Lust am leichteren Leben - Malteser Klinik von Weckbecker

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Lust am leichteren Leben
FÜR KÖRPEER
+ SEEL
Gesund abnehmen
durch Heilfasten und Ernährungsumstellung
Spätestens im Frühjahr haben viele Menschen den
Wunsch, ihren Winterspeck wieder loszuwerden. Diäten
und Schlankheitskuren bringen jedoch nur selten den
erhofften Erfolg. In der Malteser Klinik von Weckbecker
setzt man daher auf einen ganzheitlichen Ansatz, um
langfristig sein Wohlfühlgewicht zu erreichen. Wie das
funktioniert, verrät Peter Faulstich, ernährungswissenschaftlicher Leiter der Klinik von Weckbecker.
Der Kampf mit den Kilos endet bei vielen Menschen im
Frust. Warum ist abnehmen so schwierig?
Peter Faulstich: Ständiges Wiegen, Kalorienzählen und ein
zwanghafter Ernährungsplan sind keine Lösung für eine
dauerhafte Gewichtsabnahme. Strikte Verbote etwa von
Schokolade oder dem Stück Torte führen fast immer zu
Heißhungerattacken, die in quälenden Schuldgefühlen
und Selbstabwertung enden. Es geht vielmehr darum,
Essgewohnheiten zu überdenken. Warum habe ich jetzt
Hunger? Steht ein emotionales Bedürfnis dahinter?
Wenn ich mit Essen persönliche Probleme kompensiere
und schlechte Gefühle sozusagen runterschlucke beginnt
der Teufelskreis. Das Gewicht steigt und die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper wächst.
Ist auch die Art und Weise der Lebensführung Ursache
von Übergewicht?
Peter Faulstich: Viele Menschen bewegen sich zu wenig
und nehmen sich immer weniger Zeit sowohl für die
Zubereitung gesunder Speisen als auch für das Essen
selbst. Stattdessen wird der Hunger nebenbei gestillt,
beim Zeitungslesen, Fernsehen oder im Auto. Oftmals mit
Produkten, die eine Menge Kalorien aber nur noch wenige
lebenswichtige Inhaltsstoffe beinhalten. Die Folge sind
Übergewicht aber auch Erschöpfung, mangelnde Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sowie gesundheitliche
Probleme.
Peter Faulstich
Diplom-Oecotrophologe
und Gesundheitstrainer
Wie helfen Sie den Patienten in der Klinik von Weckbecker,
ihre Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu verändern
und den Teufelskreis zu durchbrechen?
Peter Faulstich: Ein guter Startschuss für die nachhaltige
Änderung der Lebensgewohnheiten ist eine Fastenkur.
Heilfasten fördert den Bezug zum eigenen Körper, stimuliert die Selbstheilungskräfte und schafft den notwendigen
Raum, aus den eingefahrenen Gewohnheiten herauszukommen. Meist entsteht daraus ein starkes Bedürfnis
etwas aktiv zu verändern. So möchten viele Menschen
mit Gewichtsproblemen das leichte Körpergefühl, das sich
beim Fasten einstellt, nicht mehr missen.
Wie schaffe ich es, das Gewicht auch auf Dauer zu
reduzieren und stabil zu halten?
Peter Faulstich: Eine gesunde, vollwertige Ernährung,
die schmeckt, regelmäßige Bewegung und emotionales Wohlbefinden sind noch immer das A und O
auf dem Weg zum Wohlfühlgewicht. Genau das ist
es, was wir unseren Gästen am eigenen Leib näher
bringen. Ein Team aus Ernährungsberatern, Physiotherapeuten, Sporttherapeuten und Psychologen
stellt jedem Patienten ganz individuelle und auf die
Ursachen bezogene Empfehlungen für Ernährung,
Bewegung und Psyche zusammen. So gewinnen viele
unserer Gäste mit Nordic Walking, Wandern, Kraftund Entspannungstraining wieder Freude an der
Bewegung und gehen mit praktischen Tipps aus der
Lehrküche hochmotiviert nach Hause.
Der Ernährungswissenschaftler Peter Faulstich ist Autor des Buches „Mein Weg zum Wohlfühlgewicht“, erschienen im Schlüterschen Verlag.
Erfolgreiche Ernährungsumstellung
10 praktische Tipps
1 Frische, saisonale Lebensmittel
Essen Sie frisch und saisonal. Fertigprodukte enthalten
viele versteckte Kalorien in Form von Fett und Zucker.
Geschmacksverstärker wie Glutamat, Aromen und Süßstoffe bringen die natürliche Regulation von Hunger und
Sättigung durcheinander und können zu regelrechtem
Heißhunger führen.
6 Weniger Süßes
Gönnen Sie sich Süßes in Maßen. Haben Sie Heißhunger,
sollten Sie überlegen, ob emotionale Beweggründe dahinter stecken können?
7 Alternative Süßungsmittel
2 Stoffwechsel ankurbeln
Mit reichlich Gemüse, Salaten und Obst.
Verwenden Sie zum Süßen von Speisen kalt geschleuderten Honig, Bananen oder Fruchtmus. Benutzen Sie
diese Süßungsmittel als „Gewürz“, um die Geschmacksnerven für den Geschmack empfindlicher zu machen.
3 Weg mit den Brotmahlzeiten!
8 Viel trinken
Stattdessen haben sich Eintöpfe aus Kartoffeln, Vollkornreis, Nudeln oder Linsen mit reichlich Gemüse und zum
Beispiel Fisch, optimal bewährt. Sie schmecken auch als
Salat am nächsten Tag noch lecker. (s. auch Buchtipp)
4 Mehr Abwechslung
In Ergänzung zu Wurst oder Käse sind vegetarische Brotaufstriche aus einer Kombination von Getreide, Kartoffeln
oder Hülsenfrüchten empfehlenswert.
5 Mehr Ballaststoffe
Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung. In Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst und Nüssen
enthaltene Ballaststoffe sind natürliche Appetitzügler.
Trinken Sie reichlich Wasser oder Kräutertees zwischen
den Mahlzeiten. Das vertreibt den Hunger und reguliert
den Wasserhaushalt.
9 Regelmäßge Mahlzeiten
Achten Sie auf einen Mahlzeitenrhythmus, der zu Ihrer
Lebens- und Arbeitssituation passt. Wer Mahlzeiten
ausfallen lässt, greift häufiger zu Süßigkeiten und Gebäck.
Eine Zwischenmahlzeit am Nachmittag (Rohkost, Müsli,
Obst oder Vollkornbrot) beugt Heißhunger am Abend vor.
10 „Gut gekaut ist halb verdaut“
Gutes Kauen fördert die Bekömmlichkeit, das Sättigungsgefühl und eine bessere Aufnahme der Wirkstoffe.
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