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Strahlentherapie
Julia Tissen
Seminar zum Physikalischen Praktikum für Fortgeschrittene
Johannes Gutenberg Universität Mainz
22.11.2010
Strahlentherapie wird zur Tumorbekämpfung eingesetzt, wobei ionisierende Strahlung
verwendet wird. Die eingesetzte Strahlung ist imstande die DNA der Krebszellen so weit zu
schädigen, dass diese absterben.
Definition von Krebs
- krankhafte Veränderungen von Zellen
- Krebszellen vermehren sich unkontrolliert
- verdrängen das umliegende gesunde Gewebe
- mögliche Bildung von Metastasen (Tochtergeschwüre)
- Apoptose, fehlen des programmierten Zelltods
Strahlungsarten
Es wird bestrahlt unter anderem mit Photonen, Elektronen, Protonen oder schweren Ionen.
Abbildung 1: Verlauf verschiedener Strahlen im Gewebe
Photonen und Elektronen
- Dosismaximum knapp unter der Haut
- gesunde Gewebe mehr bestrahlt im Vergleich zum Tumor
- Lösung ist die Vielfeldmethode, d.h. Bestrahlung aus mehreren Richtungen, so dass
eine Dosis-Überlagerung im Tumor stattfindet
Protonen und schwere Ionen
- Eintritt ins Gewebe mit niedrigen LET (Linearer EnergieTransfer, entspricht der
Energiedeposition)
- Bragg-Peak
- hinter dem Peak keine Dosis mehr
- um den ganzen Tumor zu bestrahlen, wird die Energie des Strahls variiert  BraggPlateau
- schwere Ionen besitzen im Vergleich zu den Protonenstrahlen höhere biologische
Wirksamkeit, somit ist ihr Bragg-Peak größer und aufgrund der Fragmentation der
abgebremsten Ionen entsteht ein Energieschwänzchen
Erzeugung von Strahlen
- Elektronen werden in einem Linearbeschleuniger fast auf die Lichtgeschwindigkeit
gebracht
- Strahlaufstreuung durch dünne Streufolie
- Photonen entstehen, wenn ein Target vor den Elektronenstrahl positioniert wird
- Ausgleichskörper sorgt für eine homogene Tiefendosisverteilung
- eine Blende legt die Ausdehnung des Strahls fest
- Protonen werden in einem Zyklotron auf 60 % der Lichtgeschwindigkeit gebracht
- ESS: Energy- Selection-System, Keilkörper aus Kohlenstoff im Strahlengang, um
gewünschte Eindringtiefe zu erzielen
- schwere Ionen werden in einem Linearbeschleuniger und anschließend in einem
Synchrotron beschleunigt
Strahlenwirkung
Man unterscheidet zwischen der direkten und indirekten Strahlenwirkung.
Direkte Strahlenwirkung
- direkte Ionisation eines DNA-Moleküls
R R.+ + e- Radikale rekombinieren oder reagieren mit anderen Radikalen
- untergeordnete Rolle
Indirekte Strahlenwirkung
- Radiolyse der Wassermoleküle
- wichtigstes Radikal OH. , dieses greift die DNA an
Bestrahlungstechniken
Scattering-Technik
- Formung des Protonenstrahls mit anmodellierten Schablonen, welche zwischen Tumor
und Strahl positioniert werden
- angewandt z.Bsp. in Loma Linda / USA
Rasterscan-Vefahren
Abbildung 2: Rasterscan-Verfahren
- 3 dimensionale Darstellung des Tumors wird im Rechner in 1 mm dicke Scheiben
geschnitten und bestrahlt
- 2 Magneten lenken den Strahl
- Eindringtiefe des Strahls wird durch Variation seiner Energie gesteuert
Bestrahlungsplanung
Fraktionierung
- Bestrahlung des Tumors in mehreren Sitzungen, damit sich Gewebe wieder
regenerieren kann
- nutzt die Tatsache, dass die Tumorzellen sich nicht so schnell reparieren können wie
die gesunden Zellen (siehe dazu Abbildung 3)
Abbildung 3: Fraktionierung
Vorteile und Nachteile
Elektronen und Photonen
+ Bestrahlung von nicht scharf umgrenzten Tumoren
+ mehr Standorte
+ kostengünstiger
- starke Schädigung des gesunden Gewebes, somit mögliche Ursache für weitere Tumore
Protonen und schwere Ionen
+ Bestrahlung in Nähe empfindlicher Organe
+ präzisere Dosisapplikation
+ geringere Anzahl an Bestrahlungssitzungen
- wenige Standorte
Kombinationstherapie
Chemotherapie
- richtet sich gegen alle Tumorzellen, die nicht durch lokale Methoden erfasst werden
(Metastasen)
- kann Strahlungsempfinglichkeit von Krebszellen erhöhen
Bestrahlung plus Operation
- präoperative Bestrahlung: zur geometrischen Verkleinerung des Tumors
- postoperative Bestrahlung: wenn mögliche Tumorzellen nicht erfasst
werden konnten
 Jede Therapiemethode mit einer anderen kombinierbar, individuell angepasst
 Steigerung der Heilwirkung
Quellen:
- www.rptc.de
- www.gsi.de/Therapie
- www.klinikum.uni-heidelberg.de/Strahlentherapie
- www.wikipedia.org/Strahlentherapie
- „Physikalische und strahlenbiologische Messungen zur Strahlentherapie mit
Protonen“, Diplomarbeit Miriam Fritsch, August 1996 Universität Erlangen
- „Spot-Scanning mit Protonen: Experimentelle Resultate und Therapieplanung“,
Doktorarbeit Stefan Scheib, 1993 Universität Karlsruhe
- „Protonentherapie Neue Chance bei Krebs“ von Hans Rinecker
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