> TEST MAX Moooment – im letzten Heft stand hier noch was von „F*** you Enduro!“. Und jetzt testen wir Raceenduros? Richtig. Aber wir sind unschuldig. Man muss mit der Zeit gehen. Der Markt verlangt es von uns. Der Kunde will es so. Blablabla. Na gut, wir sind ehrlich: Wir hatten Bock auf die Dinger. Und darum haben wir uns zwei superschnelle Enduro-Profis eingeladen und ordentlich am Gashahn gedreht – aber ohne die Beine zu rasieren! Voll Freeride also Text: Christian Schleker, Fotos: Wolfgang Watzke (Action), Daniel Simon, Markus Greber (Portraits) 48 | FREERIDE 3|14 Einsamer Jagdflieger: Testleiter Chris Schleker im Anflug auf dem Specia­ lized „Enduro S-Works“, dem einzigen 26-Zöller in der ansonsten trendighochgebockten 650B-Test­ flotte. Ein Kampf David gegen Goliath irgendwie. Wie der ausging, weiß man ja ... FREERIDE 3|14 | 49 > TEST I nes drückt auf den Sattel, setzt sich, wippt ein bisschen. „Hey, auf däm hier fühl i mi auf Anhieb wohl!“, schwäbelt sie. Mist. Das wird dann wohl wieder eine stressige Testabfahrt. Vor mir „Mad“ Max Schumann. Versuche ich dem am Hinterrad zu bleiben, rasiere ich mehr als einmal nur haarscharf am Krankenhausbesuch vorbei. Nehmen ich das Gas raus und lasse ihn ziehen, drängelt früher oder später – je nach Wohlfühlfaktor – Ines Thoma von hinten. Das hat man dann davon, wenn man sich eine der schnellsten EnduroFahrerinnen der Welt und einen der besten Enduristen Deutschlands zum Test einlädt: Stress. Für diesen Test waren die beiden Profis aber ideal. Denn wir wollten Race-Enduros testen. Bikes mit konsequenter Ausstattung auf dem neuesten Stand der Technik. Räder also, die Ines und Max ohne Umbaumaßnahmen sofort für das nächste Enduro-World­series(EWS)-Rennen nutzen könnten. Wenn sie die freie Wahl hätten in diesem hochkarätigen Testfeld, welches würden sie dann wählen? Und würde sich ihre Wahl mit unseren Favoriten decken? Wir schnuppern zwar auch gerne mal Rennluft. Doch zu zickig sollte der Bock dann bitte doch nicht sein. Bevor „Enduro“ vor zwei, drei Jahren zum neuen Trendsport avan- 1 3 50 | FREERIDE 3|14 cierte, stand er ja für eine Bike-Kategorie mit möglichst breitem Einsatzbereich: Fast so gut bergauf wie ein All Mountain und fast so potent bergab wie ein Freerider sollten Enduros sein. Können die Rennfeilen des 2014er-Jahrgangs beides? Extrem schnell sein und im Alltagseinsatz dem weniger ambitionierten Jedermann Spaß auf der Bergtour machen? Die Antwort: Ja! Die Geometrien sind spürbar vom Rennzirkus beeinflusst: Reach-Werte über 430 Millimeter bei Größe M, Lenkwinkel unter 66 Grad und – im Verhältnis zur höheren 650B-Radachse – stark abgesenkte Tretlager verleihen viel Laufruhe und bieten Sicherheit bei hohen Geschwindigkeiten. Das gefällt jedem. Schwindsucht Die Hersteller betreiben hohen Aufwand, um bei Federwegen um die 160 Millimeter in ungeahnte Gewichtsklassen vorzustoßen: Nur ein Bike, das Focus „Sam 1.0“, besitzt noch einen Rahmen aus Alu. Bei allen anderen ist mindestens der Hauptrahmen aus Carbon. Lapierre und Norco spendieren zusätzlich Sitzstreben aus Kohlefaser. Scott und Radon lassen auch die Kettenstreben aus dem Verbundkunststoff fertigen. Und so wiegen die meisten Räder deutlich unter 13 Kilo. Das spürt auch der Laie und freut sich. Leicht fährt sich einfach gut. Mit Serien­bereifung knackt das leichteste Bike im Test, das Specialized „Enduro S-Works“, sogar die 12er-Marke: 11,9 Kilo – inklusive der obligatorischen Teleskopstütze und eines Cane­CreekDH-Luftdämpfers! Allerdings ist das Ur-Enduro auch der letzte Vertreter der 26-Zoll-Generation in diesem Vergleich. Einen Teil des Rekordgewichts erkauft es sich also mit den leichteren Laufrädern. Dass auch die restlichen Bikes trotz 650B-Bereifung so wenig wiegen, verdanken sie neben dem Rahmenwerkstoff der 1x11-Schaltungstechnik von SRAM. Kettenführungen sind fast ausgestorben. Umwerfer und zwei Kettenblätter verbaut gar kein Hersteller. Das spart Gewicht, verlangt aber bei steilen Anstiegen ordentlich Schmackes in den Beinen. Auf unserer Teststrecke, den Stages des letzjährigen EWSFinales in Finale Ligure, wurden breitere Übersetzungen aber von keinem Tester vermisst. Von Ines und Max schon mal gar nicht. Mist. Fazit: Sobald ein Rennformat den Einsatzbereich einer Klasse genauer definiert, reagieren die Hersteller konsequent. Die aktuellen Raceenduros sind leicht, sicher und damit schnell und machen so sowohl Racern als auch Freizeitbikern Spaß. 2 1 Trail-Parade: Die Stages des letztjährigen Wettkampf-Finales der Enduro World Series in Finale Ligure boten den angemessen Rahmen für diesen Test. Ines Thoma gibt hier auf dem flowigen Part von „Little Champéry“ das Tempo vor, Max Schuhmann bleibt dran und Autor Chris Schleker styled ums Eck, damit nicht auffällt, dass er um Anschluss kämpft. 2 Regen, Hagel, Sonnenschein – und dabei im Schnitt zehn sehr lange Abfahrten pro Tag. Tests sind keine Kaffeefahrten. Dank der leidensfähigen Shuttlecrew von Bike&Sun war das Pensum dennoch nach drei Tagen geschafft. 3 Proficheck: Jedes Bike wurde mit Einheitsbereifung (Maxxis „Highroller II“ vorne, Minion „DHR II“ hinten) sowohl von professio­ nellen, als auch von Freizeit-Fahrern auf zwei unterschiedlichen Strecken getestet: Einmal steil und mit engen Kehren, einmal felsig und schnell. Hier zeigt Max Schuhmann dem neuen Focus „Sam“ den Grenzbereich. > TEST Lange (B)rennweite Letztes Jahr entdeckten wir einen Prototypen des „Sam“ unter dem Po von Focus-Entwickler Fabian Scholz. Natürlich bei einem Enduro-Rennen. Besonders gesprächig war der Mann damals nicht, aber er war schnell. Und ist es noch. Aktuell führt er mit dem Bike die SRAMEnduro-Serie an. Nicht schlecht. Das „Sam 1.0“ ist das Topmodell der Serie. Mit „XX1“-Schaltung, Reynolds Carbonlaufrädern, absenkbarer „Pike RC“ und „Monarch Plus“ dem Kaufpreis von 5000 € angemessen ausgestattet. Der Alurahmen ist in der Preisklasse schon weniger typisch. Erfahrungsgemäß verlangt diese Rahmenform in Verbindung mit dem Werkstoff ein recht massiv ausgelegtes Unterrohr, um den Kräften, die über die Dämpferaufnahme eingeleitet werden, Stand zu halten. Mit 13,1 Kilo ist das „Sam“ dann auch das schwerste Bike im Test. Die Geo­ metrie ist extrem: Reach 436 Millimeter und 1178 Millimeter Radstand bei Größe M sind Rekord in der Testgruppe. Dazu eine deutliche Tretlagerabsenkung (-11 Milli­ meter) und ein flacher Lenkwinkel. Und so fährt das „Sam“ auch bergab: Wie auf Schienen nämlich. „Supersicher“, „wie ein kleiner Downhiller“, „sauschnell“ waren die Kommentare der Tester. Tatsächlich kann man es auf dem Focus richtig laufen lassen. Front und Heck arbeiten harmonisch und stabil im mittleren Hub. Man steht extrem zentral im Bike. Lange Anlieger fährt man so schnell im Grenzbereich der Traktion, enge Kehren verlangen aber viel Nachdruck – hier spürt man den langen Radstand und die etwas größeren Laufräder. In tretlastigem Gelände und in Anstiegen gefiel der antriebsneutrale Hinterbau, das höhere GeSamtgewicht raubte aber etwas Energie und Agilität. Um hier schnell zu sein, verlangt das Focus gute Fitness. Wippenklon: Diese Rahmenform kennt man von Canyon und Liteville. Focus setzt aber auf einen Eingelenker-Hinterbau und einen sehr schlanken Rohrsatz. Schick! Fazit: Das „Sam 1.0“ entspricht der Definition des Racebikes nahezu perfekt. Die Geometrie und das Fahrwerk sind auf maximale Geschwindigkeit und Kontrolle optimiert. Die Agilität und Verspieltheit bleiben da etwas auf der Strecke. Im Antritt wippfrei, aber etwas schwerer als die Konkurrenz. Focus Sam 160 1.0 MAX Schumann (26) „Ein Wohlfühlracer. Nicht das leichteste Bike, aber eins, auf dem man sich sofort wohlfühlt und Gas gibt.“ herstellerangaben Vertrieb Derby Cycle Werke GmbH www.focus-bikes.com Material/Größen Alu/S,M,L Preis/Gewicht ohne Pedale 4 999 Euro/13,1 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem INES Thoma (24) „Draufsetzen und los geht‘s! Das Rad hat mir sehr viel Sicherheit geboten. Es animiert zum Schnellfahren. “ 160 mm/160 mm Mehrgelenker ausstattung Gabel/Dämpfer RockShox Pike RC DPA/ RockShox Monarch Plus Kurbeln/Schaltung SRAM XX1/SRAM XX1 Bremsanlage SRAM XO Trail Laufräder Reynolds AM Carbon Systemlaufradsatz, Schwalbe Hans Dampf 27,5X2,35er Reifen (Serie) 60 569 105 Stärken 450 Reach 436 mm Stack 596 mm BB-Drop -11 mm • Fahrwerk • Laufruhe • aufgeräumte Optik Schwächen 75,3° 1178 438 66° • Handling in engen Kehren • Gewicht 345 52 | FREERIDE 3|14 laufruhig Fahrwerk straff komfortabel Tunnelsystem: Komplett innenverlegte Züge mit sauberer Führungslösung im Steuerrohr. Kein Rad war so aufgeräumt und schlicht wie das „Sam“. Performance Uphill/Trail Downhill HANDLING wendig 9,5 10 Toplader: Der auffallend hochgesetzte Drehpunkt über dem Ausfallende ist ein optisches Alleinstellungsmerkmal des Bikes. Bestimmt kennt die Focus-Marketingabteilung die Vorteile dieses Designs. Uns ist es zumindest nicht negativ aufgefallen. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den GeSamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. Mad Max: Den Spitznamen verdankt Enduroprofi Max Schuhmann seinem aggressiven Fahrstil, der schon so manches Hinterrad über den Jordan geschickt hat. Ein austrainierter ZeitrafferTestprüfstand. Nicht alle Bikes haben ihn komplett heil überstanden. FREERIDE 3|14 | 53 > TEST Pfefferschote Schon 2013 fanden wir das „Spicy“ super, die unzuverlässig arbeitende erste Generation der intelligenten Federung, „E:i-Shock“ genannt, mochten wir aber nicht. Fazit: „Die 500 Gramm Mehrgewicht kann man sich sparen.“ Für 2014 wurde das „Spicy“ neu aufgesetzt. Der Rahmen hat jetzt nur noch 150 Millimeter Hub. Für satte 6600 € bekommt man die „Pike RC“, SRAM „XX1“Schaltung und „Rail 50“-Systemlaufräder. Herzstück im edlen Carbonrahmen (mit Carbonwippe und Alukettenstrebe) ist wieder der elektronisch angelenkte „Monarch E:i RT3“. Das „Spicy“ ist im Vergleich zum Focus deutlich kürzer im Reach, dafür noch flacher beim Lenkwinkel und erstaunt mit der extremsten Tretlagerabsenkung aller Bikes: -28 Millimeter (nur 325 Millimeter absolut!). Im Gelände überschattet die Funktion der E:i-Einheit erstmal alles. Überraschung: Bei diesem Test funktionierte das System fehlerlos und total unauffällig. In der Sensibilitätsstufe 1 und 2 reagiert es blitzschnell auf Untergrund und Fahrverhalten und regelt den Dämpfer entsprechend. Im Antritt extrem vortriebsstark und effizient in tretlastigen Passagen. Nach kurzer Zeit vergisst man das System und fährt einfach. So muss es sein. Das Beste ist aber das Fahrverhalten bergab: Dass im Heck nur 150 Millimeter Hub und ein einfacher Dämpfer stecken, mag man kaum glauben. In perfekter Balance und mit einer idealen Mischung aus Laufruhe und Handlichkeit zischt man mit dem Lapierre genauso gut durch enge Kehren wie durch verblockte, offene Steinfelder. Die Franzosen haben es irgendwie geschafft, dass man von den etwas größeren Laufrädern profitiert, weil man tiefer im Bike steht und die rotierende Masse das Bike stabiler macht, ohne dass Agilität verloren geht. Sowohl für Allroundfahrer, als auch Racer absolut perfekt. Nur der Computer am Vorbau und die Kabel sind nicht wirklich hübsch. Vollcarbon-Rahmen mit elektronischer Fahrwerksanpassung – mehr Fortschritt steckt derzeit in keinem anderen Enduro. Fazit: Laufruhig und gleichzeitig agil – das Lapierre ist ein Bike mit idealer Geometrie und perfektem Handling. So muss sich ein 650BBike fahren, wenn man 26 Zoll nicht vermissen soll! Das Fahrwerk ist aktiv und wird durch die zuverlässige Elektronik gut unterstützt. Lapierre Spicy Team herstellerangaben Vertrieb Material/Größen Preis/Gewicht ohne Pedale MAX Schumann (26) „Auf dem Lapierre fühlt man sich richtig schnell. Es ist leicht und enorm agil. Der 150-Millimeter-Hinterbau war überraschend potent. Der E:i-Shock arbeitet super!“ Lapierre SA www.bikes-lapierre.de Hybrid/S,M,L 6599 Euro/12,9 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem INES Thoma (24) „Schon nach wenigen Metern war mir klar: Müsste ich ein Bike wählen, das hier wäre es. Super ausgeglichene Geo, gute Balance, laufruhig und spritzig im Antritt.“ 160 mm/150 mm Viergelenker ausstattung Gabel/Dämpfer RockShox Pike RC/Monarch RT3 E:i Kurbeln/Schaltung SRAM XX1/SRAM XX1 Bremsanlage SRAM X0 Trail Laufräder SRAM Rail 50 Systemlaufräder, Schwalbe Hans Dampf 27,5 X 2,35/2,25 Reifen (Serie) 60 602 110 440 Reach 407 mm Stack 613 mm BB-Drop -28 mm Stärken 72,5° • Fahrwerk • Handling • E:i Shock 65° Schwächen 1166 436 • nix 325 HANDLING wendig laufruhig Fahrwerk straff komfortabel Performance Uphill/Trail Downhill 54 | FREERIDE 3|14 The Brain: Das Herzstück der „E:i“-Einheit steckt unter dem Computer. Mikroprozessoren und Beschleunigungsmesser in der Halterung und an der Gabel ermitteln Erschütterungen am Vorderrad und passen den Dämpfer entsprechend an. 10 10 Gelenkstudie: Dass der Hinterbau so gut funktioniert, liegt weniger am elektronischen Fahrwerk, als an der ideal konstruierten Kinematik. Die Wippenkonstruktion sorgt für top Feedback, top Bodenhaftung und top Beschleunigung. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den GeSamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. > TEST Grenzposten Auch Norco hat für 2014 Carbon als Rahmenwerkstoff entdeckt. Das „Range 7.1“ gehörte optisch zu unseren Favoriten: fließende Formen, aufgeräumtes Design, sehr tiefer Schwerpunkt. Für den gleichen Preis wie bei Focus bekommt man hier wegen des hochwertigen Rahmens etwas weniger Schaltung: „Nur“ die „X1“ ist verbaut. Bis auf die schwerere Kurbel aus Alu ist das aber kein echter Nachteil. Allerdings sind die „Elixir 7 Trail“-Bremse und die hauseigenen Kore-Parts bei Lenkzentrale und Laufrädern schon ziemlich basic. Trotzdem ist das Norco leicht: 12,8 Kilo. Auch hier ist die Geometrie modern lang und tief, allerdings nicht ganz so extrem wie beim „Sam“. Man sitzt angenehm zentral und speziell Ines Thoma fühlte sich auf dem Bike auf Anhieb wohl. Die erste Abfahrt mit 30 Prozent Sag am Heck mussten wir unterbrechen und mehr Luft in den Dämpfer füllen, denn der Hinterbau neigte zum Durchsacken und pumpte in Anstiegen stark. Mit 25 Prozent Sag passte er deutlich besser zur Gabel. Ganz so stabil steht das Norco trotzdem nicht im Hub. Racern war es bei Highspeed in Anliegern auch mit wenig Sag zu schwammig. Bergauf sollte man die Druckstufe aktivieren, um das Wippen zu beruhigen – wenn dafür die Zeit bleibt. Kurzum: Dem Norco fehlt ein bisschen der Race-Charakter – wenn man denn racen will. Allrounder, die ein spaßiges Bike für lange Touren und Einsätze in allen Terrains suchen, sind mit dem „Range 7.1“ da schon sehr viel besser bedient, denn das Handling ist angenehm und ausgewogen. Fazit: Das „Range 7.1“ hat in Sachen Geometrie und Rahmen alle Attribute eines Raceenduros. Auch das Gewicht ist gering. Aber das Heck arbeitet nicht ganz so stabil im Hub, muss sehr genau abgestimmt werden, um nicht durchzusacken, und wippt im Wiegetritt etwas. Freizeitbiker kommen mit dem schicken Kanadier dafür sehr gut zurecht. Ein toller Allrounder! Tief, tiefer, Norco: Das Oberrohr des „Range“ liegt irgendwo zwischen Kniehöhe und Damenrad. Mehr geht nicht, außer man lässt das Oberrohr ganz weg. MAX Schumann (26) „Ich habe mich auf dem handlichen Bike sehr wohl gefühlt. Es fühlt sich schnell und spritzig an, bei hohen Geschwindigkeiten fehlte aber die Sicherheit.“ Norco Range Carbon 7.1 herstellerangaben Vertrieb Material/Größen Preis/Gewicht ohne Pedale LTP Sportsgroup Inc. www.norco.com Carbon/S,M,L 4999 Euro/ 12,8 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem INES Thoma (24) „Beim Norco fehlte mir die Sicherheit zum Racen. Es fährt sich gut, keine Frage, aber nicht so sicher wie längere Bikes im Test, zum Beispiel das Focus.“ 160 mm/160 mm Viergelenker ausstattung Gabel/Dämpfer RockShox Pike RC/ RockShox Monarch Plus RC3 Kurbeln/Schaltung SRAM X1/SRAM X1 Bremsanlage Avid Elixir 7 Trail Laufräder Kore Systemlaufradsatz, Maxxis Highroller II 27,5 x 2,3 Reifen (Serie) 60 110 Stärken 440 Reach 421 mm Stack 601 mm BB-Drop -9 mm 590 • Komfort • Handling • Verarbeitung Schwächen 74,4° 1152 424 • etwas durchsackender Hinterbau 66,1° 340 56 | FREERIDE 3|14 laufruhig Fahrwerk straff komfortabel Carbonklops: Im Lenkkopfbereich haben die Ingenieure den Begriff „klotzen“ neu definiert. In Kombination mit den sauber innenverlegten Zügen sieht das Bike dennoch sehr edel aus. Performance Uphill/Trail Downhill HANDLING wendig 9 10 Kabelsalat: Auf dem Bild erkennt man den Nachteil innenverlegter Züge. Die defekte Hinterradbremse mussten wir ohne Werkstatt reparieren, sparten uns lieber eine aufwändige Führung durchs Innere und mussten dafür hässliche Kabelbinderei ertragen. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den GeSamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. Fräuleinwunder: Ines Thoma gehört zu den fünf schnellsten Endurofrauen des Planeten. Regelmäßig fährt sie in der EWS-Weltserie aufs Treppchen. Einmal verbremst und schon hat man sie im Nacken – ungewohnt, aber cool. FREERIDE 2|14 3|14 | 57 > TEST Leichte Rutsche Wow, das Radon ist leicht! Bei jedem Testrun fiel uns das auf, wenn wir die Bikes vom Trailer hoben. Knapp über 12 Kilo – das ist ein Spitzenwert für ein 650B-Enduro. Hauptverantwortlich für das niedrige Gewicht ist der Vollcarbonrahmen inklusive Wippe. Dass auch die Anbauteile und Federelemente keine Billigparts sind, macht den Preis von 3300 € richtig günstig. Die Geometrie ist lang und tief, allerdings fällt der Lenkwinkel mit fast 67 Grad etwas steiler aus als bei den meisten Konkurrenten. Das Radon ist bergauf und in coupiertem Gelände eine Rakete. Es beschleunigt extrem, setzt Antritte ohne Wippen in Vortrieb um und fühlt sich schnell an. Dabei sitzt man angenehm zentral. Gerade in flowigem Terrain pusht man sich mit dem „Slide“ in einen Vollgasrausch. Das Handling ist spielerisch und direkt. Steifigkeitsprobleme hatten wir bei dem leichten Rahmen nicht. Dafür zeigte der Hinterbau Schwächen, wenn das Gelände ernster wurde. Der „Monarch“ wirkte dann zäh und überdämpft. Beim Anbremsen wurde das Heck unruhig. Die Fahrstabilität war dahin und der Federweg fühlte sich nicht nach 160 Millimetern an. Dass der Hinterbau mehr kann, wissen wir aus einem Test der BIKE-Kollegen, die das Bike mit einem Fox „Float RP3“ getestet hatten und recht angetan waren. Gerade im Vergleich zum Lapierre, das dem gleichen Dämpfer eine geschmeidige Performance entlockt, fällt das Radon deutlich ab. Aber auch Bikes wie das Specialized oder das Focus bieten eine Klasse mehr Bodenhaftung und Sicherheit, wenn es schnell wird. So bleibt die Hinterbauperformance eher enttäuschend und wir mussten Punkte abziehen. Serienstreuung des Dämpfers? Der Hersteller kann es sich nur so erklären. Schade eigentlich, denn mit einem potenteren Dämpfer wäre das „Slide 8.0 SE“ ein super Racer. Edelfeile: Ein metallic­ rot lackierter Vollcarbonrahmen (inkl. Wippe!) mit Mini-Gewicht und konsequenter Raceausstattung. Viel Bike fürs Geld! Fazit: Das Radon ist superleicht, schön verarbeitet und für den Preis richtig toll ausgestattet. Auf Trailtouren superschnell unterwegs und sehr sportlich. In heftigem Gelände ist der Hinterbau schwach. Die Kinematik braucht scheinbar ein anderes Set-up oder einen leistungsfähigeren Dämpfer. Radon Slide 8.0 SE MAX Schumann (26) „Das Radon überzeugt durch sein niedriges Gewicht. Dadurch wirkt es schnell und leichtfüßig. Wenn es allerdings schnell wird, fühlt man sich weniger sicher.“ herstellerangaben Vertrieb H&S Bikediscount GmbH www.radon-bikes.de Material/Größen Carbon/16“,18“,20“,22“ Preis/Gewicht ohne Pedale 3299 Euro/12,2 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem INES Thoma (24) „Reaktionsfreudig, leicht und agil. Bei diesem Preis ein echter RaceKnaller.“ 160 mm/160 mm Viergelenker ausstattung Gabel/Dämpfer RockShox Pike RCT3/ RockShox Monarch RT3 Kurbeln/Schaltung SRAM X01/ SRAM XO1 Bremsanlage SRAM Elixir 9 Trail Laufräder DT Swiss Ex 1501 Spline Systemlaufradsatz, Schwalbe Hans Dampf 27,5X2,35 (Serie) 50 590 110 460 Reach 418 mm Stack 609 mm BB-Drop -15 mm g Preis/Leistun Stärken 74,5° • Gewicht • Geometrie • Handling 66,7° Schwächen 1160 435 340 • Hinterbaufunktion HANDLING wendig laufruhig Fahrwerk straff komfortabel Performance Uphill/Trail Downhill 58 | FREERIDE 3|14 Zug an der Luft: Gegen den aktuellen Trend führt Radon die Züge beim „Slide“ auf dem Unterrohr. Optisch auch sehr aufgeräumt, aber unkomplizierter in der Wartung. 9 10 Straffe Nummer: Mit dem „Monarch“-Dämpfer ließ sich das Potential des Hinterbaus leider nicht wirklich ausschöpfen. Gut bei flowigen Strecken, hölzern in rauem Gelände. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den GeSamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. > TEST Höhenmesser Mit dem „Altitude 770 MSL Rallye Edition“ liefert Rocky Mountain seine Definition eines Race­ bikes. Der edle Carbonrahmen und die High-End-Ausstattung drücken das Gewicht knapp unter 13 Kilo. Über einen Chip in der vorderen Dämpferaufnahme kann man die Kennlinie des Fox „Float X“-Dämpfers beeinflussen und die Geometrie anpassen. Wir entschieden uns für die bergablastigste, flachste Position. Beim Thema Schaltung tanzt das Rocky mit seiner knackigen 1x10-Übersetzung (34 Zähne vorne, 11-36 hinten) aus der Reihe. Steile Anstiege und AllroundEinsatz im Gebirge fallen damit aus. Dafür gibt’s eine Fernbedienung für die Druckstufe des Dämpfers. Das „Altitude“ war in der gewählten Einstellung recht kurz und passte nur unserem 1,70 großen Tester wirklich gut. Im Anstieg wippt der Hinterbau – mit maximaler Druckstufe per Klick am Lenker geht es aber straff und direkt vorwärts. Allerdings tritt man wegen des flachen Sitzwinkels etwas von hinten. Im Trail und bergab erwacht das Bike zum Leben. Handlich lässt es sich durch enge und weite Kurven ziehen und reagiert direkt auf Lenkbefehle. Im offenen Modus schluckt der Hinterbau richtig gut und liegt stabil im satten Hub, muss für Sprints aber immer verhär­ tet werden, sonst pumpt das Bike spürbar. Hemmschuh in hartem Terrain: Die Gabel arbeitet weniger sensibel als die „Pike“ und nutzt zu viel Federweg bei mittleren Schlägen. Fährt man weniger Sag, wird sie unsensibel. Die Balance ist nicht ideal, das kostet Punkte. Stylemaster: In Sachen Design macht den Jungs von Rocky Mountain keiner was vor. Das Bike gefiel optisch allen Testern. Beim Fahrverhalten waren die Meinungen geteilt. Rocky Mountain Fazit: Das Rocky „Altitude“ ist konsequent als Racebike aufgebaut. Zu konsequent finden wir, denn so eine reduzierte Gangauswahl schränkt den Einsatzbereich unnötig ein, ohne echte Vorteile im Rennen zu bieten. Der Hinterbau arbeitet bergab hervorragend, leider war die Gabel nicht ideal abzustimmen und trübte die ansonsten tollen Downhill-Eigenschaften. MAX Schumann (26) „Die Geo am Rocky überzeugt. Leider leisten sich Fahrwerk und Gabel gewisse Schwächen. Die Sicherheit fehlt, das kostet Zeit im Rennen.“ Altitude 770 MSL Rallye Ed. herstellerangaben Vertrieb Material/Größen Preis/Gewicht ohne Pedale Bike Action GmbH www.bikeaction.de Hybrid/XS,S,M,L,XL 5499 Euro/12,9 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem 160 mm/150 mm Viergelenker ausstattung Gabel/Dämpfer Fox Float 34 FIT CTD / Fox Float X CTD Kurbeln/Schaltung Race Face SixC/SRAM X0 Bremsanlage Avid Elixir 9 Trail Laufräder Stans Notubes ZTR Flow Ex, SRAM X9 Naben, Continental Trail King 2,4 Reifen (Serie) 60 115 Stärken • sattes Heck • Handling • Verarbeitung 460 Reach 403 mm Stack 608 mm BB-Drop -11 mm 587 Schwächen 73,4° 1148 431 • etwas kurz • Gabel • Übersetzung 66,2° 60 | FREERIDE 3|14 laufruhig Fahrwerk straff komfortabel 345 Kontrollhebel: Die Fernbedienung ist ein ideales Feature an so einem Racebike. Auf Knopfdruck wird der Hinterbau für Zwischensprints gestrafft. Beim Rocky war der Hebel aber generell nötig, um starkes Wippen zu unterbinden. Performance Uphill Downhill HANDLING wendig 9 10 Gabelsalat: Die „34“ kam nicht an die Performance der „Pike“ heran. In schnellen, ruppigen Passagen war sie zu zäh und reduzierte die Fahrleistung des Bikes. Dass die Fox mehr kann, haben wir bei unserem Dauertestmodell gesehen. Da war aber wohl Spezialöl drin, das erst 2015 serienmäßig zum Einsatz kommt. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den GeSamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. Smartbike Das Scott ist neben dem Radon das einzige Bike mit Vollcarbonrahmen. Und es ist das einzige Bike mit 170 Millimetern Hub vorne und hinten. Dabei wiegt es nur 12,7 Kilo. Die Ausstattung ist konsequent hochwertig. Besonders gut: Die Shimano „XTR Trail“-Bremsen. Scott hat ein zweistufiges Fahrwerksverstellsystem entwickelt. Position 1 am Lenkerhebel reduziert den Hub am Heck auf 110 Millimeter und stellt die Druckstufe an der Gabel auf Trailmodus. Position 2 erhöht dann auch hinten die Druckstufe und geht vorne auf Climbmodus. Dieses System und das geringe Gewicht machen das Scott zuSammen mit dem Lapierre zum Sprintkönig. Die Verstellung funktioniert schnell und intuitiv. In Anstiegen entwickelt es so enormen Vortrieb. Perfekt ist die Abstimmung aber nicht, denn in der mittleren Position wird die Gabel zu unsensibel, während es hinten feinfühlig federt. Der Modus eignet sich nicht für Trailfahrten, sondern nur für kurze Sprints oder lange Ansteige auf glatterem Untergrund. Zwei Geo-Set-ups stehen zur Wahl. Uns hat die steilere besser gefallen. Man sitzt weniger über dem Heck und kann das recht lange Bike besser manövrieren. Die Geometrie des „Genius LT 700 Tuned“ sticht heraus: Die Front ist im Verhältnis zum stark abgesenkten Tretlager hoch. Das Fahrgefühl tendiert Richtung 29er. Das ist bergab kein Nachteil. Das „Genius“ fährt sich ähnlich stabil und sicher bergab wie das Focus. Die Geo kompensiert die etwas unsensiblen Federelemente, denn sowohl die Fox „34“, als auch der „Nude“-Dämpfer wirken bei hohem Tempo hölzern. Ein weicheres Set-up führt zum Durchsacken der Gabel. Das Mehr an Federweg ist nicht spürbar. Weiterentwicklung: Mit dem Vorgänger „Genius LT“ hat dieses Bike nur den Namen und das Grundkonzept gemein. Es ist leichter, effizienter, konsequenter. Fazit: Racern gefallen das effiziente Sprintfahrwerk und die laufruhige Geo­metrie. Freizeitbiker profitieren vom geringen Gewicht und der Lauf­ ruhe, vermissen aber den Komfort, den der nominal große Hub verspricht. Mit etwas schluckfreudigeren Federelementen wäre es ein Sieger. MAX Schumann (26) „Auf dem Scott habe ich mich wohlgefühlt. Der Hinterbau arbeitet effizient. In Kombi mit dem geringen Gewicht ein sehr agiles Bike.“ Scott Genius LT 700 Tuned herstellerangaben Vertrieb Material/Größen Preis/Gewicht ohne Pedale Scott Sports AG www.scott-sports.com Carbon/S,M,L 6499 Euro/12,7 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem INES Thoma (24) „Ein Spitzenbike: super schnell, steif und spritzig im Anstieg. Die Downhilleigenschaften waren nicht ideal, aber alles in allem eine gute Race-Kombi.“ 170 mm/170 mm Mehrgelenker ausstattung Gabel/Dämpfer Fox 34 Float Fit CTD/Nude CTCD Kurbeln/Schaltung SRAM X1/SRAM XO1 Bremsanlage Shimano XTR Laufräder Syncros AM 1.5 Systemlaufräder Schwalbe Hans Dampf 27,5X2,35 (Serie) 50 596 110 Stärken 440 Reach 422 mm Stack 617 mm BB-Drop -15 mm • Vortrieb • Geo • Ausstattung 74,8° Schwächen 66,3° • Gabel-Set-up 1111 442 HANDLING wendig laufruhig Fahrwerk straff komfortabel 340 Performance Uphill/Trail Downhill 9,5 Ein Hebel, zwei Kabel: Per Daumendruck werden Gabel und Hinterbau gleichzeitig angesteuert. Hinten wird der Federweg reduziert, vorne die Druckstufe verhärtet. Das klappt gut, ist aber nicht wirklich sinnvoll aufeinander abgestimmt. Die Verstellung des Hinterbaus ist für Renneinsätze sinnvoll und effizient. Das Feature erkauft man sich aber mit etwas unsensibleren Fahrleistungen in ruppigem Gelände. Hier ist das Heck nicht wirklich schluckfreudig. FREERIDE 3|14 | 61 > TEST Trendverweigerer Wie die Zeit vergeht. Bis letztes Jahr galt Specialized als Vorreiter der tiefen Tretlager. In diesem Test hat es – im Verhältnis zur Radachse – das höchste. Denn das „Enduro S-Works“ rollt auf 26-Zoll-Laufrädern. Das einzige Bike im Test mit dem „alten“ Standard. Wir waren gespannt. Spürt man da überhaupt Unterschiede? Zuerst mal spürten alle den Gewichtsunterschied. Das sündhaft teure Bike (8000 €!) ist trotz massivem DH-Luftdämpfer das leichteste Bike im Test und fährt beim ersten Antritt allen 650B-lern davon. Die Laufräder wiegen mit Serienbereifung allein ein halbes Kilo weniger als die der Konkurrenz. Das wirkt wie ein kleiner E-Motor im Sprint. Die Sitzposition ist bekannt gut: Ausgewogen, durchschnittlich lang und gut ausbalanciert. Der Dämpfer hält das Heck dank Climb-Switch-Funktion ruhig, ohne dass die Bodenhaftung verloren geht. Leichtes Pumpen kann man provozieren. Im Downhill waren wir überrascht: Beim direkten Umstieg von einem 27,5er aufs Specialized „Enduro“ ist der Handlingsunterschied extrem. Das Bike wirkt dann auf den ersten Metern nervös und zappelig. Die größere Schwungmasse der 650B-Laufräder in Verbindung mit dem tiefer zur Radachse liegenden Tretlager und den meist fast um ein Grad flacheren Lenkwinkeln macht speziell auf Highspeedpassagen einen stark spürbaren Unterschied. Man muss sich erst wieder „zurückgewöhnen“, um das Bike genießen zu können. Aber dann kann man es auch richtig genießen: Es besitzt ein unglaublich agiles Handling und ein richtig sattes Fahrwerk. Ohne direkten Vergleich steht man auch beim Specialized gut „im“ Bike und hat die perfekte Kontrolle. In den engen Kehren des „Little Champéry“-Trails war es der Konkurrenz sogar überlegen. Mit „Spaß-Works“ hatte es am Ende des Tests seinen Spitznamen weg. Fazit: Dem „S-Works“ fehlt es im Vergleich mit den besten Bikes im Test an Laufruhe und Sicherheit. Als sehr guter Fahrer kann man damit dennoch Rennen gewinnen. Freizeitbiker profitieren vom geringen Gewicht und dem fantastischen Handling. Byebye 26 Zoll: Das „Enduro“ wird zukünftig nicht mehr als 26er gebaut. Dass die 650BVariante genauso gut funktioniert, können wir nur hoffen. MAX Schumann (26) „Letztes Jahr wäre das Bike der Überflieger gewesen. Superleicht, superagil, super Fahrwerk. In schnellen Abfahrten wegen 26 Zoll aber weniger sicher.“ S-Works Specialized Enduro herstellerangaben Vertrieb Material/Größen Preis/Gewicht ohne Pedale Specialized Europe B.V. www.specialized.com Hybrid/S,M,L 7999 Euro/12,0 kg messdaten Federweg vorn/hinten Hinterbausystem INES Thoma (24) „Das schönste Bike im Test. Erst war ich skeptisch: so teuer und nur 26 Zoll? Aber auf den engen Finale-Trails war das Bike super. Leicht, agil und schnell.“ 160 mm/165 mm Viergelenker ausstattung Gabel/Dämpfer RockShox Pike RCT3/ CaneCreek Double Barrel Air CS Kurbeln/Schaltung SRAM XX1/SRAM XX1 Bremsanlage Avid XO Trail Laufräder Roval Traverse SL Carbon Systemlaufradsatz, Butcher /Purgatory Control 26X2,3 (Serie) 60 585 120 Stärken 430 Reach 419 mm Stack ? mm BB-Drop ? mm • Fahwerk • Geo, Gewicht • Ausstattung Schwächen 75,3° 1152 419 67,2° • hart anschlagende Stütze • Preis 345 Performance Uphill/TRAIL Downhill 62 | FREERIDE 3|14 HANDLING wendig laufruhig Fahrwerk straff komfortabel Abschussrampe: Die „Command“-Teleskopstütze funktioniert zuverlässig. Das ist gut. Leider knallt sie auch mit Minimaldruck sehr schnell und ungebremst nach oben. Das ist nicht so gut. 9,5 10 DH-Technik: Mit seinem fetten CaneCreek-Dämpfer ist das Specialized eine Klasse schluckfreudiger ausgestattet als die Konkurrenz. Und das spürt man, wenn es schnell und ruppig wird. Der Dämpfer ist potenter als alle anderen Luftdämpfer im Testfeld. FREERIDE-RANKING: Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den GeSamteindruck wieder und ist keine Addition von Downhill- und Uphill-Punkten. E-Bike 2.0: Die erste Ausgabe des Lapierre „Spicy“ mit elektronischer Dämpferregelung hat uns letztes Jahr nicht von den Socken gehauen. Das aktuelle Modell dafür umso mehr. Und wieder mal hatte E. T. Vouilloz seine Finger im Spiel. FREERIDE 3|14 | 63