielsweise kann die Pflichtethik daraufhin untersucht werden, welche metaethischen Vorannahmen (implizit) getroffen werden, um überhaupt deontologisch argumentieren zu können. In gleicher Weise können auch andere ethische Argumentationsweisen oder im Verlauf des Kurses gefällte ethische Urteile hinterfragt werden. 4.2. - Lern- und Qualifikationsziele Die Studierenden lernen grundlegende Fragestellungen der Metaethik kennen. In der Auseinandersetzung mit diesen Fragestellungen erwerben die Studierenden ein Bewusstsein für die Art und den Status ethischer Urteile. Die Studierenden können ethische Urteile und Bestandteile von Argumentationen (Gründe, Intuitionen etc.) metaethisch hinterfragen. 4.3. Mediendidaktische Anforderungen - - Text: Die Texte werden als PDF-Dateien bereitgestellt, wobei die Leitfragen die Lektüre strukturieren und Bearbeitungsaufgaben eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Text sicherstellen. Die Aufgaben werden vom Betreuer korrigiert. Wiki (Lernplattform): die Studierenden erstellen Einträge für ein gemeinsames „Kurs-Lexikon“, in dem wichtige Aspekte zusammengefasst werden. Dies dient sowohl der Verständnissicherung als auch zum Nachschlagen für die Prüfungsvorbereitung. SEITE 6 VON 7 LUDWIG-MAXIMILIANS-UNI VERSITÄT MÜNCHEN - - Cloudspeicher (Lernplattform): Zugriff auf die Materialien der vorausgehenden Sitzungen: Ethische Urteile und Argumentationsweisen aus anderen Kurseinheiten werden metaethisch untersucht und hinterfragt, bzw. auf ihre (impliziten) Vorannahmen hin geprüft. Forum (Lernplattform): Die Ergebnisse der Anwendungsaufgaben werden im Plenum diskutiert. Der Betreuer moderiert das Forum, gibt Impulse und beantwortet inhaltliche Nachfragen. 5. Betreuung und Technik 5.1. Technische Anforderungen des Kurses - - Studierende und Lehrende: Internetzugang, Nutzung der Lernplattform (Forum, Blog, Wiki), PDF-Reader, Textverarbeitungssoftware, MP4-Player, digitales Kommunikationsmedium (Chat/Lautsprecher/Kopfhörer/Headset) Lehrkräfte: Texterstellungssoftware, Videobearbeitungssoftware , Bildbearbeitungssoftware, Nutzung der Lernplattform (Admin- und Moderationsfunktionen), Kommunikationsplattform (IRC, Skype, Teamspeak, Hangouts, Telefonkonferenz o.ä.) 5.2. Anforderung an die Betreuung - - - Überprüfen und Kommentieren der Wiki-,Blog- und Foreneinträge Korrektur eingereichter Aufgaben (Aufgaben zur Textlektüre; Übungsaufgaben) Verwaltung des Wikis: Durchsicht der Einträge, die von den Studierenden erstellt werden, hinsichtlich sachlicher Richtigkei t und gewünschtem inhaltlichen Umfang Moderation des Forums: Leitfragen und Impulse vorgeben, bei Nachfragen zur Verfügung stehen; Strukturierung von Forendiskussionen Tutorielle Tätigkeit im Bereich der angewandten Ethik ( Beantwortung von inhaltlichen und methodischen Fragen der Studenten, generelle Hilfestellung, Tipps zur Gestaltung von Blog- und Wikieinträgen) Erstellen von Übungs- und Textaufgaben zur Intensivierung des gelernten in allen Lektionen generell: Ansprechpartner bei Nachfragen inhaltlicher oder organisatorischer Natur SEITE 7 VON 7